Auswirkungen von chronischen Erkrankungen & Behinderungen aus Sicht der Absolventenstudie. Dr. Tim Plasa
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- Gerhardt Pfeiffer
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1 Auswirkungen von chronischen Erkrankungen & Behinderungen aus Sicht der Absolventenstudie Dr. Tim Plasa
2 Übersicht Absolventenstudien / KOAB Modul der chronischen Erkrankungen (Datenschutz) Darstellung der Stichprobe Ergebnisse aus der Absolventenforschung im Rahmen des KOAB Studienwahl Auswirkungen auf das Studium Auswirkungen auf den Übergang Studium/Beruf Auswirkungen auf den Beruf INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
3 Übersicht über das Kooperationsprojekt Absolventenstudien (KOAB) 2007 durch eine Initiative von sechs Hochschulen und dem Internationalen Zentrum für Hochschulforschung Kassel entstanden (BMBF anschubfinanziert) Ziel war eine gemeinsame Absolventenbefragung mit einem ähnlichen Fragebogen, um bessere Vergleichsmöglichkeiten zu bekommen Seitdem gibt es jährlich eine Befragung, wobei aktuell zwischen 50 und 70 Hochschulen teilnehmen Projekt wird ab 2016 von einem hauseigenen Spin-Off Institut für angewandte Statistik durchgeführt Knapp Absolventinnen und Absolventen wurden über die Jahre eingeladen und haben an den Befragungen teilgenommen Repräsentativ in Hinblick auf Geschlecht, Noten, Fächergruppen; nicht repräsentativ im Bereich Region und ausländischer Absolvent/innen Ziele für Hochschulen meist Alumniarbeit, Akkreditierungsbedarf, Qualitätsmanagement, Forschung INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
4 Intention der Absolventenstudie Hochschulen Studienangebote Studienbedingungen Input Studentinnen & Studenten Bildungshintergrund Studium (Prozess) Beruf Absolventinnen und Absolventen Kompetenzen Individuelle Motive Sozialer Hintergrund Input Arbeitsmarkt Berufserfolg/- misserfolg Erfahrungen im Bildungssystem Arbeitsmarktbedingungen Outcomes INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
5 Methodik des KOAB Online-Befragung an der Universität Kassel Hochschulen administrieren Einladung selbst Vollerhebung Fragebogen besteht aus Kernanteilen und optionalen Anteilen; dazu kommen hochschulspezifische Anteile INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
6 Das Modul chronische Erkrankung Implementiert im Jahr 2012 Für Hochschulen bei der Fragebogenauswahl ein optionaler Inhalt INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
7 Das Modul chronische Erkrankung INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
8 Das Modul chronische Erkrankung Etwas heikel, da es sich bei der Erhebung solcher Daten geetzlich um sensible Daten handelt Einerseits Abstimmung mit Datenschutz der Uni Kassel notwendig Andererseits Abstimmung der Hochschulen mit ihrem eigenen Datenschutz nötig INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
9 Stichprobe der Modulnutzung JG 2012 JG2013 JG2014 Gesamt Anzahl der Hochschulen Anzahl der Personen Anteilmit chronischen Erkrankungen / Behinderungen ,5 % 15,2 % 15,6% 15,5% Damit nutzen in der Gesamtstudie etwa ein Drittel der Hochschulen die Fragen; von der Fallzahl werden ca. ein Viertel befragt. INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
10 Verteilung der chronischen Erkrankungen 8,0% Mobilitäts- /Bewegungsbeeinträchtigung Sehbeinträchtigung/Blindheit 18,1% 4,7% Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit 2,7% 1,4% Sprach bzw. Sperchbeeinträchtigung 3,1% 3,4% Psychische Beeinträchtigung/Erkrankung Chronische somatischer Erkrankung Teilleistungsstörung n = ,7% Sonstige Von den Personen haben 341 (ca. 5%) einen Schwerbehindertenausweis ; wobei es Häufigkeiten bei 50%; 60% und 100% gibt. INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
11 Studienwahl nach Fächergruppe Kunst 1,5% 2,1% Ing 18,6% 23,5% AgrarForstErn 2,9% 2,8% Medizin MathNat 6,8% 6,1% 23,3% 21,7% Mit chronischer Erkrankung Ohne chronische Erkrankung ReWiSowi 22,8% 23,0% Sport 1,1% 1,0% 24,6% SpraKult 18,3% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% n = Es gibt eine stärkere Tendenz zu Sprach- und Kulturwissenschaften, niedrigere Studienfachwahlen im Bereich der MINT-Fächer. Bei der Hochschulzugangsberechtigung ist die Abiturnote bei Studierenden mit chronischen Erkrankungen etwas schlechter als bei der Referenzgruppe INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
12 Einhaltung der Regelstudienzeit 80% 70% 67,6% 60% 50% 40% 30% 20% 32,4% 47,0% 53,0% Mit chronischer Erkrankung Ohne chronische Erkrankung 10% 0% Ja Nein n = Die Gründe für die Überschreitung der Regelstudienzeit sind zwischen beiden Gruppen ähnlich verteilt. Stärkere Ursachen sind aus Sicht chronisch erkrankter Absolventen: Koordination von Lehrangeboten stärkere Belastung durch Nebentätigkeiten Motivationsprobleme und sinkendes Interesse Familiäre Gründe Krankheit als Grund an sich geben über ein Drittel der Befragten mit chronischen Erkrankungen als Ursache für die längere Studiendauer an (zum Vergleich die Referenzgruppe 3%) INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
13 Wahrnehmung der Beeinträchtigung während des Studiums In sehr hohem Maße Gar nicht Frage: Inwieweit wurden Sie durch die Behinderung/chronischer Erkrankung in Ihrem Studium beeinträchtigt? Man kann nicht von einem globalen Problem sprechen INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
14 Weitere Studienparameter Keine Auffälligkeiten gibt es hinsichtlich: Anzahl freiwilliger Praktika Auslandsaufenthalte Weiterstudierendenquote Wahrgenommene Wichtigkeit des Studiums im Vergleich zu anderen Lebensbereichen Kontakte zu Lehrenden INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
15 Weitere Studienparameter Kontakte zu den Studierenden werden von einem Teil der Befragten mit chronischen Erkrankungen als schlechter in den Studienbedingungen bewertet 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% Mobilitäts-/Bewegungsbeeinträchtigung Sehbeinträchtigung/Blindheit Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit Sprach bzw. Sprechbeeinträchtigung Psychische Beeinträchtigung/Erkrankung 1 Sehr gut Sehr schlecht Chronische somatischer Erkrankung Teilleistungsstörung Sonstige Frage: Wie beurteilen Sie die folgenden Studienangebote und bedingungen in Ihrem Fach? INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
16 Studienzufriedenheit chronisch Erkrankter Die Studienzufriedenheit ist grundsätzlich signifikant schlechter als bei der Vergleichsgruppe; es sind aber nur 13% unzufrieden oder sehr unzufrieden 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% Mobilitäts-/Bewegungsbeeinträchtigung Sehbeinträchtigung/Blindheit Hörbeeinträchtigung/Gehörlosigkeit Sprach bzw. Sprechbeeinträchtigung Psychische Beeinträchtigung/Erkrankung Chronische somatischer Erkrankung 1 Sehr zufrieden Sehr unzufrieden Teilleistungsstörung Sonstige Ohne Erkrankung Frage: Wie zufrieden sind Sie aus heutiger Sicht mit Ihrem Studium an der Hochschule insgesamt? INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
17 Die Suchdauer nach dem Studium Die Absolventen mit chronischen Erkrankungen starten mit ähnlichen Noten (Tendenz leicht schlechter) in den Arbeitsmarkt Die Sucherdauern zur ersten Stelle sind etwas länger. Dies trifft besonders stark auf Sprachbeeinträchtigte zu 60% 50% 48% 40% 43% 30% 20% 10% 0% 23% 20% Weniger als 1 Monat 1 bis 3 Monate 18% 18% 4 bis 6 Monate 8% 11% 7 bis 12 Monate 3% 7% Mehr als 12 Monate Ohne chronische Erkrankung Mit chronischer Erkrankung Eine Folge der längeren Suchdauern ist tlw. eine höhere Inadäquanz bei der gefundenen Stelle INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
18 Einkommen Chronisch erkrankte Absolventen/innen verdienen im Schnitt weniger als die Vergleichsgruppe 20% 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% Chronisch erkrankt Nicht chronisch erkrankt 4% 2% 0% INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
19 Einkommen Regression Abiturnote** 0,81 Geschlecht** -3,54 Ausbildung** 1,09 Akademisches Elternhaus -0,06 Migrationshintergrund 0,01 Studiennote -0,10 Hochschultyp** -1,51 Jahrgang** 0,36 Chronische Erkrankung** -0,95 PS_DIPLOM** 4,80 PS_MASTER** 3,90 PS_PROM** 8,08 PS_STX** 7,87 PS_MAG** -0,16 PS_LEHRAMT** -3,42 Auf Subgruppen betrachtet gilt dieser Effekt deutlich schwächer für Bewegungs- und Sehbeeinträchtigte; stärker für chronisch somatische Erkrankungen INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
20 Berufszufriedenheit Sehr zufrieden 10,6% 15,4% 37,7% 44,7% 27,1% 29,1% Nicht chronisch erkrankt Chronisch erkrankt 8,7% 13,8% Sehr unzufrieden 4,2% 8,8% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% Insgesamt ergibt sich teilweise bedingt durch die höhere Inadäquanz und den im Schnitt geringeren Lohn eine geringere Berufszufriedenheit INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
21 Gesehener Verbesserungsbedarf 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% Informationen zu den Unterstützungsangeboten an der Hochschule 42,3% 57,7% Beratung bei sozialen Fragen 30,0% 70,0% Beratung bei der Beantragung von Nachteilsausgleichsregelungen für Studium und Prüfungen 26,7% 73,3% Unterstützung bei sozialen Fragen 26,2% 73,8% Förderung der Vernetzung mit anderen Studierenden mit Behinderung/chronischer Erkrankung Unterstützung bei der Beantragung von Nachteilsausgleichsregelungen für Studium & Prüfungen 24,6% 22,1% 75,4% 77,9% Ja Nein Umsetzung der Nachteilsausgleiche in Studium und Prüfungen 22,1% 77,9% Bereitstellung von Hilfsmitteln durch die Hochschule 19,7% 80,3% Barrierefreiheit der Einrichtungen der Hochschule (einschließlich ihrer Außenbereiche) 9,1% 90,9% Barrierefreiheit des Lehrangebotes 7,0% 93,0% Barrierefreiheit der Informationsangebote der Hochschule (z. B. Homepage, Flyer) 4,2% 95,8% INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
22 Ende Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Bei Fragen oder Hinweisen: INCHER KASSEL Dr. Tim Plasa
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