Logik und modelltheoretische Semantik. Grundlagen zum Bedeutung-Text-Modell (BTM)

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1 Logik und modelltheoretische Semantik Grundlagen zum Bedeutung-Text-Modell (BTM) Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München Zangenfeind: BTM 1 / 26

2 Moskauer Semantische Schule Igor A. Mel čuk, Jurij D. Apresjan, Aleksandr K. Žolkovskij seit 1960er-Jahren 2 Komponenten: Wörterbuch, Grammatik Systematische Beschreibung von natürlichen Sprachen besondere Grammatik (u.a. Dependenzsyntax und semantische Netze) und spezielles Wörterbuch (erklärend-kombinatorisch) integrale Sprachbeschreibung: Wörterbuch und Grammatik sind eng aufeinander abgestimmt (Informationen und formale Sprachen) Versuch, alle Informationen zu geben zur Bildung (idiomatisch) richtiger Sätze in der Theorie komplettes, formalisiertes Modell der menschlichen Sprache Zangenfeind: BTM 3 / 26

3 zentrale Frage: Wie wird Bedeutung in der Sprache ausgedrückt? genauer: Wie werden die vom Sprecher intendierten Botschaften durch lexikalische, morphosyntaktische und phonologische Mittel kodiert? Ausgangspunkt: Erklärend-kombinatorisches Wörterbuch (EKW): lexikalische Einheiten (LE) mit ihren Verwendungsbedingungen Grammatik: Regeln für die Konstruktion und Kombination der lexikalischen Einheiten: Verallgemeinerungen über das Verhalten der Einheiten aus dem Lexikon (abgeleitet aus den beobachtbaren Eigenschaften der lexikalischen Einheiten) propositionale Struktur und Informationsstruktur werden in der Semantik modelliert Zangenfeind: BTM 4 / 26

4 Zum Begriff der Semantik bei Mel čuk Linguistische Semantik ist das Studium der Entsprechungen zwischen linguistischen Bedeutungen und den linguistischen Ausdrücken, die diese Bedeutungen tragen bzw. als Frage: Wie wird die Bedeutung X in der Sprache L ausgedrückt? Zangenfeind: BTM 5 / 26

5 3 Arten von Entitäten im Bereich der linguistischen Aktivität (i) Linguistische Einheiten: Texte (Träger der linguistischen Information) (ii) Linguistische Bedeutungen: Bedeutungen der linguistischen Einheiten (das, was von einem Sprecher in einem Text kodiert werden kann und von einem Hörer extrahiert und verstanden werden kann) (iii) Fakten und Entitäten des außerspachlichen Universums: Referenten (das, worauf sich linguistische Einheiten beziehen, wenn sie geäußert werden) Beziehungen zwischen diesen Entitäten: Texte drücken Bedeutungen aus Bedeutungen referieren auf Referenten Texte stehen für Referenten Zangenfeind: BTM 6 / 26

6 Zangenfeind: BTM 7 / 26

7 7 Darstellungsebenen im BTM Semantische Darstellung (SemD; entspricht Bedeutung) tiefensyntaktische Darstellung (TSyntD) oberflächensyntaktische Darstellung (OSyntD) tiefenmorphologische Darstellung (TMorphD) oberflächenmorphologische Darstellung (OMorphD) phonologische Darstellung (TPhonD) phonetische/orthographische Darstellung (OPhonD/OrthogrD; entspricht Text) Zangenfeind: BTM 9 / 26

8 6 Module im BTM semantisches Modul (Semantik1): {SemD i } {TSyntD k1 } tiefensyntaktisches Modul: {TSyntD k1 } {OSyntD k2 } oberflächensyntaktisches Modul: {OSyntD k2 } {TMorphD l1 } tiefenmorphologisches Modul: {TMorphD l1 } {TMorphD l2 } oberflächenmorphologisches Modul: {OMorphD l2 } {TPhonD j1 } tiefenphonologisches Modul: {TPhonD j1 } {OPhonD j2 } Zangenfeind: BTM 10 / 26

9 Beispielsatz: SemD I will draw Mary s attention to her feet. Zangenfeind: BTM 11 / 26

10 TSyntD Zangenfeind: BTM 12 / 26

11 OSyntD Zangenfeind: BTM 13 / 26

12 Weitere Ebenen TMorphD: I NOM + WILL PRES + DRAW INF + MARY SG, POSS + ATTENTION SG + TO + HER + FOOT PL OMorphD: {I}, {NOM} + {WILL}, {PRES} + {DRAW}, {INF} + {MARY}, { S} + {ATTENTION}, {SG} + {TO} + {HER} + {FOOT}, {A PL } TPhonD: OrthogrD: I will draw Mary s attention to her feet. Zangenfeind: BTM 14 / 26

13 2 Beispielregeln für die Module Semantisches Modul: {SemD i } {TSyntD k1 } 2 Grundtypen von Regeln: 1. Lexikalisierung: Konfiguration von Semantemen (Teilnetz) -> LE (inkl. semantische Grammeme) 2. Konstruktion der TSyntD (Baumstruktur) z.b. Lexikalisch-funktionale Regel: Zangenfeind: BTM 15 / 26

14 Tiefensyntaktisches Modul: {TSyntD k1 } {OSyntD k2 } 1. Knoten werden in konkrete Lexeme überführt 2. Hilfswörter (z.b. streng regierte Präpositionen, Hilfsverben) werden eingeführt 3. weitere Grammeme werden eingeführt 4. tiefensyntaktische Relationen werden durch oberflächensyntaktische Relationen ersetzt z.b. tiefensyntaktische lexikalisch-funktionale Regel: Zangenfeind: BTM 16 / 26

15 weitere Schritte: oberflächensyntaktisches Modul: Morphologisierung, Linearisierung tiefenmorphologisches Modul: Bildung der Wortformen (Morpheme) oberflächenmorphologisches Modul: Auswahl der konkreten Morphe/Phoneme oberflächenphonologisches Modul: Auswahl der Phone -> phonetische Transkription / orthographischer Text Zangenfeind: BTM 17 / 26

16 10 Zonen im erklärend-kombinatorischen Wörterbuch (EKW) Zone 1: Morphologische Informationen Zone 2: Anmerkungen zur Stilistik Zone 3: Bedeutungsexplikation Zone 4: Das Rektionsmodell (RM) Zone 5: Restriktionen für das Rektionsmodell Zone 6: Beispielsätze für die Verwendung des Rektionsmodells Zone 7: Lexikalische Funktionen (LF) Zone 8: Beispielsätze für die Verwendung der LF Zone 9: Enzyklopädische Informationen Zone 10: Idiomatische Ausdrücke Zangenfeind: BTM 19 / 26

17 Ein kurzer Blick auf die drei wichtigsten Zonen: Zangenfeind: BTM 20 / 26

18 Zone 3: Bedeutungsexplikation von Lexemen zentral im Wörterbuch Semantische Metasprache exakte, genau definierte Kunstsprache (deutlich weniger Wörter als in der natürlichen Sprache) Lexik: Seme (semantische Primitiva, d.h. kleinste Bedeutungseinheiten) und sog. Zwischenbegriffe (semantisch komplexere Begriffe) spezielle Syntax (i) Bedeutungserklärung von Lexemen (ii) Darstellung von Bedeutung in der Grammatik Zangenfeind: BTM 21 / 26

19 Anforderungen an Bedeutungserklärungen zirkuläre Worterklärungen vermeiden! systematische Beschreibung (genau definierter Wortvorrat) Bedeutungserklärung mit jeweils semantisch einfacheren Ausdrücken keine Synonyme und Homonyme z.b. versprechen: semantische Analyse (Dekomposition): [Person] A verspricht [der Person] C, dass B = A teilt C mit, dass B stattfindet; B hängt von A ab; C ist an B interessiert Zangenfeind: BTM 22 / 26

20 Vorbemerkung zu Zone 4: Valenz Eigenschaft eines Prädikats, andere Wörter an sich zu binden auch: Subkategorisierung (Stelligkeit, Wertigkeit, Anzahl der Argumente/Aktanten) Aktanten: wesentliche Mitspieler eines Verbs, eines prädikativen Nomens etc. wird klar durch semantische Analyse des Prädikats (Bedeutungsexplikation) Aktanten: Mitspieler, die notwendig und hinreichend für die Beschreibung der Bedeutung des Prädikats sind Beschreibung einer Situation : sprachliche Widerspiegelung eines Ausschnitts der außersprachlichen Wirklichkeit; auch durch syntaktische Ableitungen (z.b. Verkauf: gleiche Situation wie verkaufen) Bezeichnung einer Handlung, eines Prozesses, eines Zustandes o.ä. (vgl. dagegen Objekt[klassen]namen) Zangenfeind: BTM 23 / 26

21 Zone 4: Rektionsmodell (RM) Darstellung der semantischen bzw. syntaktischen Aktanten (mit kurzer semantischer Beschreibung) syntaktische Eigenschaften des Stichworts, morphologische Möglichkeiten zur Realisierung der Aktanten vgl. Valenzrahmen, Frame, Subkategorisierungsrahmen z.b.: versprechen 1a I = A II = B III = C (Subjekt) (Inhalt) (Gegenspieler) S Nom 1. zu + V Inf S Dat 2. dass + Nebensatz 3. S Akk notwendig Zangenfeind: BTM 24 / 26

22 Zone 7: Lexikalische Funktionen (LF) Korrelation zwischen einem Wort X und einem Wort Y, das mit X bezüglich seiner Bedeutung verbunden ist zwei grundlegende Gruppen von LF: zur Beschreibung der Ersetzung eines Lexems (lexikalisches Substitut, paradigmatische LF) zur Beschreibung der Kombination zweier Lexeme (lexikalischer Parameter, syntagmatische LF) Beispiele: (1) Syn(Linguist) = Sprachwissenschaftler (2) Anti(gut) = schlecht (3) Conv 21 (mögen) = gefallen (4) V 0 (Interesse) = sich interessieren (5) Magn(verletzen) = schwer (6) Oper 1 (Widerstand) = leisten, entgegensetzen, bieten Zangenfeind: BTM 25 / 26

23 Literatur Igor A. Mel čuk: Semantics. From meaning to text. Amsterdam, Philadelphia Igor A. Mel čuk: Language: From Meaning to Text. Moscow, Boston Igor A. Mel čuk: Jazyk: ot smysla k tekstu. Moskva Robert Zangenfeind: Das Bedeutung-Text-Modell. Wörterbuch und Grammatik einer integralen Sprachbeschreibung. München, Berlin Zangenfeind: BTM 26 / 26

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