VANESSA SCHLEVOGT Sozialforschung + Beratung
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- Frauke Brahms
- vor 8 Jahren
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1 Unterstützung familiärer Erziehungskompetenzen als besondere Aufgabe von Kinder- und Familienzentren Workshop auf Fachtagung Bundesverband der Familienzentren Berlin, 22. November 2012
2 Planung Ausgangslage: Familienleben in Deutschland Eltern unter Druck Zusammenarbeit mit Familien im EEC-Ansatz Leitsätze und Indikatoren zur Erziehungspartnerschaft
3 Familien in Deutschland: Daten und Fakten 8,1 Millionen Familien mit Kindern unter 18 Jahren, davon 6,7 Millionen im früheren Bundesgebiet jedes vierte minderjährige Kind ist ein Einzelkind durchschnittliche Kinderzahl je Frau: 1,39 (im Jahr 2010) 1,9 Millionen Familien haben Migrationshintergrund alleinerziehende Mütter und Väter machen 19 % der Familien aus
4 Berufstätigkeit und Armutsrisiko mehr als sieben von zehn Müttern sind erwerbstätig mehr als die Hälfte aller Paare mit Kindern sind Doppelverdiener Armutsgefährdungsquote - in allen Haushalten mit Kindern: 14,6 % - bei Alleinerziehendenhaushalten: 43%
5 Eltern unter Druck verhäuslichte Kindheit Vereinbarkeit von familiären Aufgaben und Berufstätigkeit finanzieller Druck Geschlechterverhältnisse in der Elternschaft Kindeswohl und Anforderungen an Erziehung und Bildung
6 Verhäuslichte Kindheit Kindheit verlagert sich von der Straße ins Haus Kontakte müssen über Telefon oder längere Wegstrecken hergestellt werden Eltern planen und organisieren die Freizeit ihrer Kinder Mütter werden zu Familienmanagerinnen und Chauffeurinnen
7 Vereinbarkeit von familiären Aufgaben und Berufstätigkeit Zunahme der Müttererwerbstätigkeit entgrenzte Arbeitszeiten hohe Mobilitätsanforderungen wachsende Beschäftigungsunsicherheit Kinderbetreuung Pflege von Angehörigen
8 Das Alltagsleben von Familien wird zunehmend getaktet Arbeitszeiten und Öffnungszeiten von Betreuungseinrichtungen sind häufig nicht abgestimmt Koordinierungsaufwand im Privaten wie im Beruflichen steigt viele Eltern wünschen sich mehr Zeit für ihre Kinder
9 Finanzieller Druck erhöhtes Armutsrisiko: - arbeitslose Eltern - Familien mit Migrationshintergrund - alleinerziehende Eltern - kinderreiche Familien ca. 15 Prozent der deutschen Familien leben in relativer Armut Armut behindert Chancengleichheit von Kindern
10 Geschlechterverhältnisse in der Elternschaft Mütter erbringen nach wie vor den Großteil der Haushalts-, Erziehungs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen Konflikt zwischen dem Selbstverständnis von Kindererziehung als Lebensaufgabe und der Idee der modernen Frau, die erfolgreich im Berufsleben steht Väterrolle wird deutlich unbestimmter wahrgenommen: Vorstellungen jenseits des männlichen Ernährermodells konkurrieren oftmals mit tatsächlichen Arbeitsbedingungen persönlicher Wunsch nach aktiver Vaterschaft wird häufig nur am Abend oder am Wochenende gelebt
11 Kindeswohl und Anforderungen an Erziehung und Bildung Kinder stehen verstärkt im Zentrum von Familien Beziehung zum Kind ist oftmals ein wichtigerer Faktor für das gelingende Familienleben als die Paarbeziehung Wunschkindern wird viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet Mit Kindern zu leben wird zu einer bewussten Entscheidung, und die Ansprüche an eine glückliche Kindheit wachsen.
12 Gestiegene Erwartungen an Elternschaft Eltern wichtigste Ressource für die kindliche Entwicklung Familie entscheidende Instanz für die schulischen Leistungen Bildungserfolg und Berufsplanung kommen immer größere Bedeutung zu schulische Belange beherrschen oftmals den Alltag Familie wird zunehmend zum Ort der Vorbereitung auf das Wirtschaftsleben Eltern fühlen sich verpflichtet, ihr Kind optimal zu fördern
13 Zusammenarbeit mit Familien im EEC-Ansatz Ich kann keine Lösung ohne sie finden. Lösungen entstehen im Dialog.
14 Der positive Blick auf Kinder und Familien im Familienzentrum 1. konsequente Entwicklungs- und Bildungsbegleitung von Kindern: Beobachtung, Dokumentation und individuelle Förderung 2.enge Zusammenarbeit zwischen Familien und pädagogischem Fachpersonal 3. Öffnung der Kindertagesstätten für junge Familien im Stadtteil
15 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft als kontinuierliche Reflektion und Familie Verknüpfung der Erziehungs- und Bildungsinstitutionen Kita Entwicklung von Haltungen der pädagogischen Fachkräfte gegenüber Familien, um die Entwicklung von Kindern zu befördern Dem Kind geht es gut, wenn es der ganzen Familie gut geht. 26. Mai 2011 Netzwerk Famildung Trier
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17 Zusammenarbeit mit Familien: Leitsätze im EEC-Ansatz 1. Die pädagogischen Fachkräfte ermöglichen den Familien durch vielfältige Methoden der Zusammenarbeit, in den gemeinsamen Austausch über die Entwicklung des Kindes zu kommen. 2. Die professionelle Haltung der pädagogischen Fachkräfte beinhaltet das Bewusstsein, dass für die Verständigung mit Familien eine gemeinsame Sprache zu finden ist.
18 1. In den gemeinsamen Austausch kommen Methoden finden, wie jede einzelne Familie erreicht werden kann vielfältige Möglichkeiten für Kontakt und Austausch bieten Zeit, um Wünsche in angenehmer Atmosphäre zu erfragen Familien dabei unterstützen, ihre Kompetenzen in den Kitaalltag einfließen zu lassen
19 2. Eine gemeinsame Sprache entwickeln Kompetenzen der professionellen Gesprächsführung erwerben Interesse am kontinuierlichen Austausch zeigen gemeinsames Verständnis von Entwicklungsprozessen herstellen zu vorbereiteten Gesprächen einladen für die besonderen Kompetenzen der Eltern interessieren Familienmitglieder ermutigen, Vorschläge einzubringen vielfältige Zeiten für Kontakte bieten pädagogische Begriffe gemeinsam diskutieren
20 Erziehungspartnerschaft: Qualität statt Quantität viel Wert auf gelungene Aufnahme und Eingewöhnung legen mit unterschiedlichen Vorstellungen von Bildung und Erziehung auseinandersetzen eigene Arbeit transparent machen Interessen von Eltern ernst nehmen Kultur entwickeln, in der Beteiligung von Eltern erwünscht ist Kommunikation ist alles
21 Dialog zwischen Experten Eltern sind die Experten für alle Angelegenheiten ihrer Familie (Erziehungsverantwortung) Erzieherinnen sind die Experten für die pädagogische Betreuung in der Kita (pädagogisches Konzept und Umsetzung)
22 Erzieherinnen als Moderatorinnen des Kontaktes pädagogische Fachkräfte gestalten die Erziehungspartnerschaft mit dem Ziel: Begegnung auf Augenhöhe aber: unterschiedliche Rollen von pädagogischen Fachkräften und Eltern zeitlich begrenzte Arbeitsbeziehung Erziehungspartnerschaft als Ziel, nicht als Zustand begreifen
23 Literatur Christine Karkow/Barbara Kühnel (2008): Das Berliner Modell. Qualitätskriterien im Early Excellence Ansatz, Pestalozzi-Fröbel Haus Lothar Klein/Herbert Vogt (2008): Eltern in der Kita. Schwierigkeiten meistern Kommunikation entwickeln, Verlag Klett/Kallmeyer Tanja Merkle/Carsten Wippermann/Elisabeth Hoffmann (2008): Eltern unter Druck: Selbstverständnisse, Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Eltern in verschiedenen Lebenswelten, Stuttgart: Lucius&Lucius Elke Schlösser (2004): Zusammenarbeit mit Eltern interkulturell, Münster: Ökotopia Verlag
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