Sicherheitsaudit für Straßen (SAS) Qualifizierung zu Auditoren für Außerortsstraßen und Ortsdurchfahrten
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- Hede Thomas
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1 Sicherheitsaudit für Straßen (SAS) Qualifizierung zu Auditoren für Außerortsstraßen und Ortsdurchfahrten Ausbildungsplan Stand April 2003
2 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Arbeitsgruppe Straßenentwurf ad-hoc-gruppe: Sicherheitsaudit für Straßen (SAS) Dr.-Ing. Reinhold Baier Prof. Dr.-Ing. Andreas Bark RDir. Dr.-Ing. Ekkehard Brühning (Leiter) RD'in Dipl.-Ing. Iris Kralack ORBR Dipl.-Ing. Roland Krumm Dr.-Ing. Volker Meewes Ltd. RBDir Dipl.-Ing. Helmut Nikolaus Dr.-Ing. Thomas Räder-Großmann BDir Dipl.-Ing. Michael Rohloff Professur Verkehrsplanung und Verkehrstechnik Bauhaus-Universität Weimar Dipl.-Ing. Christian Baselau Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ulrich Brannolte (Leiter) Dipl.-Ing. Lars Fischer Institut für Straßenverkehr Köln (ISK) des GDV Dr.-Ing. J. Emmanuel Bakaba Dr.-Ing. Volker Meewes (Leiter) Dipl.-Ing. Volker Neumann
3 Vorbemerkung Grundlage für die Auditorenschulung sind neben dem vorliegenden Ausbildungsplan auch die "Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS)" der FGSV. Die Anwendung der ESAS erfordert neben einschlägigen beruflichen Erfahrungen auch spezielle Kenntnisse und Sichtweisen, die für die Durchführung von Audits notwendig sind, üblicherweise jedoch nicht vorausgesetzt werden können. Die adhoc Gruppe stellte daher die Forderung nach Entwicklung entsprechender Ausbildungskonzepte und inhalte für den Tätigkeitsbereich zukünftiger Auditoren auf. Das vorliegende Curriculum basiert auf einem ersten detailliert ausgearbeiteten Entwurf des ISK. Dabei sind die langjährigen Erfahrungen aus vielfältigen Schulungsmaßnahmen im Bereich der Verkehrssicherheit eingeflossen und finden sich sowohl bei den Inhalten als auch bei den Abläufen für eine vorgesehene Ausbildung zu Auditoren wieder. Das ausgearbeitete Konzept wurde einer intensiven fachlichen Beratung unterzogen. Im Anschluss wurde das Curriculum im Jahre 2002 in einer Schulungsmaßnahme für die Straßenbauverwaltung des Landes Brandenburg in die Praxis umgesetzt. Diese über Monate in mehrere Phasen laufende Maßnahme wurde mit einem Abschlusszertifikat für die ersten in Deutschland geschulten Auditoren an der Bauhaus-Universität Weimar abgeschlossen. Eine die Maßnahme begleitende sozialwissenschaftliche Untersuchung gab positive Aufschlüsse über die Eignung des Curriculums für weitere Schulungen zu Auditoren für den Außerortsbereich einschließlich Ortsdurchfahrten und bestätigte die Kombination aus der Vermittlung aktuellen methodischen Wissens, aus Übungen an Fallbeispielen in Kleingruppen sowie aus der erstmaligen Beteiligung an realen Audits für die Schulungsteilnehmer. Ebenso bestätigte sich die Notwendigkeit für den Umfang und die vorgenommene inhaltliche Tiefe der Schulungen vor dem Hintergrund eines allseits anerkannten Qualitätsanspruchs für die Schulung zu Auditoren. Das Curriculum ist dabei bereits auf ein System von an die eigentliche Schulungsmaßnahme anschließenden Aktivitäten abgestellt; durch kontinuierliche Nachschulungen und zu bildende Arbeitskreise der Auditoren soll der erreichte Ausbildungsstandard kontinuierlich gehalten werden. Nicht zuletzt auch aufgrund der bereits nachgewiesenen Praxisbewährung soll das Curriculum einen Standard setzen und als Basis für weitere Kursangebote dienen. Es ist beabsichtigt, nach weiteren Erfahrungen im Jahr 2004 eine überarbeitete Fassung vorzulegen. 3
4 Die Qualifizierung zu Auditoren besteht aus 7 Phasen: 1. Phase: Qualifizierungsseminar 3 Tage am Schulungsort 2. Phase: Projektaufgaben Erstellung von Audits für Außerortsstraßen 3. Phase: Qualifizierungsseminar 3 Tage am Schulungsort 4. Phase: Projektaufgabe Erstellung von Audits für Ortsdurchfahrten 5. Phase: Präsentation und Diskussion 2 Tage der Projektaufgaben (Phase 2 und 4) am Schulungsort 6. Phase: Projektaufgabe "Audits für Gesamtprojekte" 7. Phase: Abschlussseminar und Aushändigung des Zertifikats 2 Tage am Schulungsort Gesamter Ausbildungszeitraum ca. 6 Monate Ausbildungsziel ist die Eignung als Auditor. Das Zertifikat ist zeitlich befristet. Die Auditoren sollen regelmäßig an einem Auditorenforum teilnehmen, das dem Erfahrungsaustausch und der Fortbildung dient (Auditorenforen werden entweder vom jeweiligen Bundesland eingerichtet oder es werden anderweitig entsprechende Angebote gemacht). 4
5 Regelwerke und Materialien, die jeder Teilnehmer mitbringen sollte ( 1) Sicherheitsaudit für Straßen (SAS) in Deutschland, Berichte der BASt, Verkehrstechnik Heft V 98 ( 2) Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS), FGSV, 2002 ( 3) Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung VwV-StVO BMVBW, Verkehrsblatt-Verlag Dortmund ( 4) Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen Teil 1: Führen und Auswerten von Unfalltypensteckkarten, Empfehlungen des ISK, Nr. 12, Januar 2003 ( 5) Merkblatt für die Auswertung von Straßenverkehrsunfällen Teil 2: Maßnahmen gegen Unfallhäufungen, Empfehlungen des ISK, Nr. 13, Juli 2002 ( 6) Richtlinien für die Anlage von Straßen Teil: Querschnitte (RAS-Q 96), FGSV, 1996 ( 7) Richtlinien für die Anlage von Straßen Teil: Knotenpunkte (RAS-K-1 / RAL-K-2/AH-RAL-K-2 / RAS-K-2-B), FGSV ( 8) Merkblatt für die Anlage von kleinen Kreisverkehrsplätzen, FGSV, 1998 ( 9) Eckstein, K., Meewes, V.: Sicherheit von Landstraßen-Knotenpunkten, Knotenpunktgrundformen Verkehrsregelung Zufahrten, Mitteilungen Nr. 40 des Institutes für Straßenverkehr Köln (ISK), Januar 2002 (10) Richtlinien für die Anlage von Straßen Teil: Linienführung (RAS-L 95), FGSV, 1995 (11) Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen (EWS), FGSV, 1997 (12) Richtlinien für die Anlage von Straßen Teil: Entwässerung (RAS-Ew), FGSV, 1987 (13) Empfehlungen für die Anlage von Hauptverkehrsstraßen (EAHV), FGSV, 1993 (14) Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 95), FGSV, 1995 (15) Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA), FGSV, 1992 (16) Richtlinien für die Markierung von Straßen (RMS Teil 1/Teil 2), FGSV, 1993/1980 (17) Richtlinien für die wegweisende Beschilderung außerhalb von Autobahnen/auf Autobahnen (RWB-2000 / RWBA 2000), FGSV, 2000 (18) Richtlinien für die Rastanlagen an Straßen Teil 1 (RR 1), FGSV, 1981 (19) Vorläufige Hinweise zu den Richtlinien für Rastanlagen an Straßen bezüglich Autobahnrastanlagen (VHRR), FGSV, 1999 (20) "Ausrüstung" für Ortsbesichtigung, z. B. Kamera, Diktiergerät bzw. Klemmbrett und Papier Falls vorliegend: Landesspezifische Regelwerke (z. B. OD-Leitfaden Brandenburg) oder ergänzende Regelungen (z. B. "Orangener Ordner" Brandenburg) zu den o. g. Richtlinien etc. 5
6 Weitere Materialien, die den Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden ( 1) Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen (RPS Entwurf), FGSV, 2002 ( 2) Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume (ESAB Entwurf), FGSV, 2002 ( 3) Sicherheitsnachweise für Querschnitte und Knotenpunkte (CD-ROM), Arbeitshilfe des ISK, 2003 ( 4) Verkehrssicherheit an BAB-Ausfahrten, BASt, Januar
7 1. Phase: Qualifizierungsseminar (3 Tage) Einführung/Seminarziele Grundlagen zum Audit-Verfahren 1. Tag 2. Tag 3. Tag Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS) - Ablauf von Audits - Audit-Phasen - Nutzen und Kosten des Audits Unfalluntersuchungen und Unfallkenngrößen Übung: Unfallkenngrößen Besprechung der Übungsergebnisse: Unfallkenngrößen Einbahnige Außerortsstraßen - Vorplanung Entwurfs- und Betriebsmerkmale Linienführung, Querschnitte und Knotenpunkte Sicherheitsnachweise Übung: Vorplanung Besprechung der Übungsergebnisse - Vorentwurf und Ausführungsentwurf Linienführung in Lage und Höhe Räumliche Linienführung Entwässerung Knotenpunkte Lichtsignalanlagen Fußgänger/Radfahrer Querschnitte Seitenräume/Bepflanzung Markierung/Beschilderung Übergang/Ausbauende - Verkehrsfreigabe Übung: Einbahnige Außerortsstraßen Besprechung der Übungsergebnisse: einbahnige Außerortsstraßen Besonderheiten zweibahniger Außerortsstraßen - Ausgewählte Themen der Autobahnplanung - Besonderheiten zweibahniger Landstraßen Übung: Zweibahnige Außerortsstraßen Besprechung der Übungsergebnisse: zweibahnige Außerortsstraßen Erläuterungen zu den Projektaufgaben (2. Phase) 7
8 2. Phase: Projektaufgaben "Audits für Außerortsstraßen" 3. Phase: Qualifizierungsseminar (3 Tage) Besprechung der Projektaufgaben (2. Phase) "Audits für Außerortsstraßen" 1. Tag 2. Tag 3. Tag Ortsdurchfahrten (1) Auditphasen / Auditdurchführung Schwerpunkte des Unfallgeschehens Nutzungen Querschnitte Fußgänger/Radfahrer Knotenpunkte/Lichtsignalanlagen Geschwindigkeitsdämpfung Übung: Ortsdurchfahrten Besprechung der Übungsergebnisse: Ortsdurchfahrten Ortsdurchfahrten (2) Entwässerung/ortsfeste Beleuchtung Seitenräume/Ausstattung Markierung/Beschilderung/ Überwachung Erläuterungen zur Ortsbesichtigung Ortsbesichtigung Verkehrsfreigabe Ortsdurchfahrt Außerortsstraße Abend: Rahmenprogramm Auswertung der Ortsbesichtigung Zusammenfassung (Phasen 1 bis 3) Erläuterungen zur Projektaufgabe (4. Phase) 8
9 4. Phase: Projektaufgabe "Audit für Ortsdurchfahrten" 5. Phase: Präsentation und Diskussion der Projektaufgaben der Phasen 2 und 4 (2 Tage) 6. Phase: Projektaufgabe "Audits für Gesamtprojekte" 7. Phase: Abschlussseminar, Aushändigung der Zertifikate Rahmenbedingungen für das Auditorenforum (2 Tage) Gesamter Ausbildungszeitraum ca. 6 Monate 9
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