Täter und Opfer. Ursache und Psychodynamik. Betheln,, 23. Juni (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 1
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- Elvira Kurzmann
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1 Täter und Opfer Ursache und Psychodynamik der TäterT ter-opfer-spaltung Betheln,, 23. Juni (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 1
2 Täter und Opfer Täter wird man durch eine Tat, die einem anderen Menschen Schaden zufügt (durch Lüge, L Betrug, Diebstahl, Gewalthandlung, Totschlag, Mord). Opfer wird man durch einen Schaden am eigenen Körper K und/oder der eigenen Psyche (durch Naturereignisse, Handlungen anderer Menschen). (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 2
3 Schaden als Trauma Das betroffene Opfer würde w durch seine Stressreaktionen (Angriff und Flucht) den Schaden noch größ ößer machen Es erlebt sich daher als völlig v hilflos und ohnmächtig Nicht reagieren, blockieren, dissoziieren und spalten der Persönlichkeit als Notfallreaktionen der Psyche, um die Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen hen (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 3
4 Psychische Spaltungen nach einer Traumaerfahrung Traumatisierter Anteil Überlebensanteil GesunderAnteil (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 4
5 Arten von Traumata Existenztrauma Verlusttrauma Symbiosetrauma Bindungssystemtrauma (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 5
6 Wie entwickelt sich eine Opferhaltung? Ein Mensch hat eine traumatische Erfahrung gemacht. Er hat sie überlebt, indem er sich psychisch spaltet. Die Opfererfahrung wird verdrängt und abgespalten. Die Opferhaltung ist eine Trauma- Überlebensstrategie. (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 6
7 Opferhaltung als Traumaüberlebensstrategie (1) Die eigene Traumatisierung verleugnen Erinnerungen daran verdrängen Impulse zur Gegenwehr unterdrücken Sich schuldig fühlenf Schädigungen als gerechte Strafe empfinden Leiden, jammern, klagen, ohne den wahren Grund zu benennen bzw. benennen zu könnenk (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 7
8 Opferhaltung als Traumaüberlebensstrategie (2) Auf die eigene Schwäche che wütend w sein Täter nicht als Täter T wahrnehmen Täter in Schutz nehmen Am Täter T emotional festhängen Sich mit den Bedürfnissen des Täters T identifizieren Chronische Depressivität (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 8
9 Wie entwickelt sich eine Täterhaltung? Schädigung eines anderen Menschen nicht wahrnehmen Verleugnung der Tat Sich im Recht fühlenf Opfer beschuldigen Opfer verhöhnen hnen Ideologie vertreten, in einem höherem h herem Auftrag zu handeln (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 9
10 Welche Ursache hat die Täterhaltung? Der Täter T war selbst früher ein Opfer. Sein Opfersein war eine traumatische Erfahrung. Die traumatische Erfahrung führte f zu einer psychischen Spaltung. Die Opfererfahrung wird abgespalten. Die Täterhaltung T ist eine Trauma- Überlebensstrategie (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 10
11 Opfer-Täter ter-spaltung Abgespaltene Opfererfahrungen erzeugen Täterhaltungen T als Überlebensstrategien Aus Opfer werden Täter, T die weder ihr Opfer- noch ihr Tätersein T wahrnehmen und wahrhaben wollen Gefühllosigkeit sich selbst gegenüber wird zur Empfindungslosigkeit anderen gegenüber (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 11
12 Folgen einer TäterT ter-opfer- Spaltung (1) Zwischen Opfer- und Täterhaltung T hin und her pendeln Ohnmachtsgefühle hle und wütende w Gegenwehr Aggression und Depression werden zur Normalität t des Beziehungsalltags Liebesillusionen werden zur Grundlage für f r das Zusammenleben Täter-Opfer-Spirale dreht sich in zwischenmenschlichen Beziehungen immer weiter und saugt andere in diese Dynamik hinein (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 12
13 Folgen einer TäterT ter-opfer- Spaltung (2) Unschuldig sühnens Sich an Unschuldigen rächenr Täter-Opfer-Spirale setzt sich über Generationen hinweg fort Persönlichkeitsst nlichkeitsstörungen, Psychosen, Schizophrenie, Wahn, Selbstzerstörung, rung, Dissoziative Identitätsst tsstörung, Suizidalität Chronische körperliche k Erkrankungen, z.b. Krebs (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 13
14 Sexueller Missbrauch als Beispiel Ein nach Körperkontakt K bedürftiger Anteil des Kindes bewegt sich selbst zum Täter T hin Das sexuell missbrauchte Kind wird abgespalten (Symptome z.b. Bauchschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Genitalbereich) Das missbrauchte Kind fühlt f sich selbst schuld, eklig, schmutzig und beschämt Gegenwärtige sexuelle Kontakte triggern die früheren Missbrauchserfahrungen
15 Wie findet man aus der Opferhaltung heraus? Anerkennen der eigenen Traumatisierung Erkennen und Annehmen des daraus entstandenen Schadens Mitgefühl für f r sich selbst haben Konkreten Ausgleich für f r den Schaden vom Täter einfordern, falls noch möglichm Verzicht auf Rache über den Schadensausgleich hinaus (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 15
16 Wie findet man aus der Täterhaltung heraus? Die eigene Traumatisierung als Opfer erkennen Anerkennen der eigenen Taten und des Leids der Opfer Anerkennen der Verantwortung der persönlichen Schuld dafür Bemühen um Ausgleich für f r den angerichteten Schaden Verzicht auf Sühne S über den Schadensausgleich hinaus (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 16
17 Symbiotisch verstrickte Lösungsversuche Gegen den Täter T blind rebellieren Täter zerstören ren wollen Tätern verzeihen Sich mit den Tätern T versöhnen, ohne das eigene Trauma aufzuarbeiten
18 Opfer-Spaltung Leben jenseits der TäterT ter- Gesunder Selbstbezug, gesunde Autonomie Beziehungssysteme verlassen, die in der Täter-Opfer-Dynamik gefangen sind In Beziehungen win-win statt win-loose loose- Situationen schaffen Konstruktiv symbiotische Beziehungen leben (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 18
19 Literatur Ruppert, F. (2007). Seelische Spaltung und innere Heilung. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. Ruppert, F. (2010). Symbiose und Autonomie. Stuttgart: Klett-Cotta Verlag. Ruppert, F. (2012). Trauma, Angst und Liebe. München: M Kösel K Verlag (erscheint im Herbst 2012) (c) Prof. Dr. Franz Ruppert 19
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