Tierwohlfreundlichere Produkte im Sinne dieser Einkaufspolitik sind Produkte, die folgende Kriterien erfüllen:

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1 Tierwohlleitlinie 1. Einleitung und Motivation Tiere werden sowohl zur Erzeugung von Fleisch und Milchprodukten genutzt als auch zur Herstellung von Artikeln aus Leder, Wolle oder Seide. Sie bilden somit eine wichtige Basis für viele Produkte des menschlichen Konsums. Doch nicht immer geht die Herstellung dieser Produkte mit guten Haltungs- oder Produktionsbedingungen einher. Für Galeria Kaufhof stellt das Wohl von Tieren ein wichtiges Auswahlkriterium beim Einkauf dar genau wie für eine wachsende Zahl unserer Kunden. Galeria Kaufhof bietet ihren Kunden tierfreundlichere Alternativen an; wenn vorhanden. Unser Sortiment umfasst verschiedenste Produkte, die unter anerkannten Tierwohlleitlinien hergestellt wurden, sowie ein breites Sortiment von vegetarischen und veganen Alternativen bei Lebensmitteln, Kosmetik aber auch bei Textilien. Galeria Kaufhof hat zudem einige Produkte ausgeschlossen, die mit besonders kritischen Haltungs- oder Produktionsbedingungen verbunden sind. Mit dieser Tierwohlleitlinie verpflichtet sich Galeria Kaufhof dazu, ihr Engagement zur Förderung von Tierwohlaspekten bei Produkten tierischer Herkunft auszubauen und das Angebot an Alternativen zu erweitern. Hierzu arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten und einigen Tierschutzorganisationen zusammen, schulen unsere Mitarbeiter und informieren unsere Kunden über unser Handeln. 2. Ziele unserer Strategie Wir wollen es unseren Kunden einfacher machen, mit ihrem Einkauf Gutes für sich selbst, aber auch für Menschen, Tiere und Umwelt zu tun. Dafür bieten wir den Konsumenten, die tierfreundlicher konsumieren wollen, entsprechende Alternativen an. Bei Warengruppen, bei denen es anerkannte und etablierte Tierschutzstandards gibt, wird Galeria Kaufhof kontinuierlich das Angebot ausweiten. Tierwohlfreundlichere Produkte im Sinne dieser Einkaufspolitik sind Produkte, die folgende Kriterien erfüllen: a. Nonfood-Produkte tierischen Ursprungs, bei denen die Tiere nachweislich nach europäischen Tierschutzstandards gehalten, geschoren und/oder getötet werden. Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 1 von 6

2 b. Produkte tierischen Ursprungs, die nach einem anerkannten Tierschutzstandard hergestellt wurden und dies durch ein entsprechendes Nachhaltigkeitssiegel belegen: a. Produkte aus Wolle von Tieren aus Biohaltung (GOTS Global Organic Textile Standard bzw. OCS100 Organic Content Standard 100) b. Produkte mit Daunen oder Federn von artgerecht gehaltenen Gänsen und Enten, die weder lebend gerupft noch zwangsgefüttert wurden (RDS Responsible Down Standard) c. Produkte aus Wolle von artgerecht gehaltenen Schafen, die nicht mit der so genannten Mulesing Methode behandelt wurden (RWS Responsible Wool Standard) d. Zertifizierte Naturkosmetikprodukte, die ohne Tierversuche und ohne tierische Inhaltstoffe wie beispielsweise Nerzöl hergestellt sind (Natrue, BDHI und Ecocert) e. Fleisch- und Milchprodukte, bei deren Herstellung Tierschutzstandards oberhalb der gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden ( Tierschutzkontrolliert Vier Pfoten, Für mehr Tierschutz Deutscher Tierschutzbund, EU-Bio-Verordnung oder vergleichbare Standards) f. Hühnereier aus alternativer Legehennenhaltung, bei deren Herstellung Tierschutzstandards oberhalb der gesetzlichen Vorgaben eingehalten wurden (EU-Bio-Verordnung, KAT oder vergleichbare Standards) Wir bieten unseren Kunden bereits heute Produkte wie Textilien, Kosmetik oder Lebensmittel in Bio-Qualität sowie zertifizierte Produkte, die unter anerkannten Tierwohlleitlinien hergestellt wurden. Bestimmte Produkte aus besonders kritischen Haltungs- und Produktionsmethoden bieten wir nicht mehr an. Galeria Kaufhof ist Unterzeichnerin der Pelzfrei-Initiative der Tierschutzorganisation Vier Pfoten (Fur Free Retailer Programm) und hat sich gegenüber der Albert-Schweitzer-Stiftung verpflichtet, keine Stopfleberprodukte mehr anzubieten. Wir wollen kontinuierlich weitere Aspekte des Tierwohls in unser Sortiment integrieren. Im Geschäftsjahr 2015 waren bei Galeria Kaufhof insgesamt über Artikel wie Fleisch, Geflügel, Milchprodukte, Kosmetik und Nonfood-Artikel gelistet, die nach einem der genannten Tierwohlstandards zertifiziert sind. Galeria Kaufhof wird das Angebot an tierwohlfreundlicheren Produkte kontinuierlich weiter erhöhen. Im Jahr 2022 soll das Angebot knapp Artikel umfassen. Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 2 von 6

3 In jeder Warengruppe sollen tierwohlfreundlichere Alternativen wenn vorhanden zunächst gelistet, jedoch nur bei wirtschaftlichem Erfolg fortgeführt werden. Regelungen Non-Food Sortiment Unsere Non-Food Produkte tierischer Herkunft stammen von Tieren, die entweder primär zum menschlichen Verzehr oder für deren Gewinnung die Tiere nicht getötet wurden. Pelz: Galeria Kaufhof hat im Jahr 2006 den Ausstieg aus dem Verkauf von Pelz und Produkten mit Pelzbesatz erklärt und dieses Bekenntnis Anfang 2015 durch den Beitritt zum Fur Free Retailer Programm bekräftigt. Daunen und Federn: Galeria Kaufhof schließt Produkte mit Daunen oder Federn aus Lebendrupf und Stopfmast bei Bettwaren und Textilien sowohl bei Eigenmarken als auch Herstellermarken vertraglich aus. Daunenjacken der Eigenmarken werden auf RDS zertifizierte Daunen umgestellt. Bis Ende 2019 werden alle Eigenmarken nach diesem Standard hergestellt. Angorawolle: Galeria Kaufhof schließt Produkte aus Angora aus tierquälerischen Bedingungen wie Lebendrupf oder der Spiky Methode bei Eigenmarken und Herstellermarken aus. Wir fordern von unseren Lieferanten die vertragliche Zusicherung und den Nachweis durch Rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen der Fasern, dass die Angorafasern nicht aus Lebendrupf stammen. Zudem verlangen wir Haltungsbedingungen der Kaninchen, die konform mit europäischem Tierschutzstandard sind, wie beispielsweise Angorafasern nach dem Caregora-Standard. Merinowolle: Galeria Kaufhof schließt Produkte aus Merinowolle von Schafen, die einer Mulesing- Behandlung unterzogen wurden, bei Eigenmarken und Herstellermarken vertraglich aus. Leder exotischer Tiere: Galeria Kaufhof schließt Produkte mit echtem Leder exotischer Tiere - einschließlich aber nicht ausschließlich Schlange, Alligator, Krokodil und Eidechse - bei Eigenmarken und Herstellermarken vertraglich aus. Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 3 von 6

4 Food Sortiment Stopfleber: Galeria Kaufhof bietet keine Stopfleberprodukte aus so genannter Stopfhaltung an und hat diese Verpflichtung gegenüber der Albert-Schweitzer-Stiftung bestätigt. Kaninchen: Galeria Kaufhof bietet frisches und tiefgekühltes Kaninchenfleisch ausschließlich aus Bodenhaltung an. Eier: Galeria Kaufhof bietet seit 2006 Schaleneier ausschließlich aus Boden-, Freiland- oder Biohaltung an. Die Haltung der Hühner ist nachweislich artgerecht und entspricht mindestens dem Standard für Kontrolliert Artgerechte Tierhaltung (KAT). Bei verarbeiteten Produkten, die Eier bzw. Eiprodukte enthalten wie Backwaren, Teigwaren, Salate und Soßen, etc. schließt Galeria Kaufhof bei Eigenmarken den Einsatz von Käfigeiern vertraglich aus. Geflügel: Galeria Kaufhof bietet kein Geflügelfleisch aus so genannter Stopfhaltung an und schließt diese Haltung bei Eigenmarken und Herstellermarken vertraglich aus. Sonstige Regelungen Beim Schweinefleisch arbeitet Galeria Kaufhof vorzugsweise mit Lieferanten zusammen, die männliche Ferkel nicht ohne Betäubung kastrieren, wo die Tiere artgerecht gehalten und gentechnikfrei gefüttert werden. Galeria Kaufhof hat sich zudem 2010 gegenüber Peta verpflichtet, keine Präsentationen und Ausstellungen mit lebenden Tieren in ihren Warenhäusern vorzunehmen und keine Flächen an Tieraussteller zu vermieten. Basis unserer Regelungen ist die Schaffung von Transparenz in der Lieferkette mit Hilfe einer Lieferantendatenbank. Galeria Kaufhof kommuniziert die Einkaufspolitik gegenüber Mitarbeitern und Kunden und schult das Einkaufs-und Verkaufspersonal entsprechend. Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 4 von 6

5 3. Anwendungsbereich der Leitlinie Diese Leitlinie setzt Galeria Kaufhof in der Beschaffung der Ware für den Verkauf bei Galeria Kaufhof in Deutschland ein. 4. Vertragliche Regelungen Alle Lieferanten werden über die vorliegende Leitlinie informiert und verpflichtet, Produkte mit tierischen Rohstoffen im Einklang mit dieser Leitlinie zu liefern. Galeria Kaufhof fordert zudem von ihren Lieferanten die schriftliche und belegte Zusage zur Einhaltung der Anforderungen bezüglich Angorawolle, Federn und Daunen, Merinowolle, verarbeiteten Produkten mit Ei und Geflügel. Informationen über die Produktionsstätten und deren Zertifizierungen müssen von den Lieferanten in einer Lieferantendatenbank hinterlegt werden. 5. Schulung der Mitarbeiter Galeria Kaufhof wird ihre zuständigen Mitarbeiter über die Inhalte dieser Einkaufspolitik informieren und entsprechend schulen. Galeria Kaufhof verpflichtet alle Einkäufer dazu, die Beschaffung von Produkten mit tierischen Rohstoffen gemäß dieser Leitlinie vorzunehmen. 6. Information der Kunden Galeria Kaufhof wird ihre Kunden über tierfreundliche Produkte im Sinne dieser Einkaufspolitik informieren und sie dabei unterstützen, mit ihrem Konsum einen positiven Beitrag zu leisten. Artikel, die nach einem anerkannten Nachhaltigkeitsstandard wie GOTS, RDS, Natrue, Tierschutz-kontrolliert, EU-Bio-Verordnung, etc. hergestellt sind, wird Galeria Kaufhof mit Hilfe des Nachhaltigkeitsdachlabels kenntlich machen. Der Einkauf kann die Standards und das Dachlabel bei der Bewerbung von Produkten einsetzen, welche die Natürlich GALERIA Kriterien erfüllen. 7. Umsetzung und Monitoring der Leitlinie Die Verantwortlichen des Einkaufs sind für die Umsetzung der Maßnahmen zuständig. Das Vendor Compliance Management (VCM) überprüft die Angaben der Lieferanten in Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 5 von 6

6 der Lieferantendatenbank. Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit führen gemeinsam die jährlichen Schulungen der Einkäufer durch. Mit Hilfe des folgenden Indikators wird die Galeria Kaufhof die Fortschritte bei der Umsetzung der Leitlinie messen: Anzahl der gelisteten Artikel, die nach einem der unter Artikel 2 b, Ziffern a-f genannten Standards hergestellt wurden. 8 Inkrafttreten Diese Leitlinie tritt zum in Kraft. Tierwohl - Version 1.0 vom Seite 6 von 6