Weltlich. Ich bin von Euch gegangen, und gar nicht weit, wenn Du dahin kommst, wohin ich gegangen bin, wirst Du Dich fragen, warum Du geweint hast.

Transkript

1 Weltlich Ich bin von Euch gegangen, und gar nicht weit, wenn Du dahin kommst, wohin ich gegangen bin, wirst Du Dich fragen, warum Du geweint hast. Das, was ich für euch war, bin ich immer noch. Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Denkt an mich. Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges. So wie der Wind den Sand verweht, so ist auch unser Leben. Wir wirbeln hoch, wir fallen tief, wem ist das Glück gegeben? Doch deine Seele fliegt weit fort unendlich zu den Sternen, befreit von aller Erden Last in weite, weite Fernen Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. Erinnerungen sind wie kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

2 Jede Begegnung mit einem Menschen Ist eine ewige Verbindung. Und alle Verbindungen sind ewige Erfahrungen. Es ist gut, für die Erfahrung zu danken Und dann in Frieden weiterzugehen. Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen wären, dann würden wir hinaufsteigen und dich zurückholen. Man kann Tränen vergießen, weil er gegangen ist. Oder man kann lächeln, weil er gelebt hat. Man kann die Augen schließen und beten, dass er wiederkehrt, oder man kann die Augen öffnen und all das sehen, was er hinterlassen hat. Ich glaube, dass wenn der Tod seine Augen schließt, wir in einem Lichte stehn, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist. Der Tod ordnet die Welt neu, scheinbar hat sich nichts verändert, und doch ist die Welt für uns ganz anders geworden.

3 Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still. Und wenn sie sich dann Weiterdreht, ist nichts mehr, wie es war. Der Tod Kann auch freundlich kommen zu den Menschen, die alt sind, deren Hand nicht mehr festhalten will, deren Augen müde wurden, deren Stimme nur noch sagt: Es ist genug. Das Leben war schön. Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Je schöner und voller die Erinnerung, desto härter die Trennung, aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer eine stille Freude. Dietrich Bonhoeffer Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Eurem Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei Euch. Antoine de St.-Exupéry

4 Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten die Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Antoine de St.-Exupéry Der Tod ein Grenzstein des Lebens, nicht der Liebe! Einsam ist es, still und leer, denn jemand, den wir lieb hatten, ist nicht mehr. Doch mit jedem Tag, der neu beginnt, sollst du wissen, dass wir bei dir sind. Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines. Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein War Teil von unserem Leben, drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen. Es gibt kein Leid, dem nicht Freude folgt, kein Unglück, das nicht irgendein Glück nach sich zöge. Wir gingen zusammen im Sonnenschein, wir gingen zusammen in Sturm und Regen. Doch niemals ging einer von uns allein auf unseren Lebenswegen.

5 in Mensch geht, aber er lässt uns seine Liebe, seine Heiterkeit, seinen Ernst, seine Weisheit. Er lässt uns seinen Geist zurück, mit diesem lebt er unter uns. Er wird weiterleben durch uns. Gewiss, ich werde traurig sein, wenn du gehst. Es wird Stille sein. Die Stille wird sich mit Leben füllen, das wieder einmal anders ist, und ich werde dankbar sein, dass es dich gab. Man liebt zweimal, das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung. Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der Traurigkeit und eine Zeit der Erinnerung. Unsere Sonne ging unter, bevor es Abend wurde. Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied zu nehmen von Menschen, Gewohnheiten und sich selbst.

6 Alles hat seine Zeit, zusammen sein und getrennt werden, gewinnen und verlieren, trauern und getröstet werden Alles hat seine Zeit. Obwohl wir dir die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz, dich leiden sehen und nicht helfen können, das war für uns der größte Schmerz. Du wolltest so gerne noch ein Stück des Weges mit uns gehen. Wir sind am Ende Wir stehen an einem Anfang. Da ist ein Land der Lebenden und Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe, das einzig Bleibende, der einzige Sinn. Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Joseph von Eichendorff

7 Wenn die Kraft zu Ende geht, ist Erlösung Gnade. Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens Gedanken, Bilder und Gefühle. Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist ja nicht tot er ist nur fern. Tot ist, wer vergessen wird. Joseph Christian von Zedlitz Was wir tief in unserem Herzen tragen, können wir auch durch den Tod nicht verlieren. Wenn ihr mich sucht, so sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei euch. Denn wo ich weile, dort ist Frieden, dort leuchtet mir ein ewiger Tag. Der Tod löscht das Licht des Lebens, aber niemals das Licht der Liebe. Ich nahm Abschied von euch, aber meine Liebe bleibt immer bei euch. So wie ein Blatt vom Baume fällt, so geht ein Mensch aus dieser Welt, und die Vögel singen weiter.

8 Du bist erlöst von deinem Leiden, lässt uns allein in tiefem Schmerz, ach, wie so schwer ist doch das Scheiden, nun ruhe aus, du gutes Herz. Ausgelitten hab ich nun, bin am frohen Ziele, von den Leiden auszuruhn, die ich nicht mehr fühle. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt. Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen, zwei Hände ruhn, die einst so treu geschafft, wenn unsere Tränen still und heimlich fließen, uns bleibt der Trost, Gott hat es wohlgemacht. Wer so gewirkt wie du im Leben, wer so wie du erfüllte seine Pflicht, wer nur sein Bestes hat gegeben, stirbt selbst im Tode nicht. Leuchtende Tage Nicht weinen, dass sie vergangen, lächeln, dass sie gewesen. Rabindranath Tagore Der Tod eines lieben Menschen ist das Zurückgeben einer Kostbarkeit, die uns Gott nur geliehen hat.

9 Die Zeit mit Dir war wunderschön, warum musste sie zu Ende gehen? Ohne Dich ist es unheimlich schwer; denn Du fehlst uns allen doch so sehr. Und trotzdem gilt es jetzt, nach vorn zu sehn, denn wir müssen den Weg nun alleine gehn. Ein treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Du hast für uns gesorgt, geschafft, ja, sehr oft über deine Kraft, nun ruhe aus, du gutes Herz, wer dich gekannt, fühlt unseren Schmerz. Fern der Heimat mußt ich sterben, die ich hab so sehr geliebt, doch ich bin dahin gegangen, wo es keinen Schmerz mehr gibt. Stets einfach war dein Leben, du dachtest nie an dich, nur für die Deinen streben war deine höchste Pflicht. Eine Mutter liebt ohne viel Worte eine Mutter hilft ohne viel Worte eine Mutter versteht ohne viel Worte eine Mutter geht ohne viel Worte und hinterlässt eine Leere, die in Worten keiner auszudrücken vermag.

10 Religiös Die Zeit, Gott zu suchen, ist dieses Leben; die Zeit, ihn zu finden, ist der Tod; die Zeit, ihn zu besitzen, ist die Ewigkeit. Franz von Sales Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiß an jedem neuen Tag. Dietrich Bonhoeffer Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1. Korinther 13, 13 Auf dich, Herr, mein Gott, traue ich. Befiel dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird s wohl machen. Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. In deine Hände befehle ich meinen Geist, du hast mich erlöst, Herr, treuer Gott.

11 Herr, bleibe bei uns, denn es wird Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei meinem Namen gerufen, du bist mein. Ich habe den Berg erstiegen, der euch noch Mühe macht, darum weinet nicht, ihr Lieben, Gott hat es wohl bedacht. In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Meine Kraft ist nun zu Ende, nimm mich, Herr, in deine Hände. Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Hebr. 13, 14 Was Gott tut, das ist wohlgetan. Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat seine Gnade zu meiner Reise gegeben.

12 Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des ewigen Lebens geben. Off. d. Joh., 2, 10 Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber deine Gnade soll nicht von mir weichen. Jes. 54, 10 Als Gott sah, dass die Wege zu lang und die Hügel zu steil, das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen Arm um dich und sprach: Der Friede sei mit dir. Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Joh. 11, 25 Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matth. 28 Der Herr hat s gegeben, der Herr hat s genommen. Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was man hat, muß scheiden.

13 Müh und Arbeit war dein Leben, Ruhe hat dir Gott gegeben. Es ist so schwer, wenn sich der Mutter Augen schließen. Ich weiß, daß mein Erlöser lebt. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr. Off. d. Joh., 1, 8 Meine Zeit steht in deinen Händen. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Schwer war mein Leid, ich trug es still, es ist vorbei, weil Gott es will.