S Sparkasse Fürstenfeldbruck. Presseinformation. Vorstandsvorsitzender Klaus Knörr: Perspektiven zur wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2017
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- Wilhelmine Fürst
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1 82256 Seite 1, im Dezember 2016 Vorstandsvorsitzender Klaus Knörr: Perspektiven zur wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2017 Die Konjunktur in Deutschland befindet sich weiterhin in einem soliden Aufschwung. Hauptstütze ist die lebhafte Binnennachfrage, die von der günstigen Arbeitsmarktlage und von steigenden Einkommen der privaten Haushalte profitiert. Die Deutsche Bundesbank erwartet für das laufende und das kommende Jahr ein kalenderbereinigtes Wirtschaftswachstum um jeweils 1,8 Prozent und 2019 wird die deutsche Wirtschaft dann mit 1,6 bzw. 1,5 Prozent etwas weniger stark zulegen. Das Expansionstempo übersteigt damit in allen Jahren spürbar die Wachstumsrate des Produktionspotentials (2016: 1,4%, 2017: 1,3%, 2018: 1,3%). Die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten dürften daher am Ende des Projektionszeitraums deutlich stärker als im langfristigen Mittel ausgelastet sein. Dies geht laut Bundesbankeinschätzung mit zunehmenden Engpässen am Arbeitsmarkt einher, die noch durch die ungünstige demographische Entwicklung verstärkt werden und höhere Lohnsteigerungen zur Folge haben. Die Schuldenquote dürfte kontinuierlich sinken und könnte im Jahr 2019 die Grenze von 60 Prozent erreichen. Die Teuerung auf der Verbraucherstufe sehen die Experten im Durchschnitt des laufenden Jahres vor allem angesichts der deutlich gesunkenen
2 82256 Seite 2 Energiepreise immer noch merklich gedämpft. Erst vom kommenden Jahr an dürfte der binnenwirtschaftliche Einfluss auf die Verbraucherpreise zunehmend sichtbar werden. Gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) könnte sich die Preissteigerungsrate demnach von 0,3 Prozent im laufenden auf 1,4 Prozent im kommenden Jahr erhöhen. Ohne Energie gerechnet dürfte die Rate von 1,1 Prozent auf 1,4 Prozent steigen. Aufgrund des dann erwarteten stärkeren Anstiegs der Arbeitskosten könnte sich die Teuerung sowohl insgesamt als auch ohne Energie im Jahr 2018 auf 1,7 Prozent und im Jahr 2019 auf 1,9 Prozent verstärken. Die Unternehmensinvestitionen sind zuletzt zurückgegangen. Darin könnte sich eine abwartende Haltung der exportorientierten Unternehmen in der deutschen Industrie angesichts der erhöhten Unwägbarkeiten hinsichtlich der internationalen Handelsperspektiven widerspiegeln. Vor dem Hintergrund der zuletzt deutlich verbesserten Absatzerwartungen und der kräftig angestiegenen Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe sowie der relativ stabilen konjunkturellen Perspektiven, besteht die Hoffnung, dass die gewerblichen Investitionen trotz der Unsicherheiten in den politischen Rahmenbedingungen wieder spürbar zulegen. Auch im Verlauf des kommenden Jahres bleibt dank der kräftigen Binnennachfrage die konjunkturelle Grundtendenz aber wohl so kräftig, dass sich die gesamtwirtschaftliche Auslastung weiter erhöht. Zudem bleiben die Finanzierungsbedingungen vorteilhaft.
3 82256 Seite 3 Veränderung zum Vorjahr Unternehmensinvestitionen 0,9 1,2 2,1 2,9 Exporte 4,6 2,3 3,2 3,4 Importe 5,1 3,1 4,1 4,5 Zur expansiven Grundtendenz beim Wohnungsbau tragen vor allem die günstigen Einkommensverhältnisse der privaten Haushalte sowie die niedrigen Finanzierungskosten bei. Impulse dürften zudem von der nach wie vor kräftigen arbeitsmarktorientierten Zuwanderung kommen. Aufgrund des hohen Auftragsbestands und der von den Bauunternehmen außerordentlich gut eingeschätzten Geschäftslage bzw. -aussicht sowie der überaus hohen Geräteauslastung dürfte der Wohnungsbau weiterhin kräftig expandieren. Veränderung zum Vorjahr Private Wohnungsbauinvestitionen 1,0 3,5 3,7 2,9 In den nächsten Monaten dürfte die Arbeitslosigkeit weiter sinken, wenngleich sich das Tempo des Rückgangs vermindern wird. Auf mittlere Sicht dürften demographische und strukturelle Faktoren das Arbeitsangebot zunehmend verknappen. Die Zahl der einheimischen Personen im erwerbsfähigen Alter geht bereits seit Jahren zurück und dieser Prozess wird sich noch verstärken. Veränderung zum Vorjahr Arbeitslosenquote 6,4 6,1 5,9 5,8
4 82256 Seite 4 Nachrichtlich: Arbeitslosenquoten Landkreis FFB im November 2016: 2,6 Prozent Die Euro-Krise war im Verlauf des Jahres 2016 lange kein beherrschendes Thema. Erst zum Ende des Jahres geriet die Situation von Euroland wieder in den Fokus, insbesondere durch das durch den Ministerpräsidenten von Italien Renzi verlorene Verfassungsreferendum. In diesem Zusammenhang wird wieder die nachhaltige Reformunfähigkeit von Italien diskutiert. Gleichzeitig sind die italienischen Banken durch faule Kredite in ihren Bilanzen instabil und durchaus ein Risiko für den Euro. Insbesondere Italien und Frankreich als Schwergewichte im Euro-Europa müssten Reformen nachhaltig vorantreiben und die durch die EZB gekaufte Zeit nutzen. Großbritannien hat sich für den Austritt aus der europäischen Union mit noch nicht absehbaren Folgen entschieden. Nationalistische Strömungen gewinnen in Europa immer mehr an Boden und die Begeisterung für die europäische Idee lässt in den Ländern der EU deutlich nach. All dies hat Auswirkungen auf die deutsche Politik und Wirtschaft. Die Staatsschuldenkrise ist nicht überwunden. Die Weltlage ist nach wie vor durch eine Vielzahl von militärischen Konflikten und Kriegen geprägt. Genannt seien an dieser Stelle der mit unverminderter Härte geführte Krieg in Syrien und im Nordirak, die explosive Situation in der Ukraine und auf der Krim sowie die instabile Lage in Nordafrika und in und zwischen wichtigen islamischen Staaten.
5 82256 Seite 5 Nicht zuletzt ist heute kaum abzuschätzen, welche Auswirkungen der Wahlsieg von Donald Trump zum amerikanischen Präsidenten für Europa und Deutschland haben wird. Stichworte sind hier Protektionismus und America first. Auch wir sind geopolitischen Risiken ausgesetzt. Zu den erwähnten Konflikten und Kriegen spielt in Deutschland die Flüchtlingsproblematik eine besondere Rolle und spaltet die Gesellschaft. Eine gestiegene Terrorgefahr sorgt für Verunsicherung. Mehrere Landtagswahlen in Deutschland, insbesondere aber die Bundestagswahl im Oktober 2017, werden die politische Landschaft verändern. Wirtschaftsmotor Bayern/Oberbayern Für Oberbayern und den Landkreis erwarten wir auch in 2017 eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Der Landkreis München ( Euro Kaufkraft pro Kopf), die Stadt München ( Euro), sowie die Landkreise Ebersberg ( Euro), ( Euro) und Dachau ( Euro) zählen zu den zehn einkommensstärksten Kommunen Deutschlands. Die positive Konstellation in Bayern Wirtschaftskraft und Zinstief begünstigt die hohe Nachfrage nach Häusern und Wohnungen. Im Landkreis nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Lage ist auch weiterhin mit einem wachsenden Bedarf an Wohnraum zu rechnen. Von dieser Entwicklung wird insbesondere auch das Handwerk weiter profitieren.
6 82256 Seite 6 Die Wirtschaftsstruktur im Landkreis ist geprägt von kleinen und mittleren Unternehmen, die der wirtschaftlichen Lage Stabilität verleihen. Die Betriebe im Landkreis sind insgesamt gut aufgestellt. Herausforderungen Die anhaltende Niedrigzinspolitik wird je länger desto mehr Auswirkungen auf das Sparverhalten zeigen und neue Vermögensblasen begünstigen. Praktisch alle sicheren Anlageformen weisen negative Realzinsen auf, eine Situation, die aus unserer Sicht so schnell wie möglich eine Änderung erfahren muss, will man nicht auf Dauer den Wert des Sparens und der privaten Vorsorge im Kern in Frage stellen. Die Sparkasse blickt trotz der vorhandenen Risiken mit vorsichtigem Optimismus ins Jahr Der Ertragsbelastung durch die Niedrigzinsphase, dem Regulierungsdruck im Kreditgewerbe sowie der hohen Wettbewerbsintensität wird die Sparkasse durch ein erfolgreiches Kundengeschäft mit bedarfsgerechten Angeboten für alle Bürgerinnen und Bürger sowie dem Mittelstand im Landkreis begegnen. Wir werden auch 2017 unseren Sparkassenauftrag als Finanzdienstleister für die Region erfüllen und der größte nicht-staatliche Förderer von sozialen, kulturellen und sportlichen Projekten im Landkreis bleiben!
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