Integriertes Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagement und sein Beitrag zu Industrie 4.0
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- Karl David Bieber
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1 Integriertes Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagement und sein Beitrag zu Industrie 4.0 Dr. Susann Köhler (mit Prof. Dr. Uwe Götze, Cornelia Kochan und Prof. Dr.-Ing. Erhard Leidich) TBI Tage des Betriebs- und Systemingenieurs Chemnitz, 07. November
2 Agenda 1. Handlungsbedarfe in KMU 2. Integriertes Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagement ein Überblick 3. Die Integrierte Analyse und deren Beitrag zu Industrie Nutzen-Kosten-Bewertungen und deren Beitrag zu Industrie Fazit 2
3 1. Handlungsbedarfe in KMU Ergebnis der Befragung von 134 KMU und der Unternehmensanalysen in 26 dieser Unternehmen In den Unternehmen sind häufig folgende Schwachstellen/Auffälligkeiten zu finden: (Stamm-)Daten: unzureichende Qualität der Datenbestände, fehlende bzw. mängelbehaftete Terminologien IT: heterogene IT-Systemlandschaft mit manuellen Schnittstellen, dezentrale Datenhaltung in persönlichen Datenarchiven Prozesse: mangelnde Prozessorganisation, fehlende IT-Unterstützung von Prozessen, nicht oder ungeeignet geregelte Abläufe der Stammdatenprozesse In den KMU liegen häufig die Voraussetzungen für den Einsatz von Industrie 4.0-Lösungen noch nicht vor. Integriertes Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagement zur Schaffung dieser Voraussetzungen in den Unternehmen sowie als Basis zur (Weiter-)Entwicklung von Industrie 4.0-Konzepten 3
4 2. Integriertes Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagement ein Überblick Zyklusmodell zur Gestaltung und Umsetzung eines Integrierten Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagements Phase 1 Vorbereitung Phase 2 Integrierte Analyse Diagnose (Unternehmensanalyse) Phase 7 Projektreview Prozesse Nutzen- Kosten- Bewertung Phase 3 Konzeptentwicklung Nutzen- Kosten- Bewertung Phase 6 Umsetzung der Maßnahmen IT (Stamm-) Daten Phase 4 Projektplanung Synthese (Implementierung) Nutzen- Kosten- Bewertung Phase 5 Detailanalyse/ -konzeption Quelle: leicht modifiziert übernommen aus Leidich, E., Konarsky, M., Götze, U. (2014), S
5 3. Die Integrierte Analyse und deren Beitrag zu Industrie 4.0 Analysefelder Analyseschritte Stammdatenprozesse Analyseergebnisse: Prozesse Prozessstruktur Prozesseigenschaften IT-Unterstützung IT IT-Struktur IT-Systemeigenschaften Datenhaltung Ergebnisqualität Prozessqualität Normen und (ebusiness-)standards IT-Qualität ERP/PPS PDM CAD Beitrag zu Industrie 4.0: Katalogsystem Analyse der Stammdatenprozesse sowie Normen und ebusiness-standards Einschätzungen der Daten-, IT- und Prozessqualität und der zwischen ihnen bestehenden Zusammenhänge Wechselwirkungen Prozess- IT-Qualitätsbewertung Prozessqualitätsbewertung Auftragsbearbeitung Erkenntnisse zu vorliegenden Schwachstellen struktur- und deren Prozess 1 Prozess n erfassung Datenaufbereitung IT-Strukturerfassung Erkenntnisse über die Existenz von Hemmnissen für die Einführung (Stamm-)Daten von Industrie Datenqualität 4.0-Lösungen Datenstruktur Artikelstamm Dateneigenschafteaufträgplan Fertigungs- Arbeits- Terminologie Industrie 4.0 Informationsfluss-/ Prozessaufnahme Datensichtung Datenqualitätsbewertung Ableitung eines Bedarfs an bzw. potenzieller Anwendungsbereiche von Analyse von Zusammenhängen Bewertung der Ergebnisqualität Schwachstellen-/ Potenzialidentifikation Quelle: leicht modifiziert übernommen aus Götze, U.; Leidich, E.; Kochan, C.; Köhler, S. (2014), S
6 4. Nutzen-Kosten-Bewertungen und deren Beitrag zu Industrie 4.0 Nutzeneffekte von Maßnahmen(-bündeln) des Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagements Konstruktion Arbeitsvorbereitung Einkauf/Intralogistik Fertigung/Montage Rechnungswesen direkte Erhöhung des Funktionsumfangs der IT-Systeme Wirkungen qualitativ Standardisierung von quantitativ Baugruppen/Teilen Senkung des Dublettenrisikos Reduzierung von Suchzeiten Verringerung der Konstruktionszeiten Verbesserung der Datenqualität und zeitnahe Informationsbereitstellung Vereinfachung der Technologieerstellung Vereinfachung der Ablaufplanung indirekte Wirkungen Reduzierung der Lagerhaltung Bündelung von Bestellungen Ermittlung eines Nutzwertes (nichtmonetär) monetäre Bewertung mithilfe des Instrumentariums der Prozesskostenrechnung Beispiel Bündelung von Bestellungen : Bezugsgröße (BG) Bestellvorgänge/Jahr Prozesszeit (PZ) [in ZE] Zeit pro Bestellung Kostensatz (KS) [in /ZE] Kostensatz pro Bestellung Prozesskostenveränderung (ΔPK) [in ]: durch Reduktion der BG: ΔPK = ΔBG PZ KS durch Reduktion der PZ: ΔPK = BG ΔPZ KS durch Reduktion der BG und der PZ: ΔPK = (ΔBG PZ + BG ΔPZ + ΔBG ΔPZ) KS 6
7 4. Nutzen-Kosten-Bewertungen und deren Beitrag zu Industrie 4.0 Bestimmung der durch Maßnahmen(-bündel) entstehenden Kosten Ermittlung der zur Umsetzung der Maßnahmen(-bündel) erforderlichen internen und externen Ressourcen anhand eines Implementierungs- und Nutzungsplans Ableitung einmaliger und laufender Kosten(-veränderungen) Entscheidungsvorbereitung durch monetäre Wirtschaftlichkeitsbeurteilung und die Berücksichtigung nicht-monetärer Effekte Beitrag zu Industrie 4.0: Nutzung des Instrumentariums ggf. in angepasster Form für die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit spezifischer Lösungen der Industrie 4.0 Beispiel: Intelligente Instandhaltung durch automatische Erfassung und Analyse von Maschinen-Messdaten Instrumentarium zur Nutzen-Kosten-Bewertung Umsetzungsalternative 2: Umsetzungsalternative 1: Integrierte Analyse Kosten der Maßnahme Integrierte Analyse Kosten Anschaffungskosten der Maßnahme Folgekosten Prozesse Anschaffungskosten Effekte der Maßnahme Folgekosten Prozesse IT Effekte Nutzen der Maßnahme Kostensenkung Erlössteigerung IT (Stamm-) Daten (Stamm-) Daten Nutzen Kostensenkung Erlössteigerung Gewinn/Kapitalwert/Nutzwert Gewinn/Kapitalwert/Nutzwert 7
8 5. Fazit Erkenntnisse zu daten-, IT- und prozessbezogenen Schwachstellen aus der Integrierten Analyse Erkennen unternehmensbezogener Hemmnisse für die Einführung von Industrie 4.0-Lösungen Ableiten des Bedarfs an Industrie 4.0-Ansätzen bzw. potenzieller Anwendungsbereiche für Industrie 4.0-Lösungen zur Behebung der Schwachstellen unternehmensspezifisch, aber auch allgemein Potenzial zur methodischen Unterstützung von Industrie 4.0 durch Übertragung von Erkenntnissen zur Vorgehensweise bzw. von einzelnen Instrumenten des Integrierten Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagements zur Konzeptionierung von Maßnahmen(-bündeln) im Rahmen der Planung und Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von spezifischen Industrie 4.0- Lösungen 8
9 Literatur Bauer, W., Schlund, S., Marrenbach, D., Ganschar, O.: Studie: Industrie 4.0 Volkswirtschaftliches Potenzial für Deutschland. Stuttgart Götze, U.; Leidich, E.; Kochan, C.; Köhler, S.: Integrierte Daten-, IT- und Prozessanalyse im Rahmen des Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagements, in: Wissenschaft trifft Praxis, 2014, Ausgabe 2, S Götze, U., Leidich, E., Wächtler, A.: Entwicklungsstand des Stammdaten- und Geschäftsprozessmanagements in KMU Ergebnisse einer Befragung, in Drucklegung. Leidich, E.; Konarsky, M.; Götze, U.: Stammdatenqualität als Erfolgsfaktor für den Produktentstehungsprozess Entwicklung von praxistauglichen Methoden und Instrumenten zur Verbesserung der Stammdaten- und Prozessqualität, in: Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb, 2014, Heft 6, S Otto, B., Kokemüller, J., Weisbecker, A., Gizanis, D.: Stammdatenmanagement: Datenqualität für Geschäftsprozesse, in: HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, 2011, Heft 279, S Schuh, G., Scheibmayer, M., Deindl, M.: Ganzheitliches Stammdatenmanagement Strategie, Organisation und IT-Struktur, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 2013, Heft 10, S
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