Die Zeit ist knapp nutzen wir sie!

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1 Careum Pflegekongress 13. Juni 2017 Die Zeit ist knapp nutzen wir sie! Dr. med. Hanspeter Flury Facharzt Psychiatrie Psychotherapie FMH Executive MBA HSG Chefarzt und Klinikdirektor Sonja Schmid Leitung Pflege Berufsbildungsverantwortliche Die Zeit ist knapp nutzen wir sie! «Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber auf einmal, da spürt man nichts als sie: sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen.» Hofmannsthal, Rosenkavalier 1

2 Wir Blick auf die Psychiatrie Psychische Krankheiten sind häufig. Sie kommen in jedem Alter vor. Die Häufigkeit nimmt zu. Es gibt chronische Krankheiten. Aber sie sind nicht die Regel. Psychiatrische Behandlungen wirken. Psychotherapie wirken mit hohen Effektstärken. Aufenthaltsdauer höher als in der Somatik. Die Zeit ist knapp -. auch bei uns. Führung Kostendruck Wissensbeschleunigung Vernetzungs bedarf Fachkräfte - Mangel Administrative Anforderungen 2

3 Die Zeit ist knapp. auch bei unseren Patienten! Kranksein heisst Leiden und das möglichst kurz! Die Crux des Effizienzversprechens. Doch trotz Zeitdruck: Es vergeht viel Zeit, bevor wir intervenieren können. Stigmatisierung Effizienz früher Behandlungen Frappez vite et fort! 3

4 Zeit Druck Opfer Unter Zeitdruck behandeln, behandelt werden? Psychische und psychosomatische Krankheiten und Stress Burnout-Gefährdung in psychosozialen Berufen. Zeitdruck und Behandeln:. paradox? Genesung hat mit Wachstum, Veränderung zu tun im Selbst, in der eigenen Persönlichkeit Im sozialen Raum, im Beziehungsumfeld, in der Umwelt B.. und dies braucht Zeit! 4

5 Hebel zur Effizienzsteigerung. Therapeutische Beziehung Behandlungskonzepte Fokussierung Interprofessionalität Unterstützende Technik Atmosphäre Die therapeutische Beziehung. Früher, sorgfältiger Beziehungsaufbau, mit PatientIn und Umfeld reflektiert und analysiert PatientIn als Auftraggeber und Partner in der Behandlung Signifikante Begegnungen Reflexion des Zeiterlebens; Behandlungsphasen 5

6 Behandlungskonzepte. State of the art Interprofessionell abgestimmt auf: Inhalt Prozesse, Abläufe Vernetzung Vom Vorgespräch an auf den Austritt und die ambulante Weiterbehandlung ausgerichtet Individuelle Behandlungsplanung - standardisiert. Intra und interprofessionelle Informationssammlung und Diagnostik Interprofessionelle Behandlungsplanung/ - gestaltung Bei Eintritt, im Verlauf Bei Dokumentation im KIS In Rapporten und Fallbesprechungen Boder: vom Pflegeprozess zum BehandlungsprozessB 6

7 Individuelle Behandlungsplanung - standardisiert. Bereich Prozess Abschnitt Ärzte Pflege PsychologIn Sozial dienst PatientIn Andere Info - sammlung Medizinische Informationen Pflegerische Informationen Psychologisch Relevante Informationen Soziale Informatione n Selbstreflektion, andere Informationen Problem definition Medizinisch psychiatrische Diagnose Pflege Diagnose Psychologische Diagnose psychotherapeutische Beurteilung Soziale Beurteilung Selbstbeurteilung, andere Beurteilungen Problem definition Ziel - setzung Gemeinsame interdisziplinäre Beurteilung Gemeinsame interdisziplinäre Zielsetzung Ziel - setzung Medizinische Zielsetzung Pflegerische Zielsetzung Psychologische / Psychotherapeutisc he Zielsetzung Sozialarbeiterische Ziele Spezielle pers. Ziele, andere Ziele Individuelle Behandlungsplanung - standardisiert. Bereich Prozess Abschnitt Ärzte Pflege PsychologIn Sozial dienst PatientIn Andere Massnahmen Medizinische Therapie Pflegeinterventionen Spezifische psychotherapeutisc he Maßnahmen Sozialarbeiterische Interventionen Selbsthilfe, Anteil PatientIn andere Evaluation Erfolgskontrolle Einzelner Maßnahmen und Modifikationen Erfolgskontrolle Einzelner Maßnahmen und Modifikationen Erfolgskontrolle Einzelner Maßnahmen und Modifikationen Erfolgskontrolle Einzelner Maßnahmen und Modifikationen Erfolgskontrolle Einzelner Maßnahmen und Modifikationen Evaluation Gemeinsame, interdisziplinäre Standortbestimmung 7

8 Individuelle Behandlungsplanung - standardisiert. Dabei lassen wir nicht aus den Augen : Fokussierung auf relevante Themen PatientIn als Bündnispartner Supervisionen und Fallbesprechungen Einbezug des Umfelds Umgang mit der Zeit reflektieren Prozesslandschaft Intranet Informationsgefässe über gesamt-institutionelle Kommunikation Gruppeninterventionen stützen Kommunikation, Transparenz, Atmosphäre 8

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13 Prozesslandschaft 13

14 Intranet Informationsgefässe für effiziente gesamt-institutionelle Kommunikation 14

15 Keine Zeit? Nutzen wir se! Gruppeninterventionen stützen Kommunikation, Transparenz, Atmosphäre Atmosphäre fördert Behandlung, Genesung, Wachstum. Klinik im Hotel Aufmerksamkeit der Mitarbeitenden Patientenzeit Arbeits / - Anstellungsbedingungen 15

16 Knackpunkte. Steigender Kostendruck Personalfluktuation, Fachkräftemangel Mythen in unseren Köpfen Knackpunkt: Mythen in unseren Köpfen. Mehr ist besser! Beziehung braucht viel Zeit und die haben wir nicht! Ich/ wir würden schon, wenn ich/ wir die Zeit hätte/nb Formal korrekt ist das WichtigsteB Bund muss deshalb zuerst kommen! 16

17 Wie? Hilfreiche Konzepte. Wenig kann viel sein. Genügend gut. Emotionales vermittelt sich rasch. Wichtig: signifikante Beziehungsmomente Motivational Interviewing Wie? -Tipps. Wir haben nur eine Chance, einen ersten Eindruck zu geben. Kontinuierlich dran Bleiben; signifikante Momente schaffen. Stellen wir das Aktuelle ins Zentrum: kleine Schritte. Machen wir PatientInnen zu Bündnis-Partnern. Thematisieren wir die Rahmen-Bedingungen, realistisch. Auch bezüglich unserer Zeit. 17

18 Wie? Eine positive Grundhaltung mit Grenzen. Wenig Zeit ist eine Herausforderung! Nehmen wir die Herausforderung an als Chance zu wachsen! Bleiben wir wachsam bei den Grenzen! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. med. Hanspeter Flury Facharzt Psychiatrie Psychotherapie FMH Executive MBA HSG Chefarzt und Klinikdirektor Sonja Schmid Leitung Pflege Berufsbildungsverantwortliche 18