Gesundheit in der Kita fördern! Sachgerechte Ansatzpunkte nach der BeGKi-Studie der BZgA
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- Oldwig Waldfogel
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1 Gesundheit in der Kita fördern! Sachgerechte Ansatzpunkte nach der BeGKi-Studie der BZgA Thomas Kliche und Team (UKE) Fachtagung der HAG Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung stärken Herausforderungen für die Lebenswelten Stadtteil, Schule und Kita, Hamburg,
2 Gesund aufwachsen ist nationales Gesundheitsziel: Hohe Erwartungen an Kitas Aktivierung von Bildungsreserven / Förderung von Chancengleichheit verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit Kompensation von Sozialisationseinschränkungen (soz. Kompetenz, Ausgleich von Medienkonsum) gesellschaftliche Integration von Migrationsfamilien Früherkennung und frühe Hilfen für familiäre Problemlagen Integration heterogener Umfelder und Trägererwartungen Einbezug der Eltern als Zielgruppe (Bundesjugendkuratorium, 2008) Gesundheitsverhalten einüben Schutzfaktoren stärken Kita = wichtiges Arbeitsfeld für Prävention und Gesundheitsförderung Fähigkeiten zur Lebensbewältigung vermitteln Kitas erreichen fast alle Kinder, auch sozial schwächere Familien Kitas können die Familien ansprechen Kitas setzen früh an und haben lang anhaltenden Einfluss Kitas können durch Kooperation die Versorg. verbessern
3 Vier realistische Ansatzpunkte 1. Das soziale Umfeld berücksichtigen! 2. Möglichkeiten des Setting-Ansatzes nutzen! 3. Programme und Projekte wirkungsorientiert gestalten! 4. Folgenreiche Fortbildungen entwickeln! Datenbasis: BeGKi (Bestandserhebung Gesundheitsförderung durch Kitas, Pilot 2005, Hauptstudie 2007, zus Kitas QIP Qualität in der Prävention rd. 180 Kitas ( ) Qualifizierungsstudie 2007, 85 Experten-/ Entscheiderinterviews
4 1. Das soziale Umfeld berücksichtigen
5 Kinderbelastungen / soziale Lage 5,92 8,59 11,34 belastete Lage durchschnittliche Lage 5,92 9,52 gute Lage 2,98 10,29 14,37 17,
6 Bedarfsorientierte PGF? Gesamtindikator aktive Prävention und Gesundheitsförderung (%) - nach sozialer Lage 47,2 49,6 51,5 Gute Lage Mittlere Lage Belastete Lage
7 2. Potentiale des Setting-Ansatzes!
8 Bedarf Arbeitsbezogene Beschwerden 61% der Kitas beobachten Beschwerden, die häufig während oder nach der Arbeit auftreten : Schmerzen im Bewegungsapparat (Rücken), Kopfschmerzen Erkältungs- und Infektionskrankheiten Überlastungserleben
9 Zielgruppen der Projekte nach QIP (n=119) Sonstige 1,6 (% der Projekte; Mehrfachnennungen möglich) sozial Benachteiligte (Umfeld) 5,9 Mitarbeiter/-innen 26,9 auch ältere Kinder 36,1 Kinder bis 6 74,8
10 Hürden für Elternarbeit Zeitbedarf (Einzelgespräche, Informationssuche) Lücken in Aus- und Fortbildung. Abgrenzung: Übernimmt die Kita zu viel Verantwortung, und Eltern lehnen sich zurück? Dürfen die Eltern in die Arbeit der Kita hineinregieren? Es gibt auch persönlich schwierige Eltern. Manche Eltern wissen vieles besser (Bildungsgefälle zu den Erzieher/-innen; Ansehen des Berufs). (Qualifikationsstudie, qualitative Begleitforschung zu Kita-Pilot- und Hauptstudie und Setting-Projekten in Kitas)
11 Mitarbeiterzufriedenheit (0 = gering bis 4 = hoch) Mittelwert 2,38 Persönliche Gratifikation 2,9 Ausstattung 2,51 Rahmenbedingungen 2,13 Status 1,64 0 2
12 3. Wirkungsvolle Programme + Projekte!
13 PGF für Kinder: häufige Handlungsfelder Andere 19,3 Deutsch für fremdsprachige Kinder Förderung seelischer Gesundheit Sicherheitserziehung / Unfallsverhütung Verkehrserziehung 37, ,8 54,4 Ernährungserziehung Zahngesundheit 65,3 68 Bewegungsförderung Verbesserung Grammatik u.ä. Hygiene 91,3 91,5 94,5
14 QIP: Verbesserungspotentiale in Kitas 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 Alle Projekte 2006 Alle Projekte 2007 Konzeptqualität Planungsqualität Mitwirkende (Personal und Kooperationspartner) 0,50 Verbreitung der Aktivität Verlaufsgestaltung und Management der Aktivität 0,00 Schlechtester Wert 2007 Bester Wert 2007 Evaluation und Erfolgskontrolle Qualitätsentwicklung 2007: n = : n = 32
15 QIP: Verbesserungsansätze präventiver Projekte in Kitas Vorbildliche Arbeit ist auch kleinen Einrichtungen möglich. Es gibt Projekte mit recht geringen Wirkungsaussichten. Im Mittel sind in den meisten Projekten Verbesserungen sinnvoll, um Gesundheitsgewinne sicherzustellen. Am besten sind die Projekte in Kitas hinsichtlich Mitwirkenden / Qualifikationen und Konzeptqualität aufgestellt, der größte Verbesserungsbedarf besteht hinsichtlich der Verlaufs- und Erfolgsbeobachtung.
16 4. Aus-, Fort-, Weiterbildung für Gesundheit!
17 Lücken in Aus-, Fort-, Weiterbildung 1. Prävention + Gesundheitsförderung an den Fachschulen: wenige Stunden, wechselnde Inhalte und Prüfungsstoffe, abhängig von Vorliegen der Lehrkräfte Gute Programme und wichtige Interventionsansätze (Elternansprache!) kaum vermittelt Lerninhalte bleiben hinter den wachsenden Anforderungen 2. Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten: unübersichtlich, selten aufbauend (Baustein-System) und unter Kooperation der Träger, kaum qualitätsgesichert Vorschicken von Einzelkämpfer/-innen, zweifelhafte Wirkung Hürden bei Inanspruchnahme (Freistellung / Freizeit, Bezahlung)
18 Fazit
19 Vier realistische Ansatzpunkte 1. Das soziale Umfeld berücksichtigen: Unterstützungsbedarf in ressourcenschwachen Quartieren 2. Potentiale des Setting-Ansatzes: Betriebliche Gesundheitsförderung für Mitarbeiter/-innen gesundheitsgerechte Strukturen / Ausstattung Qualifikation und Personalschlüssel für Familieneinbindung Konzertierte Aktion mit Trägern und Medien (Berufsimage!) 3. Wirkungsorientiert Programme und Projekte: Gut zugängliche Aufbereitung wirkungsvoller, handlicher Ansätze 4. Folgenreiche Aus- und Fortbildungen: Vor-Ort-Fortbildungen, externe Begleitung und Vernetzung (bes. für Programme, Setting-Ansatz, Elternkooperation, Beobachtungsbögen) Ausbildungsreform, modulare Fort- und Weiterbildungen
20 Gesund aufwachsen braucht die Kitas. Aber die Kitas brauchen die Unterstützung der Gesellschaft!
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