Anbau von Sonnenblumen auf Ökobetrieben Chance und Herausforderung
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- Gert Geiger
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1 Anbau von Sonnenblumen auf Ökobetrieben Chance und Herausforderung
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3 Betriebsspiegel von Schloss Gut Obbach Lage: 10 km westlich von der Kreisstadt Schweinfurt Ortslage Flächen: innere Verkehrslage: mittlere Feldgröße: äußere Verkehrslage: 245,00 ha AL, 10,00 ha GL, 15 ha Wald gut bis sehr gut 3,5 ha (0,3 ha 18 ha) mittel (15 km), (Vermarktung überregional) Böden: überwiegend Muschelkalkböden 25 bis 76 Bodenpunkte Niederschlag: 600 mm, Mai bis September 330 mm Jahresdurchschnittstemp.: 9,6 C Sonnenstunden: 1710 h
4 Betriebsspiegel von Schloss Gut Obbach Kulturen: Kleegras - Klee Luzerne Weizen - Dinkel - Roggen - Braugerste - Emmer Einkorn- Hafer Linsen - Erbsen - Ackerbohnen - Sojabohnen Wicken Saatgutvermehrung von Getreide, Grob- und Feinleguminosen Schälsonnenblumen Streuobstanbau (v.a. Äpfel und Birnen) 1,5 ha Steinobst: Aprikosen Mirabellen Kirschen Aprimira Pflaumen Aufbereitung und Lagerung von Druschfrüchten auch für andere Ökobetriebe und Öko-Erzeugergemeinschaften ( z.b. Marktgesellschaft A.G.) Arbeitskräfte: Betriebsleiterehepaar, 1 fester Mitarbeiter, 2 Aushilfen zeitweise 1 Praktikant oder Auszubildender Besonderheiten: der Betrieb wird seit 1998 nach den Richtlinien des anerkannt ökologischen Landbaus bewirtschaftet und ist Erzeugermitglied bei Naturland e.v. gemeinsame Nutzung einiger Maschinen in einer Maschinengemeinschaft
5 Sonnenblumenblüte am 21. Juli Fast reifer Korb am 1. Oktober
6 Biologie der Sonnenblume Helianthus annuus L. einjährig Familie der Korbblütengewächse Fremdbefruchter (Hummel und Biene) Röhrenblüten/Kopf Dauer der Blüte 6 12 Tage Starke Pfahlwurzel mit langen Seitenwurzeln
7 Verwendung Ölsonnenblumen Linolsäurereiche konventionelle Sorten Ölsäurereiche HO-Sorten Schälsonnenblumen Mischungspartner für Zwischenfrucht Vogelfutter Sonnenblumen Ziersonnenblumen
8 Standortanforderungen Anforderung an Klima Vergleichbarer Anspruch wie bei mittelfrühen Körnermaissorten Durchschnittstemperatur Mai- Sept > 15 C Spätfröste bis -4,5 C unproblematisch Niederschlagsmenge Mai-Sept ca. 350 mm Nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit Keine Waldrandlagen Keine Tallagen
9 Standortanforderungen Anforderung an Boden kein hoher Anspruch an Bodenart aber schwer erwärmbare und sehr leichte Böden sind problematisch ph-wert: 6-7, leichte Standorte 5,5 tiefgründig, gut strukturiert, gut durchwurzelbar gute Wasser Speicherfähigkeit keine Staunässe oder Verdichtungen
10 Anbaugebiete in Europa Frankreich 520 Tsd. ha 1300 Tsd. t Ungarn 510 Tsd. ha 1000 Tsd. t Türkei 550 Tsd. ha 850 Tsd. t Bulgarien 600 Tsd. ha 550 Tsd. t Rumänien 850 Tsd. ha 550 Tsd. t Österreich 27 Tsd. ha 60 Tsd. t Deutschland 20 Tsd. ha 50 Tsd. T Proplanta 2005
11 Anbaugebiete in Deutschland Brandenburg ha 39 Tsd. t Bayern 3500 ha 9,5 Tsd. t Sachsen Anhalt 2,5 Tsd. ha 6,5 Tsd. t Sachsen 1,5 Tsd. ha 3,5 Tsd. t Thüringen 1,5 Tsd. ha 3,8 Tsd. t Baden Württemberg 0,8 Tsd. ha? Tsd. t Rheinland Pfalz 0,5 Tsd. ha 1,7 Tsd. T Proplanta 2005
12 Anbaugebiete in Bayern Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft LFL Vöttinger-Strasse Freising Weihenstephan
13 Sonnenblumenanbau auf Schloss Gut Obbach Seit: 1998 Anbau von Ölsonnenblumen 2011 Versuch mit Schälsonnenblumen 2013 ca. 16 % der FF Schälsonnenblumen Vorfrucht: Zwischenfrucht nach Getreide Erbsen-Triticale Gemenge Folgefrucht: Klee, Luzerne, Feinleguminosen-Gemenge Wicken/Roggen, Erbsen/Triticale
14 Ackerbauliche Maßnahmen I Kompostgabe vor der Zwischenfrucht Zwischenfrucht bei Bedarf mulchen trockene Pflugfurche im Spätherbst u.u. bei Frost einebnen 1. Bodenbearbeitungsgang zum Einebnen sobald Boden abgetrocknet ist 2. flache Bearbeitung zur Unkrautbekämpfung und Saatbettbereitung
15 Ackerbauliche Maßnahmen II Aussaat bis Mitte April in abgesetzten Boden Reihenabstand 50 cm Abstand in der Reihe 30 cm ( Körner/ha) Ablagetiefe 4 6 cm Aussaat mit pneumatischer Einzelkorndrille Walzen Blindstriegeln bevor sich Keimling im Boden streckt
16 Einebnen der Pflugfurche im zeitigen Frühjahr. Boden ist gut abgetrocknet
17 Aussaat der Sonnenblume am 2. April mit einer 12-reihigen Kverneland Einzelkorndrille
18 Ackerbauliche Maßnahmen III 1. Maschinenhacke mit Schutzscheiben wenn Reihen sichtbar sind 2. Maschinenhacke, optional kombiniert mit Striegel bei einer Pflanzenlänge von ca. 15 cm 3. Maschinenhacke bei einer Pflanzenlänge von ca. 30 cm kurz vor Reihenschluss
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22 Ackerbauliche Maßnahmen IV Untersaat: Unmittelbar vor der Sonnenblumensaat z.b. in Kombination mit der Saatbettbereitung mit der 1. Hacke (Frontanbau) und einem Striegel mit Sä-Einrichtung (Heckanbau) Nach der 1. Hacke mit Schleppschar-Drille Risiko der Untersaat: Untersaat ist starker Wasserkonkurrent Samen liegen auf lockerem Boden und vertrocknen
23 Die Schönheit genießen
24 Ackerbauliche Maßnahmen V Beobachten! ab September reifen die Körbe von innen nach außen ab ab ca. 16 % Feuchte mittelfristige Wettervorhersage beachten Ernte: In der Regel müssen Sonnenblumen getrocknet werden Einlagerung mit 8% Feuchte (Kalibrieren des Gerätes!) Maximal mit 45 C trocknen Verzögerte Ernte führt zu hohen Verlusten Erntetechnik: Mähdrescher mit umgebautem Getreideschneidwerk (Schiffchen und Haspelabdeckung) oder Sonnenblumenschneidwerk
25 Reife Sonnenblumen mit üppiger Rotklee-/Luzerne Untersaat
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27 Ist die Sonnenblume für Öko-Betriebe interessant?
28 Warum die Sonnenblume für Öko-Betriebe interessant ist Abwechslung für getreidereiche Fruchtfolgen Entzerrung von Arbeitsspitzen Keinen hohen Anspruch an Stickstoff Weite Fruchtfolge Stellung
29 Einschränkungen für den Anbau auf Öko-Betriebe Einschränkung in der FF durch andere Kulturen Sclerotiniabefall: Soja, Raps Späte Abreife: Leguminosen als Vorfrucht Durchwuchsgefahr: Folgefrüchte in FF beachten Nährstoffe: hohes Aneignungsvermögen
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31 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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