Dr. Cora van der Kooij
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- Berndt Vogel
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1 Mäeutik, Entbürokratisierung und Paradigmenwechsel Dr. Cora van der Kooij Netzwerktag Akademie für Mäeutik Deutschland, Köln, den 6. November 2014
2 Inhalte 1) Entbürokratisierung: woher und wozu? (Hegel) 2) Was ist neu? 3) Was fehlt aus unserer Sichtweise? Modell und Dokumentation 4) Was ist ein Pflegeprozess? 5) Wozu dient eine Pflegedokumentation? 6) Unsere Herausforderung und die neue Darstellung vom Modell und Prozess 7) Schlussfolgerung: Mäeutik als klare Synthese (nicht zu umgehen!)
3 1) Entbürokratisierung: woher und wozu Synthese: Der mäeutische Pflegeprozess Bürokratisierung These Entbürokratisierung Antithese
4 Bürokratisierung woher? 60er Jahre: Wachstum medizinische Möglichkeiten 60er Jahre: Pflege entwickelt Pflegeprozess (plan do check act) 70er Jahre: Wachstum, Potenzial, das Feld der Möglichkeiten 80er Jahre: Anfang der finanziellen Kostenreduktion 90er Jahre: Pflege verwissenschaftlicht, Pflegediagnosen, Evidence Based Practice 90er Jahre: EDV-Entwickler melden sich 21 e Jahrhundert: Bürokratisierung stoßt an ihre Grenzen (jedenfalls in Deutschland)
5 2) Was ist neu? 1. Loslassen von ATL- und ABEDL-Struktur und stattdessen fünf Themenfelder zur Strukturierung der Informationssammlung 2. Freiraum für Fachwissen 3. Erstgespräch ohne Fragebogen 4. Keine Kontrolle hinterher, nur dokumentieren was anders ist als erwartet 5. Minimum zeitlicher Aufwand
6 Strukturmodell Pflegedokumentation: Loslassen von ATL- und ABEDL-Struktur und statt dessen fünf Themenfelder zur Strukturierung der Informationssammlung: - Kognition und Kommunikation Mobilität umnd Beweglichkeit Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen Selbstversorgung Leben in sozialen Beziehungen SIS = strukturierte Informationssammlung
7 1) Inhaltlich: 3) Was fehlt aus unsere Blickwinkel? Erleben von Abhängigkeit, Verhalten verstehen als Äusserung einer Bedürfnis oder als Kopingstrategie - Selbstsorge bleibt Ausgangspunkt 2) Kommunikationsystem und Koordination (von private professionell practice hin zu gemeinsamer Professionalität) 3) Der Paradigmawechsel betrifft nur die methodische Auffassung von Pflegedokumentation und nicht die Pflege selber
8 4) Was ist ein Pflegeprozess????
9 Was ist ein Pflegeprozess???? Der Pflegeprozess ist die Begleitung des Bewohners bzw. des Patienten in seinem Prozess von Krankheit, Heilung oder Verlusten. (Cora van der Kooij, Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell, S. 60; nach Orlando, Fisher et al, )
10 Eine interessante, bemerkenswerte Frage: Was ist der Unterschied zwischen Pflegemodell und Pflegedokumentation?
11 Metaparadigma von Pflegemodellen: Sichtweise auf Menschsein Sichtweise auf Gesundheit und Krankheit Sichtwerise auf Pflegen und Betreuen Sichtweise auf der Umgebung
12 Metaparadigma und Mäeutik: Sichtweise auf Menschsein und Sichtweise auf Gesundheit und Krankheit: Menschenbild und das Paradigma der psychodynamischen Orientierung Sichtweise auf Pflegen und Betreuen: Suchend reagieren und das kommunkative Handeln Sichtweise auf der Umgebung: Erlebenswelten Sichtweise auf den Pflegeprozess: Prozessbegleitung mit dazu entwickelten Instrumenten und ein Kommuniakations- und Koordinationssystem
13 5) Wozu dient eine Pflegedokumentation? 1) System gewährleistet: Informationssamlung für Professionals Intra- und interdisziplinäre, gemeinsame Professionalität Informationssammlung für Management Qualitätssicherung (Transparenz, Eindeutigkeit, Kontinuität) 2) Kultur hervorrufen und wach halten
14 Was ist Kultur? Kultur ist ein von der Gruppe getragenes System von Handlungsweisen, Verhaltensweisen und Normen, das von Team zu Team und von Kollege zu Kollege weiter vermittelt wird. (Wir sprechen dann von Kulturträgern und Kulturfolgern )
15 Die Kulturfunktion der Dokumentation Mäeutik und erlebensorientierte Betreuung und Pflege bedeuten einen neue Imput von Werten in der Organisation, sie führen (wenn es gelingt und mit vielem Geduld) zu einer kulturellen Transformation. aber.. dazu sind die mäeutische Instrumente genau so wichtig wie die inhaltliche Fachkenntnisse
16 6) Jetzt unsere Herausforderung: Den Paradigmawechsel der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation kombinieren mit der transformierenden Kulturfunktion unserer methodische Instrumenten ohne wieder in Herz- und Bauch und in der Ebene der unbewusste Kompetenz zu gelangen. Unsere Instrumente sind da fachwissenschaftliche Wegweiser
17 Beispiel: Einzug, Erstgespräch Empathische Präsenz plus Professioneller Filter Gemeinsamer Gestaltung Der Betreuung und Pflege
18 7) Schlussfolgerung Synthese: Der mäeutische Pflegeprozess Bürokratisierung These Entbürokratisierung Antithese
19 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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