Die 4 Grundsätze. Scheich-ul-Islam Muhammad ibn Abdulwahhab. Mit Kommentaren von Abu Mikail

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1 Die 4 Grundsätze Scheich-ul-Islam Muhammad ibn Abdulwahhab Mit Kommentaren von Abu Mikail 3.Auflage

2 Im Namen Allahs, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen Ich bitte Allah, den Großzügigsten, den Herrn des Throns, dass er dich in dieser Welt und im Jenseits beschützt und dich überall, wo du bist, segnet und dich von denjenigen macht, die dankbar sind, wenn sie etwas bekommen, geduldig sind, wenn sie geprüft werden und die, die um Vergebung bitten, wenn sie sündigen. Wahrlich, diese sind die drei Zeichen der Glückseligkeit. Wisse, möge Allah dich dazu verleiten Ihm zu gehorchen, dass el-hanifiyyah 1 die Religion von Ibrahim ist: Dass du Allah alleine anbetest, aufrichtig für Ihn alleine. Er sagt: Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur dafür erschaffen, Mir zu dienen. (Der Quran 51:56) Wenn du weisst, dass Allah dich für Seine Anbetung erschaffen hat, dann wisse, dass die Anbetung nicht gültig ist ohne Tauhid (Monotheismus). Genauso ist das Gebet nicht gültig ohne Reinheit 2 begleitet wird. Wenn Schirk (Polytheismus) 3 in die Anbetung einfließt, dann wird sie ungültig 4, genauso wie eine Unreinheit die Reinheit ungültig macht. Wenn du weisst, dass wenn Schirk in die Anbetung einfließt, sie ungültig macht sowie alle Handlungen 5 und derjenige, der es tut für immer im Höllenfeuer sein wird, dann wirst du erkennen wie wichtig es ist diese Angelegenheit zu kennen. Auf dass dich Allah von der Versuchung des Schirk rettet. So sagt Er, der Höchste, darüber: Wahrlich, Allah wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden: doch Er vergibt, was geringer ist als dies, wem Er will. (Der Quran 4:116) Und dieses Wissen umfasst die vier Grundlagen, die Allah, der Höchste, in Seinem Buch erwähnt. Der erste Grundsatz ist, dass du weißt, dass die Wahrheitsbedecker 6, welche der Gesandte (s) bekämpfte, bestätigten, dass Allah, der Höchste, der Schöpfer und der Versorger aller Angelegenheiten ist. Aber dies machte sie nicht zu Muslimen! Der Beweis ist die Aussage des Höchsten: Sprich: Wer versorgt euch vom Himmel her und aus der Erde? Oder wer ist es, der Gewalt über die Ohren und die Augen hat? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten hervor und das Tote aus dem Lebendigen? Und wer sorgt für alle Dinge? Sie werden sagen: Allah. So sprich: Wollt ihr Ihn denn nicht fürchten 7? (Der Quran 10:31) 1 Man könnte es mit der aufrechte Weg oder die aufrechte Religion oder die richtige Lebensweise übersetzen. 2 Hier ist die rituelle Waschung zum Gebet gemeint - Wudu 3 Bedeutet: Allah verleugnen, Ihm etwas beigesellen oder jemanden ohne Ihn anbeten. 4 Wörtlich: dann wird sie verdorben. 5 Alle guten Taten, die du getan hast. 6 Kuffar (Mehrzahl von Kafir). Wichtig ist, dass Kafir einer ist, der die Wahrheit kennt und sie verleugnet oder ablehnt. Deswegen sollte man nicht Ungläubiger sagen, da er eventuell an etwas anderes glaubt, aber die Wahrheit, den Islam verleugnet. 7 Wollt ihr nicht Allah fürchten und ihn als den einzigen anbetungswürdigen Gott anerkennen

3 Der zweite Grundsatz ist, dass sie (die Muschrikin 8 ) sagen: Wir rufen sie nicht an und wenden uns nicht zu ihnen, außer um Nähe und Fürsprache (bei Allah) zu ersuchen. Also der Beweis gegen das Ersuchen der Nähe ist Seine Aussage: Wahrlich, Allah (allein) gebührt lauterer Gehorsam. Und diejenigen, die sich andere zu Beschützern nehmen statt Ihn (,sagen): Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Allah nahebringen. Wahrlich, Allah wird zwischen ihnen über das, worüber sie uneins sind, richten. Wahrlich, Allah weist nicht dem den Weg, der ein Lügner, ein Undankbarer ist. (Der Quran 39:3) Und der Beweis gegen die Fürsprache ist die Aussage des Höchsten: Sie verehren statt Allah das, was ihnen weder schaden noch nützen kann, und sie sagen: Das sind unsere Fürsprecher bei Allah. (Der Quran 10:18) Und die Fürsprache besteht aus zwei Arten: die verbotene Fürsprache und die bestätigte Fürsprache. Die verbotene Fürsprache ist jene, die von anderen als Allah bezüglich dessen, zu was nur Allah fähig ist zu tun, zu erbitten. Und der Beweis ist die Aussage des Höchsten: O ihr, die ihr glaubt! Spendet von dem, was Wir euch beschert haben, bevor ein Tag kommt, an dem es kein Handeln, keine Freundschaft und keine Fürsprache (mehr) geben wird. Die Ungläubigen sind es, die Unrecht tun. (Der Quran 2:254) Und die bestätigte Fürsprache ist jene, die von Allah gefordert wird. Der Fürsprecher wird mit der Fürsprache geehrt. Jener, für den für gesprochen wird, ist jemand dessen Taten und Rede Allah wohl gefallen. Dies nach Seiner Erlaubnis 9, so wie Er, Der Höchste sagt: Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis? 10 (Der Quran 2:255) Der dritte Grundsatz ist, dass der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihn) Leuten erschien, die sich in ihrer Anbetung unterschieden. Unter ihnen waren jene, die die Engel anbeteten, einige beteten die Propheten und aufrichtige Menschen an und andere beteten Steine, Bäume, die Sonne und den Mond an. Der Gesandte Allahs (Frieden und Segen seien auf ihn) bekämpfte 11 sie alle und machte keinen Unterschied zwischen ihnen. Der Beweis ist die Aussage Allahs, dem Höchsten: Und kämpft gegen sie, bis es keine Fitna 12 (mehr) gibt und nur noch die Religion Allahs ist. 13 (Der Quran 2:193) 8 Mehrzahl von Muschrik, was Gottesbeigeseller bedeutet. Also jemand, der Allah etwas beigesellt. 9 Keiner wird am Jüngsten Tag als Fürsprecher eintreten, außer mit der Erlaubnis Allahs. Und auch erst dann, wenn Allah es ihm gewährt, nicht wann er möchte, sondern wann Allah es gestattet. 10 Rhetorische Anwendung um zu zeigen, dass keiner die Kraft und Macht dazu hat, außer Er selbst. 11 Bekämpfen hat im Arabischen sowie auch Deutschem zwei Bedeutungen: 1. Kampf mit Worten und 2. Kampf mit Taten 12 Hier ist mit Fitna Schirk (Gottesbeigesellung) gemeint. 13 Bis nur noch Allah alleine angebetet wird

4 Und der Beweis, dass Sonne und Mond angebetet werden, ist die Aussage des Höchsten: Und zu Seinen Zeichen gehören die Nacht und der Tag und die Sonne und der Mond. Werft euch nicht vor der Sonne anbetend nieder, und auch nicht vor dem Mond, sondern werft euch nieder vor Allah, demjenigen der sie erschaffen hat, wenn ihr Ihn dient 14 (Der Quran 41:37) Und der Beweis, dass die Engel angebetet werden ist die Aussage des Höchsten: Und Er gebietet euch nicht, euch die Engel oder die Propheten zu Herren zu nehmen. (Der Quran 3:80) Und der Beweis, dass die Propheten angebetet werden ist die Aussage des Höchsten: Und wenn Allah sagen wird: O Isa, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah? wird er antworten: Makellos bist Du. Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in mir ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen. (Der Quran 5:116) Und der Beweis, dass die rechtschaffenen angebetet werden ist die Aussage des Höchsten: Jene, die sie anrufen, suchen selbst die Nähe ihres Herrn - (und wetteifern untereinander,) wer von ihnen (Ihm) am nächsten sei - und hoffen auf Sein Erbarmen und fürchten Seine Strafe. Wahrlich, die Strafe deines Herrn ist zu fürchten. (Der Quran 17:57) Und der Beweis, dass Steine und Bäume angebetet werden, ist die Aussage des Höchsten: Habt ihr nun el-lat und el-`uzza gesehen, und Manah, den dritten von ihnen? 15 (Der Quran 53:19-20) Und der Hadith von Abu Wâqid al-laythi (Möge Allah mit ihm zufrieden sein) besagt: Wir reisten mit dem Propheten (Frieden und Segen seien auf ihn) nach Hunain und wir hatten erst kürzlich vom Kufr 16 abgelassen. Die Muschrikin pflegten Bäume zu haben, zu denen sie sich wandten und an denen sie ihre Waffen dranhangen, sie pflegten zu rufen Dhaat Anwaat 17. Wir gingen an einem Baum vorbei und sagten, O Gesandter Allahs, bestimme für uns ein Dhaat Anwaat, so wie sie einen Dhaat Anwaat haben. Er sagte, Allahu Akbar, Allahu Akbar, Allahu Akbar! Bei Dem, in dessen Hand meine Seele liegt, dies sind die Wege. Genau das, was ihr gesagt habt, sagten die Kinder Israels zu Musa: mache uns (so) einen Gott, wie diese hier Götter haben. Er sagte: Ihr seid ein unbelehrbares Volk. (Der Quran 7:138) (Von at-tirmidhi (2180) berichtet, der sagte, dass der Hadith Hasan Sahih ist und Ahmad (5/218), Ibn Abi Aasim in As- Sunnah (76), Ibn Hibban in seinem Sahih (6702) und es ist von Ibn Hajar in al-isaabah (4/216) beglaubigt.) 14 wenn ihr Ihn dient richtet sich an die Gläubigen. 15 Diese waren die Namen der Götter aus Stein und Holz, die sie anbeteten ohne nutzen. 16 Kufr ist die Tat, womit man die Wahrheit bedeckt, verleugnet oder ablehnt 17 Etwas woran man etwas aufhängt um davon Segen zu bekommen. Doch Segen bekommt man nur von Allah alleine.

5 Der vierte Grundsatz ist, dass die Muschrikin unserer Zeit schlimmer in ihrem Schirk sind, als die Muschrikin, die vor ihnen waren. Der Grund ist, dass die Vorausgegangenen, den Schirk in Zeiten der Sorglosigkeit begangen und ihre Anbetung für Allah nur in Zeiten der Erschwernis verrichteten 18. Der Schirk der Muschrikin unserer Zeit ist beständig, sei es in Sorglosigkeit oder Erschwernis 19. Der Beweis ist die Aussage des Höchsten: Und wenn sie ein Schiff besteigen, dann rufen sie Allah an - aus reinem Glauben heraus. Bringt Er sie dann aber heil ans Land, siehe, dann stellen sie (Ihm) Götter zur Seite. (Der Quran 29:65) Und Allah, der Erhabene, weiß es am besten. Allahs Segen und Frieden seien auf Muhammad, seiner Familie und seinen Gefährten. Copyright: Dieses Buch darf in unveränderter Form verteilt, gedruckt oder auf andere Webseiten gestellt werden. Es darf nicht verkauft werden. Dieses Buch soll kostenlos zugängig für alle sein. 18 D.h. dass sie in guten Zeiten Allah was beigesellte, aber sobald sie Schwierigkeiten oder Probleme hatten, Allah alleine anriefen. 19 Heutzutage glauben sie an keinen Gott mehr und somit rufen sie auch niemanden an in schweren Zeiten. Aber es geht hauptsächlich um jene, die Schirk begehen, dass wenn ihnen etwas schlimmes zustößt, rufen sie nicht mehr Allah alleine an, sondern werden viel heftiger in ihrem Schirk.