Erfahrungsbericht. Ursula Verónica Krohmer Walker
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- Petra Kopp
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht Ursula Verónica Krohmer Walker Adresse: Heimathochschule: Gasthochschule: Deutsches Lehrerbildungsinstitut Wilhelm von Humboldt Pädagogische Hochschule Heidelberg Studienfach: Grundschullehramt (6. Semester) Deutschlandaufenthalt:
2 Vorbereitung des Aufenthalts Ich bin im 6. Semester und verbrachte das ganze 5. Semester in Deutschland. Weil ich vom 1. bis 4. Semester im Institut große Fortschritte gemacht habe und weil ich eine aktive Studentin bin, bekam ich vom LBI die Möglichkeit, mich für das Baden-Württemberg-Stipendium zu bewerben. Ich war sehr interessiert, wieder der deutschen Kultur zu begegnen und viel davon lernen zu können. Als ich das Stipendium bekommen habe, fing ich gleich an, alles zu erledigen. Da ich mein ganzes Leben verschiedene deutsche Schulen besucht hatte, fühlte ich mich sprachlich sicher und brauchte keine zusätzlichen Kurse. Außerdem hatte ich mein Deutsch im Institut schon zwei Jahre intensiv geübt. Aber ich habe keine deutsche Staatsangehörigkeit und musste viele Dokumente zusammenstellen, um ein Visum zu bekommen. Das war ganz stressig für mich! Aber alles hat gut geklappt und ich hatte während meines Aufenthaltes keine Probleme mit meinen Dokumenten. Vieles wurde vom Institut erledigt, was meine Vorbereitung sehr erleichtert hat. Studium im Gastland Es kam der Tag, an dem ich fliegen sollte, und komischerweise war ich nicht so traurig. Ich wusste, ich würde in Deutschland ohne meine Familie und Freunde sein, aber irgendwie wusste ich, dass ich nur mich selbst brauchte, um dort zu überleben. Ich fühlte mich sicher, obwohl ich im Flughafen in Frankfurt schon wie ein kleines Mäuschen in so einer organisierten und modernen Gesellschaft aussah. Im Januar besuchte ich die Pädagogische Hochschule als Gaststudentin, und konnte mich sehr gut orientieren und die Seminare kennenlernen, die ich ab April besuchen wollte. So war es später möglich, meinen Stundenplan für das Sommersemester richtig zu organisieren. Auβerdem konnte ich zum ersten Mal eine wirklich große Universität besuchen, im Kontrast zu unserem kleinen Institut. Es war eine ganz besondere Erfahrung und ich wurde von diesem Studentenleben stark geprägt.
3 Danach machte ich zwei kurze Praktika in verschiedenen Schulen im Norden Deutschlands. Erst besuchte ich die Lütte School in Henstedt-Ulzburg (Schleswig-Holstein), wo ich meine Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickeln konnte. Ich habe aber auch an meinem Schwächen gearbeitet. Mein zweites Praktikum habe ich in der Finkenburgschule in Aurich absolviert. Das ist eine Reformpädagogische Schule (nach Jenaplan) und alles war ganz neu für mich. In Chile hatte ich noch nie so eine Schule besucht (nur davon gehört), aber obwohl ich dort nicht so häufig unterrichtet hatte, habe ich ganz viel beobachtet und entdeckt. Dann hatte ich etwas Zeit, die ich mit Verwandten in Darmstadt und Österreich verbracht habe. Nun fing mein abenteuerliches Semester in der PH an. Die erste Woche war sehr anstrengend, weil wir uns noch immatrikulieren und dazu unseren Stundenplan gestalten sollten. So begann ich mich langsam anzupassen, indem ich mein Leben selbstständig aufbaute. Ich fühlte mich verantwortlich und zum ersten Mal habe ich alles alleine gemacht von Einkaufen bis zum Bankkonto eröffnen. Es war nicht so schwierig, mich in der Stadt zu orientieren, weil sie im Vergleich zu Santiago so klein ist. Es war auch ganz neu für mich, dass wir nicht die einzigen ausländischen Studentinnen waren, sondern es gab mehr als 30 Studenten aus der ganzen Welt. Als ich es entdeckt hatte entschied ich, nie mehr Spanisch zu reden. Ich versuchte neue Freunde zu bekommen, die nichts mit Spanisch zu tun hatten. So habe ich mit Leuten aus Luxemburg, Ungarn, der Schweiz, den USA und China die Zeit verbracht. Wir haben viele Ecken in Heidelberg und anderen Städten entdeckt, Deutsch geübt und auch gefeiert. Ich habe aber mein Deutsch am meisten in den Seminaren der PH verbessert. Das Akademische Auslandsamt bietet drei verschiedene Seminare an, die direkt mit der Verbesserung der Sprache zu tun haben. In Deutsch 3 konnte ich auf die Grammatikregeln
4 besonders achten und mich ständig auf Deutsch ausdrücken. In Phonetik habe ich die Basis der deutschen Aussprache gelernt. In Landeskunde sollte ich ein Portfolio herstellen, wo ich alles auf Deutsch formulieren und erstellen musste. Was ich sehr interessant in diesen Seminaren fand, ist, dass man, nachdem man ein Semester mit vielen Ausländern zusammen studiert hat, erkennt, aus welchem Erdteil eine Sprachmelodie ist, obwohl man nichts versteht. Ich hatte auch andere Seminare, wie z.b. Sachkunde, Märchen und Fabeln und Mathematikdidaktik, in denen ich viele Inhalte kennengelernt habe, die in Chile nicht so ausführlich behandelt wurden. Aber die zwei Seminare, in denen ich am meisten gelernt habe, waren Kunst und Psychologie. In Grundlagen des Kunstunterrichts mit Entwicklung der Kinderzeichnung habe ich viel über mein Lieblingsfach gelernt, sowohl theoretisch als auch praktisch. Uns wurden viele Modelle, Künstler und Denker vorgestellt, die wir danach analysieren sollten. Mit dieser Basis haben wir am Ende des Semesters eine ausführliche Unterrichtsplanung erstellt, deren Methodik und Didaktik wir ausführlich begründen sollten. Auf der anderen Seite habe ich in der Vorlesung Grundlagen der Psychologie für Lehramtsstudierende mein Wissen erweitert, indem der Dozent uns alles anhand von Studien, Statistiken, Videos, Büchern und Beispielen erklärt hat. In diesem Seminar sollten wir auch viel reflektieren und die Inhalte mit unseren eigenen Erfahrungen verknüpfen. In meiner Freizeit bin ich auch gereist. Die Baden-Württemberg-Stiftung bot uns viele Möglichkeiten, an verschiedenen Ausflügen teilzunehmen. Leider konnte ich nur Ulm besuchen. Ich bin sicher, dass ich andere wunderschöne Reisen verpasst habe! Ich finde die Initiative sehr gut. Am Ende des Semesters war ich auch in Karlsruhe, wo das Treffen der Baden-Württemberg-Stiftung stattgefunden hat. Dort konnte ich viele Leute kennenlernen, die mit meinem Aufenthalt zu tun hatten. Das Akademische Auslandsamt hat uns auch viele Möglichkeiten angeboten, bei denen ich vieles mit den anderen ausländischen Studierenden besuchen konnte. Praktische Tipps Dokumente (Berichte, Visum, Sicherung, usw.) rechtzeitig erledigen
5 Von allen Dokumenten immer 2 Kopien dabei haben In der Gasthochschule auf die Orientierungsveranstaltungen achten Ausflugsmöglichkeiten des HEISS-Teams oder der Baden-Württemberg-Stiftung nutzen Durch reale Begegnung mit vielen Deutschen die Sprache wirklich üben Persönliche Wertung Innerhalb dieser 7 Monate hat alles sehr gut geklappt und ich habe mich wirklich mit Kopf und Herz in Heidelberg verliebt. Aber damit diese Erfahrung gut gelingt, muss man immer sehr organisiert und fleiβig sein. Man muss alle Berichte, Portfolios und Dokumente pünktlich abgeben und den Aufenthalt gut vorplanen. Und neben diesen Zielen ist sehr wichtig, dass man sich wirklich Mühe gibt, Zeit mit Leuten aus völlig anderen Kulturen zu verbringen. Nur so lernt man viele Leute kennen und lernt, wie es ist, selbstständig ein Studentenleben zu führen. Ich bin noch von Heidelberg und meinen Erfahrungen sehr beeindruckt und möchte unbedingt wieder dorthin. Meiner Meinung nach war meine Aufenthalt viel zu kurz und ich denke sogar, dass ich noch ein bisschen Zeit als Studentin in Heidelberg brauche. Wenn ich mein Studium fertig habe, möchte ich dort einen Master machen oder einfach weiterstudieren. Ich möchte dies auf jeden Fall in Deutschland machen, denn ich weiß, es wird danach auch ein groβer Vorteil sein, wenn ich in Zukunft eine Arbeitsstelle suche. Mir ist bewusst geworden, dass ich noch vieles zu lernen habe. Dank des Stipendiums und der finanziellen Unterstützung war ich insgesamt 7 Monate in Deutschland und konnte viele neue Sachen erleben, die von der Kultur her dort ganz anders sind. Dazu wurden mir viele theoretische Inhalte beigebracht, ich habe meine Kenntnisse erweitert und auch das ist sehr wichtig ich habe viel Spaβ gehabt. Vielen Dank an die Baden-Württemberg-Stiftung, die mir dieses einmalige Erlebnis ermöglichte.
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