DAK-Gesundheitsreport Koblenz, Landkreis Mayen und Bundesland Rheinland- Pfalz
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1 DAK-Gesundheitsreport 2013 Koblenz, Landkreis Mayen und Bundesland Rheinland- Pfalz
2 DAK-Gesundheitsreport 2013 Der Krankenstand im Jahr 2012 Im Blickpunkt: Psychische Erkrankungen Präventionsangebote der DAK-Gesundheit 2
3 Krankenstand in Koblenz und Landkreis Mayen im Vergleich zum Landes- sowie Bundesdurchschnitt ,2% 4,1% 4,1% 3,9% 3,9% 3,8% Bund Rheinland-Pfalz Koblenz und Landkreis Mayen Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit 2011 und
4 Krankenstand in den Regionen von Rheinland-Pfalz im Jahr 2012: Koblenz und Landkreis Mayen im Vergleich Rheinland-Pfalz Koblenz und Landkreis Mayen Landkreis Altenkirchen und Westerwaldkreis Landkreis Alzey-Worms und Frankenthal Landkreis Bad Dürkheim und Rhein-Pfalz-Kreis Landkreis Mainz-Bingen Stadt Pirmasens und Landkreis Südwestpfalz Landkreis Rhein-Hunsrück Landkreise Ahrweiler und Neuwied Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und Kusel Landkreise Südliche Weinstrasse und Germersheim mit den Städten Landau und Neustadt Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und der Eifelkreis Bitburg-Prüm Landkreise Vulkaneifel, Cochem-Zell und Rhein-Lahn Stadt und Landkreis Kaiserslautern und der Donnersbergkreis 4,1% 4,1% 4,1% 4,3% 4,2% 3,8% 4,7% 3,9% 3,8% 4,4% 4,1% 3,8% 4,2% 4,4% Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit
5 Woran erkrankten die Beschäftigten in Koblenz und im Landkreis Mayen im Jahr 2012? Muskel-Skelett-System 23,6% Psychische Erkrankungen 19,0% Atmungssystem 13,6% Verletzungen 11,3% Verdauungssystem Nervensystem, Augen, Ohren Neubildungen Infektionen Kreislaufsystem Äußere Ursachen und Faktoren 5,2% 4,7% 4,6% 4,5% 3,3% 1,7% Sonstige 8,6% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Anteil am Krankenstand Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit
6 Koblenz und Landkreis Mayen: Das hat sich 2012 im Vergleich zum Vorjahr bei den wichtigsten Krankheitsarten verändert Muskel-Skelett- System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen Verdauungssystem Nervensystem, Augen, Ohren AU-Tage pro 100 Versicherte Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit 2011 und
7 Wichtigste Krankheitsarten: Vergleich Koblenz und Landkreis Mayen mit Landesdurchschnitt Muskel-Skelett- System Psychische Erkrankungen Atmungssystem Verletzungen Verdauungssystem Nervensystem, Augen, Ohren Koblenz und Landkreis Mayen Rheinland-Pfalz AU-Tage pro 100 Versicherte Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit
8 Langzeiterkrankungen: 4,5% der Erkrankungsfälle in Koblenz und im Landkreis Mayen sind für 49,7% der Fehltage verantwortlich 100% 90% 80% 49,7% 4,5% 3,0% 8,8% 15,9% 43 Tage und mehr Tage 70% Tage 60% 50% 40% 8,0% 13,0% 30,1% 8-14 Tage 4-7 Tage 30% 20% 10% 0% 12,2% 11,3% 5,7% Anteil an den AU-Tagen 37,7% Anteil an den AU-Fällen 1-3 Tage Standardisierte Daten der DAK-Gesundheit
9 DAK-Gesundheitsreport 2013 Der Krankenstand im Jahr 2012 Im Blickpunkt: Psychische Erkrankungen Präventionsangebote der DAK-Gesundheit 9
10 Ausgangspunkt der Untersuchung Anstieg der Fehltage je 100 Versicherte seit 2000 Psychische Erkrankungen Rheinland-Pfalz Gesamt Rheinland-Pfalz Die Zunahme der Arbeitsunfähigkeiten aufgrund psychischer Erkrankungen ist seit Jahren die auffälligste Entwicklung im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen. Von 2000 bis 2012 nahm die Zahl der Fehltage in Rheinland-Pfalz aufgrund psychischer Erkrankungen um 85 Prozent zu (Bund: 85%). Im gleichen Zeitraum lässt sich beim Krankenstand insgesamt kein vergleichbarer Aufwärtstrend beobachten. Quelle: Daten der DAK-Gesundheit. 10
11 Fragestellungen: Sind wir heute anders krank? Krankschreibungen aufgrund psychischer Leiden: Wie sieht die Situation in Rheinland-Pfalz aus? Führt eine verbesserte diagnostische Kompetenz der Hausärzte sowie eine Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen dazu, dass Ärzte und Patienten eine solche Diagnose eher stellen bzw. zulassen? Welche Rolle spielt die Arbeitswelt hierbei? Haben Belastungen durch Arbeitsverdichtung, Flexibilisierung etc. so stark zugenommen, dass diese (Mit-)Verursacher für diese Entwicklung sind? Beispielhaft wird das Phänomen Ständige Erreichbarkeit untersucht. 11
12 Im Bundesvergleich durchgängig mehr Fehltage bei Psychischen Erkrankungen in Rheinland-Pfalz ,0 119,4 115,9 128,2 123,8 133,0 124,6 141,3 125,6 128,7 125,4 137,0 121,7 135,0 130,2 142,3 140,2 156,2 149,5 168,9 169,6 188,8 195,6 219,7 203,5 220, AU Tage DAK-Gesamt AU Tage Rheinland-Pfalz AU-Tage je 100 Versicherte. Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
13 Sind wir heute anders krank? Veränderung der Fehltage zwischen 2000 und 2012 in Rheinland-Pfalz Kreislaufsystem -32 Atmungssystem Muskel-Skelett-System Neubildungen Verdauungssystem Nervensystem, Augen, Ohren Verletzungen Infektionen Psychische Erkrankungen +101 Quelle: Daten der DAK-Gesundheit Fehltage je 100 Versicherte 13
14 14 DAK-Gesundheitsreport 2013 Koblenz und Landkreis Mayen Die wichtigsten Einzeldiagnosen unter den psychischen Erkrankungen ,0 91,8 38,8 40,3 AU-Tage je 100 Versicherte 2012 DAK-Gesamt AU-Tage je 100 Versicherte 2012 Rheinland-Pfalz 24,4 23,8 16,2 19,6 12,7 13,9 7,0 6,6 3,1 4,2 Depression (F32 + F33) Reaktionen auf schwere Belastungen u. Anpassungsstörungen (F43) Andere neurotische Störungen (F48) Somatoforme Störungen (F45) Andere Angststörungen (F41) Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (F10) Schizophrenie (F20) Quelle: Daten der DAK-Gesundheit 2012.
15 12 DAK-Gesundheitsreport 2013 Koblenz und Landkreis Mayen Bewertung des Phänomens Burnout in Bezug auf das verursachte Fehltagevolumen (Bund) 10 Fehltage pro 100 Versicherte 10,2 10,0 8 8, ,6 1,2 1,8 2,8 4,0 5,4 10, ,0 Z73 Burn out Depression (F32 + F33) Quelle: Daten der DAK-Gesundheit
16 Psychische Probleme werden meist von den Beschäftigten beim Arzt angesprochen, weniger durch den Arzt Psychische Probleme waren schon davor bekannt. Angaben von Befragten, die wegen psychischer Erkrankungen krank geschrieben waren Der Arzt hat von sich aus nach psychischen Problemen gefragt. 20,2% 12,4% 67,4% Ich habe von mir aus von psychischen Problemen berichtet. Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=
17 Ablehnende Haltungen der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz gegenüber psychischen Erkrankungen 50% 40% 6,5% 30% 20% 4,0% 35,2% 10% 20,1% 0% Ich halte es für eine übertriebene Schonhaltung, wenn man wegen psychischer Probleme der Arbeit fern bleibt. Wenn ich an einer psychischen Erkrankung leiden würde, würde ich es möglichst niemand sagen. 0,5% 2,1% Ich möchte niemanden als Kollegen haben, von dem ich weiß, dass er oder sie eine psychische Erkrankung hatte. trifft eher zu trifft voll zu Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=234 17
18 Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz werden (fast) nie außerhalb der Arbeitszeit angerufen oder haben keine Nummer hinterlegt. (durch Kollegen und Vorgesetzte) (fast) nie 42,3% Weder Festnetznoch Handy- Nummer ist dem Arbeitgeber bekannt 11,2% gelegentlich, (seltener als einmal pro Woche) 30,6% einmal pro Woche 5,6% mehrmals pro Woche bis täglich 10,3% Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=234 18
19 Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz lesen nie oder fast nie außerhalb der Arbeitszeit ihre s oder haben keine dienstlichen Mails Ich habe keine dienstlichen Mails. 25,4% täglich oder fast täglich 11,8% mehrmals in der Woche 9,0% nie oder fast nie 41,7% etwa einmal in der Woche 6,2% seltener als einmal pro Woche 5,9% Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=234 19
20 Nur eine Minderheit weist ein hohes Maß an Erreichbarkeit auf Bund Rheinland-Pfalz Hohe Erreichbarkeit Mittlere Erreichbarkeit 8,3% 8,6% 16,0% 17,6% Geringe Erreichbarkeit 40,8% 41,1% (fast) keine Erreichbarkeit 35,0% 32,7% Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=3.090 / N=234 20
21 Höhere Erreichbarkeit steigert Risiko für Depression 30% 25% Anteil Befragter mit depressiver Symptomatik nach Erreichbarkeit 24,0% 20% 15% 10% 11,4% 12,1% 16,7% 5% 0% nicht oder kaum erreichbar N=1.064 geringes Maß an Erreichbarkeit N=1.240 mittleres Maß an Erreichbarkeit N=491 hohes und sehr hohes Maß an Erreichbarkeit N=254 Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. 21
22 Zusammenfassung (1) Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen nahmen in Rheinland-Pfalz seit dem Jahr 2000 um 85 Prozent zu. Dies ist eine beispiellose Entwicklung im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen, die auch auf Bundesebene zu beobachten ist. Das AU-Geschehen mit psychischen Erkrankungen als Ursache wird von wenigen Einzeldiagnosen bestimmt: Depressionen, Anpassungsstörungen, neurotische Störungen und somatoforme Störungen. Das Burnout-Syndrom (Z73-Schlüssel) spielt demgegenüber eine geringe Rolle: Nur etwa jeder 740. Mann und jede 430. Frau war 2012 in Rheinland- Pfalz wegen eines Burnouts krank geschrieben. 22
23 Zusammenfassung (2) Das vielfach gezeichnete Bild des ständig erreichbaren Arbeitnehmers bedarf der Korrektur: Ständige Erreichbarkeit ist eine Ausnahme. Aber: Schon ein geringes Maß an Erreichbarkeit ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, dass sich eine depressive Symptomatik entwickelt. Eine Analyse der Krankmeldungen seit 2000 zeigt, dass es massive Verschiebungen zu den psychischen Krankheiten gibt. Viele Arbeitnehmer werden heute mit einem psychischen Leiden krankgeschrieben, während sie früher mit Diagnosen wie chronische Rückenschmerzen oder Magenbeschwerden arbeitsunfähig gewesen wären. 23
24 DAK-Gesundheitsreport 2013 Der Krankenstand im Jahr 2012 Im Blickpunkt: Psychische Erkrankungen Präventionsangebote der DAK-Gesundheit 24
25 Kennen die Beschäftigten in Rheinland-Pfalz Angebote zur Prävention Psychischer Erkrankungen? Ja, Informationsveranstaltungen/Schulungen zu Stress (). 11,4% Ja, Versuch, die Arbeit weniger stressig zu gestalten (). 15,4% Ja, durch Betriebsarzt / Sicherheitsfachkraft () 7,5% 0% 5% 10% 15% 20% Quelle: IGES nach Beschäftigtenbefragung der DAK-Gesundheit. N=234 25
26 Gesund leben und arbeiten mit der DAK-Gesundheit 26
27 Die DAK-Gesundheit Kompetenter Partner für Beschäftigte und Arbeitgeber Welche Trends in der modernen Arbeitswelt fließen in unsere Unternehmensphilosophie ein? Alternde Belegschaften erfordern neue Antworten im Personalund Gesundheitsmanagement. Längere Erwerbstätigkeit: Nur mit gesunden Mitarbeitern ist Produktivität sicher zu stellen. Effektives betriebliches Gesundheitsmanagement wird zum wichtigen Kriterium im globalen Wettbewerb. Gesundheitsförderung wird zunehmend auch zur Führungsaufgabe. 27
28 Was leistet die DAK-Gesundheit in der Prävention? Betriebliches Gesundheitsmanagement im Bereich psychische Erkrankungen: Angebote zum effektiven Stressmanagement am Arbeitsplatz Vermittlung wirksamer Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Yoga, Tai Chi, Qi Gong Coaching für Führungskräfte in Gesundheitsförderung 28
29 Was leistet die DAK-Gesundheit bei innovativen Therapieangeboten? Persönliche Betreuung und Begleitung durch Gesundheitsberater Spezialistennetzwerke der DAK-Gesundheit erhöhen die Versorgungsqualität bei Psychischen Erkrankungen Psy-case: Professionelles Versorgungsmanagement bei Psychischen Erkrankungen Ambulante Rehabilitation in spezialisierten Kliniken für psychosomatische Erkrankungen. 29
30 Koblenz und Landkreis Mayen und Bundesland Rheinland-Pfalz Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 30
31 Koblenz und Landkreis Mayen und Bundesland Rheinland-Pfalz Weitere Information - Back up! 31
32 Was steckt eigentlich hinter? Muskel-Skelett-Erkrankungen z. B. Rückenschmerzen, Bandscheibenschaden, Knieprobleme etc. Atemwegserkrankungen z. B. Erkältung (akute Infektion der Atemwege), Bronchitis, Mandelentzündung Verletzung und Vergiftung z. B. Verstauchungen, Verrenkungen, Schnittwunden, Unfälle (am Arbeitsplatz, im Haushalt) Infektionen z. B. Magen-Darm-Grippe Psychische Erkrankungen z. B. Depression, Neurosen oder Angststörungen Erkrankungen des Verdauungssystems z. B. Magen- und Darmprobleme wie Durchfall (Diarrhö), Entzündungen und Infektionen Erkrankungen des Kreislaufsystems z. B. Bluthochdruck, Schlaganfall und andere Herzerkrankungen Neubildungen z. B. gute oder bösartige Tumore 32
33 Psychische Erkrankungen: Was steckt eigentlich hinter? Depressionen als depressive Episode (F32): Symptome sind gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit, Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit. Im Durchschnitt 6 Monate Dauer Depressionen rezidivierende depressive Störung (F33): wiederholte depressive Episoden Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43) ein oder zwei ursächliche Faktoren (direkte Folge!): außergewöhnliches belastendes Lebensereignis oder besondere Veränderung im Leben, die zu anhaltend unangenehmer Situation führt. Hierzu gehört die Posttraumatische Belastungsstörung (PBTS), die akute Belastungsreaktion sowie die Anpassungsstörung Andere neurotische Störungen F48 Neurasthenie (Erschöpfungssyndrom: körperliche und/oder psychische Erschöpfung), Depersonalisationsstörung Somatoforme Störungen (F45) Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen Forderungen nach medizinischen Untersuchungen, trotz des Versicherns von Ärzten, dass körperliche Symptome nicht körperlich begründbar sind Andere Angststörungen (F41) Hauptsymptom: nicht auf bestimmte Umgebungssituationen begrenzte Angst (im Ggs. zu isolierten spezifischen Phobien) Psychische und Verhaltensstörung durch Alkohol (F10): darunter akute Intoxikation, Folgen des Missbrauchs, Entzugssyndrome u.a. 33
34 Datenquellen Analyse der AU-Daten der DAK-Gesundheit ( ) Bundesweit repräsentative Online-Befragung von Erwerbstätigen im Alter von Jahren Datenquellen Gruppendiskussionen mit (Haus-)ärztlichen Qualitätszirkeln Literaturstudien zur Prävalenz Psychischer Erkrankungen (z.b. DEGS und BGS) 34
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