BERUFSSCHULE BRUNECK. 60 Jahre. Geschichte Geschichten AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

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1 60 Jahre BERUFSSCHULE BRUNECK Geschichte Geschichten Erinnerungen AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL Abteilung 20 - Deutsche und ladinische Berufsbildung PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Ripartizione 20 - Formazione professionale tedesca e ladina

2 60 Jahre Berufsschule Bruneck Geschichte Geschichten Erinnerungen

3 IMPRESSUM Herausgeber Autonome Provinz Bozen Abteilung für deutsche und ladinische Berufsbildung Recherche und Interview Alois Schenk Lektorat: Hansjörg Waldner Koordinierung: Marlene Kranebitter, Andrea Volgger, Alessandra Scorrano Gesamtherstellung Druckerei A. Weger, Brixen 2011 Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrages, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendungen, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwendung, vorbehalten. ISBN: AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL Abteilung 20 - Deutsche und ladinische Berufsbildung PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Ripartizione 20 - Formazione professionale tedesca e ladina

4 60 Jahre Berufsschule Bruneck Geschichte Geschichten Erinnerungen

5 INHALTSVERZEICHNIS 7 Vorwort 11 Einführung und Lesewegweiser 15 Geschichte 35 Direktoren 61 Lehrpersonen 127 Die ersten Schülerinnen und Schüler an der Berufsschule 153 Schülerinnen und Schüler der ersten Jahre 179 Vom Schüler zum Lehrer 201 Die ersten Lehrbetriebe 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 231 Die 60-Jahr-Feier 245 Glückwünsche 250 Bildnachweis 253 Personenregister 5

6 VORWORT E s ist sehr erfreulich, wenn einzelne Schulen wie in diesem Fall das Berufsbildungszentrum Bruneck ein Jubiläum in würdiger Form feiern und dabei ihre ganze Geschichte darstellen und bedenken, zumal es bisher kein eingehendes Werk über die Berufsbildung Südtirols als System gibt, das die Entwicklung von den Anfängen zumindest nach dem Krieg bis heute dokumentiert. Mein erstes Kennenlernen der Berufsschule Bruneck hat darin bestanden, dass in den Kreisen der Oberschulprofessoren, zu denen ich gehörte, bekannt war, dass ich rede von den 70er Jahren aufwärts, die Berufsschullehrer einen Stammtisch im Hotel Bruneck hatten. Unsereins saß dann mit Kollegen am anderen Tisch. Ansonsten sind wir uns erfolgreich aus dem Wege gegangen. Was die Berufsschule tat, war mir damals also gänzlich unbekannt und dies, obwohl ich als ASGB-Bezirksobmann durchaus mit der Arbeitswelt Kontakt hatte. Es ist fast so, als ob jeder von uns nur den Ausschnitt seiner eigenen Wirklichkeit sehen wollte. Und doch haben sich diese zwei Systeme, die Oberschule und die Berufsschule, weiter entwickelt und auch aufeinander zu entwickelt: Vor über einem Dutzend Jahren hat es zum Realgymnasium Fallmerayer in Brixen und seinen 50-Jahren eine ähnliche Feier und Publikation gegeben wie heute: und ich könnte jetzt das Grußwort vom damaligen Landesrat für Schule Dr. Hosp oder/und die Grußworte des Schulamtsleiters fast wörtlich zitieren und es wäre dem Berufsbildungszentrum und seiner Entwicklung wie auf dem Leib geschneidert. Was die Berufsbildung anbelangt, müssten wir vielleicht öfters anführen, dass stärker improvisiert werden musste, weniger Geregeltes da war, die Regeln häufig erst nachher gemacht worden sind. Dass es trotzdem gut geglückt ist, spricht für die Selbstverantwortung der Menschen, für Hausverstand und Augenmaß aller Lehrpersonen, Direktoren und des Verwaltungspersonals durch all diese Jahre hindurch. Nachdem in Südtirol die Berufsbildung schon 60 Jahre daheim ist, ist Italien erst dabei, eine Berufsbildung auszubauen und hat sie eigentlich erst seit 2003 als System postuliert und anerkannt. Im März dieses Jahres wurde sie in der Staat-Regionen-Konferenz national abgesichert und als DPR Struktur und Aufbau der Berufsbildung auf Staatsebene verabschiedet. Dies hat selbst uns in Zugzwang gebracht: Aufbau, Programme, Bezeichnungen der Berufsqualifikationen und die Prüfungsprogramme für die dreijährigen und vierjährigen Berufsfachschulen mussten wir jetzt durch die Landesregierung neu verabschieden. Handlungsbedarf besteht noch in der Lehrlingsausbildung, die rechtliche Feinabstimmung, der Konsens unter den Sozialpartnern ist noch offen und wird hoffentlich bald gefunden. Das Berufsbildungszentrum Bruneck ist mittlerweile die größte schulische Institution im Lande: auch deshalb ist es die Werkstatt für neue passendere Formen der inneren Orga- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 7

7 VORWORT nisation und möglicherweise Modell auch für andere Schulen im Lande. Zukunft gestalten, das ist es, was diese Schule jeden Tag tut und tun muss. In der jetzigen Diskussion der Vorbereitung zur Umsetzung der Oberstufenreform hat diese Schule das weiter zu tragen, was sie immer gemacht hat: die Vorbereitung der jungen Menschen für den unmittelbaren Eintritt in das Berufsleben, die Vorbereitung auf den Beruf und sie muss die Beruflichkeit hochhalten. Die Berufsschule bzw. die Berufsbildung ist keine Vorbereitung auf eine weitere Ausbildung, sondern ihre Verantwortung liegt darin, die Jugendlichen direkt in das Arbeitsleben zu führen. Der Begriff Arbeitsleben ist heute etwas komplexer geworden. Zur fachlichen Kompetenz treten noch Sozial- und Kommunikationskompetenz und das Wissen darum, dass ein Beruf im Leben nicht mehr genügt. Aber wer wirklich einmal einen Beruf gelernt hat und ihn kann, der hat das Selbstbewusstsein, dass er auch andere Tätigkeiten bewältigt. Unsere Politik hat sich entschieden: das Berufsbildungssystem und das System der Oberschule müssen näher zusammenrücken. Dabei kommt uns sicher zugute, dass wir inzwischen eine recht appetitliche Größe und Beschaffenheit erreicht haben und unsere Art, Unterricht zu machen, LehrerInnen aus- und weiterzubilden und das Angebot der beruflichen Weiterbildung bringen eine beispielhafte und dauerhafte Mitgift ein. Ich danke allen, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart am Berufsbildungszentrum Bruneck Berufsbildung gemacht haben bzw. machen und wünsche dieser lebendigen Struktur eine gute Zukunft! Dr. Peter Duregger Abteilungsdirektor 8

8 VORWORT Mit Stolz blicken wir auf das Geleistete der vergangenen 60 Jahre zurück und richten bei dieser Gelegenheit unseren Dank an jene, die durch Weitblick und mit oftmals über die Maßen erbrachten Einsatz eine Vielfalt an Ausbildungswegen und -methoden geschaffen haben, die uns zu einem unverwechselbaren Partner im Spektrum der Bildungslandschaft unseres Bezirkes machen. Wenngleich wir also zufrieden mit dem Erreichten sind, so stehen wir doch vor neuen, großen Herausforderungen. Wir werden uns bemühen müssen, bei unseren Schülerinnen und Schülern neben der fachlichen Qualifizierung durch die Lehre, die Berufsfachschulen und die Hotelfachschule auch jene Kompetenzen zu fördern, die sie zu mündigen, weltoffenen und verantwortungsvollen Mitgliedern der Gemeinschaft machen. Mit der Vertiefung der Kulturtechniken werden wir Jugendlichen neben der Hotelfachschule künftig auch über die Berufsmatura den Zugang zur Hochschule eröffnen. Die duale Ausbildung gilt weiterhin als das Kernstück der beruflichen Bildung am Berufsbildungszentrum Bruneck. Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben bemühen wir uns um eine zeitgemäße, attraktive Ausbildung, wobei Bewährtes beibehalten wird, ohne sich jedoch den erforderlichen Neuerungen zu verschließen. Den besonderen Herausforderungen der Zeit begegnen wir mit dem Bau eines Hauses, in welchem junge Menschen lernen, zunehmend mehr Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen, immer im Hinblick auf unseren Grundsatz, dass bei uns nicht Fehler und Schwächen verabscheut werden, wohl aber die vorsätzliche Weigerung nach Besserung. All diesen Herausforderungen werden wir aber nur in dem Maße gerecht werden können, wie es der Politik und der öffentlichen Verwaltung gelingen mag, den angemessenen Rahmen und die geeigneten Maßnahmen zu setzen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Berufsbildungszentrum Bruneck die jungen Menschen bestmöglich fördern und fordern können, um sie durch geeignete Erstqualifikation und berufliche Weiterbildung für die Arbeitswelt zu rüsten. Wenn also Politik, Verbände, Berufsgenossenschaften, Betriebe und die Berufsbildung die ihnen zugedachten Funktionen erfüllen und dabei nicht nur die in der Vergangenheit tauglichen Konzepte wiederholen, sondern auch Entwicklung zulassen, muss uns um die Zukunft des Berufsbildungszentrums Bruneck nicht bange sein. Dies umso weniger, je besser es den Beteiligten am Ausbildungsstandort gelingen mag, Fehlern und Schwächen mit pädagogischem Sachverstand zu begegnen. In der Hoffnung, dass dieses Buch beim Leser angenehme Erinnerungen wachrufen möge, danke ich dem Redaktionsteam, den Mitgliedern der Fachgruppen, allen Autoren und in besonderer Weise Lois Schenk für die Beiträge zur Pubikation. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Dr. Sigfried Steinmair Direktor 9

9 Einführung und Lesewegweiser

10 EINFÜHRUNG UND LESEWEGWEISER Lois Schenk auf der Spurensuche Bereits 2008 stieß ich irgendwann auf den Hinweis, dass die Anfänge der Berufsschule Bruneck im fernen Jahr 1950 liegen! Nach einer Weile begab ich mich mit Direktorstellvertreter Albert Kopfsguter in das Archiv des Berufsbildungszentrums Bruneck. Da standen wir vor riesigen Regalen mit hohen Registerstößen. Wir stöberten Regal für Regal, Registerstoß für Registerstoß durch. Ganz unten tauchten dann die Register der 50er Jahre auf. Die Suche wurde allmählich zu einem spannenden Abenteuer: War es tatsächlich noch da, das Register von 1950/51? Wir fanden das Register von 1952/53, darunter lag das von 1951/52, und dann lag das Register von 1950/51 vor uns. Wir waren sprachlos, schauten uns zunächst einmal an und empfanden schließlich so etwas wie Forscherfreude. Wir waren bei den Ursprüngen der Berufsschule Bruneck angelangt. Ja, da waren neben den Namen der Schülerinnen und Schüler auch noch jene der Lehrpersonen zu finden. Und bei den Kommissionsmitgliedern entdeckten wir Willi Webhofer aus Bruneck. Ich begab mich in das Geschäft für Eisenwaren, Werkzeuge & Farben in der Michael-Pacher- Straße in Bruneck. Grüß Gott, Herr Webhofer! Bitte gestatten Sie eine Frage. Laut Klassenregister von 1950/51 arbeiteten eine gewisse Maria Burchia und eine gewisse Franziska Pischíng in Ihrem Geschäft als Lehrmädchen. Der betagte Mann hinter dem Ladentisch erhob sich, drehte seinen Kopf und schaute durch die kleinen Gläser seiner Brille. Ich bin 93, da weiß ich nichts mehr! war seine knappe Antwort. Wenn Sie kurz nachdenken, vielleicht fällt Ihnen doch noch etwas ein. versuchte ich zumindest einen Anhaltspunkt aus ihm herauszubringen. Da schmunzelte er und meinte in seiner trockenen Art: Die Burchia ist wohl die Frau Götsch und die Pischíng war aus St. Vigil in Enneberg. Darauf nahm ich mit Frau Mariedl Burchia 12

11 EINFÜHRUNG UND LESEWEGWEISER Götsch, der Seniorchefin der bekannten Konditorei in Bruneck, Kontakt auf und gleich einem Mosaikkünstler begann ich Steinchen für Steinchen zu suchen Mir wurde bei meinen Recherchen immer klarer, wie wichtig es ist, die noch vorhandenen Erinnerungen festzuhalten und für die Nachwelt zu erhalten. Ich setzte die Erinnerungen in den biographischen Rahmen der einzelnen Persönlichkeiten. Die getroffene Auswahl beansprucht keine Vollständigkeit, sondern steht vielmehr stellvertretend für alle, die mit der Berufsschule Bruneck zu tun hatten, jetzt noch zu tun haben oder künftig zu tun haben werden. Repräsentativ für die jeweiligen Handwerksbereiche wurden einzelne Biographien von Direktoren, Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen ausgewählt und wie Perlen einer Kette aneinandergereiht. Diese Form gestattete punktuelle Einblicke in die Geschichte des Berufsbildungszentrums Bruneck, wobei wir eben auch das Umfeld, wie Familie, Betrieb usw. einbezogen wurden. Damit sollte bewusst gemacht werden, dass die Menschen vor der Zeit an der Berufsschule von irgendwo herkommen, dann eine zeitlang dort verweilen und nachher aus dem, was sie hier gelernt haben, auch etwas machen. Wie beim Blättern in einem Erinnerungsalbum bzw. in einem Tagebuch begibt sich der Lesende selber auf eine Art Spurensuche durch die lange Geschichte der Berufsschule Bruneck. An dieser Stelle möchte ich allen herzlich danken, die zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben: Dr. Peter Duregger, seiner Stellvertreterin Dr. Alessandra Scorrano und der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit Dr. Andrea Volgger von der Abteilung für die deutsche und ladinische Berufsbildung in Bozen, Direktor Dr. Sigfried Steinmair, Direktorstellvertreter Dr. Albert Kopfsguter, Koordinatorin Dr. Marlene Kranebitter, den Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schülern und dem nichtunterrichtenden Personal vom Berufsbildungszentrum Bruneck, den Firmen, der Politik und den Verbänden. Ein besonderer Dank gilt aber auch all jenen Direktoren, Lehrpersonen, SchülerInnen und deren Angehörigen, welche die wertvollen Informationen und einzigartigen Bilder zur Verfügung gestellt haben, ebenso den Betrieben und Firmen der ersten Stunde, die dem Ganzen einen gesellschafts- und wirtschaftshistorischen Touch verleihen. Ein anerkennendes Dankeschön auch an Karl Foraboschi vom Fotostudio Karl und an seinen Sohn Robert von Fotoart in Bruneck für Fotos und Reproduktionen. Liebe Leserinnen und Leser, ich lade Sie nun ein, sich mit mir auf eine abenteuerliche Reise durch 60 Jahre Geschichte der Berufsschule Bruneck zu begeben, den Erinnerungen nachzuspüren und einige vergnügliche Stunden bei der Lektüre und beim Anblick der Bilder zu erleben. Lois Schenk Lehrer am Berufsbildungszentrum Bruneck 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 13

12 Geschichte der Berufsschule Bruneck

13 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Bereits 1950 begann laut Unterlagen (Register, Zeugnisse und Kontrollbüchlein) und Fotos die Geschichte der Berufsschule Bruneck mit einem Fortbildungskurs im Gewerbe. Die Berufsschule hieß damals Fortbildungskurs gewerbliche Abteilung kaufmännische Abteilung". Es waren 11 Schüler und zwar 4 Mechaniker, 4 Weber, 2 Schmiede und 1 Tischler, die vom 20. September 1950 bis 15. Mai 1951 die Schulbank drückten. Kursleiter und Lehrer war Sepp Prader. Als Lehrer wirkten auch Ivo Barozzi, Anton Bosch, Isidoro Fedele, Anton Tasch und Alfred Kostner. Am Ende fand eine strenge Prüfung statt (Durchfallquote: 54%). Die Kommission setzte sich aus Ernst Mariner, Willi Webhofer und Eduard Auer zusammen. Auch die kaufmännische Abteilung war schon aktiv. Dort waren es 13 Schüler. Es gab also insgesamt 24 Schüler und 6 Lehrer. Das ist die Statistik des 1. Schuljahres. Aus Klassenbüchern und Berichten Mit 63 Schülern in zwei Klassen begann 1951 der Unterricht für das Metallhandwerk. Es unterrichteten Eduard Auer und Franz von Egitz sen. Der Unterricht für Elektrikerlehrlinge begann 1952 mit Ing. Ferdinand Winter. Es ging streng zu Von acht Schülern der 2. Klasse bestand nur einer die Prüfung! Ein Lehrer notierte im Register: Die Klasse war nicht zum ganztägigen Unterricht erzogen. Es ist mir auch nicht gelungen, da drei Schüler keine Erlaubnis erhielten, auch am Nachmittag die Schule zu besuchen Eine weitere Notiz im Register verkündete mit Genugtuung: Die Berufskurse für Tischler haben sich gut entwickelt. Aber auch Bedenken wurden angemeldet: Es wird der Sache der Die Berufsschule Bruneck war seit dem ersten Jahr sozusagen eine Nomadenschule und ist es bis heute geblieben: in den verschiedensten Gebäuden über die gesamte Stadt verteilt waren und sind heute noch Klassen der Berufsschule Bruneck untergebracht. Der Unterricht im Schuljahr 1950/51 fand in den Räumlichkeiten der damaligen Volksschule, heute Mittelschule Karl Meusburger statt 16

14 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK gewerblichen Fortbildung durch großsprecherische Wirtshausgespräche und durch Phantastereien nicht gedient! 1953 Klagen eines Lehrers am : In Fachrechnen komme ich nicht einen Schritt nach vorne, Flächenberechnungen sind schon unmöglich Ein Eintrag am verkündete mit Stolz: Das Ergebnis dieser Klasse ist sehr gut und hat bei Fachleuten Staunen hervorgerufen Die Dankbarkeit der Schüler lohnt letzten Endes die größten Mühen des Lehrers, und jeder Lehrer darf stolz sein, wenn es ihm gelingt, auf freiwilliger Grundlage eine solche Schule aufzubauen. Der Tischlerlehrer Herbert Doležal machte am folgenden Eintrag: Letzter Schultag. Auf Wunsch der Schüler auf Sonntag, den 3. Mai verlegt, um Arbeitszeit für den Meister zu sparen. Musikbegleitete Lieder und frohe Stimmung schließen das Schuljahr 1952/53 am um 18 Uhr ab. Wie man damals Prüfungen abhielt Da sich am die Prüfung bis nach 20 Uhr ausgedehnt hatte, was zu anstrengend ist, haben wir heute um 6 Uhr begonnen. Die ganze Klasse war frisch kurz nach 6 Uhr bei der Arbeit. (Aus einem Klassenbuch: am ) 1953/54 begann der Unterricht für zwölf Zimmerer. Das Durchschnittsalter betrug 25 Jahre. Von gab es an der Berufsschule Bruneck keine Zimmerer. Sie kamen nach Bozen und von dort wegen Schülermangels nach Innsbruck. Erst 1974/75 begann in Bruneck wieder der Unterricht für Zimmerer (20 Lehrlinge aus dem ganzen Lande im Blockunterricht). Im Schuljahr 1987/88 gab es 133 Meldungen aus dem ganzen Lande. Fachlehrer wurden damals in mehreren Berufsschulen eingesetzt. So unterrichtete ein Fachlehrer für Elektriker von 1957 bis 1961 sowohl in Bruneck als auch in Bozen. Von 1956 an gab es auch Malerklassen an der Berufsschule Bruneck. Sie wurden ab 1974/75 in Blockkursen nach Schlanders verlegt. Von unterrichtete Waltraud Gebert, die später Landesrätin und Landtagspräsidentin, in der Abteilung Handel. Mit dem Schuljahr 1960/61 wurde eine Klasse für Bäcker eröffnet. 1962/63 kamen die Konditoren dazu. Nach Fertigstellung der gastgewerblichen Berufsschule in Brixen übersiedelten Fleischhauer, Konditoren und Bäcker 1983/84 dorthin. Ab 1973/74 wurde in Bruneck allerdings nur mehr eine Konditorenklasse geführt. 1960/61 wurde der Unterricht für Fleischhauer eröffnet. Ab 1965 wurden die Fleischhauer außer im Fachkundeunterricht mit den Bäckern/Konditoren zusammengefasst. Ab 1983/84 kamen die Fleischhauer dann nach Brixen. Im Schuljahr 1964/65 wurde noch bis 18 Uhr abends unterrichtet bei 2 Stunden Mittagspause. Die Klassenräume der Berufsschule Bruneck waren bereits damals über ganz Bruneck verstreut. So gab es auch Unterricht im ehemaligen E-Werk-Gebäude in der Stadtgasse (heute Tourismus-Uni bzw. Bibliothek). Im Schuljahr 1964/65 wurden in 33 Klassen 513 Lehr linge unterrichtet und damit die Grenze von 500 Lehrlingen überschritten. Im Schuljahr 1966/67 übernahm nach dem Tode von Direktor Eduard Auer Dr. Hans Rubner die Direktion der Schule, er wurde 1973 zum Landtagsabgeordneten und Landesrat und 1987 zum Senator gewählt. Im Schuljahr 1966/67 unterrichteten 10 hauptberufliche und 17 nebenberufliche Lehrer die 583 Schüler in 37 Klassen. 1964/65 kam auch das Auto an die Berufsschule. Fachlehrer Willi Simma startete mit 35 Schülern in zwei Klassen. Er blieb der Schule und sei- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 17

15 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK nen Mechanikern bis zu seinem Tode 1974 treu. Ab 1974/75 gab es in der Abteilung Handel nur mehr die zweijährige Berufsschule. Durch Kollektivvertrag war die Ausbildung von drei Jahren auf 18 Monate herabgesetzt worden. Von 1974 bis 1977 wurden in Bruneck Kaminkehrer in Lehrgängen unterrichtet, die dann nach Bozen verlegt werden. (Lehrer Angermair aus Innsbruck und Haller aus Eppan). Kurse und Fachschulen 1968 wurde ein zweijähriger Kurs für Betriebselektriker eingerichtet. Dieser Kurs war 1967 in Brixen gegründet und ein Jahr später nach Bruneck verlegt worden. Die nötigen Werkstätten wurde nach und nach im Dachgeschoss der Schule eingerichtet und mit Geräten versehen. Mit dem Schuljahr 1986/87 wurde der Kurs in eine dreijährige Fachschule für Elektriker umgewandelt. Am 1. Oktober 1987 bezog die Fachschule den neuen Anbau (den sogenannten Stadel ). Ab wurde in der Berufsschule eine Werkstätte für Behinderte eingerichtet. Im Dezember 1973 wurde in St. Jakob in Ahrn von Direktor Hans Rubner ein Kurs für Schnitzer eröffnet. Dieser Kurs entwickelte sich zu einer dreijährigen Fachschule, deren Form und Weg weitgehend vom Fachlehrer Jakob Oberhollenzer geprägt wurde. Im Jänner 1987 zogen die Schüler vom Schulhäusl der Pfarre, wo sie bisher untergebracht waren, in den von der Gemeinde errichteten Anbau der Volksschule um. Die Schülerzahl bewegte sich durchschnittlich zwischen 30 und 40. Seit 1983/84 wurde in Bruneck ein einjähriger Grundlehrgang für das Handwerk geführt (Bereiche Holz, Metall, Elektrotechnik). Infolge des regen Zuspruchs wurden ab 1987/88 zwei Die ehemalige Schnitzschule in St. Jakob im Ahrntal 18

16 Die Ausbildung im Gastgewerbe begann im Bürgerhaus von Sand in Taufers und in Welsberg Klassen parallel geführt. 1986/87 wurde ein Grundlehrgang für das Gastgewerbe in Sand in Taufers (im Bürgerhaus) mit 25 Schülern eröffnet. 1987/88 folgte ein gleicher Lehrgang in Welsberg mit 26 Schülern. Untergebracht waren sie in dem zu diesem Zweck umgebauten Untergeschoss der Mittelschule. Am 2. November 1987 fand die Eröffnung eines zweijährigen Spezialisierungslehrganges für Bautechnik im neuen Anbau der Berufsschule statt. Es waren 20 Schüler eingeschrieben. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK dann folgten die Außenstellen für das Gastgewerbe in Pikkolein 19

17 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Die Bauten Der sogenannte Stadel der Berufsschule wurde am 1. Oktober 1987 von der 1. und 2. Klasse der Fachschule für Elektriker und der 1. Klasse für Holzschnitzer bezogen. Durch Direktor Dr. Hubert Rubner war der Anbau in Angriff genommen worden. Die Landesregierung gab grünes Licht und Geld. Auch Fachlehrer waren bei der Planung der Werkstätten beteiligt. Ab 2. November war auch der neu gegründete Spezialisierungslehrgang für Bautechnik dort untergebracht. Zwei weitere Klassenräume waren bis Ende November 1987 (5 Wochen) von Schülern eines Servier- und Kochkurses belegt. Die Schüler dieser Kurse wurden auf die Lehrabschlussprüfung für Kellner und Köche vorbereitet. In den Werkstätten herrschte Raumnot. Hinzu kam die Überlegung: Wenn die Werkstätten erweitert werden, dann braucht es auch neue Klassenräume als Pendant am anderen Ende der Werkstätten. Daten zum Bau des Stadels (den Namen erhielt das Gebäude auf Grund seines Aussehens): Projektant: Dr. Ing. Benjamin Geat, Bruneck Bauleitung: Dr. Arch. Josef March, Bozen, Landesbauamt Geom. Oswald Ellecosta, Bozen Inneneinrichtung: Dr. Arch. Meinrad Gozzi, Bozen Baubeginn: 14. Juni 1985 Firstsetzung: Ende Juli 1986 Baufirma: Sebastian Künig, St. Georgen/Bruneck Sanitäre und Heizung: Josef Schmidhammer, Bruneck Elektroarbeiten: Hubert Leitner, St. Georgen Bruneck Klassenräume: 8 Laborräume: 4 Medienraum: 1 Die außerordentlichen Konferenzen fanden im Hotel Bruneck statt, das auch den Namen Zweigstelle der Berufsschule Bruneck erhielt 20

18 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Die Bauarbeiten verliefen ohne Unfall. Allerdings brach am 8. Oktober 1985 der Ausleger des Baukrans und stürzte zu Boden. Verletzt wurde niemand. Am 23. Oktober war der Kran wieder in Betrieb. Die Werkstätten wurden durch den Anbau erheblich vergrößert und zwar durch die Räume für: Tischler & Zimmerer Maschinenschlosser KFZ-Mechaniker der praktische Fachkunderaum für Metall Für Maurer wurden erstmals Werkstätten geschaffen. Die Lagerräume wurden im Kellergeschoss untergebracht. Gleichzeitig wurden auch die alten Werkstätten umstrukturiert und zum Teil mit neuen Maschinen ausgestattet. Zum Altbau der Berufsschule (heute A- & B-Trakt): Der sogenannte Altbau wurde unter Direktor Eduard Auer 1962/63 errichtet. Die Abteilung Im Kolpinghaus waren bis zur Errichtung des Altbaues (heute Trakt A- & B-Werkstätten) der Großteil der Schüler untergebracht Handwerk konnte noch im Dezember 1963 in den Neubau umziehen. Die Abteilung Handel erst im folgenden Schuljahr. Die Berufsschulklassen waren bis dahin in verschiedenen Gebäuden von Bruneck behelfsmäßig untergebracht: so im Kolpinghaus, in der Kegelbahn der Blitzburg, im Gebäude neben dem Widum (früher Musikschule), im Gasthof Weißes Lamm usw. Es musste damals von der Schulleitung und den Lehrern allerhand Aufbauleistung erbracht werden. Unter den Pionieren der Berufsschule seien hier vor allem genannt: Sepp Prader, Lehrer und Kursleiter in den ersten drei Jahren der Berufsschule, Eduard Auer, Fachlehrer für Me- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK In der Kegelbahn der Blitzburg wurden eine Zeit lang die Tischler unterrichtet 21

19 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK tallberufe und langjähriger Direktor und Tischlermeister Herbert Doležal, der mit Einsatz und Dynamik die Kurse für Tischler von Anfang an führte. Als Pionier muss nicht zuletzt Erst Mariner, damals Bezirksobmann für das Handwerk, genannt werden. Er war bereits Anfang der 50-Jahre von der Notwendigkeit des Baues einer Berufsschule überzeugt und entwickelte dazu bereits detaillierte Vorschläge. Am Sonntag, 22. Juli 1962 fand die Grundsteinlegung der Berufsschule statt, die die Bezeichnung Michael-Pacher-Schule tragen sollte. Im Alten E-Werk heute Zweigstelle der Freien Universität Claudiana erhielten die Metaller ihre Ausbildung, es gab sogar kleine Werkstätten Die Hotelfachschule war im Hotel Post einquartiert 22

20 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Im Gebäude neben dem Widum gab es Unterricht für die VerkäuferInnen 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Im Hinterstübchen des Gasthofs Weißes Lamm wurden die Elektriker unterrichtet 23

21 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Felice De Villa Costruzione della Scuola Professionale a Brunico I ricordi del capo cantiere della ditta Reichegger di Campo Tures Felice De Villa Puntualmente alle 14 di martedì, 20 aprile 2010, Felice De Villa ritorna dopo 47 anni al suo posto di lavoro di una volta. Preso posto nella stanza delle conferenze alla Scuola Professionale il simpatico muratore De Villa incomincia a raccontare dei vecchi tempi mentre i suoi occhi cominciano a brillare vivacemente. Felice De Villa, nato nel 1930 a San Pietro di Cadore (BL), vive dal 1944 nell Alto Adige, anzi a Brunico, a San Giorgio in via S. Croce 15 presso il campo sportivo di Stegona. All età di 14 anni ha frequentato prima la scuola media presso i frati del convento Novacella, dopo ha incominciato come apprendista presso la ditta di falegnameria Prey a San Candido. A Novacella durante il giorno aiutava a curare le vigne, alla sera frequentava la scuola. In estate Felice De Villa lavorava come muratore. Le ditte Rainer a Brunico e Reichegger a Campo Tures all inizio cooperavano assieme. Ritornato da un lavoro da La spezia per i frati di Bressanone, nel 1962 Felice de Villa viene assunto con l incarico di capo cantiere dalla ditta Reichegger per la costruzione della Scuola Professionale di Brunico in via Tobl. Il preside era Eduard Auer. Contemporaneamente alla scuola professionale si è costruita anche casa Lochmann. L inverno più freddo che mi ricordi è stato nel 1962/63!, dice Felice de Villa e precisa che in quel momento sentiva ancora quel freddo maledetto: 25 gradi, no 27 gradi sotto zero segnava il termometro! Felice De Villa continua: Nell ottobre del 1962 abbiamo chuiso il tetto, nel guigno del 1963 abbiamo terminato anche le officine. Fino al 1999/2000 ho curato la manutenzione per la Scuola Professionale di Brunico. Il responsabile per la statica del progetto della Scuola Professionale era l ingeniere Benjamino Geat di Brunico. Il capo dell ufficio industria della Provincia di Bolzano era l ingeniere Zelger. Le prime lezioni ufficiali si sono potute sostenere nella primavera dell anno Nel 1962 le ruspe della ditta Moser di Brunico hanno incomniciato con gli scavi. I lavori idraulici sono stati affidati alla ditta Schmidhammer e quelli elettrici alla ditta Leitner, tutte e due le ditte sono di Brunico. I lavori di falegnameria sono stati eseguiti dalla ditta Ties di San Vigilio di Marebbe e quelli di pittura prima dalla ditta Moro di Bruncio, dopo dalla ditta Cimadom di Bressanone. Tutti i disegni sono stati eseguiti da Engelbert Hinterlechner, bidello di una volta. A quei tempi la ditta Reichegger era ancora piccola e non ancora così espansa. Altri progetti che avevamo realizzato erano tutta la località di Greinwalden che con un incendio infernale 24

22 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK nel 1947 è stata distrutta e nel 1950 la scuola a Faces. Per la costruzione della Scuola Professionale di Brunico sono stati impegnati ca. 25 operai provenienti dalla Valle Aurina e anche dal Cadore. L unico punto di rammarico è la tragica perdita di due giovani durante i lavori. Le macchine in uso erano tre gru e tre piccole betoniere. Durante l inverno la sabbia era depositata all interno dove si faceva anche la malta. Le finenstre erano state chiuse con dei fogli di nylon, solo i mattoni si prendeva all esterno. Pranzavamo nei diversi alberghi di Brunico. Prima della costruzione della Scuola Professionale di Brunico le lezioni si tenevano nel vecchio edificio dell Azienda Elettrica di Brunico, oggi sede dell Università del Turismo nel centro vecchio di Bruncio. Due aule e due officine erano a disposizione alla Scuola Professionale di Brunico. Nel 1965 hanno iniziato le lezioni i meccanici, ma mancavano ancora i macchinari. Nel 1968 Franz von Egitz jun. diventa insegnante fisso. Il tetto della Scuola Professionale di Brunico è tutto di cemento. è stata un impresa difficile riuscire a tirare il soffitto e chiuderlo. La legge per antiincendio prevede per certe costruzioni il cemento, anche i tetti delle officine erano di cemento. Inoltre le officine sono state costruite senza cantina per evitare dei problemi coi pesi dei macchinari grossi e con le vibrazioni. Alla fine Felice De Villa conclude I suoi ricordi con un soave ma felice sorriso. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 1962 Gli operai della Scuola Professionale dalla Valle Aurina durante il pranzo modesto sotto gli alberi del bosco vicino Von links nach rechts: Johann Gasteiger (Vater) Oberklammer, Jakob Gasteiger (Sohn) Oberklammer, Thomas Feichter Unterschöllberg, Peter Gasteiger Unterklammer/Wiesenheim, Stefan Gasteiger Unterklammer/Bauer, Alois Außerhofer Schmiedhaisl-Lois/Alpenheim 25

23 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK 1995, also nach 45 Jahren ihres Bestehens, erreichte die Berufsschule Bruneck die magische Grenze von Schülerinnen und Schülern. Damals übernahm Leonhard Niedermair aus Vintl nach Dr. Hubert Rubner die Leitung der Landesberufsschule Bruneck. Mitte der 90er Jahre begann Direktor Niedermair mit Architekt Meinrad Gozzi und Josef Franz Hofer die einzelnen Gebäudeelementen, die seit Anfang der 60er Jahre der Reihe nach entstanden waren, zu einer Einheit zusammenzufügen. Gleichzeitig wollte man neuen bzw. den gewachsenen Anforderungen gerecht werden. Bei allen Überlegungen standen die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt, die Einrichtung sollte optimal auf sie und ihre Bedürfnisse abgestimmt werden. Recht bald stellte sich heraus, dass eine Erweiterung dringend notwendig geworden war. Aber was sollte erweitert werden? Die vier Wirtschaftsbereiche Gastgewerbe, Handel, Handwerk und Industrie sollten künftig die tragenden Säulen der Landesberufsschule Bruneck werden. Zunächst galt es den Trakt A, der 1962 erbaut worden war, zu sanieren. Im Hochparterre fanden die Direktion, die Verwaltung und das Sekretariat Platz. Der erste Stock wurde für den Dienstleistungs- bzw. den Handelsbereich umgestaltetet: der Wechsel von den Theorieklassen zum praxisorientierten Unterricht mit Verkaufssimulationen und Schaufenstern wurde Wirklichkeit. Im zweiten Stock wurde die Abteilung Schönheitspflege eingerichtet. Im dritten Stock wurde der EDV- Traum Wirklichkeit und auch die Friseusen konnten in eigenen Räumen ihr Können entfalten. Die ehemalige Hausmeisterwohnung blieb vorerst unbenutzt. Der Trakt zwischen dem A-Trakt (Altbau) und dem B-Trakt (Werkstätten) wurde zu einem lichten Foyer. Die Aula mit ihrer einladenden und heimeligen Atmosphäre wird den Das Gebäude der Berufsschule Bruneck nach der Sanierung 26

24 Die Schmiedewerkstätten Autogenschweißen verschiedensten Funktionen gerecht. Alle Abteilungen spiegeln sich dort wieder und bilden im wahrsten Sinne des Wortes den Fokus der Schule. Es war ein Herzensanliegen von Direktor Dr. Hubert Rubner, die alten Werkstätten zu erhalten und dennoch sollte der Raum infolge der Platznot genützt werden. Schließlich wurden die Stahlträger zum äußeren Symbol für die Arbeit und die Maschinen, für das formende Handwerk drinnen. Die Strukturen der Berufsschule Bruneck sollten nicht mehr primär nach Schule riechen. Architekt Meinrad Gozzi, dessen Tante Maria und dessen Vater Loris bereits in den ersten Jahren an der Berufsschule unterrichtet hatten, war dann an der Planung des Westraktes beteiligt. Die Grundlehrgänge für Metall, Holz, Elektro, Bau und Handel & Körperpflege, die sich als Schnupperkurse eines regen Zulaufs erfreuten und den Jugendlichen eine gute Gelegenheit boten, ihre Interessen und Fähigkeiten zu entdecken, waren eine wichtige Hilfe bei der Berufswahl. Jahre lang musste die rapide expandierende Berufsschule Bruneck notgedrungen ihre Klassen provisorisch in verschiedenen Außenstellen unterbringen, so in der Sorio-Halle in der Industriezone vor St. Lorenzen, dann im Haus Braunegg in Stegen und schließlich 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Durch die sichtbare Stahlkonstruktion konnten innen die alten Werkstätten erhalten werden 27

25 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK im Hubergebäude in der Dietenheimer Straße. Der Umbau des Westtraktes wurde zur neuen Herausforderung mit besonderer Dringlichkeit. Die ersten Ideen der Adaptierung des Westtraktes ( Stadel ) gestalteten sich als sehr kostspielig und technisch problematisch. So wären zum Beispiel betonierte Schächte notwendig geworden. Es galt Theorieklassen und EDV-Räume vorzusehen, die Lehrlinge bei den Tischlern und Zimmerern hatten zugenommen und bedurften zusätzlicher Einrichtungen, die KFZ-Ausbildung erlebte einen Aufschwung, die Berufsfindung, das Herz der Berufsschule Bruneck, sollte eine Aufwertung erfahren und ein besonderes Ambiente erhalten. Außerdem wurde auch ein gro- Das Elektrolabor Der Bankraum Metall Schulungsraum für Heizung & Sanitäre Die Schweißkabinen Die Tischlerwerkstätten Die Werkräume für Metall 28

26 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK ßer Zeichenraum ins Auge gefasst und die Bautechniker und die Maurer sollten ein Zuhause finden. Die Fachgruppe Metall sollte im CNC-Bereich ausgebaut, die Fachschule erweitert und auch die Elektrotechnik auf den neuesten Stand gebracht werden. Dann tauchte noch die Frage auf: Braucht die Berufsschule Bruneck eine Turnhalle? Da bereits die Pläne für die Turnhallen in der Schulzone vorlagen, sah man davon ab und gab der Notwendigkeit eines ordentlichen Pausenhofes den Vorrang: Heraus aus den Werkstätten, der Aula und den Klassen in das erfrischende Freie! Unter dem offenen Pausenhof sollten die 60 Autoparkplätze entstehen. Die Theorieklassen sollten im Rotationssystem von den verschiedenen Bereichen genützt werden können. Damit dies funktionierte, musste aber die Auslastung derselben genauestens geplant sein. Im Schuljahr 2006/07 zogen die Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen in den C-Trakt ein. Die Vision Landesberufsschule Bruneck war mit dem Bau des C-Traktes noch lange nicht abgeschlossen. Für den Pausenhof war eine flexible Überdachung, bereits realistisch in einer Studie angedacht und bot sich geradezu für Freilichtaufführungen, Events und andere Veranstaltungen an. Vorne neben dem Eingang schwebte den Planern ein Anbau in angemessener Größenordung in Form eines Konzertflügels vor Augen. Darin war unter anderem ein größerer Mehrzweckraum vorgesehen und auch die Verwaltung sollte mehr Platz bekommen. Die Philosophie von Direktor Leonhard Niedermair war es: Die Schule muss wie eine Blume wachsen und gepflegt werden. Nicht umsonst hat Senator Dr. Alois Kofler seinerzeit gemeint, wenn ihm Direktor Leonhard Niedermair über den Weg lief: Wenn ich den Niedermair schon sehe, bin ich x Milliarden los! Es war das große Ziel, die Landesberufsschule Bruneck im harmonischen Zusammenspiel zwischen Architekten, Technikern und Pädagogen abzurunden. Es war immer die Vorstellung aller Beteiligten, dass die Theorie und Praxis wie gut funktionierende Zahnräder ineinander greifen sollen. Sowohl für Inspektor Dr. Karl Kuppelwieser als auch für Landesbaudirektor 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Macher der Berufsschule Bruneck in der Baugrube': Landesberufsschuldirektor Leonhard Niedermair, Landesbaudirektor Arch. Dr. Josef March, Dr. Ing. Danilo Mora und Architekt Dr. Meinrad Gozzi Balanceakt der Bauarbeiter bei der Errichtung des heutigen C-Traktes

27 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Architekt Dr. Josef March sollte die Landesberufsschule Bruneck mit ihren vier Dienstleistungsbereichen aus einem Guss sein. Das Raumproblem begleitet bis heute die nunmehr 60-jährige Schule. Bis 2007 gab es im Haus Braunegg in Stegen Klassen des Grundlehrgangs für Handel & Schönheitpflege. Seit 1997 hat das Berufsbildungszentrum Bruneck die Sorio-Halle in der Brunecker Industriezone angemietet und noch heute sind dort Klassen untergebracht. Kunst an der Berufsschule Titel: handarbeit, zarte hand, vielfalt der hände, handarbeit hat goldenen boden, von Wolfgang Zingerle aus Percha 2006/2007 Die bewegten Hände des Künstlers Wolfgang Zingerle im C-Trakt sind sichtbarer Ausdruck für die Handarbeit und Symbol für das Goldene Handwerk. In der Aula ergänzen sich alle Bereiche der Landesberufsschule Bruneck in der künstlerischen Darstellung der Künstlerin Monika Costabiei aus Brixen zu einer einheitlichen Zusammenschau des Handwerks vom Mechaniker bis zum Schnitzer. Entwurf von Monika Costabiei für die künstlerische Ausgestaltung der Aula an der Berufsschule in Bruneck: Der dynamische Prozess von Rohstoff und verarbeitetem Produkt 30

28 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Die Zweigstelle in Braunegg - Stegen 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Außenstelle in der Soriohalle 31

29 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK In den letzten Jahren, bevor sie aufgelassen wurde, war die Schnitzschule in einem Kontainer auf dem heutigen Schulhof untergebracht Im Herbst 2004 zog die Landesberufsschule Bruneck in das Huber-Gebäude in der Dietenheimer Straße ein, die Hotelfachschule findet dort ihr vorläufiges Zuhause haben die ersten Absolventen erfolgreich die Reifeprüfung sprich Matura abgelegt. Die Landesberufsschule Bruneck hat sich nunmehr zur größten Schule des Landes gemausert und mittlerweile erfahren Jugendliche in den verschiedenen Bereichen eine gediegene Ausbildung. Seit 2007 ist die Landesberufsschule, die vor zwei Jahren in Berufsbildungszentrum umbenannt wurde, Dr. Sigfried Steinmair aus Mühlen als Direktor anvertraut. Seine bisherigen Schwerpunkte legte er vor allem auf das Leitbild, das Schulprogramm und die Organisationsentwicklung. Der Bau der neuen Hotelfachschule in der Brunecker Schulzone ist bereits genehmigt und wird 2011 in Angriff genommen. Datenübersicht der verschiedenen Bauausführungen an der Berufsschule Bruneck ab 1989: 1. Ausbau des Hauptgebäudes - A-Trakt: Aug bis Dez Umbau und Erneuerung von Küche und Speisesaal der Mensa: 1997 Die Hotelfachschule residiert derzeit im so genannten Huber-Gebäude in der Dietenheimer Straße in Bruneck 32

30 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Errichtung von WC-Anlagen für die Mensa: Umbau und Aufstockung der Werkstätten B-Trakt: Bauarbeiten: Aug bis Febr Einrichtung: 1999 bis Adaptierung der Soriohalle und von Braunegg in Stegen: 1997/ Errichtung eines Klassenkontainers: Sommer Unterkellerung des Westtraktes: Aug bis Aug Errichtung eines neuen Gaslagers: 2003/ Umbau und Erweiterung des Westgebäudes Trakt C: inkl. unterirdische Garage Bauarbeiten: Nov bis Juli 2006 Einrichtung: 2006 bis Studie für die Erweiterung der Verwaltung ( Flügel ): 2007 Im Model der Brunecker Schulzone ganz rechts. Das Modell von Schülerheim & Hotelfachschule 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Das Berufsbildungszentrum Bruneck als dreifaches Panoramabild: im Schutz des Turms der Ursulinenkirche spiegeln sich der A-Trakt mit den Dachfenstern und der B-Trakt mit den Stahlträgern in der Glaswand des C-Traktes 33

31 GESCHICHTE DER BERUFSSCHULE BRUNECK Berufsbildungszentrum Bruneck 2010/11 Eingeschriebene Schüler davon Lehrlinge davon Vollzeitschüler Unterrichtendes Personal Nichtunterrichtendes Personal Geführte Klassen Verwaltete Unterrichtsräume Unterrichts-Werteinheiten Organisierte Weiterbildungskurse im Jahr Abgehaltene ECDL-Prüfungen im Jahr EDV-Technik: Installierte PC's Im System verwaltete Benutzer <

32 Direktoren

33 DIREKTOREN ERNST MARINER1 ( ) Der geistige Vater der Berufsschule Bruneck Ernst Mariner. Pionier und Erfinder der Berufsschule Bruneck Präsident der Handwerker in Bruneck und im Pustertal von 1950 bis verfassten Gunther Waibl und Hubert Stemberger das Buch Mariner Photographen in Bruneck. Dort heißt es auf Seite 28 lapidar: Neben der Ausübung des Gewerbes als Photograph war Ernst Mariner im öffentlichen Leben der kleinen Stadt (Bruneck) tätig. Er bekleidete öffentliche Ämter, war Bezirksobmann der Handwerker von 1950 bis 1965 und Gemeindereferent von 1952 bis Er setzte sich unter anderem für den Bau der Berufsschule ein. Als Pionier und Erfinder der Berufsschule Bruneck hatte sich Ernst Mariner auch schon einen Namen für die Berufsschule Bruneck ausgedacht: Schule der Harmonie Handwerk & Muse. Nun galt es vor allem Räumlichkeiten für die Klassen zu finden. Schließlich wurde im Kolpinghaus, in der alten Volksschule (jetzt die Mittelschule Meusburger), im Widum und in der Blitzburg unterrichtet. Als Präsident der Prüfungskommissionen an der Berufsschule Bruneck war Ernst Mariner die treibende Kraft gemeinsam mit Sepp Prader, Kursleiter von 1950 bis 1953, Eduard Auer, Direktor von 1953 bis 1966, Franz von Egitz sen., Feinmechanikerlehrer der ersten Stunde, Anton Tasch, Rechenlehrer und Hans Federer, Lehrer für Deutsch, Geschichte, Geographie, Zeichnen und Schönschrift. Ernst Mariner wurde am 15. November 1902 als fünftes und letztes Kind des Ehepaares Albuin Johann und Anna Mariner geboren. Er besuchte Schulen in Bruneck und Bozen, sein Interesse aber galt dem väterlichen Atelier und dessen Arbeitsräumen. Wie seine Geschwister entwickelte auch er alsbald eine große Zuneigung zur Photographie. Die Grundlagen erlernte Ernst Mariner bei seinem Vater. Dann zog er in alter Handwerkstradition auf Wanderschaft. 1922/23 arbeitete er in Berlin bei verschiedenen Filmgesellschaften als Operateur, ehe er mit 21 Jahren zum Militärdienst nach Novara eingezogen wurde. Nach dem Militärdienst setzte Ernst Mariner seine Lehre fort, 1927 in Bassano und 1928 in 1 Interview mit Gunther Waibl am

34 fünf Jahren in Berlin sollte er den letzten handwerklichen Schliff erhalten, der seinen eigenen lichtbildnerischen Stil kennzeichnet. Nach dem Kriegseinsatz kam Ernst Mariner Ende 1945 nach Bruneck zurück. Da sein Vater Albuin Johann inzwischen verstorben war, war das Photoatelier verwaist, nicht mehr zeitgemäß und verkommen. Ein Portrait des Berufsschulgründers vom Gmundner Maler Theodor Detter ( ) sollte Mariners Wunsch gemäß der Berufsschule vermacht werden. In der Aula soll es an einen der Gründerväter erinnern, dem die Berufsschule sehr am Herzen lag Belluno. Dort hat er, wie er selber erzählte, viele berufliche Erfahrungen gesammelt, aber auch das Leben ausgekostet. 1934/35 kehrte er nach Berlin zurück und arbeitete in einem bekannten Photoatelier. In den Ernst Mariner trug den Zeitumständen und der modernen Photographie Rechnung und errichtete seine neue Arbeitsstätte im Gebäude in der Stadtgasse 60, heute das Papiergeschäft Athesia. Am 1. Juni 1946 meldete er bei der Handelskammer seine Photographische Werkstätte und Handel an und mit der Empfehlung: Photographisches Atelier für sämtliche einschlägigen Arbeiten der Photographie! Ernst Mariner war in erster Linie Potraitfotograph. Im Kunstatelier wurde der photographi- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Das alte Atelier von Albuin Johann Mariner in der Plarerstraße, heute Sparkassengebäude in Bruneck 37

35 DIREKTOREN sche Prozess beschleunigt. Daher stieg auch die Nachfrage an. Es wurde Vielseitigkeit verlangt, weil viele Aufnahmen außerhalb des Ateliers gemacht werden mussten. Ernst Mariner photographierte für die Zeitungen Pustertaler Bote und Dolomiten. Stadtund Landschaftsaufnahmen wurden als Ansichtskarten gedruckt oder für Broschüren und Prospekte verwendet. Ernst Mariner wirkte darüber hinaus am Aufbau des Sportlebens in Bru n eck mit und war sogar Turnlehrer an der Landwirtschaftsschule in Dietenheim. Er war auch immer zur Stelle, wenn es galt, Feste und Umzüge zu organisieren, zum Beispiel bei der 700-Jahr-Feier von Bruneck Mitte der 60er Jahre ließ Ernst Mariner seinen Betrieb auf und gab schließlich 1968 den Gewerbeschein zurück. Das war der wehmütige Abschied einer ganzen Photographengeneration. Ernst Mariner ist bis zu seinem Lebensende Photograph geblieben und war immer stolz darauf, ein Stück Photographengeschichte mitgeschrieben zu haben. Am 7. Juli 1988 hörte das unermüdliche Künstlerherz von Ernst Mariner auf zu schlagen. Auch wenn Ernst Mariner sich mit der Zeit zu einer eigenwilligen Persönlichkeit entwickelte, war er dennoch ein unverzichtbarer Teil Brunecks, der viel bewegte und tiefe Spuren hinterließ. Der Mariner war damals ein Begriff und jeder wusste, dass damit Ernst Mariner gemeint war. Seine künstlerischen Lichtbilder kann der Liebhaber heute noch im Stadtmuseum von Bruneck bestaunen. Ernst Mariner in seinem Atelier bei der Lichtbildaufnahme von zwei Frauen 38

36 Josef Peter Paul Prader2 ( ) vulgo Sepp Prader Kursleiter der Berufsschule Bruneck von 1950 bis 1953 Sepp Prader Josef Peter Paul Prader kam am in Meran zur Welt. Der Vater besaß ein bedeutendes Fuhrunternehmen, das am Bahnhofsplatz in Meran seinen Sitz hatte. Während der Kriegswirren wurde das Unternehmen eingestellt. Die Kinder waren alle im Krieg und somit ging der Besitz nach dem Ableben des Vaters an die Gemeinde Meran. Heute erinnert noch der Name eines Platzes der Praderplatz an die einstigen Besitzer. Josef Peter Paul Prader, kurz Sepp Prader genannt, besuchte das Johanneum in Dorf Tirol. Das Maturajahr absolvierte er am italienischen Realgymnasium in Meran, da er den Priesterberuf nicht einschlagen wollte. Kurz darauf wurde er einberufen und leistete seinen Wehrdienst in Norwegen und Finnland, war bei der Schlacht am Monte Cassino im Süden Italiens dabei und musste nach Nordafrika, wo er an Malaria erkrankte. Nach der Heimkehr ging er nach Berlin, da er studieren wollte. Doch das Geld reichte nicht aus und er kehrte nach Südtirol zurück, wo er einen Ausbildungskurs zum Lehrer machte. Er bekam dann eine Lehrstelle in Partschins und Tiers. Schließlich unterrichtete er in Oberwielenbach, Bruneck und Niederolang. In dieser Zeit (Anfang der 50er Jahre) setzte er sich mit Eduard Auer und anderen Lehrpersonen engagiert für den Aufbau einer Berufsschule ein. Neben seiner Tätigkeit als Grundschullehrer hielt er auch Kurse an der berufsbildenden Schule in Bruneck. Von 1950 bis 1953 war er Kursleiter der Berufsschule Bruneck mit ihrer kaufmännischen und gewerblichen Abteilung heiratete er in Neustift Marta Beikircher aus Toblach. Der Ehe entsprossen zwei Kinder: Gerhard und Sigrid. Die Familie wohnte von 1953 bis 1959 im Schulhaus von Niederolang. Sepp Prader pendelte oft nach Bruneck und beteiligte sich aktiv am Schulleben beschloss er, in seine Heimatstadt Meran zu ziehen, da er dort eine freie Stelle in Aussicht hatte. Auch hier engagierte er sich vor allem in der Lehrerfortbildung, leitete Kurse und unterrichtete schließlich an der Lehrerbildungsanstalt in Meran als Methodik- und Didaktiklehrer. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 2 von Sigrid Prader und Marta Beikircher Wwe. Prader, 6. Jänner

37 DIREKTOREN Dort blieb er bis Anfang der 70er Jahre. Die letzten zwei Jahre vor seiner Pensionierung war er im Schulinspektorat in Meran tätig. Nach seiner Pensionierung konnte er seine Leidenschaft - das Zeichnen - noch besser pflegen, seine Bilder wurden mehrfach vor allem im Meraner Raum ausgestellt Festenstein oberhalb Andrian Federzeichung von Sepp Prader Er legte Wert darauf, alte historische Gebäude (angefangen vom Bauernhaus, Burgen, Ruinen, Stadel, Bürgerhäuser), die vom Verfall oder Abriss bedroht waren, zu zeichnen und zu dokumentieren verstarb sein Sohn Gerhard infolge eines Unfalls mit 27 Jahren. Josef Prader war sehr bescheiden und lebte zurückgezogen. Er war sehr belesen und interessierte sich für viele Bereiche des Lebens. Am erlag er seinem Magenkrebsleiden. Ehemaliger Mesnerstadel in Hafling Federzeichnung von Sepp Prader 40

38 Eduard Auer3 ( ) Direktor der Berufsschule Bruneck von 1953 bis 1966 Ein Beitrag von seinem Sohn Werner Auer Eduard Auer s ist schon lange her, als mein Vater starb, Eund wir waren noch relativ jung. Ich bin 1944 geboren. Mein Vater Eduard Auer war Kärntner und kam am 7. November 1904 in Unteraichwald, Pfarramt Latschach bei Villach, zur Welt. Kaspar Melchior Balthasar Auer, also mein Großvater, erblickte am 6. Jänner 1864 in Bruneck das Licht der Welt. Er war von Beruf Holzhändler in Villach. Wenn wir noch eine Generation zurückgehen, stoßen wir auf meinen Urgroßvater Josef Auer. Er wurde am 20. Mai 1828 in Sand in Taufers geboren und übte dort den Beruf des Schlossers aus. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Der junge Eduard Auer voller Zukunftspläne 3 Aus dem Gespräch mit Werner Auer vom 10. Juli 2009, Bruneck 41

39 DIREKTOREN Gemäß dem Häuserbuch der Altstadt von Bruneck von Dr. Anton Sitzmann geht der Besitz des Hauses in der Brunecker Stadtgasse 68 heute Pub Caipi bzw. Schuhe Ruth am. 3. September 1918 an die Witwe von Kaspar Auer, Anna Auer geborene Ottowitz, und deren Söhne Emil und Eduard über. Am 28. September 1925 tritt Emil Auer seinen Anteil an Eduard Auer ab und am 26. November 1955 schenkt die Mutter Anna Ottowitz ihrem Sohn Eduard auch ihren Anteil, sodass er Alleinbesitzer der Immobilie wird. Das Zeugnis der 4. Klasse beweist, dass Eduard Auer seit dem 20. Februar 1914 in Bruneck die Volksschule besucht hat Eduard Auer besuchte die Volksschule in Bruneck. Dann erlernte er in Kärnten das Mechanikerhandwerk und schloss dieses mit dem Erwerb des Gesellenbriefes ab. Am 18. Juli 1940 heiratete er Josefa Holzner aus Algund. Das Haus von Eduard Auer in der Brunecker Stadtgasse 68: links die Radmechanikerwerkstatt (heute Schuhe Ruth), rechts der Hausgang (heute Pub Caipi) 42

40 DIREKTOREN Dieser Ehe entsprossen drei Söhne, Helmut, Werner und Bruno. Vom Militärdienst im Zweiten Weltkrieg, erinnert sich Werner Auer, blieb Eduard Auer verschont, weil ihm eine Zehe fehlte. Der junge Eduard Auer eröffnete bald nach seiner Mechanikerlehre eine Radmechanikerwerkstatt in Bruneck scheint Eduard Auer bereits im ersten Klassenbuch der Berufsschule Bruneck als Lehrer für Zeichnen über Metalle und Zeichnen über Mechanik auf. Am 15. Mai 1951 saß er mit Willi Webhofer in der Kommission für den Besuchs- und Erfolgsabschluss der ersten Klasse an der Berufsschule Bruneck der kaufmännischen und gewerblichen Abteilung. Kursleiter war Sepp Prader aus Meran. Ab 1953 übernahm Eduard Auer die Stelle des Direktors der Berufsschule Bruneck. Die Schule war immer noch nur behelfsmäßig im Kolpinghaus und in anderen Gebäuden in Bruneck untergebracht. Am 6. Mai 1959 erwarb Eduard Auer seinen Meisterbrief in Innsbruck. Dann stellte er sich seiner vielleicht größten Herausforderung. Er leitete den Neubau der Berufsschule Bruneck ein und trieb ihn mit ungebrochener Tatkraft voran war es so weit: Die über die Stadt Bruneck verstreuten Schulklassen konnten endlich in ein eigenes Gebäude einziehen. Am Ende des Schuljahres 1965/66, am 16. Juni 1966 verstarb Eduard Auer noch viel zu jung, aber er hinterließ den Auftrag, sein Werk in seinem und im Sinne seiner Mitstreiter weiterzuführen. Der Nachruf in den Dolomiten hebt seine Wertschätzung hervor: Berufsschuldirektor Eduard Auer beerdigt Vor wenigen Tagen bewegte sich ein langer Der junge Radmechaniker Eduard Auer hinter dem Haus Trauerzug durch die Straßen der Altstadt von Bruneck. Er galt dem langjährigen Direktor der Landesberufsschule von Bruneck, Herrn Eduard Auer, den ein kurzes, schweres Leiden noch im besten Mannesalter, mit 62 Jahren, dahingerafft hatte. Den Begräbniszug eröffneten die vielen Kranzträger, denen sich die Freiwillige Feuerwehr der Stadt mit einem Kranz roter Nelken anschloß. Den Kondukt führte der Stadtseelsorger, Dekan Achmüller, mit Assistenz mehrerer geistlicher Herren. Der Sarg mit den Überresten des Verblichenen wurde von Feuerwehrmännern getragen. Hinter diesem ging die tieftrauernde Witwe mit den drei Söhnen und weitere Verwandte. Es folgte eine große Zahl von Männern, darunter Vizeassessor Dr. Zelger mit weiteren Herren des Landesausschusses, die Herren Direktor Albert Strobl, Dr. Kuppelwieser und Laimer, vom Landesinspektorat für Berufsschulwesen sowie der gesamte Lehrkörper mit vielen 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 43

41 DIREKTOREN Klassenregister der ersten Berufsschulklasse 1950/51 derzeitigen und ehemaligen Schülern. Weiters folgten der Bürgermeister der Stadt, Dr. Hans Ghedina, mit mehreren Stadt- und Gemeinderäten, Landesschulinspektor Dr. Friedrich Zingerle mit zahlreichen Professoren und Lehrkräften der Schulen des Tales. Mit dem Verstorbenen ist ein Mann aus dem Schaffen im Dienste der Jugend herausgerissen worden, dem nicht nur die Stadt, sondern das ganze Tal zu großem Dank verpflichtet ist. Hat er doch im Jahre 1951 die Berufsschule mit äußerst wenig Mitarbeitern und mit Hilfe des Landesausschusses geradezu aus dem Boden gestampft. Lange Jahre mußte sich diese Schule mit unzulänglichen Räumen im Kolpinghaus und in Gasthöfen zufrieden geben. Ebenso fehlten Einrichtung und Lehrmittel vollständig. Ein Lehrkörper konnte erst mit großer Mühe zusammengestellt werden, dem Direktor Auer dann stets seine kameradschaftliche Hilfe angedeihen ließ [...] Dolomiten, Dienstag, 28. Juni 1966, Seite Das neue Berufsschulgebäude ist endlich bezugsfertig 44

42 Altsenator Dr. Hans Rubner4 ( ) Direktor der Berufsschule Bruneck von 1966 bis 1973 Dr. Hans Rubner Hans Rubner wurde am in Kiens geboren. Die Volksschule besuchte er in Kiens. Die Mittelschule und das Lyzeum absolvierte er in Brixen und legte dort 1953 die Matura ab. Dann folgte das Studium an den Universitäten in Florenz und Wien, das er mit dem Doktorat in Wirtschaftswissenschaften abschloss. Von1960 bis 1966 unterrichtete Hans Rubner zuerst an der kaufmännischen Vorbildungsschule in Brixen, später an der Oberschule in Bozen. Dass Hans Rubner Direktor der Berufsschule Bruneck wurde, verdankt er einem Zufall: An einem Junitag 1966 hielten sich seine Frau Edith Gasser und er in Bruneck auf. Beim Anblick eines Trauerzuges fragte Hans Rubner einen der Anwesenden: Wer ist denn gestorben? Der antwortete ihm: Eduard Auer, der Direktor der Berufsschule Bruneck!` Das war der Auslöser, dass ich dann als Berufsschuldirektor nach Bruneck kam. Auf Ernst Mariner angesprochen beteuert Hans Rubner: Er war der geistige Vater der Berufsschule Bruneck. Eduard Auer war ein guter Handwerker, er alleine aber hätte es sehr schwer gehabt, die neue Schule zu leiten. Sie waren ein gutes Gespann: Ernst Mariner war der Ideengeber und Eduard Auer der Praktiker. Ernst Mariner war Ortsobmann der Handwerker in Bruneck und Bezirksobmann für das Pustertal. Schon damals hielt er im Hotel Bruneck regelmäßig Sprechstunden ab. Das beweist, mit welchem Einsatz er das Handwerk vor Ort zu organisieren und zu fördern versuchte. Edith Gasser, die Frau von Hans Rubner, war von 1954 bis 1957 Lehrmädchen beim Fotographen Ernst Mariner. Die Ausbildung für Fotographen machte sie in Innsbruck und schloss mit der Gesellenprüfung ab. Dazwischen besuchte sie den kaufmännischen Kurs an der Berufsschule in Bruneck. Ihre Lehrerin war Johanna Gruber Kostner, die Gattin des Lehrers Alfred Kostner, der bereits im ersten Schuljahr 1950/51 Zeichnen und praktische Buchführung unterrichtete. Die Aufgabe der Lehrmädchen im Fotogeschäft des Ernst Mariner war es, die Fotos zu notieren, zu nummerieren und zu registrieren. Nur so konnte man die Negative beim Nachmachen 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 4 Aus dem Gespräch vom 7. Juli 2009, Aufhofen 45

43 DIREKTOREN Ernst Mariner ließ sich gerne mit dem charakteristischen Hut sehen auch schnell und sicher finden. Das Fotogeschäft von Ernst Mariner befand sich in der Brunecker Altstadt, Stadtgasse Nr. 60, genau dort, wo heute das Papiergeschäft der Athesia steht. Im Gebäude der heutigen Bar Liberty in der Bruder-Willram-Straße stand die Schlosserei des Vaters von Edith Gasser. Über vier Wieren wurden die Arbeitsmaschinen angetrieben. Und Vater Gasser sagte immer zu seinen Töchtern: Schade, dass ihr keine Buben seid! Aber sie mussten dennoch wie Lehrlinge in der Werkstatt anpacken. Ganz in der Nähe befand sich damals die Tischlerei Dolezal. Zurzeit von Direktor Hans Rubner gab es folgende zwei Abteilungen an der Berufsschule Bruneck: die Abteilung Handel und die Abteilung Handwerk. Der Handel schloss die Verkäufer, Bäcker, Konditoren und Metzger ein. Im Handwerk waren vor allem die Tischler, Metaller (Elektriker und Schlosser), die Maurer, die Hydrauliker, die Mechaniker und die Maler zusammengefasst. Gleichzeitig wurde in St. Jakob im Ahrntal unter der Führung von Jakob Oberhollenzer der Schnitzkurs aufgebaut. Hans Rubner erinnert sich noch gut an seine Lehrpersonen: Heinrich Wieland, geboren in Teis - Elektriker, Heinz Gutweniger, geboren in Meran, Ende Dezember 2009 verstorben - Tischler, Oswald Reich egger, geboren in Mühlen Ele ktriker, Max Brugger, gebürtig aus Gais Metall, Klemens Auer, gebürtig aus Sand in Taufers Metzger, Sebastian Mair, gebürtig aus Toblach Mechaniker, Wilhelm Rainer gebürtig aus Sexten Schneider, Diemuth Zingerle Rottonara gebürtig aus Bruneck Deutsch, Heinrich Lanz, gebürtig aus Gais Deutsch und Gemeinschaftskunde, Anton Auer, gebürtig aus Bruneck Deutsch, Anton Oberkofler, gebürtig aus Jenesien Deutsch und Gemeinschaftskunde, Adolf Unterpertinger, gebürtig aus Terenten Deutsch, kaufmännisch Rechnen und Gemeinschaftskunde, Dr. Hubert Rubner, gebürtig aus Kiens Gemeinschaftskunde neben dem Unterricht an der Mittelschule, Jo hanna Gruber Kostner, gebürtig aus dem Sarntal Handelsfächer, Umberto Cervo Italienisch, Hans Pescoller sen. (ist schon verstorben) und seine Söhne Hans jun. und Herbert aus Bruneck, die die Malerlehrlinge ausbildeten. Im Sekretariat hatte Hans Rubner tüchtige Leute: Herlinde Müller gebürtig aus Bruneck, die Tante von Diemuth Zingerle Rottonara, Elsa Urthaler gebürtig aus Olang, Hermann Mair am Tinkhof gebürtig aus Mühlwald und Heidi Pörnbacher Weger gebürtig aus Sand in Taufers. Von den verstorbenen Lehrpersonen nennt Hans Rubner: Wilhelm Simma Mechaniker, Helmut Auer, gebürtig aus Bruneck Metall, Sohn von Direktor Eduard Auer, Helmuth Mayr gebürtig aus Bruneck Elektriker, Vater von Dr. Peter Mayr, heute Lehrer am Berufsbil- 46

44 Der Fotokünstler Ernst Mariner bei der Arbeit in seinem Atelier ihm Willi Rainer aus Sexten, der spätere Bürgermeister einen Anzug geschneidert hat. Die Kameradschaft im Kollegium wurde hoch gehalten, und es wurde natürlich auch sehr viel gefeiert! Wenigstens einmal wöchentlich traf man sich im Hotel Bruneck, meist am Freitag. Es war immer lustig und etwas los! Hans Rubner lässt mit leichter Wehmut und einer gewissen Freude seine Zeit an der Berufsschule Bruneck Revue passieren. Es erfüllt ihn heute noch sichtlich mit Genugtuung, für sieben Jahre die Berufsschule Bruneck geleitet zu haben. Und auch die Berufsschule Bruneck kann heute stolz sein, eine Zeit lang von dieser großen Südtiroler Persönlichkeit geführt und geprägt worden zu sein. dungszentrum und Pepi Zambelli gebürtig aus Aufhofen Deutsch, Vater von Marion Zambelli, Fachlehrerin an der Hotelfachschule. Hans Rubner erinnert sich noch gerne daran, dass Hans Rubner hätte sich gewünscht, die 60-Jahr- Feier der Berufsschule Bruneck miterleben zu dürfen. Am 18. Dezember 2009 schied er jedoch von dieser Welt. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Eine Elektrikerklasse: 1. Reihe 1. von links Oswald Reichegger, 2. Reihe 1. von li. Direktor Hans Rubner, 3. Reihe 1. von li. Helmut Auer 47

45 DIREKTOREN Adolf Unterpertinger5 (geb. 1935) Direktor der Berufsschule Bruneck von 1973 bis 1977 Adolf Unterpertinger Adolf Unterpertinger kam am in Terenten zur Welt. Die Volksschule besuchte er in Terenten, dann folgten von 1946 bis 1954 acht Jahre klassische Bildung am Vinzentinum in Brixen. Er begann nach der Matura das Studium der Forstwirtschaft in Florenz. Doch 1959 reizte ihn der Beruf des Lehrers und er begann an der kaufmännischen Fortbildungsschule am Domplatz in Brixen zu unterrichten wechselte Unterpertinger an die Berufsschule Brixen. Diese war damals provisorisch in einem einstöckigen Gebäude in der Nähe der heutigen Berufsschule Tschuggmall untergebracht. Vorher hatte dort die Span- und Sperrplattenfirma Gummerer gearbeitet. Nach der Hochzeit 1967 zog Adolf Unterpertinger nach Bruneck und begann im Schuljahr 1968/69 die Lehrtätigkeit an der Berufsschule Bruneck. Das Schulgebäude der Berufsschule Bruneck bestand in jener Zeit lediglich aus dem vorderen Hauptgebäude und der dahinterliegenden ebenerdigen Werkstatt. Adolf Unterpertinger unterrichtete vor allem allgemeinbildende Fächer, kaufmännisches Rechnen, Deutsch, Gemeinschaftskunde und schließlich sogar Verkaufslehre. Zu jener Zeit begannen die Elektrokurse, in denen vor allem die Lehrer Heinrich Wieland und Oswald Reichegger wirkten. Die Elektrikerklassen waren in Räumlichkeiten auf dem Dachboden des heutigen A-Traktes untergebracht. Geld für bauliche Verbesserungen war damals sehr spärlich gesät. Adolf Unterpertinger fand aber in Bozen in Geom. Manzoni einen verständnisvollen Techniker und so konnte das eine und andere Vorhaben unter dem Titel außerordentliche Instandhaltung finanziert werden. Unterpertinger legte sogar selbst Hand an und lieferte mit dem eigenen Auto die Perlinen auf dem Gepäcksträger von Welsberg nach Bruneck. Einmal drückte die schwere Last den Gepäcksträger auf einer Seite derart ein, dass alles zu kippen drohte. Die entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer deuteten wild gestikulierend in panischer Angst auf diese Gefahr hin. Aber es ist alles Gott sei Dank gut gegangen. Mit diesen Perlinen wurde die gemauerte Decke der Räumlichkeiten im Dachboden verkleidet und eine qualitative Verbesserung erzielt. Auch die Schnitzschule unter Jakob Oberhollenzer entwickelte sich zusehends. Es wurde ein Magazin gebraucht. Platz dafür gab es natürlich 5 Aus dem Gespräch vom 21. Juli 2009, Bruneck, Oberstadt 48

46 DIREKTOREN keinen. Und da der Phantasie bekanntlich keine Grenzen gesetzt sind, baute man dieses aus Holz und stellte es kurzerhand auf Räder. Damals gab es noch die Malerlehrlinge an der Berufsschule Bruneck, die von den Gebrüdern Hans und Herbert Pescoller und von Paul Falkensteiner aus Ehrenburg unterrichtet wurden. Sie waren am Dachboden des heutigen A-Traktes untergebracht. Es gab auch schon Kurse für Schülerinnen und Schüler mit Teilleistungsschwächen, welche von Regina Hellenstainer aus Bruneck und einer Frau aus Deutschland unterrichtet bzw. betreut wurden. Die Klassen für diese Schülerinnen und Schüler waren in den Räumlichkeiten im Tiefparterre neben der Ex-Schuldienerwohnung, der heutigen Bibliothek, untergebracht. Unterpertinger erinnert sich an den Schuldiener Hans Oberhammer. Er war Kriegsteilnehmer und verstarb plötzlich und unerklärlich an einem Nachmittag während seines Dienstes. Auf ihn folgte Engelbert Hinterlechner aus St. Lorenzen, der von Beruf Hydrauliker war. Adolf Unterpertinger erwähnt einen gewissen Ing. Anton Pugneth, der mit Karl Ambach aus dem Südtiroler Unterland kam und die Firma Ambach in Bruneck aufbaute. Pugneth war Ingenieur und zeichnete die Pläne, Ambach war der Handwerker für Elektrisches. Die Nichte von Ing. Anton Pugneth ist Rosa Pfeifer, Witwe Neuhauser, die 1950 zu den ersten Schülerinnen gehörte. Ing. Anton Pugneth war über viele Jahre Vizebürgermeister von Bruneck und langjähriges Mitglied der Prüfungskommissionen an der Berufsschule. Adolf Unterpertinger erinnert sich auch an Johanna Gruber Kostner, Lehrerin im Handel und Ehefrau von Alfred Kostner, der selbst einst an der Berufsschule Bruneck unterrichtete. Aus den Worten von Unterpertinger hört man ganz deutlich seine humanistische Bildung heraus, obwohl er nachdrücklich beteuert, dass die Verwaltungsarbeit seine Stärke war. Für Adolf Unterpertinger war es stets oberstes Gebot, so weit wie möglich unbürokratisch und spontan die Bedürfnisse an der Berufsschule Bruneck zum Vorteil der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Schülerinnen von damals Mit großer Geduld führt Regina Hellenstainer die Hand einer Schülerin und hilft ihr beim Schreiben 49

47 DIREKTOREN Anton Oberkofler6 (geb. 1934) Direktor der Berufsschule Bruneck1977/1978 Anton Oberkofler Lehrer an der Beufsschule Bruneck von 1968 bis 1997 Anton Oberkofler wurde am in Jenesien geboren. Nach dem Besuch der Volkschule in Jenesien folgten die Mittelschule und das Klassische Gymnasium bei den Franziskanern in Bozen. Die Matura bestand er 1955 in Meran. Oberkofler wurde Novize und studierte zwei Jahre Philosophie und Theologie in Rom. Dort erlitt er einen gesundheitlichen Zusammenbruch und beschloss daher, sein Leben total umzustellen. Nach der Genesung erhielt er von einem Kollegen den Hinweis auf eine Arbeitsstelle in Stuttgart. Am 1. Oktober 1958 fuhr er nach Stuttgart und fand bei der Firma SEL (Standard-Elektrik- Lorenz AG) Arbeit. Die Firma betätigte sich in den Bereichen Elektro- & Fernmeldetechnik. Von einem Tag auf den anderen hieß es mit 80 anderen Monteuren auf Montage zu gehen. Seine Hauptarbeit als Hilfsmonteur bestand in der Lötarbeit. Die Arbeit war nicht leicht. Die erste Baustelle war die Errichtung des zentralen Fernmeldeamtes in Stuttgart. Er besuchte zwei Jahre lang die Technische Hochschule in Stuttgart. In der Firma arbeitete er im technischen Büro im Entwicklungsbereich. Im Sommer war Oberkofler im technischen Labor für analoge Grundschaltkreise und Verfahren zuständig ging das erste elektronische Telefonamt in Betrieb. Schließlich wurde Anton Oberkofler Sachbearbeiter in der Fernsprechtechnik und wirkte am Bau solcher Anlagen mit. Anton Oberkofler ist heute noch stolz, als direkter Beobachter diese Entwicklung miterlebt zu haben bot sich die Gelegenheit, sich um eine Stelle an der Berufsschule in Bruneck zu bewerben. Direktor war damals Hans Rubner. Zunächst unterrichtete Anton Oberkofler als einziger Deutschlehrer in den Handwerksklassen. Dort saßen insgesamt bis zu 300 Lehrlinge.1969 und 1970 war Eduard Stoll Vizedirektor, ab 1970 dann Anton Oberkofler wurde Hans Rubner in den Landtag gewählt. Auf ihn folgte bis 1977 Adolf Unterpertinger als Direktor. Nach dessen Ausscheiden im Mai 1977 leitete Anton Oberkofler für ein Jahr als Di- 6 Aus dem Gespräch vom 10. Juli 2009, Bruneck 50

48 wähnt er die Namen der Lehrpersonen an der Berufsschule in Bruneck, die seine Schüler waren und seinen Unterricht genossen: Christian Bachmann, Walter Gatterer, Albert Kopfsguter und Christof Steinkasserer von den Tischlern, Walter Hofmann von den Elektrikern und Herbert Felder von den KFZ-Mechanikern. Direktor und Lehrer Anton Oberkofler rektor die Berufsschule. Ab 1978 bestellte man dann Hubert Rubner zum Direktor, der dieses Amt bis 1995 bekleidete. Nach 28 Jahren an der Berufsschule Bruneck ging Anton Oberkofler, Lehrer für Deutsch und Gemeinschaftskunde, am in den Ruhestand. Mit Stolz er- Für ein Jahr war er der einzige Beratungslehrer (Tutor) an der Berufsschule Bruneck und betreute unter anderem Peter Mayr und Christian Neuhauser bei den Elektrotechnikern, Albert Kopfsguter von den Tischlern, Heidrun Hellweger von den allgemeinbildenden Fächern, Hartmann und Hubert Mairvongrasspeinten von den Metallern. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Abschlussfeier der 2. Klasse Elektrikerkurs im Juni 1983 v.l.n.r.: Direktor Dr. Hubert Rubner, Lehrer Anton Oberkofler und Schüler Höllrigl 51

49 DIREKTOREN Stammtischerinnerungen Neben der Schule war damals der Stammtisch im Hotel Bruneck die wichtigste Institution der Berufsschule Bruneck. Das Hotel Bruneck war sozusagen die Außenstelle der Berufsschule Bruneck. Das Versammlungslokal befand sich nach der Eingangstüre links. Am Tisch hinter dem Ofen stand dort der geschmiedete Stammtischaschenbecher, den Max Brugger für diesen Anlass geschaffen hatte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa traf man sich oft zum obligatorischen Kaffee im Hotel Bruneck, wo man sich die Zeit mit Rauchen, Fachsimpelei und Kartenspiel verkürzte. Es wurde geplaudert über Gott und die Welt, über Politik, Hebelgesetze und den Spanischen Bürgerkrieg. Zwischendurch brachte Fräulein Helene ein weiteres Halbele oder gar einen Liter und die mitunter laute Diskussion konnte weitergehen. Pünktlich um Uhr fand aber dann regelmäßig der von vielen Kollegen ersehnte Höhepunkt am Stammtisch im Hotel Bruneck statt. Willi Simma aus Aufhofen, der in Oberösterreich eine KFZ-Werkstatt geführt hatte und Anfang der 70er Jahre an die Berufsschule Bruneck gekommen war, hatte sich alsbald zum Stammtischsprecher gemausert. Sein Bruder Ernst führte lange Zeit die KFZ- Werkstatt gegenüber der Ex-Feuerwehrhalle in Bruneck. Willi Simma war ein wahres Energiebündel. Während der Stammtischrunden hat er seinen Kollegen immer wieder zu deren Erheiterung von seinen Reisen nach Spanien und den dortigen Abenteuern erzählt. Später aber mussten die Stammtischbrüder zu ihrer Ernüchterung von Willi Simmas Frau erfahren, dass er nie in Spanien gewesen war und alle seine Erzählungen erstunken und erlogen waren. Manchem Kollegen kam er oft zu vollmundig und so ersann ein Spaßvogel folgende Litanei, die dann am Stammtisch zur Freude aller einschließlich Willi vorgetragen wurde: Litanei zum guten Willi Wilhelm erbarme dich unser! Wilhelm erhöre uns! Du Vater der Automechanik! Du Beschützer der Jungfrauen! Du Wissenschaftsgebärer! Du lautes Vorbild! Du Vorbild der Lehrer! Du Vorbild der Schüler! Du Vater des guten Rates! Du Beschützer der Spaßlaberl! Du weisester Wilhelm! Du lobwürdiger Wilhelm! Du getreuer Wilhelm! Du Spiegel des Übertreibens! Du Sitz der Allwissenheit! Du Ursache unseres Wissens! Du mechanisches Gefäß! Du vortrefflicher Geist des Gartenbaues! Du hoher und großer Wilhelm! Du Spiegel der Gerechtigkeit! Oh, du großer Wilhelm! Du verhinderter Treter! Du Heil der Dummen! Du Zuflucht der Nichtwissenden! Du Helfer der Schüler! Du König der Mechaniker! Du Liebhaber des blauen Zustandes! Du gerechter Wilhelm! Du weisester Wilhelm! Du keuschester Wilhelm! Du erfolgreicher Spanienkämpfer! 52

50 DIREKTOREN Du erfolgreicher Mädchenhändler! (ca verkaufte Exemplare) Du Zierde der Schule! Du Patron der Mistmacher! Du Schrecken der Ruhigen! Du Schutzherr des Stammtisches! Oh, du Wilhelm, der du wegnimmst die Dummheit der Welt, verschone uns, oh Wilhelm! Oh, du guter Wilhelm, der du die Kollegen zu Teilhabern deines großen Wissens gemacht hast, der du lebst und lügst von Ewigkeit zu Ewigkeit! Als Lehrer war Willi Simma den Schülern sehr zugetan, streng und gütig zugleich, wenn ihn aber einer ärgerte, konnte er auch einmal mit der Hand ausfahren. Ein Schüler hieß mit Familiennamen von Wenzel. Willi Simma rügte ihn wegen eines Fehlers und sprach ihn einfach mit Wenzel an. Der Schüler von Wenzel aber bestand darauf, mit von Wenzel angesprochen zu werden. Willi Simma aber packte der Zorn, er fuhr mit der Hand aus und verpasste dem überraschten Schüler eine schallende Ohrfeige mit den Worten: Und die ist von Simma! Er hat geraucht wie ein Türke, sogar während des Unterrichts in der Klasse. Beim Skifahren mit Max Brugger stürzte er so schwer, dass er zunächst nicht mehr unterrichten konnte. Schließlich kehrte er aber dann dennoch in die Berufsschule zurück, unterrichtete bis Mai, musste aber schließlich in die Klinik von Innsbruck eingeliefert werden verstarb Willi Simma im Alter von 59 Jahren. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 53

51 DIREKTOREN Dr. Hubert Rubner7 (geb. 1936) Direktor der Berufsschule Bruneck1977/1978 Dr. Hubert Rubner Hubert Rubner wurde am in Kiens geboren. Nach der Volkschule in Kiens besuchte er die Mittelschule und das Klassische Gymnasium in Bruneck. Nach der Matura am Klassischen Lyzeum in Meran schloss er seine Studienzeit mit der Promotion in Padua ab. In seiner Dissertation befasste er sich mit dem Tiroler Dichter Karl Schönherr. Hubert Rubner begann seine Lehrtätigkeit als Lehrer für literarische Fächer an der Mittelschule Toblach und setze diese dann an den Brunecker Mittelschulen Dr. Josef Röd und Direktor Dr. Hubert Rubner mit Freude bei der Arbeit 7 Aus dem Gespräch vom 8. Juli 2009, Bruneck. 54

52 DIREKTOREN Karl Meusburger fort. Schließlich war er an der Kaufmännischen Lehranstalt in Bruneck tätig, kehrte dann jedoch an die Mittelschule Dr. Josef Röd in Bruneck zurück. Während dieser Zeit erhielt Hubert Rubner einen kleinen Lehrauftrag für Gemeinschaftskunde an der Berufsschule Bruneck wurde er Direktor dieser Schule. Während seiner Amtszeit wurden verschiedene Bauarbeiten an der Schule durchgeführt: Der erste Teil des heutigen Schulgebäudes (heute A-Trakt) wurde modernisiert, der Trakt mit der Aula kam dazu, dann die Konstruktion mit den Eisenträgern und der sogenannte Stadel (dort, wo sich heute das Glashaus, der C-Trakt, befindet). Im Stadel waren die Elektrikerklassen untergebracht. Unter Rubners Nachfolger Direktor Leonhard Niedermair wurden die begonnenen Arbeiten weitergeführt und abgeschlossen. Neu errichtet wurde auch die Schnitzschule in St. Jakob im Ahrntal. Das Schnitzen im Ahrntal war seit jeher dort beheimatet und erfreute sich einer langen Tradition. Bereits unter Hans Rubner hatten die zweijährigen Schnitzkurse begonnen. Man entwickelte ein Konzept für Schnitzkurse auf höherer Ebene, und zwar in einer dreijährigen Ausbildung. Bedauerlicherweise nahm aber der Zuspruch bzw. die Nachfrage allmählich ab. Unter Direktor Leonhard Niedermair wurde dann die Schnitzschule nach Bruneck verlegt und schließlich zum Leidwesen vieler wegen sinkender Anmeldungen im Jahr 2003 endgültig aufgelassen. Der Stolz von Hubert Rubner ist, wie er sagt, die Einrichtung der Grundlehr gänge. Die Arbeitslosigkeit der Mittelschulabgänger, die unmittelbar nach dem Mittelschulabschluss keine Lehrstelle erhielten, verlangte nach einer Lösung. Direktor Sepp Kusstatscher von der Berufsschule Brixen begann mit einem Grundlehrgang für einzelne Handwerksbereiche, z. B. für Tischler, Metaller u. a. In Bruneck wurde zunächst ein allgemeiner Grundlehrgang für Holz-Metall-Elektro eingerichtet. Direktor 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Geselligkeit war zur Zeit von Direktor Hubert Rubner groß geschrieben: sitzend von li. Anton Oberkofler, Peter Mayr, der Sohn von Helmuth Mayr, Oswald Reichegger, die Sekretärin Elsa Urthaler, Heinrich Lanz, Franz von Egitz jun. und ganz vorne Direktor Dr. Hubert Rubner, hinten li. stehend Helmuth Mayr 55

53 DIREKTOREN Rubner wollte den Schülern einen allgemeinen Einblick in das Handwerk vermitteln. Und er hatte Erfolg. Es gab bereits in den ersten Jahren drei Parallelklassen, zuerst einjährig und nach der Schulreform mit der Erhöhung der Schulpflicht zweijährig. Schließlich entstand die Berufsfindung, eine Einrichtung, die auch IntegrationsschülerInnen in einer größeren Struktur berücksichtigte. Die Berufsfindung war trotz einiger Enttäuschungen alles in allem ein Erfolg, da manche SchülerInnen einen Arbeitsplatz finden konnten. In der Zeit von Direktor Hubert Rubner wurden auch Abendkurse organisiert, zum Beispiel für Zimmerer und Tischler. Die Computerkurse wurden in den Räumlichkeiten der heutigen Firma Dator abgehalten. Neu waren auch die Bautechniker mit den Lehrpersonen: Ing. Geat, Geom. Fischnaller, Ing. Georg Kerschbaumer und Geom. Martin Obermair. Gedacht waren sie in erster Linie für Gesellen, im Besonderen für Maurer und Zimmerer. Zunehmend wurde der Elektrokurs ausgebaut, der schon damals mit dem Fachlehrer Heinrich Wieland unter Direktor Hans Rubner von Brixen nach Bruneck gebracht worden war. Zuerst zweijährig wurde die Fachausbildung für Elektriker unter Direktor Hubert Rubner auf drei Jahre erweitert. Vorerst waren die Klassen provisorisch im Dachboden des heutigen A-Traktes untergebracht. Der praktische Unterricht erfolgte im 2. Stock des heutigen B-Traktes. Schließlich zogen die Friseure mit ihren Lehrpersonen aus Bozen ein. Laufend kamen neue Bereiche dazu bzw. wurden eingeführt. Zwischendurch wurden die Zimmerer erst nach Bozen, dann nach Innsbruck versetzt, weil ihre Anzahl rapide sank. Schließlich aber kehrten sie wieder nach Bruneck zurück. Die Zimmererlehrlinge kamen (und kommen heute noch) aus ganz Südtirol an die Berufsschule in Bruneck, werden dort im Turnusunterricht aus- Direktor Hubert Rubner assistiert vom Direktorstellvertreter Anton Oberkofler und Berufsschulinspektor Karl Kuppelwieser 56

54 DIREKTOREN gebildet und sind im Lehrlingsheim Waldheim untergebracht. Inzwischen hatte die Bautätigkeit allgemein einen ordentlichen Aufschwung erlebt. Dies wirkt sich auch auf die Lehrlingszahlen aus. So umfasste eine Zimmererklasse oft 30 und mehr Schüler, bis sie schließlich geteilt werden musste. Die Unterkunft für auswärtige Lehrlinge wurde von Alois Gartner schließlich in einem Privathaus geschaffen. Ein Verein führte das Heim, vom Land kam die Unterstützung. Später wurde das heutige Lehrlingsheim im früheren Hotel Waldheim eingerichtet, wo auswärtige Berufsschüler und Oberschüler eine solide Bleibe finden. Ein wichtiger Schritt in der Zeit von Direktor Hubert Rubner war die Einführung der Elektronik und des Computers. Bisher hatte man damit keine Erfahrung. Die Besichtigung der Metallurgie in Seeplan gestattete einen ersten Einblick in die Welt des Computers. Daraufhin wurde in Bruneck ein Computerraum eingerichtet, wo bereits zwei Schüler an einem Gerät arbeiten konnten. Helmut Auer bildete sich auf diesem Gebiet mit großem Engagement weiter. Alsdann tauchten auch schon die ersten CNC- Fräsen bzw. Drehmaschinen auf, die damals ein Vermögen kosteten. Die Lehrer aber wuchsen schnell und ohne größere Schwierigkeiten in diese neue Welt hinein und es entstand auch auf diesem Gebiet bald ein normaler Unterricht. Die Schülerzahl erreichte unter Hubert Rubner die damals magische Grenze von und wurde damit zur größten Schule Südtirols. Am ging Direktor Hubert Rubner als langgedienter Direktor der Berufsschule Bruneck in den Ruhestand. Nach ihm übernahm Leonhard Niedermair die Leitung der Berufsschule Bruneck. Dann erinnert sich Hubert Rubner an seine Vorgänger Adolf Unterpertinger und Anton Oberkofler, der für ein Jahr diese Stelle übernommen hatte und weiterhin Direktor hätte bleiben kön- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Eine Bautechnikerklasse 1. Reihe: Erster von li. Geom. Martin Obermair in der Mitte Direktor Dr. Hubert Rubner 57

55 DIREKTOREN Direktor Hubert Rubner verstand es auch, einen Hobel zu führen und die Späne fliegen zu lassen nen, das Angebot aus persönlichen Gründen ablehnte, aber über viele Jahre als sein Stellvertreter zur Verfügung stand. Direktor Rubner war immer bestrebt, unnötige Konferenzen zu vermeiden: am Anfang des Schuljahres, dann zu Semesterschluss und am Schulende, das hat eigentlich genügt. An folgende Lehrpersonen kann sich Hubert Rubner noch besonders erinnern: Diemuth Zingerle Rottonara und Eduard Zingerle, kaufmännische Fächer, Umberto Cervo, Italienisch, Heinz Gutweniger und Karl Irsara, Tischler, Helmut Auer, Max Brugger und Franz von Egitz jun.: Metaller, Helmuth Mayr, Oswald Reichegger und Heinrich Wieland, Elektriker, Wastl Mair, KFZ-Mechaniker und schließlich Geom. Martin Obermair, Maurer und Bautechniker. Sie alle gehörten zum Kern der Berufsschule Bruneck. Es war stets oberstes Prinzip von Direktor Hubert Rubner, die Kontakte zu den Lehrpersonen aufrecht zu erhalten. So begab er sich täglich während der Pausen ins Lehrerzimmer, hatte ein offenes Ohr für die Anliegen und erfuhr dort mehr als bei manchen Konferenzen. Hubert Rubner meint, während er die siebzehn Jahre Revue passieren lässt: Ich hatte mehr Glück als Verstand, als ich Direktor an der Berufsschule Bruneck wurde. Dann kommt er auf Ernst Mariner zu sprechen. Der hatte bereits in der ersten Zeit der Berufsschule Bruneck einen Vorschlag für die Benennung dieser Einrichtung gehabt: SCHULE DER HARMONIE Muse und Handwerk. Durch die Vermittlung von Direktor Dr. Hubert Rubner hat Ernst Mariner als Anerkennung seiner Verdienste für die Berufsschule Bruneck die Tiroler Verdienstmedaille erhalten, über die sich der Geehrte sichtlich freute. Beim Abschied 1992 ließ man Direktor Hubert Rubner nochmals hochleben! Mit einem klingenden Zum Wohl übergibt Direktor Hubert Rubner an seinen Nachfolger Leonhard Niedermair 58

56 Leonhard Niedermair8 (geb. 1948) Direktor der Berufsschule Bruneck von 1995 bis 2007 Leonhard Niedermair Leonhard Niedermair wurde am in Vintl geboren. Dort besuchte er die Volksschule und das Klassische Gymnasium- Lyzeum in Bruneck. Nach erfolgreich abgeschlossener Matura befasste er sich mit dem deutschen Schriftsteller Wolfgang Borchert und unterrichtete an den Mittelschulen Vintl und Klausen. Eine Zeit lang war er Verwaltungssekretär bei der Landesregierung in Bozen. Doch die Schule holte ihn wieder zurück. Von 1988 bis 1993 war er Direktor an der Berufsschule für das Gastund Nahrungsmittelgewerbe in Brixen. Ihm verdankt die Schule den Namen der Pionierin des Fremdenverkehrs Emma Hellenstainer wechselte er an die Berufsschule Bruneck, unterrichtete allgemeinbildende Fächer und übernahm die Aufgaben des Vizedirektors. Im Schuljahr 1995/1996 stieg er in die ruhmreiche Riege der Direktoren an der Berufsschule Bruneck auf. Als Lehrer war es die innere Freude am Arbeiten mit Jugendlichen, sie ein Stück des Weges zu begleiten. Ganz besonders lagen mir die Jungendlichen mit Benachteiligung oder besonderen Schwächen am Herzen. Von dort gehen die Impulse aus! Als Direktor habe ich die Chance gesehen, etwas für die Freude der Jungendlichen über den Unterricht hinaus zu tun. Es war stets meine Vision die Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, sie durch die sture Gesetzeswelt zu begleiten. Mir ging es mehr um das Regulieren und nicht um das Regieren. Die Schule vor Ort und die Schule auf Landesebene waren meine zentralen Anliegen. Schule war für mich immer Leben, jugendliches Leben. Meine Aufgaben waren für mich eine tägliche Herausforderung. Und wenn wieder einmal Sand im Getriebe war, so konnte ich gerade daraus wieder Energie freisetzen und neue Kraft gewinnen. Dann kommt Leonhard Niedermair darauf zu sprechen, dass die computerisierte Technik nicht unbedingt seine Sache ist, was er mit dem Satz Ich kommuniziere mit dem Mund und nicht mit der Maus! begründet. Für Leonhard Niedermair gab es nie eine Hierarchie an der Schule. Er sah die Schule stets als eine Gemeinschaft, in der jeder seine besondere und 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 8 Aus dem Gespräch vom 10. August 2009, Bruneck 59

57 DIREKTOREN Direktor Leonhard Niedermair hielt 2005 beim Abschied von Sebastian Brugger als langjährigem Landesobmann der Südtiroler Schuhmacher die Laudatio, in der er Martha Graham zitiert: Es gibt eine Vitalität, eine Lebenskraft, eine Energie, eine Bewegung, die durch dich in Handlung umgesetzt wird. Und weil es dich nur einmal auf der Welt gibt, ist dein Handeln einzigartig! unersetzliche Aufgabe erfüllt: Das funktioniert nur reibungslos, wenn zwischen den einzelnen Gruppen Harmonie herrscht und die Arbeit Hand in Hand geht. Alle braucht es an ihrem Ort, jeder ist Quelle für den großen Fluss. Seine Bilanz fällt durchaus positiv aus: Es war vielleicht eine schwierige, aber uneingeschränkt schöne Zeit! Unter der Führung Niedermairs wurden die Grundlehrgänge im Gastgewerbe in Sand in Taufers, Welsberg und Pikolein auf Biennien erweitert, die er 2004 in Bruneck zusammen führte und diese Sparte zur Hotelfachschule, die mit der Reifeprüfung abschließt, ausbaute. Gleichzeitig ist es ihm gelungen, das Gebäude der Berufsschule Bruneck zu renovieren und auszubauen und die stetig wachsende Schülerzahl im dreiteiligen Gebäudekomplex unterzubringen. Zwanzig Jahre mühsame Arbeit von Direktor Leonhard Niedermair stehen hinter diesem Erfolg. Emsig und zäh verfolgte er seine Ziele, Schritt für Schritt, mit Diplomatie und Geduld. Dabei war ihm Karl Kuppelwieser, der langgediente Berufsschulinspektor, Pionier der Berufsbildung in Südtirol stets Vorbild, denn Kuppelwieser gab der Berufsbildung Struktur und pflegte die Kontakte zum Ausland. Der Höhepunkt eines jeden Jahres war für Leonhard Niedermair die Abschluss-, Bewertungs- oder Notenkonferenz. Im Mittelpunkt standen immer die zwei Fragen: Habe ich als Lehrperson das Ziel erreicht? Habe ich als Schüler das Ziel erreicht? Und dann fügt Leonhard Niedermair noch hinzu: Und von ebenso großer Bedeutung waren die Kollegialität und das Wohlbefinden für die Harmonie! So wie Singen und Musizieren Balsam für die Seele sind, so sind zufriedene Menschen am Arbeitsplatz lebensfroher, ausgeglichener und zuversichtlicher als andere. Zudem verfügen sie über ein größeres Selbstvertrauen, haben öfter gute Laune, verhalten sich sozial verantwortlicher und sind psychisch belastbar. Für die Zukunft gibt Niedermair den Tipp: Den Entwicklungen soll sehr wohl Rechnung getragen werden, aber alles sollte auf dem Althergebrachten basieren, sozusagen das Bisherige sollte in einem neuen Kleid erscheinen und der begleitende Rahmen für den Generationswechsel sein. Die Direktoren der Berufsschule Bruneck seit den Anfängen waren: Sepp Prader (Kursleiter) Eduard Auer Dr. Hans Rubner (ab 1973 Landesrat ab 1987 Senator) Adolf Unterpertinger Anton Oberkofler 1977/78 Dr. Hubert Rubner Leonhard Niedermair Dr. Sigfried Steinmair ab

58 Lehrpersonen

59 LEHRPERSONEN Franz von Egitz sen.9 Lehrer der Berufsschule Bruneck von 1951 bis 1958 Franz von Egitz sen. Franz von Egitz sen. wurde am in St. Georgen bei Bruneck geboren. Die Volksschule besuchte er in Bruneck. Er erinnert sich noch an die Lehrpersonen Edi Ude, einen Deutschen, und den Italienischlehrer Martinelli, der sie in der 5. Klasse übernahm und vor allem die Algebrakenntnisse die Schüler bewunderte. Mit 14 Jahren kam Franz von Egitz auf einen Bauernhof in Stefansdorf, zum Horrisockra. Dort baute er der Bäuerin ein Wasserrad, etwa 40 cm im Durchmesser, das den Butterkübel antrieb. Die Anleitungen und Tipps dazu lieferte sein Vater, der ebenfalls Franz hieß. Die Übersetzungen bastelte sich Franz von Egitz aus den Rädern eines Spinnrades und das Wasser trieb den Butterkübel an. Und die Mutter von Franz erhielt als Dank einen schönen Butterknollen. Sein Vater war Mühlenbauer. Er wohnte zuerst in Toblach, hatte das Tischlerhandwerk gelernt und schließlich die Fachschule in Cortina besucht. Der Lieblingsspruch des Vaters lautete: Wenn die Mihle richtig gemacht isch, noar muiß man ban Mohln a Meisl hearn erkrankte Franz von Egitz für längere Zeit. Wieder genesen begann er dann bei UNDA~RADIO in Toblach, die von Max Glauber, dem Vater von Prof. Hans Glauber, gegründete und geleitete Firma. Franz von Egitz arbeitete im Werkzeugbau und erlernte das Handwerk des Werkzeugmachers. In diesem Bereich war er elf Jahre lang bis 1939 beschäftigt. Neben der Radioabteilung gab es dort eine Maschinen- bzw. Werkzeugabteilung und sogar eine Tischlerei, die unten in der Rienz in Toblach untergebracht war und die Gehäuse der Radiogeräte baute. UNDA produzierte Radios und man war nahe daran, Fernseher herzustellen, denn im Labor war man schon dabei, an den Wellenschaltern zu experimentieren. Damals hatte UNDA~RADIO an die hundert Beschäftigte. Nach einem Jahr in Innsbruck absolvierte er die Praxis bei Optik Miller optierte die Familie von Egitz für Deutschland und zog nach Kufstein. Franz von Egitz erhielt eine Anstellung in der Firma Krieghoff. Dort leitete er die Fräsabteilung als Facharbeiter und Mechaniker. 9 Aus dem Gespräch vom 4. August 2009, St. Lorenzen 62

60 LEHRPERSONEN Zwei Brüder hat er im Krieg verloren, der jüngste blieb in Kufstein, er selbst kehrte 1950 nach Südtirol zurück und ließ sich in Bruneck nieder. Zuerst bin ich einfach ein bisschen herumgegaukelt, reparierte dann verschiedene Geräte in der Wohnung im so genannten Habicher-Hause, Stadtgasse Nr. 66, erzählt Franz von Egitz. Schließlich richtete sich von Egitz die Werkstatt bei der Hannes-Mühle ein. Daneben stand die Hofer Säge. Über die Kuntner Brücke gelangt man direkt dorthin. Die ersten Maschinen baute Franz von Egitz selber, dann kaufte er bald von da, bald von dort neue Maschinen dazu. Vom Schuljahr 1951/52 bis in die 60er Jahre unterrichtete Franz von Egitz auch an der Berufsschule Bruneck. Eduard Auer hatte den findigen und sehr geschickten Handwerker einfach angesprochen und für die Schule engagiert. In seiner Feinmechanikerwerkstatt beschäftigte er ab 1958 die Lehrlinge Albin Wagger und Max Brugger. Eduard Auer und Franz von Egitz haben sogar auf Wunsch der Meister von Niederdorf und Welsberg für einzelne Lehrlinge an Abenden privat in Niederdorf Unterricht gehalten. Seine beiden Söhne Egon und Franz hat er ebenfalls im Handwerk des Feinmechanikers ausgebildet. Und abends ist man dann nach den Kursen oft noch in geselliger Runde beim Hirsch zusammen gesessen und hat gefachsimpelt. Wir haben zusammen gehalten wie Pech und Schwefel und zusammen erfolgreich gearbeitet. Aber als dann der Ganztagesunterricht kam und Franz von Egitz sich nicht mehr in der Lage sah, beiden dem Handwerk und der Schule ordentlich nachzukommen, überließ er die Unterrichtstätigkeit langsam seinem Sohn Franz von Egitz jun. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Eine gemütliche Runde im Gasthof Goldener Hirsch in Bruneck: Von li nach re.: 2. Frau Habicher und 3. Herr Habicher - die Wirtsleute, 5. Franz von Egitz sen., 6. Anton Tasch, 7. Hans Federer und Anton Oberhammer, Mechaniker bei Ernst Simma 63

61 LEHRPERSONEN Franz von Egitz liebte die Natur und hielt sich gerne am Pragser Wildsee auf Franz von Egitz sen. sagt von sich: Werkzeugmacher bin ich ein voller, die anderen handwerklichen Fähigkeiten beherrsche ich nur zum Teil leistete Franz von Egitz seinen Militärdienst als einfacher Soldat beim italienischen Heer im Autocentro von Turin. Eigentlich waren zwölf Monate vorgesehen, aber weil gerade der Sohn des Königs geboren worden war, durften die Soldaten zu ihrer großen Freunde drei Monate früher nach Hause gehen. Es ist eine Gottesgabe, meint Franz von Egitz, wie wir gelernt haben! Und er ergänzt, über sein Leben nachdenkend: Ich wollte einfach etwas mitmachen, ich wollte etwas sehen! Auf die Anfänge der Berufsschule angesprochen unterstreicht Franz von Egitz: Der Ernst Mariner und der Hans Baur haben geschaut, dass die Berufsschule auf die Beine kommt! Dann zeigt der 96-jährige Franz von Egitz auf eine Tafel an der Wand, in der vier Fotos ausgestellt sind. Meine Werkstatt bei der Hannes-Mühle! Und unter den Fotos ist zu lesen: Ohne Fleiß kein Preis! 1947 in Kufstein, 1950 Hannes-Mühle 1972, wohl das Jahr der Fotos. Franz von Egitz zeigt noch immer großes Interesse für vieles. Als die Elektronik die Röhren ersetzt hat, da hat seine Epoche aufgehört. Diesen Bereich hat er der jüngeren Generation überlassen. Die Werkstatt in der Hannesmühle in Bruneck war zeitlebens das Reich von Franz Egitz 64

62 Hans Federer10 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1951 bis 1958 Hans Federer Hans Federer wurde am in Franzensfeste geboren. Die Volksschule besuchte er in Franzensfeste, dann folgten drei Jahre Mittelschule. Ab Herbst 1945 besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Meran. Federer erzählt von einem Erlebnis als Maturant: Da sind wir einmal zu dritt, ohne uns abzumelden, ins Kino gegangen. Es lief ein toller Streifen: Le quattro piume mit Gary Cooper. Bei zwölf Schülern in der Maturaklasse fiel es sofort auf, wenn drei fehlten. Als wir wieder zurück waren, zitierte uns der Heimleiter zu sich und wir erwarteten eine saftige Strafpredigt. Er aber fragte nur: Wo seid ihr gewesen? Und wir zogen zum Beweis den Abriss einer Eintrittskarte heraus. Er aber machte nur die für uns erleichternde Bemerkung: Passt auf, dass Euch niemand von den anderen verrät. Nach der Matura 1949 wurde er für zwei Jahre Volksschullehrer in Vintl. 1951/52 und 1952/53 lehrte er am Kaufmännischen Vorbildungskurs in Bruneck (Scuola Avviamento Commerciale) erlangte Johann Federer die Stammrolle an der Volksschule in Bruneck und unterrichtete dort bis zu seiner Pensionierung Zusätzlich unterrichtete er von 1951 bis 1967 an der Berufsschule. In der Lehrauftragserteilung für das Schuljahr 1951/52 und 1952/53 steht: Johann Federer Lehrauftrag für Deutsch, Geschichte u. Geographie, Zeichnen, Schönschrift am Kaufmännischen Vorbildungskurs in Bruneck. Die Klasse befand sich im obersten Stock des Alten Gebäudes der heutigen Meusburger, in dem ehemals die Knabenschule am Graben untergebracht war, ganz hinten im Eck im 2. Stock gegen die Alte Turnhalle. Der Zusammenhalt unter den Kollegen war einfach gut und man verstand sich vortrefflich!, beschreibt Hans Federer das Klima im damaligen Lehrerkollegium an der Berufsschule. Die Berufsschule wurde zuerst als Abendkurs angeboten und dauerte von Uhr bis Uhr. Ab 1953/54 lief der Schulalltag von Hans Federer folgendermaßen: Montag, Dienstag, Mitt- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 10 Aus dem Gespräch vom 30. Juli 2009, Bruneck 65

63 LEHRPERSONEN erscheinen. Am Donnerstag, dem freien Tag an der Volksschule, konnte er mehr Stunden an der Berufsschule übernehmen. In den ersten beiden Klassen der Berufsschule lag der Schwerpunkt des Deutschunterrichts auf Sprache und Rechtschreiben, in der dritten Klasse wurde der gewerbliche Schriftverkehr behandelt. Hans Federer besuchte den Kindergarten in Franzensfeste woch und Freitag von 8.30 Uhr bis Uhr Vormittagsunterricht und von Uhr bis Uhr Nachmittagsunterricht an der Volksschule. Von Uhr bis Uhr genehmigte Direktor Eduard Auer in der Berufsschule eine Pause, sodass Hans Federer den Wechsel schaffte, um dort pünktlich zum Unterricht zu Auf Ernst Mariner, den damaligen örtlichen Handwerkspräsidenten, angesprochen, meint Hans Federer: Er wurde zwar von vielen nicht verstanden, wurde als Sonderling abgetan und wirkte vielleicht oft sehr eigenartig. Er war aber die Triebfeder der Brunecker Berufsschule, er hat immer verhandelt zum Beispiel mit dem Kolpingverein und gesorgt, dass etwas weitergeht. Dass die Schule bis zum Bau des heutigen A-Traktes im Kolpinghaus unterkam, ist sein alleiniger Verdienst. Er war ein begeisterter Mensch und überreich an Ideen. In den ersten Jahren fuhr Hans Federer mit seinem Fiat Topolino jeden Tag nach Bruneck zum Unterricht 66

64 Zum so genannten harten Kern der ersten Stunde gehörten: Ideator Ernst Mariner, Direktor Eduard Auer, Anton Tasch, Franz von Egitz sen. und Hans Federer. Hans Federer erwähnt auch den Schuldiener Johann Oberhammer: Ihm hat Direktor Auer Eduard erlaubt zur Marende in der Pause von Uhr bis Uhr belegte Brote zu liefern, die seitens der Kollegen sehr geschätzt waren. Das bekannte Brunecker Lehrertrio bei einem Maifest in Reischach 1953: v.l.n.r.: Sepp Prader, Anton Tasch und Hans Federer dahinter die Schüler: zwischen Tasch und Federer Albin Wagger, rechts von Federer Günther Adang, Toni Bachmann und Erwin Gasser Zu Sepp Prader meinte er: Sepp Prader, stets in seinen typischen Knickerpockerhosen war ein sehr, sehr feiner Mensch, kollegial und kameradschaftlich. Er war stets ein heiterer und geselliger Typ. Zum Namenstag steckte er einem Kollegen im Geheimen, während sie nebeneinander dahin gingen, ein Päckchen Zigaretten zu und flüsterte die Worte: Alles Gute zum Namenstag. Mehr habe ich nicht. Und wenn eine Lehrerkollegin Geburtstag hatte, rupfte er, wo immer er nur konnte, Blumen ab, schnürte sie zu einem Strauß und überraschte die Gefeierte mit einem blumigen Glückwunsch. Eduard Auer, den Direktor von 1953 bis 1966, beschreibt Hans Federer folgendermaßen: Er war ein sehr ehrgeiziger Mensch, bewahrte gleichzeitig immer die Ruhe und gab sich stets sehr offen und heiter. Er hat regelmäßig für uns Lehrer Fortbildungsfahrten organisiert, zum Beispiel nach München, nach Klagenfurt usw. Den Bau des heutigen A-Traktes hat er vorangetrieben. Ab 1952/53 war die Berufsschule im Kolpinggebäude untergebracht. Im Keller heute die Kleiderkammer gab es die Zimmerer mit dem Lehrer Hans Plankensteiner aus Bruneck und die Maurer mit dem Lehrer Töchterle aus Geiselsberg. Im 2. Stock unterichteten Eduard Auer und sein Sohn Helmut die KFZ-Lehrlinge, die Tischler wurden von Herbert Doležal und Walter Baumgartner betreut. Auf der Empore über dem Theatersaal, die mit Wänden abgeteilt war, lernten die Schneider und Weber mit den Lehrern Willi Rainer und Anton Wojta. Da gab es dann noch die Hydrauliker und Spengler, geführt von Ing. Fred Schleich aus Graz und Winkler aus Sand in Taufers. Neben dem KFZ-Raum waren die Elektriker mit Helmuth Mayr untergebracht. Sie teilten sich den Unterrichtsraum mit den Handelsschülern unter den Lehrpersonen Toni Tasch, Waltraud Gebert Deeg, Johanna Gruber Kostner und Pepi Oberleiter. Nicht zu vergessen ist die Mitarbeit des Kollegen Pepi Zambelli aus Aufhofen bei Bruneck als Deutschlehrer in der Gruppe Bau und in anderen Berufszweigen noch in der Zeit im Kolpinghaus. Und schließlich muss auch noch Max Brugger aus Gais erwähnt werden. Er wirkte als Fachlehrer in der Abteilung Metall und diente als langjähriger Fachmann im Dienste der Jugendausbildung an der Berufsschule in Bruneck. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 67

65 LEHRPERSONEN Lehrausflug des Kollegiums der Berufsschule Bruneck 1963 nach Klagenfurt, hervorragend organisiert von Direktor Eduard Auer Michael Haspinger, ehemaliger Pfarrer von Milland, war Religionslehrer für alle Klassen. Hans Federer rollt einen schmalen Streifen auseinander und erklärt: Das da ist mein letzter Gehaltsstreifen von der Berufsschule am Schulschluss 1966/67. Darauf steht: 12 Stunden, brutto Lire pro Stunde (heute etwa 3!), macht brutto Lire, also netto Lire. Am Rand daneben steht handschriftlich der Vermerk: gut bezahlt. Die Stärken dieser Zeit waren die Bescheidenheit, die Zufriedenheit und die Einsatzfreude. Ich habe ausnahmslos nur positive Erinnerungen. vorne: 2. v.l. Helmut Auer, Hinten in der Mitte: Walter Baumgartner Der Hydraulikerlehrer Ing. Fred Schleich mit Hut und Hans Federer

66 Herbert Doležal11 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1951bis 1968 Herbert Doležal Der Brunecker Tischlermeister Herbert Doležal war ein Pionier der ersten Stunde bei den Tischlern an der Berufsschule Bruneck. Er wurde am in Bruneck geboren. Sein Vater Franz Doležal stammte aus Böhmen und erlernte in Wien das Tischlerhandwerk. Seine Mutter Johanna Leimgruber stammte aus Bruneck. Bis Anfang der 1930er Jahre war die Tischlerwerkstätte Doležal in dem Gebäude untergebracht, in welchem heute die Tourismus- Uni ihren Sitz hat kaufte sein Großvater mütterlicherseits, Franz Leimgruber, welcher Stadtaufseher in Bruneck war, den Stall bzw. Stadel vom Gantioler und baute diese Räumlichkeiten zur späteren Tischlerei Doležal in der Bruder-Willram-Straße um. NE FALEGNAMI EBANISTI (Technikerdiplom für den spezialisierten Möbeltischler) ab. Herbert Doležal war während des Zweiten Weltkrieges fünf Jahre als deutscher Soldat in Norwegen eingesetzt. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Ausbildung zum Tischler erhielt Herbert Doležal den politischen Umständen entsprechend in der italienischen Holzfach-Oberschule in Bozen und schloss diese mit dem DIPLOMA DI TECNICO PER LA SPECIALIZZAZIO- Das Diplom, das Herbert Doležal an der Holzfach-Oberschule in Bozen 1937 erworben hat 11 Aus den Gespräch mit Martha Doležal, einer Tochter von Herbert Doležal, vom 9. Mai 2008, Bruneck. 69

67 Doležal heiratete Johanna Grünbacher vom Lackner am Getzenberg bei Kiens. Ihr Vater, ein Bahnarbeiter, wurde während der Zeit des Faschismus mit der Familie nach San Giuliano Piemonte versetzt und kehrte erst im Zuge der Option wieder nach Ehrenburg zurück. Den ersten großen Tischlerauftrag erhielt Herbert Doležal im Jahre 1957 von der Installationsfirma Innerhofer. Er richtete das gesamte damalige Geschäft in der Dantestraße neu ein. Martha Doležal Dorner erinnert sich noch lebhaft an die Zeit, als im Betrieb ihres Vaters die Fenster und Türen für das AVS-Haus am Kronplatz geschreinert wurden. Herbert Doležal war der Haus- und Hoftischler vieler Brunecker Bürgerfamilien, darunter Hinterhuber, Innerhofer, Waibl, Larisch, Staudacher, Bernardi, der Ursulinen usw., aber auch die Einrichtung vieler größerer und kleinerer Hotels und Pensionen der Umgebung tragen noch heute seine Handschrift. Bis 1990 führte die Familie Doležal den Tischlereibetrieb mit durchwegs sechs bis sieben Ein Lehrling aus Pfunders bei der Prüfung 1955 mit seinem Gesellenstück steht der Kommission Rede und Antwort. Sitzend von li. nach re.: Bernhard Kuenzer Tischlermeister, Josef Pattis Zimmerermeister, Eduard Auer Direktor, stehend: Herbert Doležal Tischlerlehrer Tischlern, wobei auch die Mutter, die Töchter und bisweilen sogar deren Verehrer kräftig zulangen mussten. Herbert Doležal war ein sehr sozial gesinnter Arbeitgeber. Seine Lehrlinge und Gesellen waren seine Ersatzsöhne und so ist es mehr als verständlich, dass drei seiner ehemaligen Angestellten nämlich Sigi Leiter, Ossi Hofer und Hans Peter Niederkofler den Betrieb als OHG in Eigenregie und teilweise mit den alten Doležal-Maschinen in Gais weiterführen. Ab 1951 unterrichtete Herbert Doležal 17 Jahre lang (Fachrechnen, Fachzeichnen u. a.) die Die ersten Tischlerlehrlinge von Herbert Doležal 1951: Herbert Doležal (stehend li.), Sepp Prader (stehend re.) 70

68 LEHRPERSONEN Tischler an der Berufsschule in Bruneck. Die allgemein bildenden Fächer wurden Dr. Hubert Stemberger anvertraut. Am Anfang war die Berufsschule in der Kegelbahn des heutigen Hotels Blitzburg untergebracht. Bei den Tischlern gab es die Sonntagsschüler aus Sexten, die tatsächlich am Sonntag die Berufsschule in Bruneck besuchten, weil ein freier Tag unter der Woche undenkbar war. Später bezog die Berufsschule Räumlichkeiten in der damaligen Knabenschule, heute Mittelschule Karl Meusburger. Schließlich kam die Berufsschule Bruneck im Kolpinghaus unter konnte man endlich in den Neubau, heute A-Trakt, einziehen. Herbert Doležal war mit seiner Unterrichtsmethode der Zeit voraus und verwendete bereits ein Grundig-Tonband. Lehrfilme führte er zunächst zu Hause seinen Kindern vor. Er ließ sich von den Schülern Anschauungsmaterial, wie Käfer, Würmer und dergleichen bringen, konservierte diese mit UHU-Kleber und legte eine wertvolle Sammlung an, die später in den Die Sextner Sonntagsschüler : (stehend) Herbert Doležal Besitz des Landes überging. Am Anfang gab es noch keine Werkstätten und ausschließlich theoretischen Unterricht. Die Praxisstunden in den Werkstätten wurden erst im heutigen Gebäude möglich. Daher wurden andere Gelegenheiten wahrgenommen, um die Theorie zu erproben zum Beispiel blätterte die Politur der Türen der Pfarrkirche in Bruneck ab. Da ließ Herbert Doležal von den Lehrlingen der Tischlerklasse Zimmerböcke auf dem Kirchplatz aufstellen, drückte jedem eine Ziehklinge in die Hand und schon begann die Säuberung der Kirchtüren. Anschließend wurden sie neu poliert. Jeweils einen Tag pro Woche war er in den Berufsschulen Brixen und Sterzing tätig. Bis zu 300 Lehrlinge pro Jahr lauschten seinem Unterricht. Herbert Doležals Lehrlinge stammten aus dem Pustertal, aus Sexten, aus dem Ga- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Der Tischlerlehrer Herbert Doležal (re.) mit dem weißen Kittel, wie ihn seine Schüler kannten 71

69 LEHRPERSONEN dertal, aus dem Ahrntal, aus Pfunders, Weitental und Terenten. Die Gesellenstücke anlässlich der Prüfung wurden dann in einer Leistungsschau im Kolpinghaus von Bruneck ausgestellt. Zu den Konferenzen wurde Herbert Doležal oft von seiner Frau Johanna Grünbacher begleitet, schließlich unterrichtete sie für kurze Zeit bei den Schneiderinnen an der Berufsschule Bruneck. Diese wurden damals von Willi Rainer aus Sexten und Anton Wojta aus Bruneck ausgebildet. Jedes Jahr organisierte Herbert Doležal auch einen Schulausflug, der zu einer traditionellen Einrichtung wurde. In drei bis vier Bussen fuhr er mit den Berufsschülern zum Beispiel an den Kalterer See oder an den Gardasee. Dort wurde dann mit der Ziehharmonika zünftig aufgespielt und getanzt, was die Schuhsohle hielt. Am starb Herbert Doležal. Die Begeisterung war schier grenzenlos: drei volle Busse von Lehrlingen nahmen damals an den von Herbert Doležal vortrefflich organisierten Ausflügen teil 72

70 Johann Töchterle12 Lehrer an der Berufsschule Bruneck 1954/55 Johann Töchterle Johann Töchterle wurde am in Geiselsberg bei Olang geboren. Nach der Volksschule in Geiselsberg begann er die Maurerlehre bei seinem Vater Josef, der in einem Haus in Bad Bergfall wohnte und sich den Lebensunterhalt als Stör-Maurer verdiente. Seine Söhne waren weitum als Sogra Hons und Seppl bekannt und als tüchtige Maurer geschätzt. Johanns Großvater war der Perfeler Bauer in Geiselsberg optierte Johann und wanderte nach Innsbruck aus. Dort wurde er zum deutschen Heer eingezogen und kam zur Ausbildung nach Wien, wo er auch seine spätere Frau Marianne kennen lernte. Nach Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft. Da drohte ihm eine lange und ungewisse Zeit in russischen Lagern. Johann Töchterle riss sich kurzerhand eine amerikanische Uniform unter den Nagel, streifte sie über und floh unerkannt aus einem Durchgangslager im heutigen Tschechien. Er kehrte wohlbehalten in seine Heimat zurück und ging wieder seinem Beruf als Maurer nach besuchte er die Bauhandwerkerschule in Innsbruck und schloss mit dem Meisterbrief ab. Töchterle ging 1953 daran, ein Eigenheim zu bauen. Den Plan hat er selbst gezeichnet, nur In seinem Notizbuch hat Johann Töchterle die Schüler des 1. Maurerkurses 1954 aufgelistet 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 12 Aus dem Gespräch mit Marianne Witwe Töchterle am 28. Oktober

71 LEHRPERSONEN für die Statik brauchte er die Unterschrift eines geprüften Kollegen. Bereits im Dezember 1953 wohnten er und seine Frau Marianne, in ihrem neuen Haus in der Aue, obwohl es außen noch nicht verputzt war. Nach und nach vollendete er den Bau des Hauses holte man ihn an die Berufsschule in Bruneck. In seinem Notizbüchlein hat er noch seine erste Maurerklasse festgehalten. Darunter befinden sich später so bekannte Maurermeister wie Johann Stoll aus Taisten. Seine Frau Marianne erinnert sich noch genau an den Lohn, den er erhalten hat: Es waren Lire damals. Nur in den Wintermonaten wurde Unterricht gehalten, so Jänner, Februar und März. Über seinen Tod berichtet die Witwe Marianne: Der Hons hat immer viel Arbeit gehabt. Für die Arbeit benützte er seinen Jeep mit Ladepritsche, ansonsten war er meist mit seinem über alles geliebten Motorrad unterwegs. Am 30. Juli 1955 fuhr er mit seinem Motorrad von Welsberg nach Bruneck, wegen des Gasthofumbaus beim Goldenen Hirsch (Habicher). Da kam er in der Kurve am Anfang des Olanger Stausees zu Sturz und verunglückte tödlich. Auf seine Arbeit als Lehrer angesprochen, meint Frau Marianne: Die Arbeit mit den jungen Leuten muss ihm wohl sehr gefallen haben, sonst hätte er sie nicht gemacht war das eigene Heim endlich fertig 74

72 Johann Plankensteiner13 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von und von 1974 bis Ende der 70er Jahre Johann Plankensteiner Johann Plankensteiner wurde am in Dietenheim bei Bruneck geboren. Drei Jahre besuchte er die Volksschule im heutigen Meusburgerhaus in Bruneck, und ein Jahr im Ragenhaus, welches für die Dietenheimer näher lag. Im Gasthaus Blauer Bock in Dietenheim gab es dann die Katakombenschule mit der Lehrerin Hilde Steiner aus St. Georgen. In sage und schreibe zwei Schulstunden soll Johann 1940 seine gesamten Deutschkenntnisse erworben haben. Kurze Zeit arbeitete er im Erdäpfelmagazin in Bruneck. Von 1940 bis 1943 arbeitete er bei seinem Vater, einem Zimmerer, und ein Jahr als Knecht am Moarberg. Ende Mai 1944 rückte Johann Plankensteiner ein, bis September wurde der Rekrut in Uggowitz im Kanaltal nahe Tarvis ausgebildet. Dort mussten sie sich noch von einem Ausbildner Brandreden wie: Wir müssen siegen! Wir werden siegen! Aber eines kann ich Euch verraten: Heim kommt niemand! anhören. Dann kam er nach Prag. Zu Kriegsende Anfang Mai 1945 kehrte Plankensteiner nach sehr abenteuerlicher Flucht vor den Engländern und mit viel Glück wohlbehalten nach Haus zurück. Der Weg hatte ihn quer durch Österreich vom Burgenland, durch das Defreggental über das Klammljoch nach Rein nach Hause geführt. Sein Freund Reichhalter, von dem er sich in Prag nicht trennen wollte, der trotzdem per Zufall aber nicht bei ihm in derselben Gruppe bleiben durfte, wurde erst 1950 aus der russischen Gefangenschaft entlassen. Vom 8. bis zum 15. Juli musste er nochmals in das Entlassungslager nach Bozen. Ab 1947 arbeitete er für einige Zeit bei der Baufirma Rainer in Bruneck. Ursprünglich war es ein Zimmereibetrieb, auf Grund der Zunahme der Bautätigkeit und der großen Nachfrage wurden auch Maurer eingestellt. 1949/50 überredeten ihn zwei Tischlerkollegen dazu, auch an dem von einem gewissen Strobl geführten Kurs teilzunehmen. Zunächst wurden Fenster und Türen gezeichnet. Das sagte dem Johann Plankensteiner noch zu. Aber als dann die Möbel an die Reihe kamen, war das 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 13 Aus dem Gespräch vom 13. August 2009, Bruneck 75

73 1984 gab Johann Plankensteiner mit seinen Leuten der Kronplatzkapelle ein Dach Eindrucksvoll präsentiert sich die einfache und doch atemberaubende Innenseite der Kronplatzkapelle nichts mehr für ihn als Zimmerer. Da fragte ihn der Strobl, was ihn denn interessiere. Plankensteiners Antwort: Stiegen. Darauf besorgte sich Strobl die Zeichnung einer Stiege beim Niederdorfer Tischler Straggenegg. Und tatsächlich war er imstande, diese Stiege einwandfrei nachzuzeichnen. In dieser Zeit litt Johann Plankensteiner an einer Herzmuskelentzündung und es wurde ihm verboten, schwere Lasten zu tragen. Da begann er sich an Modellen zu erproben: Wendeltreppen, Walmdach mit Kehlsparren und Gratsparren oder Satteldach mit Krüppelwalm. Er arbeitete dann mit seinem Vater und seinem Bruder daheim im Betrieb. Im Sommer 1951 stellten Johann und sein Bruder eine Almhütte im Silvestertal neu auf, die eine Windlawine im Winter 1950/51 ein schönes Stück talwärts verschoben und niedergedrückt hatte. Man blieb sogar übers Wochenende auf der Arbeitsstelle. Als Vater Plankensteiner dort vorbeischaute, um die Arbeit der Söhne zu begutachten, überraschte er Johann. Da zog der Vater plötzlich aus seinem Jangger die Zeitung hervor und sagte: Da schau, da könnte man sich für die Bauhandwerkerschule in Bozen anmelden. Wäre das nichts für dich? Und ich überlegte kurz: Im August, September und Oktober kannst du noch etwas verdienen, denn die Schule, dauert von November bis März. Am Sonntag fuhr ich nach Bozen, meldete mich bei Direktor Bacca an. Mit dem Zug fuhr ich wieder zurück und gelangte nach einer Wanderung durch den finsteren Wald um drei Uhr in der Früh wieder an die Arbeitsstelle im Silvestertal. [...] Im Spätherbst ging es dann nach Bozen. Wir wohnten bei einer Witwe und es gab regelmäßig Erdäpfel und Polenta nach dem Motto: Hunger ist der beste Koch! Lediglich zu Weihnachten fuhren wir nach Hause. 76

74 LEHRPERSONEN An den Lehrer für Projektion mit Grundriss, Schnitt und Aufriss, Piovesan, kann sich Johann Plankensteiner noch gut erinnern, ebenso an den Buchführungslehrer. Die Ausbildung dauerte drei Jahre. Mit einem Diplom schloss Johann Plankensteiner die Schule erfolgreich ab. Bis Mitte der 50er Jahre arbeitete er als Bauhandwerker. Da Thomas Schöpfer sen., der erste Lehrer bei den Zimmerern an der Berufsschule in Bruneck, einen Betrieb in Rasen führte und ihm die Fahrt von Rasen nach Bruneck zu umständlich erschien, ersuchte dieser um das Jahr 1957 Johann Plankensteiner, seine Stelle an der Berufsschule zu übernehmen. Die Zimmererklasse befand sich im Keller des Kolpinghauses. Wegen stark sinkender Schülerzahl wurde die Zimmererausbildung 1963 zunächst nach Bozen und schließlich nach Innsbruck verlegt. Mit der Rückkehr der Zimmerer 1974 aus Innsbruck kehrte auch Johann Plankensteiner wieder an die Berufsschule Bruneck zurück. Als Praxislehrer im neuen Gebäude stand ihm Ernst Mair aus Olang zur Seite. Die Praxisstunden wurden am Samstagvormittag teils in der Tischlerwerkstätte, teils im Freien abgehalten. Nach Johann Plankensteiner übernahm Josef Silgoner aus Rodeneck die Zimmerer an der Berufsschule Bruneck. Auf seine Schüler angesprochen, erinnert sich Johann Plankensteiner, an Josef Moser vom Stauder aus Taisten, an einen Nagler aus Pedratsches, einen Schaller aus Gsies, einen Hellweger und einen Oberhammer aus Taisten und an etliche Tüchtige aus dem Ahrntal, die an deren Namen er sich nicht mehr erinnert. Abschließend schwärmt Johann Plankensteiner von der alten Zimmermannskunst: Ja, früher war es schön, die schöne Arbeit gibt es heute nicht mehr. Heute wird nicht mehr lang gezapft, sondern nur mehr stumpf zusammengeschraubt. Und es werden nur mehr Flugdächer gebaut. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 77

75 LEHRPERSONEN Karl Winkler14 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von1957 bis 1965 Karl Winkler Karl Winkler wurde am in Sand in Taufers geboren. Zur Volksschule ging er in Sand in Taufers, dann folgten ein Jahr Mittelschule im Vinzentinum in Brixen und jeweils ein Jahr deutsche Hauptschule in Meran und Salern zu Kriegsende wurde er nach Hause geschickt. Bereits der Großvater und sein Vater Bernhard übten das Spenglerhandwerk aus. Die nächsten Jahre verbrachte Karl im Betrieb seines Vaters, der nicht nur Spengler, sondern auch Glaser war. In dreizehn Kirchen, darunter die Kirche in Oberwielenbach, stammen die Kirchenfenster aus der Winklerwerkstatt in Sand in Taufers. Die Not nach dem Krieg war groß und die Kirche konnte die Arbeitsleistungen durch die Spenden der Gläubigen zum Teil nur in Naturalien auszahlen. Karl Winklers Brüder, Bernhard und Rudolf, sind international bekannte Architekten. Da seine Schwester nach Stuttgart heiratete, ergab sich die Möglichkeit, dort die Meisterschule für Hydrauliker für Sanitäre und Heizungstechnik, zu besuchen. Karl Winkler war der erste Südtiroler, der 1951 die Meisterprüfung (Lüftung, Klima etc.) in Deutschland abschloss. Aus Stuttgart brachte Karl die Sanitäre und Heizungstechnik in die Spenglerei seines Vaters mit und der neue Handwerkszweig stand bald im Vordergrund, weil die Häuser mit fließendem Wasser und Heizungen versorgt werden mussten. Nicht weniger als 20 Mitarbeiter fanden im Betrieb ihr Auskommen. Den Militärdienst leistete Karl Winkler in Villafranca bei Verona ab. Er war bei der Nato eingeteilt und der Höllenlärm der Düsenjäger hat sein Gehör sehr strapaziert. Da half selbst das Tragen des Helms nichts, sagt er. Karl Winkler kommentiert seine acht Jahre an der Berufsschule folgendermaßen: Es gab keine Lehrmittel. Wir haben bei den Firmen darum gebettelt. Für die Praxis habe ich die eigene Werkstatt zur Verfügung gestellt und auch die Gesellenprüfungen fanden dort statt. Es war oft nicht leicht, einen Handwerker als Kommissionsmitglied für die Prüfungen zu gewinnen. Sie haben sich mit der Theorie schwer getan, weil ihnen 14 Aus dem Gespräch vom 9. September 2009, Bruneck 78

76 LEHRPERSONEN teilweise die entsprechende Ausbildung fehlte. Die Handwerksmeister sahen es am Anfang nicht gerne, dass ihre Lehrlinge eine Schule besuchen. Allmählich änderte sich diese Haltung und auch die Handwerksmeister erkannten den Wert der Berufsschule. Nach acht Jahren Schule und Betrieb wurde es Karl Winkler zu viel: Drei Tage in der Woche acht Stunden Unterricht in der Schule, Tätigkeiten an zwei Berufsschulen (Bruneck und Bozen), dazu eine Fahrt mit dem Auto über die alten Straße, das war keine Kleinigkeit. Der Arzt erklärte ihm, er riskiere seine Gesundheit. Die Entscheidung war nicht leicht, aber Karl entschied sich für den Betrieb mit den 20 Handwerkern und verzichtete auf die Schule, obwohl ihm die Stammrolle angeboten wurde. Vor Karl Winkler hatte Ing. Fred Schleich die Hydrauliker unterrichtet. Anscheinend aber war der eines Tages nicht mehr zur Arbeit erschienen und Eduard Auer suchte fieberhaft nach einem Ersatz. Man beschwor, bettelte und drängte Karl Winkler geradezu und er sagte schließlich zu, weil es lediglich eine Aushilfe sein sollte. Winkler erinnert sich noch gut an die erste Schulstunde: Ich muss sagen, ich war gehörig aufgeregt beim Gedanken, was da etwa auf mich zukommt. Beim Betreten der Klasse saßen die Lehrlinge mit den Füßen auf den Bänken und rauchten gemütlich eine Zigarette. Am Rande der Verzweiflung und aus Angst, das Falsche zu tun, hatte ich einen glücklichen Einfall. Zunächst bemerkte ich: Ah, so geaht es zui ba enk. Eigentlich sollten wir beginnen, aber wenn euch nach Rauchen ist, dann gehen wir jetzt hinunter vor das Kolpinghaus und rauchen eine. Die Zeit aber, die wir verlieren, bleiben wir nach Uhr länger. Und was geschah? Die Schüler machten der Reihe nach die Glimmstängel aus, setzten sich hin und ich konnte beginnen. Ich machten ihnen klar: Acht Stunden müssen wir machen. Das schaffen wir nur gemeinsam, ihr müsst da mittun, es gilt gemeinsam etwas auf die Füße zu stellen. Karl Winkler versuchte immer, seine Schüler zu verstehen und in die richtige Richtung zu lenken. Und wurden die acht Stunden wirklich einmal zu beschwerlich, schickte er zwei Schüler in die nahegelegene Mahlbar und ließ eine Kiste 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Hydraulikerklasse Reihe von re. Lehrer Karl Winkler 79

77 LEHRPERSONEN Aranciata in die Klasse bringen. Dann saß man rund um die Bänke, sprach miteinander und erholte sich. Und mit neuem Schwung wurde die Lektion fortgesetzt. Der Unterricht für die Hydrauliker fand im ersten Stock des Kolpinghauses statt und dauerte von 8.00 Uhr bis Uhr und von Uhr bis Uhr. Diese Jahre an der Berufsschule möchte ich in meinem Leben nicht missen, sagt Karl Winkler. Ich stand gerne in Verbindung mit jungen Menschen und pflegte einen guten Umgang mit ihnen. Ich hatte ein perfektes Verhältnis zu ihnen und bin mit ihnen bestens ausgekommen. Und treffe ich heute noch einige meiner Schüler, so stellen sie sich gerne auf einem Plausch zu mir, laden mich zu einem Getränk ein und lassen nochmals diese Zeit lebendig werden. Ich spüre dabei heute noch, wie sie mich geschätzt haben. Das ist eine große Genugtuung. Von seinen Schülern haben viele später einen eigenen Betrieb gegründet, leiten eine Firma oder etablierten sich im Landesverband der Handwerker. Karl Winkler ist überzeugt, dass die Ausbildung das Wichtigste ist und in der Berufsschule am Praktischen angesetzt werden muss: Studieren ist recht, aber wenn während des Studiums der Hausverstand verloren geht, soll man aufhören. Als Unternehmer musst du täglich eine Fülle von Entscheidungen treffen, und das geht oft nur aus dem Bauch heraus, dafür muss man ein Gefühl entwickeln. Ein besonderes Verhältnis hatte er zum Schneider Willi Rainer, zum Tischler Herbert Doležal und zum Feinmechaniker Franz von Egitz sen. Das Lehrprogramm haben sie sich in mühevoller Kleinarbeit erstellt und Bücher und anderes Unterrichtsmaterial besorgt. Karl Winkler charakterisiert seinen ehemaligen Direktor Eduard Auer folgendermaßen: Er war ein praktischer Eine 3. Klasse von Karl Winkler bei der Praxis 80

78 LEHRPERSONEN Typ und wurde von allen als Fachmann geschätzt. Er hat Ordnung verlangt und pflegte einen guten Umgang mit seinen Leuten. Er war ein hervorragender Mann. Und wir haben uns immer mit dem, was da war, zu helfen gewusst. 17 Jahre lang war Winkler Ortsobmann der Handwerker in Sand in Taufers, wo er eine Struktur aufzubauen versuchte. Auch bei der ersten praktischen Werkstatt in Bozen hat Karl Winkler mitgewirkt. Als Nachfolger von Karl Winkler übernahm Ing. Hermann Reden, der in Deutschland das Ingenieurstudium abgeschlossen hatte, den Unterricht an der Berufsschule. Nachdem er die Berufsschule verlassen hatte, stellte Karl Winkler 1965 seinen Betrieb um und gründete die Eurofarm Freiraumgestaltung. Der internationale Zuspruch gibt ihm heute noch Recht, weil der Betrieb mit seinen 30 Mitarbeitern europaweit tätig ist. Karl Winkler hat noch eine geheime Leidenschaft, er ist Wünschelrutengänger. Nach dem Hausbau traten bei ihm gesundheitliche Störungen auf, wie Schwindelanfälle und Schlaflosigkeit, obwohl ihm die Ärzte eine beneidenswerte Gesundheit bescheinigten. Da machte sich Karl Winkler selber auf den Weg und entdeckte Störungen durch Elektrosmog und Wasseradern. Er eliminierte die überflüssigen Stromleitungen und schaltete Nachts das Netz ab. Und siehe da, die Störung blieb aus! Daraufhin begann Karl Winkler, sich mit Baubiologie zu befassen und absolvierte eine entsprechende Ausbildung; er ist nun geprüfter Baubiologe. Ich habe immer versucht, den Lehrlingen vor allem praktische Dinge beizubringen, die sie im täglichen Leben brauchen können. Die heutigen Schüler können sich glücklich schätzen, die schulischen Angebote sind nicht vergleichbar mit den Provisorien damals im Kolpinghaus. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Karl Winkler tüftelt auch heute noch gerne 81

79 LEHRPERSONEN Herbert Oberegelsbacher15 Herbert Oberegelsbacher Fachlehrer an den Kursen für Bauhandwerker 1958/59 in Kiens, 1959/60 in Steinhaus und 1960/61 in Bozen und an der Berufsschule Bruneck 1962/63 Herbert Oberegelsbacher wurde am in St. Martin bei St. Lorenzen geboren. Acht Jahre ging er in die Volksschule in St. Lorenzen. Ab 1952 besuchte er drei Jahre lang die Bauhandwerkerschule in Bozen. Schon sein Vater war Maurer von Beruf. Die Schule in Bozen begann am 2. November und endete am 31. März. Direktor Bacca unterrichtete Mathematik, Kastovsky, der aus Österreich stammte, Zeichnen, dann gab es noch Ing. Seeber und Ing. Köllensberger. Während des ersten Jahres war die Klasse in einem Gasthaus in Gries untergebracht, im dritten Jahr kam die Schule mit den drei Klassen im halbfertigen Neubau der Berufsschule in Bozen unter. Wohnen durften die jungen Leute im Lehrlingsheim in der Kapuzinergasse. In diesen Jahren machte Herbert Oberegelsbacher die Maurerlehre bei der Firma Rainer in Dietenheim bei Bruneck. Im März 1955 schloss Oberegelsbacher die Bauhandwerkerschule mit sehr gutem Erfolg ab. 1955/56 leistete er den Militärdienst in Meran und Brixen. Anschließend arbeitete er zunächst bei Ing. Minerick als technischer Zeichner, dann bei der Baufirma Huber aus Luns oberhalb von Bruneck. Das Zeugnis von Herbert Oberegelsbacher über die 3. Klasse an der Bauhandwerkerschule in Bozen 15 Aus dem Gespräch vom 17. November 2009, St. Lorenzen 82

80 LEHRPERSONEN 1957/58 ging Herbert Oberegelsbacher neuerlich nach Bozen und bildete sich an der Marco- Polo-Schule weiter. Im April 1958 kehrte er wieder zur Baufirma Huber zurück und wurde zum Vorarbeiter befördert. Er erinnert sich noch an den Bau der Agip-Garage, die vis-a-vis vom Moser in Bruneck stand. Die Firma Sepp Huber verfügte damals über den ersten Kran im Pustertal, der sich auf Schienen bewegte. Am 1. Dezember 1958 begann der erste Kurs für Bauhandwerker im Vereinslokal neben dem Widum in Kiens. Die Schüler waren ebenfalls 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Artikel im Katholischen Sonntagsblatt vom 15. März

81 LEHRPERSONEN in Kiens untergebracht, und Luise Holzer, die Schwester des heutigen Kiener Messners, sorgte für das leibliche Wohl. Georg Fundneider, Lehrer in St. Lorenzen, unterrichtete Deutsch, Herbert Oberegelsbacher aus St. Lorenzen Mathematik, Fachrechnen, Entwurfzeichnen, Baukunde und Bauzeichnen, geometrisches Zeichnen und Projektzeichnen, Kooperator Bertram Vollmann Religion. Über seine Schüler urteilt Oberegelsbacher: Nicht ein einziges Mal musste ich die Schüler zur Ruhe mahnen. Es waren durchwegs takte Leute. Der eine und andere aber war bereits älter als der Lehrer. Besonders angetan war ich von den jungen, wie Alois Tschurtschenthaler aus Innichen, Vinzenz Peintner aus Percha, Josef Kofler aus Mareit bei Sterzing und Johann Durnwalder aus Pfalzen. Der zweite Kurs 1959/60 wurde beim Steinhauser Wirt abgehalten, und der dritte Kurs 1960/61 im neu erbauten Lehrlingsheim Bozen/Haslach. Von den Lehrlingen traten 13 zur abschließenden Gesellenprüfung an. Eine zweite Kursreihe im Jahr darauf, also 1961, wurde mit Geom. Rauchegger aus Innichen in Sand begonnen. Ein prominenter Schüler war Peter Wierer. Initiiert und koordiniert wurden diese Kurse damals von Kaplan Josef Zingerle, getragen wurden sie vom Sozialwerk KVW mit Präsident Dr. Knoll, bezahlt hat sie das Land und der Leiter war Dr. Ludwig Pedevilla aus St. Lorenzen. Bei Huber verdiente Herbert Oberegelsbacher Lire im Monat, dann arbeitete er für das Sozialwerk KVW an der Errichtung des Lehrlingsheimes in Haslach zusammen mit Bauleiter Dr. Ing. Klotzner aus Meran als technischer Leiter bei einem Monatslohn von Lire. Landesberufsschuldirektor Strobl versuchte Herbert Oberegelsbacher für die Schule zu gewinnen. Er lehnte aber ab, da es damals noch keinen Sommerlohn gab. Im April 1961 trat In der Mitte sitzend Herbert Oberegelsbacher, rechts Pfarrer Stanislaus Röd und links Kooperator Bertram Vollmann; dahinter stehend von li.: Franz Lanthaler, Hans Durnwalder, Alois Tschurtschenthaler aus Innichen, Alois Nagler aus Lüsen, Michael Fauster und Hans Burgmann aus Innichen; hinterste Reihe von re.: Hans Oberhammer aus Ellen, Max Silgener aus Kiens, Vinzenz Peintner aus Percha, Josef Kofler aus Mareit/Sterzing 84

82 LEHRPERSONEN er in den Dienst der Firma Gebr. Reichegger, der späteren HOBAG, in Sand in Taufers, die damals schon 150 Mitarbeiter beschäftigte. Eingedenk seiner Qualitäten verlangte Herbert Oberegelsbacher Lire im Monat. Er berechnete 1961 anhand der Pläne von Ing. Geat die Kosten für die neue Berufsschule in Bruneck (heute A-Trakt). Die Bauhandwerkerklasse von 1958/59 im Sonntagsgewand auf den Stufen der Kiener Kirche, hinten ganz li. Alois Tschurtschenthaler aus Innichen, vordere Reihe zweiter von li. Johann Durnwalder 1962/63 wandte sich Direktor Eduard Auer an Herbert Oberegelsbacher, da Ing. Geat bzw. Ing. Roth ausgefallen waren. Bei den Kursen zwischen 1958 bis 1961 hatte Oberegelsbacher durchwegs positive Erfahrungen gesammelt. Für sieben Wochen unterrichtete Herbert Oberegelsbacher nun dreimal in der Woche an der Berufsschule in Bruneck die Maurerlehrlinge. Die Klasse befand sich im Pfarrlokal in Bruneck. Paul Gasser war einer der damaligen Schüler. Bis 1990 fungierte Herbert Oberegelsbacher bei der Firma HOBAG als technischer Leiter. Nach der Pensionierung 1990 blieb Herbert Oberegelsbacher seinem Beruf treu. Als Freiberufler arbeitet er heute noch für kleinere Baufirmen, erstellt Angebote, macht die Bauabrechnungen mit den notwendigen Skizzen oder übernimmt verschiedene technische Arbeiten für einige Stunden pro Tag. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Herbert Oberegelsbacher, Schiener,, Franz Lanthaler und Josef Kofler mit der Schalung einer gewendelten Stiege 85

83 LEHRPERSONEN Paul Ziller16 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1961 bis 1983 Paul Ziller Paul Ziller wurde am in Dollnstein bei Eichstädt in Bayern geboren. Die Volksschule besuchte er in Deutschland. Er erlernte den Gärtnerberuf und schließlich ließ er sich auch noch zum Konditor ausbilden. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam mit der deutschen Besatzung nach Luttach. Dort lernte er Cäcilia Seeber kennen wurde Paul Ziller von der Alliierten gefangen genommen und in ein Gefängnis nach Rom verbracht. Seine Verlobte fuhr im August 1948 nach Rom und dort fand die Hochzeit mit Paul Ziller statt. Dadurch kam Paul Ziller frei und kehrte mit seiner Gattin nach Luttach zurück. Zunächst verdiente er sich den Unterhalt durch Baumschlägern und Wiesen mähen. Schließlich konnte er in der Konditorei Pitscheider (heute Stadtcafe in Bruneck) seinem erlernten Beruf des Konditors nachgehen. Und diesen Beruf übte er mit riesengroßer Begeisterung aus! Das war seine Welt, erzählt Erika Ziller, seine ältere Tochter. Ich bekam täglich ein Stück Torte zur Jause mit. Allmählich hatte ich aber vom Süßen genug und tauschte die Mehlspeise gegen ein leckeres Schwarzbrot mit Butteraufstrich. Sonntags war es das Privileg meines Vaters, für die ganze Familie zu kochen. Und auch hier erwies er sich als kulinarischer Künstler wurde Ein Bild aus glücklichen Tagen: Paul Ziller, die kleine Erika Ziller und Cäcilia Seeber 16 Aus dem Gespräch vom 1. Oktober 2009 mit Tochter Erika und ihrem Mann Paul Lang, Weißenbach 86

84 Paul Ziller wagt vom Dach der Konditorei Pitscheider aus einen Blick über die Stadt Bruneck Drei Generationen: Paul Ziller, hinten li. und re. die Söhne von Erika Ziller, in der Mitte der Sohn aus zweiter Ehe von Paul Ziller Paul Ziller an die Berufsschule in Bruneck berufen, da kein Lehrer für die Ausbildung der Konditorlehrlinge zur Verfügung stand. Paul Ziller unterrichtete drei Tage in der Woche an der Berufsschule, am Montag, am Dienstag und am Mittwoch. Die restliche Zeit arbeitete er in der Konditorei Pitscheider. Zu seinen Kollegen zählten der Konditor Karl Pörnbacher, heute Cafè Domino in Sand in Taufers, und der Bäcker Walter Röck. Den Metzger Klemens Auer vom Luckner in Sand in Taufers holte Paul Ziller als Lehrer an die Berufsschule Bruneck. Zu seinen Schülern zählten auch der Konditor Johann Kofler, dessen Konditorei in Oberolang es heute noch gibt, und Konrad Zingerle, der eine Konditorei in Toblach führt. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Töchter Erika und Gertraud mit ihrem Vater Paul Ziller 87

85 LEHRPERSONEN Für seine Arbeit als Konditorlehrer erhielt Ziller als Anerkennung einen Teller, worauf die Jahrzahlen 1961 und 1983 eingraviert sind, und eine Urkunde der Landesinnung mit den Unterschriften des Präsidenten und aller Ausschussmitglieder: Dem Fachlehrer Paul Ziller für seine langjährige Tätigkeit von der Konditorenvereinigung! Zu den Hobbys meines Vaters zählte zeitlebens die Gärtnerei im Sommer. Er hat den Leuten geholfen, wo er gebraucht wurde. Um Weihnachten hat er jedes Jahr die geschätzten Backkurse für die Frauen abgehalten. Alle haben meinen Vater Paul in Ehren gehabt und auch hier in Luttach war er zeitlebens sehr geschätzt. Dann wird Erika sehr traurig: 1967 verloren wir unsere geliebte Mutter. Ich war 18 und meine Schwester gar erst 15. Ich hatte die Schneiderlehre beim Schneiderlehrer Anton Wojta in Bruneck angefangen. Nach dem Tod meiner Mutter aber war ich gezwungen, im Gastgewerbe zu arbeiten. Mein Vater hat dann ein zweites Mal geheiratet, eine Italienischlehrerin aus Bozen. Als mein ältester Sohn schon auf der Welt war, wurde auch meinem Vater noch der langersehnte Sohn Lorenz geboren, auf den er sehr stolz war. Erinnerungen an die Lehrtätigkeit von Paul Ziller an der Berufsschule Bruneck: Die Anerkennungsurkunde mit der silbernen Ehrennadel von Das Haus hat Ziller Mitte der 50er Jahre gebaut. Durch einen Tausch erwarb er den Grund, der nun der größte Schatz seiner Kinder ist. Paul Ziller, der Konditor aus Bayern, starb am 1. Juli 1990 nach einem arbeitsreichen und erfüllten Leben.... der Erinnerungsteller für die Lehrtätigkeit von 1961 bis

86 Helmut Alois Auer17 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1962 bis 1995 Helmut Auer Helmut Auer wurde als ältester Sohn von Direktor Eduard Auer am 18. Juli 1941 in Bruneck geboren. Seine Tante brachte ihn als kleinen Buben versteckt in einem Schweinewägelchen nach Pörtschach in Kärnten. Dort erholte sich der abgemagerte Helmut wieder. Nach der Volksschule in Bruneck besuchte Helmut drei Jahre die Fortbildungsschule in Neustift. Helmut sollte den väterlichen Mechanikerbetrieb in Bruneck übernehmen, doch er schaute sich nach einer auswärtigen Ausbildungsmöglichkeit um und meldete sich bei Mechanischen Werkstätte Trojer in Algund, die zu dieser Zeit Lehrlinge suchte. Nach der Lehrlingsausbildung holte er auch noch die Matura nach. Den Traum eines Studiums an der Technischen Universität in München konnte sich Helmut Auer nicht erfüllen leistete er den Militärdienst ab, die Ausbildung absolvierte er in Piacenza, dann kam er nach Orvieto und schließlich nach Sulmona. Während der Militärzeit erlernte Helmut die Die ersten Schritte von Helmut Auer an der Hand seiner Mutter Josefa Holzner 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 17 Aus den Gesprächen vom 29. September und vom 28. Dezember 2009 mit seiner Frau Hermine Pedoth Auer 89

87 LEHRPERSONEN italienische Sprache an der Berufsschule und erwies sich später immer wieder als exzellenter Dolmetscher ging er dann nach Innsbruck und erwarb den Meisterbrief. Schon vorher hatte er mit Kursen für die Birfield-Arbeiter an der Berufsschule begonnen kam er an die Berufsschule Bruneck, obwohl sein Vater dagegen war, weil er den Vorwurf, die eigenen Familienmitglieder zu begünstigen, vermeiden wollte. Das pädagogische Geschick war ihm bereits in die Wiege gelegt worden und nicht nur äußerlich, sondern auch im Umgang mit den Menschen färbte immer mehr von seinem Vater Eduard auf ihn ab. In der Stadtgasse in Bruneck betrieb Helmut Auer weiterhin die Mechanikerwerkstätte seines Vaters. Helmut Auers Meisterbrief Auch die Pfalzner schätzten ihn sehr, durften sie doch mit allen möglichen Anliegen bei ihm auftauchen. Es war gleichgültig, ob die Nähmaschine blockte, ob der Puppenwagen defekt war, ob die Waschmaschine streikte oder der Webstuhl nicht mehr funktionierte. Helmut Auer war stets zur Stelle und brachte alles wieder in Ordnung. Sein engster Freund und Kollege war der Elektrikerlehrer Helmuth Mayr. Nach dem Tod seines Vaters wurde die Freundschaft noch tiefer. Für besondere Anlässe und Feiern organisierten der Metzger Klemens Auer, der Tischler Karlheinz Gutweniger und der Handelslehrer Johann Zingerle szenische und kulinarische Helmut Auer war ein Metalllehrer, der seine Schüler zum Jäten der Rosenbeete bewegen konnte 90

88 LEHRPERSONEN Gaudi, Kollegialität und Zusammenhalt zeichneten das Kollegium damals aus: 1. von li. Helmut Auer, 2. von re. Johanna Gruber Kostner und 1. von re. Direktor Eduard Auer 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Helmut Auers Anerkennungsurkunde 91

89 LEHRPERSONEN Überraschungen. Eines Tages Anfang der 90er Jahre kam ein Schüler auf Helmut Auer zu und sagte: Herr Auer, Sie haben schon meinen Großvater in der Schule gehabt, nicht wahr? Helmut Auer schaute ganz verdutzt und schüttelte zunächst ungläubig den Kopf. Dann aber erinnerte er sich an die Zeit der Kurse mit den Birfield-Arbeitern und im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass Helmut Auer auch noch den Vater des damaligen Schülers unterrichtet hatte. Drei Generationen, das erfüllte Helmut Auer mit Stolz und Freude. Neben der Schule frönte Helmut Auer verschiedenen Interessen, in die er all seine Energie steckte. Von frühester Jugend an war er als aktiver Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr von Bruneck tätig. Er gehörte der Tauchergruppe an und bildete angehende Maschinisten aus. Weiters kümmerte er sich als leidenschaftlicher Funktionär um das Rodeln und Drachenfliegen. Als überaus genauer Zeitnehmer und als verantwortungsvoller Kampfrichter stellte er sich mit Begeisterung in den Dienst der Jungend und des Sports. Schließlich gehörte noch der Motoclub zu seinen Leidenschaften. Helmut Auer war ein Trendmensch: Das Neueste, das Aktuellste zog ihn stets in seinen Bann und ließ ihn erst los, als er es beherrschte, wie etwa das Fotografieren, später dann das Filmen. Ganze Nächte verbrachte er am Computer und tüftelte getrieben von Neugierde und Wissensdurst daran herum. Die Schule war zeitlebens sein Elixier. Er liebte die Schule und lebte für sie begab er sich in den wohlverdienten Ruhestand. Am 5. Mai 2001 verstarb der unermüdliche Lehrer Helmut Auer. Seine Frau Mina Pedoth Auer würdigt ihn mit den Worten: Er schaffte in 60 Jahren das, was andere in der doppelten Lebenszeit nicht imstande sind zu bewältigen! Helmut Auer (in der Mitte) mit Direktor und Vater Eduard Auer (1. Reihe 2. von li.) und Kolleginnen und Kollegen (z.b. 1. Reihe 1. von li: Walter Baumgartner) 92

90 LEHRPERSONEN Im Kreise der Metalllehrlinge: 1. von li. hinten Helmut Auer, 3. von li. hinten Direktor Eduard Auer, 1. von re. Hinten Schuldiener Hans Oberhammer und 1. von re. vorne Max Brugger 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Direktor Dr. Hubert Rubner verabschiedet den verdienten Metalllehrer Helmut Auer 93

91 LEHRPERSONEN Klemens Auer18 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1962 bis 1975 Klemens Auer Klemens Auer wurde am beim Luckner` in Sand in Taufers geboren. Bereits sein Vater Benjamin war von Beruf Metzger. Aufgewachsen ist Klemens Auer bei seiner Tante Maria Wurzer in Dölsach bei Lienz. Nach der Volksschule in Osttirol erlernte er Ende der 30er Jahre bei der Metzgerei Knoll in Bozen das Metzgerhandwerk. Am 29. August 1941 verletzte er sich beim Auslösen einer Schulter schwer in der Leistengegend. Der Blutverlust war so groß, dass das Bozner Krankenhaus nicht erreicht werden konnte. Er wurde in Brixen notoperiert. Auers Überlebenschancen waren gering. Doch der Gesundheitszustand des jungen Metzgers verbesserte sich schlagartig. Klemens erholte sich zusehends und fand wieder zu seiner ursprünglichen Schaffenskraft zurück. Auer fand eine Anstellung in einer Münchner Metzgerei. Da er lei Knochen ouschobm musste, zog er weiter nach Berlin und bildete In ihrem Tagebuch hat die Mutter von Klemens den Unfall mit dem Messer festgehalten: 29. August Klemens hat sich beim Fleisch auslösen mit dem Messer in den Unterleib gestochen. 18 Aus dem Gespräch vom 29. Dezember 2009, Sand in Taufers 94

92 LEHRPERSONEN sich an den Metzgereien Hendrich und Eingenwillig weiter. Dort lernte er auch seine Frau Bärbl kennen, die als Verkäuferin in einem Metzgerladen beschäftigt war. Am 12. März 1957 erwarb Klemens Auer als erster Südtiroler in Berlin den Meisterbrief mit Auszeichnung. Die Prifung hot eine Woche getaurt. Ungkebb hotts in Munta und in Freita wor Schluss. Zwoa Touge dovon worn Theorie. Bsundos ban Rechn wors hoagl. In do Praxis hot man gemiaßt wissen, va welchn Vieche die aughängtn Stuck worn, obs va oando oltn Kuah wor odo va oun Ochse. Nach der Hochzeit am 6. Mai 1957 zogen die jungen Eheleute nach Sand in Taufers. Als sein älterer Bruder Benjamin bei der Gamsjagd in Rein tödlich verunglückte, musste nun Klemens den heimatlichen Metzgerbetrieb übernehmen. Der erste Metzgerlehrer an der Berufsschule Bruneck, Karl Bernardi, schaffte den Unterricht Meisterbrief neben seinem Betrieb nur mehr schwer. Da ersuchten der Konditorlehrer Paul Ziller und Direktor Eduard Auer, Klemens Auer die Stelle als Metzgerlehrer an der Berufsschule Bruneck zu übernehmen. Betrieb und Schuile, meint Klemens Auer im Nachhinein, waren zwar eine 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Das Metzgerteam von li. Peppe Moser II, Sepp Stolzlechner, Peppe Moser I, Klemens Auer 95

93 LEHRPERSONEN Aus glücklichen Tagen: Bärbl, Klemens, Maria und Frieda, die Verkäuferin Klemens mit zwei jungen Ochsen große Belastung, aber ärgern musste ich mich all die Jahre wirklich nie. Mit den Schülern verstand sich Klemens Auer gut. Josef Stolzlechner, heute Metzger in Gais, dann einer vom Geiger aus Steinhaus, Andreas und Markus Hofer aus Luttach gehörten zu seinen Schülern. Anfänglich fand der Unterricht in einem Raum im ehemaligen Gasthof Mondschein statt, der genau an der Tauferer Kreuzung in Bruneck stand. Dreimal in der Woche vier Stunden am Vormittag, vier Stunden am Nachmittag wurde unterrichtet. Die Theorie- und Praxisstunden wurden nach Bedarf eingeteilt. Ab 1963 fand der Theorieunterricht in einer der Räumlichkeiten des neu erbauten A-Traktes statt. Die Praxis wurde abwechselnd in die umliegenden Schlachthäuser verlegt, so beim Pircher in der Oberstadt, beim Bernardi in der Stadtgasse und beim Baumgartner in St. Lorenzen. Als die Metzgerlehrlinge an der Berufsschule Bruneck schließlich nach Brixen umzogen, wollte man auch Auer als geschätzten Lehrer gewinnen. Doch Betrieb und die weiter entfernte Schule erschienen ihm eine zu große Belastung. Damit endete auch seine Lehrtätigkeit. Auch im Metzgerladen musste alles passen: von li. Klemens Auer, Geselle Hartmann Brugger aus Luttach, seine Frau Bärbel, die Schwester Maria und Theresia, die Bedienung aus Kufstein 96

94 Hans Pescoller19 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1962 bis 1974 Hans Chrysostomus Pescoller Hans Chrysostomus Pescoller wurde am in Welsberg geboren. Die Volksschule besuchte er in Dietenheim, dann folgten drei Jahre Bürgerschule in Bruneck. Von 1949 bis 1952 absolvierte Hans Chr. Pescoller die Malerlehre im väterlichen Betrieb. Sein Vater Hans Baptist malte in dieser Zeit vor allem herrschaftliche Bauten und Kirchen. Im Winter 1951 und 1952 ging Hans nach Bregenz und bildete sich in Malerkursen weiter. Er wohnte bei Verwandten. Anfang der 70er Jahre machte er die Meisterprüfung in Bozen. Bereits sein Vater Hans Baptist Pescoller (geb gest ) unterrichtete ab dem Schuljahr 1956/57 an der Berufsschule Bruneck. Die Malerklasse war im Parterre des Kolpinghauses eingerichtet. Die Kurse dauerten von Anfang November bis Ende März, zweimal in der Woche ganztägig. Zu den ersten Schülern gehörten die Seniorchefs von Mutschlechner & Rienzner. 1962/63 begann dann Hans Chr. Pescoller an der Berufsschule Bruneck zu unterrichten. Er übernahm die Fächer Zeichnen, Schriften und Farbmischen, Kalkulation überließ er seinem Bruder Herbert. Wir sind nach Stuttgart gefahren und haben uns dort die Malerschule angeschaut und die in Hans Baptist Pescoller, der Vater von Hans Chrysostomus Pescoller 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 19 Aus dem Gespräch vom 2. September 2009, Bruneck 97

95 LEHRPERSONEN Bruneck nach ihrem Muster aufgebaut, erzählt Hans Chr. Pescoller über die ersten Jahre Unterricht in Bruneck und fährt fort: Arbeiten anlässlich der Gesellenprüfung 1972 Mein großes Augenmerk galt immer der Farbmischung. Leider findet das heutzutage viel zu wenig Beachtung. Mit der Methode der Flächenteilungen waren wir letztlich imstande, hundert ja tausend verschiedene Farbtöne zu erzeugen. In der ersten Klasse ging es um den Grundkreis mit den Farben gelb, rot und blau. Es wurde eine Farbe ausgewählt und dann diese mit mehr oder weniger Schwarz und Weiß nuanciert. In der zweiten Klasse kam dann schon der 12-teilige Farbkreis dran und dieser wurde in die Gegenfarben gespalten: grün/rot orange/violett gelbgrün/blaugrün. In der dritten Klasse dann wurden sämtliche Farben auf dem 12-teiligen Farbkreis durchgespielt. Es ging mir dabei immer darum, den Schülern zu zeigen Abschluss des Schuljahres 1958 beim Kalterer See von re. nach li.: Auer aus Pfalzen, Siegfried Jungmann aus Sand i. T., Guido Tavella aus Wengen, Josef Gatterer aus Sexten, hinten in der Mitte Fachlehrer Veit Demattia, vorne Siegfried Summerer aus Sexten, ganz links Johann B. Pescoller sen. 98

96 LEHRPERSONEN wie viele Effekte ich mit wenig Farbe erzielen kann. Hans Chr. Pescoller erinnert sich noch lebhaft an seine Lehrlinge und Schüler, etwa an Tschurtschenthaler aus Sexten und Paul Falkensteiner aus Kiens, die nach der Berufsschule die dreijährige Meisterschule in Wien besuchten. Die Autolackierer waren auch in den Malerklassen untergebracht, zum Beispiel die Lehrlinge von Huber und Leitner. Obwohl 1972/73 die Anzahl der Schüler pro Klasse teilweise die 30 überschritt, wurden die Malerklassen nach Schlanders verlegt. Aber auch an Hubert Mair und Seppl Leiter aus Percha, Hans Reichegger aus Uttenheim, Engl Miribung, Ploner, Giuvani Moling und Oscar aus dem Gadertal, Rudolf Uibo aus Mühlbach, Sepp Rogen und Paul Rogen aus Schabs, Hermann Trebo aus St. Vigil, Stefan Baur und Steinwandter aus Toblach, Siegfried Lamp aus St. Martin in Gsies und Georg Kaser, der bekannte Schauspieler, aus Brixen, erinnert er sich gern. Für die Kommission bei den Gesellenprüfungen konnten die Maler Mutschlechner aus Mühlen und Villgrater aus Niederdorf gewonnen werden. Mit der Malerei begonnen hat Hans Chr. Pescollers Großvater Johann Matthias Pescoller, der 1875 in Abtei geboren wurde. Er lernte dann 1890 bei Barth in Brixen, später bei Schnabl in Nordtirol und bei Lusenberger in Gröden kehrte er dann ins Gadertal zurück und gründete 1901 die Firma Pescoller. Den ersten Auftrag erhielt er aus Ainet (Osttirol), er sollte die dortige Kirche ausmalen. Im Chorraum galt es den David und die Cäcilia zu malen. Bei solchen Aufträgen zog auch immer die gesamte Familie mit und wohnte in dem Ort, wo gerade der Auftrag auszuführen war. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Das Heimathaus der Pescoller im Gadertal gemalt von Hans M. Pescoller 99

97 LEHRPERSONEN Johann Matthias Pescoller, der Großvater von Hans Chrysostomus Pescoller 1909 erhielt er den Auftrag, die Pfarrkirche von Welsberg auszumalen. Bei den einflussreichen Bürgern dort stand Johann M. Pescoller in hohen Ehren und sie boten ihm einen günstigen Baugrund im Osten des Dorfes an. Er baute sein Häuschen und wurde mit seiner Familie in Welsberg sesshaft. Weitere Arbeiten von Johann M. Pescoller sind: das Toningstöck in der Windschnur bei Rasen, die Kirche in Untermoi (dort wechselte Johann M. Pescoller vom neugotischen Stil zum Jugendstil) und schließlich auch die Kirche von Nieder olang. Sein Bruder Lois Pescoller war Bildhauer in Brixen. Der Christus bei der Pfarrkirche in Bruneck stammt von ihm zog die Familie Pescoller nach Dietenheim bei Bruneck. Hans B. Pescoller hatte das Ausmalen der Ortskirche übernommen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aber verhinderte die Ausführung dieses Auftrages. Während der Kriegszeit wurde ihm auf Grund seiner akademischen Ausbildung die Stelle des Bezirksschulleiters anvertraut. Er übernahm auch die Gestaltung der Brunecker Bürgerhäuser. Ende der 40er Jahre erhielt er Aufträge für die Kirchen von Percha, Nasen, Mitterolang und Oberolang Das Werkzeug trug der Maler in einem Rucksack bei sich, lediglich die Farben und die Kreide wurden mit einem Fuhrwerk an die Auftragsstelle gebracht kehrte er zur Kirchenmalerei zurück. Damals waren bei Pescoller zwei bis drei Gesellen angestellt musste Hans Chr. Pescoller dann zum Militär. 1958/62 weilte er 8 Semester an der Kunstakademie in Wien. Etwa alle 30 Jahre gab es den Generationswechsel im Malerbetrieb Pescoller: zuerst 1939 von Johann M. an Hans B., dann 1969 von Hans B. an Hans Chr. und zuletzt im Jahr 2000 von Hans Chr. an Markus. 100

98 Heinrich Wieland20 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1968 bis 1998 Heinrich Wieland Heinrich Wieland wurde am in Teis/Villnöß geboren. Heinrichs Vater hatte zwei Kühe und neun Kinder, der Bruder hat dieses Verhältnis mit neun Kühen und drei Kindern auf den Kopf gestellt. Acht Jahre lang besuchte er die Volksschule. Mit zwölf Jahren kamen sein Bruder und er im Sommer zu Bauern, um sich das eigene Gewand und die Schuhe zu verdienen. Wir sind spartanisch aufgewachsen, waren aber nie unglücklich und hatten immer das Notwendigste zum Leben, sagt Wieland über seine Kindheit. Nach der Volksschule begann er die Lehre als Elektroinstallateur bei Elektro Kircher in Brixen. Die Berufsschule besuchte er einmal wöchentlich in Bozen, die 1. Klasse am Montag, die 2. Klasse am Mittwoch und die 3. Klasse am Freitag. Dann schloss er die Ausbildung mit der Gesellenprüfung ab. Als Gesellenstück führte er ein Installationsmodell auf einem 80 x 80 großen Brettchen in so genannten Bergmannrohren (Bleirohren) aus. Eine Treppenschaltung war in sechs Stunden zusammenzubauen. Nach dem praktischen Teil wurde noch eine mündliche Prüfung, das so genannte Kolloquium, abgenommen. Daraufhin arbeitete Heinrich Wieland als Elektroinstallateur bei der Firma Vigl in Bozen, wo er Vorarbeiter in einem Betrieb mit zehn Arbeitern war. Vom Herbst 1962 bis Frühjahr 1964 war er beim italienischen Militär. Die Grundausbildung machte er in Orvieto. Wegen der Sprengungen (Feuernacht) in Südtirol wurden die Südtiroler während des Militärs in den Süden versetzt. Nach dem Militärdienst besuchte Heinrich Wieland 1964 die private Handelsschule Marco Polo und arbeitete noch ein halbes Jahr bei der Firma Vigl. Im Lehrlingsheim übernahm er unter Kaplan Ausserer die Aufgabe als Aufseher und konnte dafür kostenlos im Heim wohnen. Im Frühjahr 1965 ging er nach Deutschland. Er bildete sich an der Werner-Siemens-Schule 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 20 Aus dem Gespräch vom 6. Mai 2008, Bruneck 101

99 LEHRPERSONEN in Stuttgart elf Monate als Vollzeitschüler aus. Zum Broterwerb war er Hausmeister im Don- Bosco-Heim in Stuttgart West, erledigte dort Reparaturen und Elektroinstallationen. Dafür konnte er gratis wohnen. Am Wochenende kellnerte Heinrich Wieland in einem Restaurant und zwischendurch begleitete er auch einen Teppichhändler, dem er die Teppiche trug. Die Meisterprüfung machte er in der Handwerkskammer Stuttgart, für den praktischen Teil musste sich der Bewerber selber eine Arbeit suchen. Heinrich Wieland wählte die Heizungsinstallation in einem Wohnhaus. Die Arbeit wurde dann von einer Kommission begutachtet. Die Theorie bestand aus drei Prüfungsteilen, der Fachtheorie, den kaufmännischen Kenntnissen und der Menschenführung. Die Kommission bestand aus acht Leuten. Nach bestandener Meisterprüfung hängte Heinrich Wieland 1966 noch ein Jahr Praxis bei der bekannten Firma Klöckner & Müller an. Ihr Spezialgebiet war die Steuerung, man verdiente wenig, daher stellte er die Bedingung sich in verschiedenen Bereichen sich betätigen zu dürfen: z. B. im Büro die Projekte zu zeichnen und dann auszuführen. Da Heinrich Wieland um ein Stipendium in der Höhe von Lire (heute 50 Euro) angesucht hatte, waren sein Name und seine Adresse dem damaligen Landesassessor Dr. Anton Zelger bekannt. Deshalb bekam er eines Tages das Angebot, bei einem größeren Projekt die Rolle des Bauleiters zu übernehmen. Die Firma Mutschlechner in Bruneck hatte mit ihren 20 Elektroinstallateuren den Bau der Athesia in Bozen zugesprochen bekommen. Heinrich Wieland folgte dem Ruf und sagte zu. Er kann sich noch gut daran erinnern, wie sehr ihm gerade bei diesem Bau, den Ing. Mühlberger geplant hatte, die Erfahrungen, die er bei der Steue- 1. Reihe von li nach re: Adolf Seiwald, Andreas Schwingshackl, Ulrich Plankensteiner, Elmar Bergmann; 2. Reihe: von li. 1. Helmut Auer Metallehrer, 4. Robert Einackerer; 3. Reihe: von li 1. Ulrich Pichler, 2. Robert Huber, 3. Karlheinz Innerkofler; von re 2. Konrad Hofer, 1. Gerhard Hofmann; 4. Reihe: von li 1. Martin Eppacher, 2. Martin Strickner 102

100 LEHRPERSONEN rungsfirma in Deutschland gesammelt hatte, zugute kamen. Landesassessor Franz Wahlmüller war bei den Wahlen nicht mehr durchgekommen und bekam die Organisation und Leitung der so genannten Berufsertüchtigungskurse übertragen übernahm ein gewisser Gottlieb Schlechtleitner aus Schalders die erste Elektrikerklasse der Berufsertüchtigungskurse in Brixen holte dann Dr. Franz Wahlmüller Heinrich Wieland für die nächste erste Klasse nach Brixen wurde Heinrich Wieland an die Berufsschule Bruneck gerufen, deren Direktor Dr. Hans Rubner war. Zehn Jahre sollte Heinrich Wieland an den Berufsertüchtigungskursen (Vollzeitkursen) wirken. Die Schulwoche eines Lehrers bestand aus 36 Stunden. In einer Klasse unterrichteten die Fachlehrpersonen, die Lehrpersonen für Deutsch und Gemeinschaftskunde, für Italienisch und für Religion. Das Monatsgehalt betrug damals Lire Die Klassen waren im Bereich der Hausmeisterwohnung im Parterre an der heutigen Berufsschule Bruneck untergebracht. Meine Lehrtätigkeit, sagt Heinrich Wieland mit Stolz, empfand ich immer als Glück. Es folgten zehn Jahre Lehrtätigkeit im Elektrobereich in den Grundlehrgängen. Die Werkstätten gab es anfänglich noch nicht. Allmählich gelang es, in den Räumen im Dachboden einzurichten. Die Werkstattarbeit in der 2. Klasse bestand vor allem im Wickeln von Motoren und Trafos und im Bauen von Schaltungen. Insgesamt hat Heinrich Wieland in den 30 Jahren als Elektrolehrer 1400 Schüler betreut. Im Jahre 1973 zog an der Berufsfachschule in Bruneck die Elektrotechnik ein. In den Praxisstunden bildeten wir zwei Gruppen. Einer Gruppe brachte der Kollege Bernhard Prugger aus Olang die Grundbegriffe in der Elektronik bei. Unterstützung erhielt man dann noch 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Schüler von 1982 in der Werkstatt: von li. nach re.: Georg Huber, Helmuth Mayr (Rücken), Konrad Hofer, Gerhard Hofmann, Martin Burgmann, Adolf Seiwald 103

101 LEHRPERSONEN durch Georg Staffler aus Meran. Es dauerte noch zwei Jahre, bis wir die ersten Labors beziehen konnten. Etwa ab dem Jahr 1977 boten wir auch bei den Lehrlingen den Bereich Elektronik an. Langjähriger Fachkollege an der LBS Bruneck war Helmuth Mayr, der Vater des heutigen Elektrolehrer Dr. Peter Mayr. Heinrich Wieland kannte auch Oswald Reichegger (Elektrolehrer an der LBS Bruneck bis 2006) von der gemeinsamen Lehrzeit in Bozen aus. Er hat ihn angesprochen und an die Berufsschule Bruneck geholt. Besondere Schützlinge für Heinrich Wieland waren stets die Schüler mit Schwierigkeiten. Er erinnert sich noch lebhaft an einen Fall: Ein Lehrling, der durchwegs negative Bewertungen einsteckte, fiel mir eines Tage bei einer Schularbeit auf. Er schwitzte unheimlich. In der Werkstatt nahm ich ihn bei Seite und fragte väterlich: Was fehlt denn? Der Bub weinte und erzählte: Ich habe noch eine jüngere Schwester, der Vater hat sich das Leben genommen. Die Mutter hat mich zu Verwandten gegeben, ich wohne bei einem Bauern. Der Geselle im Betrieb schikaniert mich immer. Nach einer klärenden Rücksprache meinerseits mit dem Chef des Lehrlings, der natürlich von alledem nichts wusste, änderte sich schlagartig sein ängstliches Verhalten. Es ist immer wichtig, etwas über die Hintergründe zu wissen, nur dann kann man vielleicht gezielt helfen. Heinrich Wieland ist verheiratet, lebt in Pfalzen und hat drei erwachsene Söhne. Einer ist ein wenig in die Fußstapfen des Vaters getreten und hat in Bozen die Gewerbeoberschule im Bereich Elektrotechnik abgeschlossen und sechs Jahre lang als Zeichner diesen Beruf auch bei der Firma Linel ausgeübt. Mayr & Mayr: verdeckt Sohn Peter, vorne Helmuth Mayr im Labor 104

102 LEHRPERSONEN Eine gemeinsame Erinnerung an die schöne Zeit: Oswald Reichegger, Peter Mayr, Heinrich Wieland und Karlheinz Gutweniger 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Von li. nach re.: Dr. Peter Mayr, Sohn von Helmuth Mayr, Oswald Reichegger, Tommy Außerhofer 105

103 LEHRPERSONEN dott. Umberto Cervo21 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von Ende der 60er bis 1996 dott. Umberto Cervo C ara Scuola professionale di Brunico, sono stato per 25 anni insegnante di ruolo di Italiano nella Scuola professionale in lingua tedesca di Brunico, più alcuni anni precedentemente non di ruolo e con orario ridotto, quando un incarico di ca 20 ore settimanali era affidato a tre diverse persone che avevano una cattedra in altre scuole. In quel tempo avevo un incarico nella Scuola media statale in lingua tedesca di Brunico. Sono nato nel 1935 e ho insegnato a partire dal 1955, quasi sempre in scuole elementari in lingua tedesca, fino a quando sono stato assunto, nel 1964, nella Scuola media di Brunico. Sono in pensione a partire dall inizio del Ho studiato a Merano, Bolzano, Trento, Verona e Padova, città nella quale mi sono laureato in Pedagogia. Mi auguro che, al verderla, qualcuno si ricordi ancora di me. 21 Brief vom 29. Oktober

104 Regina Hellenstainer22 Lehrerin an der Berufsschule Bruneck von 1973 bis 1977 Regina Hellenstainer Regina Hellenstainer wurde am in Bruneck geboren. Sie besuchte die Volksschule bei den Ursulinen in Bruneck, zuerst zwei Jahre die deutsche, dann die italienische. Wahrend der ersten zwei Jahre unterrichteten Klosterfrauen, dann wurden zivile Lehrpersonen eingesetzt. Den Lehrpersonen wurde strengstens verboten, Deutsch zu sprechen, auch wenn sie die deutsche Sprache beherrschten. Regina Hellenstainer wechselte nach der Volksschule 1930 für zwei Jahre in die Bürgerschule von Buneck. Bei einem Stricker namens Mair lernte Regina Hellenstainer stricken. Mair wanderte dann später aus. Sobald ich des Strickens müde war, vermietete ich Zimmer weiß sie zu berichten. Auch meine Familie optierte, aber es ist, Gott sei Dank, nie zur Abwanderung gekommen. Sechs Jahre lang betreute Regina Hellenstainer eine Gruppe von Mädchen mit besonderen Bedürfnissen. Das waren meine Lieblinge: die Frieda Kaiser aus Luttach, die Elisabeth Mittermair aus Michlreis bei Sand in Taufers, die Anna Steinkasserer aus Ahornach, die Hilda Falk aus Terenten, die Silvia Hitthaler aus Bruneck, die Elfriede Rossi aus Bruneck und die Renate Riccobon aus Olang war die Gruppe im Parterre der Berufsschule untergebracht, neben der früheren Hausmeisterwohnung. Und dann war da noch ein Mädchen aus Enneberg, berichtet Regina Hellenstainer weiter, die war taubstumm. Aber wir haben uns über Gesten immer besser verstanden. Wenn ich zum Beispiel lesen meinte, zeigte ich zuerst auf meine Augen und dann fuhr ich mit dem Finger an der Zeile entlang. Alle Tage sind wir spazieren gegangen, mit Vorliebe Richtung Waldheim. Anna bekam oft unbeschreibliche Zustände, aber umgefallen ist sie mir nie, es gelang mir immer, sie aufzufangen. Darauf ist Regina sehr stolz und unterstreicht die Verantwortung, die sie stets für ihre Kinder zu übernehmen versuchte. Dann erinnert sie sich noch an Annemarie Auer. Auch wenn es nicht immer leicht mit ihr war, so nahm sie 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 22 Aus dem Gespräch vom 26. August 2009, Bruneck 107

105 LEHRPERSONEN Regina Hellenstainer stets in Schutz, weil es ihr gelungen war, sie zur Ehrlichkeit zu erziehen. Vier der Schülerinnen hat sie sogar bei sich zu Hause beherbergt, wenigstens bis sie 15 Jahre alt waren. Ursprünglich war nichts. - Und die Leute haben mich sogar ausgelacht, als ich mit diesen Kindern des Weges kam. Die älteren wurden alsbald mit dem Bus in die Schule und dann wieder nach Hause gebracht. Auf die Frage, wie sie denn zur Betreuung dieser Schülerinnen gekommen sei, meint sie: Da war die Frau Rossi, die Mutter von Elfriede, die hat mich gekannt, weil sie bis zum Krieg in unserer Nachbarschaft gewohnt hat. Dann war da noch die Waltraud Gebert Deeg, die im Auftrag der Landesregierung beim Aufbau mitgeholfen hat. Wir sind in der Berufsschule zusammengekommen und haben die Sache besprochen. Und Kinder habe ich schon immer gern gehabt. Dann kommt Regina Hellenstainer auf ihre Mutter zu sprechen: Die gute Hand bei Näh- und Strickarbeiten habe ich von der Mutter geerbt, sie war eine hervorragende Näherin, obwohl sie das nie gelernt hatte. Von den Arbeiten, die sie mit den Schülerinnen besonders gerne ausgeführt hat, erwähnt sie den Kreuzelstich, das Flechten, das Stricken und das Häkeln. Regina Hellenstainer möchte die Jahre mit ihren Kindern nie und nimmer missen. Sie haben ihrem Leben einen prägenden und tiefen Sinn gegeben. Frau Regina Hellenstainer (vorne in der Mitte) mit ihren Lieblingen 1974: sitzend v.li.: Renate, Anna, Frieda und Hilda stehend v.li.: Silvia und Elfriede 108

106 Jakob Oberhollenzer23 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1975 bis 2003 Jakob Oberhollenzer Jakob Oberhollenzer wurde am in St. Jakob im Ahrntal als Sohn der Anna Astner und des Nikolaus Oberhollenzer geboren. Die Volksschule besuchte er in St. Jakob, darauf folgte das Gymnasium in Brixen. Schon als Bub faszinierte Jakob das Schnitzen. Den Militärdienst leistete er in Kalabrien ab. Ins Ahrntal zurückgekehrt, begann er eine Maurerlehre. Dann bewarb er sich bei der Staatlichen Berufsfachschule für Holzschnitzerei in Ober- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die ehemalige Schnitzschule in St. Jakob 23 Gespräch vom 4. Jänner 2010, St. Jakob 109

107 LEHRPERSONEN ammergau in Deutschland und begann die Ausbildung Von 1971 bis 1975 war er an der Akademie der bildenden Künste in München und bei den Professoren Ladner, bei dem Oberhollenzer Meisterschüler war, und Henselmann übernahm er die Leitung der ersten Südtiroler Schnitzschule im Ahrntal. Die Arbeit verlief grundsätzlich in drei Schritten: Zeichnen, Modellieren und Schnitzen. Im ersten Jahr wurden Spiegelrahmen und Krippen geschnitzt, im zweiten barocke Statuen und im dritten Jahr standen Kopien großer Meister oder persönlich gestaltete Themen auf dem Programm. Modellieren ist eine wichtige Grundfähigkeit Großen Anklang fand auch die alte Malerei mit Brokattönen. Mein Konzept war es, Werkstatt in der Schule und Schule in der Werkstatt zu entwickeln. Für unangenehme Übungen schafften wir konkrete Anreize. Wir haben attraktive, zeitgemäße Modelle eingesetzt, die zusammen mit den Schülern im Modellier- und Zeichenunterricht erarbeitet wurden. Wir versuchten auch immer den individuellen Vorstellung des Schülers gerecht zu werden. Dann kombinierten wir Und immer wieder anatomisches Zeichnen 110

108 LEHRPERSONEN die Arbeiten, setzten Masken in ein Ensemble oder Gruppen zu Figuren. Besonderes Interesse legten wir auf die Beteiligung der Schüler an öffentlichen Projekten wie den Schneeskulpturen anlässlich des Pustertaler Skimarathons. Dies brachte uns lang anhaltenden Erfolg und eine gewisse Internationalität. Der Schüleraustausch mit einer Kunstakademie in London, der Royal Academy, stand knapp vor der Verwirklichung. Wir hatten in Europa einen Namen wurde die Schnitzschule in St. Jakob noch als mustergültig in der Tageszeitung vorgestellt und als Talentschmiede bezeichnet. Die Schnitzschule in St. Jakob bestach durch eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten, durch ihren unerschöpflichen Reichtum an Ideen, durch großen Lerneifer und jugendlichen Schwung. Das brachte Zuschauer und lockte Schüler an. Mit den Jahren aber schrumpfte der Bedarf an Handwerkern, wie wir sie ausbildeten. Darauf versuchten wir in drei Jahren so viel wie möglich an Können zu vermitteln. Mit diesen Worten umreißt Jakob Oberhollenzer die schwierige Situation der Schnitzschule in St. Jakob und fährt fort: Natürlich hat uns die Konkurrenz des industriellen Kunsthandwerks zugesetzt. Wir wollten aber auch nie in Konkurrenz zu Gröden oder Laas stehen. Daher war es unser Vorschlag, uns auf die künstlerische Gestaltung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen zu konzentrieren und diesen Bereich in Richtung Kunstdesign auszubauen. Bedauerlicherweise fanden wir kein Gehör für diese Ideen. Die Skulptur ein sehr beliebtes Motiv war der Herrgott Venedig tätig ist, unterstreicht, dass die Schnitzschule St. Jakob eine offene Schule gewesen sei, kein Relikt aus verstaubter Zeit, sondern eine anstrengende und mitreißende Handwerkerschule auf Erfolgskurs. Zwei ehemalige Lehrer, Heinrich Knapp und Alois Steger, lassen heute noch den Ideenreichtum des künstlerischen Erbes der Schnitzschule mit ihrer Tradition aufblitzen und verleihen der Berufsschule immer wieder da und dort einen künstlerischen Akzent. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Schließlich musste die Schnitzschule St. Jakob im Ahrntal ihre Tore schließen. Die letzten drei Jahre waren die letzten Schüler in einem Container in Bruneck untergebracht. Jakob Oberhollenzer, der heute an einer Kunstschule in Das Vergolden in der Gruppe macht besonderen Spaß, hinten rechts Imke, eine Schülerin aus Potsdam 111

109 LEHRPERSONEN Walter Haller24 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1974 bis 1977 Walter Haller Walter Haller wurde am als Sohn eines Kaminkehrers in St. Michael bei Eppan an der Weinstraße geboren. Er besuchte die 8-jährige Volksschule in St. Michael. Am 1. September 1956 begann er als Kaminkehrerlehrling im elterlichen Betrieb, den er 1977 übernahm. Von 1963 bis 1992 unterrichtete Walter Haller als Lehrer an der Berufsschule für Kaminkehrer, von 1974 bis 1977 in Bruneck. Seit 1963 ist er als Mitglied der Prüfungskommission bei Gesellenprüfungen und Meisterprüfungen tätig. Seit 1983 gehört er dem Berufsbeirat der Kaminkehrer an. Von 1988 bis 2006 bekleidete er die Obmannstelle der Berufsgruppe. Von 1987 bis1998 wirkte er als Mitglied im Technischen Ausschuss. Aus seinen Erinnerungen sind Walter Haller einige interessante Eindrücke geblieben: Der Unterricht in der Berufsschule Bruneck war ein Blockunterricht von sieben Wochen. Auf Grund der geringen Anzahl der Schüler, wurden die 1., 2. und 3. Klasse zeitgleich in einem Klassenraum unterrichtet. In den ersten zwei Jahren wurden die Unterrichtsfächer von Herrn Angermair und mir in Arbeitskunde, Heiz- und Feuerungstechnik, Baukunde und Brandschutz aufgeteilt. Im dritten Jahr habe ich Arbeitskunde, Heiz- und Feuerungstechnik unterrichtet. Baukunde und Brandschutz übernahm ein anderer Fachlehrer an der Berufsschule Bruneck. Dann führt Walter Haller weiter aus: Ich habe von 1963 bis 1992 mit zweijähriger Unterbrechung unterrichtet. In den zwei Jahren der Unterbrechung mussten die Kaminkehrerlehrlinge wegen der geringen Anzahl der Schüler die Berufsschule in Innsbruck besuchen. Die Berufsschule der Kaminkehrer wurde im Jahre 1960 ins Leben gerufen und zwar in Wiesen bei Sterzing und war in der Haushaltungsschule Riepelhof untergebracht. Im Jahre 1998 kam dann die Berufsschule für Kaminkehrer nach Bozen und wurde in die Abteilung für Handel und Grafik integriert. 24 Aus dem vom Mittwoch, dem 12. Mai

110 Dr. Sebastian Gutwenger25 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1979 bis 2007 Dr. Sebastian Gutwenger Sebastian Gutwenger wurde am in Imst (Nordtirol) geboren. Die Eltern waren bei der Option ausgewandert, der Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg kehrte die Mutter mit Sebastian über Winnebach nach Südtirol zurück. Er wuchs in St. Georgen auf, wo er die Volksschule besuchte. Mittelschule, Gymnasium und Lyzeum, also acht Jahre klassische Bildung genoss er im Vinzentinum in Brixen. Nach der Matura 1963 in Meran studierte er ein Jahr an der Uni in Innsbruck und wechselte dann nach Padua. Die große Leidenschaft von Sebastian Gutwenger war zu Studienzeiten der Fußball bis 1979 war er als Lehrer in Mathematik und Naturkunde an der Mittelschule Karl Meusburger in Bruneck tätig. Im Schuljahr 1979/1980 begann er an der Berufsschule Bruneck zu unterrichten, wo er bis zur Pensionierung im Schuljahr 2006/2007 als Lehrer für Deutsch und Gemeinschaftskunde wirkte. Gleichzeitig war Gutwenger auch einige Jahre Heimerzieher im Lehrlingsheim, das sich bis Anfang der 80er Jahre in einem Gebäude zwischen Dietenheim und Aufhofen befand. Schließlich wurde das ehemalige Hotel Waldheim vom Land angekauft und für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Elsa Urthaler, Sekretärin an der Berufsschule Bruneck, war die Managerin zwischen Schule und Lehrlingsheim. In seinen Jahren an der Berufsschule Bruneck unterrichtete Gutwenger die Tischler, Schlosser, Hydrauliker, Maurer und Zimmerer. Sebastian Gutwenger war dann auch gelegentlich im gastgewerblichen Biennium damals noch in Sand in Taufers, in Pikolein und in Welsberg für den Unterricht in Deutsch und Rechtskunde eingesetzt. Er war besonders bestrebt, den Sinn für Aufbau, Richtigkeit und Übersicht von Texten zu vermitteln. Die Form war ihm wichtig, für den Inhalt sorgten die Schüler dann schon selber schloss Sebastian Gutwenger sein Rechtsstudium in Padua ab. Nach 28 Jahren Lehrer an der Berufsschule Bruneck zieht Sebastian mit Zufriedenheit Bilanz und stellt fest, wie viele seiner ehemaligen Schüler heute als Chefs von gutgehenden Unternehmen die Wirtschaftswelt in unserem Tal mitgestalten. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 25 Aus dem vom Mittwoch, dem 12. Mai

111 LEHRPERSONEN Eine Metallklasse aus den 90er Jahren: li. Direktor Leonhard Niedermair, letzte Reihe 3. von li. Sebastian Gutwenger und letzte Reihe 1. von re. Metallfachlehrer Hartmann Mairvongrasspeinten 114

112 Richard Ploner26 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1986 bis 2008 Richard Ploner Richard Ploner wurde am zusammen mit seinem Zwillingsbruder Reinhold in Bruneck geboren. Die Volksschule besuchte er in St. Georgen, die staatliche Mittelschule in Bruneck. Da aber Platznot herrschte, war der Klassenzug im 2. Stock im Altbau der Berufsschule Bruneck untergebracht. Dort war damals Dr. Hans Rubner Direktor. Auf die Frage, warum er gerade den Kochberuf gewählt hatte, antwortet Richard Ploner: Für unseren Vater, der Stadtgärtner in Bruneck war, war es wichtig, dass wir Kinder im Sommer einer Arbeit nachgingen. Er hat uns eine Arbeitstelle gesucht, für mich beim Gasthof Andreas Hofer. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Grundlehrgang im Bürgerhaus von Sand in Taufers 1987/88 Hinten 1. von li. Servicelehrer Michael Innerhofer und hinten 1. von re. Kochlehrer Richard Ploner 26 Aus dem Gespräch vom 5. Jänner 2010, Sand in Taufers 115

113 LEHRPERSONEN Ich half anfänglich in der Küche mit. Allmählich fand ich immer größere Freude an dieser Tätigkeit und so ließ mich dieser Beruf nicht mehr los. 1969/70 trat ich die Lehrstelle als Koch beim Gasthof Andreas Hofer in Bruneck an. Die Schule in Form eines zweimonatigen Block unterrichts besuchte er im Hotel Laurin in Bozen. Untergebracht war er im Josefsheim in Haslach. Nach zwei Jahren legte er die Gesellenprüfung im Hotel Laurin in Bozen ab. In den folgenden Jahren praktizierte er in Hotels im Gadertal, in Gröden, in Meran, im Eisacktal und im Ahrntal und sammelte wertvolle Erfahrung. Dann holte ihn Direktor Dr. Hubert Rubner 1986 an die Berufsschule Bruneck. Der erste Grundlehrgang 1986/87 fand in Sand in Taufers statt und diente als Vorbild für das Pustertal. Richard Ploner übernahm den Bereich Küche, Michael Innerhofer den Bereich Service. Drei Jahre arbeitete Richard Ploner mit Michael Innerhofer zusammen. Danach betreuten Hans Peter Niederkofler und Kathrin Mairhofer den Sevicebereich. Die allgemein bildenden Fächer unterrichteten vornehmlich Lehrpersonen von der Oberschule: Italienisch übernahm Josef Tissot aus Sand, Deutsch Alois Seeber aus Sand, Englisch Franz Oberlechner aus Mühlwald und Religion Kooperator Josef Campidell aus Reischach. Siebzehn Jahre lang waren die Gastgewerbeklassen in den Räumlichkeiten des Bürgerhauses von Sand in Taufers untergebracht, bis sie dann mit jenen von Welsberg und Pikolein 2004 nach Bruneck verlegt wurden. In Welsberg war der Grundlehrgang für das Gastgewerbe bei der Familie Kobler im ehemaligen Riederhaus am Hauptplatz untergebracht, weil der Umbau der Welsberger Mittelschule noch nicht abgeschlossen war. Auch hier hatte der HGV des Hochpustertals die Initiative für diese Grundausbildung ergriffen. Georg Sonnerer vom Hotel Dolomiten in Welsberg und später Ingeborg Heiss vom Hotel Goldenes Lamm in Welsberg waren für den Service zuständig. Die allgemein bildenden Fächer unterrichteten Josef Sulzenbacher, Marianne und Waldemar Lugger, für die zweite Sprache Itali- Grundlehrgang für Gastgewerbe in Sand in Taufers 1988/89: von li. 1. stehend Kochlehrer Richard Ploner, mit der Sonnenbrille Servicelehrer Michael Innerhofer und von li. 1. hockend Bernhard Aichner, heute Fachlehrer im Bereich Küche an der Hotelfachschule Bruenck 116

114 Das Biennium für Gastgewerbe von Pikolein, gemeinsam mit den Menschen der geschützten Werkstatt von Pederoa bei einem Projekt stehend 2. von li. Kochlehrer Richard Ploner, stehend 1. von re. Direktor Leonhard Niedermair und 3, von re. Servicelehrerin Sabine Putz Auf der Bozen-Hotel 2003 Kleine Törtchen fein garniert mit Waldfrüchten, Früchtemark und Sahne enisch war Brunhilde Rossi zuständig. Im Gadertal war Frau Hilda Pizzinini aus St. Kassian, die Präsidentin des HGV, die Triebfeder dieser Schule. In La Villa begann unter Direktor Sepp Kuss tatscher der Koch Martin Lercher aus Stefansdorf mit dem Unterricht, für Deutsch und Mathematik waren die Gebrüder Videsott zuständig, für Italienisch Andrea Bovo, Hans Peter Niederkofler betreute den Service. Später übernahm dann in Welsberg Konrad Gartner aus Issing die Küche und Manuela Egarter aus Sexten den Service. In Pikolein folgten Edith Mairl aus Antholz für die Küche und Melanie Baumgartner aus Issing für den Service. Die Schülerinnen und Schüler von den Grundlehrgängen waren von Anfang an sehr gefragt. Die Hoteliers suchte sich für die Saison bereits im März/April ihre Mitarbeiter in den Gastgewerbeklassen bzw. merkten sie vor, weil sie viele wertvolle Vorkenntnisse besaßen. Später traten diese meist eine Lehrstelle als Koch bzw. Köchin oder im Service an. Den Abschluss für diese Berufe erlangten sie dann an der Gastgewerbeschule in Brixen. Die Schülerzahl musste in den ersten Jahren begrenzt werden. Richard 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 1. Grundlehrgang im Gastgewerbe in Welsberg 1987/88: ganz links: Georg Sonnerer Servicelehrer ganz rechts: Richard Ploner Kochlehrer 117

115 LEHRPERSONEN Auf der Bozen-Hotel 2003 Hauptgericht aus der Pfanne: Rindsfilet Stroganoff, ein Gericht aus Rindfilet, Peperoni, Gurken, braune Sauce und Sahne Ploner ist heute noch sehr angetan vom damaligen Andrang: Am Tag der Anmeldung standen bereits um 5 Uhr früh die Eltern vor der Berufsschule in Bruneck, damit ihre Tochter bzw. ihr Sohn diesen Grundlehrgang besuchen durfte. Die ersten 28 wurden aufgenommen, gemeldet hätten sich oft 80 bis 100. Dieser Trend hielt drei bis vier Jahre an. 2001/02 begannen dann die 1. und 2. Klasse Biennium in Sand in Taufers, Welsberg und Pikolein wurden die drei Außenstellen in Bruneck zusammengelegt. Der Wunsch vieler Eltern wäre es aber gewesen, zumindest die Grundlehrgänge für das Gastgewerbe in Sand in Taufers, Welsberg und Pikolein weiterzuführen. Eine außergewöhnliche Erfahrung für Ploner war 2004 das Projekt mit der Geschützten Werkstatt von Pederoa: Man kann sich kaum vorstellen, mit welcher Begeisterung die Leute da mitmachten und am Schluss war es ergreifend, wie dankbar die von der Geschützten Werkstatt von Pederoa waren. Und wie stolz sie sich in den zur Verfügung gestellten Kochjacken fühlten! Unglaublich! Dieses Schlüsselerlebnis wurde für Ploner zur Verpflichtung, immer wieder Menschen mit besonderen Bedürfnissen einzubeziehen. Richard Ploner hat immer noch Kontakt zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern, die schon vor 20 Jahren diese Schule besucht hatten und heute noch zum Teil im Gastgewerbe tätig sind. Seit neun Jahren unterrichtet Ploner an der Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus in Sand in Taufers. Die Schülerinnen und Schüler der Hotelfachschule Bruneck

116 Gisela Anna Reiter27 Lehrerin an der Berufsschule Bruneck von 1988 bis 1992 Gisela Anna Reiter Gisela Anna Reiter wurde am in Anras in Osttirol geboren. Die Volks- und Hauptschule besuchte sie in Lienz. Ebenfalls in Lienz erlernte sie in den Jahren 1959 bis 1962 den Beruf der Friseurin und schloss mit der Gesellenprüfung ab. Im November 1965 heiratete sie Aldo Tonelli und folgte ihm nach Rom. Auf ihre Berufswahl angesprochen antwortet Gisela Reiter: Friseurin zu werden war immer schon meine berufliche Idealvorstellung. Meine El- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Bereits im ersten Jahr Hochbetrieb im Friseursalon an der Berufsschule Bruneck 27 Aus dem Gespräch vom 8. Oktober 2009, Bruneck 119

117 LEHRPERSONEN tern sahen es nicht unbedingt gern, aber einen Salon zu führen, war schon in Jugendjahren mein Traum. Allerdings reute es mich später ein wenig, dass ich nicht weiterstudiert habe, ich hätte sicher Karriere gemacht. Zehn Jahre arbeitete sie in ihrem Salon in Rom und eignete sich gute Italienischkenntnisse an kehrte sie nach Bozen zurück und erfuhr, dass an der Berufsschule Bozen eine Friseurlehrerin gesucht werde. Damals gab es nur wenige Friseure, die eine entsprechende Ausbildung hatten. Ich war schulisch und praktisch mit dem Handwerk gut vertraut. Also sprach ich bei Direktor Dr. Albuin Hofer vor und erhielt auch die Anstellung. Da sie aber über Titel verfügte, die nur in Österreich gültig waren, musste sie sämtliche Prüfungen in Italien nachholen, angefangen von der Mittelschule bis zum Meisterbrief. Es folgten eine Reihe pädagogischer Kurse. Sie bildete sich in Seminaren und bei Treffen mit namhaften Pädagogen aus der Schweiz und aus Deutschland weiter. Durch die tatkräftige Unterstützung des Friseurs Sigi Niederwanger aus Percha, der heute noch seinen Salon in der Europastraße in Bruneck führt, gelang es, die Berufsschule für Fri seure in Bruneck einzurichten. Gleichzeitig wurde eine Stelle bei den Friseuren in Meran frei, sodass sie vor der Wahl stand, entweder nach Meran oder nach Bruneck zu gehen. Da sie aus Osttirol stammt und in Thal auch schon eine Wohnung hatte, entschied sie sich für Bruneck und begann im Oktober 1988 dort als Friseurlehrerin zu arbeiten. Im Gebäude hinter den Werkstätten war unser Salon eingerichtet. Monika Frenner, eine Schülerin und spätere Mitarbeiterin von Gisela Reiter, in voller Aktion an der Berufsschule Bruneck 120

118 LEHRPERSONEN Meine Mitarbeiterinnen der ersten Stunde waren Monika Frenner, die bei mir in Bozen die Ausbildung zur Friseurin absolviert hatte, und Christine Unterfrauner, ebenfalls eine meiner Schülerinnen. Ich war stets darauf bedacht, auf die Schülerinnen und Schüler mit Problemen einzugehen. Die anderen haben es ja eh leichter und schaffen es immer. Mit Interesse warf ich einen Blick in die Werkstatt der Tischler oder Maurer. Das Klima unter den Lehrpersonen war sehr kollegial nahm ich dann Abschied von der Berufsschule. Meine zweite Stärke ist es, mich stets klar und offen zu äußern, denn ich liebe es ja selber, zu wissen, wie ich dran bin. Und eines noch: Wir haben damals an lebenden Modellen geübt. Um uns nicht die Ungunst der Freiberufler zuziehen, wurde diese Möglichkeit dann allmählich eingestellt. Mein Verhältnis zu den SchülerInnen war sehr gut. Ich war streng, aber gerecht. Und ich forderte die Schülerinnen immer auf, bei den Tests die Bewertungspunkte zu kontrollieren. Stimmte einmal etwas nicht, besprach ich die Situation mit ihnen und korrigierte gegebenenfalls auch einen Fehler". Als ich dann von der Schule weg war, spürte ich noch lange Zeit ein gewisses Heimweh danach, mir fehlte plötzlich etwas, das mir so viel Freude gegeben hatte. Mir fehlte der Kontakt zu den jungen Menschen. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die erste Lehrreise 1989 mit den Lehrerinnen Gisela Reiter (stehend 1. von li.) und Monika Frenner (hockend 2. von li.) führte die jungen Friseurinnen und Friseure nach Rom. Hier bei der Fontana di Trevi 121

119 LEHRPERSONEN Monika Rubner29 Lehrerin an der Berufsschule Bruneck von 1992 bis 1995 Monika Rubner Monika Rubner wurde am in Bruneck geboren. Die Volksschule besuchte sie in Kiens, die Mittelschule an der Meusburger in Bruneck und am Realgymnasium legte sie die Reifeprüfung ab. Schon immer wollte Monika Rubner Maskenbildnerin werden. Sie besuchte daher die Fachschule für Schönheitspflege in Meran und arbeitete anschließend im Kosmetiksalon Angelika in Bruneck. Ihre Fachkenntnisse erweiterte Monika Rubner bei Fortbildungen in Graz, München und Padua legte sie mit Erfolg in li.: Monika Weger re.: Susanna Porto aus Toblach 29 Aus dem Gespräch vom 6. Oktober 2009, Kiens 122

120 Priska aus Steinhaus Meran die Gesellenprüfung ab. Im Schuljahr gab es an der Landesberufschule Bruneck den ersten Grundlehrgang für Friseure, Kosmetik und Handel. Ab Herbst 1992 unterrichtete sie unter Direktor Dr. Hubert Rubner in diesem Grundlehrgang das Fach Kosmetik, zunächst 9 Stunden pro Woche. Der Salon für die Praxis befand sich im Hauptgebäude im obersten Stock. Die Theorie wurde in den Klassen im ehemaligen Stadel (heute C-Trakt) vermittelt. Es war eine tolle Erfahrung. Wir jungen Lehrerinnen gingen ziemlich blauäugig an die Sache heran und waren voller Optimismus. Ich arbeitete mit Brigitte Tschurtschenthaler, welche Verkaufskunde und Praxis im Grundlehrgang unterrichtete, für Deutsch war Marlene Kranebitter zuständig und für die Friseure Verena Fauster, Monika Frenner und Christine Gschnitzer. Der Unterricht war für mich damals eine Herausforderung. Ich war auf mich allein gestellt und auch das Unterrichtsmaterial musste ich mir von überall herholen. Die Unterlagen stammten noch von meiner Zeit in der Fachschule, die Lehrpläne organisierte ich mir aus Meran. Im ersten Jahr begannen wir mit einer Klasse. Da die Schüleranzahl relativ hoch war, gab es im nächsten Jahr bereits zwei Klassen und schließlich sogar drei. Die Absolventinnen dieses Grundlehrganges versuchten dann in Meran weiterzumachen. Dort aber galt es, noch vorher eine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Monika Weger, heute Lehrerin für Schönheitspflege, war Schülerin der ersten Stunde und machte dann die weitere Ausbildung in Meran. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 123

121 LEHRPERSONEN Monika Müller28 Lehrerin an der Berufsschule Bruneck von 1993 bis heute Monika Müller Monika Müller wurde 1957 in Bruneck geboren und wuchs in einer kinderreichen Familie in Dietenheim auf, wo sie auch die Volksschule besuchte. Nach der Mittelschule Dr. Josef Röd folgten zwei Jahre im Kurs einen Tag in der Woche für Bürokräfte an der Berufsschule Bruneck. Monika Müller erinnert sich noch sehr an die Lehrpersonen Diemuth Zingerle Rottonara für die Handelsfächer und dott. Umberto Cervo für Italienisch. Damals waren auch die Verkäuferinnen in dieser Klasse. Sie fand ein Lehrstelle bei der Generali -Versicherung in Bruneck. Der Traum von Monika Müller war es aber immer schon, die Kunstschule in Gröden zu besuchen. Doch den Kunststudenten haftete damals ein sehr schlechter Ruf an und sie wurden pauschal mit Drogen usw. in Zusammenhang gebracht. Sie wechselte hierauf zur Bound Brook (heute Sinter Metall), wo sie in der Organisationsabteilung begann und später in der Verkaufsabteilung tätig war und sammelte wertvolle Erfahrungen in der Volksbank. In ihrer jugendlichen Sehnsucht nach der weiten Welt führte sie ihr Weg in die Organisationsabteilung zu Siemens in München. Sie inskribierte dann an der Kometikschule und schloss diese mit Erfolg ab. Anschließend arbeitete sie als Kosmetikerin in der Schweiz und führte später einen eigenen Kosmetiksalon in Seefeld in Nordtirol. 1992/93 war gerade eine Stelle an der Fachschule für Schönheitspflege in Meran frei geworden. Monika Müller bewarb sich darum und begann damit ihre Laufbahn als Berufsschullehrerin: Vielleicht bin ich gerade deshalb Lehrerin geworden, weil ich mich sehr gut mit den Schülerinnen verstehe und mich stets in sie hineinzuversetzen versuche. In Meran herrschte damals der Numerus Clausus und lediglich 24 SchülerInnen wurden aufgenommen. Alle drei Jahre wurde dann mit einer 1. Klasse begonnen. Daher wechselte Monika Müller 1993/94 nach Bruneck. Zunächst unterrichtete sie in den Berufsgrundstufen. Nach vielen Bemühungen und Interventionen bei den verschiedensten Stellen konnte 28 Aus dem Gespräch vom 12. Oktober 2009, Bruneck 124

122 LEHRPERSONEN im Schuljahr 1999/2000 mit der ersten Klasse der Fachschule für Schönheitspflege begonnen werden. Damals gehörte Sonja Krapf, jetzt Lehrerin für Schönheitspflege, zu ihren Schülerinnen. Bereits in Meran zählten Monika Weger und Irmgard Dorfmann zu ihren Elevinnen. Monika Müller beschreibt die erste Zeit als Lehrerin: In kürzester Zeit habe ich die Ausbildung gemacht. Schon von Anfang an habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich bin Mensch mit Herz und Hand. Rationales liegt mir weniger. Das Auskommen mit den SchülerInnen war und ist mir immer das Wichtigste. Ich bemühte mich und es ist immer noch mein primäres Anliegen, die Schülerinnen zu verstehen und mich in sie hineinzuversetzen. Im Unterricht habe ich stets großen Spaß empfunden und meine Arbeit bereitet mir auch heute immer noch große Freude. Und in allen Situationen konnte und kann ich mich auf meinen gesunden Hausverstand verlassen. In der heutigen Wäschekammer im 4. Stock des A-Traktes begann man mit dem Praxisunterricht, zog dann in den 3. Stock, trennte die Räumlichkeiten für Massage und Fußpflege mit Kästen ab, daneben war die Kosmetik untergebracht. Heute stehen für die verschiedenen Praxisstunden sechs Räume zur Verfügung, wo Monika Müller als Lehrerin der Schönheitspflege wirkt. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Der Lehrausflug 2000 nach Budapest. Stehend von li. nach re.: Verena Weissteiner (Vintl), Marion Prossliner (Franzensfeste), Evelin Erlacher (Ahrntal), Judith (Ahornach), Michaela Ferdigg (Gadertal), Schülerin mit Sonnenbrille (Innichen), Nathalie Profanter (Villnöss), Simone Greifenberg (Aicha), Daniela Ulian (sitzt Bruneck), Silvia (dahinter Mühlbach), Katja Fill (Lajen), Sabrina (St. Andrä/Brixen), Magdalena Feichter, Roberta Zambelli Pavá (hinter dem Reiter Brixen), Petra Trenker, Kathrin Hinteregger, Melanie Chiapperini (Brixen), Marion Mutschlechner (Ahrntal), Stefanie Aichner, Stefanie Gruber (Ahrntal), Evelyn Schenk (Lajen), Sigrid Willeit (neben Pferd hockend Kiens), Mag. Verena Kuen Lehrerin für Bewegung und Sport, Sonja Krapf (Klausen), Alexandra Tatz (Weitental), Helga Clara (Gadertal), Monika Müller Fachlehrerin. Hockend von li nach re: Renate Pichler Fachlehrerin, Schülerin (Gadertal), Monika Fischnaller (Vals) 125

123

124 Die ersten Schülerinnen und Schüler an der Berufsschule

125 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Sie haben bereits die Schulbank gedrückt, als die Berufsschule Bruneck gerade aus der aus der Taufe gehoben worden war. Sie haben in den ersten schwierigen Jahrzehnten so manche Unzulänglichkeit in Kauf genommen und mit ihrem unbändigen Lerneifer ausgeglichen. Die Schülerinnen und Schüler der ersten Stunde und jene der ersten Jahre können als echte Pioniere der Berufsschule Bruneck bezeichnet werden. 128

126 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Gewerbliche Abteilung Name Jahrgang Wohnort Beruf Firma Alber Herbert 1936 Stegen Mechaniker Adang Bachmann Hermann 1929 Innichen Schmied Pezzei Delazer Helmut 1935 Bruneck Mechaniker Mössmer Frenes Bruno 1936 Bruneck Weber Ulbrich Mair Albuin 1931 St. Lorenzen Weber Ulbrich Mair Alois 1932 Vintl Zeugschmied Mayr Oberhofer Anton 1931 Bruneck Weber Ulbrich Schlechtleitner Josef 1934 St. Georgen Tischler Gasteiger Steger Franz 1930 St. Johann Mechaniker Staggl Gatterer Erich 1934 Bruneck Weber Mössmer Huber Johann 1935 Stegen Mechaniker Staggl Kaufmännisch Abteilung Name Firma Heute Burchia Maria Webhofer Götsch, Konditorei in Bruneck Baumgartner Klaus Grohe Daberto Elsa Schifferegger Tschager in Kardaun Großgasteiger Maria Hölzl Gasser in Bozen Kostner Vigil Rauchenbichler Niederegger Antonia Freiberger Eduard Zingerles Frau in Percha Notdurfter Rosa Harpf Parigger Hermine Tschurtschenthaler Abraham in Girlan Pfeifer Rosa Ambach Neuhauser, Geschäft in Bruneck Stauder Johann Pitscheider Hotel Stauder in Toblach Wieser Valentina Hölzl Kofler in Bozen Costisella Paula Unterhuber Pizzinini, Metzgerei in St. Kassian Pischíng Franziska Webhofer De Martin in Welsberg 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Maiausflug am 1. Mai 1951 nach Brixen 129

127 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Lehrpersonen Name Prader Josef Posch Anton Barozzi Ivo Fedele Isidoro Tasch Anton Auer Eduard Kostner Alfred Fach Kursleiter & Zeichnen Deutsch Italienisch Italienisch Rechnen Zeichnen, Schönschrift Schönschrift, praktische Buchführung Prüfungskommission Name Mariner Ernst Webhofer Willi Auer Eduard Zusätzliche Schüler Funktion Präsident Kommissionsmitglied Kommissionsmitglied Name Beruf Heimatort Tinkhauser Adolf Elektriker Bruneck Wanker Adolf Mechaniker Kastelruth St. Michael Eine filmreife Szene: Der sportliche Kursleiter Sepp Prader zeigt seinen Berufsschülern, dass er sich auf den Finger- und Zehenspitzen abstützen kann, ohne mit dem Bauch den Boden zu berühren 130

128 Mariedl Burchia30 verehelichte Götsch Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Mariedl Burchia Mariedl Burchia wurde 1935 in Bruneck geboren. Die Eltern stammten aus Pedratsches im Gadertal. Der Vater führte ein Taxiunternehmen. Von 1949 bis 1958, also 9 ½ Jahre, arbeitete Mariedl Burchia in der Firma Webhofer, sowohl im Detailgeschäft in der Stadtgasse, als auch im En- Gros-Geschäft in der Michael-Pacher-Straße. Im En-Gros-Geschäft, erinnert sich Mariedl Burchia, wurden unter anderem Eisenwaren und Kohle verkauft. Dann fährt Mariedl Burchia weiter: Die Fächer, in denen wir unterrichtet wurden, waren: Italienisch, Deutsch, Mathematik, Berufsrechnen, Buchführung und Schönschrift. Im zweiten Jahr, also 1951/1952, war Loris Gozzi unser Lehrer für Buchführung und Schönschrift. Josef Prader, wir nannten ihn einfach Sepp, war Kursleiter in den ersten Jahren und stammte aus Meran. Er war ein netter Lehrer und sogar Ausflüge hat er organisiert, z.b. ins Lido von Brixen. Mariedl Burchia traf später einmal Sepp Prader in Brixen und er erinnerte sich noch an sie. Voller Esprit erzählt sie von der ersten Zeit an der Berufsschule. Franziska Pischíng stammte aus St. Vigil in Enneberg. Sie ist in Welsberg verheiratet und als Xidi De Martin bekannt. Sie war bei Hellweger in Welsberg beschäftigt, bis zu ihrer Heirat bei Webhofer. Paula Costisella, verheiratete Pizzinini, ist die Frau des Metzgers Goffredo Pizzinini in St. Kassian im Gadertal. Johann Stauder kam aus Toblach und war Konditor. Auch Loris Gozzi war ein lieber Lehrer. Der Unterricht fand abends um Uhr in der Klasse rechts neben dem Südeingang des Gebäudes der Mittelschule Meusburger (heute Tourismusbüro) statt. Schuldiener war der alte Gabrieli, der Vater von Eugen und Ivo Gabrieli. Der besondere Reiz der Abendschule, etwa von September bis Mai, bestand darin, abends legitim von daheim wegzukommen. Damals war es nicht üblich, dass man speziell als Jugendliche am Abend ausgehen durfte. Deshalb kam uns diese Gelegenheit sehr 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 30 Begegnung mit Helmut Delazer und Mariedl Burchia vom 18. Juli 2009, Bruneck 131

129 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE entgegen! Sepp Prader war mein unvergesslicher Lieblingslehrer, ein überaus netter und sympathischer Mensch, der sich mit uns Schülern bestens verstand. Anton Posch war ein Lehrer, der in Dietenheim wohnte und viele Kinder hatte. Loris Gozzi war ein strenges Mandl. Und dann kommt Mariedl Burchia auf den Maiausflug vom 1. Mai 1951 zu sprechen: Wir Schüler fuhren mit dem Zug nach Brixen. Die Buben haben dann im Lido höllisch getan, und schließlich sind wir im Wasser gelandet. Über sich selbst meint sie: Ich war nicht die Größte, aber dafür ungemein frech. Drei in einem Boot auf dem Pragser Wildsee am 1. Mai 1952 von li. nach re. Franziska Pischíng De Martin, Sepp Prader und Maria Burchia Götsch 132

130 Paula Costisella31 Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Paula Costisella Paula Costisella wurde 1935 in Bruneck geboren. Der Vater stammte aus Enneberg und war Nachtwächter bei der Firma Mössmer. Von 1941 bis 1945 besuchte sie die Volksschule in Bruneck. Unsere Lehrerin war eine gewisse Frau Kofler und hat im Gebäude der heutigen Sparkasse gewohnt. An einem Fuß hat sie schwer gehinkt, sodass es ihr willkommen war, wenn wir Schülerinnen ihr die schwere Tasche trugen. In den 5. Klasse Volksschule bekamen wir dann eine ganz neue, frische Lehrerin, die Frau Hermine Wieland, Gattin von Professor Wieland. Das war meine liebste Lehrerin. Italienisch hatten wir nur einmal in der Woche und da wurde Pinocchio gelesen. Weil die anderen meist wenig oder nichts verstanden, musste der Text zwei- und dreimal gelesen werden. Für Paula war das langweilig, denn sie kannte die Texte bereits auswendig. Nach der Volksschule besuchte sie zwei Jahre lang die Bürgerschule bei den Ursulinen. Von 1948 bis 1950 arbeitete sie als Verkaufslehrling bei SONIO, einem Kindermodegeschäft, (jetzt Gatterer) oberhalb des Gasthofs Goldener Löwe. Ab 1950 war Der besondere Stolz von Paula Costisella ist das Zeugnis von damals, unterzeichnet vom Kursleiter Sepp Prader und vom Vorsitzenden der Prüfungskommission Ernst Mariner 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 31 Begegnung am 29. Juli 2009, Bruneck 133

131 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER den zwei folgenden Jahren war Paula Costisella bei Frau Wieland und lernte kochen. Im Jänner 1959 heiratete sie schließlich und zog nach St. Kassian ins Gadertal. Das Kontrollbüchlein von Paula Costisella von 1950/51 mit Datum, Stempel und Unterschrift des Betriebes sie dann zwei Jahre lang beim Unterhuber als Verkäuferin tätig. 1950/51 besuchte sie den ersten Berufsschulkurs der kaufmännischen Abteilung. Ab 1952 war sie drei Jahre lang Verkäuferin im Geschäft Neuhauser. Dort arbeitete sie nur halbtags. Sie hatte sich nämlich eine Maschine gekauft, mit der sie die Maschen der neuen Nylonstrümpfe reparieren konnte. In Außer an Mariedl Burchia erinnert sich Paula Costisella noch an Hermine Parigger, an Maria Großgasteiger und an Rosa Notdurfter. Dann zieht sie ein Kuvert aus ihrer Handtasche und lüftet ihre Geheimnisse: Das Kontrollbüchlein und das Zeugnis von einst. Und sie freut sich noch immer über ihre guten Noten und die wunderbaren Schriftzüge ihres ehemaligen Lehrers Sepp Prader. Schlussendlich packt sie noch ein Foto vom Ausflug nach Brixen ins Lido aus. Sie zeigt mit dem Finger auf sich und fragt: Warum ich so finster dreinschaue? Sepp Prader hatte begonnen im Boot zu schaukeln, da wurde uns etwas anders und in der Panik rückten wir alle auf eine Seite, das Boot kippte und den Rest könnt ihr euch ausmalen Die Vorahnung vor dem Kentern 134

132 Elsa Daberto32 verehelichte Tschager Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Elsa Daberto ch entstamme dem Jahrgang 1934 und kam Iin Vintl zur Welt. Dort besuchte ich auch die Volksschule. Mein Vater war Mechaniker. Ich wurde Verkäuferin, da es nicht möglich war, eine weitere Schule zu besuchen. Ich ging gern zur Schule. Drei Jahre war ich Lehrmädchen in der Metzgerei Schifferegger in Bruneck. Es war sehr streng. Wir arbeiteten 65 bis 70 Stunden pro Woche, manchmal auch mehr zog ich von Bruneck weg. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Hier links befand sich einst die Metzgerei mit dem Wurstwaren- und Delikatessengeschäft Schifferegger 32 Brief vom 16. Februar

133 Maria Großgasteiger Valentina Wieser Maria Großgasteiger33 verehelichte Gasser Valentina Wieser33 verehelichte Kofler Schülerinnen an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Maria Großgasteiger wurde 1935 in Kaltern geboren. Mein Vater war Arbeiter und es war mein Wunsch, Verkäuferin zu werden. Von Bruneck und von der Berufsschule habe ich ein paar schöne Erinnerungen mitgenommen. Ich war 2½ Jahre Verkäuferin bei Hölzl bin ich dann weg von Bruneck. Valentina Wieser wurde 1933 in Kaltern als Tochter eines Kaminkehrers geboren. Ich wäre gerne Lehrerin geworden, aber das durfte ich nicht, und so wurde ich Verkäuferin. Die Kaufmännische Vorbildungsschule, wie sich der Kurs der Berufsschule nannte, habe ich in jeder Hinsicht in bester Beim Hölzl im Laden ein nostalgischer Anblick 33 Briefe vom 31. August 2009 und vom 12. Oktober

134 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Erinnerung. 6½ Jahre war ich im Geschäft Hölzl angestellt. Im Jänner 1956 bin ich dann weg von Bruneck. Später verrät uns Valentina Wieser, warum Maria Großgasteiger und sie aus dem fernen Kaltern nach Bruneck kamen: Es war einfach ein wenig Tradition, denn es hatte sich herumgesprochen, dass die Lehrlingsausbildung in Bruneck und speziell im Geschäft Hölzl sehr geregelt ablief. Und da gewannen unsere Eltern Vertrauen. Mit einer erprobten Hausordnung und einer gesunden Strenge wurden wir ganz im Sinne unserer Eltern erzogen. Und im Nachhinein müssen wir sagen, dass uns das im Leben sehr zugute kam. Wir haben im Haus gewohnt und wir waren rundum gut versorgt. Im Sommer hieß es um 10 Uhr, im Winter um 9 Uhr daheim sein. Das Geschäft Hölzl heute 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Hölzl - ein traditionsreiches Geschäft in der Stadtgasse von Bruneck 137

135 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Hermine Parigger verehelichte Abraham Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Hermine Parigger Hermine Parigger wurde 1931 in Vintl geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Vintl blieb sie relativ lange zu Hause, weil es nach dem Krieg wenig Verdienstmöglichkeiten gab. Ihr Vater war von Beruf Rader (Radmacher). Mit 18 Jahren begann sie als Lehrmädchen im Lebensmittel- und Textiliengeschäft Tschurtschenthaler in Bruneck, nachdem eine Tante erfahren hatte, dass dort ein Lehrmädchen gesucht werde. Das teilte sie sofort ihrer Nichte Hermine mit und die machte sich auf den Weg in die Brunecker Stadtgasse. Von 1949 bis 1953, also vier Jahre lang, blieb Hermine Parigger bei Tschurtschenthaler, wo sie auch wohnen durfte wechselte sie dann in das Geschäft Leimegger nach Sand in Taufers. Dort tauchte eines Tages ein Vertreter auf und überredete sie, nach Girlan zu gehen. Hermine dachte sich: Probieren wir es halt einmal auf der anderen Seite von Südtirol. Sie lebt heute noch in Girlan. Oswald Tschurtschenthaler, der Chef von Hermine Parigger, im ehemaligen Geschäft 138

136 Fanziska Pischíng34 verheiratete De Martin vulgo Xidi Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Franziska Pischíng Franziska Pischíng wurde am in St. Vigil in Enneberg als Sieben-Monate- Baby geboren, sie wog gerade einmal 1,5 Kilogramm. Sogleich wurde auf dem Kalender nachgesehen, welcher Heiliger denn als Namenspatron in Frage käme: Franz Xaver! Da schlug der Pfarrer in Anlehnung an diesen Namen vor: La chiamiamo Xidi. Dagegen protestierte die Großmutter energisch. Also wurde sie auf den Namen Franziska Xaveria getauft. Xidi als Kosename ist ihr aber bis heute geblieben. Es ist schier unglaublich, wie viel Post sie unter diesem Namen bekommt, und die Briefe kommen alle an. Im Alter von einer Woche kam sie nach Pederú und wuchs dort auf. Die Volksschule besuchte sie acht Jahre lang in St. Vigil. Mein Traum waren immer karierte Strümpfe, die fand ich einfach wunderbar! Auf die richtigen Patschen habe ich drei Jahre gewartet. Am Heiligen Abend mussten wir zum Singen nach Bologna, also habe ich das Geschenk meine Wunschpatschen schon vorher bekommen. Professor Knapp, ein deutscher Musiker, der nach dem Krieg in St. Vigil zurückgeblieben war und bei uns zuhause am Klavier üben durfte, leitete unsere Singgruppe. Beim Applaus sollte ich mit ihm vortreten. Als er bei meinem Knicks unter meinem Dirndl die neuen Patschen merkte, genierte er sich und schupfte mich zurück. Ich aber habe das nicht verstanden, denn das waren ja meine neuen Patschen, auf die ich sehr stolz war, und heulte wie ein Schlosshund. Xidi sollte in Mühlbach bei den Tertiarschwestern die Mädchenschule besuchen, wollte aber nicht. Onkel Franz war beim Webhofer in Bruneck beschäftigt und brachte eines Tages die Nachricht nach Hause, dass dort ein Lehrmädchen gesucht werde. Das Lebensmittelgeschäft vom Webhofer befand sich in der Stadtgasse am Eck oberhalb der Bäckerei Frisch. Sofort machte sich die Mutter mit Xidi auf den Weg, stellte sie vor und sie wurde gleich eingestellt. Man hat mehr gearbeitet, als verlangt wurde, erzählt Xidi und erwähnt als Beispiel die aufgebrochene Naht nach der Blinddarmoperation, die sie 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 34 Aus dem Gespräch vom 29. Juli 2009, Welsberg 139

137 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER nicht verstanden, es ließ mir aber keine Ruhe und ich musste einfach herausplatzen: Halt, Herr Prader, ich verstehe gar nichts, wenn Sie so gegen die Tafel sprechen! Mathe gehörte nämlich zu meinen schwächeren Seiten. Im Geschäft Webhofer in der Stadtgasse hat Xidi als Lehrmädchen gearbeitet heimlich mit Leukoplast zugeklebt habe, weil es nicht in war, krank zu feiern. Zuerst bin ich immer einmal im Monat mit dem Rad nach Bruneck gefahren, bis ich eines Tages auf der holprigen Schotterstraße stürzte und mir einen Armbruch zuzog. Dann hat man mir die Fahrt mit dem Rad nach Bruneck verboten. Die Chefin hat zu mir gesagt: Bei uns geht es dir gut, bleib halt da. Wir hatten ein schönes Zimmer und auch zur Bibliothek hatten wir Zugang. Um sieben Uhr abends aber mussten wir daheim sein. Da gab es kein Pardon. Nur einmal nahm mich die Köchin mit nach Reischach, da ist es aufgegangen und da haben wir getanzt, was die Schuhsohlen hielten. Und zwischendurch war man auch bereit, Teppiche zu klopfen oder Geschirr zu spülen. Die schwerste Arbeit, die ich verrichten musste, war, die riesigen und schweren Parmesanlaibe zu teilen. Ich war nämlich eher klein von Gestalt und der Willi Webhofer begrüßt mich, wenn wir uns treffen, heute noch mit: Na schau, do kimmp jo die Letze! Zu Sepp Prader meint Xidi spontan: Da habe ich halt wieder einmal eine Rechnung Xidi war überrascht, als sie der Lehrer Prader dafür lobte: Bravo, dass Sie sich melden! Aber sagen Sie mir, ab wo haben Sie es nicht mehr verstanden? Sie gab die Stelle an und Prader Sepp erklärte mit einer Engelsgeduld die Rechnung von Neuem und am Schluss begriff auch Xidi. Ab dem Tag habe ich zum Lehrer gleich gesagt, ab der und der Stelle habe ich die Rechnungen nicht mehr verstanden. Herr Prader war so nett zu uns! und dann war da noch der Herr Isidoro Fedele, der Italienischlehrer. Da war meine Freundin Natalina besser, das muss ich neidlos anerkennen. Und der Herr Webhofer hat immer nachgefragt, was wir in der Schule durchgenommen haben. Woher die Cognacs kommen und wie sie zusammengesetzt sind. Und er hat gestaunt, was wir da alles machen in der Schule. Herr Prader hat zu jeder Schülerin und zu jedem Schüler eine eigene Beziehung gehabt, er hat jeden genommen, wie er zu nehmen war, ein wunderbarer Mensch! Einmal in der Woche fuhr sie nach Hause, meist mit dem Rad, denn eine Fahrt mit dem Bus kostete 70 Lire, verdient hat man 400 Lire im Monat. Xidi blieb sechs Jahre bei Webhofer, 1956 heiratete sie mit 20 Jahren und zog nach Welsberg. Als die Kinder, Celso und Sofia, groß waren, kehrte sie wieder zur Arbeit als Verkäuferin zurück. 140

138 Rosa Pfeifer35 verehelichte Neuhauser Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Rosa Pfeifer Rosa Pfeifer ist 1935 in Gummer, Gemeinde Karneid, geboren. Schon früh verlor sie durch einen Unfall ihren Vater. Die Mutter zog dann mir der Familie nach Kastelruth, woher sie stammte. Rosa wollte immer Näherin werden und die Mutter, an der sie besonders hing, zu sich zu nehmen. Die Mutter aber bestimmte, Rosa solle zur Tante Mimi nach Bruneck gehen und Verkäuferin werden. Tante Mimi war die Frau des aus Kastelruth stammeden Ing. Anton Pugneth, der gemeinsam mit dem Elektriker Karl Ambach 1931 die Firma Ambach gegründet hatte. Anfangs war Ing. Anton Pugneth Teilhaber, später sogar alleiniger Inhaber der 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Vor dem Geschäft Ambach 35 Aus dem Gespräch vom 23. Juli 2009, Bruneck Ganz rechts in der Tür Rosa Pfeifer 141

139 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER 1952, Maiausflug zum Pragser Wildsee: von re. nach li.: Sepp Prader - Kursleiter, Franziska Pischíng, Anna Volgger, Natalina Coppe, Anton Tasch Lehrer, Albuin Mair, Rosa Pfeifer Firma. Er war auch eine Zeit lang Vizebürgermeister von Bruneck. Rosa Pfeifer zog ungern und nur der Mutter zuliebe von Kastelruth nach Bruneck. Das Geschäft war im Gebäude der heutigen Konditorei Rubner in der Stadtgasse untergebracht, später im Gebäude gegenüber, wo sich jetzt das Geschäft für Elektro-TV-Multimedia befindet. Rosa Pfeifer erinnert sich noch lebhaft an die Mitschüler, so an Rosa Notdurfter, die aus Kaltern stammte, an Luis Kreithner aus Vintl, weil er immer bei der Hintertür herein kam, während sie bei der Vordertür eintrat. Der Unterricht ab der 2. Klasse fand am Nachmittag, etwa von bis Uhr, oder am Abend, etwa von Uhr bis Uhr statt. Der Luis Kreithner durfte früher gehen, wo er Lehrling war, weiß Rosa nicht mehr. Bei den Lehrpersonen erinnert sie sich noch lebhaft an Anton Tasch, der im Haus zwischen der Metzgerei Bernardi und dem Papiergeschäft Mahl wohnte. Auch die Radwerkstätte von Eduard Auer in der unteren Stadtgasse ist ihr noch in guter Erinnerung. Zum Abschluss des Schuljahres wurde immer ein Ausflug gemacht: im ersten Jahr ins Lido nach Brixen, im zweiten zum Pragser Wildsee. Sie glaubt sich noch an ein Konfektionsgeschäft Kostner in der Nähe der heutigen Volksbank erinnern zu können. In diesem Geschäft habe die Lehrerin Johanna Gruber Kostner die Schaufenster gestaltet. Rosa Pfeifer ist eine einfache und bescheidene Frau, geistig noch sehr wach geblieben. Sie arbeitet nachmittags im Geschäft ihres Sohnes Klaus und bedient die Kunden mit gewohnter Freundlichkeit und Höflichkeit 1951, der Lehrausgang in die Weberei Mössmer 4. Reihe 2. von re. der Lehrer Loris Gozzi (hält die linke Hand hoch), in der Mitte 2. Reihe re. hinter der Lehrperson mit dem hellkarierten Kostüm Rosa Pfeifer 142

140 Helmut Delazer Helmut Delazer Helmut Delazer wurde 1935 in Bruneck geboren. Die Eltern stammten aus Buchenstein. Bereits sein Vater Guido war Chef- Mechaniker bei der Firma Mössmer in Bruneck. Er arbeitete 40 Jahre lang dort, von 1949 bis 1989, wartete die Maschinen, die Webstühle und das E-Werk. Bruno Frenes Bruno Frenes36 Schüler an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Bruno Frenes wurde 1936 in Bruneck geboren. Er besuchte dort die Volksschule und darauf drei Jahre die Bürgerschule. Er war Lehrling in der Weberei Ulbrich in Bruneck absolvierte er die Fachschule für Weberei in Sindelfingen (D). Danach kehrte er in die Weberei Ulbrich zurück besuchte er die Textilingenieur- Schule in Mönchengladbach (D) kaufte Bruno Frenes die Weberei von Ulbrich übergab er sie an seinen Sohn Markus Frenes. Franz Ulbrich, Sudetendeutscher, hatte 1908 die Weberei in Bruneck gegründet. Der Vater von Bruno Frenes war Kaufmann am Graben in Bruneck, heute Geschäft Eccel. Eigentlich war es eine Anregung seines Vaters, dass sich Bruno Frenes zum Weber ausbilden ließ. So konnte er später die Weberei Ulbrich käuflich erwerben. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Bei den Maiausflugsfotos von Rosa Pfeifer aus dem Jahr 1951, zeigt Frenes ein ausgezeichnetes Personengedächtnis. Ohne auch nur einmal zu 36 Gespräch vom 24. Juli 2009, Bruneck 143

141 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE überlegen benennt er die meisten beim Namen: Da ist der Adolf Tinkhauser später Elektriker, Albuin Mair Weber bei Ulbrich, Anton Oberhofer Weber bei Ulbrich, Alois Mair Zeugschmied, Klaus Baumgartner Grohe, Erich Gatterer Weber bei Mössmer, Vigil Kostner Konditor beim Rauchenbichler, Josef Schlechtleitner Tischler bei Gasteiger, hinter der heutigen Terrassenbar. Auf der Schülerliste macht er noch Herbert Alber, den Mechaniker in Bozen aus. Bruno Frenes und sein Sohn Markus führen heute noch die Kunstweberei an der Tieltpromenade in Bruneck Im Geschäft am Graben kann man die Kunstwerke der Weberei Ulbrich bestaunen und auch erwerben 144

142 Anton Oberhofer37 Schüler an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Anton Oberhofer Anton Oberhofer wurde 1931 in Bruneck geboren. Seine Mutter stammte aus Uttenheim und wurde durch einen Arbeitsunfall in der Landwirtschaft Invalidin. Sie zog dann mit ihrem Sohn Anton nach St. Lorenzen, wo sie auf der Sonnenburg bei einem Witwer als Wirtschafterin arbeitete und so ihre Familie weiterbrachte. Damals war der Tondl fünf Jahre alt. Von 1939 bis 1945 besucht Anton Oberhofer die Volksschule in St. Lorenzen: Die letzten 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Alois Gasser an seinem Bauernwebstuhl in St. Lorenzen 37 Aus dem Gespräch vom 28. Juli 2009, Bruneck 145

143 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE drei Jahre habe ich nicht mehr viel dazugelernt, weil wir immer denselben Lehrer hatten. Anton ist durch Zufall Weber geworden: 1944 und 1945 hatten sie wegen des häufigen Fliegeralarms nur am Vormittag Schule. Die Mutter hat nebenbei Wolle gesponnen und gestrickt, um noch etwas hinzuzuverdienen. In St. Lorenzen lebte ein Weber namens Andreas Hofer. Anton hat immer wieder sogenanntes Godn (gesponnene Fäden) von der Mutter zum Weber Ando gebracht. Eines Tages fragte dieser den Anton, ob denn die Mutter nicht zu ihm kommen könnte, um Spialilan zu machen (die Fäden auf Spulen aufrollen). Die Mutter aber durfte bei der Kälte nicht ins Freie. So hat es Anton probiert. Dreiviertel des Spialile war das erste Mal zu dick, also musste er es neu abspulen. Spialilan sind etwa daumenlange und etwas mehr als daumendicke Holzspindeln, auf denen das Godn (gesponnener Faden) zum Weben aufgespult wurde. Hofer war ein korrekter Mensch mit einer sehr sozialen Gesinnung. Jedes Wochenende bekam Anton Oberhofer Geld für seine Arbeit. Hatte er wieder einmal Speck oder andere Naturalien von den Bauern bekommen, so ließ er immer großzügig einen Teil dem Anton bzw. seiner Mutter zukommen. Eines Tages spulte Anton die Strähnlan auf die Spialilan. Um 9 Uhr ging der Weber Ando ins nahe Gasthaus, sich ein Viertel Wein zu genehmigen. Anton setzte sich inzwischen heimlich an den Webstuhl und versuchte sich als Weber. Etwa 30 cm hatte er gewebt und als sich der Ando wieder an den Webstuhl setzte, schaute er verdutzt und fragte: Du Tondl, hosch dou du a wian geweb? Der Tondl nickte und der Ando schien fürs Erste recht zufrieden. Nach dem Ausfall des Gesellen aus Antholz war der Ando froh, einen neuen Mitarbeiter zu haben. Alle Samstage gab es dann 80 Lire Lohn. Um 1 Lire hat man ein Kilogramm Marmelade bekommen. Für die Knaben war es eine mords Gaudi, sich nach der Abendschule am Graben im Eisschießen zu versuchen 146

144 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Wir haben zu leben gehabt, meint Anton Oberhofer heute. Das letzte Jahr, also 1945, hat er mit der Zeit auf Anraten Hofers die Schule vernachlässigt und stattdessen bei ihm gearbeitet. Schuile isch jo lei für dei, dei weiterstudiern af do Universität und a sou, argumentierte er. Zur Marende verordnete er dem Tondl eine Viertelstunde Pause. Die Wäsche ließ er alle Monate einmal waschen. Er besaß nämlich dreißig Hemden, damit er trotzdem immer sauber beisammen war. Dann begann Andreas Hofer mit der Kunstweberei. Franz Ulbrich meinte später: Der Hofer ist durch Bruneck gegangen, hat sich die Muster in den Schaufenstern abgeschaut und sich davon Skizzen gemacht. Nach zwei Jahren bei Andreas Hofer wechselte Anton Oberhofer nach Sonnenburg zum Schaftweber Alois Gasser, bei dem er viereinhalb Jahre arbeitete. Als die Bauernweberei (Teppiche und Decken) merklich nachließ, riet ihm dieser, zum Ulbrich zu wechseln. Oberhofer stellte sich bei Franz Ulbrich vor und dieser stellte ihn am nächsten Tag ein. Sechs Jahre lang sollte er in der Weberei arbeiten. Als es galt, Anton als Gesellen anzustellen, sah sich Ulbrich gezwungen, Anton höher einzustufen: Ich sehe, Sie können arbeiten. Franz Ulbrich hatte einen Sohn in Innsbruck, der zwar die schönsten Muster zeichnen konnte, aber an der Weberei überhaupt kein Interesse hatte. Da machte sich Anton Oberhofer Sorgen um seine Zukunft und die seiner Mutter. Er wandte sich an Herrn Eduard Stemberger, der damals Personalchef bei Mössmer war. Er wusste zunächst nicht recht, wie er die Kündigung angehen sollte. Am Karfreitag 1956 kündigte Anton bei Franz Ulbrich, der das so kommentierte: Ich sehe, dass Sie bei uns nicht mehr arbeiten wollen, da nützt es eh nichts, wenn ich Sie zu halten versuche, also gehen Sie. Anton Oberhofer webte 31 Jahre lang bei Mössmer hatte ein gewisser Dr. Perathoner aus 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Skeptische Blicke: vorne Anton Oberhofer, dann links Sepp Prader, rechts Albuin Mair, hinten Antonia Niederegger 147

145 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Bozen, Präsident der damaligen Mössmergesellschaft, den Sudetendeutschen Hermann Larisch ( ) als Direktor in der Mössmer eingesetzt. Er war Textilfabrikant in Jägerndorf an der nordöstlichen Grenze Tschechiens hin zu Polen mit über Webstühlen gewesen. Durch den Krieg aber hatte er alles verloren. Gekommen ist er mit einem Packl unterm Arm, aber einen guten Kopf, den hatte er, so die Beschreibung von Anton Oberhofer. Hermann Larisch war ein großzügiger Mensch, aber die Arbeit musste stimmen. Und er hat sogar selber unter die Maschinen hineingeschaut. Anton Oberhofer verdiente früher im Monat Lire, beim neuen Arbeitgeber erhielt er bereits in drei Wochen Lire. Im Zusammenhang mit der Firma Mössmer erwähnt Anton Oberhofer auch seinen ehemaligen Mitschüler Helmut Delazer, der die Arbeit seines Vaters übernommen hatte und Werksführer der Techniker bzw. Mechaniker war. Sie warteten die Webstühle und die E-Werk-Anlage und waren für das Funktionieren der Technik zuständig. In der Lehrzeit (damals bei Ulbrich) startete Anton um halb sieben Uhr in der Früh von der Sonnenburg in St. Lorenzen, zuerst zu Fuß den Burgberg hinunter, dann bestieg er das Rad. Punkt sieben Uhr musste er in der Weberei beginnen. Von zwölf Uhr bis halb zwei war Mittagspause: in dieser Zeit ging er zurück nach St. Lorenzen, den Burgberg hinauf, dann musste er das Mittagsessen hinunterwürgen und wieder den Burgberg hinab und mit dem Rad nach Bruneck in die Weberei. Bis achtzehn Uhr wurde gewebt. Darauf ging er wieder zum Abendessen in die Sonnenburg und schließlich wieder zurück nach Bruneck zum Kaufmännischen Fortbildungskurs in der Berufsschule. 1952/53 besuchte Anton Oberhofer die Abendberufsschule. In einem Jahr hat er mehr gelernt, als in den letzten drei Jahren der Volksschule. In dem Zusammenhang erinnert er sich noch an Das Unheil naht: links rudert Albuin Mair, rechts Sepp Prader, 2. reihe links Erich Gatterer scheint Gefallen zu finden, 3. Reihe rechts Anton Oberhofer gerät in Panik und rettet sich noch rechtzeitig über die Treppe ans Ufer 148

146 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE den Professor Achmüller, der Gesellschaftslehre, Verhalten und Deutsch unterrichtete. Wenn er mit dem Stoff früher fertig war, nahm er ein altes vergilbtes Heftchen heraus und las vor. Da fragte ihn einmal einer der Schüler: Herr Professor, ist das die Bibel? Professor Achmüller reagierte zunächst nicht und las weiter. Am Ende angekommen meinte er: Jetzt isch fertig. Es täte Ihnen gut, wenn Sie jetzt auch einmal die Bibel lesen. Der Unterricht begann um halb acht Uhr und endete um halb zehn Uhr. Oft galt es noch Aufgaben zu machen. Vier Tage in der Woche hieß es diesen Rhythmus durchzustehen. Oberhofer besuchte zwei Jahre die Berufsschule. Im dritten Jahr hielt ihn die Mutter ab und meinte: Du musst auch auf dich schauen. Er erinnert sich an eine Episode mit Isidoro Fedele, dem Italienischlehrer: Eines Tages mussten sie einen Aufsatz schreiben. Obwohl ihm Italienisch nicht besonders lag, war er vorzeitig fertig, hatte aber vergessen den Namen auf das Blatt zu setzen. Im Vorbeigehen sah das der Herr Fedele, machte ihn darauf aufmerksam und fragte ihn: Ma tu, come ti chiami? Und Anton überlegte nicht lange und schrieb, weil das Fach Italienisch war: Antonio Oberhofer. Da rügte ihn der Lehrer Fedele: Se tu ti chiami Anton, scrivi anche Anton! Der Maiausflug nach Brixen mit dem Klassenlehrer und Kursleiter Sepp Prader blieb ihm in lebhafter Erinnerung. Erich Gatterer und er saßen mit im Boot. Da begann Sepp Prader zu schaukeln und Anton verließ sogleich das Boot, das kenterte, und alle landeten mit großem Geschrei bis zum Kinn im Wasser. Wir Schüler haben den Sepp Prader sehr gern gehabt, er war nicht streng, aber korrekt, und keiner durfte über die Schnur hauen. Sonst schlug er auch schon mal kräftig mit dem Stock auf das Pult ein. Auch vom Mathematiklehrer Anton Tasch weiß er eine Anekdote: Während er die Rechnungen vorgeschrieben hat, haben die Schüler laut mitgerechnet: 20 plus 30 isch Dieses isch vertrug der Tasch überhaupt nicht und es entfuhr ihm wie dem Leibhaftigen: Was isch?! Soviel könnt Ihr ja gar nicht essen! Und dann wieder versöhnlich belehrend: Lasst doch das isch weg! Anton Oberhofer hat als Weber alle Stufen der Weberei durchgemacht: Die Bauern-, Kunstund Schaftweberei (Fäden werden mit Schäften, das sind Leisten, reguliert, grobe Muster, 4-5 Schuss ergeben 1 cm), die Jacquardweberei (Fäden werden mit Lochkarte hochgezogenund ergeben feine Muster) und schließlich die mechanische Weberei. Auch auf die Weiterbildung wurde bei den Firmen stets großer Wert gelegt. Die Firma Moessmer Oberhofer zweimal nach Lindau am Bodensee zu einem Instruktionskurs für Dornierwebmaschinen. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 149

147 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER Johann Stauder38 Schüler an der Berufsschule Bruneck 1950/51 Johann Stauder Johann Stauder wurde am in Toblach geboren, wo er die Volksschule besuchte. Sein Vater Josef Stauder war bei der Unda in Toblach tätig. Als einfacher Handlanger hatte er begonnen und stieg zum Schlossprüfer auf. Seine Aufgabe war es, mit dem Kopfhörer bis zu 17 Frequenzen zu überprüfen. Der Mutter habe ich schon als Kind geholfen beim Kuchenbacken. Da haben dann alle gemeint: Der soll Konditor werden! Es war damals nicht leicht, einen Posten zu bekommen. Da wurde unerwartet im April/Mai ein Lehrling für die Konditorei Pitscheider in Bruneck gesucht. Aber da stand noch im Juni die Abschlussprüfung der Volksschule an. Die Mutter aber bekam mich schon vorzeitig vom Unterricht frei, für die Prüfung habe ich in Bruneck gelernt, kommentiert Johann Stauder seinen Einstieg in den Beruf des Konditors. Drei Jahre war er Lehrling bei Pitscheider und ein Jahr Geselle. An eine lustige Begebenheit erinnert sich Johann Stauder aus der Zeit an der Berufsschule: Im ersten Jahr hatten wir beim Abendkurs in Italienisch eine Lehrerin. Vigil Kostner, der Lehrling bei Rauchenbichler war, und ich erlaubten uns, die Lehrerin nach dem Unterricht beim Mahl zu einem Kaffee einzuladen. Sie akzeptierte und lachte: Ihr seid aber zwei ganz Schöne! Auf dem Maiausflugsfoto vom 1. Mai 1951 erkennt Stauder in der ersten Reihe ganz rechts den Adolf Wanker aus Kastelruth, der ihn einmal auf seinem Motorrad mit nach Kastelruth genommen hat. Da mein Vater Invalide war, musste ich irgendwann wieder nach Hause zurück. Dort habe ich dann selber begonnen verschiedene Köstlichkeiten zu backen. Die umliegenden Gasthöfe und Bars habe ich mit dem Dreiradler beliefert. Schließlich kamen dann noch die Spacci (Kantinen) in den Kasernen in Toblach und in Innichen dazu heiratete Johann Stauder Frieda Holzer aus Sexten mit der er die Pension Frieda mit zwölf 38 Aus dem Gespräch vom 26. Jänner 2010, Toblach 150

148 DIE ERSTEN SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER AN DER BERUFSSCHULE Betten an der Alemagnastraße ganz hinten am Eingang in das Höhlensteintal führte. Heute hat das Hotel Stauder 45 Betten und wird von der Tochter geführt. Zum Konditorlehrer Paul Ziller meint Hans Stauder: Er war ein sehr guter Meister. Er ist am Montag in der Früh mit dem Rad von Luttach nach Bruneck gefahren und am Samstagnachmittag wieder nach Hause. Seine Leidenschaft war das Pfeiferauchen. Da Geld noch sehr rar war, sparte Paul Ziller sogar beim Rauchen. Da erbarmte sich Johann Stauder seiner und sammelte die Tschiggabfälle im Cafe Pitscheider und spendierte den gewonnenen Tabak seinem Meister. Beruflich hat Paul Ziller nicht nur Kuchen gebacken, sondern wir haben auch Osterhasen und Nikoläuse gegossen. Bart, Schnauzer und Ärmelstürze der Nikoläuse wurden mit Kakaobutter kreiert. Die Pralinen gelangen ihm vortrefflich. Auch heute backt Johann Stauder noch gerne, nämlich Linzer- und Sachertorte sowie Apfelstrudel. Täglich bereitet er das Frühstück für die Gäste. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Hans Stauder mit 14 Jahren Die Gestaltung einer Primiztorte verlangte Hans Stauder sein letztes Können ab 151

149 Schülerinnen und Schüler der ersten Jahre

150 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Adolf Bachmann39 Schüler an der Berufsschule Bruneck 1951/52 Adolf Bachmann Adolf Bachmann, Jahrgang 1937, stammt aus Bruneck, wo er die Volksschule besuchte. 1951/52 frequentierte er die kaufmännische Vorbildungsschule in Bruneck. 1952/53 gab es dann bereits einen Kurs für die Elektriker. Der Unterricht wurde im Hinterstübele des heutigen Gasthofs Weißes Lamm abgehalten. Später fand der Unterricht im Kolpinghaus statt. In diesem niederen, heute renovierten Gebäude an der Tieltpromenade vor den Grauen Schwestern hat 1951 Ing. Ferdinand Winter seine Elektro-Praxisstunden gehalten 39 Aus dem Gespräch vom 14. August 2009, Bruneck 154

151 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Der Elektrolehrer Ing. Ferdinand Winter war deutscher Flugzeugingenieur und blieb nach dem Krieg in Bruneck. Vom Unterricht des Ing. Ferdinand Winter blieb Adolf Bachmann in Erinnerung, dass der oft erzählt hat, wie viele Kabel bei einem Flugzeug eingezogen werden müssten. Winter wohnte am Rienzdamm; neben seiner Wohnung befand sich ein Stall, den er von den Schülern ausräumen und zu einer Werkstatt umfunktionieren ließ. Für Bachmann war Ing. Winter ein Supermann! Abends bauten sie zusammen die tollsten Segelflugmodelle. Auch sein Mitschüler Bruno Messner erinnert sich an Ing. Winter: Ja wir haben Modellflieger gebaut. 20 bis 30 ließen wir in einer Reihe starten. Im niedrigen Dachraum darüber hat Ing. Ferdinand Winter für das E-Werk Bruneck Zähler geeicht. Er war ein eher kleiner und schmächtiger Mann. Ein weiterer Mitschüler, der etwas ältere Johann Oberhollenzer, ergänzt: Er war eher ein komischer Vogel, aber er hatte Unternehmungsgeist. So haben wir damals die Bude an der Tieltpromenade ausgeräumt. Da kam gar einiges Zeug zutage. Dann haben wir den Boden mit Schlacke isoliert. Ich glaube wir haben damals Gegenstände für eine Ausstellung gefertigt. Und dann waren noch ein gewisser Fritz Wieser und ein gewisser Wolfgang Zemmer bei uns in der Klasse. Von Anton Tasch blieb Bachmann in Erinnerung, dass er mit Vorliebe als pädagogisches Mittel den Stock einzusetzen pflegte. Er fuhr mit dem Stock weit aus, indem er einen lang gezogenen Laut von sich gab, besann sich eines Besseren bzw. es überkam ihn sichtliche Reue und er stoppte dann plötzlich knapp über der Hand des Schülers. Er zog den Stock zurück, der Schüler heulte aber dennoch theatralisch wie ein Schlosshund, um beim Lehrer Wirkung zu erzielen. 1954/55 hatte die Klasse Helmuth 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Elektrikerlehrlinge 1951 im Labor von Ing. Ferdinand Winter im Labor an der Tieltpromenade bei der Arbeit. Von li.: 1. Bruno Messner E-Werk Bruneck, 2. Siegfried Graf Elektro Ambach, 4. Toni Bachmann Radio Mair, 5. Pepe Zingerle Autoelektriker Grohe, 7. (vorne) Adolf Bachmann Elektro Leitner, 8. (dahinter) Johann Oberhollenzer (Bruneck) Elektro Ambach, 9. Johann Oberhollenzer (Dietenheim) Elektro Pohlin, 10. Ernst Gasser Elektro Pohlin 155

152 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Mayr als Elektrolehrer. Von Direktor Eduard Auer weiß Adolf Bachmann nur, dass er von Beruf Radmechaniker war. Eigentlich wollte Bachmann in die Mössmerfabrik gehen, aber er kam dort nicht unter. Er meldete sich dann bei Elektro Leitner und war dort der erste Lehrbub. Die Werkstatt befand sich etwa auf dem halben Weg zur Pfarrkirche. Dort arbeitete Bachmann bis Von 1955 bis 1958 war er in Tramin angestellt. Nach dem Militärdienst ging er wieder als Elektriker zu Elektro Leitner begann er dann selbstständig in Tramin mit einem Ein-Mann-Betrieb. Heute führt sein Sohn die Firma erfolgreich mit zehn Mitarbeitern weiter. Die Berufsschüler von 1951/52 vor dem Gebäude der alten Volksschule in Bruneck: 1. Reihe 2. von re. Adolf Bachmann aus Bruneck Elektrolehrling, 4. von re. Herbert Alber Mechaniker, ganz hinten 1. von re. Thomas Schöpfer aus Rasen Tischlerlehrling, Loris Gozzi Lehrer in der Mitte mit Schnurbart und Glatze, 2. Reihe 9. von li Eduard Kugler aus Bruneck (heute Geigenbauer in Schlanders), 3. Reihe 4. von li. Siegfried Graf aus Prad Elektriker 156

153 Alois Veider40 Schüler an der Berufsschule Bruneck 1952/53 und 1953/54 Alois Veider Alois Veider wurde am in Rasen geboren. Sein Vater war Müller und Alois sollte als ältester Sohn den Beruf des Vaters übernehmen. Doch ihm sagte der Müllerberuf ganz und gar nicht zu, er wollte Mechaniker werden. Die Volksschule besuchte er in Rasen, dann folgten zwei Jahre Mittelschule in Neustift. Bis 1953 half Alois Veider seinem Vater in der Mühle. Danach suchte er nach einer Mechanikerlehrstelle. Da verschaffte ihm der Zufall einen Kontakt mit dem Feinmechaniker Franz von Egitz sen. in Bruneck. Alois Veider fuhr also zwei Jahre lang täglich mit dem Fahrrad dorthin und erlernte das Feinmechanikerhandwerk. Zu Mittag aß er bei von Egitz. Es ging nicht darum, wie viel ich verdient habe, es war die Freude an der Arbeit, die mich motivierte. Der Werkstoff Metall zog mich förmlich in seinen Bann, sagt Alois Veider. In den Schuljahren 1952/53 und 1953/54 besuchte er die Metallklasse an der Berufsschule Bruneck. Das Wichtigste und Beste dabei war immer das Mittagessen, auf das haben wir uns gefreut und es hat vortrefflich geschmeckt beim Gröbner kam Veider zum Militär nach Toblach, danach arbeitete er im Mechanikerbetrieb Tschaffert in Toblach und holte das dritte Berufsschuljahr nach. Der junge Alois Veider träumte vom Mechanikerberuf 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 40 Aus dem Gespräch vom 29. August 2009, Niederrasen 157

154 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Ab 1957 machte sich Alois Veider selbstständig und eröffnete eine eigene Werkstatt zur Fahrradreparatur. Alois Veider kann sich noch gut an die beiden Fachlehrer in Metall Franz von Egitz sen. und Eduard Auer, der in der unteren Stadtgasse in Bruneck die Fahrradwerkstatt führte, erinnern. Seinen ehemaligen Direktor Eduard Auer beschreibt er als vornehmen Menschen mit Führungsqualitäten. Das Vorbild als Handwerker bleibt für ihn aber immer noch sein ehemaliger Arbeitsgeber und Lehrer Franz von Egitz sen. Das sehr gute Zeugnis von Alois Veider von 1952, unterzeichnet vom Kursleiter Sepp Prader und vom Vorsitzenden der Prüfungskommission Ernst Mariner Dann führt Alois Veider zu den Fotos an der Wand und lässt die Geschichte seiner Firma Station für Station Revue passieren: Viele Fotos dokumentieren die Geschichte seines Betriebes gründet er die Firma wird der erste Lehrling angestellt: Peter Beikircher, der nunmehrige Seniorchef des Autozentrums Beikircher in Bruneck kauft er das erste Firmenfahrzeug, eine Vespa, um schneller beim Kunden zu sein kaufte Alois Veider das erste Firmenauto, einen FIAT Giardinetta, einen Unfallwagen. Er entdeckt seine Liebe zu Oldtimern und Antiquitäten. Die Metallklasse 1952/53 besichtigt mit ihrem Lehrer Franz von Egitz sen. (hinten in der Mitte). Er erklärt die Drehgeräte und -maschinen in der Mössmer-Werkstatt in Buneck 158

155 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Zwei Ehrungen (30- und 50jähriges Bestehen) der Mechanikerwerkstatt von Alois Veider 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Alois Veiders Meisterbrief immer noch der Stolz des tüchtigen Handwerkers 159

156 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Alois Veider als Lehrling bei Franz von Egitz sen. an der Bohrmaschine 1960er und 1970er Jahre: Immer mehr Familien können sich Autos leisten. Der Aufschwung des Unternehmens geht damit einher. Die Werkstatt wird ausgebaut wird Alois Veider Vertragspartner von FIAT. Das erweist sich angesichts der starken Präsenz von FIAT-Fahrzeugen im Pustertal als gute Strategie wird die Werkstatt ein weiteres Mal ausgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. In den 1980er Jahren steht die Werkstatt Veider am Höhepunkt mit sechs Beschäftigten. Auch LKW und Bagger werden repariert. In den 1990er Jahren werden die Autos von den Besitzern immer schneller gewechselt, die Reparaturen gehen zurück. Der LKW-Bereich erfordert Spezialwerkstätten, weshalb diese Fahrzeuge nicht mehr von Veider instandgesetzt werden Veider wird zur autorisierten Werkstatt für die Durchführung von Hauptuntersuchungen. beim Drehen eines Werkstücks

157 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE 2001 Veider gibt die Zusammenarbeit mit FIAT auf. Dies erweist sich als richtige Entscheidung Veider wird Vertragspartner von Bosch Car Service und positioniert sich als KFZ- Werkstatt für sämtliche Automarken. Mit Bosch hat Veider den weltweit wichtigsten Autozulieferer und Ersatzteilhersteller an Land gezogen Die Werkstatt wird modernisiert und mit einer zeitgemäßen Waschanlage ausgestattet. Im neuen Kleid wird der Betrieb dem gewünschten Image gerecht. Im Herbst wird mit einem Tag der offenen Tür die neue Werkstatt den Kunden vorgestellt sowie das 50jährige Bestandsjubiläum der Firma Veider begangen Veider darf als autorisierte Werkstatt die Hauptuntersuchung für Fahrzeuge des Zivilschutzes (Weißes Kreuz, Feuerwehr, Forstbehörde, Bergrettung) durchführen. Heute führt Sohn Paul den Betrieb, Schwiegertochter Lidwina und Sohn Werner bewältigen die Verwaltungsarbeiten und auch Edith Zingerle, die Frau von Alois Veider, schaut ab und zu nach dem Rechten. Die Firma Veider hat sich zu einer Mechanikerwerkstätte der Extraklasse gemausert und bürgt für Qualität. Und die Seele des Ganzen ist immer noch der unverwüstliche Mechanikermeister Alois Veider. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK...bei der Reparatur von Landmaschinen 161

158 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Margaret Rogger41 verehelichte Brooks Schülerin an der Hotelfachschule von 1954 bis 1956 Margaret Rogger Eine autobiografische Skizze 1938 (in Sexten) in die Kriegsjahre hineingeboren und aufgewachsen in den Nachkriegsjahren war meine früheste Kindheit von Angst geprägt. Die Schuljahre waren für mich schöne Jahre. Ich liebte das Lernen und die Kameradschaft mit anderen Schülern. Was immer ich daheim auszusetzen hatte, war vergessen, sobald ich die Tür hinter mir schloss und in die Schule stürmte. Für Kinder von mittellosen Familien war die Berufswahl schwer [...] Südtirol war zu jener Zeit ein armes Land. Von der damaligen Mädchengeneration blieben einige auf den heimischen Höfen, andere suchten eine Stelle als Kindermädchen oder Hausmagd. Ich wollte Der Computer von damals war die mechanische Schreibmaschine. 1. Reihe: 1. li Luise Stoll, 2. li Margaret Rogger; 2. Reihe: 1. li Anton Villgrater 41 Aus der -Nachricht vom 18. Jänner

159 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE von alledem nichts wissen. Im Frühjahr 1954 erzählte mir eine Freundin meiner Mutter, dass in Toblach in einem großen Hotel eine Anfangsserviererin gesucht würde. Ich musste mich vorstellen und bekam die Arbeitsstelle. Ich hatte keine Vorkenntnisse in Gastronomie und lebte in dauernder Angst vor der Maitre d'hotel, die mich immer wieder anschrie, weil ich Fehler machte und Geschirr fallen ließ oder zerbrach. Im Herbst desselben Jahres fing in Bruneck die Hotelfachschule an. Dort lernte ich Selbstvertrauen und gewann die Gewissheit, dass ich in diesem Beruf erfolgreich sein konnte. Im Jahr darauf kehrte ich in das Hotel in Toblach zurück und schloss die Berufsschule mit Praktikum ab. Es folgten zehn Sommer- und Wintersaisonen abwechselnd in Cortina, am Kreuzbergpass und in Welsberg. Die Hotelfachschule gab mir jedoch Anstoß weiterzulernen und so besuchte ich die Handelsschule in Bozen. Zwei Winter verbrachte ich in London, um die Sprache zu lernen. Nach Abschluss des Cambridge Proficiency Diploms begann meine Laufbahn in Handel und Industrie mit zwei Jahren als Handelskorrespondentin für die Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch in Mailand, danach mit zehn Jahren als Industrieübersetzerin in London, sechs Jahren als Personalverantwortliche ebendort, zwei Jahren als Mitarbeiterin der Internationalen Handelskammer in London, zwanzig Jahren Geschäftsführerin in einer Privaten Hochschule in Epsom und seit 2003 als Verkaufsleiterin in den Bereichen Marketing und Beratung in Horsham, London. Mein Buch "Mein Weg", erschienen im Verlag Weger, Brixen, beschreibt meine schlechten und guten Erfahrungen in der Gastronomie in den Kapiteln: "Commis im großen Hotel", "Das Hotel am Berg", "Cortina" und "Das Hotel mit einer Seele". Die Zeugnisse für das Praktikum im Hotel Bellevue in Toblach 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 163

160 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Aus den Erinnerungen an die Hotelfachschule Ich besuchte den ersten Kurs der Hotelfachschule vom Oktober 1954 bis Mai 1955 und den dritten Kurs vom Oktober 1955 bis Mai 1956 (ich durfte den zweiten Kurs überspringen). Im ersten und zweiten Jahr war der Unterricht einmal in der Woche und im dritten Jahr waren es zwei Tage in der Woche. Für drei der besten Schülerinnen und Schüler wurde ein Preis verteilt. Ich bekam ein Buch und ein Stück Stoff. Das Buch war sehr nützlich wegen der Fachausdrücke. Im Buch lag ein Lieferschein von S. Poetzelberger, Meran, worin bestätigt wird, dass das Buch eine Spende für den Hotelfachkurs ist. Die Schule fand im Hotel Post in Bruneck statt. Ich erinnere mich an die sehr schöne Frau die, zusammen mit anderen Vorsitzenden, zum Preisverteilen kam. Das Hotel sah innen damals natürlich anders aus. An gewissen Tagen konnte man auch in der Schule Praxis üben. Weil es ein Hotel war, wo Reisegesellschaften für einige Tage übernachteten, konnte man Zimmer machen, in der Bar Cocktails mixen und im Speisesaal servieren. Dazu musste man ein schwarzes Kleid und eine weiße Schürze tragen. Herr Franz Troger war der Kursleiter. Er war es auch, der uns die Posten für den Sommer vermittelte, sodass wir das Erlernte in die Praxis umsetzen konnten. Dieses Praktikum war Pflicht. Mit absolviertem Lehrgang erhielt man dann das Zeugnis, das einem die Karriere im Hotelbetrieb sicherte. Am Ende des Praktikums der Saison bekam man ein Zeugnis vom/von der Hotelbesitzer/in. Dieses Zeugnis wurde auch in das Zeugnis der Hotelfachschule kopiert. Als ich mit 16 Jahren in einem großen Hotel anfing, wusste ich nichts vom Beruf und hatte keine Vorkenntnisse. Erst die Hotelfachschule, die von wunderbaren Lehrern geleitet wurde, gab mir Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. (vergl. Kapitel 8 und 9 in meinem Buch "Mein Weg") In Erinnerung ist mir der Maitre d'hotel geblieben, der uns das Servieren und Auch Betten gehörte zur Praxis in der Mitte neben der Lampe Margaret Rogger 164

161 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE die Umgangsregeln mit den Gästen beibrachte. Als ihm einmal ein Buch auf den Boden fiel und ich es aufhob und ihm übergab, nahm er meine Hand, drückte sie und sagte Vielen Dank. Das sind Beispiele und Beobachtungen, die ein junger Mensch mit ins Leben nimmt! Besonders wichtig war es auch, dass wir alle Berge beim Namen wussten sowie auch die örtlichen Sehenswürdigkeiten. Die Worte das weiß ich nicht gab es nicht! Wenn man etwas wirklich nicht wusste, suchte man jemanden, der dem Gast die Antwort geben konnte. Ich freute mich auf die Schultage, denn ich konnte mit dem Zug nach Bruneck fahren und die Freundinnen treffen. Nach der Schule gingen wir in ein Cafè und bei einer Tasse Kaffee oder Tee besprachen wir unsere Zukunft und bauten Luftschlösser, bis wir dann mit dem Zug nach Hause fuhren. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Besuchs- und Erfolgszeugnis des dreijährigen Hotelfachkurses unterzeichnet von den bekannten Lehrpersonen: Loris Gozzi, Ernst Hitthaler, Maria Gozzi, Hubert Stemberger und Alfred Kostner 165

162 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Johann Stoll42 Lehrling an der Berufsschule Bruneck 1954 und 1957 Johann Stoll Johann Stoll wurde am in Wiesen bei Taisten oberhalb Welsberg am Lutzerhof geboren. Er besuchte die Volksschule in Taisten. In lebhafter Erinnerung blieb ihm der fürchterliche Brand 1941 in Taisten. Am 9. November 1941 wanderte er freiwillig aus und meldete sich zum Fliegerkorps. Da er noch zu jung war, kam er auf einen Musterhof bei Innsbruck, wo er bis 1943 arbeitete und sich den Lebensunterhalt verdiente. In einer Molkerei wurden Butter und Käse hergestellt. Stoll erzählt: 1943 wurden wir zur militärischen Ausbildung einberufen und kamen nach Buchau am Aachensee. Drei Monate dauerte die Angelegenheit und im November kamen sechshundert 1926-Geborene zusammen und feierten den Abschied von der Ausbildung. Darunter waren zwei Südtiroler: der Bodler Peppe und ich. Dem Lagerführer erklärten wir, dass wir Südtiroler und keine deutschen Staatsbürger sind. Der Lagerführer verwies uns an das Wehrmachtsamt. Ich ließ mir einige Tage Zeit, ehe ich dort vorstellig wurde. Während des Mittagessens gab es Sirenenalarm, dann den angekündigten Fliegerangriff, die erste Bombardierung von Innsbruck. Auch das Wehrmachtsamt wurde getroffen. Somit erübrigte es sich, mich dort vorzustellen. Ich kehrte wieder an die Sillhöfe zurück. Nach Kriegsende kehrte ich in meine Heimat Taisten zurück. Dort half ich dann bis 1946 als Tagwerker beim Faltner, einem Bauern in Pichl, aus. Der wollte mich unbedingt als Knecht, [...] ich aber wollte Zimmerer werden und so trat ich an Peter Kargruber, Stacher, heran, der einen Maurer- und Zimmereibetrieb führte. Dieser aber sagte, es läge mir das Maurerhandwerk besser. Mir war das gleichgültig und somit blieb ich sieben Jahre bei ihm machte ich mich dann selbstständig. Ab 1954 besuchte ich die Berufsschule in Bruneck. Ich erinnere mich noch lebhaft an unseren Lehrer Johann Töchterle, einen verständnisvollen und kompetenten Praktiker. Die Klasse war im Kolpinghaus in Buneck untergebracht. Auch mein Cousin Silvester Stoll 42 Aus dem Gespräch vom 23. Jänner 2010, Taisten 166

163 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE war bei mir in der Klasse. Der ist dann Lehrer geworden und lebt heute in Mühlbach. Johann Töchterle verunglückte dann mit dem Motorrad unterhalb von Welsberg. Im Jahr darauf unterrichtete Architekt Rauth aus Innsbruck, der beruflich überlastet war. Die Lehrlinge warteten manchmal vergeblich auf ihn, aber sie lernten bei ihm richtig rechnen und kalkulieren. Er war ein guter Mathematiker und konnte vorzüglich freihändig zeichnen. Er plante unter anderem die Gaststube im Hotel Post in Bruneck. Am erwarb ich schließlich den Meisterbrief. Eine meiner ersten großen Arbeiten war Mitte der 50er Jahre das Klarissenkloster Taisten. In den 60er Jahren folgten der Kindergarten, die Mittelschule mit Planer Arch. Josef Kamelger, das Pfarrheim mit Arch. Othmar Barth und das Paul-Troger-Haus in Welsberg. Den Kirchturm in Welsberg renovierten wir vollständig: alter Putz ab und neuer Putz drauf. Auch mein eigenes Heim, den Tirolerhof in Taisten, baute ich selber: 1965 wurde der Grund ausgehoben, 1966 folgte der Rohbau, 1967 wurde die Innenausstattung ausgeführt und 1968 haben wir eröffnet hatte Johann Stoll als Maurerlehrling begonnen, 2002 übergab er den eigenen Betrieb an den Sohn. Um die Kräfte zu bündeln, kam es zum Zusammenschluss mit der Firma Kargruber. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Beim Klarissenkloster Taisten werden die letzen Arbeiten durchgeführt 167

164 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Albin Wagger43 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1954 bis 1957 Albin Wagger Albin Wagger wurde am in Brixen geboren und wuchs in Bruneck auf. Auf fünf Jahre in der Volksschule folgten drei Jahre in der Bürgerschule. Danach war Albin Wagger für drei Jahre auf Lehre beim Feinmechaniker Franz von Egitz sen. Die renomiertesten Unternehmen mit gefragten Arbeitsplätzen waren damals Leitner in Sterzing, Beikircher in Mühlen und Mössmer in Bruneck. Wagger kam beim Turbinenbau in Mühlen bei Sand in Taufers unter, 15 Jahre lang blieb er dort, und seine aktive Berufszeit endete nach weiteren 22 Jahren ( ) als Werkzeugbauer bei der Bound Brook in Bruneck. Von der Berufsschule in Bruneck weiß er noch folgendes: Wir hatten einmal pro Woche Unterricht, am Donnerstag, wenn ich mich richtig erinnere. Unsere Klasse befand sich ganz oben im Kolpinghaus in Richtung Dietenheim. Seine Lehrer waren Eduard Auer, Franz von Egitz sen., Johanna Gruber Kostner, die großen Respekt an der Schule genoss, und eine sehr liebevolle Person war, Ing. Ferdinand Winter und Helmuth Mayr von den Elektrikern, der immer einen Hut aufhatte, und Ing. Fred Schleich von den Hydraulikern. Zu seinen Mitschülern zählten Toni Holzer, Mechaniker aus Sexten, Hubert Jesacher, Hydrauliker aus Bruneck, und Richard Seeber aus Onach, der später als Chauffeur prominenter Politiker tätig war. Den überaus geschätzten Lehrmeister von Egitz sen. beschreibt er so: In der damaligen Zeit hat es keinen gegeben, der über ein solches Wissen verfügte. Eines Tages kam Gottl Crepaz wegen eines Gewindes in die Werkstatt von Franz von Egitz sen. Ich stand vor der Aufgabe, ein 10 mm Gewinde mit 1,5 Steigung zu schneiden. Da galt es, Zahnräder zu wechseln. Crepaz probierte in seiner Werkstatt Schraube nach Schraube, besorgte sich neue, aber keine passte mit dem Gewinde zusammen. Der Gottl kam wieder in die Werkstatt von Franz von Egitz. Ich maß mit der Gewindelehre nach und bemerkte den Fehler, der durch den Zahnradwechsel entstanden war. Ich hatte ein Widword-Gewinde geschnitten. Normalerweise hätte eine Predigt mit nachhaltiger Rüge vom Meister folgen müssen. Franz von Egitz aber sah das anders. Er wandte sich an mich und meinte: Du bist doch zum Lernen da, und hat auf jegliches Schimpfen verzichtet. 43 Gespräch vom 3. November 2009, Reischach 168

165 Johann Kaspar Erardi44 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1955 bis 1957 Johann Erardi Johann Kaspar Erardi wurde am 3. (vor etwa 20 Jahren wurde festgestellt am 4.) in Pflaurenz bei St. Lorenzen geboren. Nach der Volksschule in St. Lorenzen arbeitete er bei Vater Johann, von Beruf Zimmermann starb der Vater und Johann Kaspar ging für acht Jahre zur Firma Rainer in Bruneck. Drei Jahr lang, von 1955 bis 1957, besuchte er die Berufsschule Bruneck, Johann Plankensteiner war einer seiner Lehrer. Der Unterricht fand zweimal in der Woche statt und wir sind ganz gerne hingegangen. Die Schule war nett, erinnert er sich, besonders die Mittagspause war bei den Schülern beliebt. Man aß in verschiedenen Gasthäusern, einmal im Gasthof Harpf, dann in der Habsburg (heute Volksbank) oder im Gasthof Edelweiß (ehemalige Schlosserei Gasser). Das Essen organisierte Direktor Eduard Auer, die Lehrlinge erhielten es kostenlos. Dem jungen Zimmerer hatte es hauptsächlich der alte Harpf angetan, der neugierig mit der Pfeife im Mund den Worten der Schüler lauschte und staunend beteuerte: Die wissen etwas. Die Lehrlinge hatten mit ihm eine mords Hetz und hielten ihn zum Narren. Er besaß das Fischergasthaus, und die Schüler gaben beim Reden untereinander vor, dass da oder dort bei der Kegelbahn ein Brett weggerissen sei. Da geriet der alte Harpf zur Gaudium der Schüler immer wieder in Rage, bis sich dann herausstellte, dass die Behauptungen erfunden waren. Im Rechnen hatten wir den Hans Federer, vom Direktor Eduard Auer haben wir nicht viel gemerkt. Meine Werkstücke, zwei Dachstühle und eine Brücke, waren über lange Zeit im Hotel Bruneck (Schifferegger) ausgestellt, erzählt Johann Kaspar Erardi. Er zeigt die Anerkennungsurkunde, die er anlässlich des Leistungswettbewerbes erhalten hat. In dem Kuvert befinden sich auch seine drei Zeugnisse aus der Lehrlingszeit. Ich war zwar ein sehr ruhiger, aber kein besonders guter Schüler, urteilt Johann Kaspar über sich selber und schildert weiter seine Zeit als aktiver Zimmerer: Ein Bau, an den ich mich noch 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 44 Aus dem Gespräch vom 17. November 2009, Pflaurenz 169

166 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE erinnern kann, ist das E-Werk in Mühlbach oberhalb Gais. In Bruneck habe ich unter anderem auch das Dach auf die Kegelbahn des Gasthofes Edelweiß (Schlosserei Gasser) gesetzt. Schließlich musste die Firma Rainer schließen und auch ich wurde entlassen. Er bekam eine Anstellung in der Säge von Rudi Wohlfarter in der heutigen Brunecker Industriezone, die zur Firma Comotti in Mailand gehörte. Es war weitum die einzige Säge. Rudi Wohlfarter gewährte Johann Kaspar Erardi große Arbeitsfreiheit und garantierte ihm eine unbefristete Arbeitsstelle. 14 Jahre sollten es werden. Staub und Zugluft setzten seiner Lunge zu, sodass sein Arzt ihn in das Sanatorium von Brixen einweisen ließ. Nach der Genesung sah er sich nach einer Stelle als Schulwart in näherer Umgebung um. St. Johann und Innichen standen zunächst zur Wahl ging er für ein Jahr nach St. Johann, im Jahr darauf kam er an der Mittelschule Röd unter und blieb dort 12 Jahre lang. Seit 1985 ist er in Pension. Heute täfelt er noch so manche Stube, spaltet und schichtet das Brennholz über Jahre im Voraus auf und wenn ein schöner Tag lockt, ist er im Wald beim Schwammerlsuchen anzutreffen. Zeugnis der 1. Klasse: 1955 Eduard Auer Direktor Thomas, Schöpfer sen. Fachlehrer, Ernst Mariner Präsident 1. Preis beim Leistungswettbewerb der Südtiroler Handwerkslehrlinge 1955 Eduard Auer Dr. Ing. R. Griesser 170

167 Stefan Lercher45 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1956 bis 1959 Stefan Lercher Stefan Lercher wurde am in Prags geboren, wo er die Volksschule besuchte. Stefan arbeitete bei einem Bauern, wollte Mechaniker werden, die Mutter aber riet ihm nachdrücklich zum Schneiderberuf, da sei er immer in einem warmen Raum. Am 27. Dezember 1955 begann Stefan Lercher mit 16 Jahren die Schneiderlehre bei Johann Kathrein ( Jahrgang 1910) in Toblach. Heute ist dort das Trachtenkunsthandwerk untergebracht. Stefan Lercher erzählt: Kathrein hatte seinerzeit bei Pachner in Welsberg gelernt und war Herrenund Damenschneider. Von den Lehrpersonen ist mir noch Anton Wojta bekannt. Wir hatten 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Stefan Lercher war immer schon ein begeisterter Radfahrer 45 Aus dem Gespräch vom 25. Dezember 2009, Welsberg 171

168 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE einmal in der Woche Schule. Gegessen haben wir im Gasthof Mondschein. Ich weiß noch, wie wir da jeden Tag über das Stiegele hinaufgingen. Von Toblach bin ich teilweise sogar mit dem Rad in die Berufsschule nach Bruneck gefahren fanden die Olympischen Spiele in Cortina d Ampezzo statt, und da bekamen wir Einiges zu tun. Besonders beliebt waren die neu in Mode gekommenen elastischen Keilhosen, auch die berühmten Pumphosen haben wir geschneidert. In der Berufsschule haben wir selber auch mit Passion einen Musterkatalog gebastelt, z. B. mit Fellen für Mäntel vom Nerz usw. Im Knopf- Loch-Nähen war ich ein Spezialist und wurde sehr gelobt. Den ersten Anzug habe ich für mich selber gemacht. Ich hatte eine Vorliebe für Hosen und so war mein Gesellenstück eine Stulpenhose. Nach Abschluss der Lehre blieb ich bis 1960 bei Kathrein. Dann musste ich für 18 Monate zum Militär. Mich verschlug es nach Orvieto, wo ich die gesamte Zeit als Bursch sciaquino bei einem Tenente Dienst tat. Natürlich traf es mich da, auch Aufgaben für seine Familie zu übernehmen. Nach der Militärzeit kehrte ich bis 1969 zu Kathrein zurück. Inzwischen aber hatten die Schneidereien große Konkurrenz bekommen und wurden allmählich von den Konfektionen verdrängt habe ich dann auch geheiratet. Da Stefan Lercher zunächst die gewünschte Anstellung bei Kaiserwasser in Innichen 1969 nicht erhielt, arbeitete er im November und Dezember 1969 als Hilfsarbeiter bei Pellegrini in Toblach, wo bei minus 17 Grad für die Firma Nordpan in Olang Blindstöcke gesetzt werden mussten. Anfang 1970 war Stefan Lercher dann bei Gert Fischer in Toblach beschäftigt. Dort galt es, Fernsehantennen mit den Farben grün, gelb, weiß und rot zusammenzustellen. Im April 1970 ging es endlich fix zu Kaiserwasser nach Innichen. Am 6. Jänner 1971 kaufte Trenker das Brotgeschäft in Welsberg, das seine Frau führen sollte. Bis zu seiner Pensionierung 1993 half er dann dort mit. Stefan Lercher (1. von re.) mit seinem Meister Johann Kathrein (2. von li.), dessen Frau (1. von li.) und dessen Sohn Günther (2. von re.) 172

169 SCHÜLERINNEN UN SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Stefan Lercher kann sich noch an einzelne Mitschülerinnen und Mitschüler aus der Berufsschulzeit erinnern, so an Oswald aus Meransen, der bei der Schneiderei Mohr in Toblach lernte und später Maschinenhändler wurde, oder an Mimi Kofler, die Chefin des Hotels Olaga in Olang. Sein Resümee: Auf Dauer wäre das Schneiderhandwerk aber mein Ruin gewesen, weil ich heute noch nicht über längere Zeit still sitzen kann. Da hat es das Schicksal mit mir gut gemeint und mir neue Chancen mit mehr Bewegungsmöglichkeit geboten. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Sogar zur Berufsschule nach Bruneck fuhr Stefan Lercher mit dem Fahrrad 173

170 SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Konrad Zingerle46 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1961 bis 1964 Kommissionsmitglied in den 70er Jahren Konrad Zingerle Konrad Zingerle wurde am in Antholz geboren und besuchte die Volksschule in Antholz-Mittertal. Meine Mutter war Schneidemeisterin, erzählt Konrad Zingerle, mit sechs Jahren musste ich von daheim weg und musste für die Kost Vieh hüten. Ich war auch bei einem Bauern auf dem Staller Sattel. Dann brachte man mich nach Siebeneich zu den Paterbrüdern. Dort hatte ich die Ehre, den bekannten Bienenmuch kennenzulernen. Wenn ich daheim war, habe ich gerne gekocht, hauptsächlich Mus und Brennsuppe. Zuerst wollte ich eigentlich Knecht werden wegen der Muskeln, dann begann mir der Kochberuf zu gefallen. Da erfuhr ich über die Hirber Linde, die Kellnerin bei Pitscheider in Bruneck war, dass ein Konditorlehrling gesucht wurde. Am 21. November 1960, mit 14 Jahren, begann Konrad Zingerle die Lehre in der Konditorei Pitscheider (heute Stadtcafe) in Bruneck. Dort habe ich Wolfgang Heiss aus Brixen kennengelernt, fährt Konrad fort, der Mundharmonika spielte und diese Kunst dann auch mir beibrachte. Er ist dann von Pitscheider weg. Die Arbeitszeit bei Pitscheider dauerte von 7 Uhr früh bis 7 Uhr abends, von halb eins bis zwei war Mittagspause. Drei Jahre lernte er bei Pitscheider und besuchte die Berufsschule in Bruneck: Wir hatten damals den Unterricht im Motoclub-Lokal des Gasthofs Mondschein. Unser Lehrer Paul Ziller stammte aus Bayern und war am Ende des Krieges da geblieben. Ich kann mich noch daran erinnern, dass er einen berühmten Bruder in Amerika hatte, der durch die Entwicklung eines Patentes reich geworden war. In der Lehrzeit habe ich einiges mitgemacht: Bei 15 Grad Kälte haben sie mich in die Rienz geworfen und drüben haben die Konditorgesellen gewartet. Allerdings habe ich dadurch schwimmen gelernt, und das hat mich abgehärtet. In der Früh vor Arbeitsbeginn musste ich mein Hemd ausziehen und mir wurde ein Kübel kaltes Wasser übergestülpt. Paul Ziller hat mich immer Sepp gerufen: Sepp, hopp, hopp! Sepp, komm her! Dennoch will ich ihm nichts vorhalten. Beson- 46 Aus dem Gespräch vom 26. Jänner 2010, Toblach 174

171 Winkler, der spätere Konditor in Bruneck, und Hubert Mutschlechner, der Bäcker beim Trenker in Toblach war. Der kleine Konrad Zingerle ders gut gelangen dem Paul Ziller die Pralinen, da war er ein Meister. Paul Ziller hat mich dann immer in den Pfalzner Wald zum Pilzesuchen mitgenommen. Er brachte immer einige Kilo nach Hause, ich musste mich mit wenigen Dekagramm begnügen. Die haben wir dann in Stegen verkauft. Er erklärte mir immer auch die Kräuter, die wir da und dort fanden. Den Maiausflug mit der Berufsschule machten wir damals zum Gardasee. Zu meinen Mitschülern gehörten ein Ferdigg, ein Miribung, Richard In Fachrechnen hatten wir den Professor Neumair, ein Antiquitätensammler, der uns mit Engelsgeduld das Bruchrechnen beibrachte, Zähler mal Zähler usw. Wenn wir einmal bei einer Prüfung etwas nicht herausgebracht haben, hat er es ausgerechnet und uns das Ergebnis in den Mund gelegt. Trafen wir ihn später zufällig, hat er immer wässerige Augen bekommen. Die ehrliche Haltung unserer Lehrer hat uns tief beeindruckt, wir hatten Respekt und es gab keine Hinterfotzigkeit. Meine Schwäche war immer die geometrische Vorstellungskraft, aber mit Ehrgeiz habe ich auch diese Hürde geschafft. Am 30. Juni 1964 machte Konrad Zingerle erfolgreich die Gesellenprüfung, sein Gesellenstück war eine Torte. Dazu musste er die Creme und die Glasur herstellen, die Schrift und die Verzierung, eine Blume, waren aufzuzeichnen und auf der Torte anzubringen. Es folgten sechs 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Klassenfoto vor der Kapuziner Kirche in Bruneck Konrad Zingerle (1. von re.) 1963 mit seinem Lehrer Paul Ziller (stehend 3. von li.) und seinen Mitschülern: Johann Wolfsgruber Bäcker (stehend 2. von li.), Hubert Mutschlechner - Bäcker (stehend 4. von li.), Sießl Bäcker (stehend 5. von li.); vorne hockend: 2. von li. Dapoz und 1. von re. Miribung 175

172 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Saisonen in Gröden. Als Kurt Pitscheider, der Sohn des Hauses, verunglückte, wurde Konrad Zingerle 1967 nach Bruneck zurückgeholt. Bis zur Auflassung des Betriebes 1984 arbeitete er dort. Mit dem Dreiradler brachte er sein Hab und Gut zu Richard Winkler, dem Konditorkollegen in Bruneck, und durfte es dort vorerst zwischenlagern: Ich stand auf der Straße drückte er noch einmal zwei Jahre lang die Schulbank schaffte er die Meisterprüfung und begann selbstständig zu arbeiten. Neben der Arbeit als Konditor ist die Musik seine Leidenschaft. Schon damals in Bruneck war er Mitglied der Bürgerkapelle Bruneck. Doch als der Stress beruflich zunahm, musste er das Hobby hinten anstellen. Später lernte er einen blinden Musiker kennen und schloss mit ihm Freundschaft: Er hat mich mit der Volksmusik aus aller Welt bekanntgemacht. Und wir sind dann und wann auch aufgetreten und haben mit unseren Rhythmen das Publikum begeistert. Der Bruno war ein toller Bursche und er hat mir den besonderen Reiz der Molltonarten vermittelt. Zuerst habe ich ihn auf der Ziehharmonika nur begleitet, allmählich war ich sogar imstande, die Melodien zu spielen. Während der 1970er Jahre war Konrad Zingerle mit seinem ehemaligen Lehrer Paul Ziller in der Prüfungskommission der Bäcker und Konditoren und für Fachtheorie zuständig. Bei den Prüfungen kam es manchmal zu außergewöhnlich emotionalen Situationen: Da kam es dann auch vor, dass ein Lehrling derart schlatterte, dass er nicht mehr imstande war, eine Schrift auf eine Torte zu setzen. Das war eine Aufgabe, die jedem angehenden Gesellen gestellt wurde. Da nahm ich dann ein Blech und sagte zum Lehrling: Probier die Schrift auf dem Blech anzubringen, auf die Torte setze ich sie dann. Und tatsächlich gelang ihm die Schrift auf dem Blech und ich übertrug sie auf die Torte. Da fiel mir auch mitunter einer der Lehrlinge spontan dankbar um den Hals. [...] Die praktischen Prüfungen hielten wir beim Röck in Sand in Taufers oder beim Pitscheider in Bruneck ab. Am 21. November 2010 beging Konrad Zingerle das 50jährige Berufsjubiläum. Bei einem Dessertkochkurs in Toblach, der ein großer Erfolg war. Von li. nach re.: 1. Konrad Gartner Koch, 2. Markus Tschurtschenthaler Koch, 4. Bruno Steiner Koch, 5. Konrad Zingerle Konditor, 8. Karl Oberlechner Koch, 9. Karl Volgger Koch 176

173 Natalina Coppe (Natalina Gregori) verheiratete Hochwieser Schülerin an der Berufsschule Bruneck 1951/52 Natalina Coppe Natalina Coppe wurde 1931 in Bozen geboren. Sie wurde aber auf einem Hof in Niederrasen in Pflege genommen und wuchs dort auf. Bis zum Alter von zwölf Jahren musste sie die italienische Volksschule in Rasen besuchen, weil sie einen italienischen Namen hatte. Sie hätte so gerne wenigstens am Nachmittag die deutsche Schule besucht, aber die deutschen Lehrpersonen verwehrten ihr das, warum, das versteht sie heute noch nicht. 1944/1945 durfte sie dann endlich in die deutsche Volksschule gehen. Sie arbeitete bei einem Bauern und durfte dann 1951 auf eigenen Wunsch die Berufsschule für Handel besuchen. Mit dem Rad ging es nach Olang zum Bahnhof und mit dem Zug nach Bruneck und zurück. Anschließend wollte sie noch die Marco-Polo-Schule in Bozen absolvieren, aber das gestatteten die Zieheltern nicht mehr. Aus Dankbarkeit wollte Natalina auch nicht darauf beharren. Und dann habe ich doch noch die Hotelfachschule im Hotel Bruneck besucht. Etwas lernen zu dürfen, das war der innigste Wunsch in meinem Leben. Und das ist mir dann später so oft zugute gekommen. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 177

174 SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DER ERSTEN JAHRE Maiausflug nach Rodeneck Reihe von links: 2. Herma Tasch (am Boden), Tochter des Lehrers Anton Tasch, 3. Anna Volgger, 4. Emma Oberhuber; 2. Reihe von links: 1. Bruno Frenes, 2. Klaus Baumgartner, 3. Antonia Niederegger, 4. Albuin Mair; 3. Reihe von links: 2. Natalina Coppe, 4. Hans Pescoller (halb verdeckt), 5. Anton Tasch, der Lehrer, 8. Herbert Pescoller, 9. (etwas davor) Paul Trenker, 10. Adolf Bachmann, 10. Eleonore Außerhofer, 11. Otto Knoll 178

175 Vom Schüler zum Lehrer

176 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Viele Schülerinnen und Schüler sind der Berufsschule Bruneck über die eigene Schulzeit hinaus treu geblieben. Als Lehrerinnen und Lehrer engagieren sie sich heute für die jungen Menschen und setzen dabei auch auf die Erfahrungen aus den persönlichen Lehrjahren. Von den über 180 Lehrpersonen, die heute am Berufsbildungszentrum Bruneck arbeiten, waren 36 schon als Lehrlinge oder Fachschüler ein Teil der Schulgemeinschaft. 180

177 Thomas Schöpfer47 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1951 bis 1953 Lehrer an der Berufsschule Bruneck 1955/56 Thomas Schöpfer Thomas Schöpfer wurde 1936 in Rasen geboren. Sein Vater war Zimmermeister. Nach der Volksschule in Rasen besuchte er 1950 und 1951 in der Berufsschule in Bruneck den Tischlerkurs unter dem Lehrer Herbert Doležal fand der Unterricht in der heutigen Mittelschule Karl Meusburger, 1951 in der Blitzburg statt wechselte Thomas Schöpfer zu den Zimmerern, deren erster Kurs in diesem Jahr begonnen hatte. Der Vater von Thomas, Thomas Schöpfer sen., kam 1901 in Rasen zur Welt. Das Handwerk des Zimmerns erlernte er beim Zimmereibetrieb Zelger in Innichen. Nach der Lehrzeit begann als freiberuflicher Zimmerer in Rasen. Aufgrund seines Bekanntheitsgrades wurde er als Zimmererlehrer an die Berufsschule in Bruneck berufen, wo er ab Herbst 1952 bis Mitte der 50er Jahre unterrichtete. Schule und Betrieb wurden ihm allmählich zuviel, sein Nachfolger an der Schule war Johann Plankensteiner. Von besuchte Thomas Schöpfer jun. die Bauhandwerkerschule in Bozen. Im Winter 1955 und 1956 arbeitete er im Büro von Ing. Geat & Ing. Roth im Gebäude, Thomas Schöpfer sen., der erste Lehrer der Zimmerer an der Berufsschule Bruneck 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 47 Aus dem Gespräch vom 10. September

178 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Der Zimmermeister Thomas Schöpfer sen. war sozusagen der Spezialist für Kirchtürme 182

179 1947 präsentierte sich stolz der fertige Kirchtum in Stegen wo heute das Michael-Pacher-Haus steht. Dann leistete er den Militärdienst und machte die Berufspraxis in Brixen. Ing. Geat und Ing. Roth, Lehrer bei den Maurern an der Berufsschule Bruneck, ersuchten 1959 Thomas Schöpfer, bei Bedarf den Unterricht bei den Maurern für sie zu übernehmen. Ing. Roth warnte ihn damals vor folgender Situation: Schöpfer, passen Sie auf! Um Uhr steht einer auf und geht. Thomas Schöpfer wurde mit einem feierlichen Grüß Gott bei der Zeichenstunde begrüßt. Tatsächlich stand Punkt Uhr ein Schüler auf und wollte die Klasse verlassen. Kurzentschlossen nahm ihm Schöpfer das Zeichenblatt ab, zerriss es und rügte den Lehrling. Dieser senkte den Kopf, begab sich auf den Platz und setzte die Arbeit fort. Für Thomas Schöpfer ist es heute noch ein Rätsel, dass Ing. Roth nicht imstande war, diesen Schüler zurückzuhalten. Die Lehrlinge waren Wochenschüler, die Schöpfer in einer Klasse im Kolpinghaus von Uhr bis Uhr unterrichtete. Die Praxis und speziell die Gesellenprüfungen wurden an den Firmensitzen abgehalten machte sich Thomas Schöpfer selbstständig und gründete seinen eigenen Betrieb, der zuerst Zimmerer- und später Maurerarbeiten durchführte, weil immer mehr Zimmereibetriebe entstanden waren. Thomas Schöpfer beschäftigte zeitweise bis zu 17 Mitarbeiter und ging 1995 in Pension. Seine Tochter setzt die Bautradition der Familie als Architektin und sein Sohn als Ingenieur fort. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Der Kirchturm in Franzensfeste wurde Opfer der Bombardierungen, 1946 ließ ihn Thomas Schöpfer sen. wieder auferstehen 183

180 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Luis Peintner48 Schüler an der Berufsschule Bruneck anfangs der 50er Jahre Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1981 bis 1983 Luis Peintner Luis Peintner wurde am in Bruneck geboren. Nach der Volksschule in Bruneck folgte ein Jahr Berufsschule im Fachgebiet Metall, da es für Hydrauliker Anfang der 50er Jahre noch keine eigene Klasse gab. Bruneck die Hydrauliker unterrichtet. 1981/82 und 1982/83 in der 3. Klasse die Fachrichtung Heizung & Sanitäre Anlagen. Das war eine Die Ausbildung im technischen Bereich machte er von 1960 bis 1963 in Stuttgart. Über den Fernlehrgang in Darmstadt bildete er sich zum Heizungs-, Sanitär- und Lüftungstechniker aus. Nach dem Besuch des Meisterkurses in Brixen legte er in Bozen die Meisterprüfung ab. Besonders beeindruckt hatte ihn Ing. Fred (Alfred) Schleich, der vom 1. August 1957 bis zum 30. April 1959 bei der Firma seines Vaters beschäftigt war und zwischendurch auch die Hydrauliker an der Berufsschule Bruneck unterrichtete. Als erster hat Ernst Kiebacher aus Toblach die Hydrauliker an der Berufsschule unterrichtet. Auf ihn folgten Ing. Fred Schleich, Karl Winkler, Hermann Reden, Hansjörg Oberleiter und Walter Weger Ich habe zwei Schuljahre hindurch an der Berufsschule Der unverwüstliche Ing. Fred Scheich bei einem Rodelrennen der Firma Peitner 48 Aus dem Gespräch vom 31. August 2009, Bruneck 184

181 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER anstrengende Zeit. Ich weiß noch die Namen meiner Schüler: 1981/82 waren es 31 Schüler! Hermann Aichner, Peter Althuber, Ludwig Arnold, Othmar Aschbacher, Georg Augschöll, Klaus Brugger, Daniel Clement, Walter Costa, Florian Engl, Christof Harrasser, Peter Huber, Ernst Kammerer, Bruno Lahner, Erich Lechner, Oswald Lercher, Paul Niederkofler, Konrad Niederwolfsgruber, Manfred Pischíng, Christian Plankensteiner, Alexander Ploner, Andreas Pramstaller, Benedikt Ragginer, Wolfgang Schnarf, Siegfried Seeber, Paul Seeber, Johann Steger, Martin Steiner, Manfred Stimpfl, Karl Heinz Trebo, Herbert Unterfrauner und Helmuth Wieser. 1982/83 waren es gar 37: Philipp Althuber, Wolfgang Chur, Erwin Ebner, Oswald Ellecosta, Markus Ferrari, Erich Golser, Lorenz Graber, Hubert Hitthaler, Josef Hopfgartner, Gottfried Innerkofler, Kurt Knollseisen, Ernst Kraler, Andreas Lechner, Oskar Lechner, Franz Lercher, Peter Mader, Manfred Mair, Pius Mair, Günther Marsoner, Günther Neuhauser, Hugo Neumair, Rudolf Niederkofler, Emil Oberegger, Reinhard Oberhammer, Hans Oberleiter, Josef Peintner, Andreas Piffrader, Albert Rovara, Manfred Schmalzl, Othmar Seeber, Paul Seeber, Franz Steger, Martin Steurer, Reinhard Stoll, Josef Unterfrauner, Karl Walder und Marallo Zannet. Und dann habe ich auch noch beim Meisterkurs Heizungstechnik unterrichtet. Sanitärtechnik hat Peter Untergassmair aus Olang übernommen. Der Meisterkurs begann im Jänner 1983 und endete im Juni Die Unterrichtstage waren auf Dienstag, Mittwoch und Samstag verteilt. Darauf war ich eine Zeitlang auch Mitglied der Prüfungskommission. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Ing. Fred Schleich (re.), der Trainer der Fußballmannschaft der Firma Peintner; in den 60er Jahren betreute er den SSV Bruneck; in der Mitte Luis Peintner 185

182 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Willi Rainer49 Schüler an der Berufsschule Bruneck von 1954 bis 1957 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1957 bis 1976 Wilhelm Rainer Wilhelm Rainer wurde am in Winnebach geboren. Die Volksschule besuchte er in Sexten und die Mittelschule holte er später über die Abendschule in Bruneck nach. Rückblickend weiß Wilhelm Rainer noch zu berichten, dass der Raum für den Praxisunterricht und die Prüfungen in der sogenannten Empore im Kolpinghaus untergebracht war. Ansonsten hatten die Schneider den Klassenraum im 1. Stock neben den Tischlern. Es waren meist gemischte Klassen mit lauter netten Mädchen. In der Pause gingen der Direktor Eduard Auer, Von 1954 bis 1957 erlernte Wilhelm Rainer beim Meister Johann Tschurtschenthaler in Sexten das Schneiderhandwerk. Aus der Zeit der Berufsschule kann er sich noch lebhaft an den Theorielehrer Paul Ortler und den Praxislehrer Anton Wojta erinnern. Im Juni 1957 schloss er dann die Berufsschule erfolgreich ab. Wilhelm Rainer wurde 1961 pragmatisiert, d. h. er kam in die Stammrolle. Ab 1963 wechselten die Schneider nach Meran, dort gab es 3-monatigen Blockunterricht; Rainer wechselte das Fach und unterrichtete bis 1976 Gemeinschaftskunde in den Handwerksklassen. Deutschlehrer war Anton Oberkofler. Vor der alten Berufsschule, dem Kolpinghaus, gegenüber dem Cafè Mahl: In der Mitte Fachlehrer Paul Ortler, hinten der zweite von li. Willi Rainer 49 Aus dem Gespräch vom 25. August 2009, Bruneck 186

183 es vorkommen, dass die Lehrlinge älter als die Lehrer waren. Wilhelm Rainer machte die Beobachtung, dass der Beruf einen Menschen prägt: Die Schneider waren stets ruhige und gemütliche Leute, die Mechaniker waren da schon lebendiger und die Maurer protzten mit Muskeln und Kraft. Ab 1959 standen Besuche in der Mössmerfabrik auf der Tagesordnung, um Schule und Leben zu verbinden. 3. Schneiderklasse auf Betriebsbesichtigung bei Mössmer 1959: li. neben dem Balken Willi Rainer, re. vom Balken Pepi Pescolderung (Gasser Peppile), Musterdesigner, in der Mitte Bruno Frenes heute Ulbrich der Metalllehrer Max Brugger und Willi Rainer oft in das nahe gelegene Cafe Mahl, um sich zu stärken. Die Aufsicht in der Klasse übernahm inzwischen freiwillig Herbert Doležal, der Tischlerlehrer wurde die Gesellenprüfung für einen Handwerker Pflicht. Da konnte Zeitweise wurden die Weber und die Strickerinnen zusammen mit den Schneidern unterrichtet. Aus dieser Zeit nennt Wilhelm Rainer klingende Webernamen wie Schuen, Tavella oder Eppacher. Im 1963 erbauten Gebäude, heute Trakt A, befand sich die Schneiderklasse im 2. Stock. Als großes Vorbild nennt Rainer den Lehrer Franz von Egitz sen. wegen seiner fachlichen und pädagogischen Kompetenz: Er war wirklich auf Draht! 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 3. Klasse Schneider mit den Weber- und Strickerinnen, 1962 in der Mössmerfabrik: in der Mitte Willi Rainer, der Mann hinter dem Gitter ist Franz Kaser, der Vater vom Schriftsteller N. C. Kaser, Portier bei Mössmer 187

184 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Der traditionelle Schulausflug 1963 mit den Schülern der Schneiderklasse 188

185 Max Brugger50 Schüler der Berufsschule Bruneck von 1956 bis 1958 Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1962 bis 1993 Max Brugger Max Brugger wurde am in Gais geboren. Die Volksschule besuchte er in Gais, damals noch 8 Jahre lang, er wiederholte dabei die 5. Klasse dreimal. Danach arbeitete er einige Zeit daheim am elterlichen Hof und zwei Monate in der Mössmer in Bruneck; seine Arbeit war die Wolle aufbereitung. Diese Arbeit behagte Max überhaupt nicht. Die Arbeitsstelle bei Mössmer übernahm sein Bruder, der als gelernter Rader keine Arbeit fand. Der Bruder versprach Max, ihn zu unterstützen und bei Bedarf auch finanziell zur Seite zu stehen. Max wollte schon immer einen feinen Beruf erlernen. Und so begab er sich zu Franz von Egitz sen. in die Werkstatt nahe der heutigen Kuntnerbrücke. Damit hatte der Feinmechaniker Franz von Egitz zwei Lehrbuben, Albin Wagger und eben Max Brugger. Max ging die Arbeit schnell von der Hand, sie gefiel ihm sehr. Er zeigte schon bald große Geschicklichkeit und Fertigkeit, bereits nach einem halben Jahr konnte er Arbeiten selbstständig ausführen. Max Brugger besuchte die Berufsschule in Bruneck, die bereits ganztägigen Unterricht vorsah. Eduard Auer unterrichtete die Bereiche Werkstoffkunde und Rechnen, Franz von Egitz sen. hingegen Arbeitskunde und Praxis. Weil Max Brugger so tüchtig war, ließ ihn Direktor Auer die zweite Klasse überspringen und somit besuchte Max bereits 1957/58 mit Erfolg die dritte. Früher halfen sich die Metallbetriebe gegenseitig aus. Hatte man im Betrieb von Franz von Egitz sen. etwas zu schweißen, so ging man damit zum Crepaz, zum Gasser oder 1960 erhielt Max Brugger ein Zeugnis für Ausdauer 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 50 Aus dem Gespräch vom 3. August 2009, Gais 189

186 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER zum Pezzei. 1959/60 arbeitete Max bei Franz von Egitz sen machte er den Meisterkurs in Innsbruck, der ein halbes Jahr dauerte, Max Brugger war der einzige Südtiroler. Sodann bewarb er sich um eine Stelle bei der Firma Stubenruß in Brixen, die Beregnungsanlagen herstellte. 120 Lire pro Stunde wären sein Lohn gewesen. Er rechnete kurz nach und das Angebot schien ihm zu niedrig angesichts der Tatsache, dass er auswärts schlafen und essen musste. Daher kehrte er zu Franz von Egitz sen. zurück, der ihm 110 Lire pro Stunde bezahlte. Nebenbei bildete sich der junge und wissensdurstige Max Brugger über Fernkurse weiter. Per Post ließ er sich zum Beispiel die Unterlagen für Maschinenbau aus Darmstadt kommen, studierte sie und schickte die gestellten Aufgaben ausgefüllt zurück, denn er wollte sich zum Techniker ausbilden. Abschlusszeugnis von Max Brugger 1958 Nach dem Meisterkurs bekundete Max Brugger beim Berufsschuldirektor Eduard Auer Interesse am Unterricht. Es war keine Stelle frei, Auer stellte ihm aber eine Anstellung in Aussicht. Zwischenzeitlich arbeitete Max bei der Firma Ambach, die neben der Elektroabteilung auch eine Schlosserei mit sechs Angestellten führte. Ing. Anton Pugneth war der Chef wurde Max Brugger in die Prüfungskommission an der Berufsschule berufen, und im Herbst 1962 begann er seine Unterrichtstätigkeit. Damals gab es drei erste Klassen, eine übernahm Max 1964 Metaller und Hydrauliker. Ganz li. Direktor Eduard Auer, 3. vorne re. Einspringlehrer, Max Brugger und Helmut Auer, hinten re. Schuldiener Johann Oberhammer 190

187 Auszeichnungsdiplom von Max Brugger 1958 Das Meisterprüfungzeugnis 1961 Brugger. In der Klasse waren Hydrauliker, KFZ- Mechaniker, Spengler, Schlosser, Schmiede und Elektromechaniker. Der Unterricht fand noch im Kolpinghaus im größten Raum statt. Zur ersten Klasse erhielt Max noch die 2. und die 3. Spenglerklasse. Im Dezember 1963 übersiedelte die Berufsschule vom Kolpinggebäude in die neu erbaute Berufsschule. Für die 2. und 3. Klasse der Installateure war ab nun Ing. Fred Schleich, für Metall Max Brugger zuständig. Ab 1964 übernahm Helmut Auer, der Sohn des Direktors, die Mechaniker. Nach dem Tod von Eduard Auer 1966 wurde Dr. Hans Rubner zum Direktor der Berufsschule bestellt. Mit ihm kamen auch Willi Simma als Lehrer für die Mechniker und Hermann Reden für die Hydrauliker neu an die Schule. Anfänglich orientierten sie sich an Max Brugger und hospitierten wiederholt in seinen Stunden. Die Elektriker unterrichtete Helmuth Mayr. Am Abend und am Samstag gab es dann noch die Meisterkurse für die Industriebetriebe. Neben dem Unterricht wurden auch Tageskurse für die Birfield-Arbeiter abgehalten. Die alten Werkstätten wurden eigentlich wegen der Birfieldkurse aufgebaut. Helmut Auer gab dort den Praxisunterricht, Brugger erstellte die Programme, die abgesprochen und gemeinsam ausgearbeitet wurden. Max Brugger beschreibt seine Direktoren folgendermaßen: Eduard Auer Lebenserfahrung und Lebenspaxis, Dr. Hans Rubner Genauigkeit und Vertrauensbewährung, Adolf Unterpertinger Spontaneität und Diplomatie, Anton Oberkofler Kameradschaft und Kollegialität, Hubert Rubner Korrektheit und Verlässlichkeit. Die heutigen Metalllehrer Hubert Mairvongrasspeinten und Bernhard Willeit waren Schüler von Max Brugger. Hubert Mairvongrasspeinten hat dann sukzessive seine Klassen übernommen. Entsetzt ist Max Brugger heute noch über den Unfall Helmut Auers: Ein Teil hatte sich aus der Drehbank gelöst und ihn an Gesicht und am Oberkörper getroffen. Er wurde dabei erheblich verletzt. Und es gab noch einen anderen tragischen Vorfall: An einem Faschingsdienstag fuhr Max Brugger mit Willi Simma über die Silvesterabfahrt. Willi Simma kam plötzlich aus unerklärlichen Gründen schwer zu Sturz. Max begab sich sogleich zu ihm und erkundigte sich nach seinem Befinden. Willi Simma winkte ab und 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 191

188 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Der Meisterbrief von 1961 gab zu verstehen, dass er ok sei. Nach einer Woche aber merkte man Willi schon in der Runde im Hotel Bruneck mit Helmuth Mayr und Hermann Reden an, dass etwas nicht stimmte. Er trank keinen Wein mehr, sondern nur mehr Tee, den er dabei hatte. Auch der frühere Humor war verflogen. Er kam ins Krankenhaus Bruneck, dann nach Innsbruck, wo er verstarb. Da mit der Zeit bei den Gesellenprüfungen in den einzelnen Berufsschulen Unterschiede festgestellt wurden, ging Max Brugger daran, die Programme zu vereinheitlichen und organisierte Fachgruppengespräche auf Landesebene. In der Regel kam man in Brixen zusammen. Ein besonderes Anliegen für Max Brugger war auch immer die Betriebsbesichtigung mit den Klassen: die 2. Klasse besuchte die Birfield oder Boundbrook, die 3. Klasse zusammen mit den Hydraulikern vormittags die Tiroler Röhrenwerke, nachmittags den Alpenzoo, oder man fuhr nach Bozen in die Herstellerfirma für Lieferwagen, oder gar nach Brescia, wo aus Alteisen Schienen usw. hergestellt wurden. Für den Lehrer Max Brugger war es immer wichtig, dass die Schüler beobachteten (Gießen, Putzen usw.), den Prozeß vom Rohmaterial zum Produkt direkt erleben und verfolgen konnten. Damals waren die Lehrer an der Berufsschule angehalten, im Sommer in einem Betrieb zu praktizieren, einmal in einer Schmiede, einmal bei einem Maschinenschlosser usw., ich zum Beispiel war beim Tutzer. Eine Konferenz von 1966 Direktor Eduard Auer (stehend) mit Lehrern 192

189 Sebastian Mair Mair Wastl51 Ende der 50er Jahre Schüler an der Berufsschule Bruneck Lehrer an der Berufsschule Bruneck von 1973 bis 2000 Sebastian Mair Sebastian Mair wurde 1943 in Toblach geboren. Sein Vater war Bauer und fiel im Zweiten Weltkrieg. Zur Volksschule ging Wastl in Toblach, zur Mittelschule in Bruneck. Wastl zeigte schon von Jugend auf Interesse an der Technik. Er hätte gerne weiterstudiert, aber dafür fehlte das Geld. Die Mechanikerlehre begann Wastl bei Konrad Oberhammer in Welsberg. In dieser Zeit besuchte er auch drei Jahre lang die Berufsschule in Bruneck. Direktor Eduard Auer war auch Lehrer bei den Mechanikern und Schlossern. Der Unterricht fand im Kolpinghaus statt. Mitschüler von Willi Simma waren Franz Vaja aus Mühlbach und Sigi Neumair aus St. Georgen. Er war 1958 dabei, als Konrad Oberhammer beim Schweißen eines Lkw-Tanks eine heftige Explosion verursachte. Seine Arbeitskleidung fing Feuer. Löschversuche mit Decken nützten nichts. Deshalb lief der Mechanikermeister zunächst in Panik um den Lkw herum und verlor dadurch wertvolle Zeit. Gleichzeitig entfachte sich das Feuer durch das Laufen immer heftiger. Konrad Oberhammer rannte schließlich auf den nahen Gsieser Bach zu, wälzte sich die Böschung hinunter und versuchte das Feuer im Bach zu löschen. Aber auch das half nichts. Wastl, der Lehrling, eilte ihm zu Hilfe, fing selber Feuer, konnte es aber glücklicherweise durch das Wälzen über die Böschung Wastl Mair (re.) mit seinen Mechanikerschülern bei der Praxis Ende 1970/Anfang JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 51 Aus dem Gespräch vom 18. Jänner 2010, Bruneck 193

190 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER entwickelt. Ursprünglich waren sie bei den Schlossern angesiedelt. Dann ging Wastl Mair zur Firma Prinoth nach Gröden. Ernst Prinoth war damals als Rennfahrer der Formel 1 ein Begriff. In der Werkstatt von Prinoth befasste man sich damals mit dem Auffrisieren von Motoren. Eine Ehre für Wastl Mair Mechaniker beim berühmten Ernst Prinoth in Gröden! löschen. Durch die Aufregung bzw. durch den Schock verstrich unnötig viel Zeit und niemand wusste recht, was zu tun wäre. Konrad Oberhammer verstarb wenige Tage später auf Grund der starken Verbrennungen. Wastl Mair kommt auf die geschichtliche Entwicklung der Mechaniker zu sprechen: Die Mechaniker haben sich aus den Wagenmachern 1962 war Wastl Mair dabei, als die erste Schneekatze, ein Raupenfahrzeug, entwickelt wurde. Am Goldenen Sonntag fand die erfolgreiche Jungfernfahrt auf die Seceda mit Prinoth, Wastl Mair und anderen Mitarbeiter statt. Bis 1963 blieb Wastl Mair in Gröden. Er begann ein Fernstudium an der Universität von Innsbruck, musste aber zum Militär einrücken, wo er als Motorista tätig war. Nach dem Militär arbeitete Wastl Mair bei der FIAT, Garage Dolomiten (heute Famila) drei Jahre lang als Mechaniker und sieben Jahre als Collaudatore. Wastl Mairs Vorgänger war Willi Simma. Da Willi Simma im Frühjahr 1973 infolge eines Im Bosch Schulungszentrum. Wastl Mair (5. von links) 194

191 krank. Dafür danke ich dem Herrgott! Es war sehr wichtig, Seminare zu besuchen. Nur so konnte man mit der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der Elektrik und Elektronik Schritt halten und stets auf dem aktuellen Stand sein. Die KFZ-Innung in Österreich hielt stets auch zwei Plätze für ihre Kollegen aus Südtirol frei. Ein Mechanikerherz liebt die Natur Wastl Mair Unfalls verstarb, begann Wastl Mair im selben Jahr mit dem Unterricht für die Mechaniker an der Berufsschule Bruneck. Als erste Aktion ließ er von den Schülern in einer der alten Werkstätten eine Grube ausheben, weil das Geld für eine Hebebühne fehlte. In diesen 27 Jahren als Lehrer an der Berufsschule Bruneck, bemerkt Wastl mit einigem Stolz, habe ich großes Glück gehabt, ich war nämlich keinen einzigen Tag Am Ende eines jeden Kurses wurden Vorschläge eingebracht und die Vorbereitungen für das nächste Jahr der neuen Entwicklung angepasst. Auch heute noch besucht er als Pensionist die eine und andere Fortbildungsveranstaltung: Das hält jung! Besonders stolz ist Wastl Mair auf das erste Berufsschullehrerrennen, das 1980 auf dem Kronplatz ausgetragen wurde. Und es freut ihn, dass diese Tradition seither weitergeführt wird und abwechselnd von Nord-, Ost- und von Südtirol organisiert wird. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Eine Mechanikerklasse mit Direktor Hubert Rubner (hinten in der Mitte), Wastl Mair (hinten 5. von rechts) und Bernhard Willeit (hinten 4. von rechts) Anfang der 80er Jahre 195

192 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Lehrpersonen, die Schüler an der Berufsschule waren und heute dort unterrichten Bernhard Aichner Gastgewerbe Christian Bachmann Tischler Walter Gatterer Tischler Johann Jud Tischler Albert Kopfsguter Tischler Josef Rigo Tischler Christof Steinkasserer Tischler Lorenz Taibon Tischler Gerhard Baumgartner Elektriker Paolo Caneppele Elektriker Walter Hofmann Elektriker Michael Lanthaler Elektriker Peter Mayr Elektriker Simon Prenn Elektriker Markus Rienzner Elektriker Andreas Tschurtschenthaler.. Elektriker Christian Unterkircher Elektriker Siegfried Brunner Zimmerer Johann Paris Zimmerer Georg Schneider Zimmerer Herbert Felder KFZ-Mechaniker Walter Kargruber Maurer Anton Oberhammer Maurer Ernst Seeber Maurer Monika Cicuttini Friseure Sonja Krapf Schönheitspflege Monika Müller......Schönheitspflege Monika Weger Schönheitspflege Alfred Mair Verkäufer Barbara Mittermair Verkäufer Renate Moser Verkäufer Andrea Oberstaller Verkäufer Ulrike Stifter Verkäufer Hubert Mairvongrasspeinten... Metall Gottfried Mutschlechner Metall Bernhard Willeit Metall Hansjosef Zingerle Installateure Ein Schulbetrieb würde ohne viele Heinzelmänner und -frauen ganz bestimmt nicht funktionieren. Freundliche Menschen im Sekretariat, fleißigen Reinigungsfrauen und jederzeit hilfsbereite Amtswarte und Schuldiener tragen sehr viel zu einer gelebten Schulgemeinschaft bei, auch wenn sie oft im Hintergrund bleiben. Stellvertretend für alle sei hier eine kleinen Hommage an Hermann Mair am Tinkhof wiedergegeben, der hin und wieder auch als der heimliche Direktor der Berufsschule Bruneck bezeichnet wurde. 196

193 Hermann Mair am Tinkhof52 Sekretär an der Berufsschule Bruneck von 1969 bis 1998 Sebastian Mair Hermann Mair am Tinkhof wurde am in Mühlwald geboren. Die Volkschule besuchte er in Mühlwald, die Mittelschule, das Gymnasium und Lyzeum im Vinzentinum in Brixen, danach war er Volksschullehrer in Mittewald, in Mühlbach bei Gais, u. a. Schon als Student war Fußball seine Leidenschaft, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Die Arbeit an der Berufsschule Bruneck begann Hermann Mair am Tinkhof Er wollte sich um eine Stelle als Lehrer bewerben, doch alles war bereits abgedeckt. Direktor Hans Rubner 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Unvergessliche Momente: Hermine Pedoth Auer, Frau von Hermann Mair am Tinkhof, Freundin des Hauses aus den Philippinen, Hermann Mair am Tinkhof und Helmut Auer 52 Aus dem Gespräch vom 15. Juli 2009, Bruneck 197

194 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER bot ihm eine Stelle im Sekretariat an. In den ersten Jahren hat er neben der Bürotätigkeit auch noch kaufmännisches Rechnen und Gemeinschaftskunde unterrichtet. Die Bürokratie nahm stetig zu, sodass Hermann Mair am Tinkhof schließlich nur mehr den Aufgaben im Sekretariat nachkommen konnte. Seine Vorgängerin war Edith Pörnbacher Weger aus Ehrenburg. Mit ihm im Sekretariat arbeitete Elsa Urthaler aus Pfalzen. Hermann Mair am Tinkhof erinnert sich noch an den alten Schuldiener Engelbert Hinterlechner, der eigentlich von Beruf Installateur war. Beim Umbau des alten Gebäudes war das Sekretariat im Gebäude vor dem C-Trakt untergebracht, das Telefon stand im alten Gebäude. Da musste Engelbert Hinterlechner Telefonist spielen und hin- und herrennen. Heute noch pflegt der langjährige Sekretär Kontakt zum früheren Italienischlehrer Umberto Cervo. Beim Bau der Berufsschule Bruneck 1962 war Felice De Villa bei der Firma Reichegger heute Hobag Vorarbeiter. Bis zum Schuljahr 1997/98 arbeitete Hermann an der Berufsschule Bruneck. Als einmal alle Damen im Sekretariat gleichzeitig krank und Josef Hilber sich auch noch zusätzlich bei einem Sturz mit dem Motorrad dass Bein gebrochen hatte, musste er die Arbeit einfach alleine durchziehen. Wenn Direktor Anton Oberkofler wieder einmal in Bozen war, musste er sogar den Chef spielen. Die Übersicht und Ordnung im Schularchiv geht auf Hermann Mair am Tinkhof zurück und Kollegen bestätigen, dass das eines seiner Steckenpferde war. Deshalb war es ein Leichtes, das Klassenbuch der ersten Klasse von 1950/51 zu finden. Hermann Mair am Tinkhof hat eine Reihe von Direktoren erlebt, angefangen von Dr. Hans Rubner bis zu Leonhard Niedermair, der als Lehrer in Brixen begonnen hat und nach Hoher Besuch aus Bozen: Direktor Dr. Hubert Rubner, die Direktorin der italienischen Berufsbildung Dr. Barbara Repetto und Berufsschulinspektor Dr. Karl Kuppelwieser 198

195 VOM SCHÜLER ZUM LEHRER Sepp Kusstatschers Wahl in den Landtag Direktor wurde. Dr. Hans Rubner in Bruneck und Dr. Luis Zingerle in Brixen haben die Berufsschule aufgebaut, Programme erstellt und Struktur gegeben. Damals war es oft schwierig, die nötige Distanz zwischen Untergebenen und Vorgesetzten zu wahren, vor allem, wenn sich der Lehrer und der Direktor aus Studienzeiten kannten. Hermann Mair am Tinkhof, Hans Berger und Schulinspektor Dr. Josef Stampfl 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 199

196 Die ersten Lehrbetriebe

197 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Eisenwaren Paul Grohe Bruneck Lehrstelle von Klaus Baumgartner, Schüler der ersten Klasse an der Berufsschule Bruneck Aus kleinen Anfängen hervorgegangen und in rund 100 Jahren durch innovative Umstrukturierungsmaßnahmen entscheidend geprägt, präsentiert sich die P. Grohe GmbH heute als renommierte Handelsfirma auf dem Sektor Eisenwaren, Werkzeuge und Befestigungstechnik. Die Ursprünge der Fachfirma reichen in das Jahr 1912, als Paul und Maria Grohe einen Installationsbetrieb in Bruneck gründeten und gleichzeitig das heutige Stadthaus erwarben. Bald entwickelte sich aus dem Installationsunternehmen ein Handelsbetrieb, Das ehemalige Geschäft in der Stadtgasse von Bruneck 202

198 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE der selbst in den harten Zeiten des Ersten Weltkrieges acht Mitarbeiter beschäftigte. Ursprünglich mit dem Motorrad, dann mit dem Auto, besuchte ein Außendienstmitarbeiter die Kundschaft. Dank der erfolgreichen Geschäftsführung konnte der Tätigkeitsbereich binnen kürzester Zeit über die Grenzen des Pustertales hinaus erweitert werden übernahm Sohn Karl den Betrieb. In den 60er Jahren wurde zum ersten Mal ein Großteil des ursprünglichen Gebäudes umgebaut und über vier Stadthäuser ein einheitlicher Giebel gesetzt. In dieser Zeit wuchs die Anzahl der Mitarbeiter auf insgesamt 15. Das Sortiment wurde erweitert, die Magazine neu gestaltet und schon 1964 feierten die ersten Selbstbedienungs-Artikel ihren Einzug in das Firmenangebot. Heute gehört der Betrieb Grohe zu den führenden Fachhändlern in Südtirol. Ein nostalgischer Blick auf die ehemalige Eisenhandlung Paul Grohe in der Brunecker Stadtgasse 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Der ehemalige Verkaufsraum 203

199 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Das Bürstenlager Das Schlüssellager Das Drahtlager 204

200 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Tuchfabrik Moessmer Bruneck Lehrbetrieb von Helmut Delazer und Erich Gatterer, Schüler der Berufsschule 1950/51 Die Geschichte der Tuchweberei Moessmer beginnt in Mühlen bei Sand in Taufers. Bereits der Vater von Josef Beikircher, dem Tauferer Erfindergeist des 19. Jahrhunderts, war Störweber und kaufte sich im Jahre 1850 das sogenannte Knollhäusl in Mühlen bei Sand in Taufers wurde Josef geboren. Auch er erlernte das Weberhandwerk. Mit 17 Jahren, also 1867, arbeitete er über Vermittlung seiner Tante in der Baurschen Lodenfabrik in Innsbruck. Dort machte er sich mit der mechanischen Lodenerzeugung vertraut. Daheim in Mühlen modernisierte er die Weberei und wandelte sie in eine Schafwollspinnerei um. Mit seinem Erfolg wuchs auch der Neid. Am Schluss aber erhielt er trotz seiner Minderjährigkeit, man war damals erst mit 24 Jahren volljährig, die Eignungsbescheinigung. Mit dem abgeleiteten Wasser aus dem Mühlwalder Bach betrieb er seine Maschinen. Er genoss den Augenblick des Erfolges, als er sah, dass seine Maschinen soviel leisteten wie 36 Spinnerinnen landete Josef Beikircher mit seinem Loden einen großen Ausstellungserfolg in Triest und erwarb das Verdienstkreuz. Er wurde immer bekannter und machte sich allmählich einen Namen. Mühlen bei Sand vorne das Mössmerhaus, dahinter das Knollhäusl mit dem 1880 errichteten Schornstein, wo Josef Beikircher seine Lodenweberei hatte 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 205

201 Josef Mössmer ( ) Josef Beikircher ( ) Ein farbiges Muster, das Josef Mössmer aus Wien schickte. Dann kam er auf den verlockenden Gedanken, sein Werk auszubauen. Es fehlte ihm aber das Geld. Er war bereit, alles, was er besaß als Pfand zu setzen, aber man lachte ihn nur aus. Sein Bekanntheitsgrad stieg weiter an, er stand auf vielen Messen mit seinem Stand inmitten der renommierten Aussteller aus der Donaumonarchie. Im Winter 1884/85 lernte ein gewisser Josef Mössmer (geboren 1854 in Retz, gestorben 1921 in Wien) Beikirchers Lodenstoffe kennen. Josef Mössmer arbeitete als Angestellter der Textilfabrik Geipel & Sohn in der Niederlassung in Wien. Seinen Sitz hatte das Unternehmen in Asch in Böhmen. Josef Mössmers Vater war Weinhändler. Als Josef Mössmer erfuhr, dass Josef Beikircher einen Geldgeber suchte, begab er sich mit einer Summe von fl (Gulden), das wären heute etwa , die von Alexis Lazarich stammten, nach Mühlen in Taufers. Josef Beikircher ließ sich nach den vielen Versuchen, Kredit aufzutreiben, kurzentschlossen und ohne lang zu überlegen auf den Handel ein. Alexis Lazarich, ein ausgebildeter Buchhalter und bei der k.u.k. priv. Oesterreichischen Credit Anstalt angestellt, war wiederum mit der Opernsängerin Luise Kaulich, verheiratet und stiller Teilhaber bei Beikircher. Luise Kaulich war Tochter des verdienten Wiener Kirchenkomponisten Josef Kaulich. Als Alexis Lazarich um das investierte Geld fürchten musste, schaltete er sich direkt in das Unternehmen ein. Wenige Wochen später wurde der Vertrag unterschrieben. Josef Beikircher entschloss sich, den Betrieb umzubauen und mit neuen Textilmaschinen nachzurüsten. Die Büroarbeit übernahm Josef Mössmer und Josef Beikircher war sichtlich erleichtert darüber. Josef Beikircher brauchte sich nur mehr um den technischen Teil zu kümmern und der zog ihn in seinen Bann. Er wurde aber finanziell immer mehr von Josef Mössmer abhängig. Dazu kamen noch gänzlich 206

202 Das Großraumbüro von 1918 Das Musterzimmer von JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Tuchfabrik Mössmer in den 30er Jahren 207

203 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE geglitten hatte Josef Beikircher die Pläne für den Bau der neuen Lodenfabrik in Bruneck fertig, etwa an dem heutigen Standort, weil das Wasser der Rienz für den Betrieb benötigt wurde. Im Juli 1890 aber trennte sich dann Josef Beikircher endgültig von Josef Mössmer. Josef Beikircher war der leidenschaftliche Forscher und Tüftler, Josef Mössmer hingegen der geborene Finanzier und Verwalter. Nach der Trennung übernahm Josef Mössmer zunächst den Betrieb in Mühlen und zog erst 1893/94 von dort nach Bruneck. Der neue Betrieb fiel dann allerdings größer aus, als es Josef Beikircher ursprünglich geplant hatte. Der Gesellschaftsvertrag zwischen Josef Mössmer & Josef Beikircher 1885 unterschiedliche Vorstellungen von der Ware. Josef Beikircher verfocht die Naturfarben, Josef Mössmer forderte buntere Farben in den Mustern. Die beiden Geschäftpartner verstanden sich immer weniger. Zunehmend musste Josef Beikircher zur Kenntnis nehmen, dass er die Firma nur durch einen Ausstieg retten konnte, die Firma war ihm sozusagen aus den Händen 1894 wurde im Handelsregister in Bozen die Firma J. Mössmer & Comp. mit Sitz in Bruneck registriert. Zwischen 1894 und 1900 beschäftigte die Firma Mössmer etwa 40 Mitarbeiter. Neben dem ursprünglichen rustikalen und landesüblichen Loden wurden immer mehr auch feinerer und leichterer Loden, der Damenloden, hergestellt. Dieser wurde erfolgreich in der gesamten k. u. k. Donaumonarchie verkauft. Im Jahre 1907 verkaufte Josef Mössmer die Firma an Dr. Robert Ritter von Grimburg, einen Wiener Adeligen. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges übernahmen die zwei Innsbrucker Textilkaufleute Franz Luis Walter und Leopold Gostner zusammen mit dem Wiener Gustav Müller den Betrieb kam Südtirol zu Italien und die Tuchfabrik Mössmer eröffnete 1921 Verkaufsgeschäfte in Bruneck und in Bozen. Um Kapital in das Unternehmen zu bringen wurde 1922 die Firma in J. Mössmer & C. Nachfolger G.m.b.H. Bruneck umbenannt. Leiter wurde Franz Luis Walter, der den Betrieb bis zu seinem Tode 1947 führte. Franz Luis Walter stellte vor allem auf Anzugs- und 208

204 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Mantelstoffe um, die Lodenproduktion wurde beibehalten und verfeinert. In den 30er Jahren wurden als Spitze Meter Gewebe pro Jahr produziert, bis zu 80 Mitarbeiter waren angestellt holte man Hermann Larisch, der aus Schlesien stammte, und er leitete das Unternehmen bis wurde die J. Mössmer &. C. G.m.b.H. in die Aktiengesellschaft Wollwarenfabrik Moessmer A.G. Bruneck umgewandelt. Dann teilte sich das Dreigestirn August Kainzwalder Verwaltung, Eduard Stemberger technische Leitung und Anton Walter kaufmännische Leitung die Führung des Betriebes auf schied August Keinzwalder, 1984 Ein Blick in die Spinnerei von damals bei Mössmer JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Fabrik ist in das Grün eingebettet, nur der weithin sichtbare Schornstein lässt die Anlage erahnen 209

205 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Eduard Stemberger aus. Anton Walter wurde alleiniger Direktor. Hermann Larisch, der Textilfachmann aus Jägerndorf in Schlesien Seit 2002 ist Paul Oberrauch Präsident und Mehrheitseigentümer des Lodenherstellers Moessmer, beschäftigt 160 Mitarbeiter und produziert 800 km Stoff im Jahr. Es gab Zeiten, wo die Moessmer ihre eigene Musikkapelle hatte, hier 1956 Der Eingang zur Wollwarenfabrik Moessmer AG in Bruneck 210

206 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Schmiede Pezzei Bruneck Lehrbetrieb von Hermann Bachmann, Schüler der Berufsschule 1950/51 Der Plarerschmied hatte seine Werkstätte im Ex-Staggl-Haus neben dem heutigen Geschäft Ambach. Johann Pezzei stammte aus Livinalongo in Buchenstein. Weil es in Buchenstein nur geringe Arbeitsmöglichkeiten gab, zogen seine Eltern nach Bruneck. Das Schmiedehandwerk erlerne Johann Pezzei bei Plarer. Nach dem Auflassen der Plarerschmiede nahm er den Namen mit und gründete einen eigenen Betrieb. Das Beschlagen der Pferde, aber auch die Beschläge für die Wagen usw. gehörten zu seinem Geschäft verstarb Johann Pezzei, 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Mannschaft des Plarerschmiedes, Johann Pezzei (3. Reihe in der Mitte) 211

207 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE sein Sohn Hansjörg damals war erst 16 Jahre alt. In diesen Jahren war man gerade dabei, von Holzrädern auf Gummiräder umzustellen. Ein Vertreter für Gummiräder beriet die Witwe Johanna Pezzei in ihrer Not und schlug vor, einen Gummiladen zu eröffnen. Allmählich kam der Erfolg, das Geschäft florierte und das Volk gab Frau Johanna den Namen Gummihanne. Das Geschäft führt heute noch ihr Sohn Christian mit seiner Tochter weiter. Das Lager ist das ehemalige Gebäude der Schmiede. Hansjörg Pezzei erlernte seinerzeit in der Werkzeugabteilung bei Mössmer das Schlosserhandwerk. In der heutigen Fabrikstraße eröffnete er dann einen neuen Betrieb, den sein Sohn Martin sehr erfolgreich führt. Die alte Schmiede von Giovanni Pezzei vulgo Plarerschmied Damals waren noch landwirtschaftliche Geräte zu reparieren, wie Pflüge usw. 212

208 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Konditorei Pitscheider Bruneck Lehrbetrieb von Johann Stauder, Schüler der Berufsschule 1950/51 und Konrad Zingerle, Schüler der Berufsschule und Kommissionsmitglied Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre Rachele Pitscheider, Großmutter von Heidi Pitscheider, kaufte um 1926 das Haus von Karl Mahl. Karl Mahl war der Bruder von Eduard Mahl, der das Lebensmittelgeschäft in der Stadtgasse heute Benetton führte. Schon der Großvater von Heidi Pitscheider war Konditor und so musste auch ihr Vater Philipp, der lieber Künstler geworden wäre, diesen Beruf ergreifen. Seine Tochter und er führten den Betrieb bis Besonders berühmt war das Blumenklo Panamaklosett das weitum bekannt war. Heute steht es im Germanenmuseum in Stuttgart. Der Konditor bei Pitscheider, Paul Ziller, stammte aus Bayern und war auch Konditorlehrer an der Berufsschule Bruneck. Zwei weitere Konditoren waren Johann Stauder und Konrad Zingerle aus Toblach. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Konrad Zingerle führt heute noch seinen Meisterbetrieb in Toblach. Das berühmte Blümchenklo in der Konditorei Pitscheider in Bruneck 213

209 Der Vorgängerbetrieb der Konditorei Pitscheider war die Konditorei Carl Mahl dann des Karl Mahl jun. Die verführerischen Weihnachtsschaufenster der Konditorei des Philipp Pitscheider Nostalgische Erinnerung an die legendäre Konditorei des Philipp Pitscheider 214

210 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Autosalon Staggl Bruneck Lehrbetrieb von Johann Huber und Franz Steger, Schüler der Berufsschule 1950/51 Das Autohaus Staggl kann auf eine lange Familientradition zurückblicken. Gründer Johann Staggl baute im Jahre 1924 in Bruneck einen Handel mit Treibstoffen auf. Zudem bot er schon damals einen umfassenden Reparaturservice und Fahrzeugverleih an. Er fand in jenem Gebäude, in dem die Brunecker Gemeinde ihren Sitz hatte, eine würdige Bleibe. Später zog er in die Tauferer und in den 50er Jahren in die Stegener Straße um. Neben dem Reparaturservice begann ein reger Motorradhandel und es wurden Theoriekurse zur Erlangung des neu eingeführten Führerscheins abgehalten. In den 60er Jahren bekam die Firma Staggl die 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Johann (li) und Harald Staggl vor der alten Mechanikerwerkstatt in der Tauferer Straße 215

211 Motorradverkauf bei Staggl Der Betrieb Staggl war anfänglich im Ex-Gebäude der Gemeinde untergebracht: Fahrzeugverleih, Reparatur und Treibstoffhandel 216

212 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE erste Direkt vertretung von AUDI- und NSU- Fahrzeugen. Bereits seit 1954 ist auch der Sohn des Firmengründers und heutige Seniorchef, Harald Staggl, in der Firma tätig. Durch den Besuch der technischen Oberschule für Mechanik und Handel brachte er ein fundiertes Wissen und neuen Schwung in die Firma. Harald Staggl ist zudem seit jeher ein begeisterter Motorradfahrer. Er fuhr lange Zeit mit großem Erfolg Motorradrennen. Die Trophäen einiger Italienmeistertitel und zahlreicher gewonnener Rennen in verschiedenen Disziplinen zeugen heute noch davon. Kein Wunder also, dass sich die Firma Staggl recht bald zur ersten Adresse für Motorräder und Scooter mauserte. So hat die Garage Staggl bis heute unter anderem die Vertretung für die Marken GILERA und PIAGGIO beibehalten. Neben Harald Staggl war seine Frau Pia eine weitere wichtige Säule des Betriebes. Sie war über 40 Jahre lang in der Verwal- 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Firma Staggl in der Stegener Straße: außen, und innen 217

213 Reger Fahrzeughandel: vom Pkw bis zum Dreiradler Die Fahrzeuge bei Staggl unter einer dicken Schneedecke tung der Firma tätig wechselte die Firma Staggl die Generalvertretung, nachdem der Autohersteller NSU keine neuen Fahrzeugmodelle mehr produzierte. Von nun an wurde die Firma Staggl Vertragshändler für RENAULT. Im gleichen Jahr konnte auch ein neuer Verkaufssalon am Kapuzinerplatz eröffnet werden und damit wurde, neben dem Reparaturbetrieb, der Autoverkauf zum neuen Geschäftsschwerpunkt. Im Jahre 1984 trat auch der Sohn von Harald Staggl, Armin Staggl, nach Abschluss des Hochschulstudiums für Maschinenbau, in die Firma ein und übernahm die Verkaufsleitung. Schon damals machte sich die Familie Staggl erste konkrete Gedanken über die Errichtung eines neuen Firmensitzes. Neun Jahre vergingen bis 1995 in der Brunecker Industriezone der Grundstein für das heutige äußerst funktionelle Firmengebäude gelegt wurde erfolgte dann der Umzug. Zeitgleich mit dem Umzug trat auch der Bruder des Juniorchefs, Gerhard Staggl, in die Firma ein. Nach dem Abschluss der Oberschule für Elektronik und einigen Jahren Berufserfahrung, absolvierte er Spezialisierungskurse zum Autoelektronikfachmann COTEC, entsprechend der neuen technischen Ausstattung der Fahrzeuge. Der Betrieb Staggl heute in der Brunecker Industriezone 218

214 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Geschäft Tschurtschenthaler Bruneck Lehrbetrieb von Hermine Parigger, Schülerin der Berufsschule 1950/51 Schon in der vierten Generation gibt es das Geschäft Tschurtschenthaler in der Brunecker Stadtgasse Hausnummer 39. Begonnen hatte der Handel mit Lebensmitteln und Textilien in Meterware (Stoffe). Der Großvater von Seniorchef Oswald Tschurtschenthaler, Gottfried Tschurtschenthaler ( ), gründete das Geschäft. Er war auch Bürgermeister von Bruneck. Seine Frau Anna Stemberger schenkte ihm fünf Kinder, darunter Oswald 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die Familie von Oswald Tschurtschenthaler in Bruneck: von li. nach re.: Frieda, Oswald, Franz, die Mutter Maria Mair, der Vater Michael Tschurtschenthaler, Bruno, Mariedl und Anni 219

215 Michael Tschutschenthaler, der Vater von Oswald Tschurtschenthaler, bei der Arbeit Oswald Tschurtschenthaler, wie ihn seine Kunden kennen Tschurtschenthalers Vater Michael. Michael Tschurtschenthaler ( ) übernahm schließlich den Betrieb. Er heiratete Maria Mair vom Niedermair in Dietenheim. Ihr Sohn Oswald übernahm 1945 als Kriegsheimkehrer das Geschäft. In den 50er Jahren ließ er die Lebensmittel allmählich auf und legte den Schwerpunkt auf Konfektion. Tschurtschenthaler beschäftigte in der ersten Zeit eine Verkäuferin und einen Lehrling. Die Verkäuferin stammte aus Olang, das Lehrmädchen aus Bruneck, dann wurden es allmählich mehr Angestellte. Auch die drei Schwestern von Oswald Tschurtschenthaler waren im Betrieb tätig. Mitte der 80er Jahre übernahm dann Oswalds Sohn Christian den Betrieb, ihm stand seine Frau Irmgard Tschurtschenthaler zur Seite. Christian setzt auch die Bürgermeistertradition seines Urgroßvaters erfolgreich fort. Heute ist das Geschäft Tschurtschenthaler ausschließlich auf aktuelle Damen- und Herrenkonfektion spezialisiert und präsentiert sich als moderner kundenfreundlicher Betrieb. 220

216 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Radiofabrik UNDA Toblach Lehrbetrieb von Franz von Egitz sen., Handwerkspionier an der Berufsschule Bruneck Im Jahre 1925 gründete der 23-jährige Max Glauber in Toblach die Radiofabrik UNDA. Im Betrieb waren zeitweise mehr als 300 Angestellte beschäftigt. Die 20er und 30er Jahre politisch gekennzeichnet durch die faschistische Assimilierungs- und Repressionspolitik waren auch in wirtschaftlicher Hinsicht schwierige Jahre. Die UNDA bot vielen Menschen aus Toblach und aus dem gesamten Hochpustertal, Männern wie Frauen, einen sicheren Arbeitsplatz. Zudem profitierte Toblach von Gastarbeitern aus Deutschland oder anderen Teilen Südtirols, die sich während ihrer Dienstzeit im Ort einquartierten. Die Geschichte der UNDA ist in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung: für die Wirtschaftsgeschichte des oberen Pustertals, für die Dorfgeschichte sowie für die Geschichte mancher Toblacher Familie. Der junge Max Glauber (geb. 1902, gest. 1966) 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 221

217 Der ursprüngliche Firmensitz in Toblach Der UNDA-Betrieb in den 30er Jahren wächst Vorder- und Rückseite eines alten Undaradios 222

218 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Die Geschichte der UNDA die Geschichte einer Familie Das Modell UNDA Balilla 1834: Elise Caecilia Ottilia Rutter wird in Toblach als Tochter eines Färbers geboren 1840: Nach dem Tod ihres Vaters wird Elise in Laibach von wohlhabenden Verwandten großgezogen 1857: Elise heiratet in Laibach den Hauptmann Karl Polz ( ), der später Kommandant der Habsburgischen Streitmächte wird. Im Feldzug gegen Bosnien-Herzegowina wurde er 1878 als Eroberer Sarajewos gefeiert und später zum Generalmajor befördert 1869: Geburt der Tochter Gisa. Ihre Karriere als Sängerin führt Elise nach Prag, wo sie am Deutschen Theater wirkt 1902: Gisa heiratet den Prager Bankier, Musikliebhaber und Mäzen Moritz Glauber am Ende ihrer Karriere 9. August 1902: Max Glauber wird in Wilten (Innsbruck) als einziger Sohn des Paares geboren 9. November 1910: Moritz Glauber stirbt, Gisa Polz zieht mit ihrem Sohn Max einige Jahre später nach Bozen. Alle Prager Angehörigen werden im Zuge der Judenvernichtung im Dritten Reich ihr Leben verlieren 1912/1913: Gisa lässt auf dem Grundstück im Dorf ihrer Mutter Elise eine Villa erbauen 1913: Die Familie übersiedelt nach Toblach, Max besucht die Schule in Bozen 1921: Max schwärmt für Trude Walther von Herbstenburg, die Tochter eines Abgeordneten zum römischen Parlament und konvertiert zum Katholizismus : Max Glauber studiert in München Physik und Philosophie 1925: Der junge Mann gründet die UNDA, eine der ersten Radiofabriken Italiens; von Anfang an kommt es zu einer engen Zusammenarbeit mit Theodor Mohwinckel aus Mailand, Generalvertreter der UNDA 1926: Max Glauber heiratet Trude von Walther Der glücklichen Ehe entsprießen die Kinder Heinrich, Hans und Lisa 20er Jahre: Das Unternehmen floriert aufgrund der vielen technischen Innovationen 1929: Die Weltwirtschaftkrise macht sich auch in Toblach bemerkbar: die UNDA gerät in wirtschaftliche Schwierigkeiten 1932: Der Bozner Unternehmer Walter Ammon beteiligt sich als Gesellschafter am Unternehmen, die Firma kann expandieren 30er Jahre: Die UNDA produziert für das faschistische Regime die Radio rurale und Radio Balilla 1939: Aufgrund des Hitler-Mussolini-Abkommens verliert Max Glauber als Reichsdeutscher (Österreicher) das Wohnrecht und das Recht auf Immobilienbesitz 1939: Im Zuge der Option optiert ein Großteil der UNDA-Angestellten für Deutschland 1940: Die UNDA schließt in Toblach ihre Tore und übersiedelt nach Como 14. Dezember 1940: In Como wird der neue Firmensitz eröffnet 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 223

219 UNDA-Mitarbeiter bei der Produktion Der letzte Tag der Unda in Toblach, dann ging die Prodkuktion in Como weiter Ing. Burkhard 3. Reihe: 7. von rechts 224

220 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Weberei Ulbrich Bruneck Lehrbetrieb von Bruno Frenes, Albuin Mair und Anton Oberhofer, Schüler der Berufsschule 1950/51 Das Handwerk der Weber blickt im Pustertal auf eine lange Tradition zurück. Bis vor wenigen Jahrzehnten hatte das Weben einen festen Platz an jedem Bauernhof. Seit Jahrhunderten gingen Weber von Hof zu Hof und webten speziell in den Wintermonaten die benötigten Stoff oder besserten die schadhaften aus gab es im Pustertal noch 439 Weber. Die Produkte der Handweber wurden allmählich durch die Ware aus der Fabrik verdrängt. Ein Traditionsbetrieb der Webkunst ist heute noch die Kunstweberei Ulbrich. Der Weber Franz Ulbrich ( ) stammte aus dem Sudetenland, aus Altehrenburg in Böhmen besuchte er die Webereifachschule in Schluckenau in Böhmen. Hier lernte er Georg Kaneider aus Stegen kennen, der 1905 seinen ehemaligen Mitschüler von Reichenberg in Böhmen als Gehilfe nach Stegen holte. Der Meister Georg Kaneider starb 1911 an Typhus. Da pachtete Franz Ulbrich die Webereieinrichtung mit damals drei Webstühlen und arbeitete zunächst mit einem Gehilfen in Stegen weiter. Im Jahre 1912 richtete er sich im Hause des Platzschmiedes, besser bekannt unter dem Namen Zeugschmied, in Bruneck eine Werkstätte ein und arbeitete auf den gepachte- Das Logo der Kunstweberei Ulbrich in Bruneck 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 225

221 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE ten Webstühlen weiter. Schon vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges gründete Franz Ulbrich den heute noch bestehenden Betrieb auf der Tielpromenade, früher Tennisweg. Der Rohbau für ein Wohnhaus wurde begonnen, aber erst 1919 fertiggestellt. Anfang der 30er Jahre erlebte der Betrieb seinen Höhepunkt. Es waren 20 Weber beschäftigt. Produziert wurden Tischdecken, Gedecke in Leinen und Vorhänge, Möbelstoffe und Kissenbezüge. Die Muster wurden von Franz Ulbrich und Professor Andreas Hofer aus Bozen entworfen. Den Titel eines Handwerkmeisters erhielt Franz Ulbrich erst Dann erkrankte Franz Ulbrich schwer und konnte nur mehr zwei Weber beschäftigen. Der Sohn von Franz Ulbrich, Franz-Josef, besuchte 1926 wie sein Vater die Webereischule in Schluckenau in Böhmen. Bis 1939 arbeitete er im väterlichen Betrieb, wanderte dann aber aus und starb1964. Nach dem Tode Franz Ulbrichs übernahm Bruno Frenes den Betrieb. Er hatte bei Ulbrich das Weberhandwerk erlernt waren schon wieder neun Weber bei Ulbrich beschäftigt. Handwerkliche Qualität und die Tradition sind heute noch die Philosophie der Kunstweberei Ulbrich in Bruneck. Der gelernte Weber Ewald Hilber vom Gasthof Goldene Krone in Bruneck am Holzwebstuhl bei Ulbrich in Bruneck 226

222 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Geschäft Webhofer Bruneck Lehrbetrieb von Maria Burchia und Franziska Pischíng, Schülerinnen der Berufsschule 1950/51 Bereits der Großvater von Willi Webhofer, Josef Webhofer, und nach ihm sein Vater ( ) führten mit Erfolg die Webhofer- Geschäfte: das Detailgeschäft in der Stadtgasse 11 und das En-Gros-Geschäft in der Michael- Pacher-Straße 12. Willi Webhofer kam 1916 auf die Welt, wuchs von Kindheit an in die Geschäftswelt seiner Vorfahren hinein und musste ordentlich zupacken. Nur während der Miltärzeit fehlte er im Betrieb. Nach der Volksschule bildete sich Willi Webhofer am Gymnasium weiter. Hans Baur und er waren am Aufbau der Berufsschule Bruneck beteiligt. Bereits 1951 wurde Willi Webhofer vom Präsidenten Ernst Mariner in die erste Prüfungskommission an der Berufsschule Bruneck berufen. Im Detailverkauf in der Stadtgasse gab es offene Waren, Lebensmittel wie Marmelade, Reis, Teigwaren, Mehl usw. In der Eisenabteilung konnte sich jedermann mit Beschlägen, Schrauben, Nägeln, Bohrern und dergleichen Schaufenster des Geschäfts Webhofer 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 227

223 Das Detailgeschäft Webhofer in der Stadtgasse 11 vor und nach dem Faschismus eindecken. Im Großhandel wurden vor allem Kohle, große Eisenteile, aber auch Teigwaren, Reis usw. in Säcken verkauft. Das Detailgeschäft wurde 1988 geschlossen. Der Engros Verkauf in der Michael-Pacher-Straße wird der Eisenhandel unter der Regie von Josef Oberlechner weitergeführt. Die Lebensmittelabteilung Die Eisenabteilung 228

224 DIE ERSTEN LEHRBETRIEBE Zeugschmiede Mair Bruneck Lehrbetrieb von Alois Mair, Schüler der Berufsschule 1950/51 ein Großvater, Friedrich Mair, Schmied Maus Fulpmes hat um 1900 die Schmiede Zeugschmied, früher Platzschmied gekauft und umgebaut. Es war eine kleine Schmiede mit Wasserkraft an der Wiere, erstmals erwähnt Bis 1968, mit teilweiser Unterbrechung während des Ersten Weltkrieges, wurden in unserem Betrieb hauptsächlich Werkzeuge und Geräte für die Wald- und Forstwirtschaft gefertigt, wie Beile, Zapine, Hauen, Messer und viele andere Geräte, die heute nicht mehr gebraucht werden. Angeschlossen an die Schmiede war ein kleiner Laden, wo die Erzeugnisse der Schmiede verkauft wurden. Zusätzlich wurden auch die Vieh- und Krämermärkte in der näheren und weiteren Umgebung besucht, wo es gute Absatzmöglichkeiten für unsere Produkte gab. für das Militär geschmiedet haben. Das Gesenk existiert heute noch übernahm mein Vater Friedrich Mair den Betrieb und führte ihn bis Ich habe 1956, nach Abschluss der Gewerbeschule in Bozen, im elterlichen Betrieb angefangen und 1968 den neuen Betrieb in St. Lorenzen übernommen. Wir beschäftigten während dieser Zeit zwei bis drei Gesellen und einen Lehrling, welche im Haus Unterkunft und Verpflegung hatten. Unsere Ausrüstung bestand damals im Wesentlichen aus einen Federhammer, einen primitiven Schmiedeofen, einem Schleifstein, einer Reiße (Schmirgelscheibe 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Während des Ersten Weltkrieges wurde beim Zeugschmied auch für das österreichische Militär gearbeitet. Es waren abkommandierte Soldaten, soviel ich weiß waren es Steirer, welche unter Anderem auch Flügelnägel (Schuhnägel) Grommelmesser zum Zerkleinern der harten Roggenbrote zu Bröcken - Werkzeuge, die der Zeugschmied heue noch herstellt 229

225 Der Zeugschmied Friedrich Mair bei der Arbeit an der Esse Ein Schmiedgeselle bei der Arbeit am Schleifstein und Kreissäge), einer uralten Bohrmaschine, einem Schweißapparat, angetrieben bis ca durch Wasserkraft über ein großes Wasserrad und Transmissionswellen mit Flachriemenscheiben. Ca kamen noch dazu: eine Drehbank, eine Hobelmaschine, eine Bohrmaschine und eine Hubsäge. Heute beschäftigen wir im Betrieb in St. Lorenzen 20 Mitarbeiter. Die Haupttätigkeit ist im Bereich Stahlbau mit Schwerpunkt Lawinen- und Steinschlagverbauung, Blechbearbeitung, Verarbeitung von hitzebeständigen Stählen und Legierungen, aber auch einige Schmiedeartikel werden bei uns immer noch gefertigt. Der Laden, welcher der Schmiede des Zeugschmieds vorgelagert war und heute noch besteht 230

226 Die 60-Jahr-Feier

227 DIE 60-JAHR-FEIER Am 5. März feierte das Berufsbildungszentrum Bruneck seinen 60. Geburtstag. Die Jubiläumsfeier war ein Reigen an bewegenden Momenten und an wunderbaren Begegnungen zwischen Menschen, die der Berufsschule auf irgendeine Weise verbunden (geblieben) sind. 232

228 DIE 60-JAHR-FEIER Bilder einer berührenden Jubiläumsfeier 60 Jahre Berufsschule Bruneck Einladung Am Freitag, dem 5. März 2010 feiert 60 Berufsbildungszentrum Bruneck seine Geschichte! Jahre Berufsbildungszentrum Bruneck! das Berufsbildungszentrum Bruneck Vor 60 Jahren schlug die Geburtsstunde der Berufsschule Bruneck! Am 20. September 1950 hoben sie die Väter der ersten Stunde aus der Taufe: Kursleiter Sepp Prader, der Präsident Ernst Mariner, die Kommissionsmitglieder Willi Webhofer und Eduard Auer und die Lehrer Ivo Barozzi, Isidoro Fedele, Alfred Kostner, Anton Posch und Anton Tasch. Es gab zwei Abteilungen: 1. die kaufmännische Abteilung 2. die gewerbliche Abteilung 11 Verkäuferinnen und 2 Konditoren besuchten die kaufmännische Abteilung. 4 Weber, 4 Mechaniker, 2 Schmiede und 1 Tischler bildeten die gewerbliche Abteilung. Von den ursprünglich 24 Schülerinnen und Schülern ist das Berufsbildungszentrum Bruneck mit nunmehr über Schülerinnen und Schülern zur größten Schule Südtirols herangewachsen. Anfängliche Handwerksbereiche wie die Bäcker, Konditoren, Maler, Metzger, Schneider oder Weber sind mit der Zeit verschwunden bzw. in andere Schulen verlegt worden, neue Bereiche wie die Frisöre, Hotelfachschule und die Schönheitspflege sind in den letzten Jahrzehnten dazugekommen. 186 Lehrpersonen, 10 Sekretärinnen und Sekretäre, 25 Amts- und Schulwarte schaukeln unter der Regie von Direktor Dr. Sigfried Steinmair nach bestem Wissen und Gewissen die Entwicklung der jungen Leute in den 10 verschiedenen Bereichen. Ihm zur Seite stehen der Direktorstellvertreter Dr. Albert Kopfsguter und die Koordinatorin Dr. Marlene Kranebitter. Die besondere Kollegialität und das angenehme Arbeitsklima haben diese Schule immer schon ausgezeichnet und im Jubiläumsjahr sollen diese Qualitätsmerkmale wieder einmal in das Bewusstsein aller rücken. Am Freitag, dem 5. März 2010, findet in der Aula des Humanistischen Gymnasiums in Bruneck der Festakt statt. Ehemalige Direktoren, Lehrpersonen und Schüler treffen sich und plaudern aus ihrer Zeit, ein Portrait von Ernst Mariner, des geistigen Vaters der Berufsschule Bruneck, wie ihn Direktor Dr. Hans Rubner noch unlängst betitelte, wird enthüllt und findet als Leihgabe von Dr. Gunther Waibl in der Aula des Berufsbildungszentrums Bruneck einen würdigen Ehrenplatz. Der Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder, die Landesrätin Dr. Sabine Kaslatter Mur, der Abteilungsdirektor Dr. Peter Duregger geben sich mit vielen anderen Gästen die Ehre. Mit einem bunten Programm, das einen Bogen von den Anfängen bis in die heutige Zeit spannt und mit Gymnastik, Musik, Tanz und Einaktern wollen sich die Schülerinnen und Schüler des Berufsbildungszentrums Bruneck mit Stolz an die Geschichte ihrer Schule erinnern. Die Broschüre Auf den Spuren der Erinnerung soll Momente von 1950 bis 2010 dokumentarisch festhalten und die Identifikation mit der Schule verstärken. Ein Button, den sich jeder Interessierte anstecken kann, soll diese Augenblicke ebenfalls wach halten. Ein Rundgang durch die Präsentationen der einzelnen Fachbereiche beschließt diesen denkwürdigen Tag. Am Samstag, dem 6. März 2010, können alle Interessierten Ausschnitte aus dieser Feier nochmals im Rahmen des Tags der offenen Tür live miterleben. 60 Allen Freunden und Gönnern unserer Schule danken wir heute schon und heißen sie an diesen Tagen herzlich willkommen! Bruneck, im Februar 2010 Graphische Gestaltung: Dr. Petra Gasser & Lois Steger e Am Freitag, dem 5. März 2010 feiert B rufs m Berufsbildungszentrum Bruneck 60 ufsbildungsz seine Geschichte! eck das Berufsbildungszentrum rum Bruneck Einladung zur 60-Jahr-Feier des Berufsbildungszentrums Bruneck am Freitag, dem 5. März 2010, um Uhr in der Aula des Humanistischen Gymnasiums Bruneck Programmschwerpunkte: Musikalischer Auftakt Eröffnung der Feier durch den Direktor Dr. Sigfried Steinmair Musikalische Einlage Grußworte der Vertreter der Landesregierung, des Bürgermeisters der Stadtgemeinde Bruneck, der Vertreter des HGV, LVH und des hds und anderer Ehrengäste Gymnastische Tanzeinlage Direktorstellvertreter Dr. Albert Kopfsguter gedenkt in einer Hommage der ersten drei Direktoren Einakter Erinnerungen ehemaliger Direktoren Musikalische Einlage Ehemalige Lehrpersonen bzw. deren Angehörige erinnern sich Einakter Erinnerungen von Schülerinnen und Schülern der ersten Stunde Musikalische Einlage Enthüllung des Ernst-Mariner-Portraits Worte von Dr. Gunther Waibl Einakter Vorstellung der Erinnerungsbroschüre durch die Koordinatorin Dr. Marlene Kranebitter Musikalische Einlage Berufsschüler nehmen das Leben in die Hand Musikalische Einlage Überreichung des Erinnerungsbuttons an die Ehrengäste durch Schülerinnen Schlussworte des Direktors Dr. Sigfried Steinmair Musikalische Performance Wir laden Sie und alle Interessierten herzlich zu dieser Feierstunde ein. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Sitzplätze bitten wir Sie um die rechtzeitige telefonische Anmeldung im Sekretariat des Berufsbildungszentrums Bruneck, damit der Sitzplatz für Sie reserviert werden kann: Tel. 0474/ Wir freuen uns schon auf Ihr Kommen! Die Schulgemeinschaft des Berufsbildungszentrums Bruneck Fotos: Maria Burchia Götsch & Rosa Pfeifer Neuhauser Hermann Maria Gasser 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 233

229 DIE 60-JAHR-FEIER Hausherr und Gastgeber Direktor Sigfried Steinmair 234

230 DIE 60-JAHR-FEIER Landesrat Hans Berger Ressortleiter und Schulamtsleiter Peter Höllrigl 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Impressionen 235

231 DIE 60-JAHR-FEIER Der Button zum Fest Peter Duregger, Abteilungsdirektor für deutsche und ladinische Berufsbildung Direktorstellvertreter Albert Kopfsguter, Hommage an die ersten drei Direktoren 236

232 DIE 60-JAHR-FEIER Marlene Kranebitter, eine der beiden Moderatorinnen Leonhard Niedermair, Berufsschulmensch mit Leib und Seele 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Marlene Kranebitter im Gespräch mit den ehemaligen Direktoren Leonhard Niedermair, Hubert Rubner und Anton Oberkofler 237

233 DIE 60-JAHR-FEIER Berührende Momente für Marta Beikircher, Gattin von Sepp Prader, Kursleiter an der Berufsschule Bruneck von 1950 bis 1953; im Hintergrund Tochter Sigrid Anton Oberkofler, beflissener Chronist der Berufsschule Der Regisseur der Jubiläumsfeier, Lois Schenk, mit einem sichtlich bewegten Leonhard Niedermair 238

234 DIE 60-JAHR-FEIER Lois Schenk mit Schülerinnen und Schülern der ersten Stunde: Natalina Coppe, Johann Stauder, Maria Burchia, Anton Oberhofer, Paula Costisella, Valentina Wieser, Franziska Pischìng 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Martha Doležal, Tochter des Tischlerlehrers Herbert Doležal, Regina Hellenstainer, die erste Religionslehrerin, Max Brugger, Metall-Lehrer und Willi Rainer, Schneiderlehrer 239

235 DIE 60-JAHR-FEIER Zwischen gestern und heute: in der Bildmitte Regina Hellenstainer heute, auf dem Foto dahinter mit ihren Schützlingen Karl Winkler, Hydraulik- und Spenglerlehrer Elektrofachschüler als wahre Energiebündel 240

236 DIE 60-JAHR-FEIER und als pfiffige Schauspieler 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Die etwas andere Schulband 241

237 DIE 60-JAHR-FEIER Die Berufsschulkapelle unter der Leitung von Ulrike Stifter Gunther Waibl übergibt das Ernst-Mariner-Bild an Direktor Steinmair 242

238 DIE 60-JAHR-FEIER 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Staunende Gäste 243

239 Glückwünsche

240 GLÜCKWÜNSCHE O-Töne: Die Südtiroler Landesregierung war von Anfang an davon überzeugt, in die Berufsschulen im Lande und damit auch in die Berufsschule Bruneck Vertrauen, Geist und Geld zu investieren, um sie stets den schulischen Bedürfnissen und Erfordernissen der beruflichen Ausbildung anzupassen. Möge es der Schulleitung weiterhin gelingen, die ihr anvertrauten jungen Menschen gut auf ihren künftigen beruflichen Lebensweg vorzubereiten: aber nicht nur durch die Vermittlung von Wissen und Können nach Lehrplan, sondern auch durch die Bildung von Herz und Charakter. Dr. Luis Durnwalder Landeshauptmann Das Berufsbildungszentrum Bruneck mit seiner Berufs- und Hotelfachschule ist heute eine moderne, vitale Schule, weltoffen, innovativ und zukunftsorientiert. Sie verfügt über ein praxisnahes Bildungsprogramm, das junge Menschen erfolgreich auf Südtirols und Europas Arbeits- und Wirtschaftswelt vorbereitet. Ein weiterhin gutes Gedeihen der Landesberufsschule Bruneck liegt heute genauso wie vor sechzig Jahren in den Händen der Menschen, die sie beseelen. Der gesamten Schulgemeinschaft wünsche ich in diesem Sinne viel Lebendigkeit und gute Weiterentwicklung. Dr. Sabina Kasslatter Mur Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur Die Landesregierung hat mit der Gründung der Berufsschule Bruneck im Jahr 1950 Weitblick bewiesen. Die Politik war sich bewusst, dass die Entwicklung einer demokratiefähigen und auf Arbeit, sozialen und wirtschaftlichen Wohlstand ausgerichteten Gesellschaft nur auf Bildung aufbauen kann und muss. Es gilt nun das Erreichte für die Zukunft abzusichern, sich weiterhin am Bedarf im Pustertal und darüber hinaus zu orientieren und die regionale Entwicklung zu fördern. Die Berufsschule Bruneck hat diesbezüglich einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen. Denn die Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsstandortes Pustertal ist auch die Erfolgsgeschichte der Berufsschule Bruneck. Hans Berger Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für Tourismus In den vergangenen 60 Jahren hat Südtirols größte Berufsschule in Bruneck eine Vielzahl an Schülern und Schülerinnen auf die Arbeitswelt vorbereitet. Diese Berufsbildung von höchstem Niveau war für viele der Schlüssel zum beruflichen Erfolg, der gerade in der Wirtschaft klar zum Ausdruck kommt: Wir haben heute viele erfolgreiche Betriebe mit ebenso tüchtigen Mitarbeitern. Die Berufsschule in Bruneck hat dieses Ergebnis mit Sicherheit entscheidend mitgeprägt. Dr. Thomas Widmann Landesrat für das Handwerk 246

241 GLÜCKWÜNSCHE Was sich in den letzten 60 Jahren beruflicher Bildung an der Berufsschule Bruneck ereignet hat, kann in vielfacher Hinsicht exemplarisch für die gesamte Berufsbildung in Südtirol gelten. Heute ist aus der Berufsschule Bruneck ein konsolidiertes System geworden, wo neben der Grundausbildung in den Fachschulen und in der Lehre auch die berufliche Weiterbildung immer bedeutender wird. So ist inzwischen diese Ausbildungsstätte die größte im Lande und die Bezeichnung Berufsbildungszentrum Bruneck ist dafür ein anerkennender Ausdruck. Dafür gebührt allen Dank und Anerkennung, die sich als Verantwortliche, Lehrpersonen und Verwaltungsangestellte tagtäglich dafür einsetzten und seit 60 Jahren eingesetzt haben. Dr. Peter Duregger Abteilungsdirektor für die deutsche und ladinische Berufsbildung 60 Jahre Landesberufschule Bruneck bedeuten 60 Jahre Einsatz für die Bildung in unserer Stadt und in unserem Tal. Im fernen Jahr 1950 wurde von einigen Brunecker Bürgern mit Weitsicht der Grundstein gelegt für die Ausbildung von Schülern und Lehrlingen in verschiedenen Bereichen. Es waren Pioniere, die erkannt haben, dass eine gediegene Ausbildung für Berufe im Handel, Handwerk und im Gastgewerbe notwendig ist. Zum 60. Geburtstag und zur Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre möchten wir recht herzlich gratulieren und uns für die Offenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit bedanken. Christian Tschurtschenthaler Dr. Brigitte Pezzei Valentin Bürgermeister von Bruneck Stadträtin von Bruneck Aus der Sicht des Unternehmerverbandes können wir mit Genugtuung feststellen, dass das Berufsbildungszentrum Bruneck sich seit jeher durch die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort ausgezeichnet hat. Über die Jahre hinweg ist es gelungen, zum Wohle der Jugend die Aus- und Weiterbildungsangebote den sich ständig wandelnden Anforderungen anzupassen. Die Berufsbildung hat in Südtirol eine lange, erfolgreiche Tradition. Wir wünschen uns, dass sich die Berufsbildung hierzulande in ihrer gesamten Tragweite weiter entwickeln und entfalten kann. Dem Berufsbildungszentrum Bruneck wünschen wir alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei der Ausbildung der Jugend und der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK Josef Negri Direktor des Unternehmerverbandes 247

242 GLÜCKWÜNSCHE Dem hds ist es ein besonderes Anliegen, dass Schule und Wirtschaft eng zusammenarbeiten. Daher pflegt der Verband enge Kontakte mit den Schulen, insbesondere mit der Landesberufsschule Bruneck. An dieser Stelle möchte auch der hds zu 60 Jahre Berufsbildungszentrum Bruneck herzlichst gratulieren! Der neue Name Berufsbildungszentrum ist getroffen: Die Berufsschule ist erst der Beginn, die Bildung und die berufliche Weiterbildung gehen das ganze Leben lang weiter. In diesem Sinne hoffen wir auf weitere gute Jahre der engen und erfolgreichen Zusammenarbeit. Raimund Schifferegger Walter Amort Andreas Mariner hds-bezirkspräsident Pustertal hds-landespräsident hds-präsident von Bruneck Dem Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) war die fachliche Aus- und Weiterbildung immer ein großes Anliegen. In Bruneck begann am 3. November 1953 ein dreijähriger Hotelfachkurs, der von der Vereinigung der Hoteliere und Gastwirte organisiert wurde. Das letzte große Projekt war die Errichtung der Hotelfachschule in Bruneck. Das große Interesse der Jugendlichen an dieser schulischen Ausbildungsstruktur zeigt, dass die Entscheidung, auch im Pustertal eine fundierte, maturaführende Ausbildung im Gastgewerbe anzubieten, goldrichtig war. Anlässlich des sechzigjährigen Jubiläums der Berufsschule Bruneck dürfen wir deshalb im Namen des HGV unsere Freude über diese wichtige Ausbildungsstruktur des Pustertales zum Ausdruck bringen. Dafür gebührt allen bisher Beteiligten ein aufrichtiger Dank. Wir wünschen, dass die Berufsbildung auch in Zukunft einen wichtigen gesellschaftspolitischen Stellenwert einnimmt und dass die Jugend im Pustertal weiterhin in den Genuss einer zeitgemäßen, modernen und breitgefächerten Berufsausbildung kommt. Thomas Walch Walter Meister Martina Feichter Bezirksobmann des HGV Pustertal Landesobmann des HGV Obfrau des HGV von Bruneck 248

243 GLÜCKWÜNSCHE Zu ihrem 60-Jahr-Jubiläum gratuliert der Landesverband der Handwerker (LVH) der Berufsschule Bruneck sehr herzlich. Seit ihrer Gründung im fernen Jahr 1950 hat die Berufsschule Bruneck ständig an Bedeutung und Lehrlingszahl zugenommen und umfasst mittlerweile die gängigsten Handwerkssektoren von Holz und Bau über Metall- und Elektrotechnik bis hin zur Schönheitspflege. Die erfolgreiche Entwicklung der Berufsschule Bruneck ist eng mit der Ausbildungsleistung des Handwerks im Pustertal verbunden. Rund 2000 Handwerksbetriebe sind im Pustertal tätig, die insgesamt 7000 Mitarbeiter beschäftigen, darunter viele Lehrlinge und Gesellen. Im Rahmen der dualen Berufsausbildung bilden die Handwerksbetriebe heute zwei von drei Lehrlingen aus. In den Betrieben erfahren die Jugendlichen die praktischen Arbeitsschritte und lernen neueste Techniken kennen, während die Berufsschule eine stabile Wissensgrundlage und fundierte Sprachkenntnisse vermittelt. Die Qualität der gemeinsamen Ausbildungsleistung spiegelt sich in der hohen Produktund Dienstleistungesqualität der Südtiroler Handwerksbetriebe. Für das Handwerk im Pustertal ist die Berufsschule Bruneck somit der bewährte Partner bei der Ausbildung der Jugendlichen in den verschiedenen Handwerksberufen. Von den Ergebnissen der engen Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Ausbildern im Handwerk profitieren in erster Linie die Jugendlichen selbst. Ihre gute Ausbildung soll uns weiterhin höchste Motivation sein. Mit diesem Ziel vor Augen danken wir der Berufsschule Bruneck für ihre Leistung in den mittlerweile 60 Jahren ihres Bestehens. Wir schätzen den täglichen Einsatz von Direktor Dr. Sigfried Steinmair, der etwa 180 Lehrpersonen und des gesamten Mitarbeiterstabs und wünschen weiterhin viel Erfolg und uns allen eine gute Zusammenarbeit. Walter Pichler Dr. Hanspeter Munter Josef Schwärzer Gregor Seyr Günther Gremes Präsident des LVH Direktor des LVH LVH-Bezirksobmann Unterpustertal LVH-Bezirksobmann Oberpustertal LVH-Ortsobmann von Bruneck Als Südtiroler Köcheverband liegt uns die Gastronomie, die Hotellerie und der Tourismus ganz besonders am Herzen. Und hier freut es uns außerordentlich, dass es nach vielen Jahren der Vorarbeit gelungen ist, dass Bruneck und somit das Pustertal, eine eigene Hotelfachschule erhalten hat. Damit wird die qualitative Weiterentwicklung des Tourismus, der Südtiroler Küche, der Gastronomie und der Hotellerie garantiert. Der Südtiroler Köcheverband und insbesondere der SKV-Bezirk Pustertal verfolgt diese äußerst positive Entwicklung der Hotelfachschule in Bruneck mit großer Freude und wünscht den Verantwortlichen des gesamten Berufsbildungszentrums sowie der Hotelfachschule, für die nächsten Jahre eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung zum Wohle unserer Jugend und zum Wohle der Menschen in unserem Lande. 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK KM Karl Volgger KM Reinhard Steger SKV-Bezirksobmann des Pustertales Präsident des SKV 249

244 BILDNACHWEIS Bildnachweis Seite Quelle Umschlag Mariedl Burchia & Rosa Pfeifer Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 24 Felice de Villa 25 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 26 Landesabteilung für Hochbau und technischer Dienst 27 o.l., o.r. Studio Architekt Dr. Meinrad Gozzi 27 u. Landesabteilung für Hochbau und technischer Dienst 28, 29 Studio Architekt Dr. Meinrad Gozzi 30 l. Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 30 u. Studio Architekt Dr. Meinrad Gozzi 31, 32 Studio Architekt Dr. Meinrad Gozzi 33 r. Landesabteilung für Hochbau und technischer Dienst 33 u. Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck Aus Mariner Photographen in Bruneck Dr. Gunther Waibl 39, 40 Marta & Sissi Prader 41 l.o. Archiv Berufsbildungszentrum Buneck 41 u., 42, 43 Werner Auer 44 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 45 Dr. Hans Rubner 46, 47 l.o. Edith Gasser 47 u. Oswald Reichegger 48 Adolf Unterpertinger 49 Regina Hellenstainer 50, 51 Anton Oberkofler 54 l.o. Dr. Hubert Rubner 54, 54 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 56 Dr. Hubert Rubner 57 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 58 Dr. Hubert Rubner 59 Leonhard Niedermair 60 Sebastian Brugger 62 Franz von Egitz sen. 63 Traudi Habicher 64 Franz von Egitz sen Hans Federer 68 Liesl Zambelli 68 Hans Federer Martha Doležal 73, 74 Marianne Töchterle Johann Plankensteiner Karl Winkler 82 Herbert Oberegelsbacher 83 Katholisches Sonntagsblatt vom , 85 Herbert Oberegelsbacher Erika Ziller Lang Mina Pedoth Auer 94 o.l. Klemens Auer 94 u. Maria Auer 95, 96 Klemens Auer 97, 98 l. Hans Pescoller 98 Hans Einackerer Hans Pescoller 101 Heinrich Wieland 102 Robert Einackerer 103 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 250

245 BILDNACHWEIS Seite Quelle 104 Dr. Peter Mayr 105 o. Oswald Reichegger 105 u. Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 106 dott. Umberto Cervo 107, 108 Regina Hellenstainer Jakob Oberhollenzer 112 Walter Haller 113, 114 Dr. Sebastian Gutwenger o.l., o.r. Richard Ploner 117 u. Georg Sonnerer 118 Richard Ploner Gisela Anna Reiter 122 Monika Müller 123 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck Monika Rubner 129 Mariedl Burchia & Rosa Pfeifer 130 Rosa Pfeifer Mariedl Burchia Paula Costisella 135 o. Elsa Daberto 135 u. Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 136 o.r. Valentina Wieser 136. o.l. Maria Großgasteiger 136 u., 137 Herta Hölzl 138 o. Hermine Parigger 137 u. Oswald Tschurtschenthaler 139 Franziska Xidi Pischíng 140 Willi Webhofer Rosa Pfeifer 143 l. Helmut Delazer 143 r. Bruno Frenes 144 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck Anton Oberhofer 150, 151 Johann Stauder 154 o. Adolf Bachmann 154 u. Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 155 Ernst Gasser 156 Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck Alois Veider Margaret Rogger 166, 167 Johann Stoll 168 Albin Wagger 169, 170 Johann Kaspar Erardi Stefan Lercher Konrad Zingerle Natalina Coppe Thomas Schöpfer Luis Peintner Willi Rainer Max Brugger Sebastian Mair Hermann Mair am Tinkhof 202, 204 P. Grohe GmbH 205, 206 Aus Josef Beikircher Ein Mann der Gründerjahre in Tirol Ivo Ingram Beikircher Broschüre 100 Jahre Moessmer Christian Pezzei 213 Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 60 JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 251

246 BILDNACHWEIS Seite Quelle 214 Heidi Pitscheider Ing. Armin Staggl 219, 220 Oswald Tschurtschenthaler 221 Lisa Glauber 222 Toblach Info März 2009 Wolfgang Strobl 223 Radio Unda Como 224 o., m. Toblach Info März 2009 Wolfgang Strobl 224 u. Franz von Egitz sen. 225, 226 Ulbrich Bruno & Markus Frenes Willi Webhofer 229 Wilfried Mair 230 Wilfried & Bernhard Mair Archiv Berufsbildungszentrum Bruneck 252

247 PERSONENREGISTER Personenregister A Achmüller, (Dekan Bruneck) 43 Achmüller (Professor BS Bruneck) 149 Adang, Günther 67 Aichner, Bernhard 116, 196 Aichner, Hemann 185 Aichner, Stefanie 125 Alber, Herbert 129, 144, 156 Althuber, Peter 185 Althuber, Philipp 185 Ambach, Karl 49, 141 Ammon, Walter 223 Amort, Walter 248 Angermair, Josef 18, 112 Arnold, Ludwig 185 Aschbacher, Othmar 185 Astner Oberhollenzer, Anna 109 Auer, Annemarie 107 Auer, Bärbl 95, 96 Auer, Benjamin 95 Auer, Bruno 43 Auer, Eduard 16, 17, 21, 24, 36, 41-46, 60, 63, 66-68, 70, 79, 85, 89, 91, 93, 95, 130, 156, 158, , 186, 189, Auer, Helmut 43, 46, 47, 57, 58, 67, 68, 89, 90-93, 102, 190, 191, 197 Auer, Josef 41 Auer, Kaspar Melchior Balthasar 41 Auer, Klemens 46, 87, 90, Auer (Lehrling Maler BS Bruneck) 98 Auer, Maria 96 Auer, Werner 41, 43 Augschöll, Georg 185 Ausserer (Kaplan im Lehrlingsheim in Bozen) 101 Außerhofer, Alois 25 Außerhofer, Eleonore 178 Außerhofer, Tommy 105 B Bacca, Franz 76, 82 Bachmann, Adolf , 178 Bachmann, Christian 51, 196 Bachmann, Hermann 129, 211 Bachmann, Toni 67, 155 Barozzi, Ivo 16, 130 Barth, Othmar 167 Baumgartner, Gerhard 196 Baumgartner, Klaus 129, 144, 178, 202 Baumgartner, Melanie 117 Baumgartner, Walter 67, 68 Baur, Hans 64, 227 Baur, Stefan 99 Beikircher, Josef 205, 206, 208 Beikircher Prader, Marta 39, 238 Berger, Hans 199, 235, 246 Bergmann, Elmar 102 Bernardi, Karl 95 Bodler, Peppe 166 Borchert, Wolfgang 59 Bosch, Anton 16 Bovo, Andrea 117 Brugger, Hartmann 96 Brugger, Klaus 185 Brugger, Max 46, 52, 53, 63, 67, 93, 187, , 239 Brugger, Sebastian 60 Brunner, Siegfried 196 Burchia Götsch, Maria 12, 13, 129, 131, 132, 134, 227, 239 Burgmann, Hans 84 Burgmann, Martin 103 C Campidell, Josef 116 Caneppele, Paolo 196 Cervo, Umberto 46, 58, 106, 124, 198 Chiapperini, Melanie 125 Chur, Wolfgang 185 Cicuttini, Monika 196 Clara, Helga 125 Clement, Daniel 185 Coppe Hochwieser, Natalina 142, 177, 178, 239 Costabiei, Monika 30 Costa, Walter 185 Costisella Pizzinini, Paula 129, 131, 133, 134, 239 Crepaz, Gottl 168 D Daberto, Elsa 129, 135 Dapoz (Lehrling Bäcker und Konditoren BS Bruneck) 175 Delazer, Helmut 129, 131, 143, 148, 205 Demattia, Veit 98 Detter, Theodor 37 De Villa, Felice 24, 25, 198 Doležal, Herbert 17, 22, 67, 69, 70, 71, 72, 80, 181, 187, 239 Dorfmann, Irmgard 125 Dorner Doležal, Martha 69, 70, 239 Duregger, Peter 8, 13, 236, 247 Durnwalder, Hans 84 Durnwalder, Johann 84, 85 Durnwalder, Luis 246 E Ebner, Erwin 185 Egitz von, Egon JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 253

248 PERSONENREGISTER Egitz von jun., Franz 25, 55, 58, 63 Egitz von sen., Franz 16, 36, 62-64, 67, 157, 158, 160, 168, 187, 189, 190, 221 Einackerer, Robert 102 Ellecosta, Oswald 20, 185 Engl, Florian 185 Eppacher, Martin 102 Erardi, Johann Kaspar 169, 170 Erlacher, Evelin 125 F Falkensteiner, Paul 99 Falk, Hilda 107, 108 Fauster, Michael 84 Fauster, Verena 123 Fedele, Isidoro 16, 130, 140, 149 Federer, Hans 36, 63, 65-68, 169 Feichter, Magdalena 125 Feichter, Martina 248 Feichter, Thomas 25 Felder, Herbert 196 Ferdigg (Lehrling Bäcker & Konditoren BS Bruneck) 175 Ferdigg, Michaela 125 Ferrari, Markus 185 Fill, Katja 125 Fischer, Gert 172 Fischnaller (Lehrer Bautechnik BS Bruneck) 56 Fischnaller, Monika 125 Foraboschi, Karl 13 Foraboschi, Robert 13 Frenes, Bruno 129, 143, 178, 187, 225, 226 Frenes, Markus 143 Frenner, Monika 120, 121, 123 Fundneider, Gerog 84 G Gabrieli, Ivo 131 Gartner, Alois 57 Gartner, Konrad 117, 176 Gasser, Alois 145, 147 Gasser, Edith 45, 46 Gasser, Ernst 155 Gasser, Erwin 67 Gasser, Paul 85 Gasteiger, Jakob 25 Gasteiger, Johann 25 Gasteiger, Peter 25 Gasteiger, Stefan 25 Gatterer, Erich 129, 144, 148, 149, 205 Gatterer, Josef 98 Gatterer, Walter 51, 196 Geat, Benjamin 20, 24, 56, 85, 181, 183 Gebert Deeg, Waltraud 17, 67, 108 Ghedina, Hans 44 Glauber, Hans 62, 223 Glauber, Heinrich 223 Glauber, Lisa 223 Glauber, Max 62, 221, 223 Glauber, Moritz 223 Golser, Erich 185 Gostner, Leopold 208 Gozzi, Loris 131, 132, 142, 156, 165 Gozzi, Maria 165 Gozzi, Meinrad 20, 26, 27, 29 Graber, Lorenz 185 Graf, Siegfried 155, 156 Graham, Martha 60 Greifenberg, Simone 125 Gremes, Günther 249 Griesser, R. 170 Grohe, Karl 203 Grohe, Maria 202 Grohe, Paul 202 Großgasteiger Gasser, Maria 129, 136, 137 Gruber Kostner, Johanna 45, 46, 49, 67, 91, 142, 168 Gruber, Stefanie 125 Grünbacher Doležal, Johanna 70, 72 Gschnitzer, Christine 123 Günther, Federer 67 Gutwenger, Sebastian 113, 114 Gutweniger, Karlheinz 46, 58, 90, 105 H Habicher (Gastwirte Bruneck) 63 Haller, Walter 18, 112 Harrasser,Christof 185 Haspinger, Michael 68 Heiss, Ingeborg 116 Heiss, Wolfgang 174 Hellenstainer, Emma 59 Hellenstainer, Regina 49, 107, 108, 239, 240 Hellweger, Heidrun 51 Hellweger (Lehrling Zimmerer Berufsschule Bruneck) 77 Henselmann (Professor Akademie der bildenden Künste in München) 110 Hilber, Ewald 226 Hilber, Josef 198 Hinteregger, Kathrin 125 Hinterlechner, Engelbert 24, 49, 198 Hitthaler, Ernst 165 Hitthaler, Hubert 185 Hitthaler, Silvia 107, 108 Hofer, Albuin 120 Hofer, Andreas 96, 146, 147, 226 Hofer, Josef Franz 26 Hofer, Konrad 102, 103 Hofer, Markus 96 Hofer, Ossi 70 Hofmann, Gerhard 102, 103 Hofmann, Walter 51, 196 Höllrigl (Elektroschüler BS Bruneck) 51 Höllrigl, Peter

249 PERSONENREGISTER Holzer, Luise 84 Holzer Stauder, Frieda 150 Holzner Auer, Josefa 42, 89 Hopfgartner, Josef 185 Hosp, Bruno 7 Huber, Georg 103 Huber, Johann 129, 215 Huber, Peter 185 Huber, Robert 102 Huber, Sepp 83 I Innerhofer, Michael 115, 116 Innerkofler, Gottfried 185 Innerkofler, Karlheinz 102 Irsara, Karl 58 J Jesacher, Hubert 168 Jud, Johann 196 Jungmann, Siegfried 98 K Kainzwalder, August 209 Kaiser, Frieda 107, 108 Kamelger, Josef 167 Kammerer, Ernst 185 Kaneider, Georg 225 Kargruber, Peter 166 Kargruber, Walter 196 Kaser, Franz 187 Kaser, Georg 99 Kaser, N.C. 187 Kasslatter Mur, Sabina 246 Kastovsky (Lehrer Bauhandwerker Schule Bozen) 82 Kathrein, Günther 172 Kathrein, Johann 171, 172 Kaulich, Josef 206 Kaulich, Luise 206 Kerschbaumer, Georg 56 Kiebacher, Ernst 184 Klotzner (Ingenieur Meran) 84 Knoll (ehem. Präsident KVW) 84 Knoll, Otto 178 Knollseisen, Kurt 185 Kofler, Alois 29 Kofler, Johann 87 Kofler, Josef 84, 85 Kofler, Mimi 173 Kofler (Volksschullehrerin in Bruneck) 133 Köllensberger (Lehrer Bauhandwerker Schule Bozen) 82 Kopfsguter, Albert 12, 13, 51, 196, 236 Kostner, Alfred 16, 45, 49, 130, 165 Kostner, Vigil 129, 144, 150 Kraler, Ernst 185 Kranebitter, Marlene 2, 13, 123, 237 Krapf, Sonja 125, 196 Kreithner, Luis 142 Kuen, Verena 125 Kuenzer, Bernhard 70 Kugler, Eduard 156 Künig, Sebastian 20 Kuppelwieser, Karl 29, 43, 56, 60, 198 Kusstatscher, Sepp 55, 117, 199 L Ladner (Professor Akademie der bildenden Künste in München) 110 Lahner, Bruno 185 Laimer (Landesinspektorat Berufsschulwesen Bozen) 43 Lamp, Siegfried 99 Lang, Paul 86 Lanthaler, Franz 84, 85 Lanthaler, Michael 196 Lanz, Heinrich 46, 55 Larisch, Hermann 148, 209, 210 Lazarich, Alex 206 Lechner, Andreas 185 Lechner, Erich 185 Lechner, Oskar 185 Leimgruber, Franz 69 Leiter, Seppl 99 Leiter, Sigi 70 Leitner, Hubert 20 Lercher, Franz 185 Lercher, Martin 117 Lercher, Oswald 185 Lercher, Stefan 171, 172, 173 Lugger, Marianne 116 Lugger, Waldemar 116 M Mader, Peter 185 Mahl, Eduard 213 Mahl, Karl 213, 214 Mair, Albuin 129, 142, 144, 147, 148, 178, 225 Mair, Alfred 196 Mair, Alois 129, 144, 229 Mair am Tinkhof, Hermann 46, 197, 198 Mair, Friedrich 229, 230 Mairhofer, Kathrin 116 Mair, Hubert 99 Mairl, Edith 117 Mair, Manfred 185 Mair, Pius 185 Mair, Sebastian 46, 58, 193, 194, 195, 197 Mair Tschurtschenthaler, Maria 219, 220 Mairvongrasspeinten, Hartmann 114 Mairvongrasspeinten, Hubert 51, 191, JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 255

250 PERSONENREGISTER Manzoni (Techniker Urbanistikamt in Bozen) 48 March, Josef 20, 29, 30 Mariner, Andreas 248 Mariner, Anna 36 Mariner, Ernst 16, 36, 37, 38, 45, 46, 64, 67, 130, 133, 158, 170, 227 Mariner, Johann Albuin 36, 37 Marsoner, Günther 185 Martinelli (Volksschullehrer in Bruneck) 62 Mayr, Helmuth 46, 55, 58, 67, 90, 103, 104, 105, 155, 168, 191, 192 Mayr, Peter 46, 51, 55, 104, 105, 196 Meister, Walter 248 Messner, Bruno 155 Miribung, Engl 99 Miribung (Lehrling Bäcker und Konditoren BS Bruneck) 175 Mittermair, Barbara 196 Mittermair, Elisabeth 107 Mohwinckel, Theodor 223 Moling, Giuvani 99 Mora, Danilo 29 Moser, Josef 77 Moser jun., Peppe 95 Moser, Renate 196 Moser sen., Peppe 95 Mössmer, Josef 206, 208 Mühlberger (Projektant der Athesia in Bozen) 102 Müller, Herlinde 46 Müller, Monika 124, 125, 196 Munter, Hanspeter 249 Mutschlechner, Gottfried 196 Mutschlechner, Hubert 175 Mutschlechner (Maler Mühlen) 99 Mutschlechner, Marion 125 N Nagler, Alois 84 Nagler (Lehrling Zimmerer Berufsschule Bruneck) 77 Negri, Josef 247 Neuhauser, Christian 51 Neuhauser, Günther 185 Neumair, Hugo 185 Neumair (Professor BS Bruneck) 175 Niederegger, Antonia 129, 147, 178 Niederkofler, Hans Peter 70, 116, 117 Niederkofler, Paul 185 Niederkofler, Rudolf 185 Niedermair, Leonhard 26, 29, 55, 57, 59, 60, 114, 117, 198, 237, 238 Niederwanger, Sigi 120 Niederwolfsgruber, Konrad 185 Notdurfter, Rosa 129, 134, 142 O Oberegelsbacher, Herbert Oberegger, Emil 185 Oberhammer, Anton 63, 196 Oberhammer, Hans 84, 93 Oberhammer, Johann 67, 190 Oberhammer, Konrad 193, 194 Oberhammer (Lehrling Zimmerer BS Bruneck) 77 Oberhammer, Oberhammer 49 Oberhammer, Reinhard 185 Oberhofer, Anton 129, , 225, 239 Oberhollenzer, Jakob 18, 46, 48, Oberhollenzer, Johann 155 Oberhollenzer, Nikolaus 109 Oberhuber, Emma 178 Oberkofler, Anton 46, 50, 51, 55, 56, 60, 186, 191, 198, 237, 238 Oberlechner, Franz 116 Oberlechner, Karl 176 Oberleiter, Hans 185 Oberleiter, Hansjörg 184 Oberleiter, Pepi 67 Obermair, Martin 56, 57, 58 Oberrauch, Paul 210 Oberstaller, Andrea 196 Ortler, Paul 186 Ottowitz Auer, Anna 42 P Parigger, Hermine 129, 134, 138, 219 Paris, Johann 196 Pattis, Josef 70 Pedevilla, Ludwig 84 Pedoth Auer, Hermine 89, 92, 197 Peintner, Josef 185 Peintner, Luis 184, 185 Peintner, Vinzenz 84 Perathoner (ehem. Präsident Mössmer Bozen) 147 Pescolderung, Pepi 187 Pescoller, Hans Baptist 46, 97, 98, 100 Pescoller, Hans Chrysostomus 46, 49, , 178 Pescoller, Herbert 46, 49, 178 Pescoller, Johann Matthias 99, 100 Pescoller, Lois 100 Pescoller, Markus 100 Pezzei, Giovanni (Johann) 211, 212 Pezzei, Hansjörg 212 Pezzei, Johanna 212 Pezzei, Martin 212 Pezzei Valentin, Brigitte 247 Pfeifer, Rosa 49, 129, 141, 142 Pichler, Renate 125 Pichler, Ulrich 102 Pichler, Walter

251 PERSONENREGISTER Piffrader, Andreas 185 Pischíng De Martin, Franziska 12, 129, 131, 132, 139, 142, 227, 239 Pischíng, Manfred 185 Pitscheider, Heidi 213 Pitscheider, Kurt 176 Pitscheider, Philipp 213, 214 Pitscheider, Rachele 213 Pizzinini, Goffredo 131 Pizzinini, Hilda 117 Plankensteiner, Christian 185 Plankensteiner, Johann 67, 75-77, 169, 181 Plankensteiner, Ulrich 102 Ploner (Lehrling Maler BS Bruneck) 99 Ploner, Alex 185 Ploner, Richard Polz Glauber, Gisa 223 Polz, Karl 223 Pörnbacher, Heidi 46 Pörnbacher, Karl 87 Pörnbacher Weger, Elsa 198 Porto, Susanna 122 Posch, Anton 130, 132 Prader, Gerhard 39 Prader, Josef Peter Paul 16, 21, 36, 39, 40, 43, 60, 67, 70, , , 158, 238 Prader, Sigrid 39, 238 Pramstaller, Andreas 185 Prenn, Simon 196 Prinoth, Ernst 194 Profanter, Nathalie 125 Prossliner, Marion 125 Prugger, Bernhard 103 Pugneth, Anton 49, 141, 190 Putz, Sabine 117 R Ragginer, Benedikt 185 Rainer, Willi (Wilhelm) 46, 47, 67, 80, 186, 187, 239 Rauchegger (Geometer Innichen) 84 Rauth (Architekt aus Innsbruck Lehrer der Maurer in Bruneck) 167 Reden, Hermann 184, 191, 192 Reichegger, Hans 99 Reichegger, Oswald 46-48, 55, 58, 104, 105 Reichhalter (Freund von Johann Plankensteiner Zimmererlehrer) 75 Reiter, Gisela Anna Repetto, Barbara 198 Riccobon, Renate 107, 108 Rienzner, Markus 196 Rigo, Josef 196 Ritter von Grimburg, Robert 208 Röck, Walter 87 Röd, Stanislaus 84 Rogen, Paul 99 Rogen, Sepp 99 Rogger Brooks, Margaret Rossi, Elfriede 107, 108 Roth, Ernst 181, 183 Rovara, Albert 185 Rubner, Hans 17, 18, 20, 45-47, 50, 55, 60, 103, 115, 191, 198, 199 Rubner, Hubert 26, 27, 46, 51, 54-58, 60, 93, 116, 123, 191, 195, 198, 237 Rubner, Monika 122 Rutter, Elise Caecilia Ottilia 223 S Schaller (Lehrling Zimmerer Berufsschule Bruneck) 77 Schenk, Alois 2, 9, 12, 13, 238, 239 Schenk, Evelyn 125 Schiener (Schüler der Bautechnik bei Herbert Oberegelsbacher) 85 Schifferegger, Raimund 248 Schlechtleitner, Gottlieb 103 Schlechtleitner, Josef 129, 144 Schleich, Fred 67, 68, 79, 168, 184, 185, 191 Schmalzl, Manfred 185 Schmidhammer, Josef 20 Schnarf, Wolfgang 185 Schneider, Georg 196 Schönherr, Karl 54 Schöpfer sen., Thomas 170, Schöpfer, Thomas 156, Schwärzer, Josef 249 Schwingshackl, Andreas 102 Scorrano, Alessandra 2, 13 Seeber, Alois 116 Seeber, Cäcilia 86 Seeber, Ernst 196 Seeber (Lehrer Bauhandwerker Schule Bozen) 82 Seeber, Othmar 185 Seeber, Paul 185 Seeber, Richard 168 Seeber, Siegfried 185 Seiwald, Adolf 102, 103 Seyr, Gregor 249 Sießl (Lehrling Bäcker und Konditoren BS Bruneck) 175 Silgener, Silgener 84 Silgoner, Josef 77 Simma, Ernst 63 Simma, Wilhelm 17, 46, 52, 53, 191, 193 Sitzmann, Anton 42 Sonnerer, Georg 116, 117 Staffler, Georg 104 Staggl, Armin 218 Staggl, Gerhard 218 Staggl, Harald 215, 217 Staggl, Johann 215 Staggl, Pia JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 257

252 PERSONENREGISTER Stampfl, Josef 199 Stauder, Johann 129, 131, 150, 151, 213, 239 Stauder, Josef 150 Steger, Alois 111 Steger, Franz 129, 185, 215 Steger, Karl 185 Steger, Reinhard 249 Steiner, Bruno 176 Steiner, Hilde 75 Steiner, Martin 185 Steinkasserer, Anna 107, 108 Steinkasserer, Christof 51, 196 Steinmair, Sigfried 9, 13, 32, 60, 234, 242 Steinwandter (Lehrling Maler Berufsschule Bruneck) 99 Stemberger, Anna 219 Stemberger, Eduard 147, 209, 210 Stemberger, Hubert 36, 71, 165 Steurer, Martin 185 Stifter, Ulrike 196, 242 Stimpfl, Manfred 185 Stoll, Eduard 50 Stoll, Johann 166 Stoll, Luise 162 Stoll, Reinhard 185 Stoll, Silvester 166 Stolzlechner, Josef 96 Stolzlechner, Sepp 95 Straggenegg (Tischler Niederdorf) 76 Strickner, Martin 102 Strobl, Albert 43 Strobl (Lehrer Tischler BS Bruneck) 75, 76 Sulzenbacher, Josef 116 Summerer, Siegfried 98 T Taibon, Lorenz 196 Tasch, Anton 16, 36, 63, 67, 130, 142, 149, 155, 178 Tasch, Herma 178 Tatz, Alexandra 125 Tavella, Guido 98 Tinkhauser, Adolf 130, 144 Tissot, Josef 116 Töchterle, Johann 73, 166, 167 Tonelli, Aldo 119 Trebo, Hermann 99 Trebo, Karl Heinz 185 Trenker, Paul 178 Trenker, Petra 125 Troger, Franz 164 Tschurtschenthaler 99 Tschurtschenthaler, Alois 84, 85 Tschurtschenthaler, Andreas 196 Tschurtschenthaler, Anni 219 Tschurtschenthaler, Brigitte 123 Tschurtschenthaler, Bruno 219 Tschurtschenthaler, Christian 220, 247 Tschurtschenthaler, Franz 219 Tschurtschenthaler, Gottfried 219 Tschurtschenthaler, Irmgard 220 Tschurtschenthaler, Johann 186 Tschurtschenthaler, Mariedl 219 Tschurtschenthaler, Markus 176 Tschurtschenthaler, Michael 219, 220 Tschurtschenthaler, Oswald 138, 219, 220 U Ude, Edi 62 Uibo, Rudolf 99 Ulbrich, Franz 143, 147, 225, 226 Ulian, Daniela 125 Unterfrauner, Christine 121 Unterfrauner, Herbert 185 Unterfrauner, Josef 185 Untergassmair, Peter 185 Unterkircher, Christian 196 Unterpertinger, Adolf 46, 48-50, 57, 60, 191 Urthaler, Elsa 46, 55, 113, 198 V Vaja, Franz 193 Veider, Alois Veider, Paul 161 Veider, Werner 161 Villgrater, Anton 162 Villgrater (Maler Niederdorf) 99 Volgger, Andrea 13 Volgger, Anna 2, 142, 178 Volgger, Karl 176, 249 Vollmann, Bertram 84 W Wagger, Albin 63, 67, 168, 189 Wahlmüller, Franz 103 Waibl, Gunther 36, 242 Walch, Thomas 248 Walder, Karl 185 Waldner, Hansjörg 2 Walter, Anton 209 Walter, Franz Luis 208 Walther von Herbstenburg, Trude 223 Wanker, Adolf 130, 150 Webhofer, Josef 227 Webhofer, Willi 12, 16, 43, 130, 140, 227 Weger, Monika 122, 123, 125, 196 Weger, Walter 184 Weissteiner, Verena 125 Widmann, Thomas 246 Wieland, Heinrich 46, 48, 56, 58, Wieland, Hermine 133 Wieland (Professor Bruneck) 133 Wierer, Peter 84 Wieser, Fritz

253 PERSONENREGISTER Wieser, Helmuth 185 Wieser Kofler, Valentina 136, 137 Wieser, Valentina 129, 239 Willeit, Bernhard 191, 195, 196 Willeit, Sigrid 125 Winkler, Karl 78-81, 184, 240 Winkler, Richard 175, 176 Winter, Ferdinand 16, 155, 168 Wohlfarter, Rudi 170 Wojta, Anton 67, 72, 88, 171, 186 Wolfsgruber, Johann 175 Wurzer, Maria 94 Z Zambelli, Marion 47 Zambelli Pavá, Roberta 125 Zambelli, Pepi 47, 67 Zannet, Marallo 185 Zelger, Anton 43, 102 Zelger (Ingenieur Bozen) 24 Zemmer, Wolfgang 155 Ziller, Erika 86, 87 Ziller, Gertraud 87 Ziller, Lorenz 88 Ziller, Paul 86-88, 151, , 213 Zingerle, Edith 161 Zingerle, Eduard 58, 129 Zingerle, Friedrich 44 Zingerle, Hansjosef 196 Zingerle, Johann 90 Zingerle, Josef 84 Zingerle, Konrad 87, 174, 175, 176, 213 Zingerle, Luis 199 Zingerle, Pepe 155 Zingerle Rottonara, Diemuth 46, 58, 124 Zingerle Veider, Edith 161 Zingerle, Wolfgang JAHRE BERUFSSCHULE BRUNECK 259

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