Unerklärliche Todesfälle und der Zusammenhang zu Hypoglykämien
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1 Unerklärliche Todesfälle und der Zusammenhang zu Hypoglykämien Ziel: Untersuchung von unerwarteten Todesfällen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes im Alter unter 50 Jahre in Großbritannien. Methode / Klientel: Retrospektive epidemiologische Untersuchung Untersuchung, ob vermehrt auftretende Todesfälle von jungen Menschen mit Typ- 1-Diabetes in Großbritannien im Zusammenhang mit schweren Hypoglykämien stehen Autopsie und Analyse von vorliegenden klinischen Informationen und Krankenakten von allen in einem Jahr aufgetretenen, unerwarteten und plötzlichen Todesfällen von Patienten mit Typ-1-Diabetes (n=50) Ergebnisse zu den 50 Todesfällen: 5 Fälle mit definierter Todesursache, unabhängig von der Diabeteserkrankung 4 Fälle waren nicht zu klären (fehlende Informationen) 11 Fälle von Selbstmord oder Selbstvergiftungen 6 Fälle mit einer Ketoazidose 2 Fälle mit irreversible Schädigung des Gehirns nach starker Glukosesenkung, Tod unter künstlicher Beatmung 22 zunächst unklare Fälle im Alter von Jahren Von den 22 zunächst unklaren Fällen schliefen 19 allen im Bett (ohne Partner) waren 20 abends nachweislich ohne Anzeichen von gesundheitlichen Problemen ins Bett gegangen und wurden am Morgen danach tot aufgefunden war bei 2 der abendliche Gesundheitsszustand nicht bekannt Zeitpunkt des Todes und andere Indizien legten nahe, dass eine Hypoglykämie bzw. ein Hypoglykämie-assoziiertes Ereignis für den Tod der 22 Patienten verantwortlich waren. Andere Faktoren schieden aus. Schlussfolgerung:
2 Hypoglykämien bzw. Hypoglykämie-assoziierte Ereignisse zeichnen sich als signifikante Risikofaktoren für das Tod in Bett -Syndrom aus. Anmerkung: Der Zusammenhang zwischen Hypoglykämien und dem Tod in Bett -Syndrom kommt neben der hier genannten Arbeit auch in anderen Untersuchungen vor: Thordarson H et al. Dead in bed syndrome in young diabetic patients in Norway. Diabet Med 12: , 1995 Tattersall RB et al. Unexplained deaths of type 1 diabetic patients. Diabet. Med (1): Tunbridge WMG: Factors contributing to deaths of diabetics under fifty years of age. Lancet ii: , 1981 Sartor G et.al. Short-term mortality in childhood onset insulin-dependent diabetes mellitus: a high frequency of unexpected death. Diabet Med 1995; 12: Borch-Johnsen K et al. Sudden death and human insulin: is there a link? Diabet Med 1993; 10: SARTOR G., DAHLQUIST G., (1995) SHORT-TERM MORTALITY IN CHILDHOOD ONSET INSULIN-DEPENDENT DIABETES MELLITUS: A HIGH FREQUENCY OF UNEXPECTED DEATH, DIABETIC MED, 12(7), PP Überraschende Todesfälle von Kindern mit typ-1-diabetes: eine hohe Rate des Tod im Bett -Syndroms Ziel:
3 Untersuchung von Sterblichkeit und Todesursachen wurden in einer Populationsbezogenen Kohorte von Kindern mit Typ-1-Diabetes in Schweden. Methode / Klientel: Untersuchung von 4919 Kindern ab Manifestation des Typ-1-Diabetes (Beginn 1977, d.h. Beginn des Aufbaus des schwedischen Diabetesregisters) maximale Diabetesdauer 13,5 Jahre Gesamtumfang des Registers Personenjahre Feststellung der Ursachen bei registrierten Todesfällen anhand Sterbeurkunden, Autopsie-Protokollen und Krankenakten Untersuchung von 4919 Kindern ab Manifestation des Typ-1-Diabetes (Beginn 1977, d.h. Beginn des Aufbaus des schwedischen Diabetesregisters) maximale Diabetesdauer 13,5 Jahre Gesamtumfang des Registers Personenjahre Feststellung der Ursachen bei registrierten Todesfällen anhand Sterbeurkunden, Autopsie-Protokollen und Krankenakten Ergebnisse zu den Todesfällen: es verstarben 33 Patienten mit Typ-1-Diabetes (13w/20m), die jünger als 28,5 Jahre waren standardisierte Mortalitätsrate für diese Altersgruppe: männlich 262 % (95 % Vertrauensbereich, ) weiblich: 384 % (95 % Vertrauensbereich, ) 7 Patienten starben an einer Ketoazidose, vier davon bei Manifestation des Diabetes 9 Fälle fanden sich tot im Bett, alle waren 1-2 Tage vorher ohne gesundheitliche Probleme Autopsie der 9 Fälle mit Tot im Bett : o ein Patient mit Anzeichen von zerebralen Blutungen o ein Patient mit Anzeichen von Bissspuren im Mund o alle anderen Autopsien waren normal und ohne Anzeichen von Alkohol /Drogen Die unerklärbaren Fälle wurden mit dem Auftreten schwerer nächtlicher Hypoglykämien assoziiert Schlussfolgerung: Patienten mit Typ-1-Diabetes haben altersadjustiert eine deutliche Übersterblichkeit, wobei Hypoglykämien bzw. Hypoglykämie-assoziierten einen Risikofaktor darstellen, der vor allem für das Tod in Bett -Syndrom verantwortlich ist.
4 Anmerkung: Der Zusammenhang zwischen Hypoglykämien und dem Tod in Bett -Syndrom kommt neben der hier genannten Arbeit auch in anderen Untersuchungen vor: Thordarson H et al. Dead in bed syndrome in young diabetic patients in Norway. Diabet Med 12: , 1995 Tattersall RB et al. Unexplained deaths of type 1 diabetic patients. Diabet. Med (1): Tunbridge WMG: Factors contributing to deaths of diabetics under fifty years of age. Lancet ii: , 1981 Sartor G et.al. Short-term mortality in childhood onset insulin-dependent diabetes mellitus: a high frequency of unexpected death. Diabet Med 1995; 12: Borch-Johnsen K et al. Sudden death and human insulin: is there a link? Diabet Med 1993; 10: LAING SP, (1999) THE BRITISH DIABETIC ASSOCIATION COHORD STUDY II: CAUSE- SPECIFIC MORTALITY IN PATIENTS WITH INSULIN-TREATED DIABETES MELLITUS, DIABETIC MEDICINE, 16(6), PP The British Diabetic Association Cohord Study II: cause-specific mortality in patients with insulin-treated diabetes mellitus Ziel: Ermittlung der Ursachen-spezifischen Sterblichkeit von mit Insulin behandelten Patienten in einer großen britischen Kohorte.
5 Methode / Klientel: Analyse einer Kohorte von mit Insulin behandelten Diabetespatienten in UK, bei welchen die Diabetesdiagnose vor dem 30. Lebensjahr lag Beobachtungsjahre Ermittlung der Ursache für Todesfälle und Verifizierung dieser im Verhältnis zur standardisierten Sterblichkeit (bzgl. Normalbevölkerung nach Alter und Geschlecht). Ergebnisse: während der Follow-up-Periode traten insgesamt 949 Todesfälle auf das bedeutet eine deutliche Übersterblichkeit im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung den höchsten Anteil der Todesfälle Alter von 30 Jahren betraf kardiovaskuläre Ereignisse den höchsten Anteil der Todesfälle im Alter < 30 Jahren bildeten akute metabolische Komplikationen Hypoglykämien waren die Todesursache bei 6% der weiblichen 18% der männlichen Patienten Ergebnisse: Standardisierte, alters-spezifische Mortalitätsraten (SMR) für Hypoglykämien*: für kardiovaskuläre Ereignisse:
6 * die hohe SMR bei Hypoglykämien ist bedingt durch den Vergleich zur nicht-diabetischen Population ist
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