Praxiswissen Instandhaltung Ralf Schönenborn

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1 Praxiswissen Instandhaltung Ralf Schönenborn Kennzahlen im ganzheitlichen, kontinuierlichen Instandhaltungs- Verbesserungsprozess (KVP)

2 Übersicht über die Arbeitshilfen Kennzahlen-IH-KVP.ppt: Zugehörige Präsentation, Folien enthalten Beispiele für Kennzahlen Das Klammersymbol im Text verweist auf die entsprechende Datei im Anhang. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN by TÜV Media GmbH, TÜV Rheinland Group, Köln 2013 TÜV, TUEV und TUV sind eingetragene Marken. Eine Nutzung und Verwendung bedarf der vorherigen Zustimmung. Gesamtherstellung: TÜV Media GmbH, Köln 2013 Den Inhalt dieses E-Books finden Sie auch in dem Handbuch Der Instandhaltungs-Berater, TÜV Media GmbH, Köln. Die Inhalte dieses Werks wurden von Verlag und Autor nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und zusammengestellt. Eine rechtliche Gewähr für die Richtigkeit der einzelnen Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für Websites, auf die über Hyperlinks verwiesen wird. Es wird betont, dass wir keinerlei Einfluss auf die Inhalte und Formulierungen der verlinkten Seiten haben und auch keine Verantwortung für sie übernehmen. Grundsätzlich gelten die Wortlaute der Gesetzestexte und Richtlinien sowie die einschlägige Rechtssprechung.

3 Kennzahlen im ganzheitlichen, kontinuierlichen Instandhaltungs- Verbesserungsprozess (KVP) von Ralf Schönenborn Über diesen Beitrag Ziel dieses Beitrags ist es, die Wichtigkeit von Kennzahlen als Steuerungselemente hervorzuheben und gleichzeitig Bewusstsein dafür zu schaffen, dass alle beteiligten Personen bei der Entwicklung und Implementierung der betriebsspezifischen Kennzahlen frühzeitig mit eingebunden werden sollten. Anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis werden unterschiedliche Vorgehensweisen kurz beschrieben. Es ist nicht Ziel dieses Beitrags, die Vielfalt an bestehenden Kennzahlen weiter zu erhöhen oder bestehende Kennzahlen im Einzelnen zu behandeln. Einleitung Key Performance Indicator (KPI) werden in der Betriebswirtschaftslehre Kennzahlen genannt, die den Fortschritt oder den Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren messen und/oder ermitteln. Dabei ist oft das wichtigste Ziel, sowohl die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Abteilungen untereinander als auch die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steuern und zu steigern. Kennzahlen oft zu kompliziert Aus unseren Erfahrungen heraus stellen wir immer wieder fest, dass viele Kennzahlen entweder zu kompliziert und dif- TÜV Media GmbH Seite 1

4 ferenziert sind, oder nicht zu der Anwendergruppe passen, die damit ihr Geschäft steuern könnte und wollte. Vor lauter Kennzahlen und komplexen Berechnungssystemen gehen die wesentlichen Informationen verloren. Es wird zum Teil viel gemessen, ohne dass es überschaubare, zentrale und strategische Informationen gibt. Auch wird oft nur unzureichend beachtet, dass Instandhaltung eine Service-Dienstleistung ist und Service wird von Menschen erbracht. Menschen sind nicht alleine durch KPIs zu steuern. Sie sind bei der Einführung und Etablierung eines sinnvollen und wirksamen Kennzahlensystems mit einzubeziehen. Es gibt eine sehr große Anzahl an unterschiedlichen Kennzahlen. Oft bilden Kennzahlen, die für die Leistungsmessung genutzt werden, nur die Vergangenheit ab. Sie sind wenig geeignet, um Entwicklungen der Zukunft abzuschätzen. Die meisten Kennzahlen waren ausschließlich auf finanzielle Aspekte ausgerichtet, sie bildeten letztlich den Geldfluss ab. Andere Faktoren, die nicht unmittelbar mit Geld zu tun hatten, wurden oft nicht betrachtet. Das bedeutet, dass individuelle Erfolgsparameter gar nicht in Kennzahlen abgebildet wurden. Kernfrage für alle, die sich mit Kennzahlen auseinandersetzen, ist häufig die Frage, was ist die richtige Kennzahl für meine Anforderungen? TÜV Media GmbH Seite 2

5 Welches ist die richtige Kennzahl? Die Antwort lautet: Es gibt nicht die richtige Kennzahl (s. Abb. 1)! Kennzahlen sind immer individuell und miteinander festzulegen! Kennzahlen der Partnerschaft Kunde (spezifische Kennzahlen) Dienstleister (spezifische Kennzahlen) Produktionsbezogen Partnerschaftsbezogen Kapazitätsbezogen Technische Anlagenverfügbarkeit (MOEE) Durchschnittliche Dauer einer Reparatur (MTTR) Durchschnittliche Zeit zwischen auftretenden Fehlern (MTBF) Reaktionszeiten Kosten Zeit Qualität Ergebnisse Sicherheit Auslastung Produktivität Fehlervermeidung Qualifikation Fehlzeiten Abb. 1: Unterschiedliche Sichtweisen erzeugen unterschiedliche Kennzahlen Ungeeignete Kennzahlbildung Um Kennzahlen mit möglichst geringem Aufwand zu bilden, wird oft auf vorhandene Zahlen, Daten und Fakten (ZDF) zurückgegriffen. Beim Zugriff auf vorhandene ZDF besteht oft die Gefahr, Kennzahlen zu bilden, die bei näherer Betrach- TÜV Media GmbH Seite 3