Vergebung ist eine Erfindung. weiß Gott wie es geht. deshalb. PULSEmeet 2015

Transkript

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2 Vergebung ist eine Erfindung Gottes deshalb weiß Gott wie es geht

3 Matthäus 18,21-35 Geschichte der Vergebung Hinweise: Petrus fragt: Wieviel mal? d.h.: Vergebung ist Fakt! Vergebung ist Auflösung von Schuld Schuld eines anderen loslassen die Vergangenheit vergessen

4 a. Schuld eingestehen als Abweichung von der Norm Schuld ist immer persönlich Schuld kann geleugnet werden Schuld kann verdrängt werden Schuld kann umgedeutet werden z.b. durch Verschiebung der Norm

5 a. Schuld eingestehen als Abweichung von der Norm Schuld kann eingestanden werden Der Grad der Bereitschaft, Schuld zuzugeben, ist proportional zur erwarteten Konsequenz, d.h., das Eingestehen von Schuld ist zutiefst verbunden mit der Möglichkeit der Vergebung

6 b. Unverdientes Geschenk pardon (lat.) durch ein Geschenk Pardon gewähren früher Ausdruck im Militär: dem Besiegten Gnade zuteil werden lassen ist heute Teil des Völkerrechts

7 b. Unverdientes Geschenk Vergebung ist ein freiwilliges Angebot an den Schuldigen, kein Recht, das einzufordern wäre Vergebung ist begründet im guten Willen des Geschädigten Vergebung ist Teil des Erlösungsplans Gottes

8 b. Unverdientes Geschenk Vergebung ist ein Ausdruck der Gerechtigkeit Gottes, denn sie basiert auf dem Preis, den Jesus am Kreuz bezahlt hat. Vergebung, die Menschen einander gewähren, basiert auf der Vergebung Gottes

9 b. Unverdientes Geschenk Jesaja 44,22 Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich!

10 b. Unverdientes Geschenk Lukas 7,47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.

11 b. Unverdientes Geschenk Matthäus 18,27 Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei, und die Schuld erlie0 er ihm auch.

12 b. Unverdientes Geschenk Matthäus 18,33 hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe?

13 b. Unverdientes Geschenk Matthäus 18,35 So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.

14 b. Unverdientes Geschenk Fazit: Die Vergebung Gottes basiert auf seiner Gerechtigkeit, in der Erbarmen und Liebe eingeschlossen sind. Die Vergebung Gottes sollte uns veranlassen, einander zu vergeben.

15 c. Loslassen Freiheit, keine Vergeltung oder Rache zu üben Freiheit, nicht anzuklagen, auch sich selbst nicht Freiheit von Hass Freiheit, die andere Person oder sich selbst aus dem Gefängnis der Schuld zu entlassen.

16 c. Loslassen Vergebung ist eine Art von Kapitulation: der Kampf um Entschädigung ist vorbei Vergebung ist Selbstermächtigung Vergebung heißt, in eine neue Richtung zu schauen: Fokus auf die Zukunft, das Vergangene hinter sich lassen.

17 c. Loslassen Vergebung ist ein Neubeginn Vergebung ist ein freiwilliger Akt Vergebung ist die bewusste Entscheidung loszulassen

18 d. Keine Strafe Römer 6,23 Der Sünde Lohn ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

19 d. Keine Strafe Markus 10,45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.

20 d. Keine Strafe Def. (pädagogisch) Strafe ist eine bewusste Vergeltung durch eine Macht höher als ich mit dem Ziel, die Schuld deutlich bewusst zu machen und zur Reue zu führen.

21 d. Keine Strafe Def. (rechtlich) Strafe ist eine bewusste Vergeltung durch eine Macht höher als ich mit dem Ziel, die Schuld auszugleichen und Gerechtigkeit zu schaffen.

22 d. Keine Strafe Im AT: pädagogisch und rechtlich (Theokratie in Israel und Heiden) Im NT: rechtlich (pädagogisch für Andere) Nur eine Strafe für Sünde: Tod. Jesus Christus wurde mit dem Tod bestraft, den wir verdient haben

23 d. Keine Strafe Sünder, denen vergeben ist, bekommen das ewige Leben. Sünder, denen vergeben ist, werden nicht von Gott bestraft und sollten weder von Menschen noch von der Gemeinde bestraft werden.

24 d. Keine Strafe Sünde hat Konsequenzen, aber das ist keine Strafe! Strafe (oder Androhung von Strafe) im AT war eine pädagogische Maßnahme Gottes in der Theokratie, um das Volk (oder die Heiden, s. Ninive) zur Umkehr zu bewegen.

25 d. Keine Strafe Sünde, die vergeben ist, darf niemals wieder aus dem Status der Vergebung hervorgeholt werden, um darüber zu tratschen oder den begnadigten (!) Sünder an den Pranger zu stellen. Das wäre wie Gott ins Angesicht zu fluchen.

26 e. Aktives Vergessen Gott vergisst unsere Sünde Gott entfernt unsere Schuld Gott ist nicht nachtragend Gott ist nicht rachsüchtig Gott vergisst aktiv und bewusst

27 e. Aktives Vergessen Micha 7,18.19 Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die übrig geblieben sind von seinem Erbteil; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er ist barmherzig!

28 e. Aktives Vergessen Micha 7,18.19 Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.

29 e. Aktives Vergessen Jesaja 43,25 Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.

30 e. Aktives Vergessen Siehst du, es ist so: So bald du dich Jesus so übergeben und ihn als deinen Erlöser angenommen hast, sieht er dich als jemand, der vollkommen gut ist, ganz gleich, wie sündig dein Leben gewesen ist.

31 e. Aktives Vergessen Tatsache ist, dass von diesem Moment an aus seiner Sicht der Charakter Jesu an der Stelle deines Charakters steht. Er sieht dich so, als ob du nie gesündigt hättest. Was für ein Geschenk! EGW, A Call to Stand Apart, 44

32 e. Aktives Vergessen Das menschliche Problem: Wir vergessen nicht Wir halten fest/führen Buch Wir sind nachtragend Wir vergelten/zahlen heim

33 e. Aktives Vergessen Das menschliche Problem: unser Gehirn kann emotionale Verletzungen nicht vergessen chemisch-elektrische Prozesse (s. Amygdala)

34 e. Aktives Vergessen Lösung: Aktives Vergessen Den Täter so behandeln als hätte er es nie getan Eine bewusste Entscheidung, den Täter trotz der Erinnerungsfunktion des Gehirns nicht länger zu beschuldigen

35 e. Aktives Vergessen Lösung: Aktives Vergessen Ein Prozess, der Zeit braucht Ein Geschenk von Gott, der immer vergibt und vergisst

36 2. Was wir tun können a. Erzähl die Geschichte Bewusstes Wahrnehmen der Verletzung Dem Täter die Schuld geben Die Verletzung ist real! Nicht verdrängen oder leugnen Erzählen ist nicht Tratschen!

37 2. Was wir tun können b. Fühl deine Gefühle Inventur der Gefühle Ehrlich zu sich selbst Die Schwere des Vergehens spüren

38 2. Was wir tun können c. Eine neue Geschichte Von außen betrachten Neue Perspektive Geschichte einem Freund oder Therapeuten mitteilen Die Vergebung Gottes für sich selbst realisieren

39 2. Was wir tun können d. Sich beschenken lassen Gott um die Fähigkeit zu vergeben bitten Sich dessen bewusst sein, dass nicht zu vergeben einem selbst schadet (Bitterkeit, Depression, etc.)

40 2. Was wir tun können e. Die neue Geschichte leben Neue Selbstwahrnehmung Neue Beziehung zu sich selbst finden Neues Selbstbewusstsein entwickeln Neue Haltung zum Täter finden

41 2. Was wir tun können f. Aktiv vergessen Das Vergangene loslassen Die Entscheidung treffen, innerlich den Täter von seiner Schuld loszusprechen Die Entscheidung treffen, dem Täter die Rolle wegzunehmen, die er in mir drin noch spielt.

42 2. Was wir tun können f. Aktiv vergessen Ihn/sie so behandeln, als hätte es kein Vergehen gegeben. Aktiv inneren Frieden finden

43 Der Wind des Verzeihens Eine Geschichte

44 Empfehlenswerte Literatur: Arnold Retzer Lob der Vernunftehe (Fischer, 2009) Karin Finsterbusch/Helmut Müller (Hg) Das kann ich dir nie verzeihen (V&R, 1999) Johannes Kneifel Vom Saulus zum Paulus (Rowohlt, 2012) Philip Yancey What s So Amazing About Grace? (Zondervan, 1997) Winfried Vogel