Ökobilanzen von Wärmeerzeugungsanlagen. Dr. Rolf Frischknecht FWS Tagung Umweltarena Spreitenbach 3. November 2015
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1 Ökobilanzen von Wärmeerzeugungsanlagen Dr. Rolf Frischknecht FWS Tagung Umweltarena Spreitenbach 3. November 2015
2 Übersicht Herausforderungen Klimawandel und Ressourceneffizienz Die Ökobilanz Methode Ökobilanzen von Wärmeerzeugungsanlagen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Folgerungen 1
3 treeze GmbH gegründet Jahre Erfahrung MitarbeiterInnen Annika Messmer Philippe Stolz Laura Tschümperlin Rolf Frischknecht Tätigkeitsgebiet: Ökobilanzen, Umweltberatung 2
4 Klimawandel: eine der grossen Umweltherausforderungen 3
5 Umweltschutz ist mehr als Klimaschutz 4
6 Umweltschutz ist mehr als Klimaschutz II 5
7 Klimaschutz: Genügt ein Plastiksackverbot? 6
8 Grüne Wirtschaft: Umweltfussabdruck Schweiz 7
9 Treibhausgasemissionen Schweiz: Topten inländische Emittenten Frischknecht et al. (2015) 8
10 Treibhausgasemissionen Schweiz: Welche Konsumbereiche? Frischknecht et al. (2015) 9
11 Ökobilanz basiert auf einem Lebenswegansatz Abbau Umwandlung Entsorgung/Recycling Herstellung Wohnen in einem Gebäude Nutzung
12 es braucht auch Energie und Infrastruktur Wohnen in einem Gebäude
13 Ökobilanz: Vielfältige Umweltwirkungen Input (Ressourcen): - Rohöl -Uran - Holz (im Wald) Page 1 - Wasserkraft -Bauxit -Land - Abbau Entsorgung / Recycling Umwandlung Betrieb Herstellung Output (Emissionen): Atmosphäre -CO 2 -NO X - Feinstaub Wasser -Mineralöl - Tributylzinn - Schwermetalle
14 Grundsteinlegung Ökobilanz Datenbank Schweiz 1994, ETH Zürich: Ökoinventare von Energiesystemen rund 500 Datensätze zu Energiebereitstellung Baumaterialien und Chemikalien Transportleistungen Entsorgungsdienstleistungen
15 Ökobilanz Datenquelle: ecoinvent Zentrum
16 Datengrundlage für den Baubereich
17 KBOB Empfehlung 2009/1:2014 Ausschnitt Energiebereitstellung
18 Methode der ökologischen Knappheit
19 Grundschema der Methode
20 Entwicklung der Anteile der Umweltbelastung an der Gesamtbelastung (UBP) 1. Gen. 2. Gen. 3. Gen. 4. Gen. 19
21 Ökobilanzen Wärmeerzeuger: Systeme Holzheizkessel mit Stückholz, Holzschnitzel und Holzpellets Wärmepumpe (Luft, Grundwasser, Erdsonde) Erdgas und Biogas Heizkessel (kondensierend, modulierend) Heizöl Heizkessel (kondensierend, nicht modulierend) Sonnenkollektoren (Kupfer; EFH: 5m 2 ; MFH: 30 m 2 ) 20
22 Ökobilanzen Wärmeerzeuger: Systemgrenzen Herstellung Heizanlage (inkl. Erdsonden, Tank, Kamin) Bereitstellung Energieträger Emissionen im Betrieb Hilfsenergiebedarf (Umwälzpumpen) Rückbau und Entsorgung der Heizungsanlage 21
23 Ökobilanzen Wärmeerzeuger: Charakteristika Holzheizungen: inklusive Partikelfilter (reduzierte Emissionen, erhöhter Hilfsstrombedarf) Wärmepumpen: Bezug von Schweizer Strom (gemäss BFE Erhebung 2009, abzüglich zertifizierte Stromprodukte) Biogas: Biogasmix aus Kläranlagen und Grüngut Vergärungsanlagen Heizöl, Erdgas: aktueller Herkunftsmix, inkl. Verluste Förderung und Ferntransport 22
24 Ökobilanzen Wärmeerzeuger: Jahreswirkungsgrade Holzfeuerungen Stückholz: 68 % Holzschnitzel: 80 % Pellets: 85 % Wärmepumpen Luft Wasser: 2.8 Grundwasser Wasser: 3.4 Sole Wasser: 3.9 Erdgas/Biogas: 102 % Heizöl: 100 % 23
25 Treibhausgasemissionen 1 MJ Nutzwärme
26 Gesamtumweltbelastung 1 MJ Nutzwärme Ökofaktoren 2013 gemäss Methode der ökologischen Knappheit
27 Gesamtumweltbelastung 1 MJ Nutzwärme Ökofaktoren 2013 gemäss Methode der ökologischen Knappheit
28 Ist die Elektrowärmepumpe also DIE Lösung? Aargauer Zeitung 27
29 Energiestrategie 2050 Verbrauchsentwicklung Strom Prognos (2012) 28
30 Die Stromzukunft gemäss Energiestrategie 2050 Neue Weiter Energiepolitik wie bisher Prognos (2012) 29
31 Wie Mehrheitlich Deckung mit zusätzl. Gaskraftwerken Prognos (2012) 30
32 Zwei Gedankenmodelle: Was passiert wenn...? Grenzstrommix Erdgas GuD Ausbaupotenzial neue erneuerbare Energien ist begrenzt Effizienter Stromeinsatz erfordert weniger fossile Kraftwerke in der Schweiz Grenzstrommix Residualmix Europa In der Schweiz nicht benötigter Strom aus erneuerbaren Energien kann nach Europa exportiert werden Hilft der EU ihre Reduktionsziele betreffend Klimaschutz und Kernenergie zu erfüllen 31
33 Fallbeispiel Altersheim Tilia Sanieren: Ja oder nein? Alterswohnungen, Läden, Café und Parkhaus Baujahr 70er Jahre Kenngrössen: Parameter Einheit Ist Geschossfläche (ca.) m Energiebezugsfläche (ca.) m Energiebedarf Raumwärme MJ/m 2 a 435 Energiebedarf Warmwasser MJ/m 2 a 50 Energiebedarf Lüftung MJ/m 2 a Symbolbild 32
34 «Sanierung»: Wärmepumpe plus Ökostrom Treibhausgasemissionen Umweltbelastung 33
35 Fallbeispiel Altersheim Tilia Sanieren: Bauaufwendungen neue Fenster (3 Fach Isolierverglasung) Isolation Fassade Isolation Dach und Kellerdecke Lüftungsanlage Parameter Einheit Ist Saniert Energiebedarf Raumwärme MJ/m 2 a Energiebedarf Warmwasser MJ/m 2 a Energiebedarf Lüftung MJ/m 2 a 10 34
36 Tilia: Treibhausgas Emissionen Ist Zustand und saniert 35
37 Tilia: Gesamtumweltbelastung Ist Zustand und saniert 36
38 Folgerungen Gebäudepark Schweiz wichtiger Verursacher von Treibhausgasemissionen und Umweltbelastung Wärmepumpen mit Ökostrom verursachen pro MJ wenig Treibhausgasemissionen und Umweltbelastung Wechsel auf erneuerbare Energien allein reicht nicht: Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden ist zentral 37
39 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Website: Grundlagendaten für Energieträgervergleiche: bau.ch,
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