Längst sind die Ergebnisse und Erkenntnisse, die aus diesem Modellversuch erwachsen sind, eingegangen in die Bildungspläne des Jahres 2004.
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- Regina Holzmann
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2 Jahrgangsmischung Unsere Schule hat seit dem Schuljahr 1998/99 am damaligen Modellversuch Modell A1 Schulanfang auf neuen Wegen des Landes Baden-Württemberg teilgenommen. Anfänglich haben wir nur zwei jahrgangsgemischte Klassen geführt. Auf Wunsch der Eltern wurden nach Bedarf weitere solcher Klassen gebildet. Seit einigen Jahren sind bei uns alle Eingangsklassen jahrgangsgemischt. Prinzipien dieses Schulanfangs sind jahrgangsgemischte Klassen 1 und 2 altersgemischtes Lernen in der Eingangsstufe variable Verweildauer (ein bis drei Jahre) Längst sind die Ergebnisse und Erkenntnisse, die aus diesem Modellversuch erwachsen sind, eingegangen in die Bildungspläne des Jahres Der Unterricht in dieser noch stärker kindorientierten Eingangsstufe mit ihren Möglichkeiten zu selbstständigen, selbst gesteuerten Lern- und Arbeitsformen hat allgemein zu großer Zufriedenheit und Akzeptanz bei Kindern, Eltern und Lehrerinnen geführt. Unsere Hoffnungen, die wir mit der Einführung der jahrgangsgemischten Eingangsstufe verbunden haben, haben sich weitgehend erfüllt. Die höhere Sozialkompetenz der Kinder, die u.a. auch durch die Bildung der Patenschaften nach dem Prinzip Helfen und Helfen lassen erwächst, wirkt sich wohltuend auf die gesamte Schulgemeinschaft aus. Die Kinder können erfahren, dass Gemeinschaft stark macht, dass aber auch jedes das Recht hat sich abzugrenzen von Übergriffen oder zu großen Anforderungen an die Hilfsbereitschaft.
3 Ein Schultag in einer jahrgangsgemischten Klasse Für eine optimale Förderung aller Kinder einer jahrgangsgemischten Klasse müssen individualisierende Unterrichtsformen berücksichtigt werden. Von den Schülerinnen und Schülern wird in hohem Maße erwartet, dass diese selbstständig und engagiert lernen. Um dies ermöglichen zu können, muss auch der Stundenplan einer solchen Klasse anders gestaltet werden. Zu Beginn des Schuljahres bekommen die Kinder lediglich einen sehr offenen Stundenplan. Dieser ermöglicht der Lehrkraft jeden Schultag sehr individuell, auf die Bedürfnisse der Kinder gerichtet, zu planen. In der Klasse finden die Kinder morgens einen Tagesplan vor. Diesem können sie entnehmen, was sie den Tag über erwartet. Ist der Schulalltag in einer jahrgangsgemischten Klasse erst einmal eingeführt, werden Rituale und Abläufe durch die Schülerinnen und Schüler an die immer wieder hinzukommenden Schulanfänger weitergegeben. Verhaltensweisen, Organisationsformen und Lernsysteme werden von den Neuen als Selbstverständlichkeit wahrgenommen und meist auch problemlos praktiziert.
4 Im Folgenden werden wir einen Tag beschreiben, wie er in unseren jahrgangsgemischten Klassen aussehen könnte. Natürlich hat jede der 1/2er Lehrerinnen ihre eigenen Abläufe, Rituale und Regeln. Schulhausöffnung: 7.30 Uhr Die Schüler gehen zu ihren Klassenzimmern, hängen ihre Jacken auf, ziehen ihre Hausschuhe an und betreten das Klassenzimmer. Meist gilt der erste Blick dem Tagesplan. Nun können sich die Kinder darauf einstellen, was sie an dem Tag erwartet. Erklingt im Hintergrund leise Musik, so wissen die Schüler, dass der Unterricht in den nächsten Minuten beginnt und sie begeben sich an ihre Plätze. Unterrichtsbeginn: 7.45 Uhr Es findet die gemeinsame Begrüßung am Morgen statt. Im Anschluss wird von einem Schüler (Datumskind) das Datum des heutigen Tages verkündet. Die Schüler wiederholen das Datum auf Deutsch und im Anschluss auf Englisch. Nun arbeiten die Kinder in ihren jeweiligen Lernbereichen. Die Kinder arbeiten in den Hauptfächern nach Arbeitsplänen. Diese geben ihnen genau vor, in welchem Heft sie welche Aufgabe oder Station bearbeiten. Bei Schwierigkeiten wenden sich die Kinder in erster Linie an ihre Paten und Mitschüler. Wissen sie dennoch nicht weiter, so bitten sie ihre Lehrerin um Hilfe. Während die Kinder sich in der Arbeitsphase befinden, hat die Lehrerin die Möglichkeit, sich einzelne Kinder herauszunehmen um bestimmte Themen einzuführen, zu vertiefen oder erneut zu erklären Uhr: Fächerwechsel Es ertönt die Aufräummusik. Hierbei handelt es sich um eine ruhige Musik, bei der die Kinder wissen, dass sie ihre Arbeitsmaterialien nun wieder aufräumen müssen, da ein Fächerwechsel ansteht. Wenn die Musik zu Ende ist, müssen die Kinder vor ihrem aufgeräumten Platz sitzen.
5 Nun beginnt eine neue Lernsequenz, in der jedes Kind dieser Klasse nach seinem Lern- und Leistungsvermögen voranschreitet Uhr Erste Pause 9.35 Uhr Beginn der dritten Stunde Die Fächer MNK, Religion und Englisch sind von vielen gemeinsamen Phasen der Erst- und Zweitklässler geprägt. Die Methoden Gruppenarbeit, Stationenarbeit und Präsentation sind hier von großer Bedeutung. Die Erstklässler profitieren hier ungemein von den Kenntnissen der Zweitklässler und diese wiederrum sind stolz darauf, ihr Wissen weitergeben zu können. Am Ende der dritten Stunde folgt eine kurze Auflockerungsübung, bei der die Kinder bei offenem Fenster und animierender Musik Bewegungsübungen machen. Sie dauert ca. 3 Minuten und soll den Kindern wieder neue Energie geben Uhr Beginn der vierten Stunde Es folgt eine Doppelbesetzungsstunde. Dies bedeutet, dass nun eine zweite Lehrkraft in die Klasse kommt. Jede Klasse hat zwei solcher Doppelbesetzungsstunden und man kann sie folgendermaßen nutzen: Eine der Lehrerinnen kann nun einzelne Kinder gezielt fördern. Eine der Lehrerinnen kann die Erst- oder Zweitklässler separat unterrichten. Dabei spielt der Unterricht in der Kleingruppe eine sehr wichtige Rolle. Beide Lehrerinnen bleiben in der Klasse und kümmern sich gleichermaßen um die Schüler.
6 Uhr Zweite Pause Uhr Beginn der fünften Stunde Die letzte Stunde wird zur Abrundung des Tages genutzt. Hier finden meist keine Einführungen oder dergleichen statt. Die Zeit wird für Übungen genutzt und oft werden gegen Ende der Stunde noch Lieder gesungen oder ein Spiel gespielt. Wenn die Kinder gegangen sind, beginnt die Lehrerin, alle Arbeiten der Kinder anzuschauen und die Hausaufgaben zu kontrollieren. So bekommt sie einen genauen Überblick darüber, welche Leistung die Kinder erbracht haben und weiß, wer am nächsten Tag noch gezielte Hilfe braucht. Dementsprechend macht sie dann den Tagesplan für den nächsten Tag. Was die Hausaufgaben betrifft, so bekommen die Erstklässler täglich ihre Hausaufgaben, welche sie am nächsten Tag wieder abgeben müssen. Die Zweitklässler bekommen Wochenhausaufgaben. Diese umfassen Aufgaben in Deutsch und Mathe und sind freitags abzugeben.
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