Mehr Geburten, weniger Sterbefälle Die Geburten- und Sterbefällestatistik 2014

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1 Autorin: Sibel Aydemir-Kengeroglu Tabellen und Grafiken: Gerhard Desch Mehr Geburten, weniger Sterbefälle Die Geburten- und Sterbefällestatistik 2014 Zum Jahresende 2014 waren in München Personen mit ihrem Hauptwohnsitz registriert. Innerhalb des vergangenen Jahres ist die Münchner Hauptwohnsitzbevölkerung damit um knapp Personen angewachsen. Geburtenüberschuss erreicht 2014 Rekordhöhe Grafik 1 Etwa ein Fünftel dieses Wachstums resultiert dabei aus dem positiven Geburtenüberschuss Mit Personen erreichte der Saldo aus Geburten und Sterbefälle im letzten Jahr eine Rekordhöhe. In der Geburten- Sterbefälle-Statistik der Landeshauptstadt München seit 1960 führt der Saldo aus 2014 nun vor dem geburtenstarken Jahr 1964 mit einem Geburtenüberschuss damals von Personen, siehe Grafik Die Geburten und Sterbefälle in München von 1960 bis ) Saldo Geburten Sterbefälle 0 Tabelle ) Ab 2000 nur noch Sterbefälle mit Hauptwohnsitz ) Die Geburten in München davon Jahr Geburten männlich weiblich absolut in % absolut in % , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,1 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 1

2 Münchner Babies erblicken 2014 das Licht der Welt Geburten 2014 Insgesamt kamen im vergangenen Jahr Münchner Babies zur Welt, Jungen und Mädchen, siehe Tabelle 1, Seite 1. Das achte Jahr in Folge verzeichnet die bayerische Landeshauptstadt bereits steigende Geburtenzahlen, die den Vorjahreswert übertreffen. Gegenüber 2013 nahm die Anzahl der Lebendgeborenen um insgesamt 499 zu, das entspricht einem Anstieg von 3,1%. Geburten im Jahresverlauf Die monatliche Geburtenstatistik ist in Grafik 2 abgebildet. Grafik Die Geburten in München 2014 nach Monaten Januar Februar April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Kindersegen im September: durchschnittlich 57 Geburten pro Tag Höchste Geburtenanzahl im Stadtbezirk 9 Neuhausen- Nymphenburg Der September war mit Geburten und durchschnittlich 57 Geburten pro Tag der mit Abstand geburtenreichste Monat März und Dezember zählten mit Geburten sowie der Februar mit Geburten zu den geburtenschwachen Monaten des vergangenen Jahres. Die schwache Dezemberstatistik ist zu einem gewissen Teil der Datenerfassung geschuldet, die lediglich Geburten enthält, die bis zum Stichtag der Datenübermittlung erfasst sind. Geburten der letzten Dezembertage werden häufig nicht mehr in der Dezemberstatistik verarbeitet, sondern erst mit der Januarstatistik des Folgejahres übermittelt. Dieses Vorgehen führt zu einer schwachen Dezember- und einer darauffolgend starken Januarstatistik. Geburten in den Münchner Stadtbezirken Die höchste Geburtenanzahl unter den Stadtbezirken weist erneut der Stadtbezirk 9 Neuhausen-Nymphenburg Münchens zweitgrößter Stadtbezirk in Bezug auf die Einwohnerzahl auf: Mit Geburten liegt dieser vor dem Stadtbezirk 16 Ramersdorf-Perlach mit Geburten, siehe Tabelle 2, Seite 3. Entwicklung der Geburtenziffern Um die Entwicklung der Geburten in München zuverlässig beurteilen zu können, ist die alleinige Betrachtung von absoluten Geburtenzahlen nicht ausreichend. Allgemeine Geburtenziffer, Zusammengefasste Geburtenziffer Die zusätzliche Berücksichtigung von statistischen Kennziffern, wie die allgemeine sowie die zusammengefasste Geburtenziffer, ermöglichen erst eine treffende Interpretation des Geburtengeschehens. Die allgemeine Geburtenziffer, auch als allgemeine Fruchtbarkeitsziffer bezeichnet, gibt die Anzahl der Geburten an, die auf Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren kommen. 2 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München

3 Tabelle 2 Die Geburten und Sterbefälle in München nach Stadtbezirken 2013 und 2014 Stadtbezirk Geburten Sterbefälle Saldo Altstadt - Lehel Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt Maxvorstadt Schwabing West Au - Haidhausen Sendling Sendling - Westpark Schwanthalerhöhe Neuhausen - Nymphenburg Moosach Milbertshofen - Am Hart Schwabing - Freimann Bogenhausen Berg am Laim Trudering - Riem Ramersdorf - Perlach Obergiesing - Fasangarten Untergiesing - Harlaching Thalk.-Obersendl.-Forstenried- Fürstenried-Solln Hadern Pasing - Obermenzing Aubing - Lochhausen - Langwied Allach - Untermenzing Feldmoching - Hasenbergl Laim nicht zuzuordnen München insgesamt Allgemeine Geburtenziffer steigt seit Jahren kontinuierlich 2014 lag die allgemeine Geburtenziffer in München bei 50,1; d.h. auf Frauen im definierten gebärfähigen Alter errechneten sich 50,1 Geburten. In den letzten Jahren ist dieser Indikator kontinuierlich gestiegen: 2013 waren es 49,3 Geburten und noch vor zehn Jahren kamen auf Frauen im gebärfähigen Alter gerademal 45,7 Geburten. Der Stadtbezirk 23 Allach-Untermenzing wies 2014 mit einem Indikatorwert von 58,5 die höchste allgemeine Geburtenrate auf, gefolgt vom Stadtbezirk 15 Trudering-Riem mit 57,1 Geburten auf Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren. Ein zweiter Indikator, der zur Beschreibung des Geburtenverhaltens herangezogen wird, ist die zusammengefasste Geburtenziffer. Sie gibt an, wie viele Kinder Frauen im Laufe ihres Lebens bekommen würden, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren im betrachteten Kalenderjahr. Die zusammengefasste Geburtenziffer berechnet sich als Summe der altersspezifischen Geburtenziffern der Altersjahrgänge 15 bis einschließlich 44 in einem Kalenderjahr. Dieser Indikator wird bevorzugt zum zeitlichen und regionalen Vergleich der Fertilität angewendet. Zusammengefasste Geburtenziffer: durchschnittlich 1,29 Kinder pro Frau Während die absolute Anzahl der Geburten und die allgemeine Geburtenrate in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, verharrt die zusammengefasste Geburtenziffer wie schon 2013 bei 1,29 Kindern pro Frau, 2012 lag die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,25. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 3

4 Das heißt: 2014 kämen in München auf Basis der altersspezifischen Geburtenziffern je Frau durchschnittlich 1,29 Geburten. Nur 28% der Frauen, die 2014 ein Kind zur Welt brachten, waren jünger als 30 Jahre Grafik 3 Das Alter der Mütter Frauen werden immer später Mutter. 32,1 Jahre alt waren im Durchschnitt die Frauen, die 2014 ein Kind geboren haben. In den Jahren 2013 und 2012 lag das Durchschnittsalter noch bei 32,0 bzw. 31,8 Jahren. Bei zwei von drei Geburten ( Geburten) 2014 waren die Mütter 30 Jahre und älter. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich der Anteil der Frauen, die im Alter von 30 Jahren und älter vom Mutterglück beschert wurden, um mehr als 9%-Punkte erhöht (2014: 72,0%, 2004: 62,9%); siehe auch Grafik 3. Die zugrunde liegenden Berechnungen umfassen alle Frauen, die 2014 ein Kind auf die Welt gebracht haben, ungeachtet der Geburtenfolge. Speziell mit dem Alter von erstgebärenden Frauen befasst sich der Beitrag Trend zur späteren ersten Mutterschaft von Adriana Wenzlaff in diesem Heft, ab Seite 6. Die Geburten nach dem Alter der Mutter 2004 und unter 30 Jahre 30 Jahre und älter Münchnerinnen und Münchner 2014 verstorben Die Hälfte aller 2014 Verstorbenen war 80 Jahre und älter Sterbefälle 2014 Grund für den rekordhaften Geburtenüberschuss in 2014 ist neben den hohen Geburtenzahlen die vergleichsweise geringe Anzahl an Sterbefällen. Im vergangenen Jahr verstarben Münchnerinnen und Münchner, das sind 114 Gestorbene weniger als im Vorjahr. Gegenüber 2013 wurde bei den Sterbefällen demnach ein Rückgang von einem Prozent verzeichnet. 51,5% der verstorbenen Personen waren Frauen (5 562 weibliche Sterbefälle), 89,4% hatten die deutsche Staatsbürgerschaft (9 653 Deutsche, Ausländer/innen) Personen also jeder zweite ist 2014 im Alter von 80 Jahren und älter verstorben, 18,6% der Verstorbenen waren sogar 90 Jahre und älter (2 012 Personen), siehe Tabelle 3. Tabelle 3 Geschlecht Nationalität Alter Die Gestorbenen in München 2013 und 2014 Gestorbene absolut in % absolut in % insgesamt , ,0 männlich , ,5 weiblich , ,5 Deutsche , ,4 Ausländer/innen , ,6 unter 70 J , ,8 70 J. bis unter 80 J , ,6 80 J. und älter , ,6 4 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München

5 Die meisten Sterbefälle wurden im Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling- Forstenried-Fürstenried-Solln registriert. Mit 783 Verstorbenen liegt der 19. Stadtbezirk in der Sterbefällestatistik 2014 vor dem Stadtbezirk 16 Ramersdorf-Perlach (723 Sterbefälle) und Stadtbezirk 9 Neuhausen- Nymphenburg (705 Sterbefälle), siehe auch Tabelle 2, Seite 3. 7,3 Sterbefälle 2014 pro Einwohner Rohe Sterbeziffer Die rohe Sterbeziffer ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück gegangen kamen in München auf Einwohner 7,3 Sterbefälle, 2013 lag der Indikatorwert bei 7,5 und vor zehn Jahren, 2004, waren es noch 8,3 Sterbefälle pro Einwohner. Ausblick Das Jahr 2015 startet erneut mit hohen Geburtenzahlen (1 523 Geburten im Januar 2015) und vergleichsweise wenigen Sterbefällen. Mit Verstorbenen liegt der Januarwert 2015 um 112 Sterbefälle unter dem Vorjahresmonatswert (Januar 2014: Sterbefälle). Für den ersten Monat 2015 fällt die Geburten-Sterbefälle-Bilanz mit einem Geburtenüberschuss von 553 folglich beachtlich positiv aus. Statistisches Amt der Landeshauptstadt München 5