Wenn Kinder wachsen: Wie viel Medienkonsum ist gut?
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- Meike Friederike Kruse
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1 Wenn Kinder wachsen: Wie viel Medienkonsum ist gut? Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik
2 Ergebnisse zum Medienkonsum aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) und HBSC (WHO) Im Durchschnitt verbringen Jungen ca. 4h (3,8h) und Mädchen ca. 3h (2,7h) täglich mit Fernsehen, Video, Computer, Internet bzw. Spielkonsole (Lampert et al. 2007) Mehr an Wochenenden (bis zu 8h) 25% Wenigseher, 65% Mittelseher ((d.h. 2-3h an Schultagen und 3-5h am Wochenende), 10% Vielseher Weniger privilegierte Kinder weisen einen deutlich höheren Fernsehkonsum auf als Kinder mit einem höheren sozioökonomischen Status Der Medienkonsum nimmt mit dem Alter zu und ist bei Jungen höher als bei Mädchen 11- bis 17-jährige Kinder mit höherem Medienkonsum berichten eine geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität
3 Zusammenhang zwischen Fernsehen/Video und Adipositas bei Jungen und Mädchen , Prozent J J J J. Jungen Mädchen Quelle: Lampert et al. (2007)
4 Zusammenhang zwischen Fernsehen/Video und körperlichsportlicher Inaktivität bei Jungen und Mädchen , Prozent J J J J. Jungen Mädchen Quelle: Lampert et al. (2007)
5 Folgen eines hohen Medienkonsums für die Entwicklung Erhöhte Fernsehkonsum ist verbunden mit weniger sportlicher Aktivität und einem erhöhten Konsum an hochkalorischer Nahrung Durch hohen Fernseh- und Videokonsum, fehlt die Zeit für das Spielen, etc. was einen Rückgang an Phantasie zur Folge hat Besorgniserregende Steigerung an psychischen Problemen bei Vielsehern im Grundschulalter (Singer et al. 1998) Studien zeigen einen Einfluss des Konsums gewalthaltiger Medien auf aggressives Verhaltens (Kappos et al. 2007)
6 Betroffene Bereiche der Entwicklung Körperbezogene Symptomen: Schlafverhalten, Aufmerksamkeit Fertigkeiten: Lesen, Kreativität Psychosomatische Folgen: Depression, Ängstlichkeit Gesundheitsverhalten: Übergewicht, körperliche Aktivität Verhalten: Gewalt, Aggression Geringere Lebensqualität (Körperkonzept, Sexualität)
7 Empfehlungen zum sinnvollem Medienkonsum (AOK - Stern Studie) Begrenzen Sie die Zeit, die Ihr Kind vor dem Fernsehen oder dem Computer verbringen darf. Wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Fernsehsendungen und Computerspiele aus. Interessieren Sie sich dafür, was Ihr Kind anschaut und spielt, und sprechen Sie mit ihm darüber. Setzen Sie Fernseh- oder Computerverbot möglichst nicht als Strafe ein, weil diese Medien damit für die Kinder noch wichtiger werden. Kinder sollten bereits früh und konsequent davor geschützt werden, Medienkonsum als Flucht vor dem Alltag einzusetzen. Ein gesunder Umgang mit Medien ergibt sich aus klaren Regelungen.
8 Für den Umgang mit Fernsehen und Computer werden klare Regelungen & zeitliche Beschränkungen empfohlen. Neben der elterlichen Kontrolle wird aber auch zur Kommunikation über die konsumierten Sendungen geraten.
9
10 Literatur Lukesch, H. (2008). Sozialisation durch Massenmedien. In K. Hurrelmann, M. Grundmann & S. Walper (Hrsg.), Handbuch Sozialisationsforschung (7. Aufl.) (S ). Lampert, T. et al. (2007). Nutzung elektronischer Medien im Jugendalter. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt 50; Richter, M., Settertobulte, W. (2003). Gesundheits- und Freizeitverhalten von Jugendlichen. In: Hurrelmann, K., Klocke, A., Melzer, W., Ravens-Sieberer, U. (Hrsg.). Jugendgesundheitssurvey. Weinheim, Juventa.
11 Fernsehkonsum nach Geschlecht 100% 5,4 4,1 6,1 6,2 80% 12,4 14,3 18,8 20,8 60% 40% 51,9 50,8 54,0 49,8 20% 25,7 26,5 17,7 19,1 0% 4,6 4,3 3,5 4,2 Jungen Mädchen Jungen Mädchen Gar nicht ca. 0,5 Std. ca. 1-2 Std. ca. 3-4 Std. > 4 Std.
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