Psychosoziale Gesundheit in der Betrieblichen Gesundheitsförderung
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- Ernst Fried
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1 Psychosoziale Gesundheit in der Betrieblichen Gesundheitsförderung Herausforderungen und Trends Dr. Klaus Ropin, Fonds Gesundes Österreich
2 Zahlen & Fakten» österreichweit wurden 2009 rund 2,4 Millionen Krankenstandstage durch die Krankheitsgruppe psychiatrische Krankheiten verursacht, was etwa 6,3 % aller durch Krankheiten versäumten Arbeitstage entspricht» lange Krankenstandsdauer aufgrund psychischer Probleme:» durchschnittliche Dauer eines durch psychische Probleme verursachten Krankenstandsfalls: etwa 37 Tage» Durchschnitt aller Krankheitsgruppen: elf Tage» prozentueller Neuzugang an Pensionen aufgrund psychiatrischer Erkrankungen 2009: 30,3 % Quelle: Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger (Statistisches Handbuch der Österreichischen Sozialversicherung 2010)
3 Entwicklung der psychiatrischen Erkrankungen Quelle: Leoni, T. (2010). Fehlzeitenreport Krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten in Österreich. Wien: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung.
4 Einfluss psychischer Probleme am Arbeitsplatz» Abwesenheit (Erhöhung der Krankenstände durch Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes, Burn-out, Depressionen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Infektionsanfälligkeit, etc.)» Arbeitsleistung (reduzierte Produktivität, erhöhte Fehleranfälligkeit und Unfallhäufigkeit, fehlerhafte Entscheidungen, etc.)» Einstellung und Verhalten (Motivationsverluste, Fluktuation, etc.)» Beziehungen (Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen, Verschlechterung der Kundenbeziehungen, etc.) Auswirkungen auf Unternehmenserfolg Quelle: Harnois, G. & Gabriel, P. (2000). Mental health and work: Impact, issues and good practices. Genf: WHO & ILO.
5 Phänomen Präsentismus» Gegenbegriff zum Absentismus (=Fehlzeiten)» Verhalten, sich bei einer Erkrankung nicht krank zu melden, sondern arbeiten zu gehen (fehlende Inanspruchnahme von gerechtfertigtem Krankenstand)» Ursache: komplexes Geflecht an persönlichen, arbeitsbezogenen und gesellschaftlichen Faktoren» verursacht lt. ersten Untersuchungen mindestens doppelt so hohe Kosten wie der Absentismus Quellen: Badura & Steinke (2011). Die erschöpfte Arbeitswelt. Durch eine Kultur der Achtsamkeit zu mehr Energie, Kreativität, Wohlbefinden und Erfolg! Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. Zalokar, Korunka & Jungreuthmayer (2011)
6 Psychische Belastungen und Führung» psychische Belastungen im Verhältnis Führungskräfte und Mitarbeitende:» Führungskräfte sind selbst betroffen und haben großen Einfluss auf psychische Belastungen im Unternehmen» sie haben Schwierigkeiten im Erkennen und Umgang mit psychischen Belastungen ihrer Beschäftigten und wünschen sich diesbezüglich mehr Trainings durch Expertinnen und Experten» Burn-out vs. Bore-out Quelle: Gmachl-Fischer (2011). Führungskräfte, MitarbeiterInnen und psychische Belastung am Arbeitsplatz Eine Dreiecksbetrachtung.
7 Gesundes Führen» wertschätzende Dialoge» Anerkennender Erfahrungsaustausch» präventiv» mit Gesunden und Gesundeten mit relativ wenigen oder gar keinen Fehlzeiten über längere Zeiten» von Gesund(et)en Lernen» Arbeitsbewältigungscoaching» rehabilitiv, korrektiv» mit gesundheitlich Gefährdeten und (Langzeit-)Erkrankten» in Arbeit halten Quelle: Gesundheitsförderndes Führen mit wertschätzenden Dialogen - Beitrag von Brigitta Geißler-Gruber im Rahmen der Arbeitstagung Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Hochschulen ( Oktober 2007).
8 Entwicklung einer Kultur der Achtsamkeit» kollektiver Lernprozess - ausgehend von der Unternehmensführung, mitgetragen und umgesetzt von den Mitarbeitenden» Wandel der Prioritäten, Strukturen und Prozesse der gesamten Organisation (trägt zur nachhaltigen Stärkung ihres Human- und Sozialvermögens und dadurch zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit bei)» Gesundheit als zentraler Zielwert im Unternehmen» Gesundheit ist mehr als physische Gesundheit - seelische Gesundheit darf kein Tabuthema bleiben» nicht jeder, der fehlt, ist krank / nicht jeder, der anwesend ist, ist gesund» Gesundheit darf nicht Privatsache bleiben» Entwicklung kollektiver Intelligenz und innovativer Ideen durch diskursive Vernetzung kognitiver Prozesse Quelle: Badura & Steinke (2011). Die erschöpfte Arbeitswelt. Durch eine Kultur der Achtsamkeit zu mehr Energie, Kreativität, Wohlbefinden und Erfolg! Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
9 Investitionen in Humanvermögen und Sozialkapital» Humanvermögen:» personengebundene Voraussetzungen einer Organisation (v.a. Bildung, Wissen und Gesundheit)» Sozialvermögen / -kapital:» kollektive Voraussetzungen einer Organisation (soziale Netzwerke und Kultur)» Investitionen in das Sozial- und Humankapital dienen der Vermeidung von Stress und der Erschließung ungenutzter Energien eines Unternehmens» bessere Zusammenarbeit und ungehinderter Fluss von Informationen entlang der Arbeitsabläufe, aber auch zwischen den Hierarchieebenen Quelle: Badura & Steinke (2011). Die erschöpfte Arbeitswelt. Durch eine Kultur der Achtsamkeit zu mehr Energie, Kreativität, Wohlbefinden und Erfolg! Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
10 SWiNG Stressmanagement, Wirkung und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung» initiiert von Gesundheitsförderung Schweiz und dem Schweizerischen Versicherungsverband» umgesetzt in acht Pilotbetrieben mit über Beschäftigten zwischen 2008 und 2011» 25 % der Belegschaft konnten ihre Ressourcen und Belastungen optimieren und dadurch ihre Gesundheit erhalten oder steigern» spätestens fünf Jahre nach Projektbeginn zahlen sich die Investitionen auch ökonomisch aus Quelle: Projekt SWinG Schlussbericht der Evaluation (2011)
11 Work. In tune with life. Move Europe» 8. Initiative des Europäischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ENWHP)» in Österreich getragen vom Österreichischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF)» Ziel: Unternehmen konkrete Hilfestellung für die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz zu geben sowie das Bewusstsein der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden dafür zu erhöhen» Identifikation von Models of Good Practice (MOGP)» 40 MOGP aus Österreich Weitere Informationen:
12 Der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ)» nationale Förder- und Kompetenzstelle für Gesundheitsförderung und Primärprävention mit umfassendem Gesundheitsbegriff» Themenschwerpunkte im Arbeitsprogramm 2011 u.a.» Seelische Gesundheit» Psychosoziale Gesundheit am Arbeitsplatz / (Work) Life Balance» Fort- und Weiterbildungsprogramm (z.b. Gesundes Führen) Nähere Informationen:» Homepage des FGÖ ( Leitfaden für Antragsteller/innen und Fördernehmer/innen ( Fact Sheet Förderung von Betrieblicher Gesundheitsförderung (
13 Der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ)» Beispiele für Förderprojekte mit speziellem Fokus auf psychische Gesundheit» Steiermärkische Bank und Sparkassen AG: Burnout-Prozess» Krankenhaus der Elisabethinen Linz: Beiß in die Mango» NÖGKK: Gesundheitsförderliches Führen durch gesunde(te) Führungskräfte
14 BGF Projektprodukte» Download der Leitfäden und Checklisten auf der Homepage des FGÖ unter Überarbeitung der Leitfäden derzeit im Gang
15 BGF Informationsmaterial Kurzinformation zur BGF-Förderung KMU-Broschüre Beispiele guter Praxis 2011
16 Ansprechpersonen zur BGF im FGÖ Fonds Gesundes Österreich Ein Geschäftsbereich der Gesundheit Österreich GmbH Aspernbrückengasse Wien Dr. Klaus Ropin, Gesundheitsreferent klaus.ropin@goeg.at, Manuela Pirker, MA, Projektassistentin manuela.pirker@goeg.at, Mag.a (FH) Marion Fichtinger, kaufmännische Sachbearbeiterin marion.fichtinger@goeg.at, Internet: und
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