Der Wandel der Jugendkultur und die Techno-Bewegung
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- Käthe Fromm
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1 Geisteswissenschaft Sarah Nolte Der Wandel der Jugendkultur und die Techno-Bewegung Studienarbeit
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3 Der Wandel der Jugendkultur und die Techno-Bewegung Sarah Nolte Universität zu Köln 1. Einleitung Aktuelle gesellschaftliche Strukturen und Veränderungen Konsequenzen für die Lebensphase Jugend Differenzierung des Jugendbegriffs Die These vom Wandel der Jugendkultur Formen der jugendlichen Gemeinschaftsbildung Techno Eine musikalische Praxis Entstehungshintergründe Techno- Eine jugendkulturelle Szene? Schlussbetrachtung Literaturverzeichnis... 22
4 1 1. Einleitung Die gesellschaftliche Krise hat die Jugend erreicht 1, resümiert die 12.Shell Jugendstudie 2, die im Mai 1997 veröffentlicht wurde, ihre Ergebnisse. Die Studie hatte sich zum Ziel gesetzt, Voraussetzungen, Motive und Formen sowie das Verständnis des sozialen, gesellschaftlichen und politischen Engagements von Jugendlichen zu analysieren. Denn die Lebenswelt von jungen Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr verändert. Die Jugendlichen befinden sich in einer komplexen Situation, nicht nur angesichts der schwierigen Lage am Arbeitsmarkt und im Bereich der Ausbildung. Darüber hinaus haben sich durch gesellschaftliche Differenzierungsprozesse innere Qualität, Zuschnitt und Aufgabenstruktur des Jugendalters gewandelt. Diese Entwicklung wird in der wissenschaftlichen Literatur als Wandel der Jugendkultur 3 bezeichnet und soll in der folgenden Arbeit behandelt werden. Doch was ist genau unter dem Wandel zu verstehen, welche Folgen hat er für die Lebensphase Jugend und resultiert daraus das geringe Interesse an politischer Partizipation? Die vorliegende Hausarbeit mit dem Titel Der Wandel der Jugendkultur und die Techno- Bewegung soll sich mit diesen Überlegungen auseinandersetzen. Hierbei besteht die zentrale Fragestellung darin, ob sich der jugendkulturelle Wandel an der Techno-Bewegung nachweisen lässt. Ausgehend von einer Darstellung der aktuellen gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen nach theoretischen Arbeiten des Soziologen Ulrich Beck, sollen die daraus resultierenden Konsequenzen für die Lebensphase Jugend erarbeitet werden. Die Theorie Becks besteht in der Annahme, dass das Individuum im Kontext der gesellschaftlichen Modernisierung verstärkt aus den traditionellen Lebenszusammenhängen freigesetzt wird. Diese Individualisierung und Pluralisierung 4 der Lebenswelt hat Auswirkungen auf die Lebensphase Jugend, denn sie ist ebenso vielschichtig, plural und widersprüchlich (...), wie die Gesellschaft, in der junge Menschen leben und aufwachsen 5, wodurch die These vom Wandel der Jugendkultur darin begründet ist. 1 Erik Meyer, Die Techno-Szene. Ein jugendkulturelles Phänomen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Opladen: Leske und Budrich, S Die Shell Jugendstudie ist eine empirische Studie, die seit den 1950-er in der BRD die Einstellungen, Werte und Sozialverhalten von Jugendlichen untersucht. 3 Vgl. z. B. Walter Hornstein, Strukturwandel der Jugendphase in der Bundesrepublik Deutschland. Kritik eines Konzepts und weiterführende Perspektiven. In. Wilfried Ferchhoff/ Thomas Olk (Hrsg.), Jugend im internationalen Vergleich. Sozialhistorische und soziokulturelle Perspektiven. Weinheim und München: Juventa, S Hartmut M. Griese, Aktuelle Jugendforschung und klassische Jugendtheorien. Ein Modul für erziehungsund sozialwissenschaftliche Studiengänge. Berlin: Lit (Jugendsoziologie 7), S Ebd. 1
5 2 Nachdem auf der Grundlage einer Differenzierung des Jugendbegriffs die Kernaussagen zum jugendkulturellen Wandel analysiert wurden, sollen auf diesem Hintergrund die postmodernen 6 Formen der jugendlichen Gemeinschaftsbildung diskutiert werden. Hierbei soll das Konzept der Subkultur dem der Szene, als aktuelle Theorie der jugendlichen Gesellungsform, gegenübergestellt werden. Abschließend soll untersucht werden, ob die Techno-Bewegung als prototypisch für die erörterten Entwicklungen zu sehen ist. Denn lassen sich an Techno Elemente des jugendkulturellen Wandel, in Form von charakteristischen Merkmalen der jugendkulturellen Szene feststellen? Die sozialen Gleichaltrigengruppen, in denen Jugendliche vornehmlich ihre Freizeit verbringen, sind in Deutschland Gegenstand der Jugendforschung. Die Jugendforschung interpretiert die Auswirkungen des gesellschaftlichen Individualisierungsprozesses auf die Entstehung jugendlicher Gemeinschaftsbildung als Auflösung milieubezogener Subkulturen. Entsprechende Literatur wurde hier insbesondere von der Arbeitsgruppe Bielefelder Sozialforschung rund um Wilhelm Heitmeyer, Thomas Olk, Dieter Baacke, Wilfried Ferchhoff und Ralf Vollbrecht 7 veröffentlicht, welche in der vorliegenden Arbeit auch verwendet wird. Sie gehen davon aus, dass anstellen der Subkultur, Szenen als wähl- und abwählbare Formation getreten sind und beschäftigen sich in diesem Kontext auch mit dem Strukturwandel jugendlicher Sozialformen. In einigen Beiträgen wird hierbei die Erscheinung Techno als Beweis für den jugendkulturellen Wandel herangezogen und soll in der vorliegenden Arbeit genauer ausgewertet werden. Jedoch fehlt in der Literatur für die Untermauerung dieser These eine empirische Untersuchung von Szenen, weshalb eher eine theoretische Auseinandersetzung stattfindet. Diesem Ansatz stehen einige sozialwissenschaftliche Aufsätze von Thomas Lau und Birgit Richard ergänzend gegenüber, die sich schwerpunktmäßig mit dem Phänomen Techno beschäftigen und ausgehend von der musikalischen Praxis versuchen, spezifische Merkmale dieses jugendkulturellen Stils zu ermitteln und zu deuten. Zudem sind die Arbeiten von 6 Unter dem Begriff Postmoderne ist die Gesellschaft zu verstehen, die Ulrich Beck in seinen Arbeiten beschreibt und analysiert. 7 Vgl. z.b. Dieter Baacke/ Wilfried Ferchhoff, Von den Jugendsubkulturen zu den Jugendkulturen. Der Abschied vom traditionellen Jugendsubkulturkonzept. In: Forschungsjournal NSB 8; 33-46; Wilfried Ferchhoff, Zur Pluralisierung und Differenzierung von Lebenszusammenhängen bei Jugendlichen. In: Dieter Baacke/ Wilhelm Ferchhoff (Hrsg.), Neue Widersprüche. Jugendliche in den 80er Jahren. Weinheim und München: Juventa; 46-86;Wilhelm Heitmeyer/ Thomas Olk, Das Individualisierungs Theorem - Bedeutung für die Vergesellschaftung von Jugendlichen. In: Heitmeyer, Wilhelm/ Thomas Olk (Hrsg.), Individualisierung von Jugend. Gesellschaftliche Prozesse, subjektive Verarbeitungsformen, jugendpolitische Konsequenzen. Weinheim und München: Juventa;
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