USA SÜDSTAATEN NEW ORLEANS

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1 Mit EXTRA Reiseatlas Faltkarte (of ine & Reiseatlas verfügbar) USA SÜDSTAATEN NEW ORLEANS

2 UMSCHLAG VORN: DIE WICHTIGSTEN HIGHLIGHTS Die besten Insider-Tipps S DIE BESTEN INSIDER-TIPPS BEST OF... r TOLLE ORTE ZUM NULLTARIF S. 6 r TYPISCH USA SÜDSTAATEN S. 7 r SCHÖN, AUCH WENN ES REGNET S. 8 r ENTSPANNT ZURÜCKLEHNEN S. 9 Best of... S. 6 North & South Carolina S AUFTAKT 16 IM TREND 18 STICHWORTE 24 ESSEN & TRINKEN 28 EINKAUFEN 30 DIE PERFEKTE ROUTE Georgia & Florida S NORTH & SOUTH CAROLINA AIKEN, ASHEVILLE, BEAUFORT, CHARLESTON, COLUMBIA, OUTER BANKS GEORGIA & FLORIDA ATHENS, ATLANTA, AUGUSTA, GOLDEN ISLES, KEY WEST, MIAMI, ORLANDO, SAINT AUGUSTINE, SAVANNAH SYMBOLE yz Insider-Tipp h Highlight r r r r Best of a Schöne Aussicht g Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte (*) kostenpflichtige Telefonnummer PREISKATEGORIEN HOTELS über 160 Euro Euro unter 110 Euro Die Preise gelten für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück PREISKATEGORIEN RESTAURANTS über 45 Euro Euro unter 28 Euro Die Preise gelten für ein Abendessen mit Suppe oder Vorspeise, Hauptgericht und Dessert

3 INHALT TENNESSEE & ALABAMA 68 BIRMINGHAM, CHATTANOOGA, HUNTSVILLE, MEMPHIS, MOBILE, MONT GOMERY, NASHVILLE MISSISSIPPI & LOUISIANA 84 BATON ROUGE, BILOXI, CAJUN COUNTRY, NATCHEZ, NEW ORLEANS Tennessee & Alabama S. 68 Mississipi & Louisiana S. 84 AUSFLÜGE & TOUREN 104 SPORT & AKTIVITÄTEN 110 MIT KINDERN UNTERWEGS 114 EVENTS, FESTE & MEHR 118 ICH WAR SCHON DA! 120 LINKS, BLOGS, APPS & MORE 122 PRAKTISCHE HINWEISE 124 SPRACHFÜHRER 130 REISEATLAS 134 REGISTER & IMPRESSUM 146 BLOSS NICHT! 148 Ausflüge & Touren S. 104 Reiseatlas S. 134 GUT ZU WISSEN Geschichtstabelle S. 12 Spezialitäten S. 26 Jenseits von Amerika S. 40 Bücher & Filme S. 61 Cajuns S. 90 Währungsrechner S. 125 Was kostet wie viel? S. 127 Wetter in Atlanta S. 128 KARTEN IM BAND (136 A1) Seitenzahlen und Koordinaten verweisen auf den Reiseatlas (0) Ort/Adresse liegt außerhalb des Kartenausschnitts (U A1) Koordinaten für die Karte von New Orleans im hinteren Umschlag Karten von Smokey Mountains National Park, Charleston und Atlanta im hinteren Umschlag UMSCHLAG HINTEN: FALTKARTE ZUM HERAUSNEHMEN FALTKARTE f (f A B 2 3) verweist auf die herausnehmbare Faltkarte (f a b 2 3) verweist auf die Zusatzkarte auf der Faltkarte 2 3

4 ENTDECKEN SIE DIE USA-SÜDSTAATEN! Was ist bloß aus Scarlett O'Hara geworden? A pickup truck is her limousine, and her favorite dress is her faded blue jeans, besingt Country-Megastar Garth Brooks die southern belle von heute. Das verwöhnte Biest aus Vom Winde verweht würde sich, hätte es wirklich gelebt, im Grab umdrehen: Scarletts moderne Schwestern ähneln ihr in nichts mehr. Sie haben ihr Korsett gegen bequeme Klamotten eingetauscht, sind finanziell unabhängig und bei Wahlen eine umworbene Zielgruppe. Sie heiraten auch nicht mehr den Nachbarsjungen, mit dem sie aufgewachsen sind. Erst kommt der Spaß. Und zwar in verwaschenen Jeans und Pick-up-Trucks. Times have changed: Seit der Niederlage im Bürgerkrieg erlebt der Süden einen bis heute anhaltenden Wandel. Alte Klischees und Stereotype werden Ihnen daher entweder nicht oder in abgewandelter Form begegnen. Beispielsweise hat sich das Verhältnis zwischen Weiß und Schwarz zwar noch nicht normalisiert, aber doch weitgehend entspannt. Und Georgia und die Carolinas, lange von Abwanderung geplagt, erleben heute einen Zuzug junger Fachkräfte aus anderen Teilen der USA. Bild: Zypressensumpf in Georgia SSA_09_DE_final.indd :04:45

5 Südstaatenidylle am Fluss: In Savannah liegt die River Queen vor Anker Der konservative und scheinbar abgelegene Old South hat zu Mainstream-Amerika aufgeschlossen, sich jedoch nicht von der Vergangenheit verabschiedet. Das Bild vom knarzigen alten Charmeur, wie es so oft in Liedern verwendet wird, passt noch immer. Über allem liegt die vom Magnolienduft geschwängerte Hitze So steht Savannah weiterhin für Eleganz und Südstaatenidylle. Aus den Kneipen in New Orleans' French Quarter dringt wie eh und je Dixieland- und Cajunmusik. Die southern mansions locken Vom Winde verweht -Romantiker und über allem liegt jene schwüle, vom Duft der Magnolien und Hibisken geschwängerte Hitze, die den Hintergrund für Norman Jewisons Krimi In der Hitze der Nacht (1967) abgab. Unvergessen die Szene, in der Redneck-Sheriff Gillespie (Rod Steiger) den Vornamen seines neuen Partners Virgil Tibbs (Sidney Poitier) als ungewöhnlich für Nigger- p Christoph Kolumbus entdeckt Amerika p Spanier gründen St. Augustine, die älteste Stadt der USA p Unabhängigkeitserklärung; zu den Unterzeichnern gehören Georgia und die Carolinas p 1789 George Washington wird erster Präsident der USA p 1803 F ür 15 Mio. Dollar kaufen die USA das Louisiana Territory von Frankreich p / 6 1 South Carolina verlässt die Union; Florida, Georgia,

6 AUFTAKT boys bezeichnet und sich gehässig bei Tibbs erkundigt, wie man ihn daheim in Philadelphia nenne. Dessen Retoure kommt prompt: They call me Mr. Tibbs! Seit 1967 sind die Schatten der Vergangenheit Sklaverei, Ku-Klux-Klan und Rassentrennung kürzer geworden. Aufgelöst haben sie sich aber nicht. Jüngste Beispiele: Sechs schwarze Teenager verprügelten Ende 2006 im Städtchen Jena in Louisiana einen weißen Schulkameraden und wurden dafür wegen versuchten Totschlags angeklagt. Der Fall entfachte landesweit Protest: Die Anklage, hieß es, sei überzogen und rassistisch gefärbt, da in ähnlichen Fällen, bei denen die Opfer schwarze Schüler gewesen seien, die weißen Missetäter nur Verwarnungen bekommen hätten. Im September 2007 marschierten schließlich fast Demonstranten durch das 3000-Einwohner-Städtchen. Februar 2012: In Sanford (Florida) wird Trayvon Martin, ein 17-jähriger Afroamerikaner, erschossen. Die Polizei ließ den Täter, ein Mitglied der Nachbarschaftswache einer sogenannten gated community, also einer geschlossenen Wohnanlage, wieder frei, nachdem er erklärt hatte, in Notwehr gehandelt zu haben. Erst zwei Wochen später kam der Fall, der in einem Prozess gegen den Täter endete, an die Öffentlichkeit. Er löste eine Rassismusdiskussion aus, an der sich auch Präsident Obama beteiligte. Jedoch hat der Süden auch bemerkenswerte Erfolge zu verzeichnen: Es gibt schwarze Gouverneure, Bürgermeister und Richter, Polizeipräsidentinnen und Senatorinnen. Der Abschied von der Vergangenheit begann 1865, im Jahr der Niederlage der Südstaaten. Die Zeit der rauschenden Bälle war vorüber, passé auch die gewohnte maßgebliche Mitsprache in Washington. Bis zu Abraham Lincoln hatte der Süden viele Präsidenten gestellt von Lincoln bis Lyndon B. Johnson dagegen nur einen einzigen. Mississippi, Texas, Alabama und Louisiana folgen und rufen die Konföderierten Staaten von Amerika aus p Bürgerkrieg; 1865 siegt der Norden p Die Wahl John F. Kennedys zum US-Präsidenten beschleunigt die Rassen - inte gration im Süden p 1968 Ermordung von Martin Luther King jr. p Mit Bill Clinton (Arkansas) und Al Gore (Tennessee) bekleiden erstmals zwei Südstaatler die beiden höchsten Ämter des Landes 12 13

7 Der nach Kriegsende hereinbrechende Wandel erfolgte in zwei großen Phasen. Die erste hieß reconstruction. In dieser Zeit wurde versucht, eine ganze Gesellschaft quasi über Nacht umzukrempeln. Die Beziehungen zwischen Herren und Sklaven, Klassen und Rassen, Bürger und Staat wurden neu definiert ein traumatischer Prozess, bei dem Gleichberechtigung gefordert wurde, der den alten Paternalismus aber am Ende in offenen Rassismus umschlagen ließ, die wirtschaftliche Gesundung lähmte und die Rassentrennung im Süden mithilfe der Der New South ist so nah wie nie davor, Realität zu werden berüchtigten Jim-Crow-Gesetze zementierte. Die zweite Phase hieß civil rights movement. Sie begann 1954 mit dem Beschluss des United States Supreme Court, die Rassentrennung an öffentlichen Schulen aufzuheben. Die Südstaaten waren dagegen und erlebten bis 1965, dem Jahr der Einführung des Wahlrechts für Schwarze, Protestmärsche, Sit-ins und Demonstrationen, die oft blutig und mit tödlichen Folgen endeten. Doch die Protestler, darunter der Anführer der Bürgerrechtsbewegung, Martin Luther King jr., starben nicht umsonst: Wurden 1965 noch ganze 300 Schwarze landesweit in öffentliche Ämter gewählt, waren es 40 Jahre später bereits über 3000 allein im Süden. Damit ist der New South so nah wie nie davor, Realität zu werden. Der Boom der Dienstleistungs- und verarbeitenden Industrie Ende des 20. Jahrhunderts half dabei. Zahlreiche Autohersteller eröffneten im Süden Werke. Viele amerikanische Großbanken, u. a. die Bank of America, haben im Süden ihre Zentrale, und Atlanta (Georgia) ist ohnehin Sitz Dutzender global operierender Konzerne und Fernsehgesellschaften wie Coca-Cola und CNN. Vor allem die Banken und Autohersteller waren es, die zu Beginn der weltweiten Finanzkrise ( ) schwer gebeutelt wurden. Erst Ende 2011 verfügten die 20 größten US-Geldhäuser wieder über entsprechende Kapitalreserven, um ihren Aktionären höhere Dividenden zu versprechen. Der Weg zur wirtschaftlichen Gesundung ist jedoch lang. Einige Bundesstaaten erholen sich schnell, andere kommen nur langsam wieder auf die Beine. So verortete ein amerikanisches Finanzmagazin noch Ende 2011 fünf der zehn ärmsten Städte des Landes in den historisch ohnehin strukturschwachen südlichen Appalachen. Trotz wirtschafts- und umweltbedingter Krisen ist der Tourismus eine verlässliche Einnahmequelle geblieben. Denn die Vielfalt des Südens ist schlicht überwältigend. Die p 2000 Durch die umstrittenen Florida-Stimmen gewinnt George W. Bush die Präsidentschaftswahlen; auch Bushs Wiederwahl 2004 ist nicht unumstritten p 2005 Der Hurrikan Katrina verwüstet New Orleans p 2008 Barack Obama wird als erster Afroamerikaner zum Präsidenten gewählt p Eine Explosion auf der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko führt zur bislang größten Ölpest in der Geschichte Amerikas

8 AUFTAKT In dieser Stadt spielt die Musik: Parade durch das French Quarter von New Orleans meisten Dialekte der USA sind hier zu hören. Der ethnische Mix reicht von den von afrikanischen Sklaven abstammenden Gullah auf den Barrier Islands vor Beaufort bis zu den noch immer französisch sprechenden Cajuns, den Nachfahren akadischer Siedler aus Neu-Schottland. Bluegrass, Blues und Dixieland, Rock 'n' Roll, Southern Rock und Country Music traten von Memphis, Nashville und New Orleans aus ihre Siegeszüge an. Hier gibt es die höchsten Berge des Ostens, die schönsten botanischen Gärten und die besten Strände der Nation und die größten Kontraste. Hier Cape Canaveral und das US Space and Rocket Center von Huntsville, dort religiöser Fundamentalismus und Aberglaube jeglicher Art. Was sonst ist noch übrig vom Alten Süden? Anders als der erfolgsorientierte Yankee, der sich zuerst nach dem Beruf und danach erkundigt, welches College man besucht hat, beginnt der southerner Legendär ist die Gastfreundschaft ein Gespräch gern mit der Frage nach der Kirchenzugehörigkeit. Auch die altmodische Ritterlichkeit der Südstaatler hat den Wandel überdauert. Herren halten Damen die Tür auf die Yankees, sagen sie, kriegten das erst in teuren Benimmkursen eingebläut. Südstaatler lächeln mehr und halten Augenkontakt was in New York fast schon als sexuelle Nötigung gedeutet wird. Und schlussendlich ist da auch noch die legendäre Gastfreundschaft, die southern hospitality. Südstaatler haben immer Lust auf einen netten Abend mit Barbecue und scharf gewürzter southern cuisine. Einladungen zu solchen cook-outs sollten Sie unbedingt annehmen. Nur eines gilt es zu bedenken: Dies ist Coca-Cola-Land. Wer eine Pepsi bestellt, erntet ein Stirnrunzeln