Entscheidungen über Fremdunterbringungen. Formen der Bearbeitung und Strategien der Plausibilisierung.
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- Walther Dittmar
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1 Entscheidungen über Fremdunterbringungen. Formen der Bearbeitung und Strategien der Plausibilisierung. Timo Ackermann Sozialpädagogik zwischen Staat und Familie. Neue und alte Politiken des Eingreifens, Zürich, den 6. Juli.
2 Übersicht 1. Zur aktuellen Situation 2. Entscheidungsrealitäten als Produkte praktischer Herstellung 3. Erste Ergebnisse anhand der exemplarischen Untersuchung einer Falldarstellung Stationäre Unterbringung oder nicht? Relationierung beruhigender und beunruhigender Beobachtungen Neutralisierungstechniken 4. Fazit
3 Zur aktuellen Situation
4 Fragestellung der Forschung und Fokussierung des Vortrages
5 Soziale Realitäten als Produkte praktischer Herstellung
6 Accounts
7 Ein Soziologe von einem anderen Planeten, der sich auf einer Feldforschungsreise zur Erde befindet, würde wohl schnell erkennen, daß ( ) die Eingeborenen unablässig damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu beschreiben und zu erklären, was sie in der Vergangenheit getan haben, in der Gegenwart gerade tun und in der Zukunft tun wollen (Wieder/Zimmerman 1976, S.105).
8 Stationäre Unterbringung oder nicht? Relationierung beruhigender und beunruhigender Beobachtungen Drei Passagen aus einer Fallerzählung
9 also als ich aus dem haushalt am montag kam, da war das so, dass ich schon SEHR bedrückt war, ( ) dann habe ich gedacht, noch mal extra kritisch, oder sehr kritisch noch mal angeguckt, was war da alles //mhm// hätte ich das kind rausnehmen müssen oder so?
10 äh, weil das so/in der Richtung kam da so zu mir rüber von dem kollegen, also hier kann man es gar nicht aushalten, ne? so ER konnte es nicht aushalten und dachte ich ja ( ), also was ist tatsächlich mit dem jungen los, also der wird also, ( ), VERSORGT der ist/der ist von ernährung her müsste man gucken dass der noch gesünder ernährt wird, aber ansonsten hungert der nicht, die großen spielen mit ihm, die eltern sind auch immer wenn man da ist gucken die auch nach dem jungen, so dass er/ ja (,) er wird versorgt und wird auch betreut und der hat auch nen normalen zugang so, wird nicht irgendwie in ein zimmer eingesperrt oder so was, er kriegt denke ich öfter mal streit der eltern mit, hat dann aber wieder die zusicherung die großen sind ja da. also, ich lass ihn DRIN. ich nehm ihn auf KEINEN fall raus. ( ) ich habe gedacht: die können das gar nicht verstehen, die wissen gar nicht warum ich den hier rausnehme, warum soll ich ihn eigentlich rausnehmen? bloß weil er nicht in die kita kommt? dafür können die eltern nichts! ( ).
11 und dass er nicht entsprechend gefördert wird, so die ham ihre GRENZEN und da MUSS kita rein, und dann ist es eigentlich/ dann IST ES SO. ich kann das kind nicht ins gymnasium führen, bloß weil ichs rausnehme oder so. da brauchts auch eine verbindung/ der hat eine beziehung zu den eltern, der hat eine bindung, der ist in dem milieu. kinderbett ist in ordnung so, ist DA. Kleidung ist da, so angemessen //mhm// sonst ist auch nicht verdreckt der junge also so.
12 Beunruhigende Beobachtungen Beruhigende Beobachtungen implizite Gesichtspunkte plausiblen Entscheidens er kriegt denke ich öfter mal streit der eltern mit müsste man gucken dass der noch gesünder ernährt wird hat dann aber wieder die zusicherungdie großen sind ja da ansonsten hungert der nicht normaler Zugang, nicht eingesperrt Familiäre Beziehungskonstellationen Ernährung Zugang zur Sozialen Umwelt kein KiTa-Platz dafür können die Eltern nichts Einbindung in institutionelle Betreuung Kollege kann es dort nicht aushalten, ER konnte es nicht aushalten, kinderbett Wohnsituation und Schlafplatz schmierig, schlierig DRECKIG ist in ordnung für das Kind, gewesen, Zustand der Wohnung Wohnung war schmierig, schlierig DRECKIG ist auch nicht verdreckt der junge, Kleidung ist ( ) angemessen, Hygienische Versorgung und Kleidung dass er nicht entsprechend gefördert wird die großen spielen mit ihm Beschäftigung und Förderung die elternhaben ihre Grenzen da muss kita rein Erzieherischer Kompetenzen der Eltern Schlechte Bildungsaussichten, dass er nicht entsprechend gefördert wird ich kann das kind nicht ins gymnasium führen, bloß weil ich es rausnehme, der hat eine bindung, der ist in dem milieu Bildung der hat eine Beziehung zu den Eltern, der hat eine bindung Eltern-Kind-Bindung, Fürsorge
13 Beunruhigende Beobachtungen Beruhigende Beobachtungen implizite Gesichtspunkte plausiblen Entscheidens er kriegt denke ich öfter mal streit der eltern mit müsste man gucken dass der noch gesünder ernährt wird hat dann aber wieder die zusicherungdie großen sind ja da ansonsten hungert der nicht normaler Zugang, nicht eingesperrt Familiäre Beziehungskonstellationen Ernährung Zugang zur Sozialen Umwelt kein KiTa-Platz dafür können die Eltern nichts Einbindung in institutionelle Betreuung Kollege kann es dort nicht aushalten, ER konnte es nicht aushalten, kinderbett Wohnsituation und Schlafplatz schmierig, schlierig Neutralisierungstechniken DRECKIG ist in ordnung für das Kind, gewesen, Zustand der Wohnung Wohnung war schmierig, schlierig DRECKIG ist auch nicht verdreckt der junge, Kleidung ist ( ) angemessen, Hygienische Versorgung und Kleidung dass er nicht entsprechend gefördert wird die großen spielen mit ihm Beschäftigung und Förderung die elternhaben ihre Grenzen da muss kitarein Erzieherischer Kompetenzen der Eltern Schlechte Bildungsaussichten, dass er nicht entsprechend gefördert wird ich kann das kind nicht ins gymnasium führen, bloß weil ich es rausnehme, der hat eine bindung, der ist in dem milieu Bildung der hat eine Beziehung zu den Eltern, der hat eine bindung Eltern-Kind-Bindung, Fürsorge
14 Fazit Relationierung beruhigender und beunruhigender Beobachtungen Reflexion impliziter Gesichtspunkte rationalen Entscheidens Selektion und Herstellung handhabbarer Komplexität Plausibilisierung von (Nicht-) Entscheidungen Praktik der Herstellung ( Fabrikation ) sozialer Realität Danke!
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