Bodenanalysen. Inhalt
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- Nikolas Messner
- vor 6 Jahren
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1 Bodenanalysen Inhalt 1. Motivation Allgemeine Informationen Erläuterungen zum Inhalt und Interpretationshinweise Legenden Druckzentren Isobaren Fronten Stationsmodell Kontakt... 6 Titel 1/6
2 1. Motivation Analysen so nennen Meteorologen Wetterkarten für Boden und Höhen, die auf der Basis von aktuellen Messungen erstellt werden. Sie vermitteln einen ersten Überblick über die Großwetterlage und eine Einschätzung, wie Hoch- oder Tiefdruckgebiete, Luftmassen, Fronten oder andere Schlechtwettergebiete den Flug beeinflussen. Man unterscheidet Bodenanalysen und Höhenanalysen (z.b. FL 050, FL 100 oder FL 180). Dieser Artikel bezieht sich ausschließlich auf Bodenanalysen. Es wird empfohlen, Bodenanalysen zu Beginn einer jeden Flugplanung zu bewerten, um einen Überblick auf die aktuelle Situation zu erhalten. Getreu dem Motto: Zuerst die Analyse, dann die Prognose, erleichtert diese Karte das Verständnis für viele weitere Produkte, die sich ggf. textbasiert auf die großräumige Wetterlage referenzieren. Die Eintragungen des Stationsmodells zu interpretieren spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist die allgemeine Luftdruckverteilung und die Position der Fronten bzw. Konvergenzlinien falls vorhanden. Aus diesem Kontext kann man bereits viele Fragen beantworten: Erfassung der Großwetterlage Allgemeine Windsituation Beurteilung der Luftmasse Erfassung von Schlechtwettergebieten (Fronten) 2. Allgemeine Informationen Bodenwetterkarten zeigen Stationsmeldungen zu Wind, Sicht, Wolken, Lufttemperatur, Luftdruck und mehr. Ein Meteorologe erstellt daraus die Bodenanalyse mit Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks), Hoch- und Tiefzentren, zugehörigen Frontensystemen und anderen organisierten Schlechtwettergebieten (zum Beispiel Konvergenzen oder Trögen). Die Karte hat einen Maßstab von 1:15 Mio und wird zu den Terminen 00, 06, 12 und 18 UTC zur Verfügung gestellt. Da es sich um ein manuell erstelltes Produkt handelt, stehen die Karten erst nach einer Verschiebung von etwa 4 bis 4.5 Stunden nach Ausgabezeit bereit. Das bedeutet, dass die Analyse für 06 UTC erst etwa gegen 08:15 UTC zur Verfügung stehen wird. Titel 2/6
3 3. Erläuterungen zum Inhalt und Interpretationshinweise Abbildung 1: Analyse Boden Di, 30. Juni 2017, 00 UTC Abbildung 1 zeigt eine Bodenanalyse vom 30. Juni 2017, 00 UTC. Es zeigt eine ungewöhnliche Wetterlage mit einem Sturmtief über dem Baltikum. Dieses Tief war das Resultat einer sogenannten Genua-Zyklogenese (Vb-Wetterlage) mit extremen Niederschlägen im Berliner Bereich. Die dargestellten Elemente werden nachfolgend erläutert: 3.1 Legenden 1a Kartenlegende (Analyse) Boden für Fr, 30. Juni 2017, 00 UTC. Diese Karten stehen etwa 2 bis 3 Stunden nach der in der Legende angegebenen Zeit zur Verfügung, die 00-UTC-Karte also zwischen 02:00 und 03 UTC. 1b DWD-interne Signatur des Produktes 3.2 Druckzentren Druckzentren sind mit T (Tief) oder H (Hoch) beschriftet. Die meisten Druckzentren haben um sich herum eine oder mehrere geschlossene Isobaren, in diesem Fall handelt es sich oft um steuernde Druckgebilde. Druckgebilde ohne abgeschlossene Isobaren zeigen einen relativ tiefen (Randtief, Hitzetief) oder einen relativ hohen Luftdruck an. Vertreter sind der Hochkeil oder vorzugsweise im Winter - ein Reduktions- bzw. Kältehoch. Aus der Lage der Druckzentren zueinander ergibt sich die Windströmung. 2a 2b Okkludiertes Sturmtief über Brit. Inseln, Kerndruck unter 1000 hpa Okkludiertes Sturmtief über Baltikum, Kerndruck unter 990 hpa Titel 3/6
4 2c 2d Hitzetief (Tiefdruckrinne) über Nordafrika Randtief mit Frontensystem südlich Grönland 3a 3b 3c 3d Steuerndes Azorenhoch, Kerndruck über 1030 hpa Flaches Kältehoch über Weißem Meer Keil des Azorenhochs über Marokko Flaches Hoch ohne abgeschlossene Isobare rückseitig Kaltfront über Pyrenäen Merkregel Barisches Windgesetz: Wenn der Wind in den Rücken weht, dann ist der tiefe Druck auf der Nordhalbkugel links des Betrachters. 3.3 Isobaren Isobaren werden in einem Abstand von 5 hpa gezeichnet. Auch hier gibt es Zusammenhänge den Wind betreffend: Je enger der Isobarenabstand, desto stärker ist der Wind Oberhalb der Reibungsschicht, die je nach Topographie in 1000 bis 1500 m über Grund liegt, weht der Wind parallel zu den Isobaren 4a 4b 6a 6b 6c Abgeschlossene Isobare 1030 hpa Abgeschlossene Isobare 1000 hpa Schwachwindiger Bereich (großer Isobarenabstand) Zone mit sehr starken Winden aus Ost (enger Isobarenabstand) Zone mit sehr starken Winden aus Nord (enger Isobarenabstand) 3.4 Fronten Fronten separieren unterschiedliche Luftmassen. Sie können als Bodenfront auftreten, was die Regel ist, oder auch nur in der Höhe in Erscheinung treten (Höhenfronten). Dabei wird folgende Symbolik verwendet: Kaltfront am Boden Warmfront am Boden Okkludierte Front am Boden quasi-stationäre Front am Boden Höhenwarmfront Höhenkaltfront Abbildung 2: Frontensymbole Konvergenzlinie, Squall Line (nur DWD) Titel 4/6
5 Die Konvergenzlinie, auch Squall Line genannt, ist vom Ursprung her keine Front, weil sie sich in einem subtropischen labilen Warmsektor entwickelt. Die Auswirkungen sind allerdings der einer aktiven Kaltfront ähnlich. 5a 5b 5c 5d 5e Kaltfront Warmfront Okklusion Quasistationäre Front (abwechselnd Warm- und Kaltfront) Konvergenzlinie (im Warmsektor, zwischen Warm- und Kaltfront)) 3.5 Stationsmodell Das Stationsmodell dient in erster Linie dazu, die wichtigsten meteorologischen Parameter einer Bodenwetterstation graphisch auf einem möglichst kleinen Raum darzustellen. Dabei werden die unterschiedlichen Wetterparameter mit Symbolen und/oder Zahlen in einem bestimmten Schema nach WMO-Richtlinien geplottet. Das Stationsmodell wird schematisch aus dem nachfolgenden Beispiel ersichtlich: Abbildung 3: Stationsmodell, Quelle: Wikipedia Für den Piloten ist es nicht wichtig, Details zu verstehen oder zu interpretieren. Das hat der Meteorologe bereits erledigt und manuell Fronten und Isobaren in die Karte gezeichnet. Titel 5/6
6 4. Kontakt Deutscher Wetterdienst, Abteilung Flugmeteorologie, Frankfurter Str. 135, Offenbach Stand: Juli 2017 Anregungen und Fragen bitte an: Per Wir helfen Ihnen per auf schnellstem Weg weiter. Per Telefon: +49 (0) Sie erreichen diese Telefonnummer während der normalen Bürodienstzeiten. Per Telefax: +49 (0) oder +49 (0) Titel 6/6
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