Von der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Lagebericht zum Integrated Reporting und weitere Entwicklungen im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer
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- Emil Abel
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1 WP StB Prof. Dr. Naumann Von der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Lagebericht zum Integrated Reporting und weitere Entwicklungen im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer
2 Gliederung Nachhaltigkeitsberichterstattung (Konzern-)Lagebericht Integrated Reporting Nachhaltigkeitsbericht Konsequenzen Weitere Entwicklungen im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer Stand der Regulierungsdebatte in der EU Wesentliche Regulierungsvorschläge und Reaktionen Herausforderungen für den Berufsstand Fazit und Blick nach vorne 2
3 Möglichkeiten und Grenzen der Integration der Nachhaltigkeitsberichterstattung in die Finanzberichterstattung
4 Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wesentliche Entwicklungen (1) Früher konnten wir sagen, dass wir über die Folgen unseres Handelns für unseren Planeten entweder nichts wussten oder dass es zumindest Raum für Zweifel gab. Diese Zeiten sind vorbei. Wir wissen alle nur zu genau, was wir tun und dass wir daran dringend etwas ändern müssen. Eine bessere Finanzberichterstattung muss Teil dieses Prozesses sein. HRH Prince Charles 4
5 Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wesentliche Entwicklungen (2) Nachhaltigkeitsberichterstattung Adressaten: vor allem Investoren Adressaten: Alle Anspruchsgruppen (Konzern-) Lagebericht Integrated Report Nachhaltigkeitsbericht 5
6 Nachhaltigkeitsberichterstattung im (Konzern-)Lagebericht (1) Funktionen des (Konzern-)Lageberichts: Ergänzung und Verdichtung des Jahresabschlusses Vermittlung entscheidungsrelevanter und verlässlicher Informationen über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens Nichtfinanziell ohne Bezug zur wirtschaftlichen Lage 6
7 Nachhaltigkeitsberichterstattung im (Konzern-)Lagebericht (2) Unterschiedliche Grade der Aufnahme von Nachhaltigkeitsinformationen in den (Konzern-)Lagebericht: Kombinierte Berichterstattung Integrierte Berichterstattung One Report I. II. III. IV. V. Geschäftsbericht enthält keine Nachhaltigkeitsinformationen Geschäftsbericht enthält im freiwilligen Teil Nachhaltigkeitsinformationen Geschäftsbericht enthält im (Konzern-) Lagebericht Nachhaltigkeitsinformationen (eigener Teilbericht) Geschäftsbericht enthält im (Konzern-) Lagebericht an den relevanten Stellen Nachhaltigkeitsinformationen Nachhaltigkeitsbericht wird vollständig in den Geschäftsbericht aufgenommen Ggf. freiwillige Erstellung eines von der Finanzberichterstattung separaten Nachhaltigkeitsberichts (z.b. gemäß GRI G3.1/G4) 7
8 Nachhaltigkeitsberichterstattung im (Konzern-)Lagebericht (3) Kombinierte Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung: Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht Nachtragsbericht Risiko-, Chancenund Prognosebericht Vergütungsbericht Nachhaltigkeit 8
9 Nachhaltigkeitsberichterstattung im (Konzern-)Lagebericht (4) Integrierte Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung: Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht Nachtragsbericht Risiko-, Chancenund Prognosebericht Vergütungsbericht Wesentliche Nachhaltigkeitsinformationen 9
10 Nachhaltigkeitsberichterstattung im (Konzern-)Lagebericht (5) Sachverhalte sind (Konzern-)Lageberichtspflichtig, wenn sie von wesentlicher Bedeutung sind für das Verständnis von Geschäftsverlauf, Geschäftsergebnis und Lage ( 315 Abs. 1 Sätze 1-4 HGB), die voraussichtliche künftige Entwicklung mit Chancen und Risiken ( 315 Abs. 1 Satz 5 HGB), den Bereich Forschung und Entwicklung ( 315 Abs. 2 Nr. 3 HGB), das Vergütungssystem ( 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB), die Unternehmensführung ( 289a Abs. 2 Nr. 2 HGB). 10
11 Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wesentliche Entwicklungen Nachhaltigkeitsberichterstattung Adressaten: vor allem Investoren Adressaten: Alle Anspruchsgruppen (Konzern-) Lagebericht Integrated Report Nachhaltigkeitsbericht 11
12 Integrated Reporting: Framework 12
13 Integrated Reporting: Aktuelle Diskussionspunkte Adressaten Wert Wesentlichkeit Kapitalien Prüfung 13
14 (Konzern-)Lagebericht und Integrated Report (Konzern-)Lagebericht Integrated Report Ziel der Konzernlageberichterstattung ist es, Rechenschaft über die Verwendung der anvertrauten Ressourcen im Berichtszeitraum zu legen sowie Informationen zur Verfügung zu stellen, die es dem Adressaten ermöglichen, sich ein zutreffendes Bild vom Geschäftsverlauf, von der Lage und von der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns von den mit dieser Entwicklung einhergehenden Chancen und Risiken zu machen. Grundlagen des Konzerns Geschäftsmodell, Strategische Zielgrößen Steuerungssystem Forschung und Entwicklung Wirtschaftsbericht Performance An integrated report is a concise communication about how an organization s strategy, governance, performance and prospects, in the context of its external environment, lead to the creation of value over the short, medium and long term. An integrated report should be prepared primarily for providers of financial capital in order to support their financial capital allocation assessments Organizational overview and external Environment Business Model Strategy and Ressource Allocation Governance Prognose-, Chancen- und Risikobericht Opportunities and Risks Future Outlook 14
15 Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wesentliche Entwicklungen Nachhaltigkeitsberichterstattung Adressaten: vor allem Investoren Adressaten: Alle Anspruchsgruppen (Konzern-) Lagebericht Integrated Report Nachhaltigkeitsbericht 15
16 Nachhaltigkeitsberichterstattung im Nachhaltigkeitsbericht Funktionen des Nachhaltigkeitsberichts: Vermittlung entscheidungsrelevanter und verlässlicher Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens Adressatenkreis ist weiter gefasst als der des (Konzern-) Lageberichts Ob eine vollständig integrierte Berichterstattung ( One Report ) sinnvoll ist, hängt von dem jeweiligen Unternehmen ab. 16
17 Konsequenzen Eine integrierte Unternehmensführung korrespondiert mit einer integrierten Berichterstattung. Ersteller, Prüfer und Nutzer von integrierten Berichten benötigen umfangreicheres Verständnis für Geschäftsmodelle und deren Zukunftsfähigkeit vor dem Hintergrund des Unternehmensumfelds und dessen künftiger Entwicklung, alle wesentlichen (finanziellen und nichtfinanziellen) Werttreiber/Erfolgsfaktoren eines Unternehmens, ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Sachverhalte, vor allem zur Vermeidung/Lösung von Zielkonflikten. 17
18 Weitere Entwicklungen im Berufsstand der Wirtschaftsprüfer
19 Stand der Regulierungsdebatte in der EU Veröffentlichung des Grünbuchs Entwürfe der geänderten Abschlussprüfer-Richtlinie und der PIE- Verordnung durch die EU-Kommission Ab 2012: Diskussion im EU-Parlament und Einigung über dessen Auffassung zu den Vorschlägen im April 2013 Ab 2013: Diskussion im Ministerrat und Einigung über dessen Auffassung am Mitte Oktober 2013: Beginn der sog. Trilogverhandlungen zwischen EU- Kommission, EU-Parlament und Ministerrat 19
20 Wesentliche Regulierungsvorschläge und Reaktionen Rechtsform der Regulierung Separate Verordnung für die Prüfung von Unternehmen von öffentlichem Interesse (PIE) Verordnung gilt unmittelbar Prüfung und Beratung Weitreichende Restriktionen für die (gleichzeitige) Beratung Pure Audit Firms Externe Rotation Kein verpflichtender Joint Audit Verpflichtender Wechsel der Prüfungsgesellschaft zusätzlich zur internen Rotation (d.h. Wechsel des verantwortlichen Prüfungspartners) Keine Pflicht zum Joint Audit, aber Mitgliedstaatenwahlrecht Prüfungsdurchführung und Berichterstattung Detailvorgaben für Bestätigungsvermerk und Einführung des Prüfungsberichts Anwendung der ISA (mit Verhältnismäßigkeitsgrundsatz) Berufsaufsicht Benennung einer zuständigen Behörde Neuordnung der Koordination der Berufsaufsichten auf EU- Ebene 20
21 Einschränkung/Verbot der (gleichzeitigen) Beratung bei der Prüfung von PIE EU-Kommission beim Prüfungsmandanten Prüfungsverwandte Leistungen dem Grunde nach zulässig, aber begrenzt auf 10% des Prüfungshonorars Beratungsverbot absolutes Beratungsverbot für bestimmte große Unternehmen pure audit firm Prüfungsfremde Leistungen grds. verboten (mit Ausnahmen) Gegenvorschläge von EU-Parlament und Ministerrat Prüfungsverwandte Leistungen Aufhebung (EP) oder Erhöhung der Begrenzung auf 70% des Prüfungshonorars (MR) Prüfungsfremde Leistungen umstritten Betonung des Selbstprüfungsverbots und Stärkung der Rolle des Prüfungsausschusses (EP) vs. Umfassende Beratungsverbote inkl. StB pure audit firms Ablehnung (EP und MR) 21
22 Externe Rotation bei der Prüfung von PIE Regelung in Deutschland ( 319a HGB) Keine Pflicht zur externe Rotation Vorschlag EU- Kommission Grundrotationszeit: 6 Jahre Gegenvorschläge von EU- Parlament und Ministerrat Grundrotationszeit: 10 (MR) bzw. 14 Jahre (EP) Verlängerungsmöglichkeiten auf max. 9 Jahre bei Joint Audit Verlängerungsmöglichkeiten Ausschreibung (EP bis 25 J.; MR bis 20 J. bzw. bis 15 J. bei KI + VU) Beauftragung von zwei oder mehr Prüfern (EP bis 25 J.; MR bis 20 J.) Umfassende Beurteilung (assessment) durch AR bzw. AC (EP bis 25 J.) 22
23 Herausforderungen für den Berufsstand Wahrscheinlichkeit für Prüferwechsel nimmt zu Vorgabe in EU-Recht wahrscheinlich Übergangsregelungen offen Probleme bei internationalen Konzernen Unternehmensorgane werden offener für Ausschreibung und Rotation Beratung der PIE-Prüfungsmandanten wird weniger Ausstrahlung auf die Prüfung von Nicht-PIE? Reaktionen in WPG Geschäftsmodell überprüfen Anpassungsprozesse managen Neuorientierung auf Kunden/Branchen und/oder Dienstleistungen 23
24 Fazit und Blick nach vorne
25 Fazit und Blick nach vorne (1) Qualitätssteigernde Maßnahmen der Reform Stärkung des Prüfungsausschusses Überarbeitung des Bestätigungsvermerks (auch durch das IAASB) Europaweite Einführung des Prüfungsberichts Verpflichtende Prüfung des Lageberichts durch Änderung der 4./7.-EU-Richtlinie Einführung der ISA Betonung der kritischen Grundhaltung des Prüfers 25
26 Fazit und Blick nach vorne (2) Aussagefähigere Rechnungslegungsregeln notwendig Erhöhung des Aussagewertes der geprüften Rechnungslegung für die Adressaten Integrated Reporting Entwicklung der IFRS Abbildungsgüte der Standards Prüfbarkeit als Kriterium Öffentliche Debatte belegt das Interesse an der Wirtschaftsprüfung Wichtig: Regulierungs- durch Marktfokussierung ersetzen Fortentwicklung der Abschlussprüfung Entwicklung ergänzender bzw. neuer Dienstleistungen 26
27 Fazit und Blick nach vorne (3) 27
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