Pragmatik Einführung in die Sprechakttheorie

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1 Pragmatik Einführung in die Sprechakttheorie Daniel Gutzmann Institut für Linguistik Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 1 / 24

2 Sprache und Handlung Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

3 Sprache und Handlung Sprechakte Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

4 Sprache und Handlung Sprechakte Mit Sprechakt werden sprachliche Handlungen eines bestimmten Typs bezeichnet: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

5 Sprache und Handlung Sprechakte Mit Sprechakt werden sprachliche Handlungen eines bestimmten Typs bezeichnet: z.b. Fragen, Aufforderungen, Behauptungen, etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

6 Sprache und Handlung Sprechakte Mit Sprechakt werden sprachliche Handlungen eines bestimmten Typs bezeichnet: z.b. Fragen, Aufforderungen, Behauptungen, etc. Die Sprechakttheorie wird von manchen Forschern als Kernstück der Pragmatik bezeichnet. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

7 Sprache und Handlung Sprechakte Mit Sprechakt werden sprachliche Handlungen eines bestimmten Typs bezeichnet: z.b. Fragen, Aufforderungen, Behauptungen, etc. Die Sprechakttheorie wird von manchen Forschern als Kernstück der Pragmatik bezeichnet. Pragmatik ohne den Begriff der sprachlichen Handlung nicht denkbar Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

8 Sprache und Handlung Sprechakte Mit Sprechakt werden sprachliche Handlungen eines bestimmten Typs bezeichnet: z.b. Fragen, Aufforderungen, Behauptungen, etc. Die Sprechakttheorie wird von manchen Forschern als Kernstück der Pragmatik bezeichnet. Pragmatik ohne den Begriff der sprachlichen Handlung nicht denkbar Äußerungen als Handlungen Warum Sprechakttheorie? Äußerungen sind jedenfalls wenn sie intentional sind bestimmte Handlungen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 2 / 24

9 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

10 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

11 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Beleidigungen sind Handlungen Bei erfolgreichen Beleidungen entsteht ein Schaden für den Beteiligten. Beleidigungen sind Handlungen, die sich prinzipiell nicht von anderen Handlungen, z.b. eine Fensterscheibe einschlagen, unterscheiden. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

12 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Beleidigungen sind Handlungen Bei erfolgreichen Beleidungen entsteht ein Schaden für den Beteiligten. Beleidigungen sind Handlungen, die sich prinzipiell nicht von anderen Handlungen, z.b. eine Fensterscheibe einschlagen, unterscheiden. Unterschied zu anderen Handlungen? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

13 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Beleidigungen sind Handlungen Bei erfolgreichen Beleidungen entsteht ein Schaden für den Beteiligten. Beleidigungen sind Handlungen, die sich prinzipiell nicht von anderen Handlungen, z.b. eine Fensterscheibe einschlagen, unterscheiden. Unterschied zu anderen Handlungen? Sie sind sprachliche Handlungen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

14 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Beleidigungen sind Handlungen Bei erfolgreichen Beleidungen entsteht ein Schaden für den Beteiligten. Beleidigungen sind Handlungen, die sich prinzipiell nicht von anderen Handlungen, z.b. eine Fensterscheibe einschlagen, unterscheiden. Unterschied zu anderen Handlungen? Sie sind sprachliche Handlungen. Sie verfügen somit über eine bestimmte sprachliche Struktur, die durch die Grammatik festgelegt ist. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

15 Sprache und Handlung Beleidigung (1) [Angestellter zum Chef]: Arschloch! Landesarbeitsgerichts Hessen: Arbeitnehmer riskiert die fristlose Kündigung, wenn er einen Geschäftsführer als Arschloch bezeichnet. Beleidigungen sind Handlungen Bei erfolgreichen Beleidungen entsteht ein Schaden für den Beteiligten. Beleidigungen sind Handlungen, die sich prinzipiell nicht von anderen Handlungen, z.b. eine Fensterscheibe einschlagen, unterscheiden. Unterschied zu anderen Handlungen? Sie sind sprachliche Handlungen. Sie verfügen somit über eine bestimmte sprachliche Struktur, die durch die Grammatik festgelegt ist. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 3 / 24

16 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

17 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

18 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und 2 einem sprachlichen Handlungstyp (Sprechakttyp) in einer Äußerungssituation. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

19 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und 2 einem sprachlichen Handlungstyp (Sprechakttyp) in einer Äußerungssituation. Sprechakttheorie setzt grammatische Kenntnisse voraus. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

20 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und 2 einem sprachlichen Handlungstyp (Sprechakttyp) in einer Äußerungssituation. Sprechakttheorie setzt grammatische Kenntnisse voraus. Verhältnis Sprache Sprechakte Nicht jeder Satz kann zur Realisierung jedes beliebigen Sprechakts verwendet werden. (2) Du bist nicht nett zu mir gewesen! Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

21 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und 2 einem sprachlichen Handlungstyp (Sprechakttyp) in einer Äußerungssituation. Sprechakttheorie setzt grammatische Kenntnisse voraus. Verhältnis Sprache Sprechakte Nicht jeder Satz kann zur Realisierung jedes beliebigen Sprechakts verwendet werden. (2) Du bist nicht nett zu mir gewesen! Behauptung Vorwurf Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

22 Sprache und Handlung Sprechakttheorie Die Sprechakttheorie untersucht die Relation zwischen 1 einer Äußerung (eines Satzes mit einer sprachlichen Struktur) und 2 einem sprachlichen Handlungstyp (Sprechakttyp) in einer Äußerungssituation. Sprechakttheorie setzt grammatische Kenntnisse voraus. Verhältnis Sprache Sprechakte Nicht jeder Satz kann zur Realisierung jedes beliebigen Sprechakts verwendet werden. (2) Du bist nicht nett zu mir gewesen! Behauptung Vorwurf Vorschlag Kompliment Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 4 / 24

23 Der Sprechakt Sprechakttheoretiker Wichtige Sprechakttheoretiker John L. Austin How to Do Things with Words (1962) Begründer der Sprechakttheorie Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 5 / 24

24 Der Sprechakt Sprechakttheoretiker Wichtige Sprechakttheoretiker John L. Austin How to Do Things with Words (1962) Begründer der Sprechakttheorie John R. Searle Speech Acts. An Essay in Language Philosophy (1969) Searle stellt den Sprechakt als Analyseeinheit neben Einheiten wie dem Phonem, dem Morphem, dem Wort und dem Satz. Diese Einheiten dienen zur Realisierung von Sprechakten. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 5 / 24

25 Der Sprechakt Teilakte Sprechakt 3 Teilakte Nach Searle besteht jeder Sprechakt aus drei Teilakten. Manchmal wird hier noch ein vierter Teilakt genannt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 6 / 24

26 Der Sprechakt Teilakte Sprechakt 3 Teilakte Nach Searle besteht jeder Sprechakt aus drei Teilakten. Manchmal wird hier noch ein vierter Teilakt genannt. 1. Äußerungsakt Äußerung von Wörtern (Morphemen, Sätzen) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 6 / 24

27 Der Sprechakt Teilakte Sprechakt 3 Teilakte Nach Searle besteht jeder Sprechakt aus drei Teilakten. Manchmal wird hier noch ein vierter Teilakt genannt. 1. Äußerungsakt Äußerung von Wörtern (Morphemen, Sätzen) 2. Propositionaler Akt Referenz und Prädikation Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 6 / 24

28 Der Sprechakt Teilakte Sprechakt 3 Teilakte Nach Searle besteht jeder Sprechakt aus drei Teilakten. Manchmal wird hier noch ein vierter Teilakt genannt. 1. Äußerungsakt Äußerung von Wörtern (Morphemen, Sätzen) 2. Propositionaler Akt Referenz und Prädikation 3. Illokutionärer Akt Behaupten, Fragen, Befehlen, Versprechen etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 6 / 24

29 Der Sprechakt Teilakte Sprechakt 3 Teilakte Nach Searle besteht jeder Sprechakt aus drei Teilakten. Manchmal wird hier noch ein vierter Teilakt genannt. 1. Äußerungsakt Äußerung von Wörtern (Morphemen, Sätzen) 2. Propositionaler Akt Referenz und Prädikation 3. Illokutionärer Akt Behaupten, Fragen, Befehlen, Versprechen etc. 4. Perlokutionärer Akt Wirkungen, die der Sprecher durch seinen Sprechakt hervorbringt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 6 / 24

30 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

31 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Äußerung von sprachlichen Einheiten (Lauten, Wörtern, Sätzen), die den grammatischen Bedingungen der Sprache entsprechen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

32 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Äußerung von sprachlichen Einheiten (Lauten, Wörtern, Sätzen), die den grammatischen Bedingungen der Sprache entsprechen. Kerngebiete: Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

33 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Äußerung von sprachlichen Einheiten (Lauten, Wörtern, Sätzen), die den grammatischen Bedingungen der Sprache entsprechen. Kerngebiete: Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax nach Searle ein Akt nach Austin zwei Akte: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

34 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Äußerung von sprachlichen Einheiten (Lauten, Wörtern, Sätzen), die den grammatischen Bedingungen der Sprache entsprechen. Kerngebiete: Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax nach Searle ein Akt nach Austin zwei Akte: a) phonetischer Akt (Äußerung von Sprachlauten, wie sie in der Phonetik beschrieben werden) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

35 Der Sprechakt Teilakte 1. Äußerungsakt Äußerung von sprachlichen Einheiten (Lauten, Wörtern, Sätzen), die den grammatischen Bedingungen der Sprache entsprechen. Kerngebiete: Phonetik/Phonologie, Morphologie und Syntax nach Searle ein Akt nach Austin zwei Akte: a) phonetischer Akt (Äußerung von Sprachlauten, wie sie in der Phonetik beschrieben werden) b) phatischer Akt (Äußerung von Wörtern, die nach den grammatischen Regeln einer Sprache kombiniert werden) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 7 / 24

36 Der Sprechakt Teilakte 2. Propositionaler Akt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 8 / 24

37 Der Sprechakt Teilakte 2. Propositionaler Akt (Proposition: Inhalt eines Satzes, den man nach dem Gehalt der Wahrheit erfassen kann) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 8 / 24

38 Der Sprechakt Teilakte 2. Propositionaler Akt (Proposition: Inhalt eines Satzes, den man nach dem Gehalt der Wahrheit erfassen kann) Mit dem propositionalen Akt sagt man etwas über die Welt aus. In dem Satz Hans schläft referiert der Sprecher auf das Individuum Hans und spricht ihm die Eigenschaft des Schlafens zu. Propositionen können (in einer bestimmten Welt) wahr oder falsch sein. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 8 / 24

39 Der Sprechakt Teilakte 2. Propositionaler Akt (Proposition: Inhalt eines Satzes, den man nach dem Gehalt der Wahrheit erfassen kann) Mit dem propositionalen Akt sagt man etwas über die Welt aus. In dem Satz Hans schläft referiert der Sprecher auf das Individuum Hans und spricht ihm die Eigenschaft des Schlafens zu. Propositionen können (in einer bestimmten Welt) wahr oder falsch sein. Kerngebiet: Semantik Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 8 / 24

40 Der Sprechakt Teilakte 2. Propositionaler Akt (Proposition: Inhalt eines Satzes, den man nach dem Gehalt der Wahrheit erfassen kann) Mit dem propositionalen Akt sagt man etwas über die Welt aus. In dem Satz Hans schläft referiert der Sprecher auf das Individuum Hans und spricht ihm die Eigenschaft des Schlafens zu. Propositionen können (in einer bestimmten Welt) wahr oder falsch sein. Kerngebiet: Semantik Nach Austin bilden der Äußerungs- und der propositionale Akt zusammen den lokutionären Akt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 8 / 24

41 Der Sprechakt Teilakte 3. Illokutionärer Akt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 9 / 24

42 Der Sprechakt Teilakte 3. Illokutionärer Akt Mit Äußerungen eines Satzes wird nicht nur etwas über die Welt ausgesagt, sondern es wird auch eine Handlung ausgeführt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 9 / 24

43 Der Sprechakt Teilakte 3. Illokutionärer Akt Mit Äußerungen eines Satzes wird nicht nur etwas über die Welt ausgesagt, sondern es wird auch eine Handlung ausgeführt. Der Sprecher eines Satzes kann den Adressaten durch die Äußerung eines Satzes z. B. warnen, informieren, ihm von etwas abraten. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 9 / 24

44 Der Sprechakt Teilakte 3. Illokutionärer Akt Mit Äußerungen eines Satzes wird nicht nur etwas über die Welt ausgesagt, sondern es wird auch eine Handlung ausgeführt. Der Sprecher eines Satzes kann den Adressaten durch die Äußerung eines Satzes z. B. warnen, informieren, ihm von etwas abraten. Die Handlung, die der Sprecher vollzieht, indem er etwas sagt, heißt illokutionärer Akt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 9 / 24

45 Der Sprechakt Teilakte 3. Illokutionärer Akt Mit Äußerungen eines Satzes wird nicht nur etwas über die Welt ausgesagt, sondern es wird auch eine Handlung ausgeführt. Der Sprecher eines Satzes kann den Adressaten durch die Äußerung eines Satzes z. B. warnen, informieren, ihm von etwas abraten. Die Handlung, die der Sprecher vollzieht, indem er etwas sagt, heißt illokutionärer Akt. Kerngebiet: Pragmatik Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 9 / 24

46 Der Sprechakt Teilakte 4. Perlokutionärer Akt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 10 / 24

47 Der Sprechakt Teilakte 4. Perlokutionärer Akt Mit Äußerungen kann man jemanden einschüchtern, überzeugen, umstimmen, beleidigen, Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 10 / 24

48 Der Sprechakt Teilakte 4. Perlokutionärer Akt Mit Äußerungen kann man jemanden einschüchtern, überzeugen, umstimmen, beleidigen, Die kausalen Effekte, die der Sprecher beim Adressaten durch ihre Äußerung erzielt, nennt man perlokutionären Akt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 10 / 24

49 Der Sprechakt Teilakte 4. Perlokutionärer Akt Mit Äußerungen kann man jemanden einschüchtern, überzeugen, umstimmen, beleidigen, Die kausalen Effekte, die der Sprecher beim Adressaten durch ihre Äußerung erzielt, nennt man perlokutionären Akt. Ziel des illokutionären Aktes des Drohens ist, dass der Adressat sich bedroht fühlt. Diese Wirkung ist der perlokutionäre Akt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 10 / 24

50 Der Sprechakt Teilakte 4. Perlokutionärer Akt Mit Äußerungen kann man jemanden einschüchtern, überzeugen, umstimmen, beleidigen, Die kausalen Effekte, die der Sprecher beim Adressaten durch ihre Äußerung erzielt, nennt man perlokutionären Akt. Ziel des illokutionären Aktes des Drohens ist, dass der Adressat sich bedroht fühlt. Diese Wirkung ist der perlokutionäre Akt. Kerngebiet: Pragmatik Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 10 / 24

51 Der Sprechakt Teilakte Übersicht über die Teilakte eines Sprechakts Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 11 / 24

52 Der Sprechakt Teilakte Übersicht über die Teilakte eines Sprechakts Teilakt Lokutionärer Illokutionärer Perlokutionärer Akt Akt Akt Äußerungsakt Propositionaler Akt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 11 / 24

53 Der Sprechakt Teilakte Übersicht über die Teilakte eines Sprechakts Teilakt Lokutionärer Illokutionärer Perlokutionärer Akt Akt Akt Äußerungsakt Propositionaler Akt Resultat Äußerung Proposition Illokution Perlokution (Laute, Wörter, Sätze) (Aussagen über (Handlungswert) (Intendierte Reaktion die Welt) des Hörers) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 11 / 24

54 Der Sprechakt Teilakte Übersicht über die Teilakte eines Sprechakts Teilakt Lokutionärer Illokutionärer Perlokutionärer Akt Akt Akt Äußerungsakt Propositionaler Akt Resultat Äußerung Proposition Illokution Perlokution (Laute, Wörter, Sätze) (Aussagen über (Handlungswert) (Intendierte Reaktion die Welt) des Hörers) Beurteilungs- (nicht) wahr oder (nicht) (nicht) kriterien grammatisch falsch geglückt erfolgreich Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 11 / 24

55 Der Sprechakt Teilakte Übersicht über die Teilakte eines Sprechakts Teilakt Lokutionärer Illokutionärer Perlokutionärer Akt Akt Akt Äußerungsakt Propositionaler Akt Resultat Äußerung Proposition Illokution Perlokution (Laute, Wörter, Sätze) (Aussagen über (Handlungswert) (Intendierte Reaktion die Welt) des Hörers) Beurteilungs- (nicht) wahr oder (nicht) (nicht) kriterien grammatisch falsch geglückt erfolgreich Beispiel /de5 hunt ıst bısıç/, dass der MITTEILUNG Der Hörer weiß, was Der Hund ist bissig. Hund bissig ist oder der Sprecher weiß WARNUNG Hörer lässt von Vorhaben ab Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 11 / 24

56 Sprechaktklassen Sprechaktklassifikation Drei Kriterien zur Sprechaktklassifikation Searle verwendet drei wesentliche Kriterien, die erfasst werden durch Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 12 / 24

57 Sprechaktklassen Sprechaktklassifikation Drei Kriterien zur Sprechaktklassifikation Searle verwendet drei wesentliche Kriterien, die erfasst werden durch 1 die wesentliche Regel Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 12 / 24

58 Sprechaktklassen Sprechaktklassifikation Drei Kriterien zur Sprechaktklassifikation Searle verwendet drei wesentliche Kriterien, die erfasst werden durch 1 die wesentliche Regel 2 die Anpassungsrichtung Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 12 / 24

59 Sprechaktklassen Sprechaktklassifikation Drei Kriterien zur Sprechaktklassifikation Searle verwendet drei wesentliche Kriterien, die erfasst werden durch 1 die wesentliche Regel 2 die Anpassungsrichtung 3 der psychische Zustand Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 12 / 24

60 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

61 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. (3) a. Ein Mann geht einkaufen. Er legt in seinen Einkaufswagen alles, was auf seinem Einkaufzettel steht. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

62 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. (3) a. Ein Mann geht einkaufen. Er legt in seinen Einkaufswagen alles, was auf seinem Einkaufzettel steht. Welt-an-Wort Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

63 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. (3) a. Ein Mann geht einkaufen. Er legt in seinen Einkaufswagen alles, was auf seinem Einkaufzettel steht. Welt-an-Wort b. Eine Detektivin, die ihm folgt, notiert sich, was der Mann in seinen Einkaufswagen legt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

64 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. (3) a. Ein Mann geht einkaufen. Er legt in seinen Einkaufswagen alles, was auf seinem Einkaufzettel steht. Welt-an-Wort b. Eine Detektivin, die ihm folgt, notiert sich, was der Mann in seinen Einkaufswagen legt. Wort-an-Welt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

65 Sprechaktklassen Anpassungsrichtung Das Kriterium der Anpassungsrichtung erläutert Searle anhand der Geschichte vom Detektiv im Supermarkt. (3) a. Ein Mann geht einkaufen. Er legt in seinen Einkaufswagen alles, was auf seinem Einkaufzettel steht. Welt-an-Wort b. Eine Detektivin, die ihm folgt, notiert sich, was der Mann in seinen Einkaufswagen legt. Wort-an-Welt Die Anpassungsrichtung sagt etwas über die Funktion propositionaler Gehalte: sollen sie erfüllt werden, oder sollen sie etwas repräsentieren. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 13 / 24

66 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

67 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: 1. Assertive Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

68 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: 1. Assertive Wesentliche Regel: Der Sprecher legt sich (in unterschiedlichem Maße) auf die Wahrheit einer Proposition fest. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

69 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: 1. Assertive Wesentliche Regel: Der Sprecher legt sich (in unterschiedlichem Maße) auf die Wahrheit einer Proposition fest. Bsp.: behaupten, feststellen, andeuten, prophezeien etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

70 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: 1. Assertive Wesentliche Regel: Der Sprecher legt sich (in unterschiedlichem Maße) auf die Wahrheit einer Proposition fest. Bsp.: behaupten, feststellen, andeuten, prophezeien etc. Anpassungsrichtung: Wort-an-Welt, die Worte sollen dem Zustand der Welt entsprechen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

71 Sprechaktklassen Sprechaktklassen Searle unterscheidet fünf Klassen illokutionärer Akte: 1. Assertive Wesentliche Regel: Der Sprecher legt sich (in unterschiedlichem Maße) auf die Wahrheit einer Proposition fest. Bsp.: behaupten, feststellen, andeuten, prophezeien etc. Anpassungsrichtung: Wort-an-Welt, die Worte sollen dem Zustand der Welt entsprechen. Psychischer Zustand: glauben bzw. überzeugt sein (dass p) Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 14 / 24

72 Sprechaktklassen 2. Direktive Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

73 Sprechaktklassen 2. Direktive Wesentliche Regel: Der Sprecher will den Hörer zu einer Handlung bewegen bzw. ihn auf etwas festlegen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

74 Sprechaktklassen 2. Direktive Wesentliche Regel: Der Sprecher will den Hörer zu einer Handlung bewegen bzw. ihn auf etwas festlegen. Bsp.: auffordern, befehlen, bitten, anordnen, einladen etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

75 Sprechaktklassen 2. Direktive Wesentliche Regel: Der Sprecher will den Hörer zu einer Handlung bewegen bzw. ihn auf etwas festlegen. Bsp.: auffordern, befehlen, bitten, anordnen, einladen etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, d.h. die Welt soll an die Worte angepasst werden. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

76 Sprechaktklassen 2. Direktive Wesentliche Regel: Der Sprecher will den Hörer zu einer Handlung bewegen bzw. ihn auf etwas festlegen. Bsp.: auffordern, befehlen, bitten, anordnen, einladen etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, d.h. die Welt soll an die Worte angepasst werden. Psychischer Zustand: Wunsch Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

77 Sprechaktklassen 2. Direktive Wesentliche Regel: Der Sprecher will den Hörer zu einer Handlung bewegen bzw. ihn auf etwas festlegen. Bsp.: auffordern, befehlen, bitten, anordnen, einladen etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, d.h. die Welt soll an die Worte angepasst werden. Psychischer Zustand: Wunsch Searle rechnet auch Fragen zu den Direktiva, weil er sie als Aufforderungen, eine Antwort zu geben, versteht. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 15 / 24

78 Sprechaktklassen 3. Kommissive Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 16 / 24

79 Sprechaktklassen 3. Kommissive Wesentliche Regel: Der Sprecher verpflichtet sich auf die Ausführung einer zukünftigen Handlung. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 16 / 24

80 Sprechaktklassen 3. Kommissive Wesentliche Regel: Der Sprecher verpflichtet sich auf die Ausführung einer zukünftigen Handlung. Bsp.: versprechen, geloben, drohen, vereinbaren etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 16 / 24

81 Sprechaktklassen 3. Kommissive Wesentliche Regel: Der Sprecher verpflichtet sich auf die Ausführung einer zukünftigen Handlung. Bsp.: versprechen, geloben, drohen, vereinbaren etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, die Welt soll an die Worte angepasst werden. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 16 / 24

82 Sprechaktklassen 3. Kommissive Wesentliche Regel: Der Sprecher verpflichtet sich auf die Ausführung einer zukünftigen Handlung. Bsp.: versprechen, geloben, drohen, vereinbaren etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, die Welt soll an die Worte angepasst werden. Psychischer Zustand: Absicht Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 16 / 24

83 Sprechaktklassen 4. Expressive Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 17 / 24

84 Sprechaktklassen 4. Expressive Wesentliche Regel: Der Sprecher bringt einen psychischen Zustand zum Ausdruck, der sich auf eine bestimmte Sachlage bezieht. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 17 / 24

85 Sprechaktklassen 4. Expressive Wesentliche Regel: Der Sprecher bringt einen psychischen Zustand zum Ausdruck, der sich auf eine bestimmte Sachlage bezieht. Bsp.: danken, gratulieren, entschuldigen, kondolieren etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 17 / 24

86 Sprechaktklassen 4. Expressive Wesentliche Regel: Der Sprecher bringt einen psychischen Zustand zum Ausdruck, der sich auf eine bestimmte Sachlage bezieht. Bsp.: danken, gratulieren, entschuldigen, kondolieren etc. Anpassungsrichtung: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 17 / 24

87 Sprechaktklassen 4. Expressive Wesentliche Regel: Der Sprecher bringt einen psychischen Zustand zum Ausdruck, der sich auf eine bestimmte Sachlage bezieht. Bsp.: danken, gratulieren, entschuldigen, kondolieren etc. Anpassungsrichtung: Psychischer Zustand: variiert abhängig vom illokutionären Akt Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 17 / 24

88 Sprechaktklassen 5. Deklarationen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 18 / 24

89 Sprechaktklassen 5. Deklarationen Wesentliche Regel: Deklarationen erfordern gewöhnlich eine bestimmte soziale Institution, wie z.b. Schule, Kirche, Parlament. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 18 / 24

90 Sprechaktklassen 5. Deklarationen Wesentliche Regel: Deklarationen erfordern gewöhnlich eine bestimmte soziale Institution, wie z.b. Schule, Kirche, Parlament. Bsp.: zurücktreten, taufen, ernennen, Krieg erklären etc. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 18 / 24

91 Sprechaktklassen 5. Deklarationen Wesentliche Regel: Deklarationen erfordern gewöhnlich eine bestimmte soziale Institution, wie z.b. Schule, Kirche, Parlament. Bsp.: zurücktreten, taufen, ernennen, Krieg erklären etc. Anpassungsrichtung: Welt-an-Wort, Wort-an-Welt Psychischer Zustand: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 18 / 24

92 Sprechaktklassen Übersicht über die Sprechaktklassen (4) Zweck Anpassungsrichtung psychischer Zustand assertiv Wort-an-Welt Glaube direktiv Welt-an-Wort Wunsch kommissiv Welt-an-Wort Absicht expressiv keine variabel deklarativ beide keiner Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 19 / 24

93 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

94 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Mit performativen Äußerungen sagt man nicht bloß etwas, sondern man tut etwas sie geben keinen wahren oder falschen Bericht über etwas. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

95 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Mit performativen Äußerungen sagt man nicht bloß etwas, sondern man tut etwas sie geben keinen wahren oder falschen Bericht über etwas. Performative Verben Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

96 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Mit performativen Äußerungen sagt man nicht bloß etwas, sondern man tut etwas sie geben keinen wahren oder falschen Bericht über etwas. Performative Verben (5) a. Ich verspreche dir (hiermit), pünktlich zu sein. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

97 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Mit performativen Äußerungen sagt man nicht bloß etwas, sondern man tut etwas sie geben keinen wahren oder falschen Bericht über etwas. Performative Verben (5) a. Ich verspreche dir (hiermit), pünktlich zu sein. b. Sie verspricht dir (*hiermit), pünktlich zu sein. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

98 Performative Äußerungen Performative Äußerungen Sprache und Handeln bei performativen Äußerungen Mit performativen Äußerungen sagt man nicht bloß etwas, sondern man tut etwas sie geben keinen wahren oder falschen Bericht über etwas. Performative Verben (5) a. Ich verspreche dir (hiermit), pünktlich zu sein. b. Sie verspricht dir (*hiermit), pünktlich zu sein. Definition eines performativen Verbs Ein Verb ist i.d.r. performativ, wenn es in der 1. Ps. Sg. Ind. Präs. Akt. steht, und den vollzogenen illokutionären Akt bezeichnet, d.h. die Handlung, die mit der Äußerung vollzogen wird, wird bezeichnet. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 20 / 24

99 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

100 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

101 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

102 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

103 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

104 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

105 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

106 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

107 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Entschuldigung ist ausgesprochen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

108 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Entschuldigung ist ausgesprochen e. Hiermit wird Ihnen fristlos gekündigt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

109 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Entschuldigung ist ausgesprochen e. Hiermit wird Ihnen fristlos gekündigt. Kündigung ist vollzogen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

110 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Entschuldigung ist ausgesprochen e. Hiermit wird Ihnen fristlos gekündigt. Kündigung ist vollzogen f. Sie werden gebeten, das Rauchen einzustellen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

111 Performative Äußerungen Beispiele für performative Äußerungen (6) a. Ich taufe dieses Kind auf den Namen Manfred. Taufe ist vollzogen b. Ich schließe hiermit die heutige Sitzung. Sitzung ist geschlossen c. Ich verspreche Ihnen, dass die Klausur einfach wird. Versprechen ist gemacht d. Ich entschuldige mich für die Verspätung. Entschuldigung ist ausgesprochen e. Hiermit wird Ihnen fristlos gekündigt. Kündigung ist vollzogen f. Sie werden gebeten, das Rauchen einzustellen. Bitte ist ausgesprochen Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 21 / 24

112 Performative Äußerungen Explizite Performative Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

113 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

114 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

115 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

116 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

117 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

118 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. (8) a. Mach das Fenster zu! Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

119 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. (8) a. Mach das Fenster zu! b. Niemand von uns ist zu so einer Tat fähig. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

120 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. (8) a. Mach das Fenster zu! b. Niemand von uns ist zu so einer Tat fähig. Manche Sprechakte lassen sich nicht explizit performativ ausführen: Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

121 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. (8) a. Mach das Fenster zu! b. Niemand von uns ist zu so einer Tat fähig. Manche Sprechakte lassen sich nicht explizit performativ ausführen: (9) a. #Ich beleidige dich hiermit, dass Du ein Idiot bist. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

122 Performative Äußerungen Explizite Performative Explizit performativ ist eine Äußerung, durch die die Handlung vollzogen wird, die von der Äußerung bezeichnet wird. (7) a. Ich bitte dich, das Fenster zuzumachen. b. Ich behaupte, dass niemand von uns zu so einer Tat fähig ist. Implizite Performative Implizit performativ ist eine Äußerung, bei der die Handlung, die durch die Äußerung vollzogen wird, nicht von der Äußerung bezeichnet wird. (8) a. Mach das Fenster zu! b. Niemand von uns ist zu so einer Tat fähig. Manche Sprechakte lassen sich nicht explizit performativ ausführen: (9) a. #Ich beleidige dich hiermit, dass Du ein Idiot bist. b. #Ich prahle hiermit, dass ich viel Geld habe. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 22 / 24

123 Indirektheit Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

124 Indirektheit Indirekte Sprechakte Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

125 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

126 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

127 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

128 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

129 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. b. Hier zieht es. c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. d. Kannst du mir das Salz reichen? e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

130 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. d. Kannst du mir das Salz reichen? e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

131 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. d. Kannst du mir das Salz reichen? e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

132 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

133 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

134 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

135 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

136 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung Aufforderung b. Hier zieht es. Behauptung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

137 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung Aufforderung b. Hier zieht es. Behauptung Aufforderung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

138 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung Aufforderung b. Hier zieht es. Behauptung Aufforderung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung Aufforderung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

139 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung Aufforderung b. Hier zieht es. Behauptung Aufforderung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung Aufforderung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage Aufforderung e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

140 Indirektheit Indirekte Sprechakte Bei den Regeln für die Illokutionen wird immer eine wörtliche und aufrichtige Äußerung vorausgesetzt. Es existieren Ausnahmen, in denen nicht die erwartete Interpretation (= der illkokutionäre Akt) eintritt, sondern eine andere Interpretation, die davon abweicht. Indirekte Sprechakte Direkte und indirekte Sprechakte (10) a. Die Kleine hat in die Windeln geschissen. Behauptung Aufforderung b. Hier zieht es. Behauptung Aufforderung c. Es gibt noch eine Kleinigkeit. Behauptung Aufforderung d. Kannst du mir das Salz reichen? E-Frage Aufforderung e. Wissen Sie, wo der Bahnhof ist? E-Frage w-frage f. Ist das realistisch? E-Frage Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 23 / 24

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