Personalentwicklung und Qualifizierung: Hilfen für den Mittelstand. Lösungen im Verbund
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- Johanna Sachs
- vor 6 Jahren
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1 Personalentwicklung und Qualifizierung: Hilfen für den Mittelstand Lösungen im Verbund Vielen mittelständischen Unternehmen fehlen Zeit und Geld für die systematische Weiterbildung und Personalentwicklung. Regionale Verbünde, in denen sich Unternehmen Kosten und Experten teilen, haben daher regen Zulauf. Vorreiter dieser Idee ist der Verbund MACH 2 aus dem Kreis Herford. Herford. Qualifizierung hat für Martin Kannegiesser oberste Priorität. Die Unternehmen, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten wollen, so der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, müssen sich permanente Wissensvorsprünge erarbeiten. Doch vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ist das häufig ein Problem. Zwei von drei Mittelständlern, ermittelte die Hamburger Personalberatungsgesellschaft Dieter Strametz & Partner in einer Studie, haben kein Programm zum Identifizieren, Fördern und Binden ihrer Mitarbeiter. Zwar würden 93 Pro- 1
2 zent der Firmenchefs ihre Mitarbeiter zu Seminaren und Workshops schicken, doch nur jeder Dritte verfolge dabei eine klare Linie. Um diesem Problem wirkungsvoll zu begegnen, haben sich in letzter Zeit immer mehr Unternehmen ohne eigene Personalentwicklungsabteilung zu regionalen Verbünden zusammengeschlossen. Sie teilen sich den Aufwand für die Qualifizierungsmaßnahmen und halten so auch den Anschluss an die Standards der Großunternehmen. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete eine Initiative im Kreis Herford. Bereits 1988 gründeten zehn Unternehmen und vier Verbände auf Betreiben des damaligen Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Martin Kannegiesser MACH 1 als Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaft für berufliche Weiterbildung im Kreis Herford e.v. Mit diesem Bildungswerk der lokalen Wirtschaft sollten die Weiterbildung systematisiert und lange Anfahrten zu Bildungsinstituten vermieden werden. Gemeinsam wurden offene und firmeninterne Kurse konzipiert, externe Trainer übernahmen die Durchführung. 2
3 Die Idee kam an. Heute zählt der Verein über 100 Mitglieder. Doch Weiterbildung allein reichte nach kurzer Zeit nicht mehr gründeten sie einen weiteren Verbund, um ihre Personalentwicklung gemeinsam und professionell systematisieren zu können. Der Verbund nennt sich MACH 2 Personalentwicklung und wird von 27 Unternehmen nebst Tochterfirmen getragen. Die Idee war bundesweit einmalig und wurde bereits mit dem Initiativpreis Aus- und Weiterbildung des DIHK und der Otto Wolff von Amerongen-Stiftung ausgezeichnet. "Meine Arbeit", so Bernd Helbich, "Personalentwickler und Koordinator bei MACH 2, umfasst inhaltlich die gleichen Aspekte wie die von Personalentwicklungsabteilungen in größeren Unternehmen." Mittlerweile wird er von einem zweiten Berater unterstützt. Sie ermitteln in den Unternehmen den Weiterbildungsbedarf, der über das Seminarangebot von MACH 1 abgedeckt wird. Zudem unterstützt MACH 2 interne Referenten in den Betrieben in allen Fragen der Organisation und der Methodik-Didaktik, wenn diese Weiterbildung in Eigenregie durchführen wollen. 3
4 Basis der Beratertätigkeit ist das möglichst genaue Wissen über den aktuellen und künftigen Qualifizierungsbedarf der Unternehmen. Dazu diskutieren Helbich und sein Kollege Frank Ehnes möglichst regelmäßig mit den Führungskräften und laden Mitarbeiter und Vorgesetzte zu gemeinsamen Gesprächsrunden ein. Grundsätzlich gilt jedoch: Das Tagesgeschäft der Firmen hat Vorrang. Weiterbildung und Personalentwicklung müssen so flexibel angelegt sein, dass sie auch bei hohem Produktionsdruck realisiert werden können. Kurzfristige Wünsche nach Terminänderungen gehören zur Tagesordnung. Helbich und Ehnes stehen daher nicht nur im ständigen Kontakt mit den Firmen, sondern auch mit den Mitarbeitern von MACH 1, die die konzipierten Schulungen organisieren. Ansprechpartner in den Firmen sind sogenannte Koordinatoren, die für die interne Organisation der Weiterbildung verantwortlich sind. Der Erfolg von MACH 2 liegt nicht zuletzt darin, dass von Anfang an Führungskräfte und Mitarbeiter aktiv in die Vorbereitungen einbezogen werden. Sie bekommen keine vorgefertigten Lö- 4
5 sungen vorgesetzt. Unser Verbund, so Helbich, führt nicht nur zu einer Steigerung der Humanressourcen in den einzelnen Unternehmen, sondern durch Synergien auch zu einer Erhöhung des Potenzials in der Region. MACH 2 kommt übrigens ohne öffentliche Förderung aus und finanziert sich durch die Mitglieder. Das kostet jedes Unternehmen Euro Grundgebühr pro Jahr plus neun Euro für jeden Beschäftigten im Betrieb. Doch mit dem Geld allein ist es nicht getan. Der Verbund lebt in erster Linie vom Engagement der beteiligten Unternehmen. Nur wenn der Chef mit Leib und Seele hinter dem Projekt steht, so Helbich, wird es in seinem Betrieb zum Erfolg. Peter Blum 155 Zeilen à 40 Ansprechpartner: MACH 2 Dr. Bernd Helbich Tel: helbich@mach1.de Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten an: Arbeitgeberverband Gesamtmetall Pressestelle Volksgartenstraße 54a Köln 5
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