Die Kathedrale von Chartres als bedeutender gotischer Sakralbau.Aufbau und Besonderheiten
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- Ewald Kruse
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1 Medien Corinna Gronau Die Kathedrale von Chartres als bedeutender gotischer Sakralbau.Aufbau und Besonderheiten Studienarbeit
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3 1 Inhalt 1. Einleitung Die Kathedrale von Chartres Grundriss Außenbau der Kathedrale Westfassade Langhaus Querhausfassaden Chor Das Innere der Kathedrale Aufriss Chor Baugeschichte Vergleiche mit anderen gotischen Kathedralen Vorbilder / Vorgänger Chartres als Vorbild Fazit Abbildungen Abbildungsverzeichnis Literaturverzeichnis...40
4 2 1. Einleitung Die Stilepoche der Gotik entstand um 1140 in der Île-de-France und breitete sich von dort in ganz Europa aus, bis sie um 1500 mit dem Ende des Mittelalters von der Renaissance abgelöst wurde. Der Bau- und Kunststil ist [ ] das Endresultat des im romanischen Stile immer lebhafter hervortretenden Strebens nach dem vollkommenen Ausdruck der Einheit zwischen dem Ganzen und den Teilen [ ] 1. In der Architektur kommt dieser Anspruch bei den Kathedralbauten zur Geltung, indem der Innenraum als Raumeinheit konzipiert wird, was die Verschmelzung von Säulen, Wandvorlagen, Fensterrahmen und Gewölbe zur Folge hat. 2 Die massiven Mauern der Romanik werden mithilfe von Strebepfeilern aufgelöst und Wandflächen zugunsten von Fenstern reduziert. Das Resultat ist eine Lichtarchitektur 3, die zusammen mit der gesteigerten Höhe und Weite des Gebäudes den Gedanken der Gegenwart Gottes, der Kathedrale als irdisches Abbild des Himmlischen Jerusalem 4, erweckt. Frankreich als Quelle gotischer Architektur spielt für die Entwicklung des klassischen Kathedralschemas eine maßgebende Rolle. Zu den bedeutendsten französischen Sakralbauten dieser Zeit, die einen entscheidenden Beitrag zur Entfaltung der gotischen Charakteristika geleistet haben, zählt auch die Kathedrale von Chartres, welche das Thema dieser Hausarbeit bildet. Ziel des Aufsatzes ist es einen allgemeinen Überblick über den Aufbau der Kathedrale zu geben und dabei die Besonderheiten bzw. Neuerungen gegenüber Vorgängerbauten herauszuarbeiten. Die Beschreibung des Gebäudes wird von West nach Ost erfolgen. Ausgewählte Vergleiche sollen dabei unterstützend herangezogen werden um die Bedeutung des Bauwerkes für die Stilepoche der Gotik zu demonstrieren. 2. Die Kathedrale von Chartres 2.1. Grundriss Bei der Kathedrale von Chartres handelt es sich um einen kreuzförmig angelegten Bau mit einem dreischiffigen Langhaus und einem weit ausladenden Querhaus, welches sich ebenfalls aus drei Schiffen zusammensetzt. Im Westen erhebt sich eine Fassade, die weit über die Fluchtlinien des Langhauses hervorstößt und von zwei ungleichen, annähernd quadratischen Türmen flankiert wird. Ein fünfschiffiger Chor gliedert sich 1 Jakob, Georg: Die Kunst im Dienste der Kirche, Landshut , S Vgl. [Art.] Gotik. In: Der Brockhaus Kunst. Künstler, Epochen, Sachbegriffe. Hrsg. von der Lexikonredaktion des Verlages F.A. Brockhaus, Mannheim 2006, S Ebd. 4 Oster, Uwe A. (Hrsg.): Die großen Kathedralen. Gotische Baukunst in Europa, Darmstadt 2003, S. 15.
5 3 im Osten an das Querhaus an, der von einem doppelten Umgang mit Kapellenkranz abgeschlossen wird (siehe Abb. 1). Die Zweiturmfassade umklammert zwei Joche, die ohne Trennung in das Hauptschiff münden. Die beiden Türme hingegen werden von dicken Mauern von den Seitenschiffen separiert. Das Langhaus setzt sich aus sieben querrechteckigen Jochen zusammen, dessen Abmessungen variieren. Die Seitenschiffe weisen nahezu quadratische Raumeinheiten auf. Das Mittelschiff ist im Grundriss dominierend, da es etwas mehr als die doppelte Breite eines Seitenschiffes einnimmt. Das Querhaus besteht aus 6 Jochen und wird von der Vierung unterbrochen, die nach drei Jochen folgt und genau in der Mitte der gesamten Längenerstreckung der Kathedrale liegt. Die Vierung ist ebenso wie die Raumeinheiten der Querhausseitenschiffe leicht queroblong. Die Joche des Hauptschiffs wiederum sind ebenfalls querrechteckig und unterscheiden sich in ihrer Länge. An die beiden Fassaden des Querhauses schließt sich jeweils eine Vorhalle an. Über den beiden äußersten Jochen der Seitenschiffe befindet sich jeweilig ein annähernd quadratischer Fassadenturm. Vier gerade Joche bilden den Chor. Die Apsis hat einen 7/12 Schluss und wird von zwei Chorumgängen eingefasst (entsprechend der Verdopplung der Seitenschiffe im Langchor). Die Raumeinheiten der äußeren Chorseitenschiffe sind etwas schmäler als die inneren Seitenschiffe und somit fast quadratisch, während die restlichen Joche des Chors queroblong sind. Stark und seicht hervorspringende Kapellen wechseln sich am Chorumgang ab. Während die Scheitelkapelle und die Diagonalpolygone mit fünf Seiten des Achtecks nach außen schließen, handelt es sich bei den anderen Radialkapellen lediglich um Ausbuchtungen der Umgangsmauer. Dies hat Auswirkungen auf die Gewölbe: Die großen Kapellen wurden mit einem eigenen Gewölbe versehen, während die Gewölbe der flachen Polygone mit den Gewölben des äußeren Chorumgangs zusammengezogen sind. Hier muss man wiederum zwischen den beiden westlichsten und den anderen beiden Kapellen differenzieren, da die ersteren aus drei Seiten bestehen und letztere nur aus zwei gebildet werden. Daraus resultiert ein rhythmischer Wechsel der Gewölbe des äußeren Rings; je nach Zahl der vorspringenden Seiten ändert sich auch die Zahl der Gewölbeeinheiten. Der innere Chorumgang hingegen weist durchgängig trapezförmige Gewölbe auf. Betrachtet man die übrigen Gewölbe der Kathedrale in Lang-, Querhaus und Langchor, so stößt man ausschließlich
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