Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet? Gründe für die Nicht-Teilnahme an beruflicher Weiterbildung
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- Christel Färber
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1 Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet? Gründe für die Nicht-Teilnahme an beruflicher Weiterbildung Konferenz: Wissenschaft trifft Praxis Nürnberg, 21. / 22. Juni 2010 Stefan Bender Michael Fertig (ISG, RWI) Martina Huber
2 Motivation I Das traditionelle Bild einer soliden beruflichen Erstausbildung ist aufgrund gesellschaftlichern Rahmenbedingungen nicht mehr zeitgerecht Lebenslanges Lernen wird erforderlich Berufliche Weiterbildung als wesentliches Kernelement im System lebenslangen Lernens gewinnt an Bedeutung 2
3 Motivation II Wie lässt sich die vergleichsweise geringe Beteiligung der Beschäftigten an beruflicher Weiterbildung erklären, obwohl die Notwenigkeit lebenslangen Lernens gesellschaftlich weitgehend unbestritten ist? 3
4 Projektbeschreibung WeLL (I) WeLL = Berufliche Weiterbildung als Bestandteil Lebenslangen Lernens Kooperationsprojekt: RWI Essen, DIE, IAB und infas Finanzierung: Leibniz Gemeinschaft Besonderheit: Weiterbildungsverhalten wird sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite erfasst 4
5 Projektbeschreibung WeLL (II) Innovativer Linked-Employer-Employee-Datensatz zu Determinanten und Konsequenzen beruflicher Weiterbildung in Deutschland Arbeitnehmerbefragung Arbeitnehmer aus 149 Betrieben des IAB- Betriebspanels (1. Welle) Bisher 3 von insgesamt 4 Wellen Alle Betriebe bilden weiter Auswertung für Arbeitnehmer 5
6 Gründe für die Nicht-Teilnahme Qualifikation ausreichend (ca. 48%) Keine Zeit (ca. 42%) Im ausgeübten Beruf nicht vorgeschrieben (ca. 39%) Keine Förderung durch den Betrieb (ca. 32%) Zu hohe finanzielle Belastung (ca. 20%) Schlechte Erfahrungen in früheren Weiterbildungen (ca. 2%) 6
7 Weiterbildungsbedarf Deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Gruppen Erhöhter Bedarf Höherqualifizierte (verhandeln: 14,5%, beraten: 9%, auswerten: 5,7% oder ehrenamtlich: 6%; (Fach-)Hochschulabsolventen: 14%) Befristet: 12,4% und häufig im Team arbeitende Beschäftigte: 5,4% Geringer Bedarf Beschäftigte mit einfacher Tätigkeit (z.b. herstellende Tätigkeit: 10%) Deutsche (17%) und ältere Personen (11.6%) 7
8 Freiwillige Weiterbildung (I) Unterschiede auch bei freiwilliger Weiterbildung (nicht vom Betrieb vorgeschrieben) Häufiger Höherqualifizierte (Personen in einer beratenden: 9,6% oder auswertenden: 7,8% Tätigkeit) im Team arbeitende: 6% befristet Beschäftigte: 13,3% 8
9 Freiwillige Weiterbildung (II) Weniger Geringqualifizierte Arbeiter/Minijobber: 14,6% Deutsche (12,8%) Ältere (6%) Frauen (9,8%) 9
10 Fehlende Förderung durch Betrieb Ähnliches Muster wie bei freiwilliger Teilnahme Abnahme der Zustimmung auch bei zunehmenden Alter bei (sehr) guter Gesundheit und bei verhandelnder Tätigkeit 10
11 Kosten für Weiterbildung zu hoch Arbeiter, Minijobber und befristete Beschäftigte Frauen/Personen mit mehreren Kindern (sehr stark) steigendes Alter keine Ablehnung bei Deutschen und Personen mit Ausbildungs- oder (Fach-) Hochschulabschluss 11
12 Fazit Obwohl Berufliche Weiterbildung ein zentrales Mittel zur Sicherung individueller Beschäftigungs- und Aufstiegschancen ist, ist viel Überzeugungsarbeit hinsichtlich der Erfordernis der beruflichen Weiterbildung notwendig (v.a. bei Geringqualifizierten und älteren Beschäftigten). 12
13 13
14 Literatur Bender, Stefan, Fertig, Michael; Görlitz, Katja; Huber, Martina; Schmucker, Alexandra (2009): WeLL Unique Linked Employer-Emplyee Data on Further Training in Germany. In: Schmollers Jahrbuch 4/2009, Fertig, Michael, Huber, Martina (2010): Nicht-Teilnahme an beruflicher Weiterbildung Eine Frage des Bewusstseins. IAB-Forum 1/
15 Gründe für Nicht-Teilnahme (I) Schlechte Erfahrungen in früheren Weiterbildungen Finanzielle Belastung zu hoch Keine Förderung durch Betrieb In ausgeübtem Beruf nicht vorgeschrieben Keine Zeit Qualifikation aureichend 0.0% 10.0% 20.0% 30.0% 40.0% 50.0% 60.0% 15
16 Weiterbildungsbedarf (II) Auswerten Verhandeln Beraten Herstellen Teamarbeit Befristeter Arbeitsvertrag Ehrenamtlich tätig (Fach-)Hochschulabschluss In D geboren Alter -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 16
17 Freiwillige Weiterbildung (III) Auswerten Beraten Teamarbeit Befristeter Arbeitsvertrag Stellung im Beruf: Arbeiter/Minijobber In D geboren Alter Frau -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 17
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