Högskolan Dalarna, Falun
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- Fritz Lorentz
- vor 8 Jahren
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1 Julia Gensberger Bericht über mein Studium an der Högskolan Dalarna, Falun Högskolan Dalarna SE Falun Studienzeitraum: bis Kontaktperson für ausländische Studierende: Egle Berstine: 1
2 Högskolan Dalarna Die Högskolan Dalarna ist eine relativ neue Hochschule im Herzen Schwedens. Gegründet wurde sie im Jahr Der Campus besteht aus zwei Teilen, einer in Borlänge und einer in Falun. Falun und Borlänge sind Nachbarstädte. Beide Städte liegen ca 200 km nordwestlich von Schwedens Hauptstadt Stockholm, in der Region Dalarna. Neben normalen Studiengängen an der Schule selbst bietet die Högskola Dalarna auch Fernstudien an. Somit ergibt sich auch die stolze Menge von 40 Studiengängen, welche aus über 200 Einzelfächern entstehen. Außerdem ist durch die Fernstudiengänge auch die hohe Studentenanzahl von erklärbar, denn 50% der registrierten Studenten studieren von zu Hause aus. Falun Falun ist eine Kleinstadt mit ca Einwohnern in der Mitte Schwedens. Die Provinz, in der Falun liegt, heißt Dalarna. Die Österreicher, die Falun kennen, tun das meist aufgrund nordischer Sportarten. Durch die Skisprungschanze, zahlreiche Langlaufloipen und sonstige Sportanlagen ist Falun wohl die nordische Sporthochburg Schwedens. Neben zahlreichen Weltcup Wettbewerben in den letzten Jahren findet z. B wieder einmal die nordische Skiweltmeisterschaft in Falun statt. Mein Studium In meinem Auslandsemester in Falun besuchte ich folgende Kurse: The Swedish Education System Hierbei ging es um das schwedische Schulsystem. Neben dem theoretischen Teil, bei welchem uns unsere Professorin das schwedische Schulsystem und seine Veränderungen der letzten Jahre erklärte, hatten wir auch einen praktischen Teil. Dort ging es darum, das schwedische Schulsystem in der Praxis zu beobachten und die Unterschiede zum jeweiligen Heimatland zu finden. Zu diesem Zweck besuchte 2
3 ich zehn Mal jeweils einen Schultag lang die Schule Östra Skolan in Falun, was eine wirklich tolle Erfahrung war. Die Schulen im Norden unterscheiden sich sehr von dem, was wir in Österreich kennen, sind in vielerlei Hinsicht fortschrittlicher und besser entwickelt. Am Ende des Kurses war es unsere Aufgabe, eine 10-seitige Arbeit zu schreiben, bei der man ein zentrales Thema des schwedischen Schulsystems (z. B. das Notensystem, das Sonderschulsystem u. Ä.) mit dem System aus seiner Heimat vergleicht. Dabei war es wichtig, die eigenen Erfahrungen mit einzubringen und über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu berichten. Der Kurs The Swedish Education System war somit besonders für mich als Lehramtsstudentin sehr interessant und hilfreich. English Learning and Teaching Dieser Kurs behandelte vor allem die Frage, was jungen Menschen beim Lernen einer Fremdsprache hilft. In erster Linie ging es dabei zwar eindeutig um Englisch, jedoch lässt sich das meiste auch in die meisten anderen Sprachen übernehmen. Neben regen Diskussionen mit den anderen Kursmitgliedern musste man in Gruppen- sowie Einzelarbeiten Schulstunden planen, Themen vorbereiten und Präsentationen halten. Im Mittelpunkt stand immer der Austausch mit den anderen Kursmitgliedern, welche aus der ganzen Welt stammten. Schon alleine aus den zusammengetragenen Erfahrungen der Menschen aus aller Welt konnte man eine Menge erfahren und mitnehmen. Ein weiterer zentraler Punkt war natürlich auch, das eigene Englisch zu verbessern. Dies gelang mir praktisch von selbst, ohne dass ich es wirklich bemerkte. Denn mein Englisch wurde schon beim Austausch mit den anderen StudentInnen geübt. Die Journals, die wir als Reflexion zu jeder Stunde schreiben mussten, waren zwar oft eine Herausforderung, jedoch im Endeffekt eine weitere sehr sinnvolle Übung um die Englischkenntnisse zu verbessern. Und auch die Präsentationen konnten das Selbstbewusstsein für diese Fremdsprache deutlich steigern. The Swedish Culture and Society In diesem Kurs hat man uns die schwedische Kultur und Gesellschaft näher gebracht. Im Mittelpunkt stand dabei vor allem die Geschichte Schwedens, die Besonderheiten 3
4 in der Kultur (Allemannsrätt, Jantelagen usw.) und die schwedischen Menschen selbst (schüchtern, hilfsbereit usw.). Besonders toll an diesem Kurs war, dass wir verschiedene Vortragende hatten, welche alle von ihrem Fachbereich erzählten, über welchen viele von ihnen schon wissenschaftlich anerkannte Arbeiten verfasst hatten. Daher hörten wir das meiste von Vortragenden, die wirklich wussten, wovon sie sprechen. Am Ende des Kurses bekamen wir den Auftrag, eine Arbeit über etwas für uns Schwedisches zu verfassen, bzw. über etwas in Schweden, das uns gefällt. Mein Thema lautete: Selma Lagerlöf- die wunderbaren Reisen des Nils Holgersson in Zusammenhang mit der schwedischen Nationalität und des multikulturellen Schwedens. Dies fand ich besonders interessant, denn wer von uns hätte gedacht, dass Nils Holgersson als Schulbuch verfasst wurde, um den schwedischen Kindern zu zeigen, dass alle Menschen in diesem Land eine gemeinsame Nationalität haben, obwohl die Kulturen so unterschiedlich sind? Swedish for Beginners Um auch die schwedische Sprache ein wenig zu lernen, habe ich zusätzlich einen Schwedisch Kurs besucht. Hier wurden uns die Basics der Landssprache beigebracht. Schade war jedoch, dass wir unser Schwedisch kaum anwenden konnten, da hierzulande wirklich jeder Englisch spricht (was meist am TV liegt, da alle Sendungen auf Englisch ausgestrahlt werden). Und wenn die Schweden die Chance bekommen, durch Ausländer ihr Englisch zu verbessern, nützen sie diese, und wollen Englisch sprechen. Outdoor Leadership Leider konnte ich den von mir ausgewählten Sportkurs (Outdoor Leadership) nicht besuchen, da ich nicht alle Materialien auftreiben konnte, die man benötigt hätte. (Schier, Zelt, 50 l- Rucksack, Schlafsack, usw.) Da all diese Kurse extra für internationale Studenten waren, war die Unterrichtssprache überall Englisch. So gab es für mich nirgends Probleme damit, dem Unterricht folgen zu können. 4
5 Von großem Nachteil war jedoch, dass ich 3 Wochen nach Studienjahrbeginn in Falun ankam (an der PH Feldkirch waren vorher noch Prüfungen zu absolvieren). Dadurch verpasste ich die gesamte Einführung an der Uni. Außerdem hatten einige Kurse zu diesem Zeitpunkt schon begonnen, und es war anfangs nicht einfach, allem folgen zu können. Weitere Erfahrungen Natürlich macht man in so einem Auslandsemester auch außerhalb der Universität und des Studiums viele Erfahrungen. Für mich persönlich begann es schon damit, alleine zu wohnen, waschen, kochen usw. zu müssen, da ich in Vorarlberg bei meinen Eltern wohne. Weiteres habe ich durch meine Unterkunft in Falun (Studentenheim Britsen) eine Menge Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt. Für immer in Erinnerung werden mir wohl die International Dinners bleiben, bei welchen jeder eine Speise aus seinem Heimatland kochte, und alles dann gemeinsam gegessen wurde. So gab es Abendessen, die aus französischem, schwedischem, österreichischem, russischem, italienischem, afrikanischem, chinesischem usw. Essen bestanden, was wirklich super war! Vom schwedischen Leben selbst möchte ich auch einiges beibehalten. Besonders die Fika, eine Teepause, welche die SchwedInnen zwei bis drei Mal pro Tag einschieben, habe ich als super empfunden. Fika bedeutet, dass sich alle (die gerade gemeinsam arbeiten, studieren oder Ähnliches) treffen, und dann Tee und Kaffee trinken und Kuchen essen. Ziel dabei ist es, denn KollegInnen näher zu kommen und sich auszutauschen. Außerdem habe ich das ganze Leben in Schweden alles etwas gemütlicher wahrgenommen. Die Menschen haben nicht so einen Stress im Alltag, sie nehmen alles so, wie es kommt. Auch -25 C und Schneemassen bringen sie nicht aus der Ruhe. Wenn sich etwas an einem Tag nicht ausgeht, wird es einfach am folgenden Tag gemacht. Ich bekam hier das Gefühl, die Menschen leben mehr zum Leben und nicht wie bei uns zum Arbeiten. Auch hiervon möchte ich eine Scheibe abschneiden und mit nach Österreich bringen. Ich bin überzeugt, von meinem Auslandsemester in Schweden, sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht, profitiert zu haben. Besonders das Land Schweden selbst war von meinem Blickwinkel aus eine perfekte Wahl, die ich gerne weiterempfehlen möchte! 5
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