Erfahrungsbericht Universidad de Santiago de Chile (USACH)

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1 Erfahrungsbericht Universidad de Santiago de Chile (USACH) Im Rahmen des Masterstudiengangs International Marketing and Sales der FH Münster habe ich mein Auslandssemester an der USACH in Santiago de Chile verbracht. Viele haben mich gefragt wieso ich ausgerechnet diesen Ort gewählt habe; dafür gab es einige Gründe: Nachdem ich letztes Jahr meine Semesterferien in Argentinien verbracht habe, war ich von der lateinamerikanischen Kultur so begeistert, dass ich unbedingt nochmal zurück wollte. Zudem wollte ich meine Spanischkenntnisse verbessern und empfand somit den Austausch nach Santiago als eine hervorragende Möglichkeit. 1) Vorbereitung des Aufenthaltes Da ich die erste Studentin des MIMS war, die an die USACH gegangen ist, war die Planung etwas chaotischer als manch andere Kooperation. Ich musste im Nachhinein noch einen Spanischtest durchführen (B1-Niveau), um belegen zu können, dass ich das Studium vor Ort erfolgreich durchführen kann, obwohl der Test vorher eigentlich gar nicht verlangt wurde. Nach einigem Austausch zwischen der USACH und dem International Office, habe ich dann einen Monat vor Beginn des Austauschs endlich die definitive Zusage bekommen und konnte mit der richtigen Planung loslegen. Als erstes habe ich das Visum für den Austausch beantragt, was relativ schnell ging (2 Wochen), jedoch um die 100 kostet. Dabei handelt es sich um ein normales Studentenvisum für einen Aufenthalt von maximal 6 Monaten. Da ich alleine wohnen wollte, habe ich im Voraus über ContactChile.de eine 1-Zimmer Wohnung gemietet (Kosten ca. 340 warm inkl. Internet + Provision einer halben Monatsmiete). Man kann auch vor Ort suchen, aber ich wollte auf Nummer sichergehen und einen festen Platz haben, sobald ich ankomme. 2) Anreise und Wohnung Ich bin am 21. März 2016 in Düsseldorf losgeflogen, mit kurzem Zwischenstopp in Paris. Der Flug von Paris hat ganze 13 ½ Stunden gedauert und hat 780 (über lastminute.de) gekostet. Einmal vor Ort angekommen, habe ich dann einen Transfer (kein Taxi, da sehr teuer!) direkt zu meiner Wohnung genommen, wo meine Vermieterin auf mich gewartet hat (am besten den Anbieter Transvib nehmen, kann im Voraus online oder direkt am Flughafen gebucht werden, Kosten ca. 10 ). Die Gegend in der ich gewohnt habe, war etwas gewöhnungsbedürftig und gehörte definitiv nicht zu den besten Gegenden Santiagos. Ich habe direkt an der Metro Station Universidad de Chile gewohnt, was zum Stadtteil Santiago Centro gehört. Im Gegensatz zu anderen Großstädten, gehört das Zentrum zu den schlechteren Gegenden Santiagos. Wer sichergehen möchte, sollte sich lieber eine Wohnung im Stadtteil Providencia oder Vitacura suchen, was aber auch deutlich teuer ist und ca min. Entfernt mit der Metro bis zur Universität.

2 3) Die Universität Als ich das erste Mal den Campus der USACH gesehen habe, war ich leicht erschrocken das Gelände der Universität ist wirklich heruntergekommen und mit europäischen Standards nicht zu vergleichen. Auch die Umgebung der Universität ist insbesondere am Abend nicht wirklich zu empfehlen. Ich bin eine Woche vor Vorlesungsbeginn angereist und habe mich erst mal leicht verloren und einsam dort gefühlt. Das Gefühl ist jedoch schnell vergangen, als ich dann endlich meine Kommilitonen kennen gelernt habe, die wirklich alle sehr nett und offen waren. Da ich im MBA-Kurs war, waren meine Kommilitonen deutlich älter und berufstätig. Die Vorlesungen haben immer von Montag bis Donnerstag von 19 Uhr 22 Uhr stattgefunden und alle 2 bzw. 3 Wochen gab es Vorlesungen am Freitag bzw. den ganzen Samstag. Außer mir, war nur eine andere Austauschschülerin aus Mexiko in meiner Klasse, mit der ich mich direkt ab dem ersten Tag angefreundet hatte. Die Klassen waren grundsätzlich relativ klein (maximal 30 Studenten) und die Kurse waren breit gefächert (es gab zumindest in meinem Trimester keine Marketingspezialisierung). Die Kurse variieren jedoch, je nach dem, in welchem Semester bzw. Trimester man den Austausch machen möchte. Vom Niveau der Universität und den Professoren war ich bis auf Weiteres zufrieden der Anfang war insbesondere meiner schwachen Spanischkenntnisse schwierig - aber durch Gruppenarbeiten und Projekte, konnte ich schon nach den ersten Wochen aktiv an der Vorlesung teilnehmen und hatte keine Probleme mich zu integrieren. Glücklicherweise ist das Notensystem an der USACH so aufgebaut, dass man sich über das ganze Semester Leistungen anrechnen lassen kann und die finale Klausur nur % der Gesamtnote ausmacht. Das ist jedoch in jedem Kurs individuell festgelegt. 4) Alltag und Freizeit Da fast alle Vorlesungen erst abends begonnen haben, hatte man tagsüber viel Zeit, um die Stadt zu erkunden bzw. noch andere Kurse und Sportangebote in Anspruch zu nehmen. Ich bin vier Mal die Woche noch zum Spanischkurs gegangen und habe mich im Fitnessstudio angemeldet. Es gibt aber auch ein breites Sportangebot der USACH, ich wollte jedoch nicht jeden Tag nochmal extra mit der Metro zum Sport fahren. Aber ein breites Angebot ist auf jeden Fall gegeben, auch was Tanz-, Fotografie- oder Zeichenkurse angeht. Ansonsten hat Santiago viele tolle Sehenswürdigkeiten zu bieten (insbesondere, wenn man in die Außenbezirke der Stadt fährt) als auch ein großes kulturelles Angebot (Theater, Oper, Ballett, Museen etc.). Da sollte man am besten einen Blick auf die Seite von LonelyPlanet.de werfen, die Liste der Angebote ist wirklich lang! Natürlich habe ich von dem Standort Chiles profitiert und habe einiges Kurztrips gemacht, denn die Natur Chiles ist wirklich unglaublich und absolut sehenswert! Ich war beispielsweise im Norden, in San Pedro de Atacama, der trockensten Wüste der Welt mit Landschaften wie auf dem Mond und tollem Sternenhimmel. Leider hatte ich keine Zeit mehr um in den Süden Chiles zu fahren, aber mir wurde gesagt, dass es eine der schönsten Gegenden der Welt ist (Torres del Paine). Man kann von Santiago aus auch relativ günstig in umliegende Länder wie Argentinien oder Peru fliegen; ich war z.b. am Machu Picchu, was auch ein unglaublich tolles Erlebnis war. 2 5) Fazit

3 Es ist unmöglich alle Eindrücke in so einen kurzen Erfahrungsbericht miteinzubringen. Für mich war der Austausch nach Chile definitiv eine tolle Erfahrung, auch wenn die ersten Wochen etwas schwierig waren, da ich einen leichten kulturellen Schock hatte. Man muss sich darauf einstellen, dass die Chilenen kein Englisch können und auch relativ schüchtern sind im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern; d.h. es liegt an einem selber auf die anderen zuzugehen und sich zu öffnen hat man das erst mal verstanden, so wird man mit offenen Armen aufgenommen, denn die Chilenen sind sehr sehr hilfsbereit und freuen sich über Besucher aus Europa, und insbesondere aus Deutschland. Auch die Ansprechpartner der USACH waren sehr zuvorkommend und standen einem mit Rat und Tat zur Seite. Chile war eine tolle Erfahrung! Valparaíso 3

4 Valparaíso San Pedro de Atacama 4

5 San Pedro de Atacama San Pedro de Atacama 5

6 Santiago de Chile (Aussicht von meinem Balkon) Colbún 6