Stärkung von Hospizkultur und Palliative Care in Einrichtungen für Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung
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- Klemens Althaus
- vor 6 Jahren
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1 Stärkung von Hospizkultur und Palliative Care in Einrichtungen für Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung Ein Projekt der Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung in Bayern Hospizliche und palliative Betreuung sind heute wichtige Bestandteile bei der Begleitung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Häufig unberücksichtigt ist dabei jedoch die Pflege und Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung. Laut UN-Konvention 2010 über die Rechte von Menschen mit Behinderung sind die Staaten verpflichtet den Menschen mit Behinderung im Gesundheitsbereich eine Versorgung in gleicher Qualität wie anderen Menschen angedeihen zu lassen. Ziel der Behindertenhilfe ist ihre Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu fördern. (SGB IX). Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, arbeiten vorwiegend Mitarbeitende aus pädagogischen Berufen und der Sozialarbeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die Tatsache aber, dass die Menschen älter und damit entweder multimorbide werden oder sich auf natürliche Weise ihrem Lebensende nähern führt dazu, dass in diesen Einrichtungen eine qualifizierte hospizliche und palliative Betreuung erforderlich wird. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sollen bei uns, in ihrem Zuhause, sterben können aber wir sind ja kein Pflegeheim, dieses Zitat einer Heilerziehungspflegerin aus einer Wohngruppe macht das Dilemma deutlich. Ein Wechsel in ein Pflegeheim würde für den Einzelnen nicht nur einen Bruch in der Biografie bedeuten, einen Wechsel zu Mitbewohnern, die wesentlich älter sind und nicht selten auch Vorbehalte gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung hegen. Ein Wechsel ins Pflegeheim würde vor allem auch den Wechsel in ein ungünstigeres Betreuungsverhältnis mit nicht speziell ausgebildeten Fachkräften bedeuten. In einer Arbeitsgruppe von Experten hat die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung die Situation analysiert und dazu ein umfassendes Programm erarbeitet. Deutlich wurde hierbei auch: Die Einführung von Hospizkultur und Palliative Care in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen bedarf der Unterstützung der Träger, dem Willen der Einrichtungsleitung und dem Engagement und der Information der Mitarbeiter. Ebenso sollen die Menschen mit Behinderung in Entscheidungen am Lebensende eingebunden werden.
2 Bundesweit leben Menschen mit Behinderungen in stationären in ambulanten Wohneinrichtungen (Stand 2006). Diese Zahlen werden bis 2026 voraussichtlich auf bzw Menschen steigen (Geriatrie Journal 05/2009). Für Bayern bedeutet dies bis zu Menschen, welche mittelfristig in diesen Wohneinrichtungen betreut werden und die bedingt durch die steigende Lebenserwartung immer älter werden. Vor diesem Hintergrund hat Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung gemeinsam mit dem Expertenrat ein Maßnahmenpaket entwickelt, das es Menschen mit Behinderung ermöglichen soll, bis zu ihrem Tod in vertrauter Umgebung leben zu können. Das mit Unterstützung von Beate Augustin (Regens-Wagner), Barbara Hartmann (MsC Kursleitung und Dozentin für Palliative Care), Dr. Andreas Hoenig (Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung, Gregor Linnemann (Barmherzige Brüder), Dr. Ludwig Lutz (Klinikum Harlaching), Hermann Reigber (Christophorus Akademie München) und Dr. Dietrich Wördehoff (DGP Saarbrücken) erarbeitete Projekt ist für die Jahre 2014, 2015 und 2016 angelegt und hat ein Fördervolumen von insgesamt über Die 5 Projektmaßnahmen im Einzelnen: 1. Palliative Care Kurse für Mitarbeiter der Eingliederungshilfe Umfang 160 Stunden Die ausführlich geschulten Mitarbeiter einer Einrichtung sollen mit ihrer Fachkompetenz und Wissen die Basis für ein internes Kompetenzteam sein und den anderen Mitarbeitern beratend zu Seite stehen. Projektpartner: Christophorus Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit am Klinikum der Universität München. Mit dem ersten Kurs wird ein speziell auf die Mitarbeiter der Eingliederungshilfe abgestimmtes Curriculum erarbeitet. 2014: 1 Kurs an der Christophorus Akademie München Kursbeginn: Umfang 160 Stunden in 4 Unterrichtsblöcken 2015: 1 Kurs an der Christophorus Akademie München, 1 Kurs an einer weiteren Hospizakademie in Bayern Umfang je 160 Stunden 2016: 1 Kurs an der Christophorus Akademie München, 1 Kurs an einer weiteren Hospizakademie in Bayern Umfang je 160 Stunden Durch die Förderung der Stiftung reduziert sich die Teilnahmegebühr pro Person/pro Kurs auf 900. Die Anmeldung erfolgt direkt bei den Hospizakademien. 2. Fortbildung für ehrenamtliche Hospizhelfer Einführung in die Spezifika der Behindertenarbeit Umfang 40 Stunden
3 Die Fortbildung soll Berührungsängste abbauen und ehrenamtliche Hospizhelfer für den Einsatz in Einrichtungen der Behindertenhilfe vorbereiten. Eine hospizliche Begleitung in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen erfolgt bisher nur selten. Projektpartner: Hospizakademie Nürnberg. Mit dem ersten Kurs wird ein speziell auf die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung und deren Einrichtungen abgestimmtes Curriculum erarbeitet. 2014: 1 Kurs an der Hospizakademie Nürnberg Voraussichtlicher Kursbeginn Umfang 40 Stunden 2015: 1 Kurs an der Hospizakademie Nürnberg, 2 Kurse an weiteren Akademien Umfang je 40 Stunden 2016: 1 Kurs an der Hospizakademie Nürnberg, 2 Kurse an weiteren Akademien Umfang je 40 Stunden Durch die Förderung der Stiftung reduziert sich die Teilnahmegebühr pro Person/pro Kurs auf 70. Die Anmeldung erfolgt direkt bei den Hospizakademien 3. Inhouse Schulungen für möglichst alle Mitarbeiter einer Einrichtung 2 Zwei-Tages-Kurse je Einrichtung Durch die Schulung sollen alle Mitarbeiter ein Basiswissen über Hospizarbeit und Palliative Care erhalten. Besonders effektiv in Kombination mit Punkt 1.) Projektpartner: Dr. Wördehoff, Herr Linnemann, Frau Hartmann, Frau Augustin u. a. Die Eigenbeteiligung der Einrichtung beträgt 500. Die Vermittlung der Kursleiter erfolgt über die Paula Kubitscheck-Vogel- Stiftung. 2014: Förderung von 3 Einrichtungen 2015: Förderung von 6 Einrichtungen 2016: Förderung von 6 Einrichtungen 4. Coaching von Einrichtungen bei der Implementierung von Palliative Care Mit einem kleinen Kreis aus Trägerschaft, Leitung und Mitarbeitervertreter werden mit einem Moderator in 3 bis 5 ein-bis zweistündigen Sitzungen die vorhandenen Ressourcen analysiert und Strategien zur Implementierung erarbeitet. Projektpartner: Herr Linnemann, Herr Reigber, u. a. Die Kosten werden vollständig von der Stiftung getragen. Die Vermittlung der Moderatoren erfolgt über die Paula Kubitscheck-Vogel- Stiftung. 2014: Förderung von bis zu 6 Einrichtungen
4 2015: Förderung von bis zu 12 Einrichtungen 2016: Förderung von bis zu 12 Einrichtungen 5. Offene Behindertenarbeit Ein Kurs über 6 x 6 Stunden und einer 3-stündigen Einführung Mit diesem Angebot sollen die Menschen mit Behinderung selber eingebunden werden. Der Arbeitstitel lautet: Zukunftsplanung am Lebensende. Die Themen Trauer, Tod und Verlust sollen behutsam und zielgruppengerecht angesprochen werden. Projektpartner: Augustinum ggmbh, Heilpädagogisches Centrum Augustinum in Oberschleißheim (HPCA) 2014: 1 Kurs in München in München durch das HPCA 2015: 1 Kurs in München sowie 1 weiterer Kurs an einem anderen Standort 2016: 1 Kurs in München sowie 1 weiterer Kurs an einem anderen Standort Bei Interesse an den Angeboten 1.), 2.) und 5.) wenden Sie sich bitte direkt an den Veranstalter. 1. Palliative Care Kurse für Mitarbeiter der Eingliederungshilfe Christophorus Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit am Klinikum der Universität München Ansprechpartner: Hermann Reigber Telefon: Fortbildung für ehrenamtliche Hospizhelfer in der Behindertenarbeit Akademie für Hospizarbeit und Palliativmedizin Nürnberg Ansprechpartner: Stefan Meyer Telefon: Offene Behindertenarbeit Heilpädagogisches Centrum Augustinum München Ansprechpartner: Alfons Bone-Winkel Telefon: Bei Interesse an den Angeboten 3.) und 4.) 3. Inhouse Schulungen 4. Coaching von Einrichtungen und bei Interesse am Gesamtprojekt sowie für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Herrn Dr. Andreas Hoenig, den Geschäftsführer der Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung.
5 Tel.: ; Bitte informieren Sie sich auf der Internetseite über die Arbeit unserer Stiftung. München, September 2013 Dr. Andreas Hoenig
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