Subjekt und Subjektpositionen

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1 Prof. Dr. Peter Gallmann Sommer 2017 U Subjekt und Subjektpositionen U 1 Subjekt: Kasus und semantische Rolle Wie in den vorangehenden Skripts ausgeführt, wird in der wissenschaftlichen Grammatik postuliert, dass Sätze universell als geschichtete Strukturen aus CP, und VP mit den zugehörigen Kernen C, I und V zu verstehen sind. Die Abkürzung I steht für englisch inflection (= Flexion, gemeint: Verbflexion bzw. Konjugation); in neueren Darstellungen findet sich auch die Etikettierung T (= tense, = Tempus). Verben sind bei diesem Ansatz nicht aus sich selbst heraus finit, sondern ihre Finitheit (oder auch Infinitheit) beruht auf einer Verkettung von V und I. Darüber hinaus wurde in Skript T 6 dargestellt, dass bei Subjekt-NPs das Verb für die Semantik, die Kategorie I aber für den Kasus zuständig ist (Zuweisung des Nominativs an die Subjektposition Spec). In der Fachliteratur wird für diesen Zusammenhang die Metapher der Bewegung verwendet: Die Subjekt-NP wird aus der VP in die Subjektposition bewegt. In der folgenden Grafik (und auch in allen nachstehenden Beispielen des vorliegenden Skripts) zeigen die Pfeile vom Regens auf das Dependens. Wenn man von der Strukturbedingung c-command ausginge, müsste man die Pfeilreichtung umkehren ( Skript T). Beim Checking-Ansatz der neueren Theorievarianten wären Pfeile in beiden Reichtungen angemessen: (1) CP Nom. VP Agens (Spec) NP NPx C V I ( ) weil das Kind t lachte [ ] x: Agens Erläuterung: Die Kategorie I bildet eine Phrase, die außer ihrem Kern I zwei Tochterphrasen enthält, nämlich die VP sowie eine besondere Position, die Subjektposition. Subjektposition = Spezifikatorposition von, abgekürzt Spec. Die Kategorie I weist sofern sie selbst das Merkmal finit aufweist der Subjektposition den Nominativ zu. Die Vergabe des Nominativs durch I erfolgt automatisch, das heißt quasi»blind«. Siehe dazu auch den Begriff der strukturellen Kasusvergabe, Skript T 8.1. Finite Verben kongruieren mit dem Subjekt in Person und Numerus ( Person-Numerus-Endungen), außerdem zeigen sie Tempus und Modus an.

2 U Subjekt und Subjektpositionen 2 Zur Semantik des Verbs lachen gehört, dass es einen Aktanten mit semantischer Rolle Agens erfordert. Der Valenzrahmen ist ganz knapp unter der betreffenden Verbform aufgeführt. In älteren Versionen der Generativen Grammatik wurde angenommen, dass die Subjekt-NP direkt in die Subjektposition eingesetzt wird. Semantisch bestand bei diesem Konzept eine»fernbeziehung«zwischen Subjekt und Verb. In der Fachliteratur wurde das Subjekt daher auch als externer Aktant bzw. als externes Argument bezeichnet (Argument = Aktant; Skript T 4). Das folgende Beispiel zeigt ein Verb, in dessen Semantik drei Ergänzungen vorangelegt sind: zwei Aktanten (Agens und Patiens) sowie eine adverbiale Ergänzung. Der entsprechende Valenzrahmen ist unter der Verbform knapp aufgelistet: (2) CP VP (Spec) NP NPx NPy PPz C V I dass Otto t Kerzen auf den Tisch stellt [ ] x: Agens y: Patiens z: Adverbiale V V Die Subjektphrase kann dann noch weiterbewegt werden, etwa ins Vorfeld (= SpecCP). Die Subjekts-NP steht also nicht immer in der Subjektposition Subjektphrase (Subjekts-NP) und Subjektposition sind also auseinanderzuhalten. Dies gilt auch für die weiter unten behandelten Konstruktionen ( Abschnitte V 1 und V 2). Das folgende Beispiel zeigt einen Verbzweitsatz, dabei ist nur die Vergabe des Nominativs an die Subjektposition eingezeichnet: nächste Seite

3 U Subjekt und Subjektpositionen 3 (3) CP C VP1 VP2 V2 (Spec) NP NP NPx NPy PPz C V2 V1 I Otto hat t t Kerzen auf gestellt t t den Tisch V2 Die Grafik suggeriert, dass die Subjekts-NP bei der Bewegung ins Vorfeld den Kasus»mitnimmt«(dasselbe gilt auch für die semantische Rolle). U 2 Noch einmal zur Subjektposition im Deutschen In der Grammatikschreibung hat die folgende Annahme eine lange Tradition: (4) Jeder Satz hat ein Subjekt. Im Modell mit Schichtung CP VP ist diese Annahme noch ausgebaut worden: (5) Jeder Satz enthält eine Subjektposition, nämlich die Spezifikatorposition der. Allerdings ist weder die eine noch die andere Annahme unbestritten geblieben. Zur Formulierung in der Generativen Grammatik: In der Variante des Prinzipien-und-Parameter-Modells setzt man das folgende Prinzip an, das eigentlich nichts anderes leistet, als sicherzustellen, dass Satzglieder, die vom Verb lexikalisch vorgesehen sind (= Valenz), im Satz auch tatsächlich auftreten: (6) Projektionprinzip: Lexikalische Valenzinformationen haben ein»abbild«in der Syntax. Der etwas seltsame Name des Prinzips beruht auf einem Bild: Die lexikalische Information wird in die Syntax»projiziert«, das heißt»übertragen«. Diesem Prinzip wurde eine zusätzliche Klausel angehängt: (7) Jeder Satz enthält eine Subjektposition. Zusammen ergibt dies das sogenannte Erweiterte Projektionsprinzip (Extended Projection Principle, EPP).

4 U Subjekt und Subjektpositionen 4 U 2.1 Problem I: Subjektlose Sätze Ein Problem für die Annahmen (4) und (5) sind deutsche Sätze wie: (8) a. Mich ekelt vor Spinnen. b. Den Kindern war kalt. c. Mir graut vor dem heutigen Abend. d. (Die Kinder freuen sich, ) weil schulfrei ist. e. Heute wird nicht gearbeitet. Bei einigen dieser Konstruktionen gibt es immerhin Varianten mit dem unpersönlichen Subjekt es: (9) b. Den Kindern war [es] kalt. c. Mir graut [es] vor dem heutigen Abend. U 2.2 Problem II: Linksversetzung im Mittelfeld Deutsch kennt Linksversetzungen im Mittelfeld; Zweck ist das Anzeigen einer besonderen Informationsstruktur. Solche Bewegungen sind der Grund, dass der Ansatz einer besonderen Subjektposition gar nicht so offensichtlich ist wie im Englischen: (10) a. dass [im Saal] [drei Paare] tanzen. b. weil [dieses Buch] [niemand] [auf den Tisch] gelegt hat. c. weil [solche s] [nur Idioten] öffnen. Nach links versetzt ist das jeweils erste Satzglied; es steht hier vor der kursiv gesetzten Subjektphrase. Nun könnte man vermuten, dass Linksversetzung in solchen Fällen bedeutet, dass die betreffende Phrase an eine Position vor der Subjektposition bewegt wird. Aber es könnte auch sein, dass die Subjekt-NP gar nicht an der Subjektposition steht, sondern in der VP. In der Fachliteratur wird für Linksversetzungen im Mittelfeld oft der Ausdruck Scrambling verwendet. U 2.3 Problem III: Wackernagel-Bewegung Schwache betonte Personal- und Reflexivpronomen tendieren zu einer Position unmittelbar nach der linken Satzklammer C, genannt Wackernagel-Position (nach dem Indogermanisten Jacob Wackernagel, ). Das einzige Satzglied, das zwischen C und der Wackernagel-Position stehen kann (aber nicht muss), ist die Subjekt-NP. Das könnte dafür sprechen, dass das Deutsche tatsächlich eine besondere Subjektposition aufweist, und zwar genau dort, wo man nach dem allgemeinen Bauplan die Subjektposition (Spec) erwarten kann. Die Besonderheit des Deutschen besteht dann darin, dass die Subjektposition im Gegensatz zum Englischen vom Subjekt nur optional besetzt wird. Wenn die Subjektposition leer ist, kann man annehmen, dass sie mit Subjekt verdeckt verkettet ist. (Mehr zum Konzept der»verdeckten Verkettung«siehe Abschnitt V 1.3; Vertiefendes zur Wackernagel-Bewegung Skript W 4.) Subjekt vor und nach dem Pronomen in Wackernagel-Position: (11) a. dass [ _ ]i [es] [Nom der Kommissar]i sofort entdeckte b. dass [Nom der Kommissar] [es] sofort entdeckte

5 U Subjekt und Subjektpositionen 5 Dativobjekt vor und nach dem Pronomen in Wackernagel-Position: (12) a. dass [es] [Dativ dem Kommissar] sofort auffiel b.??? dass [Dativ dem Kommissar] [es] sofort auffiel U 2.4 Fazit: Subjektphrase vs. Subjektposition Fazit aus den vorangehenden Abschnitten: Im Deutschen ist zwischen Subjektphrase (= Subjekt-NP; = Aktant im Nominativ) und Subjektposition (= Spec) zu unterscheiden. Auch wenn die Evidenz für eine Subjektposition im Deutschen nicht eben offensichtlich ist, so ist sie auch nicht null. Die Subjektposition kann im Deutschen leer bleiben; das gilt nicht nur für Sätze mit einer Subjektphrase in anderer Position, sondern auch für subjektlose Sätze.

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