Werkstätten: Messe 2011

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Nicole Simen
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1 Werkstätten: Messe 2011 Arbeitsplatzgestaltung in Werkstätten 1

2 Rechtsgrundlagen Grundgesetz (GG) Die Würde des Menschen ist zu achten Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit sichern und verbessern Eine Gefährdung kann sich insbesondere durch die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes ergeben Arbeitgeber ist verpflichtet Arbeitsbedingungen zu beurteilen Beschäftigte zu unterweisen Hilfe bietet: (>Gefährdungsbeurteilung > Unterweisungshilfen) 4 Punkt 6. ArbSchG: spezielle Gefahren für besonders schutzbedürftige Beschäftigtengruppen sind zu berücksichtigen Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten 2

3 Arbeitsstätten, Arbeitsräume, Arbeitsplätze Arbeitsstätten sind Orte in Gebäuden oder im Freien in einem Betrieb oder auf einer Baustelle In Arbeitsräumen sind Arbeitsplätze dauerhaft eingerichtet Arbeitsplätze sind Bereiche von Arbeitsstätten in denen Beschäftigte sich regelmäßig länger aufhalten (mindestens 2 Stunden täglich oder mindestens 30 Arbeitstage im Jahr) 3

4 Zur Arbeitsstätte gehören: Verkehrswege, Fluchtwege, Notausgänge Lager-, Maschinen- und Nebenräume Sanitärräume (Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume) Pausen- und Bereitschaftsräume Pausenraum stellen bei mehr als 10 Beschäftigten wenn Sicherheit und Gesundheit dies erfordern (Staub, Lärm) Gilt nicht bei Beschäftigung im Büro Schwangere und werdende Mütter müssen sich hinlegen und ausruhen können Erste-Hilfe-Räume Unterkünfte 4

5 Einrichten und Betreiben Einrichten bedeutet: Ausstatten mit Maschinen, Anlagen, Mobiliar, Beleuchtung, Lüftung, Heizung, Feuerlöscheinrichtungen Kennzeichnung von Fluchtwegen, Brandschutzeinrichtungen, Gefahrstellen, Festlegen von Arbeitsplätzen Betreiben umfasst Benutzen und Instandhalten der Arbeitsstätte 5

6 3 Absatz 2 ArbStättV Beschäftigt der Arbeitgeber Menschen mit Behinderungen, hat er Arbeitsstätten so einzurichten und zu betreiben, dass die besonderen Belange dieser Beschäftigten im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt werden. Siehe auch SGB IX 81 Absatz 4 Dies gilt insbesondere für: die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsplätzen 4 Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar) sowie von zugehörigen Türen, Verkehrswegen, Fluchtwegen, Notausgängen, Treppen, Orientierungssystemen, Waschgelegenheiten und Toilettenräumen. 6

7 Besondere Anforderungen an das Betreiben von Arbeitsstätten Mängel unverzüglich beseitigen, ansonsten Arbeit einstellen Sicherheitseinrichtungen warten und prüfen lassen Verkehrswege, Fluchtwege und Notausgänge freihalten Mittel und Einrichtungen zur Ersten Hilfe zur Verfügung stellen Nichtraucherschutz vor den Gefahren des Tabakrauch schützen 7

8 Allgemeine Anforderungen an Arbeitsstätten Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung Fußboden (Rutschhemmung, Stolperstellen) Glaswände kennzeichnen, bruchsicher Fenster arretieren und ohne Gefährdung zu reinigen Türen und Tore Lichtdurchlässige Flächen aus bruchsicherem Werkstoff oder gegen Eindrücken sichern Fahr- vom Fußgängerverkehr trennen Kraftbetätigte Tore mit Sicherheitsausrüstung Verkehrswege nach Personen- u. Güterverkehr bemessen 8

9 Schutz vor besonderen Gefahren Schutz vor Absturz Schutz vor herabfallenden Gegenständen Schutz vor Betreten von Gefahrenbereichen Anforderungen an besondere Arbeitsstätten Nicht allseits umschlossen oder im Freien Arbeitsplätze gegen Witterungseinflüsse schützen Persönliche Schutzausrüstung stellen 9

10 Bedingungen am Arbeitsplatz Ungehinderte Bewegung bei der Tätigkeit Mindestens eine Kleiderablage, wenn kein Umkleideraum Ausreichend Tageslicht und künstliche Beleuchtung Gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur Übermäßige Sonneneinstrahlung abschirmen Ausreichend gesundheitlich zuträgliche Atemluft Schalldruckpegel so niedrig wie möglich halten 10

11 Arbeitsstättenrichtlinien gültig bis ASR 5 - Lüftung ASR 7/1 - Sichtverbindung nach außen ASR 7/3 - Künstliche Beleuchtung ASR 8/1 - Fußböden ASR 8/4 - Lichtdurchlässige Wände ASR 8/5 - Nicht durchtrittsichere Dächer ASR 12/1-3 - Schutz gegen Absturz und herabfallende Gegenstände ASR 13/1,2 - Feuerlöscheinrichtungen ASR 17/1,2 - Verkehrswege ASR 18/1-3 - Fahrtreppen und Fahrsteige ASR 20 - Steigeisengänge und Steigleitern ASR 25/1 - Sitzgelegenheiten ASR 29/1-4 - Pausenräume ASR 31 - Liegeräume ASR 34/1-5 - Umkleideräume ASR 35/1-4 - Waschräume ASR 35/5 - Waschgelegenheiten außerhalb von erforderlichen Waschräumen ASR 37/1 - Toilettenräume ASR 41/3 - Künstliche Beleuchtung für Arbeitsplätze und Verkehrswege im Freien ASR 45/1-6 - Tagesunterkünfte auf Baustellen ASR 47/1-3,5 - Waschräume für Baustellen ASR 48/1,2 - Toiletten und Toilettenräume auf Baustellen 11

12 Technische Regeln für Arbeitsstätten (ersetzen zunehmend die Arbeitsstätten-Richtlinien) ASR A1.3 - Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung ASR A1.7 - Türen und Tore ASR A2.3 - Fluchtwege, Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan ASR A3.4/3 - Sicherheitsbeleuchtung, optische Sicherheitsleitsysteme ASR A3.05 Raumtemperatur ASR A4.04 Unterkünfte ASR A4.3 Erste-Hilfe-Räume, Mittel und Einrichtungen zur Ersten Hilfe Hinweis: Bitte jeweils den Anwendungsbereich (Punkt 2 der Regel) beachten Die Texte der Arbeitsstätten-Verordnung, der Arbeitsstätten-Richtlinien und der Technischen Regeln für Arbeitsstätten finden Sie unter: 12

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