Sohle: Qualität und Korngrössenverteilung

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Sohle: Qualität und Korngrössenverteilung"

Ute Otto
vor 6 Jahren
Abrufe

1 35 Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats Autor: Lukas Hunzinger, Schälchli, Abegg + Hunzinger i Hintergrun Die Kornverteilung er Sohlenoberfläche ist abhängig von er Strukturvielfalt er Sohle un er Ufer. In kanalisierten Gewässern mit ebener Sohle bestehen keine oer nur geringe Unterschiee in er Korngrössenverteilung. In Gewässerabschnitten mit Geschiebeefizit wir ie Sohle urch eine grobkörnige Abflästerungsschicht (Deckschicht) gebilet. In strukturierten Gewässern sin ie unterschielichsten Mischungen anzutreffen. Dementsrechen wiersiegelt as Substrat (bei intaktem Geschiebehaushalt) ie Morhologie er Sohle un ie Vielfalt an Habitatsbeingungen. Der Inikator ist für ie Beurteilung er in Tabelle 1 gekennzeichneten Projektziele geeignet. Tabelle 1: Eignung es Inikators für ie Beurteilung er Projektziele. Nutzen für Gesellschaft Umwelt un Ökologie Wirtschaft Umsetzung nachhaltige morhologische un Bugeteinhaltung olitische Akzetanz Trinkwasserversorgung hyraulische Variabilität hoher Erholungswert naturnaher Stakeholer- Geschiebehaushalt Partiziation naturnahes Temeraturregime longituinale Vernetzung laterale Vernetzung vertikale Vernetzung naturnahe Diversität un Abunanz Flora naturnahe Diversität un Abunanz Fauna funktionierene organische Kreisläufe = irekte Messgrössen: Inikatoren, welche as Projektziel irekt messen = inirekte Messgrössen: Inikatoren, ie eine Gegebenheit messen, ie sekunär vom Projektziel beeinflusst wir. Erhebung Messgrösse: Flächenanteil verschieener Substratklassen. Die Klassen weren entweer qualitativ beschrieben (Tabelle 2) oer urch en Durchmesser efiniert. wir abei als Ersatzgröße für ie mit größerem Aufwan zu Nr. 35: Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats 1

2 bestimmenen charakteristischen Korngrößen 90, m un 35 verwenet un kann bei geringer Wassertiefe auch im benetzten Querschnitt erhoben weren. Tabelle 2: Qualitative Beschreibung er Substratklassen. Die Klassen Sohlenmaterial abgeflästert un Sohlenmaterial un Geschiebe gemischt haben ieselben imalen Korngrößen un müssen qualitativ voneinaner unterschieen weren. Substratklassen Sohlenmaterial abgeflästert Sohlenmaterial un Geschiebe gemischt Geschiebe Feingeschiebe Feinseimente (San, Silt, Ton) Beschreibung Sohle mit Deckschicht, urch Entmischung vergröbert bettbilenes, kiesiges Material bei kleineren Hochwassern umgelagertes kiesiges Material Feinkies, häufig im Strömungsschatten von Hinernissen abgelagert Feinseimente Aufnahmevorgehen: Im untersuchten Gewässerabschnitt weren ie bei Nieerwasserabfluss begehbaren Bereiche es Ufers un es Flussbettes in Flächen einheitlichen Substrates unterteilt. Der imale Kornurchmesser je Fläche wir bestimmt oer ie Fläche einer er in Tabelle 2 efinierten Klassen zugeteilt. Zeitlicher un ersoneller Aufwan: Kleines Gewässer: Aufwanstufe A (Tabellle 3) Arbeitsschritt Tabelle 3: Geschätzter zeitlicher un ersoneller Aufwan er Erhebung (kleines Gewässer). Sezialisten Vorbereitung Felaufnahmen 1 2 Aufnahme im Fel ro km 1 1 Datenaufbereitung, Situationslan Auswertung 1 4 Total Personenstunen (P-h) (für 1 km) Helfer Personen Dauer ro Person (h) Personen Dauer ro Person (h) Nr. 35: Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats 2

3 Grosses Gewässer (z. B. Reuss): Aufwanstufe A (Tabelle 4) Tabelle 4: Geschätzter zeitlicher un ersoneller Aufwan er Erhebung (grosses Gewässer). Arbeitsschritt Sezialisten Vorbereitung Felaufnahmen 1 2 Aufnahme im Fel ro km 1 2 Datenaufbereitung, Situationslan Auswertung 1 4 Total Personenstunen (P-h) (für 1 km) Helfer Personen Dauer ro Person (h) Personen Dauer ro Person (h) Materialeinsatz: Situationslan, Messban, Doelmeter Zeitunkt un Häufigkeit er Erhebung: Erste Erhebung vor er Revitalisierung, zweite Erhebung nach em ersten Hochwasser ( HQ2), as ie Gerinnemorhologie es revitalisierten Abschnitts veränert. Aufnahme bei Nieerwasserabfluss. Besoneres: Die Zuornung er Flächen ist nicht immer eineutig un erforert Erfahrung es Beobachters. Verschieene ungeübte Beobachter können zu signifikant unterschielichen Ergebnissen gelangen Analyse er Resultate Für jee efinierte Substratklasse weren eren Flächenanteile in Prozent bestimmt. Wir as Substrat urch beschrieben, sollen ie Messungen in 4 bis 5 Klassen aufgeteilt weren. Den Substratklassen un weren imensionslose, stanarisierte Werte zugeornet (Tabelle 5). Nr. 35: Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats 3

4 Tabelle 5: Substratklassen un : Zuornung von imensionslosen, stanarisierten Werten. Qualitativ Alle Substratklassen relativ gleichmäßig verteilt, keine Abflästerungen. Verteilung stanarisierter Wert 1.00 Alle Substratklassen, ungleichmäßig verteilt, lokale Abflästerung Überwiegen grobe Sohle, örtlich auch feines un mittleres Substrat. 0.5 Vorwiegen grobe Sohle, weit gehen abgeflästert, örtlich auch mittleres Substrat Nur grobe Sohle, flächenecken starke Abflästerung etc. Verbinung zu aneren Inikatoren Es besteht eine Verbinung zu en Inikatoren Nr. 33 Dynamik er Sohlenstruktur un Nr. 36 Sohlenstruktur. Nr. 35: Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats 4

5 Anwenungsbeisiele z.b Reaktivierung es Geschiebehaushalts er Aare zwischen er Emme un em Rhein. Monitoring un Erfolgskontrolle. Erhebung es Referenzzustanes Schälchli, Abegg + Hunzinger, im Auftrag er Kantone Solothurn, Bern un Aargau (1999, Bericht unveröffentlicht). Reaktivierung es Geschiebehaushalts er Aare zwischen er Wigger un em Rhein. Monitoring un Erfolgskontrolle: Auf ausgewählten Stanorten wure ie Kornverteilung es Substrates anhan von Linienroben bestimmt un eine Veränerung gegenüber vorhergehenen Messungen qualitativ bewertet. Schälchli, Abegg + Hunzinger, im Auftrag er Bauirektion es Kantons Aargau (2004, Bericht unveröffentlicht) Trübung un Schwall im Alenrhein: In morhologisch unterschielichen Flussabschnitten es Alenrheins wure ie Zusammensetzung es Substrates untersucht. Das Schwergewicht er Untersuchung lag bei er Analyse von Feinseimentablagerungen (äußere un innere Kolmation). Schälchli, Abegg + Hunzinger, im Auftrag er Internationalen Regierungskommission Alenrhein (2004, Bericht unveröffentlicht). Nr. 35: Sohle: Qualität un Korngrössenverteilung es Substrats 5

Ähnliche Dokumente

Messung des Strömungswiderstandes in Rohrbögen

Messung des Strömungswiderstandes in Rohrbögen Messung 6 Messung es Strömungswierstanes in Rohrbögen 1. EINLEITUNG In er Ingenieurpraxis ist er Großteil er vorkommenen Strömungen Rohrströmung - man enke z.b. an Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Eröl-