Die Nutzwertanalyse - NWA Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann Andreas Ziegler
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- Gerda Bayer
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1 Die Nutzwertanalyse - NWA Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann Andreas Ziegler
2 Agenda Aufbau der Nutzwertanalyse Ablauf der Nutzwertanalyse Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Direct Ranking Präferenzanalyse Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Einschränkungen Fallbeispiel Seite 1
3 Aufbau der Nutzwertanalyse NWA Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 Gewicht Bewertung Teilnutzwert Bewertung Teilnutzwert Bewertung Teilnutzwert Kriterium 1 g1 b1 g1*b1 b1 g1*b1 b1 g1*b1 Kriterium 2 g2 b2 g2*b2 b2 g2*b2 b2 g2*b2 Kriterium 3 g3 b3 g3*b3 b3 g3*b3 b3 g3*b3 Kriterium 4 g4 b4 g4*b4 b4 g4*b4 b4 g4*b4 Summe Gesamtnutzwert 1 Gesamtnutzwert 2 Gesamtnutzwert 3 Seite 2
4 Aufbau der Nutzwertanalyse - Beispiel NWA Diensthandy Alternative 1 (650 ) Alternative 2 (700 ) Alternative 3 (800 ) Gewicht Bewertung Teilnutzwert Bewertung Teilnutzwert Bewertung Teilnutzwert Display Qualität 10% 8 0,8 7 0, Verarbeitung 20% 4 0,8 9 1,8 9 1,8 Sicherheit 35% 6 2,1 6 2,1 7 2,45 Akkulaufzeit 35% 9 3,15 2 0,7 5 1,75 Summe 6,85 5,3 7 Kosten/Nutzenfaktor 94,89 132,08 114,29 Seite 3
5 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 4
6 Zieldefinition Zu Beginn einer NWA sollten folgende Fragen beantwortet werden: Welche Entscheidung ist zu treffen? Wer ist der Entscheidungsträger? Was ist das Ziel der Entscheidung? Die Dokumentation dieser Fragen gewährt die Transparenz der NWA Seite 5
7 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 6
8 Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Ausschlusskriterium K.O. -Kriterium Fließt nicht in die Berechnung der NWA ein, sondern führt zur Disqualifikation einer Handlungsalternative Nominalskala (z.b. ja/nein, Typ A/Typ B ) Kann für die Vorselektion von Alternativen verwendet werden Beispiel Autokauf: CO 2 Emission < 150 g/km (Alternativen über 150 g/km sind ausgeschlossen) Farbe: rot (Alternativen mit anderen Farben sind ausgeschlossen) Seite 7
9 Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Auswahlkriterien Quantitativ oder qualitativ erfassbar Möglichst präzise formuliert Erstellung einer Kriterienhierarchie empfehlenswert Ordinalskala (z.b. Schulnoten) oder Kardinalskala (z.b. Gewicht) Beispiel Autokauf: Ordinalskaliert : Sportlichkeit Bewertung von 1-6 Kardinalskaliert: Geschwindigkeit in km/h Seite 8
10 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 9
11 Gewichtung der Kriterien Zentraler Analyseschritt bei Erstellung der NWA Die Gewichtung ist immer subjektiv (Präferenzen des Entscheidungsträgers) Um Transparenz bei der Gewichtung zu gewährleisten, gibt es verschiedene Methoden Methode Charakter Direct Ranking Präferenzanalyse AHP Das Gewicht wird quasi direkt zugeordnet Das Gewicht ergibt sich aus einem unqualifizierten Vergleich Das Gewicht ergibt sich aus einem qualifizierten Vergleich Seite 10
12 Direct Ranking 10 maximale Relevanz 9 8 Kriterium Kriterium Kriterium Kriterium keine Relevanz w j = r j i=1 n r i w = Gewicht r = Rohgewicht Achtung! Gefahr von indifferenten Bewertungen ist höher als bei anderen Verfahren. Seite 11
13 Präferenzanalyse Alle Kriterien werden paarweise verglichen, um festzustellen welches eine höhere Priorität hat Benötigt mehr Zeit als Direct Ranking Anzahl nötiger Vergleiche ist: N = n2 n 2 Gewicht = Summe der Gewichte Summe der Ränge umgedrehter Rang Gewichtungsmethoden öffnen Seite 12
14 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 13
15 Definition von Alternativen Festlegung von möglichen Handlungsalternativen (z.b. Auto A, Auto B, Auto C) Recherche der relevanten Daten zu den Auswahl- und Ausschlusskriterien Null-Alternative berücksichtigen (der aktuelle Ist-Zustand) Seite 14
16 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 15
17 Bewerten der Alternativen Bewerten aller Kriterien für jede Alternative auf den vorher festgelegten Skalen Danach müssen die Skalen miteinander vergleichbar gemacht werden, d.h. auf denselben Wertebereich normiert werden Kann durch vorherige Festlegung erreicht werden (z.b. immer Punktevergabe von 1-10) Alternativ durch Transformationsgleichung (Zweiter Strahlensatz) Beispiel: Ordinalskala von 1-6 soll auf Skala transformiert werden. Alternative A hat 4 Punkte auf der Ordinalskala Seite 16
18 Bewerten der Alternativen fz x = fz max fz min x max x min (x x min ) a c b x a b = c d x = x 3 = x = 60 d Seite 17
19 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 18
20 Nutzwertberechnung Gewichtung wird mit Bewertung multipliziert (ergibt Teilnutzwerte) Summe der Teilnutzwerte ist der Gesamtnutzwert Die Alternative mit dem höchsten Gesamtnutzwert sollte gewählt werden (oder die Alternative mit dem günstigsten Kosten-/Nutzenverhältnis, falls die Kosten separat betrachtet werden) Auswahlkriterien Gewichtung Alternative 1 Alternative 2 Bewertung Teilnutzwert Bewertung Teilnutzwert Kriterium A 70,00% Kriterium B 30,00% Summe 100,00% Seite 19
21 Zieldefinition Ausschluss- und Auswahlkriterien definieren Gewichtung der Kriterien Definition von Alternativen Bewerten der Alternativen Nutzwertberechnung Sensitivitätsanalyse Seite 20
22 Sensitivitätsanalyse Abschließender Analyseschritt Dient zur Überprüfung ob kleine Veränderungen in der Gewichtung oder Bewertung zu einem anderen Ergebnis bezüglich der bestmöglichen Handlungsalternative führen Simulation empfehlenswert (z.b. Excel oder Tornadodiagramm) Seite 21
23 Einschränkungen Vorteile Einfache Anwendung Schnelle Durchführung Macht den Entscheidungsprozess transparent und nachvollziehbar Komplexe Entscheidungen können rational getroffen werden Einschränkungen Die Ziele müssen relevant und richtig formuliert sein. Die Skalierung der Bewertungen kann bei Ordinalskalen ungenau sein. Bewertungen und Gewichtungen können sich in der Zukunft ändern. Bewertungen und Gewichtungen können (stark) subjektiv beeinflusst sein. Seite 22
24 In eigener Sache Ist in ihrem Unternehmen/ihrer Funktion der Einsatz einer Software für komplexe Entscheidungssituationen vorstellbar? ja: nein: Ist es in Entscheidungssituationen denkbar (oder schon der Fall), dass auf externes Fachwissen zurückgegriffen wird? ja: nein: Seite 25
25 Ausblick Für weitere Fragen oder Unterstützung bei Entscheidungsprozessen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Seite 26
26 Literaturempfehlungen Bamberg, G.; Coenenberg, A. Gerhard; Krapp, M. (2012): Betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre. 15. Aufl. München: Vahlen, Franz (Vahlens Kurzlehrbücher) Eisenführ, F.; Langer, T.; Weber, M. (2010): Rationales Entscheiden. 5., überarb. u. erw. Aufl. Berlin [u.a.]: Springer (Springer-Lehrbuch) Nagel, K. (1990): Nutzen der Informationsverarbeitung. Methoden zur Bewertung von strategischen Wettbewerbsvorteilen Produktivitätsverbesserungen und Kosten-einsparungen. 2., überarb. und erw. Aufl. München: Oldenbourg Zangemeister, C. (1976): Nutzwertanalyse in der Systemtechnik. Eine Methodik zur multidimensionalen Bewertung und Auswahl von Projektalternativen. 4. Auflage. München: Wittermansche Buchhandlung Seite 27
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