I N F O R M A T I O N
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- Jesko Hummel
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1 I N F O R M A T I O N zur mit Landesrat Rudi Anschober und Dr. David Pfarrhofer (market-institut) am 16. Dezember 2008 zum Thema "Aktuelle market-meinungsumfrage Die große OÖ Klimaumfrage: Oberösterreicherinnen sind Klimaschutz-Europameister"
2 LR Rudi Anschober Seite 2 Die große OÖ Klimaumfrage: Oberösterreicher/innen sind Klimaschutz-Europameister Wie die Oberösterreicher/innen zum Klimaschutz stehen, wie stark sie sich bedroht fühlen, wie sie sich für Klimaschutz engagieren und was sie bereit wären zu tun. Klimaveränderung größte Sorge der Oberösterreicher! Oberösterreichs Bürger/innen sind die größten Klimaschützer Europas. Das belegt eine neue Umfrage des market-institutes im Auftrag von Umwelt-Landesrat Rudi Anschober. Die Oberösterreicher bewerten die Klimaveränderung als größtes globales Problem - noch vor der Finanzkrise, der wirtschaftlichen Rezession, Armut, Terrorismus und Krieg. Für 69 Prozent der Bevölkerung ist die Klimaveränderung ein schwerwiegendes Problem. Die Oberösterreicher sehen sich im EU- Vergleich (jüngster Eurobarometer) als viel besser informiert über die Klimaveränderung, üben heftige Kritik am zu geringen Engagement von EU und österreichischer Bundesregierung beim Klimaschutz. 93 Prozent fordern mehr Einsatz alternativer Brennstoffe (Ökoenergie) (EU-weit 70 %, 66 % sehen positive Auswirkungen des Klimaschutzes auf die Wirtschaft (EU-weit 56 %). 89 Prozent der Oberösterreicher/innen geben an, sich für den Klimaschutz zu engagieren, weil es die Pflicht eines Bürger sei seine Umwelt zu schützen, 73 % zeigen sich sehr betroffen, wie wir die Welt unseren Kindern und künftigen Generationen hinterlassen. 58 % glauben, dass Klimaschutz auch hilft Geld zu sparen (EU-weit 58 %). Die Mehrheit der Oberösterreicher/innen sieht 10 Prozent Mehrkosten für klimaschonende Energieformen als akzeptabel, eine große Mehrheit begrüßt die EU-Klimaziele und würde auch eine Emissionsreduktion der EU um 30 Prozent unterstützen. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober ist vom Bewusstsein, dem Engagement und den Überzeugungen der Oberösterreicher/innen begeistert: "Dieses hohe Bewusstsein, diese positive Einstellung zum Klimaschutz, diese ungewöhnlich hohe Einschätzung des
3 LR Rudi Anschober Seite 3 Gefährdungspotenzials der Klimaveränderung und der existenziellen Notwendigkeit von Klimaschutz für unsere Kinder und Kindeskindern ist in Europa einzigartig und einer der wesentlichen Gründe, warum wir beim Klimaschutz erfolgreich sind, die Energiewende hin zu den erneuerbaren Energieträgern so erfolgreich ist. Wir sind auf einem guten Kurs." Die Hintergrundfakten: ersmals sinken im Industrieland Oberösterreich die CO 2 -Emissionen, erstmals sinkt der Energieverbrauch. Die Anteile erneuerbarer Energie steigen weiter an, Tausende Oberösterreicher haben in den letzten Wochen die neuen Förderaktionen des Umweltressorts, den Klimabonus genützt und ihre Heizung von Öl auf Pellet umgestellt, Energiesparmassnahmen finanziert oder den Umstieg auf e-mobilität verwirklicht. 1. Globale Probleme Große Sorgen bereitet der oberösterreichischen Bevölkerung die globale Erwärmung: 62 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sehen darin eine ernsthafte weltweite Bedrohung die alternative Formulierung Klimaveränderung wirkt etwas weniger bedrohlich und wird auch in geringerem Ausmaß als Gefahr erkannt. Auf dem zweiten Platz folgt die Finanzkrise, die von 54 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung als gefährlich eingestuft wird. Bedroht fühlt man sich weiters von weltweiter Armut und dem internationalen Terrorismus. Als vergleichsweise weniger gefährlich werden das Anwachsen der Weltbevölkerung, der Anstieg der Atomwaffen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wahrgenommen. Was die globale Erwärmung betrifft, so schätzen knapp zwei Drittel der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher das Problem als schwerwiegend ein. Besonders bedroht von der Klimaveränderung/globalen Erwärmung fühlen sich die jüngere Generation sowie Personen mit gehobener Schulbildung. Durchwegs gut informiert fühlen sich die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher hinsichtlich dieser Thematik: Jeweils drei von vier Befragten
4 LR Rudi Anschober Seite 4 geben an, ausreichend über Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen gegen den Klimawandel informiert zu sein. Im Vergleich zum Eurobarometer des Jahres 2008 lässt sich somit erkennen, dass sich die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher als deutlich besser informiert fühlen. Die Beurteilung des Engagements zeigt Handlungsbedarf auf eine deutliche Mehrheit ist jeweils der Ansicht, dass sowohl die EU, die Bürger, die Regierung als auch die Unternehmen zu wenig im Kampf gegen die Klimaerwärmung tun. Auffallend im Vergleich zu den Ergebnissen des Eurobarometers ist, dass die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in geringerem Maße der Ansicht sind, dass der Einzelne, aber auch die Industrie zu wenig Engagement zeigen. Kritischer zeigt sich die Bevölkerung jedoch hinsichtlich der EU, diese könnte nach Ansicht von 69 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher mehr Engagement zeigen. Bei den Aktivitäten im Kampf gegen den Klimawandel ist in der oberösterreichischen Bevölkerung vor allem die Verwendung alternativer Brennstoffe populär: 93 Prozent stimmen einer intensiveren Nutzung zu. Weitere 83 Prozent geben an, bereits persönlich Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt zu haben und zwei von drei Oberösterreichern sind der Ansicht, dass der Kampf gegen die globale Erwärmung auch positive Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben kann. Deutlich wird das grüne Bewusstsein der oberösterreichischen Bevölkerung auch im Vergleich zum Eurobarometer: Der europäische Durchschnitt liegt hier jeweils deutlich darunter; ausgeprägter bei den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ist auch die Ansicht, den Klimawandel aktiv beeinflussen und somit bewältigen zu können. Diese Einstellung spiegelt sich auch bei den persönlichen Maßnahmen, die gegen den Klimawandel getroffen wurden, wider. So geben neun von zehn im Kampf gegen den Klimawandel aktive Personen an, den Müll zu trennen, 82 Prozent reduzieren den Energieverbrauch zu Hause, jeweils drei von vier sparen Wasser und kaufen bewusst regionale Produkte. Knapp zwei Drittel in dieser Zielgruppe versuchen, vermehrt auf umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel umzusteigen
5 LR Rudi Anschober Seite 5 und den Verbrauch von Einweggütern zu reduzieren. Interessant ist hier wieder der Vergleich zu den Ergebnissen des Eurobarometers: Bei sämtlichen Items liegen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher deutlich über dem europäischen Durchschnitt, besonders auffallend ist der Unterschied beim regionalem Bewusstsein. Wenig überraschend in diesem Zusammenhang ist, dass der Umweltschutz für die Oberösterreicher in wesentlich stärkerem Ausmaß als Bürgerpflicht wahrgenommen wird, als dass bei den europäischen Mitbürgern der Fall ist. Auch der finanzielle Nutzen wird von der oberösterreichischen Bevölkerung besser erkannt: 58 Prozent der Befragten geben an, durch Klimaschutzmaßnahmen Geld sparen zu können, in Europa liegt der Wert durchschnittlich bei 25 Prozent. Bei jenen Oberösterreichern, die kaum oder gar keine Maßnahmen gegen den Klimawandel setzen, dominiert vor allem die Ansicht, dass individuelle Änderungen alleine zu wenig sind, um den Prozess aufhalten zu können. Jeweils ein Drittel der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wissen nicht, wie man etwas gegen den Klimawandel unternehmen kann, befinden den Kampf gegen den Klimawandel als zu teuer oder sehen es als Aufgabe der Regierungen und der Unternehmen, etwas dagegen zu unternehmen. Nur eine kleine Minderheit gibt als Grund für das fehlende Engagement die persönliche Nichtbetroffenheit von der globalen Erwärmung an. Was die zusätzliche Zahlungsbereitschaft im Kampf gegen die Klimakatastrophe betrifft, so zeigt sich, dass die oberösterreichische Bevölkerung im Durchschnitt bereit ist, knapp 10 Prozent an Mehrkosten in Kauf zu nehmen. Besonders hoch ist die Zahlungsbereitschaft dabei in der Bildungselite. 2. EU-Klimaziele Überwiegend positiv fällt die Beurteilung der EU-Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels in der Bevölkerung Oberösterreichs aus. Der Plan, die Emission von Treibhausgasen bis 2020 um 20 Prozent zu senken, wird von drei Vierteln der Bevölkerung als genau richtig oder sogar als zu bescheiden betrachtet.
6 LR Rudi Anschober Seite 6 Überdurchschnittlich ausgeprägt ist diese Ansicht bei den Mühlviertlern, hier liegt der Anteil sogar bei 90 Prozent. Auch das Ziel der Europäischen Union, durch ein internationales Abkommen zwischen den Wirtschaftsmächten die Emissionen bis 2020 um 30 Prozent zu senken, findet positives Echo: Die Hälfte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bezeichnen dieses Zielausmaß als genau richtig und weiteren 20 Prozent ist das sogar zu wenig. Wiederum besonders positiv wird das Vorhaben von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Mühlviertels bewertet. Als passend wird von der Hälfte der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher auch die EU-Vorgabe, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen, betrachtet. Knapp jeder dritte Befragte ist der Ansicht, dass das nicht genug ist auffallend hoch ist der Anteil bei den Personen mit gehobener Schulbildung: Innerhalb dieser Gruppe liegt der Wert bei knapp 50 Prozent. Fazit: Dem Großteil der Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ist die Ernsthaftigkeit der Klimaerwärmung bewusst: Herr und Frau Oberösterreicher fühlen sich über Ursachen und Folgen informiert und treffen auch im Kleinen gezielte Maßnahmen, um dem Wandel entgegenzuwirken. Insgesamt erscheint die globale Bedrohung aus der Sicht der oberösterreichischen Bevölkerung bewältigbar, der Kampf gegen die Erderwärmung als Bürgerpflicht. Insofern wird seitens der Bevölkerung generell verstärktes Engagement verlangt, insbesondere von der EU.
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