5 DOKUMENTE UND ORDNER

Transkript

1 Das Arbeiten mit Betriebssystemen früherer Computer war dadurch gekennzeichnet, dass der Anwender zuerst das richtige Programm starten musste, um mit dem eigentlich produktiven Teil seiner Arbeit beginnen zu können. Ein kleines Ärgernis stellten auch Änderungen an bestehenden Datendateien wie z. B. Dokumenten dar, da man sich zuerst durch Verzeichnisse heute Ordner klicken musste, um überhaupt Zugriff auf die Datendateien zu bekommen. Dies gehört schon lange der Vergangenheit an! Mit Windows Vista können Sie sich ganz auf Ihre Dokumente konzentrieren. 5.1 Erstellen eines Dokumentes am Desktop Eine wesentliche Erleichterung bringt Ihnen in dieser Hinsicht Ihr Betriebssystem, da es einen dokumentorientierten Ansatz verfolgt. Dies bedeutet, dass der Anwender üblicherweise zuerst ein Dokument anlegt und dann einfach mittels Doppelklick öffnet. Eigentlich sollte es ja gleichgültig sein, welches Programm gestartet wird, wenn man einen Brief schreiben möchte. Um also ein Dokument erstellen zu können, genügt ein Rechtsklick auf den Desktop. Aus dem sich öffnenden Menü wählen Sie den Menüpunkt NEU aus. Abbildung: Kontext-Menü zur Anlage eines Dokumentes am Desktop Computerbenutzung und Dateimanagement 67

2 Anmerkung: Unter dem Menüpunkt NEU sollten eigentlich alle Programme ausgewiesen werden. Dem ist aber leider nicht so, nicht alle Arten von Dokumenten werden hier aufgelistet. Deshalb muss man das eine oder andere Mal zuerst das Programm starten, um auf diesem Weg eine neue Datendatei anlegen zu können. 14 Um nun Ihr Textdokument erstellen zu können, sollten Sie den Eintrag WORDPAD DO- KUMENTE auswählen. Anmerkung: Falls Sie Microsoft Office auf Ihrem PC installiert haben, wählen Sie in diesem Fall bitte MICROSOFT OFFICE WORD-DOKUMENT. Windows Vista legt das Dokument und das damit verbundene Symbol direkt am Desktop ab. Der Dokumentenname ist noch markiert und kann daher vom Anwender sofort verändert werden. Der Dokumentenname kann maximal 255 Zeichen lang sein und deshalb vergeben Sie versuchsweise einmal den etwas längeren Dateinamen Mein erster Text 15. Die Eingabe des Namens wird durch Drücken der [Return] -Taste abgeschlossen. Dokument vom Desktop öffnen Sie können das am Desktop erstellte Dokument wie jedes andere Dokument auch mit einem Doppelklick öffnen. Eine weitere Möglichkeit bietet das Kontextmenü.! Markieren Sie das Dokument, das Sie öffnen wollen durch einen Klick mit der rechten Maustaste.! Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag ÖFFNEN. 14 Ob eine Datendatei über die Funktion NEU angelegt werden kann oder nicht, bestimmt der Hersteller des Anwendungsprogramms. Während der Installation eines Programms sollte das Installationsprogramm ein entsprechendes Template hinterlegen und alle notwendigen Änderungen in der Windows Registrierdatenbank vornehmen. 15 Bitte beachten Sie, die Anführungszeichen gehören nicht zum Dateinamen. Sie werden hier verwendet, um den Dateinamen vom Text abzugrenzen! 68 Computerbenutzung und Dateimanagement

3 Desktop ordnen Durch das Ablegen von Dokumenten und Ordnern am Desktop kann es schon einmal vorkommen, dass sich auf dem Desktop die Dokumente und die damit verbundenen Symbole sammeln und dies sehr bald zu einem überfüllten Desktop führt. Abbildung: Teil eines etwas überfüllt wirkenden Desktops mit vergrößerten Symbolen Tipp: Eine neue Funktion von Windows Vista ist das beliebige Vergrößern der Desktopsymbole. Wenn Sie mit der Maus auf den Desktop klicken und anschließend die Taste [STRG] halten, dann können Sie mit dem Rad der Maus die Symbole des Desktops vergrößern bzw. verkleinern. Anmerkung: Ein überfüllter Desktop ist nicht wirklich empfehlenswert. In weiterer Folge werden Sie Möglichkeiten kennenlernen, Ihre Dokumente zu organisieren (siehe Abschnitt 5.2 Ordnerstruktur). Im Prinzip gibt es mehrere Möglichkeiten, um der Unordnung auf den Leib zu rücken: Ordnen der Symbole durch Verschieben: Sie können die Symbole durch Ziehen verschieben und ordnen. Dabei können Sie auch mehrere Symbole durch Halten der [STRG]-Taste markieren und gemeinsam verschieben. Ausrichten der Symbole am Desktop. Dies ist unter Windows Vista Standard, d. h., die Symbole werden automatisch an einem unsichtbaren Raster ausgerichtet. Sie können diese Funktion deaktivieren, wenn Sie einen Rechtsklick auf eine freie Computerbenutzung und Dateimanagement 69

4 Stelle des Desktops machen und die Auswahl des Menüpunktes ANSICHT - AM RAS- TER AUSRICHTEN durch anklicken enthaken. Alle Symbole des Desktops können nun beliebig positioniert werden. Anordnen der Symbole nach einem bestimmten Kriterium durch den Menüpunkt SORTIEREN NACH. Die Symbole können dabei nach NAME, GRÖßE, TYP oder ÄNDE- RUNGSDATUM angeordnet werden. Die Funktion ANSICHT - AUTOMATISCH ANORDNEN aus dem Kontextmenü bewirkt, dass jedes Symbol des Desktops durch das Betriebssystem, ohne Zutun des Benutzers, angeordnet wird. Um die genannten Möglichkeiten auswählen zu können, machen Sie an einer freien Stelle des Desktops einen Rechtsklick und wählen die gewünschte Funktion aus dem Kontextmenü aus. Abbildung: Kontextmenü mit dem Menüpunkt ANSICHT geöffnet durch einen Rechtsklick auf den Desktop Eine radikalere Lösung, dem malerischen Chaos zu entgehen, ist die Verschiebung der Dokumente in einen Ordner. Ein Ordner ist ein Behälter, in dem Dokumente und andere Ordner gespeichert werden können. Mit einem Rechtsklick auf den Desktop können Sie aus dem Kontextmenü die Funktion NEU #ORDNER auswählen. Nach Auswahl der Funktion aus dem Kontextmenü ist der Ordner noch markiert und Sie können sofort und direkt einen sinnvollen, sprechenden Namen für den Ordner vergeben. Nach Erstellen des Ordners können Sie die Dokumente einzeln durch Ziehen in den angelegten Ordner verschieben. Effizienter ist es jedoch, wenn Sie gleich mehrere Dokumente markieren und anschließend verschieben. Sie können dabei eine der folgenden, unterschiedlichen Markierungsmöglichkeiten auswählen: 70 Computerbenutzung und Dateimanagement

5 Ziehen mit der Maus: Um mehrere Symbole mit der Maus einzufangen, positionieren Sie den Mauscursor außerhalb der Symbole. Durch das Ziehen mit der Maus wird ein farbig hinterlegtes Rechteck erzeugt und alle Symbole, die sich in diesem Rechteck befinden, werden markiert. Wenn Sie die [Strg]-Taste halten und mit der linken Maustaste auf ein nicht markiertes Symbol klicken, können Sie dieses zusätzlich markieren. Bei markierten Symbolen bewirkt ein erneuter Klick die Aufhebung der Markierung. Die letzte Möglichkeit stellt das Markieren der Symbole mit der [$] -Taste dar. Dabei wird ein zusammenhängender Block von Symbolen auf einmal markiert. Bei dieser Methode klicken Sie zuerst auf das erste Symbol, das markiert werden soll. Anschließend halten Sie die [$] -Taste und klicken auf das letzte Symbol, wodurch alle Symbole, die dazwischen liegen, ebenfalls markiert werden. 5.2 Ordnerstruktur Ordner sind wohl die wichtigsten Elemente zur Organisation von Dateien in Betriebssystemen. Obwohl die Chaos-Theorie durchaus ein beliebtes Thema der Informatik ist, bauen bisherige Betriebssysteme auf klassischen Konzepten wie hierarchischen Strukturen auf. Hierarchisch bedeutet in diesem Fall, es gibt einen Ordner, der an der Spitze aller Ordner steht, dass ein beliebiger Ordner innerhalb der Struktur nur einen einzigen übergeordneten Ordner hat, wobei dieser Ordner jedoch selbst beliebig viele Ordner enthalten kann. Durch diese Definition könnte sich z. B. folgende Ordnerstruktur ergeben: Abbildung: Hierarchische Ordnerstruktur Der oberste Ordner dieser Struktur wird Root Ordner (engl. Root ~ Wurzel) genannt und automatisch durch die Formatierung eines Datenträgers erstellt. Der Root Ordner wird durch das Zeichen \ (sprich: Backslash) angesprochen. Unterhalb dieses Ordners kann der Anwender nun nach seinen eigenen Vorstellungen verschachtelte Ordnerstrukturen anlegen. Computerbenutzung und Dateimanagement 71

6 Aus der vorherigen Abbildung können Sie ersehen, dass die Ordner miteinander verbunden sind. Hierarchische Strukturen lassen ja nur Verbindungen nach oben und unten zu. Durch diese Verbindungen ergibt sich für jeden Ordner ein genau definierter Weg, nämlich der vom Root Ordner bis zum jeweiligen Ordner. Diesen Weg bezeichnet man als absoluten Pfad. Vor einem absoluten Pfad kann lediglich noch der Laufwerksbuchstabe des Datenträgers stehen. Beispiel: Wie würde der absolute Pfad für den Ordner Zubehör, der sich im Ordner Programme befindet, lauten? Die Antwort auf diese Frage würde lauten: C:\Programme\Zubehör Laufwerk Ordner: Programme Ordner: Zubehör Root Ordner Trennzeichen Liegt nun eine Datei, wie z. B. das Programm MSPaint.exe in diesem Ordner Zubehör, so lautet der absolute Dateiname dieser Datei C:\Programme\Zubehör\MSPaint.exe. Absolute Dateinamen und Pfade sind immer eindeutig! Dies bedeutet, dass es in einem beliebigen Ordner weder zwei Unterordner mit gleichem Namen noch zwei Dateien mit gleichem Namen geben kann. Umgekehrt kann eine Datei oder ein Ordner sehr wohl an einer anderen Stelle der Struktur als Kopie 16 existieren. Wie legt man nun einen Ordner Dokumente und den darin befindlichen Unterordner Entwurf an? Die Vorgangsweise ist denkbar einfach:! Zuerst öffnen Sie das Fenster Computer.! Anschließend wählen Sie ein Speichermedium eine lokale Festplatte oder ein Netzwerklaufwerk aus und öffnen dieses durch einen Doppelklick auf das Symbol.! Nun erstellen Sie über das Kontextmenü den Ordner Dokumente. 16 Kopien von Dateien sollten Sie vermeiden. Die Ausnahme davon ist selbstverständlich das Erstellen von Sicherungskopien. Diese solltensieaber auf einem anderen Medium ablegen! 72 Computerbenutzung und Dateimanagement

7 ! Abschließend öffnen Sie den soeben erstellten Ordner Dokumente mit einem Doppelklick. Durch Aufruf des Kontextmenüs können Sie den Unterordner Entwurf erstellen. Sie können also nur dann einen Unterordner erstellen, wenn der Ordner, in dem sich der Unterordner befinden soll, bereits existiert! Geben Sie den Ordnern unbedingt sprechende Namen, die einen Rückschluss auf den Inhalt des Ordners erlauben! Die Mühe von sprechende Ordner und Dateinamen wird spätestens dann abgegolten, wenn Sie nicht mehr wissen wo Sie das eine oder andere gespeichert haben und dann danach suchen müssen Unterschiedliche Ansichten für Ordner Nach dem Verschieben der Objekte in einen Ordner können Sie diesen durch einen Doppelklick öffnen. Der Inhalt des Ordners wird normalerweise in der ANSICHT SYMBOLE dargestellt. Adressleiste Suchfeld in Kapitel 8 Navigationsfenster Ordner des Laufwerkes C:\ Bildlaufleiste Ausgeblendete Ordnerliste Detailfenster Abbildung: Geöffneter Ordner des Laufwerkes C:. Als Ansicht wurde die Darstellung mit ANSICHTEN DETAILS gewählt. Auf der linken Seite des Fensters das als Navigationsfenster bezeichnet wird können Sie unter Linkfavoriten mit den virtuellen Ordnern Dokumente, Bilder usw. sehen. Die Ordnerliste 17 ist derzeit noch ausgeblendet und kann jederzeit durch einen Klick auf das nach oben weisende Dreieck eingeschalten werden. 17 In der Vorversion hieß die Ordnerliste Ordnerstruktur. Computerbenutzung und Dateimanagement 73

8 Normalerweise ist das Fenster groß genug, um sowohl die Ordner als auch das Navigationsfenster mit der Leiste der Linkfavoriten bzw. der Ordnerliste darzustellen. Wird aber das Fenster stark verkleinert, dann wird das Navigationsfenster automatisch ausgeblendet. Beim Verkleinern oder Vergrößern des Fensters wird der Inhalt, in diesem Fall die Symbole, automatisch neu angeordnet. Von der Systemsteuerung her ist bereits die Adressleiste bekannt. Sie hat dieselbe Funktion und wird zur Navigation benutzt. Unterhalb der Adressleiste werden die beiden Schaltflächen Organisieren und Ansichten angeboten. Über die Funktion ORGANISIEREN# LAYOUT kann das Aussehen des Explorers so wird das Programm genannt, mit dessen Hilfe die Ordnerinhalte angezeigt werden verändert werden. Abbildung: Verändertes Explorerfenster mit Menü 18 und Ordnerstruktur Je nach persönlichem Geschmack und gestellteraufgabekannessinnvollsein, dieansicht im rechten Teil des Fensters zu ändern. Die Ansicht kann dabei für die verschie- 18 Das Ordnermenü können Sie einblenden, indem Sie die Taste [F10] drücken. 74 Computerbenutzung und Dateimanagement

9 denen Ordner unterschiedlich konfiguriert werden. Derzeit sollten Sie allerdings noch die Ordnerliste ausgeschalten lassen. Im nächsten Kapitel werden wir darauf zurückkommen. Unterschiedliche Ordneransichten durch den Menüpunkt ANSICHTEN: Extragroße Symbole Große Symbole Mittelgroße Symbole Kleinere Symbole Der Unterschied zwischen den vier genannten Ansichten liegt in der Symbolgröße. o o Man kann die jeweilige Ansicht entweder direkt über den Menüpunkt Ansichten auswählen, indem man auf der rechten Seite den Texteintrag auswählt. Alternativ dazu kann man den Schieberegler benutzen, um die gewünschte Symbolgröße einzustellen. Auf jeden Fall werden die Symbole alphabetisch von links nach rechts und von oben nach unten angeordnet. Liste: Der einzige Unterschied zur Darstellung Kleinere Symbole besteht darin, dass diesmal die Symbole von oben nach unten und von links nach rechts angezeigt werden. Die Symbolgröße entspricht der Größe der kleinen Symbole. Abbildung: OrdnerWindows in der Listendarstellung Computerbenutzung und Dateimanagement 75

10 Kacheln: Mit dieser speziellen Ansicht von Windows Vista haben Sie die Ansicht der Mittelgroßen Symbole. Der Unterschied zur Ansicht Kleinere Symbole besteht darin, dass neben dem Namen auch die Art z. B. Dateiordner angezeigt wird. Abbildung: Links Mittelgroße Symbole - rechts Ansicht Kacheln Details: In dieser Darstellung werden neben den Symbolen weitere Informationen wie Größe, Typ, Datum und Uhrzeit der letzten Änderung angezeigt. Diese Ansicht enthält die meisten Informationen. Abbildung: Ordner in Detaildarstellung 76 Computerbenutzung und Dateimanagement