Wohin geht die Reise? Mehrsprachigkeit in der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung Status quo und aktuelle Entwicklungen in Österreich
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- Jasmin Gärtner
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1 Wohin geht die Reise? Mehrsprachigkeit in der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung Status quo und aktuelle Entwicklungen in Österreich Dagmar Gilly bimm.at Bozen, 17. März 2017 Sprachkompetenzen erheben, beschreiben und fördern im Kontext von Schule und Mehrsprachigkeit
2 Das BIMM ist das Netzwerk der 13 Pädagogischen Hochschulen Österreichs zur Förderung der Qualitätsentwicklung und Professionalisierung in der Pädagog_innenbildung zu den Themen Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit. *an der PHSt 2013 im Auftrag des BMB I/4 - Abteilung für Diversitäts- und Sprachenpolitik, Minderheitenschulwesen und Schulpartnerschaft eingerichtet.
3 Die Arbeit im BIMM fokussiert auf sprachliche und kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft in den Handlungsfeldern der Pädagogischen Hochschulen: Lehre in Aus-, Fort- und Weiterbildung, Schulentwicklung, Forschung, Beratung.
4 Ziel der Arbeit Ziel der Arbeit ist es, das Themenfeld sprachliche und kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft nachhaltig in der PädagogInnenbildung zu verankern und weiter zu entwickeln.
5 Wie? Erstellung von Datengrundlagen Gezielte Impulse Austausch und Zusammenarbeit Gemeinsame Vorgehensweisen Entwicklung kooperativer Angebote/Projekte Qualifizierungen - Standards
6 Themen Was hat das BIMM damit zu tun? Was ist zum Thema in Österreich passiert? Was ist in der Ausbildung (nicht) gelungen? Wie entwickelt sich die berufsbegleitende Weiterqualifizierung aktuell? Wohin geht die Reise?
7 Was hat das BIMM damit zu tun? Der Schwerpunkt liegt auf der Wertschätzung und Entwicklung der Fähigkeit aller, mehrere Sprachen zu lernen und zu verwenden, diese Kompetenz durch angemessenen Unterricht und durch eine plurilinguale Bildung zu verbreitern und zu vertiefen, mit dem Ziel, sprachliche Sensibilität und kulturelles Verständnis als Basis für eine demokratische Gesellschaft von BürgerInnen zu schaffen (Sprach- und Sprachunterrichtspolitik in Österreich, Länderprofil, 2009, S. 12)
8 Was ist zum Thema in Österreich passiert? Bundesrahmengesetz zur Einführung einer neuen Ausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen (2013) Empfehlungen zur Curriculaerstellung bzw. -überarbeitung durch den Qualitätssicherungsrat (2013) Handbuch zur Curriculaentwicklung (Braunsteiner & Schnider & Zahalka, 2014) Curriculum Mehrsprachigkeit (Krumm & Reich, 2011) Rahmenmodell Basiskompetenzen Sprachliche Bildung für alle Lehrenden (Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum, 2014) Empfehlungen für Diversität und Mehrsprachigkeit in Organisation, Personal, Curricula, Forschung, Lehre der Pädagog_innenausbildung (neu). Ergebnisse der Arbeitsgruppe Diversität und Mehrsprachigkeit in pädagogischen Berufen (BMBF, 2013) Pädagog_innenbildung Neu. Die Zukunft pädagogischer Berufe unter besonderer Berücksichtigung der Diversität und Inklusion. Empfehlungen der Expert_innengruppe Inklusive Pädagogik. (2014)
9 Was ist zum Thema in Österreich passiert? Bundesrahmengesetz (2013): Lehrer_innenkompetenzen Die Curricula müssen kompetenzorientiert gestaltet sein und sehen den Aufbau von professionsorientierten u.a. von inklusiven und interkulturellen Kompetenzen vor. (Bundesrahmengesetz, 2013, S. 6) Um Diversität zu fördern, dürfen Menschen aufgrund von anderen Erstsprachen als Deutsch nicht diskriminiert werden. Ggf. sind im Eignungsverfahren oder während des Studiums entsprechende Ausgleichsmaßnahmen anzubieten. (Bundesrahmengesetz, 2013, S. 7)
10 Was ist zum Thema in Österreich passiert? Qualitätssicherungsrat (2013): Diversitäts - und Genderkompetenz Pädagog_innen können die Vielfalt der Lernenden, z.b. in Bezug auf Migrationshintergrund, sprachliche Bildung (Mehrsprachigkeit, Deutsch als Bildungssprache, Deutsch als Zweitsprache), Geschlecht, besondere Bedarfe, kulturelle Aspekte, sozioökonomischen Status, Bildungshintergrund, Erwartung und Anspruch an das Bildungswesen, für ihre Tätigkeit produktiv nutzen. Sie sehen jegliche Kompetenz als Ressource und Potential an. (Qualitätssicherungsrat, 2013, S. 24).
11 Was ist zum Thema in Österreich passiert? Curriculum Mehrsprachigkeit & Rahmenmodell Basiskompetenzen Sprachliche Bildung für alle Lehrenden (Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum, 2014) ALLE Lehrenden sind auch Sprachenlehrende Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt im Klassenzimmer als Herausforderung und Chance Integration aller in der Klasse gesprochenen Sprachen Bedeutung sprachlicher Bildung für alle Lernprozesse Zusammenhang zwischen Sprachen und Kulturen.
12 Rahmenmodell (6EC) Deutsch als Unterrichtssprache Deutsch als Zweitsprache alle mitgebrachten und schulisch erlernten (Bildungs-)Sprachen Sprache/n in den Sachfächern THEMENBEREICHE 1. Vielfalt der eigenen Sprachlichkeit Sprachenbiographische Arbeit Motivation der Studierenden 2. Sprachlernerfahrung Spracherwerb 3. Sprache(n) und Identität(en) im Kontext von kultureller Vielfalt 4. Sprachen in der Institution Schule: Diagnose und Förderung 5. Sprachen in der Institution Schule: Rahmenbedingungen
13 Was ist in der Ausbildung (nicht) gelungen? Studie Judith Purkarthofer (2016): Begriffe von Mehrsprachigkeit. Sprachliche Bildung der PädagogInnen vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung. Hier einige Kernaussagen im Überblick: Sichtbarkeit: kommt in allen Curricula vor und ist mehr als bisher verankert mit anderen Diversitätsfeldern gemeinsam Unklarheit der Begriffe/Konzepte Perspektive: haftet stark an SuS (Perspektive; sie haben Förderbedarf), NICHT im Kontext der Studierenden oder Lehrenden gesehen; Chance vs Herausforderung
14 Was ist in der Ausbildung (nicht) gelungen? Verankerung als Pflicht oder Wahl: nicht in verpflichtenden Studienteilen, breiter in SP/Wahlbereichen (Schwerpunkte, Spezialisierungen, z.t. sehr umfangreich) Bindung an Fächer: steht in Verbindung mit den Fächern : Deutsch, DaZ, Sprachenfächern, Inklusion (meist mit Fokus Chance) wenig in allen anderen Fächern (eher mit Fokus Herausforderung) Leerstelle: Es ist KEIN Angebot zum Fach Muttersprachlicher Unterricht (Erstsprachenunterricht) verankert.
15 Mehrsprachigkeit in der PB Neu Beispiel SP-Angebot Primarstufe BA im EVSO* *Entwicklungsverbund Süd-Ost = Burgenland, Kärnten, Steiermark Pädagogische Hochschule / Schwerpunktangebot Steiermark Sprachliche Bildung & Diversität, 60 EC (verpflichtendes Auslandssemester) Kärnten Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung. Die Alpen-Adria Region im Fokus, 60 EC Burgenland Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung, 60 EC Studierende gesamt Quelle: BIMM_Überblick Bachelor Primar mit Studienbeginn 2015/ (Start 2015/16) (Start 2015/16) 17 - (Start 2015/16) 9 Studierende im SP
16 Mehrsprachigkeit in der PB Neu Beispiel Primarstufe BA im EVSO Forschungsprojekt des BIMM : Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit in den Curricula der Primarstufe (BA, MA) Hypothesen: nicht ausreichend im Umfang (verpflichtende Studienanteile) nicht systematisch in allen Studienbereichen (BWG, Praxis, FW, FD) Mehrsprachigkeit der Studierenden nicht integriert
17 Wie entwickelt sich die berufsbegleitende Weiterbildung*? Zahl der Angebote steigt Umfang der Qualifizierungen sehr unterschiedlich (EC/Inhalte) Umfang steigt (vgl. Ausbildung Standards 30EC / 60 EC) Verschiebung (inhaltlich) in Richtung Deutsch als Zweitsprache In Entwicklung: Bundesweite Empfehlungen zur Qualifizierung für Lehrende in Sprachfördermaßnahmen - Umfang, Kompetenzen, Inhalte (vgl. Bundesweites Standardmodul: Frühe sprachliche Bildung für Elementar- /PrimarpädagogInnen)) *Erlass des BMB: Angebote der Sprachförderung auf alle Schularten erweitert, die Qualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer in SFK/SSG ist ab SJ 2016/17 verpflichten.
18 Mehrsprachigkeit in der PB Neu Wohin geht die Reise? Mehrsprachigkeit erscheint (wie auch Interkulturelle Bildung ) als Themenfeld in Angeboten unter anderem Fokus: Deutsch als Zweitsprache* Sprachstandsdiagnostik Sprachsensibler Fachunterricht Sprachbewusster Unterricht Mehrsprachigkeit(sdidaktik) Interkulturelle Bildung Migrationspädagogik *Zu berücksichtigen ist die Verankerbarkeit (vgl. Anstellung Schulfach vorhanden ja/nein) - Studienangebot der Ausbildung/Primar in Planung (Master) - Studienangebot der Ausbildung/Sekundarstufe z.t. regional in Planung
19 Lehren und Lernen in der Migrationsgesellschaft - Wohin geht die Reise? Lehr- und Lernangebote für Lehramtstudierende und Lehrende Ab Mai 2017 online: BIMM-Themenplattform
20 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen finden Sie unter bimm.at
21 Literatur und weiterführende Links Herzog-Punzenberger, Barbara (Hrsg.). (2012). Nationaler Bildungsbericht Österreich 2012, Band 2: Fokussierte Analysen bildungspolitischer Schwerpunktthemen. Graz: Leykam. (siehe: abgerufen am ) Nusche, Deborah et al. (2009). OECD reviews of migrant education Austria. (siehe: abgerufen am ) Reich, Hans H. und Hans-Jürgen Krumm (2011). Curriculum Mehrsprachigkeit, siehe aufgerufen am ) Gesetzlicher Grundlagen: Bundesrahmengesetz zur Einführung einer neuen Ausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen (2013). (siehe: abgerufen am ) Zulassungsverordnung an Pädagogischen Hochschulen (2013). (siehe: abgerufen am ) Statistik, Studien, Daten und Zahlen: Statistik Austria (2014). Migration & Integration. Zahlen. Daten. Indikatoren BMI: Wien (siehe abgerufen am )
22 Literatur und weiterführende Links Weiterführende Links, Projekte, Einrichtungen: Bundeszentrum für Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit, bimm.at Förmig, Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum, Projekt Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in Nordrhein-Westfalen, Projekt Migration und Mehrsprachigkeit in pädagogischen Berufen, Bundesministerium für Bildung und Frauen, Okay-Line für Zuwanderung und Integration in Vorarlberg, Schule mehrsprachig, Bundesministerium für Bildung und Frauen,
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