Kärnten-Wahl - Ergebnisse seit 1945

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1 Kärnten-Wahl - Ergebnisse seit 1945 Von 1945 bis zur Wahl 1999 dominierte die SPÖ, seither die FPÖ Klagenfurt (APA) Kärnten ist seit zehn Jahren das einzige Bundesland, in dem nicht nur SPÖ oder ÖVP bei Landtagswahlen den ersten Platz erreichten. Sowohl 1999 als auch 2004 ging Jörg Haider, beide Male mit der FPÖ, als Sieger aus dem Urnengang hervor. Am 1. März will Haiders Nachfolger Gerhard Dörfler mit dem 2005 von Haider gegründeten BZÖ ebenfalls als Nummer Eins aus der Wahl hervorgehen. Im südlichsten Bundesland sind die FPÖ-ler fast geschlossen orange geworden, auch wenn es in den vergangenen Tagen einige "Zurückwechsler" ins blaue Lager gab. Jörg Haider konnte am 7. März damals völlig entgegen dem Bundestrend - mit seiner FPÖ das Wahlergebnis von 1999 sogar noch leicht verbessern, und zwar auf 42,4 Prozent. Haider - der von 1983 bis 1998 auch Landesparteichef war - schaffte es, seinen Stimmenanteil von 11,7 Prozent im Jahr 1979 (das schlechteste FPÖ-Ergebnis aller Wahlgänge) fast zu vervierfachen. Er hat damit die Latte für seinen Nachfolger Gerhard Dörfler sehr hoch gelegt. Die SPÖ hat 38,4 Prozent zu verteidigen. Sie lag von 1945 bis 1999 klar an erster Stelle. Zunächst mit meist knapp unter 50 Prozent, bis es ihr 1970 gelang, die absolute Mehrheit der Stimmen und Mandate zu erringen. Diese konnte sie fast 20 Jahre lang halten, bis zur Wahl 1989, der ersten der "Ära Haider" im Land. Das bitterste Ergebnis für die Roten brachte die Wahl 1999, als man auf 32,9 Prozent abstürzte. Die ÖVP hat 2004 in Kärnten nicht nur ihren historischen Tiefstand eingefahren, sondern insgesamt das schlechteste Ergebnis der ÖVP (und auch der SPÖ) bei allen Landtagswahlen der Zweiten Republik. In Kärnten war die ÖVP von 1945 an mit meist etwas über 30 Prozent immer zweitstärkste Partei, bis sie 1989 von der FPÖ auf den dritten Platz verdrängt wurde. Trotzdem stellte die ÖVP mit Christof Zernatto über acht Jahre - von Haiders Abwahl 1991 bis den Landeshauptmann. Für die Grünen war der Kärntner Landtag der letzte, den sie eroberten. Sie mussten dafür die österreichweit höchste Hürde schaffen - nämlich ein Grundmandat in einem Wahlkreis (Klagenfurt) erobern. Inzwischen ist die Mandatshürde im Reststimmenverfahren gesenkt worden, nämlich auf landesweit rund fünf Prozent, dafür sind die Grundmandate etwas "teurer" geworden. Ob die FPÖ - nach der BZÖ-Gründung blieb nur Franz Schwager im Landtag blau - den Einzug ins Landesparlament schaffen wird, ist nach den derzeitigen Umfragen nicht gesichert. Die

2 Werte schwanken zwischen drei und sieben Prozent, es wird also knapp werden. Weit von einem Einzug in den Landtag entfernt ist in Kärnten mittlerweile die KPÖ, die von 1945 bis zur Wahl 1970 stets im Landesparlament vertreten war. Wahltag Wahlber. SPÖ FPÖ ÖVP Grüne Sonst. Gültige Stimmen Stimmen Stimmen Stimmen Stimmen Beteil. Proz. Proz. Proz. Proz. Proz. Mand. Mand. Mand. Mand. Mand ,83 39,75 11,42 89, ,75 20,55 31,87 6,83 93, ,20 16,91 28,52 6,37 90, ,11 15,68 32,70 3,51 94, ,51 14,90 33,26 3,32 86, ,29 13,43 32,94 4,33 87,

3 ,10 12,13 32,47 2,30 85, ,42 11,80 32,39 4,38 88, ,95 11,71 31,88 2,46 83, ,65 15,97 28,27 4,11 82, ,95 29,00 20,99 4,06 90, ,37 33,27 23,79 1,59 3,98 85, ,86 42,06 20,74 3,93 4,34 80, ,43 42,43 11,64 6,71 0,78

4 78, Die FPÖ hieß: 1949 und 1953 WDU Wahlpartei der Unabhängigen, 2005 wechselten 15 der 16 Abgeordneten zum BZÖ. Die Grünen traten - häufig in Wahlbündnissen - unter folgenden Namen an: 1984 KEL/ALK Kärntner Einheitsliste und Alternative Kärnten 1989 Anderes Kärnten: Wahlbündnis mit Kärntner Einheitsliste und Bewegung gegen Schultrennung 1994 Die Grünen - Die Grüne Alternative Kärnten 1999 Demokratie 99: Wahlbündnis mit Einheitsliste (Enotna Lista), LIF und VGÖ Die Ergebnisse der Wahlbündnisse in den Jahren 1984, 1989 und 1999 werden unter "Sonstige" ausgewiesen. Sonstige Listen waren: 1945: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (3 Mandate) DP Demokratische Partei (1 Mandat) 1949: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (1 Mandat) CVP Christliche Volkspartei DFC Demokratische Front des werktätigen Volkes 1953: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (1 Mandat) WVG Wahlvereinigung der Verstaatlichungsgegner 1956: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (1 Mandat) NSAP Nationalsoziale Arbeiterpartei 1960: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (1 Mandat) NSAP Nationalsoziale Arbeiterpartei 1965: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs (1 Mandat) KWG Kärntner Wahlgemeinschaft (Koroska volilna skupnost) 1970: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs 1975: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs KEL Kärntner Einheitsliste (Koroska enotna lista) RP Reformpartei 1979: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs KEL Kärntner Einheitsliste (Koroska enotna lista) 1984: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs KEL/ALK Kärntner Einheitsliste und Alternative Kärnten

5 VGÖ Vereinte Grüne Österreichs GR Grüne 1989: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs GAL Anderes Kärnten - Durgacna Koroska (Grüne Alternative, Einheitsliste, Bewegung gegen Schultrennung) VGÖ Vereinte Grüne Österreichs LPK Liste Parteiloser Kärntner 1994: VGÖ Vereinte Grüne Österreich EL Einheitsliste - Enotna Lista DBP Die Beste Partei LIF Liberales Forum 1999: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs Demokratie 99 - Wahlbündnis von Grüner Alternative, Einheitsliste, LIF und VGÖ 2004: KPÖ Kommunistische Partei Österreichs SAU Sicher- Absolut-Unabhängig