`Ne gute Figur. Anregungen zur Handhabung. Sinnesstimulierendes Beschäftigungsmaterial Entwickelt für Menschen mit Demenz. für Menschen mit Demenz

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1 für Menschen mit Demenz `Ne gute Figur Sinnesstimulierendes Beschäftigungsmaterial Entwickelt für Menschen mit Demenz Anregungen zur Handhabung Sinnesstimulierende Beschäftigungsmaterialien für die Altenhilfe 1 Sinnesstimulierende Beschäftigungsmaterialien für die Altenhilfe

2 für Menschen mit Demenz Herausgeber: HeiMaP Heike Manger-Plum St.-Gereon-Str. 17 D Zülpich Tel.: +49 (0)2251/ Mail: HeiMaP@t-online.de Adresse bitte aufbewahren HeiMaP-Entwicklungsteam: Heike Manger-Plum Randi Knobloch Anna-Maria Overkamp Alberta Schatz Design Spielkarton und Gesichter: Franca Perschen 2 Sinnesstimulierende Beschäftigungsmaterialien für die Altenhilfe

3 `Ne gute Figur Die Spielidee: Die magnetischen Figuren halten Kleider und Gesichter, die einfach auszutauschen sind. Durch den Wechsel entstehen immer neue Eindrücke von Menschen im Alltag, im Beruf oder im Festgewand. Die Fülle des Lebens wird spürbar und wirkt auf Menschen mit Demenz anregend. Fachlicher Hintergrund: Die Anforderungen im Bereich der kognitiven und motorischen Fähigkeiten sind an die teilnehmenden Menschen mit Demenz anpassbar. Figuren und Kleidungsstücke lösen Gefühle und Erinnerungen aus, Farben und Formen wirken anregend. Die kognitiven Anforderungen des Spiels sind gering, so dass Menschen mit Demenz praktisch nichts falsch machen können. Objekte, die gesehen und in die Hand genommen werden können und über die gesprochen wird, nutzen mehrere Sinneskanäle, die für Menschen mit Demenz einen Zugang zu ihren Erinnerungen im Altgedächtnis schaffen können. Ein Kleidungsstück in die Hand nehmen und an der Magnetfigur anbringen, sind einfache Handgriffe, die auch Menschen mit Demenz in leichten und mittelschweren Krankheitsstadien der Demenz gut bewältigen können. Wenn Kraft und Geschicklichkeit nachlassen, brauchen sie mehr Hilfestellungen. Alleine das Anschauen der Materialien stimuliert und löst Freude aus, auch bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Menschen in leichten bis mittelschweren Stadien der Demenz werden zum Erzählen angeregt. Menschen mit Demenz erleben Gemeinschaft in der spielenden Gruppe oder im Einzelkontakt mit der Betreuungsperson. Inhalt: 2 magnetische Figuren (Mann und Frau) mit Sockel 18 Kleidungsstücke aus Stoff oder Filz 12 Gesichter (6 Frauen und 6 Männer) 3

4 Zwei Figuren gestalten die Szenen des Lebens So funktionieren die Figuren: Die Figuren sind an der vorderen glatten Körperseite (hautfarben) magnetisch. Die Kleidungsstücke haften an den Figuren durch die runden Aufkleber an der Rückseite. Dies ist einfach zu handhaben, so dass auch stärker eingeschränkte Menschen mit Demenz damit zurecht kommen. Ebenso halten die Gesichter an den Figuren. Die Figuren werden jeweils in den Schlitz des Sockels gestellt. Die Kleidungsstücke der Figuren orientieren sich an der Mode der 1950er und 1960er Jahre. Kleidungsstücke und Figuren haben einen hohen Aufforderungscharakter. Kleine Impulse der Betreuungsperson sind ausreichend und es entsteht ein reges Ausprobieren und Kommentieren der Kleidung. Die Menschen mit Demenz probieren aus, welche Kleidungsstücke zusammen passen, was zu welchem Anlass getragen werden kann. Sie erzählen über eigene Kleidungsstücke und was ihnen gefällt und nicht gefällt. Die Innenseite des Spielkartondeckels lässt sich zur Präsentation von Kleidungsstücken nutzen. Die Menschen mit Demenz betrachten die Gesichter unterschiedlichen Typs und Alters. Sie teilen ein, welches sie für sympathisch halten, welchen Mann sie nicht von der Bettkante stoßen würden, welches Mädchen ein fescher Feger ist oder wen sie gerne als Tochter hätten. Es werden Erinnerungen ausgelöst und es entstehen Gespräche. 4

5 Kleidungsstücke Frau: Sommerkleid mit roten Punkten Gelbes Kleid mit Tasche Rotes Festkleid Rosa Rock mit Falte Blauer Rock mit Blümchen Enger schwarzer Rock mit Gürtel Grauer Glockenrock Weiße Bluse mit goldener Kette Hellblauer Nickipullover Rosa Pullover mit Kragen Dunkelblauer Pullover Kleidungsstücke Mann: Anzug Blaumann Schwarze Hose Hellbraune Cordhose Weißes Hemd Kariertes Hemd Brauner Pullover Die beiden Figuren sind in Größe und Form etwas unterschiedlich, so dass die Kleidungsstücke entweder der Frau oder dem Mann passen. Einige Kleidungsstücke wie die Hosen, die Röcke und die kurzärmligen Oberteile können aber auch der jeweils anderen Figur angezogen werden. Dadurch ist es möglich durch entsprechende Gesichtswahl zwei Frauen oder zwei Männer zu gestalten. 5

6 Anregungen zur Handhabung in der Gruppe oder im Einzelkontakt: Bereiten Sie eine Figur vor, indem Sie z.b. die Schablone Mann in den Sockel stellen. Geben Sie der Figur ein Gesicht und vielleicht einen Namen bevor Sie sie den Mitspielern präsentieren: Das ist Hans. Geben Sie den Mitspielern Zeit und nehmen Sie ihre Reaktionen auf. Frau Schneider: Och, der ist ja nackisch. Ja, der hat sich noch nicht angezogen. Aber er muss jetzt zur Arbeit. Er ist Handwerker. Reichen Sie Frau Schneider den Blaumann an. Sie braucht ihn nur vor die Figur zu halten, dann ist Hans vollständig angezogen. Nehmen Sie auf, was Sie beobachten oder was Sie aus der Lebensgeschichte der Mitspieler wissen: Herr Klein, Sie sind Elektriker. Da geht man auch im Blaumann zur Arbeit. Bringen Sie erst nach und nach andere Gesichter, Kleidungstücke oder die zweite Figur ins Spiel. Bereiten Sie die zweite Figur vor, geben Sie ihr ein Gesicht und vielleicht schon ein Kleidungsstück. Peter ist verheiratet mit Elisabeth. Frau Petkovic lacht: So ein gelbes Kleid hab ich auch. Sie freuen sich an diesem Anblick. 6

7 Lassen Sie die Mitspieler die Kleidungsstücke in die Hand nehmen und die Stoffe befühlen. Auch das Anbringen der Gesichter und Kleidungsstücke an die Figur können viele Menschen mit Demenz selbstständig oder nur mit geringer Hilfe bewältigen. Es werden in einer Beschäftigungseinheit nicht alle Gesichter und Kleidungsstücke eingesetzt werden können, dies würde den Menschen mit Demenz zu viele Eindrücke gleichzeitig vermitteln. Mit neuen Gesichtern und Kleidungsstücken entstehen neue Szenen und neue Geschichten. Erlauben Sie sich und den Mitspielern die Kreativität, die die vorliegenden Medien in ihnen freisetzen. Die Betreuungsperson kann ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Sie kann kleine Szenen anspielen, die zu weiterem Austausch anregen. So trägt Georg zunächst noch Cordhose und kariertes Hemd. So fühlt er sich wohl. Elfriede hat sich schon umgezogen, denn beide wollen heute Abend ins Theater gehen. Georg, wo bleibst Du denn? Hast Du vergessen, dass wir heute ausgehen wollen? Gott sei Dank, der Abend ist gerettet! Ein kleiner Impuls genügt und es ergibt sich ein neues Thema über Ausgehen, Warten oder Eheszenen. Das Ziel liegt nicht im fertigen Werk, sondern im Prozess des Entstehens. Lassen Sie jeden Mitspieler das machen, was seinen Fähigkeiten entspricht, ohne dass Stress entsteht. Die Menschen mit Demenz sollen Freude an den Sinneseindrücken haben und zum Erzählen angeregt werden. 7

8 für Menschen mit Demenz `Ne gute Figur Art.- Nummer: 53 GF HeiMaP ab 14 Jahre 2 5 Personen und eine Begleitperson zur Unterstützung 8 Sinnesstimulierende Beschäftigungsmaterialien für die Altenhilfe