Mikroökonomie 1. Nutzen Kardinaler Nutzen
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- Waltraud Stieber
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1 Mikroökonomie Nutzen Kardinaler Nutzen Man könnte sagen: Wenn jemand bereit ist doppelt so viel für ein Bündel B zu zahlen wie für ein Bündel A, hat B einen doppelt so hohen Nutzen wie A. Wieso ist das Geld eine mögliche Nutzenskala? Die Möglichkeit den Nutzen objektiv zu messen wäre sehr nützlich. Zum Beispiel bei der Umverteilung von Einkommen. Mikroökonomisch Modelle arbeiten allein mit dem ordinalen Nutzen: Einziges Kriterium für Nutzenverbesserung ist Paretooptimalität: Niemand darf schlechter gestellt werden.
2 Maximale Zahlungsbereitschaft für Plasma TV in einer Klasse von Berufsoffizieren '000 5'000 '000 3'000 '000 '000 0 Amigo andi Büchler Eggli Frech gori Grob Gugelmann Kohler König Küng Lardi le Munz Pasteris Ronner Ruff Siegenthaler Stuckischweiz Suter Sven Truffer 3 Aktuelle Forschung: Ökonomie des Glücks In den letzen Jahren viel neue Studien Versuch Glück (= Nutzen) zu messen. Welche Faktoren beeinflussen Glück? Ökonomen der Uni Zürich hier an der Forschungsfront zum Beispiel: Does Watching TV make us happy Bruno Frey und Alois Stutzer (Mai 005)
3 Quelle: Frey and Stutzer (005) 5 Quelle: Frey and Stutzer (005) 3
4 Dreidimensionale Darstellung der Nutzenfunktion Indifferenzkurven Nutzen Kinoeintritte 0 CDs 7 Nutzenfunktionen A > 0 Niveaukoeffizient a Gewicht von x in der Nutzenfunktion b Gewicht von y in der Nutzenfunktion U = Ax a y b Nutzenniveau ist Funktion von... y der konsumierten Menge von x und y U = Ax a y b = y U b = a Ax 0 0 x
5 Simulationen 9 Empirischer Gehalt? Kritik? Die Präferenzen sind nicht unabhängig vom nachgefragten Güterkorb messbar. Tautologie? Theorie nicht widerlegbar Kritik am Nutzenkonzept Es ist oftmals subjektiv. Objektive Nutzenvorstellungen sind schwierig zu entwickeln 5
6 Perfekte Substitute x optimale Entscheidung x * x * x Perfekte Komplemente U (x, x ) = min {x, x } x Allgemeiner: U (x, x ) = min {ax, bx ) optimale Entscheidung x * x * x
7 Grenzrate der Substitution (GRS) und Grenznutzen (MU) MU x + MU x = U = 0 x MU MRS = = x MU Marginal Utility (MU) Marginal rate of substitution (MRS) = GRS Achtung auf das Vorzeichen Bei monotonen Transformationen bleibt GRS unverändert 3 Nutzenfunktion für Transportmittel Domenich and McFadden (975) ( ) U x, x,..., x = β x + β x β x n n n Entscheidungen zwischen privatem Autotransport und öffentlichem Bustransport bei unterschiedlichen Pendelzeiten, Kosten u.s.w. suchen Koeffizienten die Verhalten am besten wiedergeben Nutzen = -0.7 Zeit_zu_Fuss -0.0 Fahrzeit.3 Kosten_total Koeffizienten zeigen Gewichte = Grenznutzen in der gegenwärtigen Situation Befragte bereit 3,5 mal so lange im Auto/Bus zu sitzen als eine Minute zu Fuss zu gehen (-0.7/-0.0) Zahlungsbereitschaft für eine Minute Fahrzeit (z.b. mit Bus) -0.0 Minute /-.33 $ = 0.0 =>. Dollar pro Stunde Fahrzeit 7
8 individuelles Tauschverhältnis = kollektives Tauschverhältnis Entlang der Budgetrestriktion wählt ein nutzenmaximierender Konsument das Güterbündel, in dem seine individuelle GRS dem Preisverhältnis entspricht. Kinoeintritte GRS = GRS = 0 0 CDs 5 individuelles Tauschverhältnis = kollektives Tauschverhältnis Die Konsumenten haben zwar unterschiedliche Präferenzen aber gleiche Grenzbewertungen. Standard-Konsument Kinoeintritte 0 Musikliebhaber 0 CDs
9 Implikationen der Bedingung GRS = Preisverhältnis Wenn alle Konsumenten vor den gleichen Preisen stehen, müssen alle die gleiche GRS haben die Konsumenten passen ihr inneres Tauschverhältnis an das äussere Tauschverhältnis an. Alle sind bereit gleich viel zu opfern, um einen zusätzlichen Liter Benzin zu bekommen. Die Preise spiegeln also die marginale Bewertung der Dinge durch die Konsumenten. 7 Nutzenmaximum bei Cobb-Douglas Präferenzen Lösung Gleichungssystem mit Gleichungen und Unbekannten durch Einsetzen lösen. 9
10 Lösung Gleichungssystem mit Gleichungen und Unbekannten Wir haben zwei Gleichungen (, ) u x x x cx p GRS = = = u ( x, x ) dx p x px + px = m ( x, x ) mit zwei Unbekannten Durch Einsetzen lösen: x = m p x ( ) p c p m p x dx ( ) p ( ) ( ) ( + ) = p c m p x = p dx x p d + c = cm mc x = p d c 9 Einkommen und Glück Quelle: Stevenson B., Wolfers J. 00. Economic Growth and Subjective Well-Being: Reassessing the Easterlin Paradox, NBER Working Paper, Cambridge, MA. 0
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