WeltTrends Lehrtexte 18. Raimund Krämer. Res Publica. Eine Einführung in die Politikwissenschaft

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1 WeltTrends Lehrtexte 18 Raimund Krämer Res Publica Eine Einführung in die Politikwissenschaft

2 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. WeltTrends, Potsdam WeltTrends MedienHaus Babelsberg August-Bebel-Straße D Potsdam Tel.: +49 (0) 331 / Fax: +49 (0) 331 / verlag@welttrends.de Die Schriftenreihe WeltTrends Lehrtexte wird herausgegeben von Raimund Krämer, Universität Potsdam, im Auftrag von WeltTrends e.v. Band 18 (2010) Raimund Krämer: Res Publica. Eine Einführung in die Politikwissenschaft 4., korrrigierte Auflage, 2014 Produktionsleitung: Tim Haberstroh Satz: Martin Meyerhoff, wissensatz.de; Elke Stange Druck: WIRmachenDRUCK GmbH Lektorat: Christoph Sebastian Widdau Das Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. WeltTrends, Potsdam 2014 Bestellung: bestellung@welttrends.de Preis: 15,90 Euro ISSN ISBN

3 Inhalt Vorwort 7 1. Vorlesung: Vom Gegenstand Die Politikwissenschaft oder Politikwissenschaften? Zum Gegenstand der Vorlesung Wissenschaftsverständnis und Methodik Zum Vergleich in der Politikwissenschaft Vorlesung: Über das Politische Voraussetzungen für das Nachdenken über das Politische Das Politische: Eine Annäherung in drei Schritten Über Macht und Herrschaft Macht Politische Herrschaft: Stabilität und Begrenzung Das spannungsvolle Verhältnis von Macht Gewalt Freiheit Vorlesung: Vom Staat Nachdenken über Staatlichkeit Zur Herausbildung moderner Staatlichkeit in Europa Allgemeines Elemente bei der Formierung der modernen Staatlichkeit Die (republikanische) Ausnahme Venedig Vorlesung: Von Typologien und Kreisläufen Formen der Herrschaft Der Idealtypus von Max Weber Kriterien für eine Klassifizierung Schritte zu einer Typologie politischer Herrschaft Vorlesung: Über Eliten Zur Herausbildung der Konzepte Begriff und Konzept Eliten und Demokratie Vorlesung: Autoritarismus I Tyrannis und Diktatur Die orientalische Despotie Vorlesung: Autoritarismus II Bonapartismus Debatten über autoritäre Regime im 20. Jahrhundert Autoritäre Herrschaft im 20. Jahrhundert Ein Überblick 82 5

4 8. Vorlesung: Totalitarismus I Die Herausbildung von Totalitarismus-Konzepten Konstitutive Elemente totalitärer Herrschaft Zur Kritik des Totalitarismus-Begriffs Vorlesung: Totalitarismus II Faschistische Regime Realsozialistische Systeme Vorlesung: Demokratie I Zur historischen Genese Minimalistisches Verständnis mit sechs notwendigen Ergänzungen Vorlesung: Demokratie II Generelle Bemerkungen Subtypen demokratischer Herrschaft Parlamentarische Demokratie Das Beispiel Großbritannien Präsidentielle Demokratie Das Beispiel USA Direkte Demokratie und Konkordanzdemokratie Das Beispiel Schweiz Vorlesung: Auswärtige Politik und Weltordnungen Begriffe und Konzepte Entstehung von Außenpolitik und Weltordnungen Vorlesung: Das Projekt Europa Ideengeschichtliche Wurzeln Institutionelle Formung und widerstreitende Prinzipien Neue Debatten, neue Verträge, neue Herausforderungen Vorlesung: Res Publica zu Beginn des 21. Jahrhunderts Globale Entwicklungen und Herausforderungen Politische Antworten Denker des Politischen Literaturempfehlungen Klassiker der Politikwissenschaft Allgemeine Einführungen und Lexika Spezielle Einführungen Register 215

5 Vorwort Königswissenschaft sei sie, die Politikwissenschaft. Immerhin schreibt das Aristoteles. Manchem mag das übertrieben oder gar zu monarchistisch klingen. Unserem Zeitgeist entspricht mehr jener Begriff, der nach 1945 aufkam: Demokratiewissenschaft. Natürlich ging es Aristoteles nicht um die Erziehung von Prinzen, den künftigen Königen; zumindest nicht nur. Das Gemeinwesen stand im Zentrum seines Denkens. Also jenes Gebilde, das die Römer als res publica, die öffentliche Sache, bezeichneten. Ohne ein solches Gemeinwesen, so Aristoteles, sei das Glück der einzelnen Menschen, die eudaimonia, nicht möglich. Nach welchen Regeln sollen wir aber nun dieses Gemeinwesen gestalten, damit es jenes schwer fassbare und noch weniger messbare Glück des Menschen befördert? Die Frage nach der politischen Ordnung steht auch im Mittelpunkt des vorliegenden Textes, der für eine Vorlesung konzipiert wurde. Mit einem nüchternen Blick in die Geschichte, und dies global, wird das Politische aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Es ist vor allem ein Text für jene, die beginnen, sich mit dem Politischen zu beschäftigen; aber auch für jene, die sich erneut der Grundlagen versichern möchten. Der Text soll und kann nicht die Vorlesung ersetzen, obwohl, so die Hoffnung, er auch denjenigen Erkenntnisse vermitteln kann, die nicht an der Vorlesung in Potsdam teilnehmen. Er soll das Mitdenken in der Vorlesung erleichtern und somit das Verstehen befördern. Zwar ist diese Einführungsvorlesung neu, jedoch hat sie Wurzeln, die bis Anfang der 1990er Jahre zurückreichen. Politische Herrschaft im Vergleich war der Titel einer Einführungsvorlesung, die seit 1992 regelmäßig an der Fakultät angeboten worden ist in den ersten Jahren zusammen mit Wolfram Wallraf, ab Mitte der 1990er Jahre von mir allein vertreten. Diese Vorlesung, die 2007 als Skript erschien, ist eine der Grundlagen für diesen Text. Zugleich wurde mit dem Anspruch, in das Fach Politikwissenschaft in Gänze einzuführen, die Vorlesung thematisch erweitert, wie z.b. um die Themen Eliten und Außenpolitik. Der Text wurde auch im Sinne einer Propädeutik methodisch neu gestaltet. Jedoch blieb der damalige Anspruch, eine kritische Herrschaftsanalyse anzubieten, die das historische Werden und die regionale Vielfalt von Herrschaft in dieser Welt abbildet. Es ist ein Ansatz, der sich einem traditionsreichen und doch aktuellen Anspruch an Politikwissenschaft verpflichtet weiß, den Wilhelm Hennis mit folgenden Worten formulierte: Politische Wissenschaft muss kritisch sein was sonst? Für die Unterstützung bei der Erarbeitung und Überarbeitung danke ich Christoph Sebastian Widdau, Azadeh Zamirirad, Tim Haberstroh, Peter Rau und Antonella Ippolita. Potsdam, im Juli 2011 Raimund Krämer 7