BAYERISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRBuCH 2012

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1 BAYERISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN JAHRBuCH 2012

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3 Bayerische Akademie der Wissenschaften JAHRBuCH 2012 VERLAG DER BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KoMMISSIoN BEIM VERLAG C.H.BECK MüNCHEN 2013

4 Herausgeber: Bayerische Akademie der Wissenschaften Alfons-Goppel-Str München ISSN ISBN Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 2013 Art Direction: Michael Berwanger, Tausendblauwerk, Dachau Lektorat: Dr. Ellen Latzin Layout und Satz: Sabine Willner Bayerische Akademie der Wissenschaften Druck und Bindung: Druckerei C.H.Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstof) Printed in Germany

5 Vorwort Das Jahr 2012 war geprägt von zwei großen Ereignissen: der strukturellen Evaluierung der Akademie und der Einweihung des Höchstleistungsrechners SuperMUC am Leibniz-Rechenzentrum auf dem Forschungscampus in Garching. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften unterzieht sich als erste der deutschen Länderakademien einer strukturellen Evaluierung, die das zuständige Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 2011 initiiert hat. Nach den Vorbereitungen des Jahres 2011 fand die zweitägige Begehung durch eine international zusammengesetzte Evaluierungskommission Anfang Mai 2012 statt. Die Empfehlungen werden im Frühjahr 2013 vorliegen. Am 20. Juli 2012 ging in Anwesenheit von Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Staatsminister Wolfgang Heubisch der Höchstleistungsrechner SuperMUC in Betrieb, und zwar erfreulicherweise als schnellster Rechner Europas und als Nummer 4 weltweit. Zugleich feierte das Leibniz-Rechenzentrum an diesem Tag sein 50jähriges Bestehen. Die rasante Entwicklung dieses Akademieinstituts ist beeindruckend und spiegelt zugleich die Geschichte der Informatik in Deutschland generell wider. Informationen dazu und weitere Berichte aus unseren Kommissionen und Projekten inden Sie ab Seite waren erstmals auch alle Plätze unseres 2010 gegründeten Jungen Kollegs für herausragende Nachwuchsforscher aus Bayern besetzt. Wir stellen Ihnen die Kollegiatinnen und Kollegiaten und ihre Forschungsvorhaben ab Seite 213 vor. Allen Autorinnen und Autoren danke ich für die Mitwirkung am Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine anregende Lektüre. München, im März 2013 Prof. Dr. Karl-Heinz Hofmann Präsident

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7 7 Inhalt Vorstand Verwaltung Mitglieder Ehrenmitglied ordentliche Mitglieder Korrespondierende Mitglieder Junges Kolleg Akademische Kommissionen Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Klassenübergreifende Kommissionen Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille

8 8 Inhalt Aus dem Berichtsjahr 1. Januar Dezember 2012 Aus der Chronik Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Werner Heisenberg Vorlesungen Feierliche Jahressitzung am 8. Dezember 2012 im Herkulessaal der Münchner Residenz. Bericht des Präsidenten und Vorstellung der neuen Akademiemitglieder Festvortrag: SuperMuC: Warum Bayern einen Rechner mit 3 Billiarden operationen pro Sekunde braucht. Von Prof. Dr. Arndt Bode Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen) Todesfälle Nachrufe Neuwahlen Würdigungen der neuen Mitglieder Mitglieder und Forschungsvorhaben im Jungen Kolleg Jahresberichte Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz

9 Inhalt 9 Kommission für die Herausgabe der urkunden Kaiser Friedrichs II Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Kommission für kulturanthropologische Studien Musikhistorische Kommission Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches Kommission für Semitische Philologie Kommission für zentral- und ostasiatische Studien Kommission für Mundartforschung Kommission für Neuere deutsche Literatur Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt Kommission für Theologiegeschichtsforschung Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Kommission für Informatik Leibniz-Rechenzentrum Kommission für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Institut Kommission für Erdmessung und Glaziologie Deutsche Geodätische Kommission (DGK) Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI)

10 10 Inhalt Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung Kommission für Geomorphologie Kommission für Ökologie Kommission Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine Klassenübergreifende Kommissionen Kommission BAdW Forum Technologie Kommission für Wissenschaftsgeschichte Kommission für Gebirgsforschung Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Monumenta Germaniae Historica Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie Verzeichnis der im Berichtsjahr veröfentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder der Akademie Philosophisch-historische Klasse Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Die Akademie im überblick Personenregister

11 11 Vorstand Stand: 1. März 2013 Anschrift: Alfons-Goppel-Str. 11, München Tel , Fax Internet: Präsident Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Karl-Heinz Hoffmann Tel , Amtsvorgänger des Präsidenten Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Dietmar Willoweit Tel , Sekretare der Philosophisch-historischen Klasse Prof. Dr. phil. Martin Hose Prof. Dr. rer. pol. Dres. h.c. Arnold Picot Tel , Sekretare der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. Horst Kessler Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Gottfried Sachs Tel , Generalsekretärin Bianca Marzocca Tel , Fax ,

12 12 Verwaltung Generalsekretärin Bianca Marzocca Forschung, Junges Kolleg, Digitalisierung Dr. Elisabeth Schepers Presse- und Öfentlichkeitsarbeit Dr. Ellen Latzin Rechtsangelegenheiten Christian Feil Personalangelegenheiten Nina Fischer Haushalt und Liegenschaftsangelegenheiten Annegrit Specht Bibliothek Klaus Kempf, Bibliotheksdirektor an der Bayerischen Staatsbibliothek Karin Schwenke, Bibliothekarin an der Bayerischen Staatsbibliothek Katharina Troschke Archiv Dr. Genoveva Rausch, Archivoberrätin am Bayerischen Hauptstaatsarchiv übersicht über weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentralverwaltung siehe in der Verwaltung des Leibniz-Rechenzentrums siehe sowie des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung siehe

13 13 Mitglieder (Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an.) Ehrenmitglied S.K.H. Herzog Franz von Bayern (1999) Ordentliche Mitglieder Philosophisch-historische Klasse geordnet nach dem Jahr der Zuwahl: 1972 Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht 1973 Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte 1974 Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht 1975 Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebswirtschaftslehre 1977 Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerbli chen Rechtsschutz und urheberrecht sowie Privatrechtsvergleichung PannenBerg Wolhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie

14 14 Ordentliche Mitglieder 1979 Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie 1980 Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht 1981 Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht 1982 Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft 1984 Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philosophie 1985 Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.d. für Arabistik Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie 1986 Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie 1988 neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie Willoweit Dietmar, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht 1989 Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie 1990 Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürger liches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie 1993 Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Geschichtliche Hilfswissenschaften 1994 HaBicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie

15 Philosophisch-historische Klasse 15 Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Bayerische Geschichte 1995 Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor a.d. für Deutsche Philologie des Mittelalters Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.d. für Indogermanistik und Indoiranistik Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft 1996 Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Drs. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.d. für Soziologie 1998 HäBerle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht Höllmann Thomas o., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließl. chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Slavische Philologie Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie 1999 Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor i.r. für Geschichte der Naturwissenschaften 1999 Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dres. h.c., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre 2000 Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.d. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit

16 16 Ordentliche Mitglieder 2001 Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., Dr. h.c., o. Professor für Systematische Theologie und Ethik Hartmann Jens-uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie 2002 Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literaturwissenschaft Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.d. für Deutsche Rechtsgeschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht 2003 Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Betriebs wirtschaftslehre BoBzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissenschaft Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor a.d. für Volkswirtschaftslehre 2004 Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., Dr. h.c., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie Moulines Carlos ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie SchönBerger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie 2005 BierBrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.d. für Romanische Philologie 2006 Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte

17 Philosophisch-historische Klasse 17 oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft Pfotenhauer Helmut, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor a.d. für Neuere deutsche Literatur 2007 Konrad ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissenschaft 2008 Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., o. Professor für Soziologie Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftslehre Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte ost- und Südosteuropas Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte 2009 Brenner Michael, Dr., o. Professor für Jüdische Geschichte und Kultur Lepsius oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öfentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre Selig Maria, Dr. phil., o. Professorin für Romanistik 2010 Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Hon.-Professor für Rechtswissenschaften Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., em. o. Professor für Politische Theorie und Philosophie Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik 2011 Manthe ulrich, Dr. iur., o. Professor für Bürgerliches und Römisches Recht Riedel Wolfgang, Dr. phil., o. Professor für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte

18 18 Ordentliche Mitglieder 2012 SallaBerger Walther, Dr. phil., o. Professor für Assyriologie Wirsching Andreas, Dr. phil., o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte 2013 Zimmermann Martin, Dr. phil., o. Professor für Alte Geschichte geordnet nach dem Alphabet: Ballwieser Wolfgang, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Betriebswirtschafts lehre, LMu München (2003), geb. 17. Dezember 1948 zu Frankfurt a.m. dienstlich: Tel , Fax , privat: Franz-Josef-Strauß-Str. 25, oberhaching, Tel Beierwaltes Werner, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Philosophie, LMu München (1986), geb. 8. Mai 1931 zu Klingenberg am Main privat: Neubergstr. 30, Würzburg, Tel , Bertau Karl, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie, univ. Erlangen-Nürnberg (1989), geb. 1. November 1927 zu Neustettin privat: Nachtigallenweg 4, Erlangen, Tel BierBrauer Volker, Dr. phil. habil., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte, LMu München (2005), geb. 19. September 1940 zu Kirn dienstlich: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, München, Tel , Fax , Birus Hendrik, Dr. phil., o. Professor für Allgemeine und Verglei chende Literaturwissenschaft (Komparatistik), LMu München (2001), geb. 16. April 1943 zu Kamenz dienstlich: Jacobs university Bremen, Campus Ring 1, Bremen, Tel , Fax , privat: Tel , Fax

19 Philosophisch-historische Klasse 19 Blossfeld Hans-Peter, Dr. rer. pol., Dr. h.c., o. Professor für Soziologie, univ. Bamberg (2008), geb. 30. Juli 1954 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Soziologie I, univ. Bamberg, Lichtenhaidestraße 11, Bamberg, Tel o , Fax , BoBzin Hartmut, Dr. phil., a.o. Professor für Islamwissenschaft, univ. Erlangen-Nürnberg (2003), geb. 16. August 1946 zu Bremen dienstlich: Tel , Fax , privat: Feldstr. 3, Erlangen, Tel , Fax Borchardt Knut, Dr. oec. publ., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre, LMu München (1974), geb. 2. Juni 1929 zu Berlin privat: Zeller Weg 22a, Icking, Tel , Fax , Brenner Michael, Dr., o. Professor für Jüdische Geschichte und Kultur, LMu München (2009), geb. 4. Januar 1964 zu Weiden dienstlich: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, Historisches Seminar, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , Bürge Alfons, Dr. iur., Dr. phil., Dr. h.c., o. Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht, LMu München (2004), geb. 12. oktober 1947 zu Winterthur, Schweiz dienstlich: Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMu, Professor-Huber-Platz 2, München, Tel , Fax , privat: Tel Büttner Frank, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Kunstgeschichte, LMu München (2006), geb. 26. Juli 1944 zu Görlitz dienstlich: Tel , Fax , privat: Furtanger 10a, Gilching, Tel ,

20 20 Ordentliche Mitglieder Canaris Claus-Wilhelm, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie, LMu München (1990), geb. 1. Juli 1937 zu Liegnitz/Schlesien dienstlich: Tel , Fax privat: Mauerkircherstr. 78, München, Tel , Fax Dreier Horst, Dr. jur., o. Professor für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht, univ. Würzburg (2003), geb. 7. September 1954 zu Hannover dienstlich: Juristische Fakultät, univ. Würzburg, Domerschulstr. 16, Würzburg, Tel , Fax , Drexl Josef, Dr. jur., LL.M. (Berkeley), Direktor am Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht; Hon.-Professor für Rechtswissenschaften, LMu München (2010), geb. 20. März 1962 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: MPI für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, Marstallplatz 1, München, Tel , Fax , privat: Fikentscher Wolfgang, Dr. jur., Dr. iur. h.c., LL.M. (Ann Arbor), em. o. Professor für Bürgerliches und Handelsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz und urheberrecht sowie Privatrechtsvergleichung, LMu München (1977), geb. 17. Mai 1928 zu Nürnberg dienstlich: privat: Ringstr. 15, Dießen-Riederau, Tel , Fax Folkerts Menso, Dr. phil., o. Professor i.r. für Geschichte der Naturwissenschaften, LMu München (1999), geb. 22. Juni 1943 zu Eschwege dienstlich: Tel , privat: Meggendorferstr. 66, München, Tel Frey Dieter, Dr. phil., o. Professor für Sozialpsychologie, LMu München (1996), geb. 27. Juni 1946 zu Röt/Freudenstadt dienstlich: Institut für Psychologie, LMu, Leopoldstr. 13, München, Tel , Fax ,

21 Philosophisch-historische Klasse 21 Gneuss Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, LMu München (1973), geb. 29. oktober 1927 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax privat: Eichendorfstr. 3, Eichenau, Tel Göllner Theodor, Dr. phil., em. o. Professor für Musikwissenschaft, LMu München (1982), geb. 25. November 1929 zu Bielefeld dienstlich: Tel , Fax , privat: Hirschgartenallee 48, München, Graf Friedrich Wilhelm, Dr. theol., Dr. h.c., o. Professor für Systematische Theologie und Ethik, LMu München (2001), geb. 19. Dezember 1948 zu Wuppertal dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, Ev.-Theolog. Fakultät, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , privat: Tel HaBicht Werner, Dr. phil., em. o. Professor für Englische Philologie, univ. Würzburg (1994), geb. 29. Januar 1930 zu Schweinfurt dienstlich: Tel privat: Allerseeweg 14, App.55, Höchberg, Tel , HäBerle Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, Rechtsphilosophie und Kirchenrecht, Forschungsstelle für Europäisches Verfassungsrecht, univ. Bayreuth (1998), geb. 13. Mai 1934 zu Göppingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Grillparzerstr. 11, Bayreuth Hartmann Jens-uwe, Dr. phil., o. Professor für Indologie, LMu München (2001), geb. 8. Januar 1953 zu München dienstlich: Institut für Indologie und Tibetologie, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel o , privat: Tel Heitmann Annegret, Dr. phil., o. Professorin für Nordische Philologie, LMu München (2010), geb. 22. Dezember 1952 zu Kappeln/Schlei dienstlich: Tel , Fax , privat: Saselberg 2, Ilmmünster, Tel

22 22 Ordentliche Mitglieder Henrich Dieter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Philosophie, LMu München (1984), geb. 5. Januar 1927 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel , privat: Gerlichstr. 7a, München, Tel Höfele Andreas, Dr. phil., o. Professor für Englische Literaturwissenschaft, LMu München (2002), geb. 19. September 1950 zu Bad Kreuznach dienstlich: Tel , privat: Pitzeshofen 19, Dießen, Tel Höllmann Thomas o., Dr. phil., o. Professor für Sinologie (einschließlich chinesischer Archäologie und Kunst) sowie für Ethnologie, LMu München (1998), geb. 29. Februar 1952 zu Eggenfelden dienstlich: Institut für Sinologie, LMu, Kaulbachstr. 51a, München, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Hose Martin, Dr. phil., o. Professor für Klassische Philologie, LMu München (2001), geb. 8. April 1961 zu Wathlingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Pienzenauerstr. 46, München, Tel Koch Walter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Geschichtliche Hilfswissenschaften, LMu München (1993), geb. 22. April 1942 zu Wien, Österreich privat: Luisenstr. 41, München, Tel , Fax , Konrad ulrich, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor für Musikwissenschaft, univ. Würzburg (2007), geb. 14. August 1957 zu Bonn dienstlich: Institut für Musikforschung, univ. Würzburg, Domerschulstr. 13, Würzburg, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Kunitzsch Paul, Dr. phil., Professor a.d. für Arabistik, LMu München (1985), geb. 14. Juli 1930 zu Neu-Krüssow privat: Davidstr. 17, München, Tel

23 Philosophisch-historische Klasse 23 Landau Peter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Rechts- und Staatsphilosophie, LMu München (1985), geb. 26. Februar 1935 zu Berlin dienstlich: Fax , privat: Sperberstr. 21 c, München, Tel Lepsius oliver, Dr. jur., LL.M. (Chicago), o. Professor für Öfentliches Recht, Allgemeine und Vergleichende Staatslehre, univ. Bayreuth (2009), geb. 2. Februar 1964 zu München dienstlich: Tel , Fax , privat: Romanstr. 53, München, Tel Lerche Peter, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht, LMu München (1974), geb. 12. Januar 1928 zu Leitmeritz/Elbe privat: Junkersstr. 13, Gauting, Tel Märtl Claudia, Dr. phil. habil., o. Professorin für Mittelalterliche Geschichte, LMu München (2006), geb. 3. Juli 1954 zu Amberg dienstlich: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , privat: Tel Maier Hans, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie, LMu München; Bayer. Staatsminister a.d. (2004), geb. 18. Juni 1931 zu Freiburg i.br. dienstlich: Tel privat: Meichelbeckstr. 6, München, Tel , Manthe ulrich, Dr. iur., o. Professor für Bürgerliches und Römisches Recht (2011), geb. 8. April 1947 zu Homburg/Saar privat: Böhmerwaldstr. 6a, Passau, Tel Medicus Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht, LMu München (1980), geb. 9. Mai 1929 zu Berlin privat: Hofrat-Beisele-Str. 25, Tutzing, Tel

24 24 Ordentliche Mitglieder Moulines Carlos ulises, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, LMu München (2004), geb. 26. oktober 1946 zu Caracas, Venezuela dienstlich: Seminar für Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie, LMu, Ludwigstr. 31, München, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Müller Jan-Dirk, Dr. phil., o. Professor a.d. für Deutsche Philologie des Mittelalters, LMu München (1995), geb. 4. Juli 1941 zu Köln dienstlich: Institut für Deutsche Philologie, LMu, Schellingstr. 3, München, Tel o , Fax , privat: Tel Narten Johanna, Dr. phil., Professorin a.d. für Indogermanistik und Indoiranistik, univ. Erlangen-Nürnberg (1995), geb. 5. oktober 1930 zu Hannover privat: Robert-Koch-Str. 9, uttenreuth, Tel Neumann Manfred, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre, univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 16. Mai 1933 zu Gadderbaum b. Bielefeld dienstlich: Tel , Fax privat: Robert-Koch-Str. 16, Lauf, Tel , Nörr Dieter, Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Römisches und Bürgerliches Recht, LMu München (1972), geb. 20. Februar 1931 zu München dienstlich: Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, LMu, Professor-Huber-Platz 2, München, Tel privat: Tel oesterreicher Wulf, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie, LMu München (2003), geb. 2. Dezember 1942 zu oberbaumgarten/südmähren dienstlich: Tel , Fax , privat: uttinger Str. 10, München

25 Philosophisch-historische Klasse 25 oettinger Norbert, Dr. phil., o. Professor für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, univ. Erlangen-Nürnberg (2006), geb. 12. Juli 1949 zu Wien, Österreich dienstlich: Institut für Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft, univ. Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4/16, Erlangen, Tel , Fax , privat: Tel , ottmann Henning, Dr. phil., Dr. rer. pol. habil., em. o. Professor für Politische Theorie und Philosophie, LMu München (2010), geb. 9. März 1944 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel , Fax , privat: Am Kallerbach 42, Tutzing, Tel , PannenBerg Wolhart, Dr. theol., Dr. theol. h.c., D.D. mult. F.B.A., em. o. Professor für Systematische Theologie, LMu München (1977), geb. 2. oktober 1928 zu Stettin dienstlich: Tel privat: Sudetenstr. 8, Gräfeling, Tel Pfotenhauer Helmut, Dr. phil., Dr. phil. habil., o. Professor a.d. für Neuere deutsche Literatur, univ. Würzburg (2006), geb. 3. August 1946 zu Nürnberg dienstlich: Institut für deutsche Philologie, Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturgeschichte I, univ. Würzburg, Am Hubland, Würzburg, Tel , Fax , Picot Arnold, Dr. rer. pol., Dres. h.c., o. Professor für Betriebswirtschafts lehre, LMu München (1999), geb. 28. Dezember 1944 zu Gmunden, Österreich dienstlich: Tel , Fax , privat: Luitpoldstr. 10, Gauting, Tel , Fax Regn Gerhard, Dr. phil., o. Professor a.d. für Romanische Philologie, LMu München (2005), geb. 10. September 1944 zu Forchheim privat: Franziskanerstr. 7, München, Tel , Fax ,

26 26 Ordentliche Mitglieder Riedel Wolfgang, Dr. phil., o. Professor für Neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte, univ. Würzburg (2011), geb. 31. Mai 1952 zu Mellrichstadt dienstlich: Lehrstuhl für neuere deutsche Literatur- und Ideengeschichte, univ. Würzburg, Sanderring 2, Würzburg, Tel o , Fax Roxin Claus, Dr. jur., Dr. L.L. h.c., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Allgemeine Rechtstheorie, LMu München (1994), geb. 15. Mai 1931 zu Hamburg dienstlich: Tel , privat: Bindingstr. 5, Stockdorf, Tel SallaBerger Walther, Dr. phil., o. Professor für Assyriologie, LMu München (2012), geb. 3. April 1963 in Innsbruck, Österreich dienstlich: Institut für Assyriologie und Hethitologie, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , Sauerländer Willibald, Dr. phil., Dr. phil. h.c., Hon.-Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, LMu München; Direktor a.d. des Zentralinstituts für Kunstgeschichte (1973), geb. 29. Februar 1924 zu Bad Waldsee privat: Viktoriastr. 11, München, Tel Schnitzer Monika, Dr. rer. pol., o. Professorin für Volkswirtschaftslehre, LMu München (2008), geb. 9. September 1961 zu Mannheim dienstlich: Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , SchönBerger Rolf, Dr. phil., o. Professor für Philosophie, univ. Regensburg (2004), geb. 25. oktober 1954 zu Günzburg dienstlich: Tel , Fax , privat: Augsburger Str. 82, Regensburg, Tel Schünemann Bernd, Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, LMu München (2008), geb. 1. November 1944 zu Broistedt dienstlich: Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, LMu, Ludwigstr. 29, München, Tel , Fax ,

27 Philosophisch-historische Klasse 27 Schulze Wessel Martin, Dr. phil., o. Professor für Geschichte ost- und Südosteuropas, LMu München (2008), geb. 9. Januar 1962 zu Münster/Westf. dienstlich: Historicum, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , Selig Maria, Dr. phil., o. Professorin für Romanistik, univ. Regensburg (2009), geb. 2. April 1959 zu Germersheim dienstlich: Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft, Institut für Romanistik, univ. Regensburg, Regensburg, Tel o. 3376, Fax , Siems Harald, Dr. jur., o. Professor a.d. für Deutsche Rechtsgeschichte, Geschichte des Kirchenrechts, geschichtliche Rechtsvergleichung und Bürgerliches Recht, LMu München (2002), geb. 24. September 1943 zu Arolsen privat: Streitbergstr. 37, München, Tel , Fax Sinn Hans-Werner, Dr. rer. pol., Drs. h.c., o. Professor für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft, LMu München; Präsident des ifo Instituts Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der universität München e.v. (1996), geb. 7. März 1948 zu Brake/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft, LMu, Schackstr. 4, München, Tel , Fax , privat: Fax Stempel Wolf-Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Romanische Philologie, LMu München (1988), geb. 7. Juli 1929 zu Landau dienstlich: Tel , privat: Kyreinstr. 8, München, Tel Strohschneider Peter, Dr. phil., o. Professor für Germanistische Mediävistik, LMu München (2010), geb. 3. oktober 1955 zu Stuttgart dienstlich: Tel , Fax , privat: Hermann-Aust-Str. 1, Krailling, Tel Strunk Klaus Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, LMu München (1979), geb. 22. August 1930 zu Düsseldorf dienstlich: Tel privat: Ringbergstr. 11, Bad Wiessee, Tel

28 28 Ordentliche Mitglieder Thiergen Peter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Slavische Philologie, univ. Bamberg (1998), geb. 17. oktober 1939 zu Leipzig privat: Von-Rotenhan-Str. 10, Bamberg-Wildensorg, Tel , Timpe Dieter, Dr. phil., Dr. h.c., em. o. Professor für Alte Geschichte, univ. Würzburg (1996), geb. 3. November 1931 zu Halle/Saale privat: Keesburgstr. 28, Würzburg, Tel Vogt Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Philologie, LMu München (1977), geb. 6. November 1930 zu Duisburg dienstlich: Tel , Fax privat: Montsalvatstr. 1, München, Tel , Fax Warning Rainer, Dr. phil., em. o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft, LMu München (1995), geb. 10. April 1936 zu osnabrück privat: Ludwig-Thoma-Str. 3 A, Eichenau, Tel , Fax Weis Eberhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neuere Geschichte, LMu München (1979), geb. 31. oktober 1925 zu Schmalkalden privat: Ammerseestr. 102, Gauting, Tel Weitlauff Manfred, Dr. theol., o. Professor a.d. für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, LMu München (2000), geb. 31. Juli 1936 zu Augsburg privat: Hermann-Löns-Str. 9, Augsburg, Tel , Fax , Manfred.Weitlauf@t-online.de Wenz Gunther, Dr. theol., o. Professor für Systematische Theologie, LMu München (1998), geb. 18. August 1949 zu Weißenburg dienstlich: Institut für Fundamentaltheologie und Ökumene, LMu, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , Gunther.Wenz@evtheol.uni-muenchen.de privat: Tel Wiegard Wolfgang, Dr. rer. pol., o. Professor a.d. für Volkswirtschaftslehre, univ. Regensburg (2003), geb. 17. Februar 1946 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax , wolfgang.wiegard@wiwi.uni-regensburg.de privat: Bayerwaldstr. 1, Sinzing, Tel , Fax

29 Philosophisch-historische Klasse 29 Willoweit Dietmar, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht, Kirchenrecht, univ. Würzburg (1988), geb. 17. Juli 1936 zu Memel dienstlich: Tel privat: unterer Dallenbergweg 11, Würzburg, Tel o , Fax , Wirsching Andreas, Dr. phil., o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte, LMu München; Direktor des Instituts für Zeitgeschichte (2012), geb. 19. Mai 1959 zu Heidelberg dienstlich: Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Leonrodstr. 46 b, München, o u , Fax Witte Eberhard, Dr. rer. pol., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Betriebs wirt schafts lehre, LMu München (1975), geb. 3. Januar 1928 zu Beelitz/Mark Brandenburg privat: Harthauser Str. 42b, München, Tel , Fax , Zacher Hans F., Dr. jur., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Öfentliches Recht, insbes. Deutsches und Bayerisches Staats- und Verwaltungsrecht, LMu München; Präsident a.d. der Max-Planck-Gesellschaft (1981), geb. 22. Juni 1928 zu Erlach am Inn dienstlich: Tel , Fax , privat: Starnberger Str. 47, Pöcking, Tel Zanker Paul, Dr. phil., em. o. Professor für Klassische Archäologie, Direktor a.d. des Deutschen Archäologischen Instituts Rom, Professor ord. Scuola Normale di Pisa, LMu München (1979), geb. 7. Februar 1937 zu Konstanz privat: orfstr. 23, München, Tel , Tel , Fax Ziegler Rolf, Dr. rer. pol., o. Professor a.d. für Soziologie, LMu München (1996), geb. 22. Juli 1936 zu Stuttgart dienstlich: privat: Koempelstr. 13, Feldaing, Tel , Fax Ziegler Walter, Dr. phil., o. Professor a.d. für Bayerische Geschichte, LMu München (1994), geb. 16. Juli 1937 zu Reichenberg dienstlich: Tel , Fax , privat: Jella-Lepman-Str. 15, München, Tel

30 30 Ordentliche Mitglieder Zimmermann Martin, Dr., o. Professor für Alte Geschichte, LMu München (2013), geb. 1. November 1959 zu Güldenstein/Harmsdorf dienstlich: Historisches Seminar der LMu, Alte Geschichte, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel , Fax , privat: Tel Zimmermann Michael F., Dr. phil., o. Professor für Kunstgeschichte, univ. Eichstätt-Ingolstadt (2008), geb. 23. Dezember 1958 zu Münster/Westfalen dienstlich: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Katholische univ. Eichstätt-Ingolstadt, ostenstraße 26 28, Eichstätt, Tel , Fax ,

31 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 31 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse geordnet nach dem Jahr der Zuwahl: 1959 Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie 1968 Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik 1971 Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie 1975 Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie Lund otto-erich, Dr. med., em. o. Professor für ophthalmologie Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie 1976 Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie 1978 Schlag Edward William, Dr. Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie Lange otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik 1980 Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie 1981 Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläontologie Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik 1982 Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie 1983 Kandler otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik

32 32 Ordentliche Mitglieder 1984 Forster otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Schleyer Paul von Ragué, Dr., Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie 1986 SchwichtenBerg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik 1988 Braun-Falco otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie HuBer Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Experimentalphysik Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für organische Chemie Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie 1989 HuBer Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermodynamik 1990 oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie 1991 Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiologie Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor für Physik 1993 Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie SchmidBaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Profes sor für Anorganische und Analytische Chemie Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für organische Chemie

33 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Planzenphysiologie 1995 HölldoBler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für Zoologie Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für organische Chemie 1997 Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Angewandte Mathematik und Statistik Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., Hon.-Professor für Physik 1998 Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie 1999 Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Innere Medizin Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Physik Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Biochemie 2000 Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.d. für Flugmechanik und Flugregelung 2000 Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Informatik 2001 Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für organische Chemie Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie

34 34 Ordentliche Mitglieder 2002 Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Chemie Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Strö mungsmechanik Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. e.h., o. Professor a.d. für Nachrichtentechnik Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik SeBald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Physiologische Chemie Stetter Karl o., Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Mikrobiologie 2003 Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie 2004 Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der univ. Göttingen Hartl F. ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie 2005 Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstokunde und Technologie der Metalle 2007 ABstreiter Gerhard, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neurobiologie Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene 2008 Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie

35 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 35 Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für organische und Metallorganische Chemie 2009 Bach Thorsten, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie HuBer Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiologie Schweinitz Dietrich von, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie 2010 Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik Jannsen uwe, Dr., o. Professor für Mathematik 2011 Grill Erwin, Dr. rer. nat., o. Professor für Molekulare Planzenbiologie Konnerth Arthur, Dr. med., Dr. h.c., o. Professor für Neurowissenschaften Vollhardt Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor für Theoretische Physik 2012 Borst Alexander, Dr. rer. nat., apl. Professor für Biologie Zinth Wolfgang, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik 2013 Eckert Claudia, Dr., o. Professorin für Informatik Meng Liqiu, Dr.-Ing., o. Professorin für Kartographie Wohlmuth Barbara, Dr., o. Professorin für Mathematik

36 36 Ordentliche Mitglieder geordnet nach dem Alphabet: ABstreiter Gerhard, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik, Tu München (2007), geb. 27. November 1946 zu Allershausen dienstlich: Walter Schottky Institut und Physik Department, TuM, Am Coulombwall, Garching, Tel , Fax , privat: Tel Adam Waldemar, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für organische Chemie, univ. Würzburg (2001), geb. 26. Juli 1937 zu Alexanderdorf, ukraine privat: Frankenstr. 3, Giebelstadt Bach Thorsten, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie, Tu München (2009), geb. 15. April 1965 zu Ludwigshafen dienstlich: Lehrstuhl für organische Chemie I, Department Chemie, TuM, Lichtenbergstr. 4, Garching, Tel , Fax , Bauer Friedrich L., Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik und Informatik, Tu München (1968), geb. 10. Juni 1924 zu Regensburg privat: Nördliche Villenstr. 19, Kottgeisering, Tel Baumeister Wolfgang P., Dr. rer. nat., apl. Professor für Biochemie, Tu München; Direktor der Abt. Molekulare Strukturbiologie am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (2000), geb. 22. November 1946 zu Wesseling dienstlich: Tel , Fax , privat: Hans-Fitz-Weg 35, München, Tel , Fax Bode Arndt, Dr. rer. nat., Dr.-Ing. habil., o. Professor für Informatik, Tu München (2007), geb. 20. September 1948 zu Augsburg dienstlich: Institut für Informatik, I10, Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rechnerorganisation, TuM, Boltzmannstr. 3, Garching, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Böck August, Dr. rer. nat., Dr. sc. e.h., em. o. Professor für Mikrobiologie, LMu München (1991), geb. 23. April 1937 zu Kaltenberg dienstlich: privat: Lindenstr. 10, Geltendorf, Tel ,

37 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 37 Borst Alexander, Dr. rer. nat., apl. Professor für Biologie, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried (2012), geb. 18. August 1957 zu Bad Neustadt an der Saale dienstlich: MPI für Neurobiologie, Am Klopferspitz 18, Martinsried, Tel , Fax , Bräuchle Christoph, Dr. rer. nat., o. Professor für Physikalische Chemie, LMu München (2002), geb. 12. März 1947 zu Metzingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Am Höhenberg 25, Tutzing, Tel , Fax Brandt Thomas, Dr. med. FRCP, Dr. h.c., o. Professor für Neurologie, LMu München (1994), geb. 19. Juni 1943 zu Dessau dienstlich: Tel o , Fax , privat: Jahnstr. 51, Starnberg, Tel Braun-Falco otto, Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Dermatologie und Venerologie, LMu München (1988), geb. 25. April 1922 zu Saarbrücken dienstlich: Tel , Fax privat: Faistenbergerstr. 4, München, Tel , Fax , Braunschweig Holger, Dr., o. Professor für Anorganische Chemie, univ. Würzburg (2009), geb. 2. November 1961 zu Aachen dienstlich: Institut für Anorganische Chemie, univ. Würzburg, Am Hubland, Würzburg, Tel , Fax , Brenig Wilhelm J.R., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik, Tu München (1981), geb. 4. Januar 1930 zu Stadtoldendorf dienstlich: Tel , Fax , privat: Tannenstr. 4, Baldham, Tel , Fax Bröcker Eva-Bettina, Dr. med., o. Professorin für Dermatologie und Venerologie, univ. Würzburg (2002), geb. 1. Juni 1946 zu Bielefeld dienstlich: Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, univ. Würzburg, Josef-Schneider-Str. 2, Würzburg, Tel , Fax , privat: Tel

38 38 Ordentliche Mitglieder Buchner Johannes, Dr. rer. nat., o. Professor für Biotechnologie, Tu München (2010), geb. 12. März 1960 zu Ihrlerstein dienstlich: Tu München, Department für Chemie, Lehrstuhl für Biotechnologie, Lichtenbergstr. 4, Garching, Tel o , Fax , Bulirsch Roland, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik, Tu München (1991), geb. 10. November 1932 zu Reichenberg/Böhmen privat: Paul-Hey-Str. 22, Gauting, Tel , Fax , Bunge Hans-Peter, Dr. rer. nat., o. Professor für Geophysik, LMu München (2007), geb. 13. August 1964 zu Bad Saarow dienstlich: Lehrstuhl für Geophysik, LMu, Theresienstr. 41/IV, München, Tel , Fax , privat: Lärchenstr. 13, Wolfratshausen Buras Andrzej J., Dr., o. Professor für Physik, Tu München (2010), geb. 26. oktober 1946 zu Warschau, Polen dienstlich: Tel , Fax , privat: Mozartstr. 56, ottobrunn, Tel Dudel Josef, Dr. med., em. o. Professor für Physiologie, Tu München (1975), geb. 14. April 1930 zu Küstrin dienstlich: Institut für Neurowissenschaften, Fakultät für Medizin, TuM, Biedersteinerstr. 29, München, Tel , Fax , privat: Tel Durst Franz, Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Strömungsmechanik, univ. Erlangen-Nürnberg (2002), geb. 6. Dezember 1940 zu Almaskamaras, ungarn dienstlich: privat: Eichenstr. 12, Langensendelbach, Tel , Fax Eckert Claudia, Dr., o. Professorin für Informatik, Tu München (2013), Direktorin Fraunhofer AISEC, geb. 14. Juli 1959 zu Duisburg dienstlich: Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik, Fakultät für Informatik, TuM, Boltzmannstr. 3, Garching, Tel , Fax ,

39 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 39 Forster otto, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, LMu München (1984), geb. 8. Juli 1937 zu München dienstlich: Mathematisches Institut, LMu, Theresienstr. 39, München, Tel , privat: Tel Genzel Reinhard, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Physik, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (2003), geb. 24. März 1952 zu Bad Homburg dienstlich: MPI für extraterrestrische Physik, Giessenbachstraße, Garching, Tel , Fax , Geyer Wulf-Dieter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, univ. Erlangen-Nürnberg (1994), geb. 14. März 1939 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax , privat: Tennenloher Str. 17, Buckenhof, Tel Grill Erwin, Dr. rer. nat., o. Professor für Molekulare Planzenbiologie, Tu München (2011), geb. 7. Februar 1957 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Botanik, TuM, Emil-Ramann-Str. 4, Weihenstephan, Tel , Fax , privat: Tel Gross Rudolf, Dr. rer. nat., o. Professor für Technische Physik, Tu München (2003), geb. 28. März 1956 zu Ellwangen dienstlich: Walther-Meißner-Institut, Walther-Meißner-Str. 8, Garching, Tel , privat: Tel Grothe Benedikt, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. habil., o. Professor für Neurobiologie, LMu München (2007), geb. 8. April 1960 zu München dienstlich: Department Biologie II, LMu, Großhaderner Str. 2, Martinsried, Tel , Fax , Gruss Peter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor der univ. Göttingen; Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (2004), geb. 28. Juni 1949 zu Alsfeld dienstlich: Max-Planck-Gesellschaft, Hofgartenstr. 8, München, Tel , Fax ,

40 40 Ordentliche Mitglieder Haase Axel, Dr. rer. nat., o. Professor für Experimentelle Physik, univ. Würz burg (2001), geb. 6. April 1952 zu Hof/Saale dienstlich: Institute for Advanced Study, TuM, Arcisstr. 21, München, Tel , privat: Tel Hänsch Theodor W., Dr. rer. nat., Dr. h.c., mult., o. Professor für Physik, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (1991), geb. 30. oktober 1941 zu Heidelberg dienstlich: Department für Physik, LMu, Schellingstr. 4/III, München, Tel und o.-712, Fax , oder Hagedorn Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Geographie, univ. Würzburg (1980), geb. 29. oktober 1933 zu Blomberg/Lippe dienstlich: Tel , Fax , privat: Allerseeweg 33, Höchberg, Tel , Fax Hagenauer Joachim, Dr.-Ing., Dr. Ing. E.h., o. Professor a.d. für Nachrichtentechnik, Tu München (2002), geb. 29. Juli 1941 zu Fürth dienstlich: Tel , Fax , privat: Roseggerstr. 41, Seefeld, Tel , Fax Hartl F. ulrich, Dr. med., Dr. med. habil., Hon.-Professor für Physiologische Chemie, LMu München, Direktor am Max-Planck- Institut für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie (2004), geb. 10. März 1957 zu Essen dienstlich: MPI für Biochemie, Abt. Zelluläre Biochemie, Am Klopferspitz 18a, Martinsried, Tel , Fax , Heinze Jürgen, Dr. rer. nat., o. Professor für Biologie, univ. Regensburg (2008), geb. 11. Dezember 1957 zu Darmstadt dienstlich: Biologie I, univ. Regensburg, Regensburg, Tel , Fax o , privat: Tel , Fax Helmreich Ernst J. M., Dr. med., em. o. Professor für Physiologische Chemie, univ. Würzburg (1982), geb. 1. Juli 1922 zu München privat: Weindl-Lenz-Str. 19, Schliersee, Tel ,

41 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 41 Herm Dietrich, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Geologie und Paläontologie, LMu München; em. Direktor der gleichnamigen Staatssammlung (1981), geb. 18. Januar 1933 zu São Paulo, Brasilien dienstlich: Tel , Fax privat: Römerstr. 20c, Pullach, Tel , Fax HölldoBler Bert, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für Zoologie, univ. Würzburg (korr. 1986, o. 1995), geb. 25. Juni 1936 zu Erling-Andechs/obb. dienstlich: Tel , Fax , privat: Zehntstr. 10, Hettstadt, Tel Hoffmann Karl-Heinz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik und Statistik, Tu München (1997), geb. 18. Juli 1939 zu Coburg dienstlich: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, München, Tel , Fax , o. privat: Tel Hofmann Franz, Dr. med., Professor h.c. mult., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, Tu München (2001), geb. 21. Mai 1942 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel , Fax , privat: Netzegaustr. 10, München, Tel HuBer Franz, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Zoologie, LMu München; em. wiss. Mitglied des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie (1989), geb. 20. November 1925 zu Nußdorf privat: Watzmannstr. 16, Starnberg, Tel , HuBer Johannes, Dr.-Ing., o. Professor für Informationsübertragung, univ. Erlangen-Nürnberg (2009), geb. 24. August 1951 zu Hausham/oberbayern dienstlich: Lehrstuhl für Informationsübertragung, univ. Erlangen- Nürnberg, Cauerstr. 7/LIT, Erlangen, Tel , Fax , privat: Tel

42 42 Ordentliche Mitglieder HuBer Robert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., a.o. Professor für Chemie, Tu München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1988), geb. 20. Januar 1937 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, Emeritusgruppe Strukturforschung, Am Klopferspitz 18, Martinsried, Tel , Fax , Hünig Siegfried, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie, univ. Würzburg (1971), geb. 3. April 1921 zu Radebeul dienstlich: Tel , Fax , privat: Mittlerer Neubergweg 16, Würzburg, Tel , Fax Huisgen Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für organische Chemie, LMu München (1959), geb. 13. Juni 1920 zu Gerolstein dienstlich: Tel , Fax , privat: Kaulbachstr. 10, München, Tel Jannsen uwe, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, univ. Regensburg (2010), geb. 11. März 1954 zu Meddewade dienstlich: Fakultät für Mathematik, univ. Regensburg, Regensburg, Tel o , Fax , privat: Tel Kaiser Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Ex pe ri men tal physik, Tu München (1988), geb. 17. Juli 1925 zu Nürnberg privat: Fichtenstr. 25, Baldham, Tel. und Fax Kalden Joachim R., Dr. med., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Innere Medizin, univ. Erlangen-Nürnberg; Direktor em. der Medizinischen Klinik 3 (1999), geb. 23. November 1937 zu Marburg/Lahn dienstlich: Nikolaus-Fiebiger-Zentrum, Abt. Molekulare Immunologie, Glückstr. 6, Erlangen, Tel , Fax , jkalden@molmed.uni-erlangen.de privat: Tel Kandler otto, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, LMu München (1983), geb. 23. oktober 1920 zu Deggendorf privat: Ernst-von-Romberg-Str. 13, München, Tel

43 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 43 Keppler Hans, Dr. rer. nat., o. Professor für experimentelle Geophysik, univ. Bayreuth (2008), geb. 8. Januar 1962 zu Hockenheim/Baden dienstlich: Bayerisches Geoinstitut, univ. Bayreuth, Bayreuth, Tel , Fax , Kessler Horst, Dr. rer. nat., Dr. h.c., o. Professor a.d. für organische Chemie, Tu München (1996), geb. 5. April 1940 zu Suhl/Thüringen dienstlich: Tel o , Fax , privat: Lörenskogstr. 4, Garching, Tel Knochel Paul, Dr. rer. nat., o. Professor für organische und Metallorganische Chemie, LMu München (2008), geb. 15. November 1955 zu Strasbourg, Frankreich dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMu, Butenandtstr (Haus F), München, Tel , Fax , knoch@cup.uni-muenchen.de Konnerth Arthur, Dr. med. Dr. h.c., o. Professor für Neurowissenschaften, Tu München (2011), geb. 23. September 1953 zu Temeschburg/Rumänien dienstlich: Institut für Neurowissenschaften, Biedersteiner Str. 29, München, Tel , Fax , arthur.konnerth@lrz.tum.de Kunz Ernst, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik, univ. Regensburg (1988), geb. 10. März 1933 zu Heidelberg dienstlich: Tel , ernst.kunz@mathematik.uni-regensburg.de privat: Karl-Stieler-Str. 33, Regensburg, Tel Lange otto Ludwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Botanik, univ. Würzburg (1979), geb. 21. August 1927 zu Dortmund dienstlich: Tel , Fax , ollange@botanik.uni-wuerzburg.de privat: Leitengraben 37, Würzburg, Tel , Fax Lohmann Adolf W., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, univ. Erlangen-Nürnberg (1988), geb. 20. April 1926 zu Salzwedel dienstlich: Nachrichtentechnik, univ. Erlangen-Nürnberg, Cauerstr. 7/VI, Erlangen, Tel , Lohmann@LNT.de privat: Tel

44 44 Ordentliche Mitglieder Lohse Martin, Dr. med., o. Professor für Pharmakologie und Toxikologie, univ. Würzburg (1998), geb. 26. August 1956 zu Mainz dienstlich: Institut für Pharmakologie und Toxikologie, univ. Würzburg, Versbacher Str. 9, Würzburg, Tel , Fax , privat: Tel Lund otto-erich, Dr. med., em. o. Professor für ophthalmologie, LMu München (1975), geb. 19. August 1925 zu Hannover privat: Hanfstaenglstr. 23a, München, Tel Märkl Gottfried, Dr. rer. nat., em. o. Professor für organische Chemie, univ. Regensburg (1988), geb. 28. April 1929 zu München dienstlich: organische Chemie, univ. Regensburg, NWF IV, Regensburg, Tel , Fax , privat: Tel u , Fax Mayinger Franz, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h. mult., em. o. Professor für Thermo dynamik, Tu München (1989), geb. 2. September 1931 zu Augsburg dienstlich: Lehrstuhl für Thermodynamik, TuM, Boltzmannstr. 15, Garching, Tel o , Fax , privat: Tel Mayr Ernst W., Dr., o. Professor für Informatik, Tu München (2009), geb. 18. Mai 1950 zu Fürstenfeldbruck dienstlich: Lehrstuhl für Eiziente Algorithmen, Institut für Informatik, TuM, Boltzmannstr. 3, Garching, Tel o , Fax , privat: Tel Mayr Herbert, Dr. rer. nat., o. Professor für organische Chemie, LMu München (2003), geb. 8. Juni 1947 zu Weilheim/obb. dienstlich: Tel , Fax , privat: Starnberger Wiese 4, Starnberg, Tel Meng Liqiu, Dr.-Ing., o. Professorin für Kartographie, Tu München (2013), geb. 6. oktober 1963 zu Changshu bei Shanghai, China dienstlich: Lehrstuhl für Kartographie, TuM, Arcisstr. 21, München, Tel oder , Fax , oder privat: Tel

45 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 45 Neupert Walter, Dr. med., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie, LMu München (1993), geb. 24. oktober 1939 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, Am Klopferspitz 18, Martinsried, Tel , privat: Tel Nöth Heinrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie, LMu München (1975), geb. 20. Juni 1928 zu München dienstlich: , Fax privat: Eichleite 25a, Grünwald, Tel oesterhelt Dieter, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biochemie, LMu München; Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried (1990), geb. 10. November 1940 zu München dienstlich: MPI für Biochemie, Martinsried, Tel , Fax , Pukelsheim Friedrich, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, univ. Augsburg (2002), geb. 8. September 1948 zu Solingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Tournelystr. 12, Stadtbergen, Tel Renner Susanne S., Dr. rer. nat. habil., o. Professorin für Systematische Botanik und Mykologie, LMu München (2009), geb. 5. oktober 1954 zu Tübingen dienstlich: Lehrstuhl für Systematische Botanik und Mykologie, LMu, Menzinger Str. 67, München, Tel o. -250, Fax , o. Riederer Markus, Dr. rer. nat., o. Professor der Botanik, univ. Würzburg (2005), geb. 2. Mai 1956 zu Landshut dienstlich: Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften, univ. Würzburg, Julius-von-Sachs-Platz 3, Würzburg, Tel , Fax , Rummel Reinhard, Dr.-Ing., Dr. h.c. mult. o. Professor für Astronomische und Physikalische Geodäsie, Tu München (1997), geb. 3. Dezember 1945 zu Landshut dienstlich: Tel , Fax , privat: Theresienstr. 15, München, Tel

46 46 Ordentliche Mitglieder Sachs Gottfried, Dr.-Ing., Dr. h.c., o. Professor a.d. für Flugmechanik und Flugregelung, Tu München (2000), geb. 16. Januar 1939 zu Frankfurt a.m. dienstlich: Tel , Fax , privat: Albrecht-Dürer-Str. 31a, Neubiberg, Tel , Fax Sakmann Bert, Dr. med., Dr. h.c. mult., o. Professor für Neurophysiologie; Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried (korr. 1988, o. 2009), geb. 12. Ju ni 1942 zu Stuttgart dienstlich: MPI für Neurobiologie, Am Klopferspitz 18, Martinsried, Tel , Fax , Schlag Edward William, Dr., Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physikalische Chemie, Tu München (1978), geb. 12. Januar 1932 zu Los Angeles, usa dienstlich: Tel , Fax , privat: osterwaldstr. 91, München, Tel , Fax Schleyer Paul von Ragué, Dr., Ph.D., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Chemie, univ. Erlangen-Nürnberg (1984), geb. 27. Februar 1930 zu Cleveland, usa dienstlich: Tel , usa , Fax usa , privat: Rangen 1, Gräfenberg, Tel , Fax SchmidBaur Hubert, Dr. rer. nat., Dr. rer. nat. h.c., em. o. Professor für Anorganische und Analytische Chemie, Tu München (1993), geb. 31. Dezember 1934 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel , Fax , privat: Königsberger Str. 36, Garching, Tel Schwaiger Markus, Dr. med., o. Professor für Medizin, Tu München (2005), geb. 4. März 1950 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Nuklearmedizin der TuM, Ismaninger Str. 22, München, Tel , Fax ,

47 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 47 Schweinitz Dietrich von, Dr. med., o. Professor für Kinderchirurgie; Direktor der Kinderchirurgischen Klinik, LMu München (2009), geb. 18. März 1954 zu Hamburg dienstlich: Kinderchirurgische Klinik im Dr. v. Haunerschen Kinderspital, LMu, Lindwurmstr. 4, München, Tel , Fax , SchwichtenBerg Helmut, Dr. rer. nat., o. Professor für Mathematik, LMu München (1986), geb. 5. April 1942 zu Sagan/Schlesien dienstlich: Tel , Fax , privat: Am Marktplatz 6, Planegg, Tel Schwoerer Markus, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physik, univ. Bayreuth (1999), geb. 9. März 1937 zu Waiblingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Bergfriedstr. 25, Bayreuth, Tel , Fax SeBald Walter, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Physiologische Chemie, univ. Würzburg (2002), geb. 21. September 1941 zu Memmingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Meyer-olbersleben-Str. 7, Würzburg, Tel Singer Robert F., Dr.-Ing., o. Professor für Werkstokunde und Technologie der Metalle, univ. Erlangen-Nürnberg (2005), geb. 2. April 1950 zu Jena dienstlich: Tel , privat: Rudelsweiherstr. 49b, Erlangen, Tel Steglich Wolfgang, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für organische Chemie, LMu München (1993), geb. 12. August 1933 zu Kamenz/Sachsen dienstlich: Institut für organische Chemie, LMu, Butenandtstr. 5 13, München, Tel , Fax , wos@cup.uni-muenchen.de privat: Tel Stetter Karl o., Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Mikrobiologie, univ. Regensburg (2002), geb. 16. Juli 1941 zu München dienstlich: Tel , Fax , Karl.Stetter@biologie.uni-regensburg.de privat: Frankenwaldstr. 48, München, Tel , Fax

48 48 Ordentliche Mitglieder Stoer Josef, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Angewandte Mathematik, univ. Würzburg (1981), geb. 21. Juni 1934 zu Meschede dienstlich: Tel , Fax , privat: Thüringerstr. 4, Würzburg, Tel Sumper Manfred, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Biochemie, univ. Regensburg (1999), geb. 28. Dezember 1942 zu München dienstlich: Tel , Fax , privat: Rosengartenstr. 2, Sinzing, Tel Tanner Widmar, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zellbiologie und Planzenphysiologie, univ. Regensburg (1994), geb. 3. Mai 1938 zu Wagstadt/Mähren dienstlich: Tel , Fax , privat: Holbeinweg 21, Regensburg, Tel Trümper Joachim E., Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. Hon.-Professor für Physik, LMu München; Direktor em. am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (1997), geb. 27. Mai 1933 zu Haldensleben dienstlich: Tel , Fax , privat: Am Mühlbach 15, Garching, Tel , Voitländer Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physikalische Chemie, LMu München (1977), geb. 16. Februar 1930 zu Erlangen dienstlich: Tel , Fax privat: Pienzenauerstr. 11, München, Tel Vollhardt Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor für Theoretische Physik, univ. Augsburg (2011), geb. 8. September 1951 zu Bad Godesberg dienstlich: Lehrstuhl für Theoretische Physik III, Zentrum für Elektronische Korrelationen und Magnetismus, Institut für Physik, univ. Augsburg, Augsburg, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Wagner Hermann, Dr. med., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Tu München (2007), geb. 20. Mai 1941 zu Freudenstadt dienstlich: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, TuM, Trogerstr. 30, München, Tel , Fax ,

49 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 49 Wecker Eberhard, Dr. med., em. o. Professor für Virologie und Immunologie, univ. Würzburg (1988), geb. 4. Juni 1923 zu Heilbronn Wohlmuth Barbara, Dr. rer. nat., o. Professorin für Mathematik, Tu München (2013), geb. 13. oktober 1967 zu München dienstlich: Lehrstuhl für Numerische Mathematik, TuM, Boltzmannstraße 3, Garching, Tel , Fax , Zachau Hans Georg, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Physiologische Chemie, LMu München (1976), geb. 16. Mai 1930 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax privat: Pingstrosenstr. 5a, München, Tel , Fax Zenger Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., o. Professor a.d. für Informatik, Tu München (2000), geb. 10. August 1940 zu Lindau dienstlich: privat: Kiebitzweg 18, Haar, Tel , Fax Zinth Wolfgang, Dr. rer. nat., o. Professor für Physik, LMu München (2012), geb. 27. November 1950 zu obergünzburg dienstlich: Lehrstuhl für BioMolekulare optik, LMu, oettingenstr. 67, München, Tel , privat: Tel

50 50 Korrespondierende Mitglieder (Die Zahl in Klammern gibt das Wahljahr an, die früheren ordentlichen Mitglieder sind mit * bezeichnet.) Philosophisch-historische Klasse Ackerman James S., em. Professor für Kunstgeschichte (korr. 1995), geb. 8. November 1919 zu San Francisco privat: 12 Coolidge Hill Rd., Cambridge, MA 02138, usa, Tel Allmendinger Jutta, Ph.D., o. Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung; Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Humboldt-univ. Berlin (korr. 2010), geb. 26. September 1956 zu Mannheim dienstlich: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50, Berlin, Tel , Fax , Jutta.Allmendinger@wzb.eu Arnaldi Girolamo, em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte (korr. 1985), geb. 31. Januar 1929 zu Pisa privat: Piazza Sforza, Cesarini, 30, Rom, Italien Bernholz Peter, Dr. rer. pol., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre (korr. 1996), geb. 18. Fe bruar 1929 zu Bad Salzulen dienstlich: Peter.Bern holz@unibas.ch privat: Postfach, 4003 Basel, Schweiz, Tel , Fax Blumenthal Elke, Dr. phil., em. o. Professorin für Ägyptologie (korr. 1995), geb. 25. Januar 1938 zu Greifswald dienstlich: Tel , Fax , Blumenthal@rz.uni-leipzig.de privat: Triftweg 57, Leipzig, Tel Boardman Sir John, Dr. h.c. mult., em. Lincoln Professor of Classical Art and Archaeology (korr. 1970), geb. 20. August 1927 zu Ilford/Essex dienstlich: john.boardman@eci.ox.ac.uk privat: 11 Park Street, Woodstock ox20 1SJ, England, Tel Böckenförde Ernst-Wolfgang, Dr. jur., Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Rechte (korr. 1989), geb. 19. September 1930 zu Kassel privat: Türkheimstr. 1, Au/Br., Tel

51 Philosophisch-historische Klasse 51 Brooke Christopher N.L., CBE, FBA, em. Dixie Professor of Ecclesiastical History (korr. 1997), geb. 23. Juni 1927 zu Cambridge dienstlich: Gonville and Caius College, Cambridge CB2 1TA, England, Burkert Walter, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Klassische Philo lo gie (korr. 1984), geb. 2. Februar 1931 zu Neuendettelsau privat: Wildsbergstraße 8, 8610 uster, Schweiz, Tel , Fax , walter_bur Coleman Kathleen M., DPhil., James Loeb Professor of the Classics (2012), geb. 5. März 1953 zu Harare, Zimbabwe dienstlich: Harvard university, Department of the Classics, 204 Boylston Hall, Cambridge, MA 02138, usa, ConstaBle Giles, A.B., Ph.D., em. Professor für Mediävistik (korr. 1983), geb. 1. Juni 1929 zu Lon don, England dienstlich: School of Historical Studies, Institute for Ad van ced Study, olden Lane, Princeton, NJ 08540, usa Curschmann Michael, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1997), geb. 11. Januar 1936 zu Köln dienstlich: privat: 134 Sycamore Road, Princeton, NJ 08540, usa, Tel Esch Arnold, Dr. phil., Dr. h.c. mult., Professor für Geschichte; Direktor a.d. des Deutschen Historischen Instituts, Rom (korr. 1999), geb. 28. April 1936 zu Altenbögge/West falen dienstlich: Istituto Storico Germanico, Via Aurelia Antica 391, Rom, Italien, Fax , privat: Tel GaBrovec Stane, Dr. Sc., em. o. Professor für Vor- und Frühgeschichte (korr. 1985), geb. 18. April 1920 zu Kamnik privat: Hajdrihova 24, 1000 Ljubljana, Slowenien, Tel Gall Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte (korr. 1989), geb. 3. De zember 1936 zu Lötzen/ostpreußen dienstlich: Tel , Fax , privat: Rosselstr. 7, Wies ba den, Tel , Fax

52 52 Korrespondierende Mitglieder Gernet Jacques, Dr., Hon.-Professor für Sinologie (korr. 1998), geb. 22. Dezember 1921 zu Algier, Algerien privat: 12, rue André Theuriet, F Bourg la Reine, Frankreich, Tel , Fax Heckel Martin, Dr. iur., Dr. h.c., em. o. Professor für Staats- und Kirchenrecht (korr. 1996), geb. 22. Mai 1929 zu Bonn privat: Lieschingstr. 3, Tübingen, Tel *Hofmann Hasso, Dr. jur., Dr. h.c., em. o. Professor für Öfentliches Recht, Rechts- und Staatsphilosophie (o. 1992, korr. 1993), geb. 4. August 1934 zu Würzburg privat: Christoph-Mayer-Weg 5, Würzburg, Tel , Fax , Honoré Antony Maurice, Dr., Dr. h.c. mult., em. Regius Professor of Civil Law (korr. 1992), geb. 30. März 1921 zu London privat: 94C Banbury Rd., oxford ox2 6JT, England, Tel , Fax , Ikola osmo, Dr. phil., em. o. Professor für Finnische Sprache (korr. 1978), geb. 6. Februar 1918 zu Joensuu, Finnland JakoBs Günther, Dr. jur., em. o. Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechts phi losophie (korr. 1997), geb. 26. Juli 1937 zu Mönchengladbach dienstlich: Tel , Fax , privat: Dan ziger Str. 43c, St. Augustin, Tel KaBlitz Andreas, Dr. phil., o. Professor für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (korr. 2006), geb. 8. November 1957 zu Aachen dienstlich: Petrarca-Institut, Richard-Strauss-Str. 2, Köln, Tel , Fax , privat: Tel Kaiser Werner, Dr. phil., Professor für Ägyptologie; Erster Direktor a.d. des Deutschen Archäo lo gi schen Instituts, Abt. Kairo (korr. 1984), geb. 7. Mai 1926 zu München privat: Palmzeile 16, Berlin, Tel Keipert Helmut, Dr. phil., em. o. Professor für Slavistik (korr. 2001), geb. 19. Novem ber 1941 zu Greiz dienstlich: Slavistisches Semi nar, univ. Bonn, Lennéstr. 1, Bonn, Tel , Fax , h.kei

53 Philosophisch-historische Klasse 53 Koch Klaus, Dr. Dr. h.c., em. o. Professor für Altes Testament und Altorienta lische Religionsgeschichte (korr. 1997), geb. 4. oktober 1926 zu Sulzbach/Thüringen privat: Diekbarg 13a, Hamburg, Tel Kölzer Theo, Dr. phil. habil., o. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte (korr. 2010), geb. 17. November 1949 zu Steckenstein dienstlich: Tel , Fax , privat: Birkenweg 17, Biebertal, Tel , Fax , KreBernik Manfred, Dr. phil., o. Professor für Assyriologie (korr. 2003), geb. 22. Februar 1953 zu Traunstein dienstlich: Lehrstuhl für Altorientalistik, univ. Jena, Fürstengraben 1, Jena, Tel o , Fax , privat: Tel Kresten otto, Dr. phil., em. Professor für Byzantinistik (korr. 2000), geb. 27. Januar 1943 zu Wien dienstlich: Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der univ. Wien, Post gasse 7/I, 1010 Wien, Österreich, Tel , Fax , privat: Tel Lapidge Michael, Ph.D., Dr. h.c.., Elrington and Bosworth Professor em. of Anglo-Saxon (korr. 1997), geb. 8. Februar 1942 zu Calgary, Kanada privat: 143 Sturton Street, Cam bridge CB1 2QH, England, Tel LefeBvre-Teillard Anne, Dr. jur., em. Professorin für Rechtsgeschichte (korr. 1994), geb. 4. Sep tem ber 1940 zu Lourdes privat: 2, rue du Fg. Saint Martin, Senlis, Frankreich, Tel Lepsius Mario Rainer, Dr. oec. publ., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Soziologie (korr. 1992), geb. 8. Mai 1928 zu Rio de Janeiro, Brasilien privat: Mozartstr. 23, Weinheim, Tel LieBs Detlef, Dr. iur., FBA, em. o. Professor für Römisches Recht, Bürgerliches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte (korr. 2006), geb. 12. oktober 1936 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax privat: Rosenau 10, Freiburg i. Br., Tel ,

54 54 Korrespondierende Mitglieder Millar Sir Fergus G.B., D.Phil., em. Camden Professor of Ancient History (korr. 1987) geb. 5. Juli 1935 zu Edinburgh, Schottland dienstlich: university of oxford, oriental Institute, Pusey Lane, oxford, ox1 2LE, England, Morpurgo Davies Anna, DBE, Dr., Dr. h.c., Diebold Professor em. of Compa rative Philology (korr. 1998), geb. 21. Juni 1937 zu Mailand, Italien privat: 22 Yarnells Hill, oxford ox2 9BD, England dienstlich: Tel , *Neumann Gerhard, Dr. phil., em. o. Professor für Neue Deutsche Literatur (o. 1991, korr. 2008), geb. 22. Juni 1934 zu Brünn, Tschechoslowakei privat: Lietzenseeufer 3, Berlin, Tel , Fax , NussBaum Martha C., Dr., Ernst Freund Distinguished Service Professor of Law and Ethics (korr. 2012), geb. 6. Mai 1947 zu New York City dienstlich: 1111 E. 60th St., Room 520, Chicago, IL 60637, usa, Tel , Panciera Silvio, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Epigraphik (korr. 1997), geb. 21. März 1933 zu Venedig dienstlich: Tel , Fax , privat: Largo G. Cocchi, 9, Rom, Italien, Tel Pillorget René, Dr. ès lettres, em. o. Professor für Geschichte des Humanismus und der Renaissance (korr. 1991), geb. 26. Juli 1924 zu Raincy privat: 95, Boulevard Jourdan, Paris, Frankreich, Tel Reale Giovanni, Dr. phil., em. Professor für Geschichte der Antiken Philosophie (korr. 1995), geb. 15. April 1931 zu Candia Lomellina privat: Via Foscolo, 4, Luino (Varese), Italien, Tel Reiffenstein Ingo, Dr. phil., em. o. Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur (korr. 1990), geb. 6. Juni 1928 zu Salzburg privat: 5152 Michaelbeuern, Dorbeuern 27, Öster reich, Tel , reifen

55 Philosophisch-historische Klasse 55 *Ritter Gerhard A., Dr. phil., Dr. h.c. mult., B. Litt., em. o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte (o. 1980, korr. 2002), geb. 29. März 1929 zu Berlin privat: Windscheid str. 41, Berlin, Tel oder -9613, Fax , SchnurBein Siegmar Frhr. von, Dr. phil., Dr. h.c. mult., apl. Professor i.r. für Geschichte und Kultur der Römischen Provinzen; Erster Direktor der Rö misch-germa ni schen Kommission des DAI (korr. 1991), geb. 31. oktober 1941 zu Blanken burg/harz dienstlich: Tel , Fax , privat: Schneckenhofstr. 29, Frankfurt a. M., Tel Schöne Albrecht, Dr. phil., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1982), geb. 17. Juli 1925 zu Barby/Elbe privat: Grotefendstr. 26, Göt tin gen, Tel *Schulze Winfried, Dr. phil., o. Professor a.d. für Neuere Geschichte (o. 1996, korr. 2008), geb. 13. oktober 1942 zu Bergisch Gladbach dienstlich: privat: Virchowstr. 26, Bochum Sellheim Rudolf, Dr. phil., em. o. Professor für orientalistik (korr. 1994), geb. 15. Januar 1928 zu Halle/Saale privat: Broßstr. 5, Frankfurt a. M., Tel Settis Salvatore, Dr., o. em. Professor für Klassische Archäologie der Scuola Normale Superiore di Pisa (korr. 2003), geb. 11. Juli 1941 zu Rosarno dienstlich: Scuola Nor male Superiore, Piazza dei Cavalieri, 7, Pisa, Ita lien, Tel , Fax , Siep Ludwig, Dr. phil., o. Professor für Philosophie (korr. 2002), geb. 2. November 1942 zu Solingen dienstlich: Tel , Fax , ter.de privat: Vredenweg 13, Münster Smend Rudolf, Dr. theol., D.D. h.c., em. o. Professor für Altes Testament (korr. 2006), geb. 17. oktober 1932 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax privat: Thomas-Dehler-Weg 6, Göttingen, Tel

56 56 Korrespondierende Mitglieder Solin Heikki, Dr. phil., em. o. Professor für Lateinische Philologie (korr. 1999), geb. 12. Sep tem ber 1938 zu Helsinki dienstlich: Tel , Fax , privat: Temppelikatu 6 B 28, Hel sinki, Finnland, Tel Somerville Robert, Ph.D., Tremaine Professor of Religion (korr. 1998), geb. 16. Juli 1940 zu New Kensington, PA dienstlich: Columbia university, Dept. of Reli gion/mc 9610, 80 Claremont, New York, NY 10027, usa, Tel , Fax , somervil@colum bia.edu Stackmann Karl, Dr. phil., Dr. phil. h.c., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1980), geb. 21. März 1922 zu Buxtehude dienstlich: Tel privat: Nonnenstieg 12, Göttingen, Tel Stanley Eric Gerald, Ph.D., em. Professor of Anglo-Saxon (korr. 1994), geb. 19. oktober 1923 zu Koblenz privat: 18 Walton Street, oxford ox1 2HQ, England, Tel , Fax Steinkellner Ernst, Dr. phil., em. o. Professor für Buddhismuskunde und Tibetologie (korr. 2007), geb. 3. oktober 1937 zu Graz dienstlich: Tel , Ernst.Steinkellner@oeaw.ac.at privat: Reisnerstr. 6/14, 1030 Wien, Österreich, Tel Stephens Anthony, Dr. phil., em. o. Professor für Germanistik und Komparatistik (korr. 2002), geb. 11. November 1941 zu Sydney privat: 513/66 Bowmanstr., Pyrmont 2009, Australien, Tel , ursiantrum@iprimus.com.au StollBerg-Rilinger Barbara, Dr. phil., o. Professorin für Geschichte der Frü hen Neuzeit (korr. 2009), geb. 17. Juli 1955 zu Bergisch Gladbach dienstlich: Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, Historisches Seminar, univ. Münster, Domplatz 20 22, Münster, Tel oder , Fax , stollb@uni-muenster.de Stotz Peter, Dr., em. o. Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters (korr. 2003), geb. 28. Juni 1942 zu Bern privat: Grampenweg 12, 8180 Bülach, Schweiz, Tel , peter.stotz@bluewin.ch

57 Philosophisch-historische Klasse 57 Streissler Erich Wolfgang, Dr. jur., em. o. Professor für Volkswirtschaftslehre, Öko no metrie und Wirtschaftsgeschichte (korr. 1988), geb. 8. April 1933 zu Wien dienstlich: privat: Khevenhuellerstraße 15, 1180 Wien, Österreich, Tel Strohmaier Gotthard, Dr. phil., Hon.-Professor für Arabistik (korr. 2009), geb. 4. November 1934 zu Zwickau privat: Wisbyer Str. 8, Berlin, Tel , Taylor Charles, Dr. phil., em. Professor für Philosophie (korr. 2003), geb. 5. November 1931 zu Montreal dienstlich: Dept. of Philosophy, McGill university, 845 Sher brooke Street West, Montreal, Quebec H3A 2T7, Kanada, Tel , Fax , Tilliette Xavier, S.J., Dr., Dr. h.c., em. Professor an der Pontiicia università Gre go riana (korr. 2002), geb. 23. Juli 1921 zu Corbie privat: 42, rue de Grenelle, Paris Cedex 07, Frankreich, Tel , Fax ullmann Manfred, Dr. phil., Professor a.d. für Islamkunde (korr. 1990), geb. 2. November 1931 zu Brandenburg/Havel privat: Vöchtingstr. 35, Tübingen, Tel Wachinger Burghart, Dr. phil., em. o. Professor für Deutsche Philologie (korr. 1993), geb. 10. Juni 1932 zu München dienstlich: Tel , Fax , privat: Engelfriedshalde 15, Tübingen, Tel Walther Gerrit, Dr. phil., o. Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Frühe Neuzeit (korr. 2012), geb. 15. Februar 1959 zu Kiel dienstlich: univ. Wuppertal, Historisches Seminar, Gauss-Str. 20, Wuppertal, Tel , Fax o , WellBery David E., Ph.D., Dr. h.c., o. Professor für Germanistik (korr. 2008), geb. 17. Januar 1947 zu Cooperstown, NY dienstlich: Dept. of Germanic Studies, university of Chicago, Chicago, IL 60637, usa, Tel , Fax ,

58 58 Korrespondierende Mitglieder Wilcke Claus, Dr. phil., o. Professor a.d. für Altorientalistik (korr. 1999), geb. 23. Februar 1938 zu Potsdam dienstlich: zig.de privat: Am Sommerfeld 9, München, Tel , Fax Winkler Heinrich August, Dr. phil. habil., o. Professor a.d. für Neueste Geschichte (korr. 2008), geb. 19. Dezember 1938 zu Königsberg dienstlich: Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-univ., unter den Linden 6, Berlin, Tel , Fax , privat: Tel , Fax Zieme Peter, Dr. phil., Hon.-Professor für Turkologie (korr. 1999), geb. 19. April 1942 zu Berlin dienstlich: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstr , Berlin, Tel , Fax , privat: Tel *Zimmermann Reinhard, Dr. jur., Dr. h.c. mult., o. Professor für Bürgerliches Recht, Rö misches Recht und Historische Rechtsvergleichung (o. 1999, korr. 2002), geb. 10. okto ber 1952 zu Hamburg dienstlich: MPI für auslän di sches und internationales Privatrecht, Mit tel weg 187, Hamburg, Tel , Fax ,

59 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 59 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Amrhein Nikolaus, Dr. em. o. Professor für Planzenwissenschaften (Biochemie und Physiologie der Planzen) (korr. 2012), geb. 12. November 1942 zu Ründeroth dienstlich: Institut für Mikrobiologie, ETH Zürich, Wolfgang-Pauli- Str. 10, 8093 Zürich, Schweiz, Tel , Fax , privat: Tel , Barth Friedrich G., Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie (korr. 1998), geb. 18. April 1940 zu München dienstlich: Tel o , Fax , privat: Starhemberg-Gasse 21/19, 1040 Wien, Österreich, Tel *Becker Hans Joachim, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Zoologie und Genetik (o. 1972, korr. 1979), geb. 9. Februar 1925 zu Braunschweig privat: Freiburger Str. 8, Heidelberg Bennett Martin Arthur, Ph.D, DSc, FRS, em. Professor für Anorganische und Metallorganische Chemie (korr. 2005), geb. 11. August 1935 zu Harrow, Middlesex, England dienstlich: Research School of Chemistry, Bldg 35, Science Road, Australian National university, Canberra ACT 0200, Australien, Tel , Berthold Peter, Dr. rer. nat. habil., em. Professor für Biologie (korr. 2006), geb. 19. April 1939 zu Zittau dienstlich: MPI für ornithologie, Vogelwarte Radolfzell, Schlossallee 2, Radolfzell, Tel , Fax , Blümel Wolf Dieter, Dr. rer. nat., o. Professor a.d. für Physische Geographie (korr. 2010), geb. 12. Mai 1943 zu Langenbielau dienstlich: Tel , Fax , privat: Harzbergstr. 3, Asperg, Tel. und Fax , Bolle Hans-Jürgen, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 1985), geb. 29. Januar 1929 zu Hamburg privat: Stücklenstr. 18c, München, Tel , *Brauer Wilfried, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Informatik (o. 1996, korr. 2011), geb. 8. August 1937 zu Berlin privat: Paracelsusstr. 16, Bonn

60 60 Korrespondierende Mitglieder BuchBerger Bruno, Dr. phil., Dr. h.c. mult., o. Professor i.r. für Computer-Mathematik (korr. 2011), geb. 22. oktober 1942 zu Innsbruck dienstlich: Research Institute for Symbolic Computation (RISC), Johannes-Kepler-univ., Schloss Hagenberg, 4232 Hagenberg, Österreich, Tel , Fax , privat: Tel Burrows Malcolm, Ph.D, ScD, F.R.S, o. Professor für Neurobiologie (korr. 1996), geb. 28. Mai 1943 zu Luton dienstlich: Tel , Fax , privat: 6 Cherry Bounds Road, Girton, Cambridge CB3 0JT, England, Tel Cloetingh Sierd A.P.L., Dr. Dr. h.c., Professor für Geophysik (korr. 2008), geb. 20. August 1950 zu Groningen dienstlich: universiteit utrecht, Faculty of Geosciences, P.o.Box 80021, 3508 TA utrecht, Niederlande, sierd.cloetingh@vu.nl Contreras-Theurel Rosalinda, Dr. rer. nat., Pro fessorin für Chemie; General direktorin Cinvestav (korr. 2002), geb. 17. De zem ber 1946 zu Jalapa, Veracruz dienstlich: Cinvestav Av. IPN No. 2508, Col. San Pedro Zacatenco, México, D.F., Mexico, Tel , Fax , rcontre r@cinvestav.mx privat: Tel Damasio Antonio R., MD, Ph.D., o. Professor für Neurologie (korr. 2002), geb. 25. Februar 1944 zu Lissabon, Portugal dienstlich: university of Iowa, College of Medi cine, Department of Neurology, 200 Hawkins Dr RCP, Iowa City, IA , usa, Tel , Fax , damasio@usc.edu Dyson Freeman J., em. Professor für Theoretische Physik am Institute for Advan ced Study, Princeton (korr. 1975), geb. 15. Dezember 1923 zu Crowthorne, England dienstlich: dyson@ias.edu privat: 105 Battle Road Circle, Princeton, NJ 08540, usa, Tel Eigen Manfred, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Biophysikalische Chemie; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysika lische Chemie (korr. 1972), geb. 9. Mai 1927 zu Bochum privat: Am Faßberg 11, Göttingen, Tel , Fax

61 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 61 Eley Daniel Douglas, Ph.D., Ph.D., ScD., em. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1971), geb. 1. oktober 1914 zu Wallasey, Cheshire privat: 35 Brook land Drive, Chilwell, Nottingham, NG9 4BD, England Emmermann Rolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Mineralogie und Petrologie (korr. 1991), geb. 12. Januar 1940 zu Wolfenbüttel dienstlich: GeoForschungsZentrum Potsdam, Telegrafenberg, Haus G, Pots dam, Tel , Fax , Ernst Richard R., Dr., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 2000), geb. 14. August 1933 zu Winterthur dienstlich: Tel , Fax , privat: Kurlistr. 24, 8404 Winterthur, Schweiz, Tel Ertl Gerhard, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physikalische Chemie (korr. 1998), geb. 10. oktober 1936 zu Stuttgart dienstlich: Tel , Fax , de privat: Garystr. 18, Berlin, Tel Fuglede Bent, Dr. phil., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1994), geb. 8. oktober 1925 zu Frederiks berg dienstlich: privat: Trongårdsparken 67, 2800 Lyngby, Dänemark, Tel Gander Walter, Dr. sc. math., o. Professor für Informatik (korr. 2002), geb. 24. Mai 1944 zu Saanen dienstlich: Institut für Computational Science CAB G 66.2, ETH Zürich, universitätsstr. 6, 8092 Zürich, Schweiz, Tel , Fax , gander@inf.ethz.ch privat: Tel Gautschi Walter, Dr., em. o. Professor für Mathematik (korr. 2001), geb. 11. Dezember 1927 zu Basel, Schweiz dienstlich: Department of Computer Sciences, Purdue university, West Lafa yette, IN , usa, Fax , wxg@cs.purdue.edu GleBa Yuri Yurievich, Ph.D., Professor für Genetik (korr. 1992), geb. 13. Juli 1949 zu Shalanki, ukraine dienstlich: gleba@icongenetics.de privat: Behrenstr. 28, Berlin

62 62 Korrespondierende Mitglieder Goldreich oded, Professor für Informatik (korr. 2003), geb. 4. Februar 1957 zu Tel Aviv dienstlich: Weizmann Institute of Science, P.o.B. 26, Rehovot 76100, Israel, Tel , Fax , privat: Tel GruBer Peter M., Dr. phil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mathematik (korr. 2002), geb. 28. Au gust 1941 zu Klagenfurt dienstlich: Institut für Diskrete Mathe matik und Geometrie, Wiedner Hauptstr. 8 10/1142, 1040 Wien, Österreich, Tel , Fax , peter.gruber@tuwien.ac.at Haag Rudolf, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1979), geb. 17. August 1922 zu Tübingen privat: Waldschmidtstr. 4b, Schlier see-neuhaus, Tel *Hacker Jörg, Dr. rer. nat., Dr. med. habil., Dr. h.c. mult., o. Professor für Mole ku lare Infektionsbiologie; Präsident der Akademie der Naturforscher Leopoldina (o. 2006, korr. 2008), geb. 13. Februar 1952 zu Grevesmühlen/Mecklenburg dienstlich: Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, Halle (Saale), Tel , Fax , joerg.hacker@leopoldina.org Haken Hermann, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1982), geb. 12. Juli 1927 zu Leipzig privat: Sandgrubenstr. 1, Sindelingen, Tel Hartmann Thomas, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Pharmazeutische Biologie (korr. 1999), geb. 2. Februar 1937 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax , t.hartmann@tu-bs.de privat: Walter-Hans-Schultze-Str. 21, Braunschweig, Tel Hatt Hanns, Dr. Dr. Dr. med. habil., Professor für Zellphysiologie (korr. 2012), geb. 8. Juli 1947 zu Illertissen dienstlich: Lehrstuhl für Zellphysiologie, univ. Bochum, universitätsstr. 150, Gebäude ND4/125, Bochum, Tel , Fax , hanns.hatt@rub.de privat: Tel

63 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 63 Hayman Walter Kurt, M.A., Sc. D., Dr. h.c. mult., F.R.S., em. Professor für Mathe matik (korr. 1982), geb. 6. Januar 1926 zu Köln dienstlich: Department of Mathe matics, Imperial College London, South Kensing ton Campus, London SW7 2AZ, England, Fax Hoare Sir Charles Antony R., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Informatik (korr. 1997), geb. 11. Januar 1934 zu Colombo, Ceylon dienstlich: Tel , Fax , soft.com privat: 7 JJ Thomson Ave, Cam bridge CB3 0DT, England Höfle Gerhard, Dr. rer. nat. habil., Dr. h.c., apl. Professor für organische Chemie (korr. 2007), geb. 21. Januar 1940 zu München dienstlich: Tel , gho@helmholtz-hzi.de privat: Alter Weg 12a, Braunschweig, Tel Hoppe Rudolf Reinhold, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 1988), geb. 29. oktober 1922 zu Wittenberge dienstlich: Tel , Fax , Rudolf.Hoppe@anorg.chemie.uni-gies sen.de privat: Gün thers graben Nr. 5, Gießen, Tel Jaenicke Lothar, Dr. phil., em. o. Professor für Biochemie (korr. 1978), geb. 14. September 1923 zu Berlin dienstlich: Tel , Fax privat: Kaesenstr. 13, Köln, Tel *Kahmann Regine, Dr. rer. nat., o. Professorin für Genetik; Direktorin am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (o. 1995, korr. 2001), geb. 20. oktober 1948 zu Staßfurt dienstlich: MPI für Terrestrische Mikrobiologie, Karl-von-Frisch-Str. 10, Marburg, Tel , Fax , kahmann@mailer.uni-marburg.de privat: Tel , Fax Ketterle Wolfgang, Ph.D., o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 21. oktober 1957 zu Heidelberg dienstlich: Tel , Fax , ketterle@mit.edu privat: 80 Clifton Street, Belmont MA , usa, Tel

64 64 Korrespondierende Mitglieder *Kippenhahn Rudolf, Dr. rer. nat., Hon.-Professor für Astronomie und Astrophysik; em. Direktor am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik (o. 1977, korr. 1991), geb. 24. Mai 1926 zu Bärringen, Tschechoslowakei privat: Rautenbreite 2, Göt tin gen, Tel , Fax , Klein Joachim, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor a.d. für Makromolekulare Chemie, Präsident der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (korr. 2008), geb. 20. August 1935 zu Berlin dienstlich: Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, Fallersleber-Tor-Wall 16, Braunschweig, Tel , Fax , Klitzing Klaus von, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Physik; Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart (korr. 1988), geb. 28. Juni 1943 zu Schroda/Posen dienstlich: Tel , Fax , privat: Katzenbachstr. 121, Stuttgart Knuth Donald E., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1998), geb. 10. Januar 1938 zu Milwaukee dienstlich: Stanford university, Stanford, CA 94305, usa, Tel , Fax Kohn Walter, Ph.D., Dr. h.c., em. o. Professor für Physik (korr. 2003), geb. 9. März 1923 zu Wien, Österreich dienstlich: Department of Physics, university of California, Santa Barbara, CA 93106, usa, Tel , Fax , sics.ucsb.edu Konishi Masakazu, Bing Professor of Behavioral Biology (korr. 1995), geb. 17. Februar 1933 zu Kyoto, Japan dienstlich: Division of Biology, California Institute of Technology, Berkeley, CA 91125, usa, Tel , Kuhn Michael, Dr. phil., o. Professor für Meteorologie und Geophysik (korr. 2000), geb. 8. Ju li 1943 zu Marburg/Lahn dienstlich: Tel , Fax , privat: Rungges 2, 6091 Neu-Götzens, Öster reich, Tel

65 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 65 Leinfelder Reinhold, Dr. rer. nat., Professor für Paläontologie (korr. 2008), geb. 21. März 1957 zu Augsburg dienstlich: Freie universität Berlin, Institut für Geologische Wissenschaften, AG Geobiologie und Anthropozänforschung, Malteserstraße , Haus C, Berlin, Tel Leitmann George, Dr., Dr. h.c. mult., em. Professor für Ingenieurwissenschaften (korr. 1995), geb. 24. Mai 1925 zu Wien, Österreich dienstlich: Tel , Fax , keley.edu privat: 285 Fairlawn Drive, Ber ke ley, CA 94708, usa, Tel Levelt Willem J.M., Dr., Ph.D., em. o. Professor für Experimentelle Psychologie und Psycholinguistik (korr. 2000), geb. 17. Mai 1938 zu Amsterdam dienstlich: MPI für Psycholinguistik, P.o.Box 310, 6500 AH Nijmegen, Nieder lande, Tel , Fax , *Lüst Reimar, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Physik; Präsident a.d. der Max-Planck-Gesellschaft (o. 1976, korr. 1984), geb. 25. März 1923 zu Wuppertal-Barmen dienstlich: MPI für Meteorologie, Bundesstr. 55, Ham burg, Tel o. -301, Markl Hubert, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Biologie; Präsident a.d. der Max-Planck-Gesell schaft (korr. 1985), geb. 17. August 1938 zu Regensburg dienstlich: Fachbereich Biologie, univ. Konstanz, Postfach M 612, Konstanz, Tel , Fax , hubert.markl@uni-konstanz.de Matiyasevich Yuri, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor für Mathematik (korr. 2007), geb. 2. März 1947 zu Leningrad dienstlich: Steklov Institute of Mathematics (PoMI), St. Petersburg , Russ land, Tel , Fax , yumat@pdmi.ras.ru privat: Tel Mehlhorn Kurt, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Informatik (korr. 2012), geb. 29. August 1949 zu Ingolstadt dienstlich: Max-Planck-Institut für Informatik, Campus E1 4, Saarbrücken, Tel , Fax , mehlhorn@mpi-inf.mpg.de

66 66 Korrespondierende Mitglieder Michelsen Axel Albert, Dr. phil., em. o. Professor für Biologie (korr. 1991), geb. 1. März 1940 zu Haders lev dienstlich: privat: Rosenvaenget 74, 5250 odense SV, Dänemark, Tel Neher Erwin, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., Professor für Biophysik; Direktor am Max-Planck-Institut für bio phy si kalische Chemie, Göttingen (korr. 1988), geb. 20. März 1944 zu Landsberg/Lech dienstlich: Tel , Fax , privat: Domäne 11, Bovenden-Eddige hausen, Tel Neidhardt Frederick C., Ph.D., em. o. Professor für Mikrobiologie (korr. 2001), geb. 12. Mai 1931 zu Philadelphia privat: 7954 Galileo Lane, Tucson, AZ , usa, Fax , Netuka Ivan, Dr. Sc., em. o. Professor für Mathematik (korr. 2000), geb. 7. Juli 1944 zu Hradec Krá lové dienstlich: Tel , Fax , lin.mf.cuni.cz privat: Amforová 1895, Praha 5, Tschechische Repu blik, Tel Pantelidis Georgios, Dr., em. o. Professor für Mathematik (korr. 2003), geb. 11. April 1936 zu Pra si nada dienstlich: Tel , Fax , gpan privat: M. Alexandrou Str. 80, Marousi, Griechenland, Tel , Fax Parthier Benno, Dr. rer. nat., Dr. h.c., Professor i.r. für Molekularbiologie; Altprä si dent der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (korr. 1988), geb. 21. August 1932 zu Holleben dienstlich: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Emil-Abderhalden-Str. 37, Halle, Tel , Fax , di na.org privat: Tel Phu Hoang Xuan, Dr. sc. nat., Full Professor für Mathematik (korr. 2010), geb. 20. Juli 1956 zu Nghe An dienstlich: Institute of Mathematics, Vietnam Academy of Science and Technology (VAST), 18 Hoang Quoc Viet Road, Hanoi, Vietnam, Tel , Fax , hxphu@math.ac.vn privat: Tel

67 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 67 Pyykkö Veli Pekka, M.Sc., Phil. lic., Ph.D., em. o. Professor für Chemie (korr. 2000), geb. 12. ok to ber 1941 zu Hinnerjoki dienstlich: university of Helsinki, Dept. of Che mis try, P.o. Box 55, A.I. Virtasen aukio 1, Helsinki, Finnland, Tel o , Fax , pekka.pyyk ReigBer Christoph, Dr.-Ing., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Geodäsie (korr. 2002), geb. 8. Juli 1939 zu Breslau dienstlich: Tel , Fax , dam.de privat: Hauptstr. 8, Seefeld, Tel , Fax Reissig Hans-ulrich, Dr. rer. nat., Professor für organische Chemie (korr. 2012), geb. 9. Mai 1949 zu Helmbrechts dienstlich: Institut für Chemie und Biochemie, Freie universität Berlin, Takustr. 3, Berlin, Tel , Fax , privat: Tel Remmert Reinhold, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Mathematik (korr. 1983), geb. 22. Juni 1930 zu osnabrück dienstlich: privat: Droste-Hülshof-Weg 1, Bad Laer Römer Heiner, Dr. rer. nat., o. Professor für Zoologie (korr. 2008), geb. 13. März 1948 zu Kindel/Kr. Wittlich dienstlich: Institut für Zoologie, univ. Graz, universitätsplatz 2, 8010 Graz, Österreich, Tel , Fax , Rüchardt Christoph, Dr. rer. nat., Dr. h.c., M. Sc., em. o. Professor für organische Chemie (korr. 1999), geb. 10. August 1929 zu München dienstlich: Tel , Fax , chardt.com privat: Ringstr. 18, Stegen, Tel , Fax Sanger Frederick, Ph.D., C.o.B.E., F.R.S., Dr. h.c. mult., ret. Head of the Division of Protein Chemistry (korr. 1988), geb. 13. August 1918 zu Rendcombe-Gloucestershire privat: Far Leys, Fen Lane, Swaham Bulbeck, Cambridge CB5 onj, England, Tel Schmid Günter, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Anorganische Chemie (korr. 2010), geb. 22. Januar 1937 zu Villingen dienstlich: Tel , Fax , privat: Engasserbogen 28, München, Tel

68 68 Korrespondierende Mitglieder Schnick Wolfgang, Dr. Dipl.-Chem., o. Professor für Festkörperchemie (korr. 2006), geb. 23. November 1957 zu Hannover dienstlich: Department Chemie und Biochemie, LMu, Butenandtstr (D), München, Tel , Fax , wolfgang.schnick@uni-muenchen.de Schopper Herwig, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Physik (korr. 1980), geb. 28. Februar 1924 zu Landskron, Tschechoslowakei dienstlich: Cern/EP, 1211 Genf 23, Schweiz, cern.ch SeiBold Eugen, Dr. rer. nat., Dr. h.c. mult., em. o. Professor für Geologie und Palä on tologie; Präsident a.d. der Deutschen Forschungsgemeinschaft (korr. 1982), geb. 11. Mai 1918 zu Stuttgart privat: Richard-Wagner-Str. 56, Frei burg/br., Tel , Fax , seibold-freiburg@t-online.de *Seifert Friedrich, Dr. rer. nat., Dr. h.c., em. o. Professor für Experimentelle Geowissenschaften (o. 1988, korr. 2006), geb. 8. Mai 1941 zu Dresden privat: Strelitzer Str. 63, Berlin, Tel , fritze.seifert@web.de Shore Sheldon G., Ph.D., o. Professor für Chemie (korr. 1996), geb. 8. Mai 1930 zu Chicago, IL dienstlich: Tel , Fax , shore@chemistry.ohio-state.edu privat: 81 Brevort Road, Columbus, oh 43214, usa, Tel Singer Wolf, Dr. med., Dr. h.c. mult., Hon.-Professor für Physiologie; Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt a. M. (korr. 1996), geb. 9. März 1943 zu München dienstlich: Tel , Fax , singer@mpih-frankfurt.mpg.de privat: Schweinfurter Weg 56, Frankfurt a. M., Tel Streitwieser Andrew, Ph.D., em. o. Professor of The Graduate School (korr. 1993), geb. 23. Juni 1927 zu Bufalo, NY dienstlich: 1160 Miller Ave., Berkeley, CA usa, Tel , astreit@berkeley.edu Stumpf Harald, Dr. rer. nat., em. o. Professor für Theoretische Physik (korr. 1986), geb. 13. August 1927 zu Aussig/Elbe, Tschechoslowakei privat: Ahornweg 6, Tübingen, Tel

69 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 69 Troelstra Anne Sjerp, o. Professor für Reine Mathematik und Grundlagen der Ma thematik (korr. 1996), geb. 10. August 1939 zu Maartensdijk privat: P. de Hoogh laan 4, 1399 GA Muiderberg, Niederlande, Tel , Vahrenkamp Heinrich, Dr., em. o. Professor für Anorganische Chemie, Albert-Ludwigs-universität Freiburg im Breisgau (korr. 2013), geb. 20. Mai 1940 zu Dortmund dienstlich: Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Albert-Ludwigs-universität Freiburg im Breisgau, Albertstr. 21, Freiburg, Tel , Fax , privat: Tel Wagner ulrich, Dr.-Ing., o. Professor für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik, Tu München (korr. 2011), geb. 16. Juli 1955 zu Passau dienstlich: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Linder Höhe, Köln, Tel , Fax und , Wehner Rüdiger, Dr., Dr. h.c. mult., o. Professor für Zoologie (korr. 1987), geb. 6. Februar 1940 zu Nürnberg dienstlich: Tel , Fax , privat: Zürichbergstr. 130, 8044 Zürich, Schweiz, Tel Weiler Elmar W., Dr. rer. nat., o. Professor für Planzenphysiologie (korr. 2006), geb. 13. Juni 1949 zu Bochum dienstlich: Lehrstuhl für Planzen physio logie, Fakultät für Biologie, univ. Bochum, Bochum, Tel , Fax , privat: Tel Wickner William T., Dr., Professor für Biochemie (korr. 2008), geb. 13. März 1946 zu Wallkill, New York dienstlich: Dept. of Biochemistry, Dartmouth Medical School, 7200 Vail Building, Hanover, NH , usa, Tel , Fax , Zeil Jochen, Ph.D., Professor of Ecological Neuroscience (korr. 2012), geb. 21. April 1949 zu Gauting dienstlich: Research School of Biology, The Australian National university, Building 46, Biology Place, Canberra ACT 0200, Australien, Tel , Fax ,

70 70 Korrespondierende Mitglieder Zemanek Heinz, Dr. techn., Dr. h.c., Dr.-Ing. E.h., em. o. Professor für Nach rich ten- und Computertechnik (korr. 1992), geb. 1. Januar 1920 zu Wien dienstlich: Tu Wien ICT, Gusshausstr , 1040 Wien, Österreich, Tel , Tel , Fax ,

71 71 Junges Kolleg (Die Zahl in Klammern gibt das Jahr der Aufnahme an.) Arnold Stefan, Dr. LL.M. (Cambridge), LMu München (2011), geb. 24. Juli 1976 zu Weiden dienstlich: Institut für Internationales Recht Rechtsvergleichung, Veterinärstr. 5, München, Tel , privat: Nadistr. 10, München, Tel , DeiBel Carsten, PD Dr., univ. Würzburg (2010), geb. 11. Februar 1975 zu Wuppertal privat: Schulstr. 99, Schwebheim, , Dennerlein Katrin, Dr., univ. Würzburg (2012), geb. 9. Juli 1977 zu Nürnberg dienstlich: Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Institut für Deutsche Philologie, Am Hubland, Würzburg, Tel , Fax privat: Gräfenberger Str. 27, Nürnberg, Tel Döll Stefen M., Dr. phil., LMu München (2010), geb. 17. Dezember 1977 zu Siegen dienstlich: Ludwig-Maximilians-universität, Japan-Zentrum/ Seminargebäude im Englischen Garten, oettingenstr. 67, München, Dudziak Diana, Prof. Dr., univ. Erlangen-Nürnberg (2010), geb. 7. Februar 1975 zu Gera dienstlich: uniklinik Erlangen, Glückstr. 6, Erlangen, Eyerich Kilian, Ph.D., PD Dr. med., Tu München (2012), geb. 7. oktober 1979 zu Freiburg im Breisgau dienstlich: Tel , privat: Admiralbogen 17, München, Tel

72 72 Mitglieder des Jungen Kollegs Frömmer Judith, Dr., LMu München (2010), geb. 28. Februar 1977 zu Weiden dienstlich: Ludwig-Maximilians-universität, Institut für Romanistik, Ludwigstr. 25, München, Tel , Fax , Geist Jürgen, Prof. Dr., Tu München (2010), geb. 30. Juni 1977 zu Hof (Saale) dienstlich: Tel privat: Vimystr. 1, Freising, Tel , Kirsch Alexandra, Jun.-Prof. Dr., universität Tübingen (2012), geb. 31. Januar 1980 zu Dresden dienstlich: Tel , privat: Gartenstr. 34 a, Freising, Tel Leese Daniel, Jun.-Prof., Ph.D., universität Freiburg (2011), geb. 7. Februar 1977 zu Fulda dienstlich: Tel , Fax , privat: Maier Sabine, Prof. Dr., univ. Erlangen-Nürnberg (2012), geb. 18. Mai 1979 zu Basel (Schweiz) dienstlich: Tel , Fax , privat: Heinrich-Franke-Weg 4, Erlangen Mergheim Julia, Prof. Dr.-Ing., univ. Erlangen-Nürnberg (2011), geb. 20. März 1978 zu Bochum dienstlich: Tel , Fax , privat: Flugplatzstr. 82a, Fürth, Tel Pecka Michael Jan, Dr. rer. nat., LMu München (2012), geb. 11. September 1977 zu München dienstlich: Tel , privat: Franz-Marc-Str. 13, Puchheim Sharma Cynthia M., Dr., univ. Würzburg (2012), geb. 22. Januar 1979 zu Boston, MA, usa dienstlich: Tel , privat: Sonnenstr. 21, Würzburg

73 Mitglieder des Jungen Kollegs 73 Smith Ana-Sunčana, Prof. Dr., univ. Erlangen-Nürnberg (2011), geb. 3. März 1975 zu Zagreb, Croatien dienstlich: Tel , privat: Vierzigmannstr. 9, Erlangen, Tel Spoormaker Victor I., Ph.D., Max-Planck-Institut für Psychiatrie (2011), geb. 14. August 1979 zu oud-beijerland (Niederlande), dienstlich: Tel , privat: Georgenstr. 78, München Stenzel Julia, Prof. Dr., universität Mainz (2011), geb. 7. August 1978 zu München dienstlich: Tel , Fax , privat: Isabellastr. 43, München, Tel Tilki Derya, PD Dr. med., LMu München (2011), geb. 19. November 1979 zu Hamburg dienstlich: Tel , Wild Cornelia, Dr. phil., LMu München (2010), geb. 7. oktober 1973 zu Arnstadt dienstlich: Ludwig-Maximilians-universität, Institut für Romanistik, Ludwigstr. 25, München, Tel , privat: Rothmundstr. 5, München, Tel

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75 75 Akademische Kommissionen (Soweit nicht anders vermerkt, sind die Kommissionen unter Alfons-Goppel-Str. 11, München, Tel erreichbar.) Bei den Akademiemitgliedern ist der Wohnsitz nicht angegeben. Nebenberuliche, ehrenamtliche und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet. Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie (gegr. 1946) Strunk Klaus A., Vorsitzender Wilcke Claus, stellv. Vorsitzender KreBernik Manfred Matthiae Paolo, Rom Nörr Dieter oettinger Norbert Ries Gerhard, München SallaBerger Walther Streck Michael P., Leipzig Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie Wiss. Mitarbeiterinnen: Blaschke Theresa M.A., Fechner Josephine M.A., Pfaffinger Sabine M.A. Adresse der Redaktion: Institut für Assyriologie und Hethitologie, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum (gegr. 1921) Zanker Paul, Vorsitzender Bentz Martin, Bonn Fittschen Klaus, Wolfenbüttel Hölscher Tonio, Heidelberg Knauss Florian, München Scholl Andreas, Berlin Vogt Ernst Redaktor: Prof. Dr. Schmidt Stefan Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Dehl-von Kaenel Christiane, PD Dr. EschBach Norbert, Dr. Franken Norbert, PD Dr. Kreuzer Bettina, Dr. olivier-trottenberg Yasmin, Dr. Schöne-Denkinger Angelika, Dr. Zimmermann-Elseify Nina

76 76 Akademische Kommissionen Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens (gegr. 1984) Zanker Paul, Vorsitzender Hoffmann Adolf, Berlin Kockel Valentin, Augsburg, Koenigs Wolf, München stellv. Vorsitzender, Geschäftsführer Ritter Stefan, München von HesBerg Henner, Rom Vogt Ernst Redaktion: Prof. Dr. Schmidt Stefan (kommissarisch) Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer (gegr. 1957) BierBrauer Volker, Vorsitzender ulbert Günter, Berg, stellv. Vorsitzender Cavada Enrico, Trento Dietz Karlheinz, Würzburg Fingerlin Gerhard, Freiburg i.br. GeBhard Rupert, München Gugl Christian, Wien Päffgen Bernd, München Pöll Johannes, Innsbruck von SchnurBein Siegmar Frhr. Sommer C. Sebastian, München Störmer Wilhelm, München Zanker Paul Wiss. Mitarbeiter: Dr. Zager mann Marcus, Dr. Zanier Werner Sekretariat: HuBertus Barbara Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde (gegr. 1927) Schmid Alois, München, 1. Vorsitzender Rumschöttel Hermann, München, 2. Vorsitzender Ackermann Konrad, Püchersreuth Blessing Werner K., Erlangen Boshof Egon, Passau Bünz Enno, Leipzig, a.o. Mitglied Dannheimer Hermann, Hadorf Diepolder Gertrud, Jettenhausen Dopsch Heinz, Salzburg, a.o. M. Drascek Daniel, Regensburg Dressler Fridolin, München Dünninger Eberhard, München Emmerig Hubert, Wien, a.o. M. Erkens Franz-Reiner, Passau Flachenecker Helmut, Würzburg GeBhard Rupert, München Glaser Hubert, Freising Gömmel Rainer, Regensburg Greipl Egon J., München GrieBel Rolf, München Hammermayer Ludwig, Ingolstadt Harnisch Rüdiger, Passau Hartinger Walter, Passau Hartmann Peter Claus, München Heim Manfred, München Hermann Hans-Georg, München Horling Thomas, München, ex. of. Immler Gerhard, München Jäger Helmut, Gerbrunn KantzenBach Friedrich W., Roth Kellner Hans-Jörg, München Kiessling Rolf, Augsburg Koch Walter König Werner, Augsburg Körner Hans-Michael, München Kramer Ferdinand, untermühlhausen Ksoll-Marcon Margit, München

77 Philosophisch-historische Klasse 77 Lanzinner Maximilian, Freising Löffler Bernhard, Regensburg Machilek Franz, Bamberg Möseneder Karl, Erlangen Müller Winfried, Dresden, a.o. M. Munske Horst H., Erlangen Reitzenstein Wolf-Armin Frhr. v., München Riedenauer Erwin, München Riedmann Josef, Innsbruck, a.o. M. Schenk Winfried, Bonn, a.o. M. Schieffer Rudolf, Bonn, a.o. M. Schindling Anton, Tübingen, a.o. M. Schmid Peter, Regensburg Schneider Erich, Schweinfurt Schneidmüller Bernd, Heidelberg, a.o. M. Schwaiger Georg, München StauBer Reinhard, Klagenfurt, a.o. M. Störmer Wilhelm, Neubiberg ullmann Sabine, Eichstätt Volkert Wilhelm, München Wamser Ludwig, München Weis Eberhard Weiss Dieter J., München Wendehorst Alfred, Erlangen Wild Joachim, München Willoweit Dietmar Wüst Wolfgang, Erlangen Ziegler Walter Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Deutinger Stephan, Akad. oberrat, Dr. Greindl-Wagner Gabriele, apl. Prof. Dr. Holz furtner Lud wig, Dr. Hor ling Thomas, Akad. oberrat, wiss. Sekretär, Dr. Janka Wolfgang, Dr. SchwaaB Claudia Sekretariat: Balder-KirschBauer Evelyn-Anita M.A., Goerke Katharina, Klepaczko Gisela Schwäbische Forschungsstelle Augsburg Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Kiessling Rolf Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Pfister Doris Adresse der Forschungsstelle: Eichleitnerstr. 30, Augsburg, Tel , Fax Institut für Volkskunde Ehrenamtlicher Leiter: Prof. Dr. Drascek Daniel Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Wolf Gabriele M.A., Dr. Zull Gertraud Sekretariat: Berger Brigitte M.A., Wawoczny Brigitte Adresse des Instituts: Barer Straße 13, München, Tel , Fax

78 78 Akademische Kommissionen Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters (gegr. 1957) Märtl Claudia, Vorsitzende Esch Arnold, Rom Fuchs Franz, Würzburg Haverkamp Eva, München Koch Walter Landau Peter Zey Claudia, Zürich Wiss. Mitarbeiter: Prof. Dr. Deutinger Roman, Dr. We sche Markus Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz (gegr. 1906) Gneuss Helmut, Vorsitzender Landau Peter, stellv. Vorsitzender Ferrari Michele C., Erlangen Kottje Raymund, Bonn Wiss. Mitarbeiterin: Dr. EBersperger Birgit Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II. (gegr. 1990) Koch Walter, Vorsitzender Fees Irmgard, München stellv. Vorsitzende Görich Knut, München Märtl Claudia Mütherich Florentine, München orth Peter, Köln Stotz Peter Kölzer Theo Landau Peter Märtl Claudia Schieffer Rudolf, Bonn Wiss. Mitarbeiter: Dr. Höflinger Klaus, Dr. Spiegel Joachim Adresse der Arbeitsstelle: Amalienstr. 52, München, Tel , Fax Postadresse: Edition der urkunden Kaiser Friedrichs II., c/o Historisches Seminar, Abt. Historische Grundwissenschaften, LMu München, Ge schwis ter-scholl-platz 1, München Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung) (gegr. 1950) Koch Walter, Vorsitzender Bornschlegel Franz-Albrecht, München, stellv. Vorsitzender Boshof Egon, Passau Büttner Frank Dietl Albert, Regensburg Fuchs Franz, Würzburg Schmid Hans ulrich, Leipzig Vogt Ernst Weiss Dieter, München Zahn Peter, München Ziegler Walter

79 Philosophisch-historische Klasse 79 Wiss. Mitarbeiterinnen: Dr. Baltolu Ramona, Karg Julia M.A., Dr. Kohwagner-Nikolai Tanja, Dr. Steininger Christine Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (gegr. 1962) Graf Friedrich Wilhelm, Vorsitzender Borchardt Knut Fikentscher Wolfgang Hanke Edith, München Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) Hockerts Hans Günter, München HüBinger Gangolf, Frankfurt/o. Lepsius M. Rainer Neumann Manfred Ziegler Rolf Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und ihr Auftrag zur Förderung der Wirtschaft in Bayern im 19. Jahrhundert Wiss. Mitarbeiter/innen: Prof. Dr. Aldenhoff-HüBinger Rita, BuBe ursula, Gerhards Thomas, Dr. Hanke Edith (Generalredaktorin der MWG), Dr. Hinz uta, Dr. Meyer-Stoll Cornelia, Munding Anne, Dr. osswald-bargende Sybille, Rummel ulrich Sekretariat: Kaiser Franziska M.A. Musikhistorische Kommission (gegr. 1949) Göllner Theodor, Vorsitzender Bower Calvin M., Chicago Konrad ulrich, stellv. Vorsitzender Pfotenhauer Helmut Beierwaltes Werner Schick Hartmut, München Birus Hendrik Schmid Bernhold, München Lexicon musicum Latinum Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. von Aretin Daniela, Dr. Berktold Christian, Dr. Bernhard Michael, Konstanciak Ruth M.A. Orlando di Lasso-Gesamtausgabe Wiss. Mitarbeiter: Dr. Schmid Bernhold Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss Projektleiter: Prof. Dr. Schick Hartmut, LMu München Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Erhard Alexander, Dr. Heine Claudia, Dr. des. Pernpeintner Andreas, Dr. Reiser Salome (Editionsleiterin), Dr. des. Schenk Stefan Adresse der Arbeitsstelle: Institut für Musikwissenschaft, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel

80 80 Akademische Kommissionen Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae (gegr. 1893) Vogt Ernst, Vorsitzender und Vertreter der Akademie in der Internationalen The sau rus-kommission Bürge Alfons, stellv. Vorsitzender Nörr Dieter Beikircher Hugo, München Selig Maria Clavadetscher Silvia, München Stroh Wilfried, München Manthe ulrich Strunk Klaus Albert Generalredaktorin: Dr. Clavadetscher Silvia Geschäftsführender Sekretär: Dr. Flieger Manfred Redaktoren: Dr. Blundell John*, Dr. Hillen Michael, Dr. Holmes Nigel, Drs. van Leijenhorst Cornelis G. Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Beikircher Hugo*, Breimeier Heinrich, Dr. Clementi Gaia, Dr. Gitner Adam, Dr. habil. Hajdú István, Dr. Marchionni Roberta, Drs. ottink Marijke, Dr. Pieroni Paolo, Dr. Ramminger Johann, Dr. Reineke Ilse, Dr. Rocchi Stefano, Dr. Schrickx Josine, Dr. Spoth Friedrich, Stehli Dominique M.A., Dr. Wick Claudia Bibliothekarin und Archivarin: Balder-KirschBauer Evelyn-Anita M.A., Maier Ilona Sekretär: Duursma Gerard Buchhalterin: Bernhard Margareta Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches (gegr. 1939) Stotz Peter, Vorsitzender Mölk ulrich, Göttingen Gneuss Helmut, Rädle Fidel, Göttingen stellv. Vorsitzender Selig Maria Aris Marc-Aeilko, München Smolak Kurt, Wien Gonzales Maria del Carmen Cardelle, Strunk Klaus Albert Zürich Wellhausen Adelheid, München Redaktion: Dr. Wellhausen Adelheid (Leiterin), Dr. PörnBacher Mechthild Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Fiedler Martin, Konstan ciak Franz-Josef M.A., Dr. Leithe-Jasper Helena (Mitarbeiterin der Kommission für antike Literatur und lateinische Tradition bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), Dr. Niederer Monica, orth-müller Tina M.A., Dr. StauB Johannes, Dr. WeBer Marie-Luise Sekretariat: Prams-Rauner Monika M.A.

81 Philosophisch-historische Klasse 81 Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters (gegr. 1960) Müller Jan-Dirk, Vorsitzender HuBer Christoph, Tübingen Wachinger Burghart, stellv. Klein Thomas, Bonn Vorsitzender KöBele Susanne, Zürich von Bloh ute, Potsdam Märtl Claudia Palmer Nigel F., oxford Schmidt Peter, München GruBmüller Klaus, Göttingen Stackmann Karl HauBrichs Wolfgang, Saarbrücken Stempel Wolf-Dieter Heinzer Felix, Freiburg i.br. Strohschneider Peter Henkel Nikolaus, Hamburg Deutsche Literatur des Mittelalters Wiss. Mitarbeiter/innen: Bausewein ulrike* M.A., Dr. Bodemann ulrike, Dr. Domanski Kristina, Dr. EisenBeiss Anja*, Dr. Freienhagen- Baumgardt Kristina, Kornrumpf Gisela*, PD Dr. Schmidt Peter, wiss. Sekretär Sekretariat: Müller Barbara Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches (gegr. 1996) Selig Maria, Vorsitzende oesterreicher Wulf, stellv. Vorsitzender Gneuss Helmut Pfister Max, Saarbrücken Stempel Wolf-Dieter Strunk Klaus Albert Wiss. Mitarbeiterinnen: Peter Renate M.A., Dr. Tausend Monika Adresse der Arbeitsstelle: Ludwigstr. 25, München, Tel , Fax Kommission für Semitische Philologie (gegr. 1961) BoBzin Hartmut, Vorsitzender Kunitzsch Paul, stellv. Vorsitzender Höllmann Thomas o. Wiss. Mitarbeiterin: Dr. Müller Kathrin Kaplony Andreas, München KreBernik Manfred Seidensticker Tilman, Jena

82 82 Akademische Kommissionen Kommission für zentral- und ostasiatische Studien (gegr. 1954) Höllmann Thomas o., Vorsitzender Hartmann Jens-uwe, stellv. Vorsitzender Ehrhard Franz-Karl, München Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache Falk Harry, Berlin Hahn Michael, Marburg Mette Adelheid, München Salomon Richard, Washington Wiss. Mitarbeiter/in: Prof. Dr. Maurer Petra, Rode Samyo M.A., PD Dr. Schnei der Johannes Frühbuddhistische Handschriften aus Gandhāra Projektleitung: Prof. Dr. Hartmann Jens-uwe, LMu München, Prof. Dr. Falk Harry, Fu Berlin Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Baums Stefan, Dr. Melzer Gudrun, Roued-Cunliffe Henriette Ph.D., Schlosser Andrea M.A. Sekretariat: Kindermann Evelyn Kommission für Mundartforschung (gegr. 1911) Strunk Klaus Albert, Vorsitzender Gneuss Helmut, stellv. Vorsitzender Elspass Stephan, Salzburg Eroms Hans-Werner, Passau HaBermann Mechthild, Erlangen Bayerisches Wörterbuch Harnisch Rüdiger, Passau König Werner, Augsburg Narten Johanna Reiffenstein Ingo Rowley Anthony, München Leiter: Prof. Dr. Rowley Anthony Redaktoren: Dr. Denz Josef*, Dr. Funk Edith, Dr. SchamBerger-Hirt Andrea, Dr. SchnaBel Michael Registratur, Sekretariat: Jell Christiane Fränkisches Wörterbuch Projektleitung: Prof. Dr. HaBermann Mechthild, univ. Erlangen-Nürnberg Redaktor: Prof. Dr. Klepsch Alfred Sekretariat: TrüBenBach Eva Adresse der Arbeitsstelle: Dr.-Mack-Str. 81, Fürth, Tel

83 Philosophisch-historische Klasse 83 Kommission für Neuere deutsche Literatur (gegr. 1986) Birus Hendrik, Vorsitzender Pfotenhauer Helmut, stellv. Vorsitzender Begemann Christian, München Doppler Alfred, Innsbruck Hunfeld Barbara, Würzburg Laufhütte Hartmut, Passau Strunk Klaus Albert Müller Jan-Dirk Neumann Gerhard ott ulrich, Öhningen Raulff ulrich, Marbach Riedel Wolfgang Schulze Winfried Historisch-Kritische Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters Wiss. Mitarbeiter: Dr. John Johannes Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling (gegr. 1968) Büttner Frank, Vorsitzender Jantzen Jörg, Hamburg stellv. Vorsitzender Brandt Reinhard, Marburg Buchheim Thomas, München Danz Christian, Wien Gerhardt Volker, Berlin Hennigfeld Jochem, Düsseldorf Henrich Dieter Hermanni Friedrich, Tübingen Hühn Lore, Freiburg i.br. JacoBs Wilhelm G., München Neumann Gerhard Peetz Siegbert, Weingarten SchönBerger Rolf Wenz Gunther ZerBst Arne, München Ziche Paul, utrecht Wiss. Mitarbeiter: Leistner Patrick Mag. theol., Prof. Dr. Radrizzani Ives, WieshuBer Alois M.A., Dr. ZerBst Arne (Wiss. Sekretär) Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von F.H. Jacobi (gegr. 1987) Henrich Dieter, Vorsitzender Birus Hendrik Jaeschke Walter, Bochum Wiss. Bearbeiter: Dr. Weyenschops Jürgen Landau Peter SchönBerger Rolf

84 84 Akademische Kommissionen Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien (gegr. 2009) Hose Martin, Vorsitzender Vogt Ernst, stellv. Vorsitzender Berger Albrecht, München Drecoll Volker Henning, Tübingen HüBner Reinhard, Eichstätt Kaufhold Hubert, München Werke des Johannes von Damaskus 2. Serie der Acta conciliorum oecumenicorum Koch Walter Kresten otto Landau Peter Nörr Dieter Schieffer Rudolf, München Schreiner Peter, unterhaching Wiss. Mitarbeiter: Dipl. Theol. AmBros Eva M.A., Dr. LamBerz Erich*, Dr. des. Thum Tobias, Dr. Volk Robert Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt (gegr. 1962) SchönBerger Rolf, Vorsitzender Aris Marc-Aeilko, München stellv. Vorsitzender Beierwaltes Werner Heinzmann Richard, München Wiss. Mitarbeiter: Dr. Rod ler Klaus Kraml Hans, Innsbruck Landau Peter LeiBold Gerhard, München Märtl Claudia Weitlauff Manfred Kommission für Theologiegeschichtsforschung (gegr. 2004) Graf Friedrich Wilhelm, Vorsitzender Weitlauff Manfred, stellv. Vorsitzender AlBrecht Christian, München Bischof Franz Xaver, München Ernst Troeltsch: Kritische Gesamtausgabe BoBzin Hartmut, Erlangen Pautler Stefan, München unterburger Klaus, Regensburg Wenz Gunther, München Wiss. Mitarbeiter/innen: Fessl Diana, Dr. Hanke Eva, Dr. Pautler Stefan, Seelos Alexander Adresse der Arbeitsstelle: Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik, LMu München, Geschwister-Scholl-Platz 1, München, Tel

85 85 Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Kommission für Informatik (gegr. 1962) Vorsitzender: Der Präsident Ständiger Sekretär: Zenger Christoph Mitglieder Ballwieser Wolfgang 3 Bauer Friedrich L. Bender Klaus, München 2 Bode Arndt Brauer Wilfried Bulirsch Roland Bungartz Hans-Joachim, München Bunge Hans-Peter Durst Franz EBerspächer Jörg, München 2 Gerndt Michael, München 2 Hanke Werner, Würzburg 5 Hegering Heinz-Gerd, München Hoffmann Karl-Heinz Igel Heiner, München 1 Koch Walter 3 Kranzlmüller Dieter, München Krcmar Helmut, München Kriegel Hans-Peter, München Nöth Heinrich Picot Arnold 1 Rank Ernst, München 2 Rösch Notker, München 2 Schaile Dorothee, München 4 SchwichtenBerg Helmut StausBerg Jürgen, München 1 Stintzing Sigmund, München 1 Stoer Martin 3 Wirsing Martin, München Zipse Hendrik, München 1 Leibniz-Rechenzentrum Boltzmannstr. 1, Garching,Tel , Fax Direktorium: Bode Arndt (Vorsitzender), Bungartz Hans-Joachim, Hegering Heinz-Gerd, Kranzlmüller Dieter Stellv. Leiter: Dr. Apostolescu Victor Leitende wiss. Mitarbeiter: Dr. HartmannsgruBer Norbert, PD Dr. Reiser Helmut, Dr. HuBer Herbert 1 (Vertreter der LMu München) 2 (Vertreter der Tu München) 3 (Vertreter der BAdW) 4 (Vertreter für den Garchinger Hochschulbereich) 5 (Vertreter der Hochschulen außerhalb Münchens)

86 86 Akademische Kommissionen Wiss. Mitarbeiter/innen: Adolph Tobias, Dr. Allalen Mohammed, Dr. Anthes Christoph, Auweter Axel, Dr. Bader Reinhold, Baur Werner, Bayer Bernhard, Bernau Christoph, Beyer Wolfgang, Bezold Hanns oskar, Dr. Biardzki Christoph, Dr. Block Alexander, Dr. Bötsch Ernst, Dr. Bopp Michael, Dr. Brayford David, Dr. Brehm Matthias, Breinlinger Helmut, Dr. Brenner Michael, Dr. Brietzke Gilbert, Brünnler Jochen, Brunner Claudia, Diehn Max, Dreer Jutta, Dr. Dunaevskiy Alexander, Dr. EBner Ralf, Eissler Tilo, Engel ute, von Eye Felix, Feuchtinger Daniel, Dr. Frank Anton C., Freund Rosa, Gillmeister Markus, Gleixner Florian, Goyal Sadhna, Guillen Carias Carla, Haarer Adolf, Dr. Hahn Eberhard, Hammann Ernst, Dr. Hammer Nicolay, Hanauer Tanja, Dr. Heller Helmut, Dr. Hesse Wolfram, PD Dr. Hommel Wolfgang, Dr. Jamitzky Ferdinand, Dr. Karmakar Anupam, Kemmler Bastian, Dr. Kirchgesser ulrike, Dr. Kleinhenz Hans-Georg, Kokkas Vasilios, Dr. LaBrenz Detlef, Dr. Lanati Matteo, Landherr Gerhard, Lang Alexander, Leong Siew Hoon, Leschhorn Klaus, Lichtinger Bern hard, Dr. Liu Feng, Loidl Stefan, May Günter, Mechtiyev Bahruz, Meschederu Markus, Metzger Stefan, Dr. Müller Markus Michael, Dr. Navarrete Carmen. Niedermeier Thomas, Dr. ott Michael, otte Katrin, Dr. Palm Ludger, PancorBo Armanda Juan, Peinkofer Stephan, Pöhn Daniela, Pototschnig Thomas, Pretz Christian, RaaB Winfried, Dr. Reiner Bernd, Richter Christian, Dr. Richter Helmut, Dr. Rössle-Blank Shaila, Rosen Jimmy, Dr. Satzger Helmut, Saver chenko Ilya, Dr. Schmitz David, Shoukourian Hayk, Spirk Werner, Dr. Steinhöfer Horst-Dieter, Storz Michael, Sycheva Liudmila, Dr. Tafani Daniele, TröBs Helmut, Tunka Philipp, Dr. Waldmann Daniel, Weidner Karl, Dr. WeinBerg Volker, Dr. Weinert Peter, Wendler Cornelia, Wilde Torsten, Wimmer Claus Technische Angestellte: AlBrecht Monika, Benen Dieter, BernBeck Katalin, Bezold-Chatwin Margret, Bilalic Admir, Briemle Alfred, Dragossy Agneta, Fakler Thomas Ludwig, Feck Timon, Fritsche Mario, Gärtner Rolf-Helmut, GeBert Jochen, Ghareh Hasanloo Mandana, Glose Heinrich, Gräter Alexander, Haarer Sybille, Häfele Christof, Heilmaier Josef, Hoferer Susanne, Hollermeier Rudolf, Hufnagl Monika, Kantor Rozalija, Keimerl Josef, KirnBerger Albert, Krimmer Erika, Kuch Roland, Lanz Joachim, Laschka Christiane, Leisen Siegfried, Liedl Ruth, LoiBl- Sittler Christa, Malik Ghulam-Ahmed, Mende Christian, MühlBauer Josef, Natterer Klaus Peter, Neumann Daniel, Nickl Ewald, Niewöhner Ralf, oesmann Rainer, ostermeier Christoph, Peeger-Pilger Rudi, Podo Alessandro, Roll Martin, Schmid Klaus, Schöfer Gudrun, Schreiner Alexander, Schröder-Roman-Haza Guillermina, SeiBt Volker, Stoller Mareike, Tyroller Johann, Vukasinov Jelena, Wloka Adalbert Verwaltung: Apel Hannelore, Füssel Karola, Linner-Pöfinger Sabine, Löchner Anita, Moser ursula

87 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 87 Hilfskräfte: Messmer Susanne, Tyroller Helga Auszubildende: Balz Sebastian, Dick Christian, HalemBa Johannes, ostermeier Martin Kommission für Tieftemperaturforschung (gegr. 1946) Vollhardt Dieter, Vorsitzender Hänsch Theodor W. ABstreiter Gerhard, Kaiser Wolfgang stellv. Vorsitzender Schwoerer Markus Gross Rudolf Weiss Dieter, Regensburg Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Str. 8, Garching Tel , Fax Internet: Leiter des Instituts: Gross Rudolf Vertreter der Tu München am Institut: ABstreiter Gerhard Vertreter der LMu München am Institut: N.N. Wiss. Mitarbeiter/innen: Dipl.-Phys. Baum Andreas, Dipl.-Phys. Baust Alexander, Dr. BiBeracher Werner, Dipl.-Phys. Chelwani Nitin, Dipl.- Phys. Eder Peter, PD Dr. habil. Einzel Dietrich, Dipl.-Phys. Eiter Hans- Martin, Prof. Dr. ErB Andreas, Dr. Geprägs Stephan, Dr. habil. Gönnenwein Sebastian, Dipl.-Phys. Goetz Jan, PD Dr. habil. Hackl Rudolf, Dipl.-Phys. Helm Toni, Dipl.-Phys. Hocke Fredrik, Dr. HüBl Hans, Dr. Kartsovnik Mark, Dipl.-Phys. Kretzschmar Florian, Dipl.-Phys. Kunz Michael, Prof. Dr. Lerf Anton, Dipl.-Phys. Lotze Johannes, Dr. Marx Achim, Dipl.-Phys. Meyer Sybille, Dr. opel Matthias, Dipl.-Phys. Pernpeintner Matthias, Dipl.-Phys. Schreier Michael, Dipl.-Phys. Schwarz Manuel, Dipl.-Phys. Wulschner Karl-Friedrich, Dipl.-Phys. Zhong Ling Wiss. Mitarbeiter/innen der Tu München am Institut: Dr. Deppe Frank, Dipl.-Phys. HäBerlein Max, Dipl.-Phys. Hoffmann Elisabeth, Dipl.-Phys. Zollitsch Christoph Sekretariat und Verwaltung: Dönertas Emel, ossiander Ludwig Technische Angestellte: Binkert Peter, Brenninger Thomas M.Sc., Dipl.-Ing. (FH) GuggenBerger ulrich, Guratzsch Dieter, HaBel Astrid, Helm-Knapp Karen, Dipl.-Ing. (FH) Höss Josef, Jahanmehr Namvar, Klaus Julius, Müller Robert, Naundorf Jan, Nitschke Georg, Reichlmeier Christian, Rössl Alexander, Schwaiger Harald, Thies Helmut, Wanninger Siegfried Hilfskräfte: Plöderl Sybilla, SteinBerg Brigitte

88 88 Akademische Kommissionen Kommission für Erdmessung und Glaziologie (gegr. 2010) Rummel Reinhard, Vorsitzender Bunge Hans-Peter, stellv. Vorsitzender Beutler Gerhard, Bern Bolle Hans-Jürgen Brunner Kurt, München Finsterwalder Rüdiger, München Hagedorn Horst Hein Günter W., Neubiberg Herm Dietrich Kuhn Michael Abteilung Erdmessung Manhart Michael, München Miller Heinz, Bremen Nagel Günter, Kempten Pellikka Petri, Helsinki Reinwarth oskar, München Rothacher Markus, Zürich Soffel Heinrich, München Stilla uwe, München Stoer Josef Wunderlich Thomas, München Wiss. Mitarbeiter: Hon.-Prof. Dr.-Ing. Boedecker Gerd*, Dr.-Ing. Gerlach Christian, Dr.-Ing. Völksen Christof (organisatorischer Leiter) Sekretariat: HuBertus Barbara Werkmeister: Spohnholtz Torsten Abteilung Glaziologie Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr. Braun Ludwig (organisatorischer Leiter), Dr. Escher-Vetter Heidi, Juen Martin, Dr. LamBrecht Astrid, Dr. Mayer Christoph, Dr.-Ing. Schwartz Hans-Dieter*, Dr. WeBer Markus* Technischer Mitarbeiter: Dipl.-Geol. SieBers Matthias Sekretariat: Samuel-Eckerle Eva, Soturczak Lusia

89 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 89 Deutsche Geodätische Kommission (gegr. 1950) Vorsitzender: Heipke Christian, Hannover Ständiger Sekretär: Wunderlich Thomas, München Ordentliche Mitglieder Becker Mathias, Darmstadt Bernard Lars, Dresden Bill Ralf, Rostock Buchroithner Manfred F., Dresden Eichhorn Andreas, Darmstadt Freeden Willi, Karlsruhe Fritsch Dieter, Stuttgart Heck Bernhard, Karlsruhe Hein Günter, München Hellwich olaf, Berlin Hennes Maria, Karlsruhe Hinz Stefan, Karlsruhe HugentoBler urs, München KleusBerg Alfred, Stuttgart Kötter Theo, Bonn KolBe Thomas, München Kuhlmann Heiner, Bonn Kusche Jürgen, Bonn Kutterer Hansjörg, Frankfurt a.m. Linke Hans-Joachim, Darmstadt Maas Hans-Gerd, Dresden Mayer Helmut, München Meng Liqiu Möser Michael, Dresden Müller Jürgen, Hannover Neitzel Frank, Dresden Niemeier Wolfgang, Braunschweig Pail Roland, München Plümer Lutz, Bonn Reuter Franz, Dresden Schön Stefen, Hannover Schuh Harald, Potsdam Schuh Wolf-Dieter, Bonn Schwarz Wilfried, Weimar Schwieger Volker, Stuttgart Seitz Florian, München Sester Monika, Hannover Sneeuw Nico, Stuttgart Stilla uwe, München Thiemann Karl-Heinz, München Voss Winrich, Hannover Wanninger Lambert, Dresden Entplichtete Mitglieder Ackermann Friedrich, Stuttgart Augath Wolfgang, Dresden Bähr Hans Peter, Karlsruhe Benning Wilhelm, Aachen Dietrich Reinhard, Dresden Dorrer Egon, Neubiberg Drewes Hermann, München EBner Heinrich, München Finsterwalder Rüdiger, München Förstner Wolfgang, Bonn Grafarend Erik, Stuttgart Groten Erwin, Darmstadt Gründig Lothar, Berlin Grünreich Dietmar, Frankfurt a.m. Hartl Philipp, Stuttgart Heitz Siegfried, Bonn Hektor Erich, Aachen Hoisl Richard, München Ilk Karl-Heinz, Bonn Koch Karl-Rudolf, Bonn Konecny Gottfried, Hannover Lelgemann Dieter, Berlin Linkwitz Klaus, Stuttgart Magel Holger, München Mälzer Hermann, Karlsruhe

90 90 Akademische Kommissionen Meier Siegfried, Dresden van Mierlo Johannes, Karlsruhe Möller Dietrich, Braunschweig Morgenstern Dieter, Bonn oberholzer Gustav, München RegensBurger Karl, Dresden ReigBer Christoph Rummel Reinhard Schilcher Matthäus, München Schlemmer Harald, Darmstadt Schmitt Günter, Karlsruhe SchnädelBach Klaus, München Schneider Manfred, München SchödlBauer Albert, München Seeger Hermann, Frankfurt a.m. Seele Walter, Bonn Torge Wolfgang, Hannover Weiss Erich, Bonn Witte Bertold, Bonn WroBel Bernhard, Darmstadt Korrespondierende Mitglieder Ádám Joszef, Budapest Alkis Ayhan, Istanbul Altan M. orhan, Istanbul Beutler Gerhard, Bern Biró Peter, Budapest Brunner Fritz, Graz Colomina Ismael, Barcelona Cross Paul, London Frank André, Wien Gartner Georg, Wien Geiger Alain, Zürich Ghitau Dumitru, Bukarest Grün Armin, Zürich Haggrén Henrik, Espoo HenneBerg Heinz Günther, Maracaibo Hurni Lorenz, Zürich Ingensand Hilmar, Zürich Kahle Hans-Gert, Zürich Kahmen Heribert, Wien Kakkuri Juhani, Helsinki Kopacik Aloiz, Bratislava Loch Carlos, Florianopolis Milev Georgi, Soia Molenaar Martien, Enschede Moritz Helmut, Graz Mueller Ivan, Columbus Neuner Johan, Bukarest Pfeifer Norbert, Wien Poutanen Juhani Marku, Helsinki Roic Miodrag, Zagreb Rothacher Markus, Potsdam Schenk Anton, Columbus SjöBerg Lars, Stockholm Sünkel Hans, Graz Teunissen Peter, Delft Torlegård Kennert, Stockholm Vosselmann M. George, Enschede Wagner Wolfgang, Wien Wieser Andreas, Wien Geschäftsführer und Redakteur der Veröfentlichungen der DGK: Dipl.-Ing. Hornik Helmut Sekretariat: KapfBerger Charlotte

91 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 91 Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut Direktor: univ.-prof. Dr.-Ing. habil. Seitz Florian Wiss. Mitarbeiter/innen: Dr.-Ing. Angermann Detlef, Dipl.-Ing. Blossfeld Mathis, Dr.-Ing. Bouman Johannes, Dr.-Ing. Dettmering Denise, Dipl.-Ing. Fuchs Martin, Dr. Gerstl Michael, Dipl.-Ing. Göttl Franziska, Dipl.-Ing. Liang Wjing, Dipl.-Ing. LieB Verena, Dipl.-Ing. Müller Horst, Dr. Panafidina Natalia, Dipl.-Ing. Sanchez-Drewes Laura, Dr.-Ing. Schmid Ralf, Dr.-Ing. habil. Schmidt Michael, M.Sc. Schwatke Christian, Dr.-Ing. Seitz Manuela Verwaltung: Dipl.-Betr. Küffner Wolfgang Sekretariat: Dipl.-Betr. Fuchs Romy Technische Angestellte: Arenz Herbert, ForBerg Beate, Leismüller Franz Arbeiter: Klepaczko Alfred Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung (gegr. 1983) Riederer Markus, Vorsitzender Rummel Reinhard, stellv. Vorsitzender Brey Gerhard, Frankfurt a.m. Christensen ulrich R., Göttingen Kniep Rüdiger, Dresden Palme Herbert, Köln Salje Ekhard, Cambridge Soffel Heinrich, München Kommission für Geomorphologie (gegr. 1975) Hagedorn Horst, Vorsitzender Baumhauer Roland, Würzburg Bens oliver, Potsdam Blümel Wolf Dieter, Stuttgart Dikau Richard, Bonn Felix-Henningsen Peter, Gießen Fischer Klaus, Augsburg Grunert Jörg, Mainz Heine Klaus, Regensburg Herm Dietrich Hövermann Jürgen, Göttingen JacoBeit Jucundus, Augsburg Liedtke Herbert, Bochum Pfeffer Karl-Heinz, Tübingen Schlüchter Christian, Bern Schütt Brigitta, Berlin Sponholz Barbara, Würzburg Völkel Jörg, Freising Zöller Ludwig, Bayreuth Adresse der Arbeitsstelle: c/o Institut für Geographie und Geologie, universität Würzburg, Am Hubland, 97074, Tel

92 92 Akademische Kommissionen Kommission für Ökologie (gegr. 1986) Stetter Karl o., Vorsitzender Herm Dietrich, stellv. Vorsitzender Bresinsky Andreas, Sinzing FischBeck Gerhard, Freising Frey Dieter Geist Jürgen, Freising Grill Erwin HaBer Wolfgang, Freising Hagedorn Horst Kögel-KnaBner Ingrid, Freising Wiss. Sekretärin: Dr. Deigele Claudia Mayinger Franz Mosandl Reinhard, Freising von Mutius Erika, München Nöth Heinrich Rehfuess Karl Eugen, Freising Reichholf Josef H., Neuötting Renner Susanne Riederer Markus Tanner Widmar Weisser Wolfgang W., Freising Kommission Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine (gegr. 2001) Grothe Benedikt, Vorsitzender Brandt Thomas, stellv. Vorsitzender Bulirsch Roland Dudel Josef FärBer Georg, München Kommission für die Herausgabe der Werke von Johannes Kepler (gegr. 1935) Bulirsch Roland, Vorsitzender Bialas Volker, München Brosche Peter, Bonn Frey Dieter HuBer Franz Konnerth Arthur Pfeiffer Friedrich, München Schwaiger Markus Folkerts Menso Rummel Reinhard Seck Friedrich, Tübingen

93 93 Klassenübergreifende Kommissionen Kommission BAdW Forum Technologie (gegr. 2003) Hagenauer Joachim, Vorsitzender HuBer Johannes Zenger Christoph, Lohmann Adolf W. stellv. Vorsitzender Mayinger Franz ABstreiter Gerhard Nöth Heinrich Bauer Friedrich L. Picot Arnold Bode Arndt Rummel Reinhard Drexl Josef Sachs Gottfried Dudel Josef Schwaiger Markus Durst Franz Schwoerer Markus Frey Dieter Wagner ulrich Wiss. Sekretärin: Dr. Deigele Claudia Kommission für Wissenschaftsgeschichte (gegr. 2008) Folkerts Menso, Vorsitzender Graf Friedrich Wilhelm, stellv. Vorsitzender BoBzin Hartmut Boehm Laetitia, München Büttner Frank Bulirsch Roland KnoBloch Eberhard, Berlin Frühneuzeitliche Ärztebriefe Moulines C. ulises Riederer Markus SchmidBaur Hubert Schott Heinz, Bonn StolBerg Michael, Würzburg Willoweit Dietmar Wittern-Sterzel Renate, Erlangen Ziche Paul, utrecht Projektleiter: Prof. Dr. med. Dr. phil. StolBerg Michael, univ. Würzburg Wiss. Mitarbeiter/innen: Döll Alexander M.A., Herde Simone M.A., Rappert-Sälzer Anne M.A., Dr. Schlegelmilch ulrich, Dr. Walter Tilmann Hilfskräfte: Heinrich Veronique, Krauss Stephanie Adresse der Arbeitsstelle: Institut für Geschichte der Medizin der universität Würzburg, oberer Neubergweg 10 a, Würzburg, Tel

94 94 Akademische Kommissionen Kommission für Gebirgsforschung (gegr. 2001) Hagedorn Horst (federführend) Herm Dietrich Borchardt Knut Ziegler Rolf Bunge Hans-Peter Ziegler Walter Fikentscher Wolfgang

95 95 Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (gegr. 1858) (Jahreszahl = Jahr der Wahl in die Historische Kommission) Ordentliche Mitglieder Walther Gerrit, 2008, Präsident Neuhaus Helmut, Erlangen, 1998, Sekretär von Aretin Karl otmar Frhr., Darmstadt/Mainz, 1980 Blaschke Karlheinz, Dresden, 1990 Boehm Laetitia, München, 1975 Duchhardt Heinz, Mainz, 1995 Esch Arnold, 1992 Fried Johannes, Frankfurt a.m., 1985 Gall Lothar, 1977 Hahn Hans-Werner, Jena, 2003 Heckel Martin, 1985 von Hehl ulrich, Leipzig, 2004 HildeBrand Klaus, Bonn, 1983 Hockerts Hans Günter, München, 1995 Kampmann Christoph, Marburg, 2012 Kölzer Theo, 2006 Kraus Hans-Christof, Passau, 2010 Lanzinner Maximilian, Bonn, 2001 Meuthen Erich, Köln, 1977 Möller Horst, München, 1991 Moraw Peter, Gießen, 1987 Morsey Rudolf, Speyer, 1981 Müller Heribert, Frankfurt a.m., 2000 oexle otto Gerhard, Göttingen, 1998 Paravicini Werner, Paris, 2002 Plumpe Werner, Frankfurt a.m., 2010 Raphael Lutz, Trier, 2010 Repgen Konrad, Bonn, 1971 Ritter Gerhard A., 1971 Schieffer Rudolf, München, 1994 Schulze Winfried, 1994 Schwinges Rainer C., Bern, 1999 StauBer Reinhard, Klagenfurt, 2012 StollBerg-Rilinger Barbara, 2006 Stourzh Gerald, Wien, 1996 Szöllösi-Janze Margit, München, 2004 Weis Eberhard, 1974 Wengenroth ulrich, München, 1998 Willoweit Dietmar, 2000 WinkelBauer Thomas, Wien, 2008 Wirsching Andreas, 2008 Wolgast Eike, Heidelberg, 1988

96 96 Akademische Kommissionen Die Abteilungen und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Nebenberuliche Mitarbeiter sind mit * gekennzeichnet) Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe Leiter: Prof. Dr. Müller Heribert, Fontanestr. 67, Mainz Dr. Annas Gabriele, Frankfurt a.m.; Prof. Dr. Helmrath Johannes*, Berlin Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, Dossenheim Dr. Heil Dietmar, Prof. Dr. Schmid Peter*, Dr. SeyBoth Reinhard, alle Regens burg Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe Leiter: Prof. Dr. Wolgast Eike, Frauenpfad 15, Dossenheim Dr. Aulinger Rosemarie*, Wien; Dr. Fuchs Martina*, Wien; Prof. Dr. Kohler Alfred*, Wien; Prof. Dr. Lutten Berger Albrecht*, Regensburg; Dr. Schweinzer-Burian Silvia, Wien Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen Leiter: Prof. Dr. Lanzinner Maximilian, Konviktstr. 11, Bonn Dr. LeeB Josef, oberpöring; Dr. Goetze Dorothée, Dr. Neerfeld Christine, beide Bonn; Prof. Dr. Neuhaus Helmut*, Erlangen Repertorium Academicum Germanicum Leiter: Prof. Dr. Schwinges Rainer C., Känelgasse 27, 3052 Zollikofen, Schweiz Dipl.-Ing. Dr. Andresen Suse M.A., Lic. phil. Racine-Gherasimov Raphael, beide Bern; Dr. Kändler Wolfram C., Dr. Wagner Frank, beide Gießen Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Willoweit Dietmar, unterer Dallenbergweg 11, Würzburg Dr. Geffcken Peter*, München; Prof. Dr. HäBer lein Mark*, Bamberg Die Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige Leiter: Prof. Dr. Duchhardt Heinz, Backhaushohl 29a, Mainz PD Dr. Burgdorf Wolfgang, München Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. Neuhaus Helmut, Fichtestr. 46, Erlangen Dr. Bierther Kathrin*, München

97 Historische Kommission 97 Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts Leiter: Prof. Dr. Walther Gerrit, Frankenstr. 2, Aschafenburg Prof. Dr. Kraus Hans-Christof, Passau, Innstr. 25, Passau Prof. Dr. Baumgart Winfried*, Mainz; Dr. Dathe uwe, Braunschweig; Prof. Dr. Grypa Dietmar*, Würzburg; Dr. Hasselhorn Benjamin, Passau; Prof. Dr. Kroll Thomas*, Jena; Prof. Dr. Lenger Friedrich*, Gießen; Stahl Sabrina, Würzburg; Prof. Dr. SteinBach Matthias*, Braunschweig; PD Dr. StrauBel Rolf, Berlin; Prof. Dr. Strohmeyer Arno*, Salzburg Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) Kommissarischer Leiter: Prof. Dr. StauBer Reinhard, Dr.-Kucher-Weg 12, A-9061 Wölfnitz-Klagenfurt Dr. Mauerer Esteban, München Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten Leiter: Prof. Dr. Frhr. von Aretin Karl otmar, Tizianstr. 7, München Prof. Dr. Weis Eberhard, Ammerseestr. 102, Gauting Dr. Müller Gerhard*, Jena; Dr. Schimke Maria*, München Quellen zur Geschichte des Deutschen Zollvereins ( ) Leiter: Prof. Dr. Hahn Hans-Werner, Friedrich-Wilhelm-Str. 8, Asslar Dr. Kreutzmann Marco, Jena Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes Leiter: Prof. Dr. Gall Lothar, Rosselstr. 7, Wiesbaden Prof. Dr. Müller Jürgen, Dr. Treichel Eckhardt, beide Frankfurt a.m. Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler (in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv) Leiter: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Byecherstr. 34, München Dr. HartmannsgruBer Friedrich, Koblenz Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats (in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) Leiter: Prof. Dr. Wirsching Andreas, Waldstr. 16, Sixtnitgern Dr. Braun oliver, München

98 98 Akademische Kommissionen Rheinischer Kapitalismus: Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in der Bonner Republik Leiter: Prof. Dr. Hockerts Hans Günter, Byecherstr. 34, München Prof. Dr. Plumpe Werner, Klüberstr. 12, Frankfurt a.m. Dr. Sattler Friederike, Berlin Deutsche Biographie/Neue Deutsche Biographie Herausgeber: Prof. Dr. Lanzinner Maximilian, Alfons-Goppel-Str. 11, München Redaktion: Dr. EBneth Bernhard, Dr. Jordan Stefan, Dr. Schimke Maria, Dr. Sonntag Regine, Dr. Splinter Susan, alle München Sekretariat: Mühlenhoff Gabriele M.A., Wolf Marianne M.A. Schriftenreihe der Historischen Kommission Leiter: Sekretär Geschäftsstelle der Historischen Kommission Geschäftsführer: Dr. GelBerg Karl-ulrich Assistent: Himpsl Rudolf Digitale Editionen: Reinert Matthias M.A. Sekretariat: HuBer ursula, Klepaczko Gisela, Wenzel-Stengel Ingrid

99 99 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse, Interessenvertretungen Haushaltskommission Der Präsident als Vorsitzender Vertreter der Philosophisch-historischen Klasse: Ballwieser Wolfgang Stellvertreter: Canaris Claus-Wilhelm Vertreter der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse: Zenger Christoph Stellvertreter: SchmidBaur Hubert Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Ministerialdirigent Dr. Mihatsch Michael Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen: Ministerialrat Dr. Haumer Tobias Ausschuss Akademienprogramm Hose Martin, Vorsitzender Müller Jan-Dirk Höllmann Thomas o. Picot Arnold Kessler Horst Strunk Klaus Albert Geschäftsstelle: Schepers Elisabeth Arbeitsgruppe Digitalisierung Picot Arnold, Vorsitzender Arndt Martin Brantl Markus GoBrecht Alexandra Horstkemper Gregor, München Werner Heisenberg Vorlesungen Einladungsausschuss Der Präsident als Vorsitzender Graf Friedrich Wilhelm Grothe Benedikt Hartl F. ulrich Kraus Thomas Nassourou Mohamadou Reinert Matthias Schepers Elisabeth Wesche Markus Kessler Horst Meier Heinrich, München Müller Jan-Dirk

100 100 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse Kommissionen der Fonds Fonds zur Förderung der Geisteswissenschaften Der Präsident als Vorsitzender Wenz Gunther Bürge Alfons Zimmermann Michael F. Schnitzer Monika Fonds zur Förderung der Naturwissenschaften Der Präsident als Vorsitzender Brenig Wilhelm J.R. Herm Dietrich Mayinger Franz SchwichtenBerg Helmut Personalrat Mende Christian, Vorsitzender Deigele Claudia Deutinger Stephan Fakler Thomas Kokkas Vasilios Pretz Christian Reichlmeier Christian Schmid Bernhold Tyroller Johann Vertrauensperson der Schwerbehinderten Fakler Thomas Sprecher der hauptberulich tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Einzel Dietrich John Johannes Gleichstellungsbeauftragte HaBel Astrid Helm-Knapp Karen otte Katrin ottink Marijke Kraus Thomas, Stellvertreter

101 101 Vertreter der Akademie in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen Centrum für Geodätische Erdsystemforschung Der Präsident Historisches Kolleg Der Präsident Internationale Thesaurus-Kommission Vogt Ernst Münchener Zentrum für Editionswissenschaft Hose Martin, SchönBerger Rolf Union der deutschen Akademien der Wissenschaften Der Präsident Wissenschaftliche Kommission Höllmann Thomas o. Arbeitsgruppe Elektronisches Publizieren GoBrecht Alexandra, Wesche Markus Musikwissenschaftliche Editionen Konrad ulrich Patristische Kommission Hose Martin

102 102 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse Interakademische Inschriften-Kommission Koch Walter Unternehmungen der deutschen Akademien innerhalb der Union académique internationale (UAI) Vertreter in der UAI Hartmann Jens-uwe Corpus Vasorum Antiquorum Zanker Paul Mittellateinisches Wörterbuch Stotz Peter Vorstand der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern Siems Harald, Zenger Christoph Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica Landau Peter Zentrum historische Sprachwissenschaften Clavadetscher Silvia, Schneider Johannes Altokzitanisches Wörterbuch Tausend Monika Mittellateinisches Wörterbuch Wellhausen Adelheid Mundartforschung (Bayerisches Wörterbuch) Rowley Anthony

103 Sonstige Kommissionen und Ausschüsse 103 Thesaurus linguae Latinae Clavadetscher Silvia, Flieger Manfred Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache Schneider Johannes

104 104 Die derzeitigen Inhaber der Medaille Bene merenti Medaille in Gold 2004 Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Staatsminister a.d., München 2009 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, ehem. Vorsitzender des Direktoriums sowie ehem. Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, Garching Medaille in Silber 1959 Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. otto Meitinger, Altpräsident der Tu, München 1978 Dr. Dr. h.c. Robert Münster, Direktor an der Bayerischen Staatsbibliothek a.d., München 1978 Dipl.-Met. Dr. rer. nat. h.c. oskar Reinwarth, ehem. leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission für Glaziologie, München 1984 Walther Krafft, Ministerialdirigent a.d., München 1985 Dr. Dr. h.c. Karin Schneider, München 1986 Dr. Robert Doll, Akademischer Direktor a.d., unterschleißheim 1989 Dr. Gertrud Diepolder, Redakteurin, München 1989 Dipl.-Phys. Ferdinand Peischl, ehem. organisatorischer Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, München 1993 Dr. Hermann Dannheimer, Museumsdirektor a.d., München 1995 Prof. Dr. Johannes Kohl, ehem. Vorsitzender der Gesellschaft der Freun de der Akademie 1996 Dr. h.c. Wolfgang Beck, Verleger, München 1997 Senator e.h. Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur, Verleger, Berlin 1999 Dr. Hans Zimmermann, Ministerialdirigent a.d., München

105 Ehrungen Prof. Dr. Wilhelm Simson, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.oN AG, Düsseldorf 2001 Monika Stoermer, Generalsekretärin a.d. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 2003 Prof. Dr. Clemens Zintzen, ehem. Präsident der union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Mainz 2005 Norbert Willisch, Ministerialrat a.d., München 2007 ulrike Leutheusser, ehem. Programmbereichsleiterin Wissenschaft Bildung Geschichte beim Bayerischen Rundfunk, München 2007 Prof. Dr. Calvin Bower, university of Notre Dame, Chicago 2008 Prof. Dr. Hermann Rumschöttel, ehem. Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns, München 2008 Dr. Dietmar TäuBe, ehem. stellv. Leiter des Leibniz- Rechenzentrums, Garching 2010 Dr. utta Bachmann-Morenz, Stifterin des Robert Sauer- Preises, München 2011 Prof. Dr. Wolfgang HaBer, Mitglied der Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. Rudolf MeimBerg (posthum), Stifter des Peregrinus- Preises der Akademie 2012 Dr. Hugo Beikircher, ehem. Generalredaktor des Thesaurus linguae Latinae Dr. Wolfgang Sprissler, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Akademie

106 106 Die derzeitigen Inhaber der Silbernen Verdienstmedaille 2003 Prof. Dr. jur. Dr. h.c. mult. Dieter Medicus, em. o. Professor für Römisches, Antikes und Bürgerliches Recht 2004 Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Friedrich L. Bauer, em. o. Professor für Mathematik und Informatik 2005 Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, o. Professor a.d. für Informatik 2008 Prof. Dr. Ludwig Hammermayer, em. o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte 2010 Archivdirektorin Dr. Sylvia Krauss, Bayerisches Hauptstaatsarchiv 2010 Prof. Dr. Markus Schwoerer, em. o. Professor für Physik 2011 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Roland Bulirsch, em. o. Professor für Höhere und Numerische Mathematik

107 Aus dem Berichtsjahr 1. Januar Dezember 2012

108

109 109 Aus der Chronik Die Bayerische Akademie der Wissenschaften beging 2012 das 253. Jahr ihres Bestehens. An ihrer Spitze stand Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Karl- Heinz Hofmann. Die Gelehrtengemeinschaft hielt turnusmäßig sechs Klassen-, drei Gesamt- und zwei Plenarsitzungen ab. Eine Gesamtsitzung fand erstmalig außerhalb Münchens an der universität Würzburg statt. An die Sitzung schloss sich eine viel beachtete öfentliche Podiumsdiskussion zum Thema organspende Chancen und Risiken an. Die Akademie plant auch künftig, unter dem Motto Die Akademie zu Gast in. weitere Gesamtsitzungen und Podiumsdiskussionen an bayerischen universitäten abzuhalten, um damit ihre Präsenz in Bayern zu zeigen. Im Berichtsjahr wurden in die Philosophisch-historische Klasse zwei ordentliche sowie drei korrespondierende Mitglieder und in die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse zwei ordentliche und fünf korrespondierende Mitglieder aufgenommen. Ein wichtiger Schritt auf dem Wege der Weiterentwicklung der Akademie war die 2011 vom Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, eingesetzte Strukturkommission, die im Berichtsjahr insgesamt 13 ausschließlich oder überwiegend vom Freistaat Bayern inanzierte, außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen begutachtete. Vorsitzender der Kommission ist Prof. Dr. Ernst Theodor Rietschel. Die von Seiten der Strukturkommission eingesetzte Evaluierungskommission begutachtete die Akademie vom 9. bis 11. Mai Sie führte auf der Grundlage der umfangreichen unterlagen, die die Akademie im Vorfeld der Evaluierung erstellt hatte, ausführliche Gespräche mit einzelnen Akademiemitgliedern, ausgewählten Kommissionsvorsitzenden, den Vertretern der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie den Mitgliedern des Jungen Kollegs. Zudem begutachtete die Kommission vor ort das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung sowie das Leibniz-Rechenzentrum. Die Empfehlungen der Evaluierungskommission werden für März 2013 erwartet. Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften stand 2012 in mehrfacher Hinsicht im Zentrum des Interesses: Mit einem Festakt ging am 20. Juli 2012 der neue Höchstleistungsrechner SuperMuC des Leibniz-Rechenzentrums oiziell in Betrieb. Er war mit mehr als drei Petalops zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme der viertschnellste Rechner der Welt und der schnellste Rechner Europas. SuperMuC leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur eu-

110 110 Aus der Chronik ropäischen Höchstleistungsrechner-Infrastruktur und setzt zudem neue Maßstäbe in der Energieeizienz. Zugleich feierte das Leibniz- Rechenzentrum im Berichtsjahr sein 50jähriges Bestehen: Am 7. März 1962 gründete die Akademie, auf Betreiben der Professoren Hans Piloty und Robert Sauer, ihre Kommission für elektronisches Rechnen, die heutige Kommission für Informatik. Die Kommission beschloss, mit unterstützung durch den Freistaat Bayern ein Rechenzentrum zu errichten, das heute zu den führenden akademischen Rechenzentren Europas zählt. Auch das neue Zentrum für virtuelle Realität und Visualisierung (V2C), das am 25. oktober 2012 am Leibniz-Rechenzentrum eröfnet wurde, setzt bei der Visualisierung großer Datenmengen neue Maßstäbe. Veranstaltungen Die Akademie leistete mit zahlreichen öfentlichen Veranstaltungen unterschiedlichster Formate einen Beitrag zum Austausch zwischen Wissenschaft und Öfentlichkeit. Die Publikumsveranstaltungen lockten im Jahr Besucherinnen und Besucher in die Vortragsräume der Akademie in der Münchner Residenz. Daneben organisierte die Akademie elf Fachtagungen zur Diskussion wissenschaftlicher Fragen. Gesprächsabende, Podiumsdiskussionen, Fishbowl Das Jahr startete mit drei Gesprächsabenden der bereits 2009 begonnenen, gemeinsam mit der Bayerischen Staatsbibliothek organisierten Reihe Grenzfragen: Natur- und Geisteswissenschaften im Gespräch : : Always on das mobile Internet als Vision und Albtraum ; Gesprächspartner: Prof. Dr. Hans-Joachim Bungartz (Tu München) und Prof. Dr. Armin Nassehi (LMu München); Moderation: Dr. Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung) : Kulturelles Erbe als 3D-Puzzle reale und virtuelle Rekonstruktionen ; Gesprächspartner: Prof. Dr. Volker Bierbrauer (LMu München) und Prof. Dr. Hans Georg Bock (universität Heidelberg); Moderation: Dr. Bernd Graf (onlineredaktion Süddeutsche Zeitung) : Blogs, Wikis und Co. Wissenschaftskommunikation digital ; Gesprächspartner: Prof. Günter M. Ziegler, Ph. D. (Fu Berlin) und Prof. Dr. Peter Strohschneider (LMu München); Moderation: Dr. Bernd Graf (onlineredaktion Süddeutsche Zeitung). Auf große Besucherresonanz stieß erneut die 2011 ins Leben gerufene Reihe aktuell & kontrovers. Akademie im Dialog, mit der die Akademie gezielt den Dialog zwischen Wissenschaft und Öfentlichkeit fördert. Moderierte, hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen be-

111 Aus der Chronik 111 leuchten aktuelle Themen und brisante Zukunftsfragen aus Wissenschaft und Forschung. Insgesamt besuchten rund Gäste die vier Podiumsdiskussionen: : Aufstieg durch Bildung? Aktuelle Entwicklungen in der Türkei und in Deutschland ; Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld (universität Bamberg), Dr. SavaŞ GenÇ (Faith universität) und Prof. Dr. Ali Ibrahim SavaŞ (Cankiri Karatekin universität), in Kooperation mit IDIZEM (Interkulturelles Dialogzentrum e.v.); Moderation: Prof. Dr. Havva Engin (universität Heidelberg) : Israel und seine arabischen Nachbarn. Der Nahe osten im Jahr nach dem Arabischen Frühling ; Podiumsdiskussion mit Richard Asbeck (Hanns-Seidel-Stiftung), Prof. Dr. Michael Brenner (LMu München) und Dr. Guido Steinberg (Stiftung Wissenschaft und Politik), in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung; Moderation: Dr. Clemens Verenkotte (Bayerischer Rundfunk) : Hidden Champions. Was prägt den Erfolg der deutschen Wirtschaft? ; Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Christiane Hipp (BTu Cottbus), Prof. Dr.-Ing. habil. ulrich L. Rohde (BTu Cottbus), Prof. Dr. Monika Schnitzer (LMu München) und Dr. Georg Tacke (Simon-Kucher & Partners); Moderation: Elisabeth Dostert (Süddeutsche Zeitung) : : unsere Erde entwaldet, gelutet, ausgebeutet? ; Podiumsdiskussion mit Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Prof. Dr. Wolfgang Haber (beide Tu München), Prof. Dr. Lenelis Kruse- Graumann (universität Heidelberg) und Prof. Dr. Reinhold Leinfelder (Fu Berlin); Moderation: Prof. Dr. Claus Leggewie (KWI Essen). In Kooperation mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste widmete sich die Bayerische Akademie der Wissenschaften, unter deren Betreuung seit 2011 die Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss entsteht, an drei Abenden dem Dialog mit Richard Strauss : :,Salome muß eine richtige französische oper werden!. Richard Strauss und Romain Rolland im kompositorischen Dialog ; Vortrag mit Lesung aus der Korrespondenz und Musikbeispielen mit Dr. Salome Reiser (Editionsleiterin der Richard-Strauss-Gesamtausgabe) und Projektleiter Prof. Dr. Hartmut Schick (LMu München) : Musikalische Satiren über Kunst und Kommerz: Richard Strauss Liederzyklus Krämerspiegel op. 66 ; Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Schick, Konzert mit Sarah Maria Sun (Sopran), Prof. Jan Philip Schulze (Klavier) : Mythologische oper und musikalische Komödie Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal ; Podiumsgespräch mit Beispielen am Klavier, mit Prof. Dr. Dieter Borchmeyer (universität Heidelberg) und Prof. Dr. Siegfried Mauser (Hochschule für Musik und Theater München) hielt die Akademie in der neuen Reihe Die Akademie zu Gast in. erstmals eine Gesamtsitzung ihrer Mitglieder außerhalb Mün-

112 112 Aus der Chronik chens ab, und zwar an der universität Würzburg. Neben der nicht-öffentlichen Klassensitzung fand dort eine öfentliche Podiumsdiskussion zu einem kontroversen Thema statt: : organspende Chancen und Risiken ; Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Horst Dreier (universität Würzburg), Prof. Dr. Helmut Friess (Tu München), Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf (LMu München) und Dr. Mathias Pfau (Würzburg). Es moderierte Hans Christoph Borucki (Main Post/Bayer. Rundfunk). Mit großem Erfolg fand erstmals gemeinsam mit Studierenden der Bayerischen EliteAkademie ein Fishbowl statt. Das interaktive Diskussionsformat ermöglicht es dem Publikum, sich mit eigenen Argumenten direkt in die Diskussion einzubringen. In der Mitte im Goldischglas diskutieren die geladenen Experten. Die übrigen Teilnehmer sitzen im Außenkreis. Sie können temporär einen der zwei freien Stühle im Innenbereich einnehmen und mitdiskutieren: : Brauchen wir eine Frauenquote? ; Fishbowl in Kooperation mit der Bayerischen EliteAkademie, mit Prof. Dr. Jutta Allmendinger (WZB Berlin/Fu Berlin), Nadja Hirsch (FDP), oliver Jörg (CSu) und Andrea Prehofer (Siemens); Moderation: Gisela Maria Freisinger (manager magazin). Vorträge und Buchvorstellungen Die Kommission BAdW Forum Technologie veranstaltete in Kooperation mit dem Leibniz-Rechenzentrum und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit ein technikwissenschaftliches Symposium, an dem u.a. mehr als 100 Schülerinnen und Schüler von Gymnasien aus ganz Bayern teilnahmen: : Sicherheit und Vertrauen im Internet ; Vorträge von Prof. Dr. Johannes Buchmann (Tu Darmstadt), Prof. Dr. Claudia Eckert (Tu München/Fraunhofer AISEC), Dr. Wieland Holfelder (Google Germany GmbH) und Prof. Dr. oliver Lepsius (universität Bayreuth). Das Sprecherkollegium der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisierte 2012 eine Reihe zum Thema Brücken und übergänge, die mit neun Vorträgen ein breites Themenspektrum abdeckte: : Einblicke in die Werkstatt des literarischen übersetzers ; Vortrag von Dr. Burkhart Kroeber (München) :,J aime cette comparaison. Zur poetischen und wissenschaftlichen Lust am Vergleichen im 19. Jahrhundert ; Vortrag von PD Dr. Stefan Willer (Berlin) : Frühes Tibet: Spurensuche im Norden Pakistans ; Vortrag von PD Dr. Petra Maurer (Kommission für zentral- und ostasiatische Studien).

113 Aus der Chronik : Brücken und übergänge: Form und Wahrnehmung in der Musik ; Vortrag von Prof. Dr. Calvin Bower (Musikhistorische Kommission) : Verschüttete Brücken: Trier sucht nach seiner Vergangenheit ; Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Stroh (LMu München) : Vom freien Leben in die Sesshaftigkeit: Warum wurde der Mensch zum Arbeitstier? ; Vortrag von Prof. Dr. Josef H. Reichholf (München) : Solido procedebat elephans in pontem von Päpsten, Eselsbrücken und schlittenfahrenden Elephanten ; Vortrag von Dr. Martin Fiedler (Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches) : Das ist die Höhe! Zur globalen Vermessung der dritten Dimension ; Vortrag von Dr. Christian Gerlach (Kommission für Erdmessung und Glaziologie) : Vom Auftauchen und Verschwinden des Textes. Eine Gewinn- und Verlustbilanz ; Vortrag von Dr. Johannes John (Kommission für Neuere deutsche Literatur) : Lingua ignota und locutio secundaria. Diskursvarianz und Sprachvielfalt ; Vortrag von Prof. Dr. Marc-Aeilko Aris (LMu München) : Kaiser Ludwig IV. ( ) Europas bayerische Jahre ; Vortrag von Prof. Dr. Michael Menzel (Hu Berlin) in Kooperation mit dem Historischen Verein von oberbayern. Bei einer Erinnerungsveranstaltung gedachte die Akademie ihrer drei 2011 verstorbenen ehemaligen Präsidenten. Musikalisch wurde die Feier erstmals auf dem restaurierten Flügel der Akademie umrahmt, es spielte Fritz Schwinghammer (Hochschule für Musik und Theater München): : Erinnerung an Herbert Franke, Arnulf Schlüter und Horst Fuhrmann ; mit Beiträgen von Prof. Dr. Thomas o. Höllmann (LMu München), Prof. Dr. Joachim E. Trümper (MPI für extraterrestrische Physik) und Prof. Dr. Claudia Märtl (LMu München) : Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau ; Buchpräsentation der Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit : Neuerscheinungen 2012 ; Buchpräsentation der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Einen besonderen Abend organisierte zum Jahresende die Musikhistorische Kommission aus Anlass der Neuerscheinung des jüngsten Motettenbandes der Lasso-Gesamtausgabe: : orlando di Lasso-Abend. Die Singphoniker zu Gast in der Akademie ; Vortrag von Dr. Bernhold Schmid (Musikhistorische Kommission) mit Lasso-Konzert des Vokalensembles Die Singphoniker.

114 114 Aus der Chronik Tagungen 24./ : Die Zukunft der Energieversorgung: Atomausstieg, Versorgungssicherheit und Klimawandel ; Rundgespräch der Kommission für Ökologie in Kooperation mit dem ifo Institut. 09./ : Digital Identiiziert Europäisch vernetzt ; Workshop aus Anlass der Digitalisierung des Repertoriums Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters der Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek : Bayern und Russland bis in die Zeit Zar Peters des Großen ; Symposium der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Moskau und dem Institut für Bayerische Geschichte der LMu München : Bräuche: Medien: Transformationen. Zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen ; Tagung des Instituts für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften : Fachsprache(n) im mittelalterlichen Latein ; internationale Tagung der Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches : Ludwig der Bayer ( ). Reich und Herrschaft im Wandel ; internationale Tagung der Kommission für bayerische Landesgeschichte, des Historischen Seminars der LMu München und des Arbeitskreises Stadtgeschichte München. 11./ : Geschichte der Wissenschaftsgeschichte ; internationale Tagung der Kommission für Wissenschaftsgeschichte, organisiert von Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf (LMu München) und Prof. Dr. Paul Ziche (universität utrecht) : Lust an der Wortklauberey. 175 Jahre Erforschung der Dialekte in Bayern ; Symposium der Kommission für Mundartforschung in Kooperation mit der Johann Andreas Schmeller-Gesellschaft : Sammeln ordnen Publizieren. Die Geschichte des Sammelns und der Erforschung griechischer Vasen ; Kolloquium der Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Schmidt (CVA, München) und Prof. Dr. Matthias Steinhart (universität Würzburg) : urbanitas urbane Qualitäten ; Kolloquium der Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens in Kooperation mit dem Institut für Klassische Archäologie der LMu München, dem Lehrstuhl für Klassische Archäologie der universität Würzburg und dem Deutschen Archäologischen Institut, Abteilung Rom.

115 Aus der Chronik : Gedankengänge. Wegmarken der Philosophie Schellings ; Tagung der Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling. Tage der ofenen Tür, Einweihungen : Tag der Archive 2012: Erinnern und Entdecken ; das Akademie-Archiv war zu Gast im Bayerischen Hauptstaatsarchiv mit der Ausstellung : Ein kosmisches Phänomen mit Seltenheitswert Beobachtung des Venustransits. Beim Akademientag 2012 wurde die Akademie vertreten durch ihr Mitglied des Jungen Kollegs JunProf. Dr. Daniel Leese (universität Freiburg), der sein Forschungsthema übergangsjustiz und Herrschaftslegitimation in der VR China präsentierte: : Akademientag 2012: Recht und Willkür an der universität Hannover : Einweihung des SuperMuC/Festakt 50 Jahre Leibniz- Rechenzentrum, mit Bundesministerin Annette Schavan und Staatsminister Wolfgang Heubisch : Tag der ofenen Tür auf dem Forschungscampus Garching, mit Beteiligung des Leibniz-Rechenzentrums und des Walther- Meißner-Instituts der Akademie : Einweihung des Akademieprojektes ostfränkisches Wörterbuch (künftig: Fränkisches Wörterbuch ) mit einem Festakt in Fürth, bei dem u.a. der Kabarettist Bernd Händel die fränkischen Mundarten vorstellte. Feierliche Jahressitzung : Feierliche Jahressitzung im Herkulessaal der Münchner Residenz; Präsident Prof. Dr. Karl-Heinz Hofmann berichtete über die Aktivitäten der Akademie im vergangenen Jahr. Die Frage Warum braucht Bayern einen Rechner mit 3 Billiarden operationen pro Sekunde? beantwortete Prof. Dr. Arndt Bode (Tu München), ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse, in seinem Festvortrag. Beide Reden sind im Wortlaut im Jahrbuch abgedruckt (S ). Presse- und Öfentlichkeitsarbeit Im Zentrum der Öfentlichkeitsarbeit stand 2012 der Relaunch des Internetauftrittes. Die Münchner Firma oestreicher + Wagner Medientechnik, die bereits ähnliche Projekte im wissenschaftlichen umfeld betreut hat, realisiert das Projekt auf der Basis des Content-Manage-

116 116 Aus der Chronik ment-systems (CMS) Fiona. In enger Abstimmung mit dem LRZ, das auch die technische umgebung für den neuen Auftritt bereitstellt, fanden in der Akademie mehrere Workshops statt, in denen Struktur, Konzept und Layout für den neuen Internetauftritt erarbeitet wurden. Herzstück wird eine MySQL-Datenbank sein, die mehrere tausend Datensätze zu den zentralen Bereichen Personen, Forschung, Termine und Publikationen systematisch strukturiert und für die Ausgabe im Internet zur Verfügung stellt. Die Programmierung des neuen Auftritts unter ist derzeit in Arbeit, 2013 sollen die Kommissionsseiten (Subdomains) in das Projekt einbezogen werden. Alle Kommissionen erhalten im Zuge dieser Arbeiten auch Zugang zum Content-Management-System Fiona rief die Akademie wiederum neue Veranstaltungsformate ins Leben: Der erste Fischbowl, eine ofene Diskussionsrunde, mit der sich die Akademie gezielt an ein junges Publikum wendet, stieß auf sehr positive Resonanz. Erstmals organisierte die Akademie auch eine Gesamtsitzung ihrer Mitglieder außerhalb Münchens, und zwar an der universität Würzburg, wo neben der nicht-öfentlichen Sitzung auch eine öfentliche Podiumsdiskussion über organspende stattfand. unter dem Motto Die Akademie zu Gast in. wird die Akademie künftig einmal jährlich eine andere bayerische universitätsstadt besuchen. Für 2013 ist der Besuch in Augsburg in Vorbereitung. Zahlreiche Veranstaltungen des vergangenen Jahres, darunter auch einige Podiumsdiskussionen der erfolgreichen Reihe aktuell & kontrovers. Akademie im Dialog, fanden in Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung oder Stiftungen statt, darunter die LMu München, die Bayerische Staatsbibliothek, die Hanns-Seidel-Stiftung und die EliteAkademie Bayern. Auch an regionalen und überregionalen Aktivitäten der Wissenschaftskommunikation beteiligte sich die Akademie mit ihren Mitgliedern, ihrem Jungen Kolleg sowie ihren wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, etwa beim Tag der ofenen Tür auf dem Forschungscampus in Garching oder beim Akademientag in Hannover. Einen tieferen Einblick in die Arbeit der Akademie konnten interessierte Studierende, Wissenschaftler und Besucher bei Führungen im Nordostlügel der Münchner Residenz erhalten. Die Zeitschrift Akademie Aktuell erschien 2012 in vier Ausgaben mit den Themenheften Historische Sprachschätze, Ein Zuhause für den SuperMuC, Herausforderung Mobilität und Gletscher, Votivbilder und die Ehrenbögen von Pompeji. Die gedruckte Ausgabe erschien jeweils in einer Aulage von Exemplaren (das Heft über den SuperMuC in einer Aulage von Exemplaren). Zusätzlich gibt es zu jeder Ausgabe auch eine online-version, die unter www. badw.de/aktuell/akademie_aktuell abrubar ist.

117 Aus der Chronik 117 Aus den 39 Pressemitteilungen des Jahres 2012 wurde in den Medien über zahlreiche Themen berichtet. Besonders große Resonanz rief im Juli 2012 die Inbetriebnahme des Höchstleistungsrechners Super- MuC schnellster Rechner Europas, viertschnellster weltweit im LRZ hervor, die es zu über 50 Berichten in regionalen und überregionalen Zeitungen, onlinemedien sowie Radio und Fernsehen brachte. Forschung Akademienprogramm Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist zusammen mit den weiteren sieben deutschen wissenschaftlichen Akademien Trägerin der im Akademienprogramm geförderten, langfristig angelegten Forschungsvorhaben in den Geistes- und Naturwissenschaften. Das seit 1979/80 gemeinsam von Bund und Ländern inanzierte Programm wird von der union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert und ist eines der größten und bedeutendsten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland. Im Berichtsjahr umfasste es bei einem Fördervolumen von 51 Mio. Euro insgesamt 146 Vorhaben mit 195 Arbeitsstellen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist an diesem Programm mit 23 Projekten, davon 21 geisteswissenschaftlichen sowie zwei naturwissenschaftlichen, die in 21 Arbeitsstellen in Bayern, drei Arbeitsstellen in drei weiteren Bundesländern und einer Arbeitsstelle in der Schweiz bearbeitet werden, beteiligt. Sie erhielt insgesamt aus den Programmmitteln. Das Neuprojekt Buddhistischen Handschriften aus Gandhāra: religiöse Literatur an der Schnittstelle von Indien, Zentralasien und China wurde 2012 begonnen. Im Berichtsjahr wurden die Projekte Die Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Altokzitanisches Wörterbuch und das Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache turnusgemäß evaluiert. Aus dem Vorjahr steht noch das Votum der Wissenschaftlichen Kommission zur Evaluierung des Projektes Werke des Johannes von Damaskus aus. Durchführungskontrollen, also Begutachtungen nach Aktenlage ohne Begehung durch Evaluatoren, fanden in den Projekten Max-Weber-Gesamtausgabe und Repertorium Academicum Germanicum statt. Alle Projekte wurden mit positivem, die bisherige Arbeit honorierendem Ergebnis beurteilt. Im November 2012 genehmigte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz die Förderung eines weiteren Vorhabens der Bayerischen Akademie im Akademienprogramm, dessen wissenschaftliche Betreuung die Kommission für Wissenschaftsgeschichte übernommen hat: Ptolemaeus, Arabus et Latinus. Im Jahre 2012 wurden insgesamt acht Neuanträge zur Förderung durch das Akademienprogramm eingereicht; zwei weitere wurden

118 118 Aus der Chronik aus der vorjährigen Antragsrunde vorgelegt. Nach einem kritischen Auswahlprozess durch den Ausschuss Akademienprogramm und der Einholung externer Gutachten wurden zwei Anträge an die Wissenschaftliche Kommission mit der Bitte um Förderung weitergegeben. Die Geldgeber des Akademienprogramms haben auch im Jahr 2012 mehr Initiative in den Bereichen Digitalisierung (s.u.) und Qualiizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingefordert. In engem Austausch mit Sprecherkollegium, Personalrat und Verwaltung konnten erneut Seminare bzw. personenbezogene Fortbildungen angeboten werden. Zudem wurde versucht, diejenigen Projekte, die an der Akademie derzeit nur von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter bearbeitet werden, personell aufzustocken. Da für die oftmals sehr speziellen Forschungsthemen der Projekte der wissenschaftliche Nachwuchs nur begrenzt zur Verfügung steht, konnte die personelle Aufstockung im Berichtsjahr zwar noch nicht bei allen, jedoch bereits bei einigen Projekten erfolgen. Landesinanzierte Forschungsprojekte Im Jahr 2012 wurde aufgrund eines Vorstandsbeschlusses das Projekt Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters positiv begutachtet. Das Begutachtungsverfahren zum Projekt Stifter-Gesamtausgabe dauert noch an. Das Projekt ostfränkisches Wörterbuch (künftig: Fränkisches Wörterbuch ) wurde 2012 von Bayreuth an die universität Erlangen-Nürnberg nach Fürth verlagert. Drittmittel um den erhöhten Anforderungen an die Berichtsplichten, die öfentliche Geldgeber der Akademie auferlegen, gerecht werden zu können, werden seit 2012 die von den Projekten eingeworbenen Drittmittel zentral erfasst. Forschungsdokumentation Die Forschungsdokumentation widmet sich der ordnungsgemäßen Archivierung und Dokumentation von Arbeitsmaterialien aus den Forschungsvorhaben. Nachdem im vergangenen Jahr ein allgemeines Konzept zur Planung des geordneten Ablaufs, der nachhaltigen Ergebnispräsentation, der Dokumentation sowie der Archivierung von auslaufenden Projekten entworfen worden war, konnte dieses im lau-

119 Aus der Chronik 119 fenden Jahr nun schrittweise umgesetzt werden. So wurden Arbeitsmaterialien von abgeschlossenen bzw. beendeten Projekten, nämlich der Kommission für die Herausgabe des Fichte-Nachlasses und der Kommission für die Herausgabe des Briefwechsels von Friedrich Heinrich Jacobi, archiviert. Für die laufende Forschungsdokumentation wurde mit allen Kommissionen vereinbart, dass ab 2012 alle im Druck erschienenen Texte in geeigneter elektronischer Form der Forschungsdokumentation zur Langzeitarchivierung zugeführt werden. Für den Archivtag 2012 wurde gemeinsam mit dem Archiv der Akademie unter dem Titel Ein kosmisches Phänomen mit Seltenheitswert: Frühe Beobachtungen des Venustransits eine Zusammenstellung von Publikationen, Archivalien, Dokumenten und Bildern erarbeitet, die die wissenschaftlichen Anstrengungen der Akademie zu diesem Thema belegen. Anlass war, dass dieses seltene kosmische Phänomen des Wanderns der Venus über die Sonnenscheibe auch am 6. Juni 2012 zu beobachten war. unter anderem waren die erste wissenschaftliche Publikation der Akademie aus dem Jahr 1761 mit den Messprotokollen der damaligen Beobachtungen sowie originaldokumente über die Herstellung geeigneter Beobachtungsinstrumente durch Akademiemitglieder zu sehen. Digitalisierung und Systembetreuung Das EDV-Team, das aus den Bereichen Digitalisierung und Systembetreuung besteht, wurde im Berichtsjahr durch einen EDV-Anwenderbetreuer und einen Softwareprogrammierer verstärkt. Das nun fünköpige Team, bestehend aus drei Systembetreuern und zwei Fachkräften für Digitalisierung, bietet allen Akademiemitarbeitern fachliche unterstützung und Beratung im EDV-Bereich, von Fragen zum Arbeitsplatzrechner über digitale Publikationen, Retrodigitalisierung und Langzeitarchivierung bis hin zu Zugangskennungen, an. Arbeitsplatz-PCs in den Kommissionen, die älter als fünf Jahre sind, werden schrittweise durch neue ersetzt. Außerdem wurden Laptops beschaft, die bei Bedarf von allen Akademiemitarbeitern bei den Systembetreuern reserviert und ausgeliehen werden können. Im Rahmen der Forschungsdokumentation wurden Empfehlungen für die Langzeitarchivierung aller Dateien, die als inale Version zum Druck an die Verlage gehen, entwickelt. Die Empfehlungen beziehen sich auf Dateinamenkonventionen und für die Langzeitarchivierung geeignete Dateiformate. Sie können im Intranet unter Forschungsdokumentation/Projektabschluss eingesehen werden. Die AG Digitalisierung der Akademie hat sich im Jahr 2012 mehrmals getrofen, um den aktuellen Stand bei laufenden Digitalisierungsprojekten zu besprechen und konzeptionelle Gesichtspunkte der Digita-

120 120 Aus der Chronik lisierung in der Akademie zu diskutieren. Es wurden u.a. Vorschläge für Dateinamenkonventionen, Fragen der Langzeitarchivierung, der digitalen Publikation bzw. open Access-Publikation und des urheberrechts sowie technische Aspekte bezüglich Softwaresystemen zur Langzeitarchivierung und digitalen Publikation diskutiert. Fortschritte sind bei den Retrodigitalisierungsprojekten der Akademie zu verzeichnen: Die Sitzungsberichte ( ) werden in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert und im open Access im Internet zur Verfügung gestellt. Das im Berichtsjahr initiierte Kooperationsprojekt hat zum Ziel, letztlich alle Sitzungsberichte der Akademie digital zu publizieren. Eine Moving Wall für die Internetpublikation der Sitzungsberichte und Abhandlungen wurde auf zwei Jahre nach dem Erscheinen der Buchpublikation festgelegt. Die Textdaten des Mittellateinischen Wörterbuchs werden in einem im August 2012 begonnenen Kooperationsprojekt mit dem Trierer Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften mit XML (TEI, Text Encoding Initiative) ausgezeichnet. Ziel des Projekts ist die Einbindung in das Wörterbuchnetz ( in dem bereits das Lexicon musicum Latinum medii aevi im open Access zur Verfügung steht. Im Herbst iel der Startschuss für die Retrodigitalisierung von Fragebögen und Zetteln des Projekts ostfränkischen Wörterbuch (künftig: Fränkisches Wörterbuch ): Sie werden von einem Dienstleister eingescannt. Zusätzlich programmiert das Digitalisierungsteam eine Webpräsentation und ein Redaktionssystem für die Fürther Arbeitsstelle. Zudem wurde die Retrodigitalisierung der Kepler-Gesamtausgabe mit der Bayerischen Staatsbibliothek vorbereitet. Junges Kolleg Zur unterstützung hochqualiizierter junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bayern wurde 2010 das Junge Kolleg (vormals: Förderkolleg) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eingerichtet. Die neue Bezeichnung Junges Kolleg wurde auf Anregung der Stipendiaten am 13. Juli 2012 durch den Vorstand der Akademie verabschiedet. Die englische übersetzung wurde am 9. November 2012 beschlossen und lautet Young Scholars Programme Bavarian Academy of Sciences and Humanities wurden sechs weitere Stipendiatinnen und Stipendiaten in das Junge Kolleg aufgenommen. Die neu gewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten ihre Forschungsvorhaben jeweils in einem Kurzvortrag vor:

121 Aus der Chronik : PD Dr. med. Kilian Eyerich, Ph.D. (Tu München): Schuppenlechte und Neurodermitis von Gegensätzen lernen ; Prof. Dr. Sabine Maier (univ. Erlangen-Nürnberg): Struktur und Selbstorganisation von maßgeschneiderten molekularen Schichten : Dr. Katrin Dennerlein (univ. Würzburg): Das Komische in der Komödie des 18. Jahrhunderts. Erscheinungsweisen und Funktionswandel ; Prof. Dr. Alexandra Kirsch (Tu München): Human-Centered Artiicial Intelligence : Dr. Michael Pecka (LMu München): Kontext-Sensitivität der neuronalen Verarbeitung beim Richtungshören unter realistischen akustischen Bedingungen ; Dr. Cynthia M. Sharma (univ. Würzburg): Funktionale Charakterisierung von kleinen regulatorischen RNAs im Humanpathogen Helicobacter pylori. Am 11. April 2012 veranstaltete Dr. Stefen Döll (LMu München) im Rahmen seiner Förderung einen eintägigen Workshop mit dem Titel Rupturing Epistemes, Shifting Paradigms. Turning Points in Japanese Intellectual, Aesthetic and Political History. organisiert von den Stipendiatinnen und Stipendiaten, veranstaltete die Akademie auch 2012 Kaminabende, in deren Mittelpunkt ein Impulsreferat eines Wissenschaftlers mit anschließender Diskussion steht. Am 18. April 2012 sprach Prof. Dr. Georg Marckmann über das Thema Gerechte organzuteilung. Das Impulsreferat zum zweiten Kaminabend am 16. Mai 2012 hielt Prof. Dr. Peter Strohschneider zum Thema Wissenschaftssprachen. Für Juni 2013 ist die Ausschreibung frei werdender Stipendien vorgesehen. Publikationen Die Akademie hat 2012 wiederum zahlreiche wissenschaftliche Werke veröfentlicht, die im Einzelnen bei den jeweiligen Kommissionsberichten aufgeführt sind. Insgesamt erschienen 41 Kommissionspublikationen. Zudem publizierte die Philosophisch-historische Klasse drei Sitzungsberichte. Mitgliedschaft in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft beteiligte sich die Akademie an allen Gremiensitzungen der union: Es fanden zwei Präsidiumssitzungen, zwei Geschäftsführertrefen, drei Trefen der VertreterInnen der geisteswissenschaftlichen Klassen der Landesakademien sowie drei Sitzungen der Wissenschaftlichen Kommission statt. Die AGs Digi-

122 122 Aus der Chronik tale Forschung und Elektronisches Publizieren setzten ihre Arbeit ebenso fort wie der Ausschuss für musikwissenschaftliche Vorhaben sowie die Patristische Kommission und die Interakademische Inschriftenkommission. Der Akademientag wurde am 18. Juni 2012 in Hannover zum Thema Recht und Willkür veranstaltet. Altpräsident Willoweit hatte das Thema zusammen mit dem Göttinger Altpräsidenten Starck initiiert. Prof. Dr. Dreier hielt den Einführungsvortrag, ein Mitglied des Jungen Kollegs, JunProf. Dr. Leese, zeigte an einem Stand Materialien und Ergebnisse seines Forschungsprojektes zum Thema Zwischen Revolution und Reform: übergangsjustiz und Herrschaftslegitimation in der VR China. Kooperationen Zur Durchführung des für 2012 neu bewilligten Forschungsprojektes Frühbuddhistische Handschriften aus Gandhāra schlossen die LMu München und die Akademie im Rahmen der bestehenden Kooperation einen weiteren projektbezogenen Vertrag ab. Die Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek wurde 2012 in bewährter Weise weitergeführt, insbesondere wurde die kontinuierliche Langzeitarchivierung der BAdW-Website vereinbart. In Bezug auf die Digitalisierung der Sitzungsberichte der Philosophischhistorischen Klasse aus den Jahren 1908 bis 1933 wurde mit der Staatsbibliothek ein Kooperationsvertrag geschlossen, der es ermöglichen wird, die Sitzungsberichte im Jahre 2013 der Öfentlichkeit als Scans zugänglich zu machen. In Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für die Digitalisierung in den Geisteswissenschaften an der universität Trier wurden die Einbindung des Mittellateinischen Wörterbuches in das Wörterbuchnetz, die Retrodigitalisierung und der digitale Worklow des Projektes vorangetrieben. Verbunden mit dem umzug des ostfränkischen Wörterbuches (künftig: Fränkisches Wörterbuch ) wurde ein Kooperationsvertrag für die Durchführung dieses Projektes mit der Friedrich-Alexanderuniversität Erlangen-Nürnberg geschlossen. Preise und Medaillen Akademiepräsident Hofmann verlieh die nachfolgenden Preise und Medaillen bei der Feierlichen Jahressitzung am 8. Dezember 2012:

123 Aus der Chronik 123 Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis Prof. Dr. Lorraine Daston, Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, wurde der mit dotierte Preis für ihre herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte, mit besonderen Schwerpunkten in der Frühen Neuzeit und im Zeitalter der Auklärung, verliehen. Akademie-Preis Dr. med. Hartmut Mehlitz erhielt den mit dotierten Preis für sein Buch Richard Lepsius. Ägypten und die ordnung der Wissenschaft, das er neben seiner Tätigkeit als Augenarzt verfasste. Robert Sauer-Preis Dr. ulrich Rant, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walter Schottky- Institut der Tu München, erhielt für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Bio-Nano-Technologie und der Entwicklung von hochempindlichen und molekülspeziischen Biosensoren den mit dotierten Preis. Max Weber-Preis Dr. Lisa Dittrich (LMu München) erhielt den mit dotierten Preis für ihre Dissertation Antiklerikalismus als europäisches Phänomen. Skandalisierungen in Frankreich, Spanien und Deutschland ( ). Arnold Sommerfeld-Preis Dr. Franz Hagn, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Harvard Medical School, usa, wurde der mit dotierte Preis für seine NMRuntersuchungen zur Struktur von Proteinen, insbesondere auf dem Gebiet der Spinnenseidenproteine und Chaperone, verliehen.

124 124 Aus der Chronik Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchswissenschaftler Dr. Hans Hübl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walther-Meißner- Institut, erhielt den mit dotierten Preis als Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von festkörperbasierten Quantensystemen als Basis für zukünftige Quanteninformationssysteme. Medaille Bene merenti Mit der Medaille Bene Merenti wurden Dr. Wolfgang Sprißler, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und Dr. Hugo Beikircher, ehemaliger Generalredaktor des Thesaurus linguae Latinae, für ihre herausragenden Verdienste um die Akademie ausgezeichnet. Förderungen Die Akademie ist allen ihren Förderern und Freunden, ohne deren großzügige unterstützung zahlreiche Vorhaben nicht realisierbar wären, zu großem Dank verplichtet. Stellvertretend sind zu nennen: Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung unterstützte 2012 nachhaltig die geplante Neugestaltung des Internetauftritts der Akademie, der 2013 fertig gestellt werden soll. Zuwendungen der Karl Thiemig-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft in Bayern unterstützten u.a. die neu konzipierte Vortragsreihe aktuell & kontrovers. Akademie im Dialog. Die Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern unterstützte u.a. die Digitalisierung einzelner Projekte und stiftete zudem das Preisgeld für den nach ihr benannten Akademiepreis sowie den Max Weber-Preis. Auch die Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unterstützte die Akademie bei der Verwirklichung ihrer Vorhaben wieder nachhaltig. Sie ermöglichte u.a die Anschafung wichtiger Geräte für die Kommission für Erdmessung und Glaziologie. Weiterhin ist der Stifterin des Robert Sauer-Preises, Frau Dr. utta Bachmann-Morenz, ebenso zu danken wie der E.oN Bayern AG für die unterstützung zur Auslobung des Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preises. Die oberfranken-stiftung und der Bezirk Mittelfranken unterstützten die Digitalisierung des Projekts ostfränkisches Wörterbuch (künftig: Fränkisches Wörterbuch ).

125 Aus der Chronik 125 Ferner ermöglichte die Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertrefen dem von der Akademie vorgeschlagenen Würzburger Doktoranden M.Sc. Arash Rahimi-Iman die Teilnahme am Trefen der Physik-Nobelpreisträger in Lindau vom Juni Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. mult. ulrich L. Rohde dankt die Akademie nachdrücklich für seine unterstützung insbesondere des Jungen Kollegs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Internes Personalangelegenheiten Am 19. Januar 2012 lud der Präsident die Kommissionsvorsitzenden sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie zum Neujahrsempfang in die Bibliothek ein. unter großer Beteiligung fand am 18. oktober 2012 der Betriebsauslug der Akademie statt, der in diesem Jahr in das Kloster Benediktbeuern führte. Nach dem Mittagessen standen für die Beschäftigten verschiedene weitere Auslugsziele, unter anderem die Besichtigung der Versuchsanstalt obernach, zur Auswahl. Erstmals fand im leergeräumten Druckschriftenlager ein Herbstfest statt, das auf große Resonanz stieß. Die Personalversammlung, an die sich zwei Vorträge zu den Themenbereichen Rentenversicherung und VBL anschlossen, fand am 6. November 2012 im Leibniz-Rechenzentrum statt. Die vom Sprecherkollegium organisierte Vollversammlung der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fand am 12. Dezember 2012 statt. Der Akademie war es auch 2012 ein großes Anliegen, die individuelle und projektbezogene Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern. Aus diesem Grunde bot sie wiederum Sprachkurse sowohl im Akademiegebäude als auch am Leibniz-Rechenzentrum an. Die räumliche Trennung zwischen Akademie einerseits sowie Leibniz- Rechenzentrum und Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung andererseits soll weiterhin durch verstärktes gegenseitiges Kennenlernen überwunden werden. Eine Besichtigung des neuen Zentrums für Virtuelle Realität und Visualisierung am Leibniz-Rechenzentrum durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Herbst 2012 trug sicherlich dazu bei, die verschiedenen Arbeitsfelder gegenseitig kennenzulernen.

126 126 Aus der Chronik Gebäudemanagement um die Lagersituation für die Publikationen, Handbibliotheken und Fundstücke zu verbessern, wurde das Druckschriftenlager im Erdgeschoss vollständig saniert und mit einem neuen Kompaktregalsystem ausgestattet, mit dem die Lagerkapazität um mehr als 50 Prozent gesteigert werden konnte. Damit können künftig auch Materialien aus den Arbeitszimmern der Beschäftigten gelagert werden, um die zum Teil äußerst beengte Raumsituation zu entspannen. Seitens der Residenzverwaltung wurden zudem die Fenster des Spiegelgangs grundsaniert, was sich sicherlich positiv auf den Energieverbrauch auswirken wird. Zudem übersiedelte das Forschungsprojekt ostfränkisches Wörterbuch von Bayreuth nach Fürth und bezog hervorragende Räume der universität Erlangen-Nürnberg. Ferner bezog die Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Räume im Akademiegebäude. Bibliothek Die Modernisierung der Bibliothek und die Integration der dezentralen Bestände in den gemeinsamen online-katalog (opac) wurden auch im Jahr 2012 konsequent fortgeführt. Bis Ende 2012 sind nun insgesamt rund (monographische) Titel erfasst bzw. in den opac eingearbeitet worden. Hierunter befanden sich im Rahmen der im vorletzten Jahr angelaufenen Retrokatalogisierungsaktion u.a. folgende dezentrale Bestände: Rund Titel aus der Bibliothek der Kommission für Erdmessung und Glaziologie Der Bestand der Bibliothek der Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der Neuzeit (547 Monographien) Aktuell eingearbeitet wird der Bibliotheksbestand der Kommission für vergleichende Archäologie römischer Alpen- und Donauländer (bisher nur die Monographien). Im Jahr 2012 wurden somit ca Titel aus dem Bestand der Kommissionen in den BAdW-oPAC übernommen. Zudem werden fortlaufend die Neuerwerbungen der Kommissionen, die der Bibliothek vereinbarungsgemäß mitgeteilt werden, in den Bestand eingearbeitet und sind damit für alle Benutzer sichtbar im opac nachgewiesen. Entsprechendes erfolgt mit den Tauschgaben, die an der BAdW verbleiben. In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek (Münchner Digitalisierungszentrum) wurden die notwendigen Vorkehrungen für ein gemeinsames Digitalisierungsprojekt getrofen: Als

127 Aus der Chronik 127 erster Bestand sollen die Sitzungsberichte der Philosophisch-historischen Klasse aus den Jahren 1908 bis 1933 digitalisiert werden. Dazu wurden Seiten in Autopsie gesichtet und auf Vollständigkeit sowie auf das Vorhandensein der erforderlichen Metadaten überprüft. Durch den Schriftenaustausch mit zahlreichen Akademien, universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland erhielt die Akademie im Berichtsjahr von ca. 600 Tauschpartnern aus 54 Ländern rund Bucheinheiten, die in der Bayerischen Staatsbibliothek den Benutzern zugänglich sind. Archiv Das Archiv wird gemäß einer Vereinbarung aus dem Jahr 1965 von einem Archivbeamten des Höheren Dienstes des Bayerischen Hauptstaatsarchivs an zwei Tagen in der Woche mit betreut. Im Jahr 2012 wurden 307 Vorgänge bearbeitet, darunter 169 schriftliche Anfragen aus dem In- und Ausland sowie 72 persönliche Benutzungen. Die im Jahr 2010 begonnenen ordnungsarbeiten am Altaktenbestand wurden fortgesetzt. Hervorzuheben ist, dass der Nachlass des Elektrotechnikers Hans Jakob Piloty sowie die hier verwahrten Teilnachlässe des Rechtshistorikers Heinrich Mitteis und des Volkswirtschaftlers Hans Möller vollständig erschlossen und damit vollumfänglich benutzbar sind. Zudem wurden unterlagen zur Gesellschaft der Freunde der Akademie übernommen und ein übernahmeverfahren zu Akten der Inschriftenkommission eingeleitet. Im März war das Archiv am bundesweiten Tag der Archive als Gast im Bayerischen Hauptstaatsarchiv mit einer Ausstellung zum Venustransit vertreten. Bianca Marzocca Generalsekretärin

128 128 Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Der Gesellschaft gehörten zum 31. Dezember 2012 insgesamt 245 Mitglieder an, dabei handelte es sich um 24 Firmenmitgliedschaften und 221 Einzelmitgliedschaften. Am 28. März 2012 fanden die Jahressitzung des Vorstandes und die Mitgliederversammlung statt, bei der Prof. Dr. Julia Mergheim über das Thema Selbstheilende Polymere eine interdisziplinäre Herausforderung referierte. Anschließend hatten alle Mitglieder der Stiftung die Gelegenheit, mit der Referentin im Rahmen des traditionellen geselligen Beisammenseins zu diskutieren. Die Gesellschaft unterstützte im Berichtsjahr wiederum zahlreiche Vorhaben der Akademie und bewilligte Förderanträge in Höhe von insgesamt Neben Vortragsveranstaltungen der Akademie und der Feierlichen Jahressitzung förderte die Gesellschaft insbesondere die Projektarbeit der Kommissionen (z.b. die Beschafung von Geräten für die Kommission für Erdmessung und Glaziologie). Am 9. oktober 2012 fand der jährliche Auslug des Freundeskreises statt, der in diesem Jahr in den Dom zu Regensburg und in das Niedermünster führte. Das traditionelle Abendessen mit dem Begleitprogramm zum Thema Einfache Rechenknife für den Alltag, vorgetragen von Dr. Dr. Gert Mittring, fand im Anschluss an die Feierliche Jahressitzung am 8. Dezember 2012 im festlich gedeckten Plenarsaal statt. Zudem erhielten die Mitglieder Einladungen zu allen Veranstaltungen der Akademie, das Jahrbuch sowie die Zeitschrift Akademie Aktuell. Dr. Wolfgang Sprißler Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Freunde

129 129 Werner Heisenberg Vorlesungen Die Werner Heisenberg Vorlesungen fördern die Besinnung auf die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit. Im Rahmen der Vorlesungen sollen nicht nur Erkenntnisse in den einzelnen Wissenschaften vermittelt werden, vielmehr gehören zu ihren Zielen die unmittelbare, internationale Diskussion von Grundsatzfragen und die Förderung der gegenseitigen Verständigung der Humanwissenschaften. Hierzu laden die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Carl Friedrich von Siemens Stiftung seit 1976 gemeinsam ausländische Gelehrte dazu ein, über ihre Forschungen zu sprechen und anschließend zum Gespräch mit den Teilnehmern zur Verfügung zu stehen. Die sehr erfolgreiche Vorlesungsreihe wurde 2012 in den Räumen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung am Südlichen Schlossrondell in Nymphenburg mit zwei Veranstaltungen fortgesetzt: Am 25. oktober 2012 sprach Prof. Dr. Glenn W. Most, Scuola Normale Superiore di Pisa, Italien, über Das Land der Griechen mit der Seele suchend. Die taurische Iphigenie bei Euripides, Gluck und Goethe. Durch den Abend führte Prof. Dr. Hellmut Flashar. Am 22. November 2012 sprach Prof. Dr. Joseph L. Goldstein, Department of Molecular Genetics, university of Texas, Dallas, usa, über A Century of Cholesterol Research from Plaques to Genes to Statins. Moderiert wurde der Abend von Prof. Dr. Dr. Walter Neupert.

130 130 Feierliche Jahressitzung am 8. Dezember 2012 im Herkulessaal der Münchner Residenz Bericht des Präsidenten und Vorstellung der neuen Akademiemitglieder 0. Vorwort 1. Begrüßung 2. Totenehrung 3. Neues aus der BAdW 4. Aus den Kommissionen 5. Neue Mitglieder im Jungen Kolleg 6. Vorstellung der neuen Akademiemitglieder (durch die Vizepräsidenten Prof. Höllmann und Prof. Sachs) 7. Preisverleihungen 8. Vorstellung des Festredners Hohe Festversammlung! 0. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften lädt, diesmal erst zum zweiten Adventswochenende, ihre Gäste, Freunde und Mitglieder zur feierlichen Jahressitzung hier in den Herkulessaal der Münchner Residenz ein. Wir freuen uns sehr, dass Sie auch in diesem Jahr unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind. Allen ein herzliches Willkommen! Den Einzug der Akademiemitglieder begleiteten, wie schon aus den vergangenen Jahren gewohnt, die Bläsersolisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Martin Zöbeley. Ihnen ein herzliches Dankeschön! An der Reihenfolge der Einziehenden haben Sie sicher bemerkt, dass zwischen den an ihren frisch gereinigten Talaren erkennbaren Mitgliedern beider Klassen wieder unser weiter gewachsenes Junges Kolleg präsent ist. Zum Einzug vermissen wir in diesem Jahr unser Ehrenmitglied, Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Ich grüße ihn herzlich von dieser Stelle und wünsche ihm baldige Genesung.

131 Feierliche Jahressitzung Ich begrüße sehr herzlich für die bayerische Staatsregierung Herrn Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch, ferner den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags, Herrn Reinhold Bocklet, die Vertreter der Glaubensgemeinschaften, Seine Eminenz Reinhard Kardinal Marx sowie Herrn Erzpriester Malamoussis, und als Vertreter des oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München Herrn Dr. Jörg Hofmann. Mit den Akademiemitgliedern sind auch die Präsidenten und Rektoren der bayerischen universitäten eingezogen, die ich alle ebenso herzlich begrüße wie die Präsidentin und die Präsidenten unserer deutschen Schwesterakademien. Auch die Vertreter der ausländischen Akademien, Herrn Kollegen Denk für die Österreichische Akademie, Herrn Kollegen Drahos für die Tschechische sowie Herrn Kollegen Andersen für die Norwegische Akademie heiße ich herzlich willkommen. Die Arbeit der Akademie ist ohne ihre Kooperationspartner, seien es universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Bibliotheken oder Archive, nicht denkbar. Ebenso wenig kann die Akademie auf ihre Drittmittelgeber verzichten und so darf ich stellvertretend einerseits die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns, Frau Dr. Ksoll-Marcon, willkommen heißen und andererseits den Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Herrn Dr. Hans-Gerhard Husung sowie die Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Frau Dorothee Dzwonnek. Weiter begrüße ich zahlreiche Vertreter der Bundesregierung, des Landtags, der kommunalen Körperschaften, der Rechtsplege sowie des konsularischen Korps. 2. Es ist meine traurige Plicht, auch in diesem Jahr in der feierlichen Jahresversammlung wieder der verstorbenen Mitglieder unserer Akademie zu gedenken. Mit jedem einzelnen dieser Kollegen verbinden uns reiche Erinnerungen an wissenschaftliche Diskussionen und persönliche Begegnungen. Wir vermissen sie schmerzlich. Zu ihrem Gedenken darf ich Sie bitten, sich von Ihren Plätzen zu erheben. Von den ordentlichen Mitgliedern der Philosophisch-historischen Klasse verstarb am 15. November 2012 Andreas Kraus, em. o. Professor für Bayerische Geschichte, LMu München, ordentliches Mitglied seit 1971, im Alter von 90 Jahren. Von den korrespondierenden Mitgliedern der Philosophisch-historischen Klasse verstarben

132 132 Feierliche Jahressitzung am 16. September 2011 Jean Leclant, em. Professor für Ägyptologie am Institut de France, korrespondierendes Mitglied seit 1988, im Alter von 91 Jahren, am 31. oktober 2011 Manfred Mayrhofer, em. o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaften, universität Wien, korrespondierendes Mitglied seit 1977, im Alter von 85 Jahren, und am 17. März 2012 ovidio Capitani, em. o. Professor für Mittelalterliche Geschichte, universität Wien, korrespondierendes Mitglied seit 2006, im Alter von 82 Jahren. Von den ordentlichen Mitgliedern der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse verstarb am 22. November 2012 Heinz Jagodzinski, em. o. Professor für Kristallographie und Mineralogie, LMu München, ordentliches Mitglied seit 1969, Klassensekretar von 1990 bis 1993, im Alter von 96 Jahren. Von den korrespondierenden Mitgliedern der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse verstarben am 27. Mai 2012 Friedrich Hirzebruch, em. o. Professor für Mathematik, Direktor a.d. am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn, korrespondierendes Mitglied seit 1987, im Alter von 84 Jahren, am 29. Juli 2012 Heinz A. Staab, em. o. Professor für organische Chemie, Präsident a.d. der Max-Planck-Gesellschaft, korrespondierendes Mitglied seit 1989, im Alter von 86 Jahren, und am 29. November 2012 Itzchak Parnas, Professor für Neurobiologie, Hebrew university Jerusalem, korrespondierendes Mitglied seit 1993, im Alter von 77 Jahren. Es verstarben vier Mitarbeiter der Akademie im Ruhestand: am 5. Dezember 2011 Dieter Köhl, 1978 bis 1998 technischer Mitarbeiter am Walther-Meißner-Institut, im Alter von 76 Jahren, am 3. März 2012 Dr. Hartmut Berndt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walther-Meißner-Institut, im Alter von 84 Jahren, am 29. oktober 2012 Dr. Edgar Harvolk, von 1976 bis 2002 Geschäftsführer des Instituts für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte, im Alter von 68 Jahren, und am 29. November 2012 Dr. Edgar Hess, von 1962 bis 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walther-Meißner-Institut, im Alter von 89 Jahren. Weiterhin verstarb eine Trägerin der Medaille Bene merenti in Silber, die ihr 1973 verliehen wurde: am 4. Januar 2012 Prof. Dr. Angela von den Driesch, em. o. Professorin für Paläoanatomie, Domestikationsforschung und Geschichte der Tiermedizin, unterstützerin der Forschungen der Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer.

133 Feierliche Jahressitzung 133 Verehrte Gäste, Sie haben sich zu Ehren unserer Verstorbenen von Ihren Plätzen erhoben. Die Akademie wird den Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. Ich danke Ihnen. 3. Die Akademie hat in diesem Jahr wieder viele Höhepunkte erlebt, von denen ich nur einige wenige erwähnen möchte. Da war zunächst die Inbetriebnahme von Europas leistungsfähigstem Großrechner SuPERMuC im Juli 2012 im Beisein der Bundesforschungsministerin Schavan und unseres Wissenschaftsministers Heubisch. Herr Kollege Bode wird dieses Ereignis in seinem Festvortrag entsprechend würdigen. Bereits an dieser Stelle danke ich dem Bund und dem Freistaat für die mit der Beschafung des Rechners verbundenen gewaltigen inanziellen Anstrengungen. Eine Kraftanstrengung anderer Art kam über die Akademie im Mai dieses Jahres im Zuge ihrer strukturellen Evaluation durch eine international zusammengesetzte Kommission. Nach mehr als 250jährigem Bestehen unserer Akademie schien es dem Staatsministerium in Abstimmung mit der Akademie sinnvoll, die Frage nach optimalen organisationsstrukturen zu stellen, mit dem Ziel, die Arbeit der Akademie und ihre Stellung in der Wissensgesellschaft weiter zu stärken und zu festigen. In unserer Wissenschaftslandschaft wird gegenwärtig mit hoher Intensität evaluiert, es werden Rankings erstellt und Eliteeinrichtungen gekürt. Zugespitzt kann man sagen, dass die eine Hälfte der Wissenschaftler in Deutschland evaluiert und die andere evaluiert wird. unter den deutschen Länderakademien ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften die erste, die sich dieser Prozedur unterzogen hat. Wir hofen, dass wir ähnlich erfolgreich abschneiden werden wie die beiden Münchner universitäten im Elitewettbewerb. Das Ergebnis soll Anfang März nächsten Jahres bekannt gemacht werden. Ich werde in der Jahressitzung 2013 darüber berichten. Doch wenden wir uns wieder den wissenschaftlichen Leistungen unserer Akademie zu. Mit Spannung erwarten wir jedes Jahr die Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Förderung von Langzeitvorhaben im Rahmen des Akademienprogramms. Im Jahre 2010 waren wir erfolgreich mit der Kritischen Ausgabe der Werke von Richard Strauss, die unter der Leitung von Herrn Kollegen Hartmut Schick in München entsteht und mit einer vielbeachteten Auftaktveranstaltung in der Aula der LMu startete fand unser Projektantrag Die frühbuddhistischen Handschriften aus Gandhāra unter der Leitung von Herrn Kollegen Jens-uwe Hartmann die Zustimmung der GWK. Die feierliche Auftaktveranstaltung wird am 31. Januar nächsten Jahres im Senatssaal der LMu stattinden.

134 134 Feierliche Jahressitzung Wir freuen uns besonders darüber, dass wir auch dieses Jahr erfolgreich waren, und zwar mit dem Projektantrag Edition der astronomischen und astrologischen Handschriften des Claudius Ptolemäus in arabischer und lateinischer übersetzung. Die Werke des Claudius Ptolemäus waren jahrhundertelang zentrale Quellentexte für das wissenschaftliche Weltverständnis der arabisch-islamischen und lateinisch-christlichen Kulturen. Die Erschließung der ptolemäischen Tradition lässt daher neue Erkenntnisse über die gemeinsamen Grundlagen islamischer und europäischer Kultur im Mittelalter erwarten, aber auch über die enge Verzahnung der Geschichte von Astronomie, Astrologie und Mathematik, ferner über die Leistungen und ständigen Reformanstrengungen von Wissenschaftlern im Mittelalter sowie schließlich über die Voraussetzungen und Errungenschaften der kopernikanischen Wende im 16. Jahrhundert. Die Arbeiten werden unter der Leitung von Herrn Kollegen Dag Nikolaus Hasse von der universität Würzburg durchgeführt und bei einer Laufzeit von 25 Jahren mit einem Betrag von 10 Millionen Euro gefördert. Sie sehen, meine verehrten Damen und Herren, auch hochkarätige geisteswissenschaftliche Forschung hat ihren Preis. Die Kosten für das Akademienprogramm werden gemeinsam von Bund und Ländern aufgebracht. Mein Dank gilt auch diesmal insbesondere wieder dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sehr geehrter Herr Staatsminister Heubisch. Wir anerkennen dankbar Ihre ganz persönliche Anstrengung, die uns in die Lage versetzt, so spannende hochkarätige Forschungsvorhaben verwirklichen zu können. Wir bauen sehr auf Ihre weitere unterstützung. 4. An dieser Stelle habe ich im vergangenen Jahr die Arbeit einzelner Kommissionen beschrieben. Diesmal wird es anders sein: Die Kommissionen haben ihre Arbeit auf Postern zusammengestellt, die vor dem Foyer zum Herkulessaal aufgebaut wurden. Sie können diese nach der Veranstaltung bei einem Glas Wein ansehen. Ich beschränke mich daher in meinem Bericht auf je einen Themenbereich aus jeder Klasse. Die Auswahl iel mir dabei nicht leicht und wurde getrofen nach Aktualität bzw. nach Eindrücken, die ich in diesem Jahr bei meinen Besuchen vor ort gewinnen konnte. In der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse wurden 2010, um u.a. auch Synergieefekte zu nutzen, die Kommissionen für Glaziologie und für Erdvermessung (Satellitengeodäsie) zu einer Kommission mit zwei Abteilungen vereint. Die Abteilung für Glaziologie untersucht die Entstehung, die Formen und die Verbreitung des Eises auf der Erde. Sie können sich in der neuesten Ausgabe unserer Zeitschrift Akademie Aktuell in dem Artikel Das ewige Eis auf dem Rückzug in-

135 Feierliche Jahressitzung 135 formieren, welch dramatischen Vorgänge sich rund um die Gletscher in den bayerischen Alpen abspielen, mit Auswirkungen auf die Wasserversorgung und das Klima. unsere Glaziologen Christoph Mayer und Wilfried Hagg kommen im neuen Bayerischen Gletscherbericht aufgrund von Modellrechnungen zu der Vorhersage, dass in rund 30 Jahren von den derzeit noch fünf Gletschern in Bayern nur einer überleben wird. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften betreibt seit 1973 eine Pegelmessstation in m Höhe am Vernagtferner in den Ötztaler Alpen, wo der Massenhaushalt des Gletschers in detaillierten Aufzeichnungen kontinuierlich erfasst wird. Ich hatte in diesem Sommer die Gelegenheit, nach mühsamem Aufstieg eine Nacht in der Pegelstation zu verbringen. Zu diesem Zeitpunkt wurden Ablussspitzen von über 20 m/sec gemessen. unsere Glaziologen sind sehr bemüht, durch Auklärungsarbeit und anschauliche Führungen das umweltbewusstsein in der Bevölkerung und vor allem bei der Jugend zu wecken. Aber auch Sie, meine Damen und Herren, haben die Möglichkeit, sich unmittelbar über den gegenwärtigen Zustand des Gletschers zu informieren. Sie können die Pegelstation unter einer eigens dafür eingerichteten Telephonnummer erreichen und werden dann erleben, wie sich ein sterbender Gletscher anhört. Die Telephonnummer ist Die Glaziologen sehen den Vernagtferner als Modelllabor, an dem verschiedene Szenarien studiert werden können. Ihr Interesse gilt daneben weiteren großen Eisregionen dieser Erde, bei denen der Klimawandel noch dramatischere Folgen haben wird, etwa in Asien. Ein wichtiges Werkzeug zur genauen Erfassung der Messdaten stellt u.a. die Satellitengeodäsie bereit. So konnten die 2010 begonnenen Zeitreihen von Schweremessungen am Vernagtferner auch 2012 fortgeführt werden. Die Auswertungen zeigen, dass die durch die Massenänderungen verursachten Schwereänderungen signiikant nachweisbar sind. Meine Damen und Herren: obwohl die Wichtigkeit und Bedeutung solcher naturwissenschaftlicher Langzeitforschung auf der Hand liegt, ist die Fortführung unserer bisher so erfolgreichen Arbeit über das Jahr 2015 hinaus nicht gesichert. Die Finanzierung über das Bund-Länder-Programm wird auslaufen. Die Akademie und der Freistaat Bayern sind im Gespräch, eine tragfähige Basis für die erdwissenschaftliche Forschung inklusive Gletscherforschung, geophysikalischer Forschung und Geodäsie an der BAdW zu erarbeiten. In der Philosophisch-historischen Klasse ist traditionell die klassische Archäologie beheimatet. Die Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens wie auch die Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer sind bei ihren Gra-

136 136 Feierliche Jahressitzung bungskampagnen auf enge Kooperationen mit lokalen Institutionen und ihren Wissenschaftlern angewiesen. Immer wieder kommt es zu längeren unterbrechungen der Grabungsarbeiten. Wir sind daher besonders dankbar, dass die Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens im oktober 2012 ihre gemeinsame Grabung mit dem Deutschen Archäologischen Institut in Rom und der Albanischen Akademie der Wissenschaften in Apollonia/Albanien fortsetzen konnte. Es ist das Ziel, das hellenistische Theater der Stadt zu erforschen und zu rekonstruieren. Möglicherweise wird es gelingen, Ihnen auf der Jahrfeier 2013 über erste Ergebnisse zu berichten. Auch die 2009 begonnenen untersuchungen in der Nekropole von Shatby in Alexandria/Ägypten konnten in diesem Jahr mit der zweiten Kampagne fortgesetzt werden. Die Arbeiten werden Aufschluss über Datierungen der frühen Stadtentwicklung geben. Die Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpenund Donauländer konnte im oktober dieses Jahres u.a. ihre fünfte Grabungskampagne zur Erschließung der spätantiken/frühmittelalterlichen befestigten Höhensiedlung am Monte San Martino bei Lomaso im Trentino fortsetzen. Ich hatte im Sommer anlässlich eines kurzen Italienurlaubs die Gelegenheit, den Grabungsfortschritt unter der fachkundigen Führung des Kommissionsvorsitzenden Herrn Kollegen Bierbrauer und des Grabungsleiters Dr. Zagermann bewundern zu dürfen. Bei den Grabungen der antiken Dorfstraße kam den Wissenschaftlern, wie wahrscheinlich oft bei ähnlichen Arbeiten, der Zufall zu Hilfe. Als geradezu ein Glücksfall für Archäologen stellte sich heraus, dass auch in der Antike Straßen reparaturanfällig waren. So erbrachte die Grabung zahlreiches Fundmaterial, das Auskunft zum Alltag auf dem Berg vor 1500 Jahren gibt. Im vergangenen Jahr habe ich Ihnen die Fragmente eines Steingefäßes gezeigt, die bei den Grabungen auf dem San Martino gefunden wurden. Ich hatte gehoft, Ihnen heute das zusammengesetzte original zeigen zu können. Die Restauratorin hat uns jedoch mitgeteilt, dass sie die Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr beenden kann. So bleiben immer noch überraschungen für die feierliche Jahressitzung Ich freue mich schon jetzt darauf. Vielleicht wird es dann auch möglich sein, das eine oder andere Projekt aus unserem Jungen Kolleg vorzustellen. 5. Meine Damen und Herren, die Bayerische Akademie der Wissenschaften ergänzt sich durch jährliche Zuwahlen, und wir wollen Ihnen auch in diesem Jahr unsere neuen Mitglieder vorstellen. Das werden gleich

137 Feierliche Jahressitzung 137 anschließend meine Kollegen Vizepräsident Thomas o. Höllmann und Vizepräsident Gottfried Sachs jeweils für ihre Klasse tun. Ich möchte Ihnen zuvor aber unsere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vorstellen, die neuen Mitglieder des Jungen Kollegs. Auch in diesem Jahr konnten wir sechs Plätze im Kolleg besetzen. Die Auswahl unter den Bewerbern war nicht einfach, aber es ist wieder geglückt, das Kolleg um interessante Forschungsthemen zu bereichern und vielversprechenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch die Mitgliedschaft im Jungen Kolleg neue Karrierechancen zu eröfnen. Ich möchte Ihnen die sechs neuen Kollegiatinnen und Kollegiaten mit ihren Forschungsvorhaben kurz vorstellen: Dr. Katrin Dennerlein, Neue deutsche Literaturwissenschaft, uni Würzburg. Forschungsvorhaben: Das Komische in der deutschsprachigen Komödie des 18. Jahrhunderts. Erscheinungsformen und Funktionswandel. PD Dr. med. Kilian Eyerich, Dermatologie, Tu München. Forschungsvorhaben: Schuppenlechte und Neurodermitis: gestörten Signalwegen auf der Spur. Prof. Dr. Alexandra Kirsch, Medieninformatik, mittlerweile uni Tübingen, zuvor Tu München. Forschungsvorhaben: Human-Centered Artiicial Intelligence. Prof. Dr. Sabine Maier, Physik, uni Erlangen-Nürnberg. Forschungsvorhaben: Struktur und Selbstorganisation von maßgeschneiderten molekularen Schichten. Dr. Michael Pecka, Neurobiologie, LMu München. Forschungsvorhaben: Kontext-Sensitivität der neuronalen Verarbeitung beim Richtungshören unter realistischen akustischen Bedingungen. Dr. Cynthia M. Sharma, Infektionsforschung, uni Würzburg. Forschungsvorhaben: Funktionale Charakterisierung von regulatorischen RNAs im Magenkeim Helicobacter pylori. Soviel zu unserem Jungen Kolleg. Ich darf nun meine Kollegen Thomas o. Höllmann und Gottfried Sachs auf die Bühne bitten, um die neuen Mitglieder ihrer Klassen vorzustellen. (Prof. Höllmann) 6. Meine sehr geehrten Damen und Herren, als Sinologe muss ich natürlich ein Konfuzius-Zitat an den Anfang stellen und zwar in diesem Fall eines, das autobiographische Züge des Meisters trägt. Ich erlaube mir, den wohl wirkmächtigsten Philosophen der chinesischen Geschichte ein wenig frei zu übersetzen: Mit 15 ging es mir ums Lernen, mit 30 hatte ich meinen Platz im Leben gefunden,

138 138 Feierliche Jahressitzung mit 40 hegte ich keine Zweifel mehr, mit 50 kannte ich die himmlischen Gesetzmäßigkeiten, mit 60 erschlossen sich neue Horizonte, mit 70 folgte ich meinen Herzenswünschen, ohne dabei maßlos zu werden. In diesem Jahr lag das durchschnittliche Alter der zugewählten ordentlichen Mitglieder der Philosophisch-historischen Klasse bei 51 Jahren. Damit kennen diese, um bei Konfuzius zu bleiben, die himmlischen Gesetzmäßigkeiten und dürfen wohl auch wieder Zweifel hegen: die vielleicht wichtigste Voraussetzung für kreatives wissenschaftliches Arbeiten und vermutlich der eigentliche Grund dafür, dass sich die Akademie mehrheitlich durch Angehörige der Generation 50 plus ergänzt. In diesem Jahr sind dies Walther Sallaberger, der sogar noch unterhalb der magischen Altersgrenze liegt, und Andreas Wirsching, der die sechste Lebensdekade vor drei Jahren erreicht hat. Zunächst zu Walther Sallaberger: Der gebürtige Innsbrucker hat den Lehrstuhl für Assyriologie an der Ludwig-Maximilians-universität in München inne. Was ist darunter zu verstehen? An vielen anderen universitäten wird das Fach als Altorientalistik bezeichnet, eine Benennung, die den umfassenden Anspruch der Disziplin meines Erachtens besser zum Ausdruck bringt. Schließlich geht es nicht nur um die Erschließung assyrischer Texte, sondern auch um den umgang mit dem gesamten Spektrum an Sprachen, denen die Verwendung der Keilschrift gemein ist. In seinem Schafen kommt ihm, einmal abgesehen von der beinahe sprichwörtlichen Tiroler Beharrlichkeit, die ungeheure Streuung seiner Interessen zugute. Zwar steht die philologische Arbeit im Vordergrund, doch ist ihm der archäologische Zugang weitaus vertrauter als der Mehrzahl seiner Kollegen. So konnte er sich stets mit wachem historischem Blick mit den verschiedensten Aspekten antiker Kultur auseinandersetzen: von der Literatur bis zur Sozialorganisation, vom Recht bis zur Religion. Nur konsequent ist es da, dass Herr Sallaberger der Akademie bereits seit einer Reihe von Jahren als Mitglied der Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie verbunden ist. Sollten Sie sich für seine Forschung interessieren, empfehle ich Ihnen den in der Reihe Beck Wissen erschienenen Band Das Gilgamesch-Epos, in dem er sich mit einem Werk der Weltliteratur beschäftigt, dessen überlieferungsstränge bis in das dritte Jahrtausend vor Christus zurückreichen. Ein vergleichbarer zeitlicher Sicherheitsabstand zu seinem Forschungsgegenstand steht Andreas Wirsching bei seinen Analysen nicht zur Verfügung. Er ist o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der LMu und Direktor des angesehenen Instituts für Zeitgeschichte. Als Doktorand und Nachwuchswissenschaftler war Herr Wirsching an den Deutschen Historischen Instituten in London und

139 Feierliche Jahressitzung 139 Paris tätig. Er weiß also, wovon er spricht, wenn er im Stiftungsrat der Max Weber Stiftung das Wort erhebt, in der die Deutschen Geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland seit kurzem zusammengefasst sind. überdies ist er unter anderem Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs. Es waren freilich nicht nur die verschiedenen Funktionen, die seine Zuwahl nahelegten, sondern auch und insbesondere der hohe Standard, mit dem Andreas Wirsching seinen wissenschaftlichen Anspruch umsetzt. Ich möchte auch hier die Lektüre eines Buchs ans Herz legen. Zu Beginn dieses Jahres erschien ebenfalls bei Beck Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit. Davon liegt jetzt bereits eine zweite aktualisierte Aulage vor. Das muss so sein, wenn Geschehen und Forschung derart nahe beieinander liegen. Meine Damen und Herren, die Philosophisch-historische Klasse der Akademie erwartet von ihren ordentlichen Mitgliedern die tätige Mitwirkung bei ihren Projekten. Dafür bleibt viel Zeit liegt doch die Lebenserwartung nicht (wie bei Konfuzius) knapp jenseits der 70, sondern weit jenseits der 80 Jahre: zuweilen, wie 2011, vermerkt die tabula mortuorum gar einen Durchschnitt von annähernd 90 Jahren. Lieber Herr Sallaberger, lieber Herr Wirsching, ich hofe Sie können damit umgehen. Nun zu den korrespondierenden Mitgliedern, die üblicherweise in etwas höherem Alter zugewählt werden: Ich beginne mit Kathleen M. Coleman, einer klassischen Philologin, die am Department of Classics an der Harvard university lehrt und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bereits durch ihre Mitgliedschaft in der Internationalen Thesaurus-Kommission verbunden ist. Geboren in Zimbabwe und wissenschaftlich sozialisiert in Südafrika, erhielt sie 1991 für ihre Dissertation den university of Cape Town Book Award. Allerdings musste sie den Preis mit einem hofnungsvollen Nachwuchsschriftsteller teilen: mit John Maxwell Coetzee, dem späteren Träger des Nobelpreises für Literatur. Zuletzt wurde Frau Coleman der Ausonius-Preis der universität Trier verliehen: insbesondere in Würdigung ihrer Publikationen über öfentliche Schaukämpfe und Hinrichtungen im alten Rom. Dieser Forschungsschwerpunkt war es denn auch, der sie als Beraterin für Ridley Scotts Monumentalilm Gladiator prädestinierte. Gehört hat der Regisseur dann allerdings kaum auf ihre Empfehlungen. Faktenwissen kann eben doch sehr hinderlich sein. Das schildert auf ebenso desillusionierende wie amüsante Weise ihr Aufsatz The Pendant goes to Hollywood: The Role of the Academic Consultant, in dem sie ihre Eindrücke von den Dreharbeiten festgehalten hat. Welch ein Trost, dass es diese Art von Beratungsresistenz ausschließlich in der Filmbranche gibt.

140 140 Feierliche Jahressitzung Auch das zweite in diesem Jahr zugewählte korrespondierende Mitglied, das ich vorzustellen habe, entstammt der klassischen Philologie und das war kein Versehen, auch kein Doppelschlag der in unserer Klasse traditionell einlussreichen Latinisten und Gräzisten. Das macht schon die aktuelle Benennung des Lehrstuhls an der university of Chicago deutlich, an dem die Person lehrt. Sie ist Distinguished Service Professor of Law and Ethics mit Zugehörigkeit zum Department of Philosophy, zur Law School und zur Divinity School. Ich spreche von Martha C. Nussbaum. Das Hauptthema der vielleicht einlussreichsten Philosophin der Gegenwart ist die soziale Gerechtigkeit, wobei sie immer wieder der Frage nachgeht, wie ein menschenwürdiges Leben zu verwirklichen ist, das die Fähigkeiten des Einzelnen angemessen berücksichtigt. Lassen Sie mich neben den 2010 bei Suhrkamp veröfentlichten Grenzen der Gerechtigkeit noch ein weiteres in Buchform gebrachtes Plädoyer von Martha Nussbaum erwähnen. Not For Proit: Why Democracy Needs the Humanities fand breite Resonanz in der amerikanischen Öfentlichkeit. Eine deutsche übersetzung ist zumindest angekündigt. All die Ehrungen aufzuzählen, die Martha Nussbaum zuteil wurden, wäre zwar im Hinblick auf ihre internationale Reputation durchaus angemessen, aber nur von begrenztem unterhaltungswert. Deshalb erwähne ich lediglich die bislang 44 Ehrendoktorate und das mit gerade einmal Mitte Sechzig. Meine letzte kurze Würdigung gilt Gerrit Walther, o. Professor für Neuere Geschichte an der universität Wuppertal. Er ist überdies ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie wichtiger für uns seit diesem Jahr auch Präsident der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er ist also wenn man so will schon qua Amt ein wichtiger Mitstreiter bei der Proilierung des Wissenschaftsstandortes München. Gerrit Walthers Forschungsschwerpunkt liegt in der frühen Neuzeit, doch hat er sich immer wieder auch mit anderen Epochen befasst. Vor allem hat er wichtige Akzente in der Humanismusforschung gesetzt, zur Rekonstruktion der Geschichte der Historiographie beigetragen und sich mit der Adels- und Hokultur auseinandergesetzt, ohne den Blick auf andere soziale Schichten zu vernachlässigen. Für einen von ihm mit herausgegebenen Sammelband, der im vergangenen Jahr unter dem prägnanten Titel Bildung erschien, hat er mehrere Einträge selbst geschrieben: darunter nicht nur die Stichworte Professor und Vorlesung, sondern auch Erotische Bildung. Das verstärkt den Eindruck von einer wahrlich weiten Perspektive.

141 Feierliche Jahressitzung 141 Meine Damen und Herren, ich habe mich bemüht, die zeitliche Vorgabe, die mir die Dramaturgen der heutigen Veranstaltung zugebilligt haben, deutlich zu unterschreiten. Nicht zuletzt deshalb, weil die Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse für die Vorstellung ihrer etwas zahlreicheren Neuzugänge mehr Zeit benötigt. Aber auch aus Respekt vor Ihrer Geduld; denn ein chinesisches Sprichwort sagt: yan duo bi shi Frei übersetzt: Wer zu lange redet, wird s vermasseln. Das muss nun gerade bei dieser Gelegenheit wahrlich nicht sein, und daher gebe ich das Wort rasch weiter an Gottfried Sachs. Vielen Dank. (Prof. Sachs) Hohe Festversammlung! Es freut mich, Ihnen die neuen Mitglieder der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse vorstellen zu können. Insgesamt wurden zwei ordentliche und vier korrespondierende Mitglieder in die Akademie gewählt. Zunächst die ordentlichen Mitglieder, die neu aufgenommen wurden: Alexander Borst studierte Biologie in Würzburg. Nach seiner Promotion, ebenfalls in Würzburg, war er in Tübingen und Berkeley tätig. Seit 2001 ist er Direktor der Abteilung Neuronale Informationsverarbeitung am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried. Außerdem hat er eine Professur für Biologie an der Ludwig-Maximiliansuniversität München inne. Alexander Borst verbindet auf einmalige Weise Neuroethologie, theoretische/mathematische Neurobiologie und zelluläre Neurobiologie. Er arbeitet am Visuellen System der Fliegen und bedient sich in besonders innovativer Art und Weise modernster Methoden der Biologie, d.h. der optischen und elektrophysiologischen Ableitung von einzelnen Neuronen sowie von Populationen von Neuronen, der optogenetik sowie der mathematische Modellbildung. Mit diesen Methoden untersucht er sehr erfolgreich in silico, in vitro und in vivo am sich verhaltenden Tier die sensorische Informationsverarbeitung. Wolfgang Zinth absolvierte das Studium der Physik an der Technischen universität München, wo er auch promoviert wurde. Anschließend war er hier in mehreren akademischen Positionen tätig nahm er einen Ruf als Professor für BioMolekulare optik an der

142 142 Feierliche Jahressitzung Ludwig-Maximilians-universität München an und ist seitdem Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls. Wolfgang Zinth ist einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der ultrakurzzeitspektroskopie. Er hat die Forschungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet entscheidend erweitert, indem er neue Lichtquellen und neue experimentelle Techniken entwickelt hat. Mit Hilfe der ultrakurzzeitspektroskopie bearbeitet er eine Reihe wichtiger naturwissenschaftlicher Themen aus Biophysik und Photochemie. Wolfgang Zinth hat hier maßgebliche Beiträge geleistet und zu einem besseren Verständnis der Natur beigetragen. Seine Arbeiten klärten die ersten Reaktionsschritte in der Photosynthese auf und zeigten dabei, wie die Natur die Wandlung der Solarenergie optimiert hat. Seine Experimente auf einer extrem kurzen Zeitskala erlauben auch einen Einblick in die schnellsten Vorgänge bei der Faltung von Proteinen und erklären, wie uv-strahlung die Erbsubstanz DNA schädigt. Nun zu den neu aufgenommenen korrespondierenden Mitgliedern: Mit Botanik, Zoologie und Biochemie war Nikolaus Amrhein in seinem Studium an der Ludwig-Maximilians-universität München befasst. Nach der Promotion folgten ein Forschungsaufenthalt in den usa sowie Tätigkeiten an der Ruhr-universität Bochum. Von 1987 bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Planzenwissenschaften (Biochemie und Physiologie der Planzen) an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Nikolaus Amrhein hat sich vor allem mit Enzymen des planzlichen Stofwechsels beschäftigt und entschlüsselte u.a. den Wirkmechanismus des Herbizids Glyphosat. Auf der Basis seiner Arbeiten konnten auf gentechnischem Wege transgene Kulturplanzen hergestellt werden, die auf entsprechenden Anbaulächen mit Hilfe des Herbizids das Wachstum unerwünschter, konkurrierender Planzen verhindern. Das betrefende Saatgut ist heute zusammen mit dem Herbizid Glyphosat weltweit von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Hanns Hatt studierte an der Ludwig-Maximilians-universität München Biologie und Chemie und danach noch Medizin. Auf beiden Gebieten erwarb er auch den Doktorgrad. Nachdem er anfänglich an der Technischen universität München tätig war, erhielt er 1992 einen Ruf als Professor für Zellphysiologie an die Ruhr-universität Bochum, wo er seitdem den gleichnamigen Lehrstuhl innehat. Hanns Hatt hat zunächst in seiner Münchner Zeit begonnen, Chemorezeption an Tieren ohne Wirbelsäule, den Invertebraten, zu erforschen. In Bochum hat er seine Forschungen auf Säugetiere erweitert und ist international ein Spitzenforscher auf diesem Gebiet. Die bekannteste Entdeckung von Hanns Hatt war, dass die menschliche Eizelle Spermatozooen mit Maiglöckchen-Duftstof anlockt. Gene, die Chemorezeptoren kontrollieren, kommen in sehr vielen Körperzellen vor. Hanns Hatt hat dazu umfangreiche molekularbiologische Studien

143 Feierliche Jahressitzung 143 veröfentlicht. über die Fachveröfentlichungen hinaus wendet er sich mit Büchern und lebendigen Vorträgen an ein breites Publikum, dem er mit großem Erfolg seine Wissenschaft vermitteln kann. Mathematik und Informatik studierte Kurt Mehlhorn an der Technischen universität München. Anschließend folgte ein Studienaufenthalt an der Cornell university in New York, wo er auch promoviert wurde. Danach ging er an die universität des Saarlandes in Saarbrücken und wurde 1975 zum Professor ernannt. Seit 1990 ist er darüber hinaus auch Direktor des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken. Kurt Mehlhorn befasst sich vor allem mit Datenstrukturen, Graphentheorie, Algorithmen, Komplexitätstheorie und der Erstellung von Softwarebibliotheken. Er nimmt als Forscher international eine Spitzenstellung ein. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Algorithmik, und zwar sowohl was den Entwurf und die Analyse von efizienten Algorithmen und Datenstrukturen betrift als auch deren umsetzung in Programmierwerkzeuge und Softwareprodukte. Er hat Maßstäbe gesetzt, was die Breite und Tiefe seiner Forschung angeht. Bemerkenswert ist auch, dass Fachkollegen mit Anerkennung von der Eleganz seiner Resultate sprechen. Hans-ulrich Reißig absolvierte das Studium der Chemie an der Ludwig-Maximilians-universität München mit anschließender Promotion. Es folgten beruliche Stationen in Vancouver, Würzburg, Darmstadt und Dresden, bevor er 1999 einen Ruf als ordentlicher Professor am Institut für Chemie und Biochemie der Freien universität Berlin annahm. Hans-ulrich Reißig ist einer der renommiertesten Vertreter der präparativen organischen Chemie in Deutschland. Er hat auf dem Gebiet der Methodenentwicklung in der organischen Chemie spektakuläre Erfolge erzielt. Besondere Verdienste erwarb er sich durch seine Arbeiten zur stereoselektiven Synthese und umwandlung von Cyklopropanen sowie durch neuartige Heterozyklensynthesen unter Verwendung von lithiiertem Methoxyallen. Aufsehen erregte in den letzten Jahren vor allem der von ihm entwickelte eiziente Zugang zu komplizierten Alkaloid-Strukturen, womit er demonstrierte, dass sich durch Samariumdiiodid-induzierte Kaskadenreaktionen die Herstellung komplizierter Moleküle signiikant vereinfachen lässt. Jochen Zeil studierte Biologie an der universität Tübingen, wo er auch promoviert wurde. Danach war er an mehreren universitäten tätig, darunter solche in England, Australien und Kuwait sowie auch die universität in Tübingen. Seit 2009 ist er Full Professor of Ecological Neuroscience an der Australian National university in Canberra. Jochen Zeil gilt als Pionier für den Brückenschlag von den Verhaltens- und Neurowissenschaften hin zur Ökologie. Er konzentriert sich auf die Vielfalt visueller Systeme bei Insekten und Krebsen und ihre komplexe Bildverarbeitung. Seine Forschung gibt Einblick, wie die-

144 144 Feierliche Jahressitzung se Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen unter hochkomplexen Bedingungen visuelle Information verarbeiten, wie sie navigieren, heiminden, lernen und Entscheidungen trefen. Zugleich geben seine Methoden und sein theoriegetragener Forschungsstil Anregungen für Robotik-Ingenieure bei der Modellierung visueller umwelten. Lassen Sie mich schließen mit einem herzlichen Willkommensgruß an die neuen Mitglieder. (Prof. Hofmann) 7. Zu den angenehmsten Aufgaben des Präsidenten während der Jahrfeier gehört die überreichung von Preisen für wissenschaftliche Leistungen und für Verdienste um die Akademie. Ich darf nun alle Preisträger zu mir auf die Bühne bitten. Der Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis geht an an Frau Prof. Dr. Lorraine Daston für ihre herausragenden Studien zur Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit und der Auklärung. Lorraine Daston ist seit 1995 Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und gehört zu den führenden Vertreter(inne)n der Wissenschaftsgeschichte. Zuvor war sie unter anderem in Chicago und Göttingen tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Frühen Neuzeit und im Zeitalter der Auklärung, schließen aber auch die Wissensentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert mit ein. Hervorzuheben sind u.a. ihre untersuchungen zur Geschichte der Wahrscheinlichkeit bzw. der Statistik in den frühneuzeitlichen Wissensordnungen sowie zur Geschichte der objektivität. Ihr Werk objectivity, das sie gemeinsam mit Peter Galison verfasste, behandelt die Geschichte der sich wandelnden Vorstellungen von objektivität von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert. Lorraine Daston tritt in ihren Arbeiten dem Verständnis eines kontinuierlichen Fortschritts der Wissenschaft und beständig wachsender Rationalität kritisch entgegen. Sie geht davon aus, dass wissenschaftliches Wissen immer kulturell und moralisch bedingt ist, also vom kulturellen und ideellen Kontext der Wissensproduktion abhängt. Frau Daston versteht es, die Paradigmen der neuen Kulturgeschichte originell und innovativ für ihr Fachgebiet Wissenschaftsgeschichte einzusetzen. Der Interpretation der modernen Lebenswelt und insbesondere der historischen Entwicklung und Veränderung ihrer Wissensformen und -visionen gilt ihr bisheriges Lebenswerk. Zugleich gelingt es Frau Daston in besonderer Weise, weit über die Grenzen ihres eigenen Faches hinaus zu wirken und Brücken zur allgemeinen Geschichtswissenschaft zu schlagen. Die Akademie verleiht ihr daher

145 Feierliche Jahressitzung 145 den mit unterstützung von E.oN Bayern ausgelobten Schelling-Preis, der dieses Jahr zum Schwerpunkt Deutung der modernen Welt vergeben wurde. Den Akademiepreis erhält Herr Dr. med. Hartmut Mehlitz für sein Buch Richard Lepsius. Ägypten und die ordnung der Wissenschaft. Der Akademiepreis wird an Personen verliehen, die wesentliche wissenschaftliche Leistungen erbracht haben, ohne hauptamtlich in der Forschung tätig zu sein. Der Augenarzt Hartmut Mehlitz hat sich viele Jahre lang in seiner Freizeit intensiv mit dem großen Sprachforscher und Ägyptologen Richard Lepsius befasst und dazu auf eigene Kosten im In- und Ausland Forschungen betrieben. Sein Buch liefert nicht nur neue Erkenntnisse zum Werdegang und den Leistungen dieses herausragenden Gelehrten, der die Ägyptologie als eigenständiges Fach in Deutschland begründet hat. Es gibt auch hoch interessante Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb im 19. Jahrhundert mit seinem internationalen Beziehungsgelecht bedeutender Gelehrter und Institutionen. Außerdem wird die persönliche Rolle des preußischen Königs bzw. Kronprinzen und der Hofgesellschaft beleuchtet, zu denen Lepsius früh Zugang hatte. In diesem Zusammenhang wird auch die damals wichtige Rolle der Preußischen Akademie der Wissenschaften als Promotor von neuen Forschungsrichtungen deutlich. Den Robert Sauer-Preis verleiht die Akademie Herrn Dr. ulrich Rant für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Bio-Nanotechnologie und der Entwicklung von hochempindlichen und molekülspeziischen Biosensoren. ulrich Rant ist ein außergewöhnlich innovativer anwendungsorientierter Physiker, der im Bereich der Bio-Nanotechnologie Neuland betreten hat und Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung efektiv für mögliche Anwendungen nutzt. Er studierte an der universität Graz Physik und kam anschließend an die Technische universität München, wo er 2005 seine Dissertation mit dem Titel Electrical Manipulation of DNA-Layers on Gold Surfaces abschloss. Herr Rant entdeckte darin, dass künstliche, mit Thiol an Gold angebundene DNA-Stränge durch Variation des elektrischen Feldes bezüglich ihrer räumlichen Anordnung senkrecht oder parallel zur oberläche ausgerichtet werden können. Als Messsignal dient dabei die Fluoreszenzintensität von einzelnen Farbstofmolekülen, mit denen die DNA-Stränge am oberen Ende markiert sind. Die Dissertation war die Basis für die Entwicklung empindlicher Proteinsensoren und führte 2012 zur Ausgründung der Firma Dynamic Biosensors. Daneben forscht ulrich Rant über künstliche Nanoporen. Er hat in hochrangigen und gut referierten Zeitschriften publiziert und hält mehrere Patente.

146 146 Feierliche Jahressitzung Den Max Weber-Preis erhält Frau Dr. Lisa Dittrich für ihre Dissertation Antiklerikalismus als europäisches Phänomen. Skandalisierungen in Frankreich, Spanien und Deutschland ( ). Die Dissertation von Frau Dittrich, die derzeit als Wissenschaftlerin an der LMu München tätig ist, handelt von der Geschichte des Antiklerikalismus, der sich in den europäischen Kulturkämpfen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg vor allem gegen die katholische Kirche formierte. Die Perspektive von Frau Dittrich ist dezidiert europäisch, d.h. sie betrachtet den Antiklerikalismus als transnationales Phänomen mit einem vergleichenden, beziehungsgeschichtlichen Ansatz in drei Ländern: Deutschland, Frankreich und Spanien. Es gelingt ihr so, diese Länder aus den jeweiligen nationalspeziischen Diskussionskontexten zu lösen und auf gemeinsame übergreifende Fragestellungen zu beziehen. Sie hat ein äußerst weites Spektrum von Tageszeitungen, Zeitschriften und anderen publizistischen Erzeugnissen aus den drei untersuchten Ländern ausgewertet und berücksichtigt dabei auch das Eigengewicht visueller Medien. Den Arnold Sommerfeld-Preis erhält Herr Dr. Franz Hagn für seine NMR-untersuchungen zur Struktur und Funktion von Proteinen, insbesondere auf dem Gebiet der Spinnenseidenproteine und Chaperone. Franz Hagn gehört weltweit zur absoluten Spitze junger Forscher auf dem Bio-NMR (Kernspinresonanz)-Gebiet. Er hat entscheidende Beiträge zur molekularen Struktur großer Proteine und ihrer Komplexe geliefert, die zur Auklärung der Funktionen auf molekularer Ebene führten. Derartige Funktionen von Proteinen spielen z. B. eine große Rolle bei der Entstehung von Tumoren und von Faltungskrankheiten. Er hat sich insbesondere auch mit dem Spinnenseidenprotein befasst, aus dem der Faden einer Spinne besteht. In seinen Arbeiten konnte er kürzlich z.b. die enorme Festigkeit des Spinnenfadens der Schwarzen Witwe erklären. Herr Hagn studierte in Bayreuth Biochemie und wurde 2009 an der Technischen universität München promoviert. Seit 2010 ist er mit einem Stipendium des Human Frontier Science Program an der Harvard Medical School in den usa tätig. Der Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung geht an Herrn Dr. Hans Hübl für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von festkörperbasierten Quantensystemen als Basis für zukünftige Quanteninformationssysteme. Hans Hübl wurde 2007 am Walter Schottky Institut der Tu München im Fach Physik promoviert. Nach einem Auslandsaufenthalt als Senior Research Fellow am renommierten Centre for Quantum Computer Technology der university of New South Wales in Australien wurde

147 Feierliche Jahressitzung 147 er 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung. Er leitet dort eine Nachwuchsgruppe, die sich mit nanomechanischen Systemen und der Anwendung von Spin-Systemen in der Quanteninformationsverarbeitung beschäftigt. Außerdem ist er Mitglied und Teilprojektleiter im Sonderforschungsbereich 631 zur Festkörperbasierten Quanteninformationsverarbeitung. Hans Hübl erzielte in seinem sehr kompetitiven Forschungsfeld international stark beachtete Ergebnisse, die in den letzten Jahren zu einer großen Zahl wichtiger Publikationen in führenden Zeitschriften geführt haben. Die Bedeutung seiner Arbeiten wird auch durch zahlreiche Einladungen zu nationalen und internationalen Tagungen belegt. Mit der Medaille Bene merenti in Silber zeichnet die Akademie Herrn Dr. Wolfgang Sprißler, Vorstandvorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Akademie, aus. Wolfgang Sprißler führt seit 2008 unseren Freundeskreis als Vorstandsvorsitzender an. Die Gesellschaft der Freunde ist ein wichtiger Bestandteil des Akademielebens, unterstützt sie doch in jedem Jahr wissenschaftliche Projekte bei der Finanzierung ihrer Forschungsaufgaben. Herr Sprißler widmet sich, neben seiner Tätigkeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der HypoVereinsbank, seit Jahren mit großer Hingabe und großem Erfolg der Akquirierung von Spenden und der Gewinnung neuer Mitglieder, wofür ihm die Akademie zu großem Dank verplichtet ist. Die Akademie verlieht die Medaille Bene merenti in Silber an Herrn Dr. Hugo Beikircher, den ehemaligen Generalredaktor des Thesaurus linguae Latinae. Hugo Beikircher begann 1967 seine Arbeit am Thesaurus linguae Latinae. Er wurde bereits vier Jahre später zum Redaktor ernannt und übernahm schließlich das Amt des Generalredaktors in der Nachfolge von Peter Flury. Im Laufe seiner 41jährigen Tätigkeit am Thesaurus hat Hugo Beikircher mehrere hundert Beiträge für das Wörterbuch verfasst, darunter die umfangreichen Artikel lectio, luo, onus, operio, oppono und opprimo. Jahrzehnte hindurch hat er ganze Generationen von Thesauristen geprägt. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit stellt Herr Beikircher seine immense wissenschaftliche wie praktische Erfahrung selbstlos in den Dienst des Thesaurus. 8. Meine verehrten Gäste, wir kommen zum Höhepunkt unserer diesjährigen Festveranstaltung. Den Festvortrag wird Herr Kollege Arndt Bode halten, den ich Ihnen gleich kurz vorstellen darf.

148 148 Feierliche Jahressitzung Doch zuvor möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zur Ausgestaltung unserer Jahresfeier beigetragen haben, herzlich danken. An erster Stelle gilt mein Dank der Generalsekretärin Frau Bianca Marzocca, die nicht nur das aufregende Jahr unserer Evaluation souverän gemeistert hat, sondern auch noch die Ruhe aubrachte, interessante und gut besuchte Veranstaltungen unserer Akademie organisatorisch und konzeptionell zu begleiten. Vielen Dank! Frau Marzocca verfügt über ein glänzend eingespieltes Team, das immer wieder durch neue Anregungen dazu beiträgt, kleine und, wie wir hofen, interessante Veränderungen in den Ablauf unserer Jahrfeier einzubringen. So werden wir Ihnen in diesem Jahr die von Frau Dr. Latzin und ihrem Team in Zusammenarbeit mit allen Kommissionen erstellten Präsentationen draußen im Foyer zeigen können. Diese Poster wurden ursprünglich für die Evaluierung erstellt. Wir laden Sie herzlich zur Besichtigung ein. Schauen Sie sich die Arbeit unserer Kommissionen an und gewinnen Sie einen Eindruck, wie die Evaluation einer Akademie vonstatten geht. Schlüpfen Sie quasi in die Rolle eines Evaluierers. Sie werden im Vorraum auch wieder die brandneue Ausgabe unserer Zeitschrift Akademie Aktuell inden. Wir hofen sehr, dass die darin enthaltenen Artikel Ihr Interesse inden und Sie bei einem Glas Wein, das wir Ihnen auch dieses Jahr wieder im Foyer des Herkulessaals anbieten, zu anregenden Diskussionen verführen. Das Glas Wein wird Ihnen übrigens von den guten Geistern unseres Hauses eingeschenkt, die sich immer wieder zu Arbeiten auch außerhalb ihrer Arbeitszeit überreden lassen. Stellvertretend für alle möchte ich an dieser Stelle einmal Frau Schön und Herrn Sturm nennen und mich herzlich bedanken. Mein besonderer Dank gilt auch unserer Mitarbeiterin Frau Gisela von Klaudy, die viele Jahre lang unsere Jahressitzung fest im Grif hatte. Sie geht Anfang 2013 in den wohlverdienten Ruhestand. Frau von Klaudy: Wir wünschen Ihnen vor allem Gesundheit für die vielen unternehmungen, die Sie sich noch vorgenommen haben. Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich eine besinnliche Adventszeit und bereits jetzt ein friedliches Weihnachtsfest. Doch nun zur Vorstellung unseres Festvortragenden: Herr Prof. Dr. Arndt Bode ist seit 2007 ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Nach dem Studium der Informatik an der Technischen universität Karlsruhe wurde er dort 1975 bei Prof. Alfred Schmitt mit einer Arbeit Dialogsysteme für computerunterstützten unterricht promoviert. Nach Tätigkeiten an der Justus-Liebig-universität Gießen und der Friedrich-Alexander-universität Erlangen habilitierte er sich 1984 bei Prof. Wolfgang Händler in Erlangen. Er folgte dann 1987 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Rechnertechnik und Rech-

149 Feierliche Jahressitzung 149 nerorganisation an der Fakultät für Mathematik und Informatik der Technischen universität München. An der universität hat Herr Bode vielfältige wissenschaftliche und organisatorische Aufgaben erfolgreich übernommen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften berief ihn 2008 zum Vorsitzenden des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums. Herr Prof. Bode ist ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Rechnerarchitektur, insbesondere im Bereich des Entwurfs und der Programmierung Paralleler und Verteilter Systeme. Er gehört zu den Pionieren im wissenschaftlichen Höchstleistungsrechnen. Gerade deshalb ist er prädestiniert dafür, uns heute folgende Frage zu beantworten: SuperMuC: Warum Bayern einen Rechner mit 3 Billiarden operationen pro Sekunde braucht. Lieber Herr Kollege Bode, wir sind gespannt auf Ihren Vortrag.

150 150 Festvortrag SuperMUC: Warum Bayern einen Rechner mit 3 Billiarden Operationen pro Sekunde braucht Prof. Dr. Arndt Bode Hohe Festversammlung, im Juni dieses Jahres wurde der Rechner SuperMuC in Betrieb genommen. Der Freistaat Bayern hat sich damit, koinanziert vom Bund, eine Infrastruktur für die Wissenschaft mit internationaler Spitzenqualität geleistet. Der SuperMuC ist nicht nur der leistungsfähigste Computer in Europa, sondern war bis vor Kurzem auch noch auf Platz 4 in der Welt! Seit November ist er auf Platz 6 in der Welt, weil ein Spezialrechner in Jülich und einer in den usa unseren Allzweckrechner überholt haben. In diesem kurzen Vortrag möchte ich Ihnen erklären, warum Computer unglaubliche 3 Billiarden operationen pro Sekunde ausführen können, und wozu diese gigantische Rechenleistung in Wissenschaft und Wirtschaft einsetzbar ist. Am Ende wird dann klar sein, dass der Freistaat Bayern als Hochtechnologie-Region par excellence gar nicht anders kann, als in diese Spitzentechnologie zu investieren. Luftaufnahme des Leibniz-Rechenzentrums, im Vordergrund vor den Gebäuden der Fakultäten für Mathematik und Informatik der Technischen Universität München. Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften konnte am 20. Juli 2012 sein 50jähriges Bestehen feiern, ein erstaunliches Lebensalter für eine Institution für Informatikdienstleistungen, wenn man berücksichtigt, dass die Studiengänge für Informa-

151 Festvortrag 151 tik durch das so genannte überregionale Forschungsprogramm des Bundes erst vor 43 Jahren eingeführt wurden. (Akademiemitglied F. L. Bauer, Mentor der deutschen Informatik, hat übrigens bereits ab 1967 Vorlesungen über Informatik an der TU München gehalten.) Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) ist heute Dienstleister für weit über Kunden im Großraum München. Es betreibt ca Server für verschiedenste Zwecke, von bis zur Archivierung. Neben der satzungsgemäßen Rolle als Dienstleister für die Münchner Hochschulen übernimmt das LRZ im Zuge der Rezentralisierung von IT-Dienstleistungen auch zunehmend überregionale und internationale Aufgaben. So betreibt das LRZ den Datenbestand des Bayerischen Bibliotheksverbundes und hält unter anderem die Digitalisate aller urheberrechtsfreien Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek, die von der BSB in einem gemeinsamen Projekt mit Google derzeit produziert werden. Mit den über eine Million Werken speichert das LRZ mit seinen Bandrobotern daher einen guten Anteil des europäischen kulturellen Erbes, das unter anderem über die Europeana für die Öfentlichkeit frei nutzbar ist. Heute aber soll über die internationale Rolle des Leibniz-Rechenzentrums im Bereich der Numerischen Simulation auf Höchstleistungsrechnern berichtet werden, in deren Rahmen das LRZ Wissenschaftlern aus Bayern, Deutschland und weiteren 25 europäischen Ländern über die Partnership for Advanced Computing in Europe PRACE Rechenzeit zugänglich macht. Die Gründerväter des Leibniz-Rechenzentrums, der Mathematiker Robert Sauer und der Elektrotechniker Hans Piloty, beide Ordinarien der Technischen Universität München und ordentliche Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, hatten in genialer Weise die Notwendigkeit einer gemeinsamen Dienstleistung für die Münchner Hochschulen auf dem Gebiet des Wissenschaftlichen Rechnens erkannt. Ihrem Rat folgend, wurde 1962 der Grundstein für Prof. Dr. Hans Piloty das Leibniz-Rechenzentrum in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gelegt, aus den Münchner Hochschulen entstand also ein Outsourcing von Rechenzentrumsleistung, lange bevor dieser Begrif in der Wirtschaft geprägt wurde. Prof. Dr. Robert Sauer Die Idee von Sauer und Piloty liefert bis heute die Basis dafür, dass Know-how und Investitionen für das wissenschaftliche

152 152 Festvortrag Hochleistungsrechnen an einem ort gebündelt werden. In den letzten 20 Jahren ist so ein international renommiertes Supercomputer-Rechenzentrum für die Numerische Simulation in allen Wissenschaftsbereichen entstanden. Drei wissenschaftliche Erindungen sind grundlegend für die enorme Rechenleistung, die moderne Computer erbringen: die Automatisierung der Grundrechenarten als Grundlage für die Beschleunigung des Rechenvorgangs, die Programmsteuerung als Grundlage der universalität von Rechnern und ihres Einsatzes, die Mikroelektronik als Basis für die enorme Verkleinerung und Verbilligung der Bausteine von Rechnern. Gottfried Wilhelm Leibniz, geboren am 1. Juli 1646 in Leipzig, verstorben am 14. November 1716 in Hannover, einer der letzten universalgelehrten, war Mathematiker, Philosoph und Namensgeber für das LRZ (und übrigens auch für den Keks). Schon vor seiner Rolle als erster Präsident der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin schuf er die Vier-Spezies-Rechenmaschine und das duale Zahlensystem. Mit der Vier-Spezies-Rechenmaschine konnte der Mensch von den vier Grundrechenarten durch einen Automaten entlastet werden, der allerdings für die Ausführung einer einzigen operation viele Sekunden benötigte und damit mindestens um einen Faktor langsamer war als die heutigen Höchstleistungsrechner. Im Zuge der Industriellen Revolution sind unter anderem Webstühle als Großproduktions-Einrichtungen entstanden. Joseph-Marie Jacquard, geboren am 7. Juli 1752, gestorben am 7. August 1834, schuf ca die Idee des Webstuhls mit Lochkartensteuerung, der es ermöglichte, den Webstuhl für verschiedene Muster zu programmieren und damit zu einem universellen Musterwerkzeug zu machen. Aubauend auf den konzeptionellen Arbeiten von Charles Babbage Anfang des 19. Jahrhunderts haben dann Ende der 30er, Anfang der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts unabhängig voneinander durch die Kriegswirren auch ohne voneinander Kenntnis zu besitzen fast gleichzeitig die Ingenieure Konrad Zuse in Deutschland und John von Neumann in den usa die Idee der Automatisierung des Rechnens und der Programmsteuerung zusammengeführt und daraus die ersten funktionsfähigen, programmierbaren universalrechner produziert. Jetzt bedurfte es nur noch eines weiteren Schrittes, nämlich der Verkleinerung der Abmessungen der Rechner, um den Siegeszug des Computers in allen Lebensbereichen zu ermöglichen und zugleich die Voraussetzung für die enorme Rechenleistung von Supercomputern zu schafen. Diese Voraussetzung schufen John Bardeen, William Bredford Shockley und Walter Houser Brattain alle drei Nobelpreisträger für

153 Festvortrag 153 Physik 1956 mit ihrer Erindung des Spitzentransistors und damit für die Anfänge der Mikroelektronik. Schon 1965 stellte Gordon Moore im Aprilheft der wissenschaftlichen Zeitschrift Electronics die Vermutung an, dass mittels der Halbleitertechnologie Bausteine zum Aubau von Computern produziert werden können, deren Funktionalität, gemessen in Anzahl der implementierten Transistoren, knapp alle zwei Jahre um den Faktor 2 steigt. Drei Jahre später, 1968, hat Gordon Moore im übrigen mit Andy Grove und Robert Noyce die heute den Weltmarkt der Halbleiterirmen dominierende Firma Intel gegründet. Er konnte sich kaum vorstellen, dass seine damals geäußerte Vermutung, die heute allgemein als das Gesetz von Moore bezeichnet wird, inzwischen seit 47 Jahren hält, und sich das exponentielle Wachstum und damit auch die Steigerung der Rechenleistung und die Verbilligung sowie Erhöhung der Zuverlässigkeit sogar gegenüber seiner Vermutung noch leicht beschleunigte. Leistungsentwicklung der Höchsteleistungsrechner im LRZ: Rechenleistung und Speicherkapazität. Für den Bereich dieser Supercomputer führt ein Konsortium von Wissenschaftlern um Hans Meuer, Erich Strohmeier, Horst Simon und Jack Dongarra zweimal im Jahr die Liste der 500 leistungsfähigsten Rechner der Welt, gemessen an der Berechnung linearer Gleichungen, einer Grundaufgabe für viele Aufgaben in der Numerischen Simulation. Die halblogarithmische Darstellung der so genannten ToP500 über die letzten 20 Jahre zeigt, dass diese Systeme tatsächlich etwa alle 14 Monate die doppelte Rechenleistung aufweisen, veranschaulicht am jeweils leistungsfähigsten Rechner der Welt, dem System auf

154 154 Festvortrag Platz 500 und der aggregierten Summe der Leistung aller Rechner in der ToP500. Auch die Entwicklung im Leibniz-Rechenzentrum mit den dort beschaften Maschinen zeigt eine entsprechende Entwicklung. Alle vier Jahre werden etwa die 10fache Rechenleistung und die 10fache Kapazität im Hauptspeicher erreicht. Dabei kamen Maschinen der unterschiedlichsten Hersteller und unterschiedlichste Rechnerarchitekturen zum Einsatz, je nach der gerade führenden Technologie weltweit. Die Rechnerauswahl erfolgte dabei auf Basis der Charakteristika der Programme der wissenschaftlichen Anwender im LRZ. Die Rechner erzielen ihre hohe Leistung im Wesentlichen dadurch, dass sie inzwischen als Prozessoren die jeweils neuesten Allzweckprozessoren einsetzen, diese aber in großer Zahl in einem System miteinander verknüpfen, so dass sie gemeinsam bei der Lösung großer wissenschaftlicher Programme kooperieren können. SuperMuC, im Frühsommer dieses Jahres in Betrieb genommen, leistet mit seinen Prozessorkernen 3 Billiarden Befehle. Eine vergleichbare Rechenleistung könnten die ca. 7 Milliarden Erdenbewohner erreichen, wenn jeder einen Taschenrechner bedient, der pro Sekunde Rechenschritte ausführt. Die Gesamtleistung entspräche dann der Rechenleistung des SuperMuC. Animierter Höchstleistungsrechner SuperMUC. Der SuperMuC besteht aus ca. 150 Schränken voller Mikroprozessoren und Speicher und der zugehörigen Verbindungsstruktur. Die Besonderheit des SuperMuC ist seine direkte Kühlung auf Basis von Warmwasser, die dafür sorgt, dass, neben dem für den Betrieb des Rechners notwendigen Strom, nur etwa 10 Prozent Strom zusätzlich aufgewendet werden müssen, um die Kühlung zu betreiben. Bei einer Stromrechnung von einigen Millionen Euro pro Jahr ist das eine besonders wichtige Technologieentwicklung, wenn man bedenkt, dass

155 Festvortrag 155 klassische Rechenzentren durchaus noch einmal so viel Strom für die Kühlung aufwenden wie für den Betrieb der Rechner. Warum benötigt nun gerade Bayern einen solchen Rechengiganten? Bayern ist ein Leuchtturm von Wissenschaft und Wirtschaft. In der Wissenschaft beruhen neue Erkenntnisse immer mehr auf der Anwendung der Methode der Numerischen Simulation, die als drittes Forschungsinstrument Theorie und Experiment ergänzt oder ersetzt. Anhand einiger Beispiele bayerischer Wissenschaft möchte ich die Leistungsfähigkeit der Numerischen Simulation aufzeigen. Für die Wirtschaft sind Supercomputer in gleicher Weise wichtig, weil die Entwicklung konkurrenzfähiger Produkte die Numerische Simulation zur virtuellen Prototypenherstellung benötigt. Damit werden die Entwicklungszeit reduziert und die Herstellungskosten gesenkt. Ein typisches Beispiel ist das virtuelle Auto. Ein namhafter bayerischer Hersteller fällt Entscheidungen für die Produktion neuer Modelle nicht mehr auf Basis physischer Prototypen, sondern mittels virtueller Modelle. Ein solches Modell besteht aus mehr als 100 Millionen Dreiecken, die zu verschiedenen Simulationszwecken verwendet werden können, beispielsweise zur Darstellung des fotorealistischen Aussehens des virtuellen Autos. Für jedes der Dreiecke sind damit viele Rechenschritte verbunden, beispielsweise, um die Illumination des jeweiligen Abschnittes aufgrund der berechneten Lichtverhältnisse zu ermitteln. Durch die Multiplikation der vielen Einzelpunkte, aus denen das virtuelle Modell besteht, mit einer großen Zahl an Rechenschritten für jeden Betrachtungszeitraum und z.b. im Zusammenhang mit Crashversuchen einer Vielzahl von einzelnen Berechnungsschritten, kommt man schnell zu sehr großen Rechenanforderungen, die selbst den SuperMuC komplett auslasten. Nun zu Beispielen von Anwendungen in der Wissenschaft. In der Astrophysik mit dem Exzellenzcluster universe unter Leitung der Tu München versuchen die Wissenschaftler der TuM, der LMu und der MPG, die Entstehung des universums durch Simulation der Ereignisse in Bruchteilen von Sekunden nach dem Big Bang und in den seither vergangenen 14,7 Milliarden Jahren zu simulieren. Die Produktion der Visualisierung eines solchen Simulationslaufs kann je nach Genauigkeit und Simulationsdauer moderne Rechner über Monate oder Jahre beschäftigen. Das Stratosphärenteleskop SoPHIA ergänzt die Simulationen der Astrophysiker durch direkte Beobachtung des Weltraums. Ein Großlugzeug vom Typ Boeing 727 transportiert das Teleskop in die Stratosphäre und öfnet dort eine Beobachtungsluke im Flugzeugrumpf. Die bei der Öfnung der Beobachtungsluke im Flug in 13 km Höhe entstehenden Schock- und Akustikwellen wurden im Rahmen eines Projektes der universität Stuttgart simuliert. Ziel war es, die äußere

156 156 Festvortrag Gestaltung des Flugzeugs so zu verändern, dass die Wirkung auf die Erschütterung des Teleskops deutlich verringert wird. An der Ludwig-Maximilians-universität München betreiben die Gruppen der Professoren Bunge, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, und Igel Simulationen der Erdkruste, um Folgen von Erdbeben und Tsunamis in Abhängigkeit von Materialeigenschaften zu simulieren. Die Arbeiten der Kollegen werden auch durch das Bayerische Kompetenznetzwerk für wissenschaftlich-technisches Höchstleistungsrechnen (KoNWIHR) gestützt. Für die Simulation wird das obere der Erdkugel in viele Einzelpunkte aufgeteilt und dabei der Erdformation und den Gesteinseigenschaften angepasst. Auf Basis der gitterförmigen Darstellung des Erdmantels kann dann die Wellenausbreitung bei Erdbeben nachverfolgt werden. Ich hofe, dass ich mit diesen wenigen Beispielen aus den circa 100 Anwendungen, die jährlich auf dem Großrechner des LRZ laufen, exemplarisch zeigen konnte, dass Wissenschaft und Wirtschaft vom Einsatz Numerischer Supercomputer proitieren, und dass für die weitere Entwicklung des Standortes Bayern als Technologie-Hochburg das Supercomputing geradezu unerlässlich ist. Die Beschafung des SuperMuC durch den Freistaat Bayern hat aber auch erfreuliche Nebenefekte. SuperMuC war nicht nur Thema in klassischen Nachrichten und Wissenschaftsberichten, sondern auch in der Kolumne von Axel Hacke. Weiterhin tauchte SuperMuC auf der Jugendseite jetzt. de auf, und Anwendungen auf dem SuperMuC wurden auch in der Apotheken umschau behandelt (Heft November 2012). Dort wird erklärt, wie der Maschinenbauer der Tu München, Kollege Wolfgang A. Wall, mit dem SuperMuC die Funktionsweise der menschlichen Lunge simuliert, eine typische Anwendung in der Medizin. Mit solchen, eher populärwissenschaftlichen Veröfentlichungen kann es vielleicht gelingen, den dringend benötigten Nachwuchs für die MINT-Berufe, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, zu gewinnen. Ich fasse zusammen: Supercomputing ist Voraussetzung für wissenschaftliche Erkenntnisse und konkurrenzfähige Produkte. Als Spitzentechnologie erprobt der Supercomputer aber auch Techniken, die fünf bis zehn Jahre später Eingang in Alltagsprodukte inden. Heute ist hier vor allem die Vorreiterrolle für energieeizientes Rechnen zu nennen. Schließlich ist Supercomputing als attraktives Arbeitsgebiet auch in der Lage, für den dringend benötigten Nachwuchs im MINT- Bereich zu sorgen. Alles in allem: Bayern braucht SuperMuC und seine Nachfolger.

157 157 Klassen- und Gesamtsitzungen (mit Vorträgen) Philosophisch-historische Klasse 13. Januar 2012 Zimmermann Michael, Sehen Verstehen Begehren. Wahrnehmung als Prozess und mediale objektkonstitution von Helmholtz zu Duchamp. 3. Februar 2012 WellBery David E., Pandora: Goethes Dramatisierung einer urgeschichte der Moderne. 4. Mai 2012 Hartmann Jens-uwe, Buddhismus auf der Seidenstraße: überlegungen zu einer überraschenden Asymmetrie. 13. Juli 2012 Manthe ulrich, Etruskisches Recht. 14. Dezember 2012 Büttner Frank, Peter von Cornelius und die Kunstphilosophie Schellings.

158 158 Klassen- und Gesamtsitzungen Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 13. Januar 2012 HuBer Johannes, 25 Jahre Digital Subscriber Line (DSL-) übertragungstechnik. 4. Mai 2012 Heinze Jürgen, Kooperation und Konlikt in Insektenstaaten. 13. Juli 2012 Borst Alexander, Neuronale Schaltkreise im Cockpit der Fliege. 14. Dezember 2012 Konnerth Arthur, Funktionsanalyse des Gehirns mit optischen Methoden. Gesamtsitzungen beider Klassen 17. Februar 2012 Lepsius oliver, Verfassungsrichterrecht: Wie sollte das Bundesverfassungsgericht entscheiden. 15. Juni 2012 in Würzburg Geist Jürgen, Nachhaltiges Wasser- und Biodiversitätsmanagement Zielkonlikte und Lösungsansätze. 19. Oktober 2012 Hagenauer Joachim, Drei Ingenieure als Professoren und Akademiemitglieder im 3. Reich.

159 159 Todesfälle Seit Veröfentlichung des Jahrbuches 2011 verstarben: Ordentliche Mitglieder Philosophisch-historische Klasse Kraus Andreas, * 5. März 1922, 15. November 2012 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jagodzinski Heinz, * 20. April 1916, 22. November 2012 Landwehr Gottfried, * 22. August 1929, 24. Januar 2013 Korrespondierende Mitglieder Philosophisch-historische Klasse Capitani ovidio, * 1. Januar 1930, 17. März 2012 Sundermann Werner, * 22. Dezember 1935, 12. oktober 2012 Dworkin Ronald, * 11. Dezember 1931, 14. Februar 2013 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse HirzeBruch Friedrich, * 17. oktober 1927, 27. Mai 2012 StaaB Heinz A., * 26. März 1926, 29. Juli 2012 Parnas Itzchak, * 11. November 1935, 29. November 2012 Woese Carl, * 15. Juli 1928, 30. Dezember 2012 Nachrufe auf die verstorbenen Mitglieder werden in der Regel im auf den Todestag folgenden Jahrbuch, in Ausnahmen ein Jahr später veröfentlicht.

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161 161 Nachrufe Andreas Kraus Auf dem Traditionslehrstuhl für Bayerische Geschichte an der universität München, der 1878 für Sigmund Riezler eingerichtet worden war, stellte Andreas Kraus den letzten der großen schulbildenden Vertreter dar, von denen seine Vorgänger Max Spindler (bis 1960) und Karl Bosl (bis 1977) wie auch er selbst in der Öfentlichkeit allgemein bekannt sind. Ihr besonderes Signum war ihre Verankerung in der allgemeinen Geschichte und die Vertretung der Landesgeschichte in umfassendem Sinn, also in Mittelalter und Neuzeit, in Forschung und Lehre, in der Sorge um die bayerische Identität in der Öfentlichkeit, in Kontakt mit den nahestehenden Fächern wie Volkskunde, Archäologie, Wirtschafts- und Kunstgeschichte, Geographie und Sprachwissenschaft, nicht zuletzt in der Zusammenarbeit mit den Staatsbehörden. Alle waren hervorragende Mitglieder unserer Akademie und leiteten deren wichtige Kommission für bayerische Landesgeschichte. Alle waren auch entweder von ihrem Werdegang her oder aus überzeugung eng mit der bayerischen Gymnasiallehrerschaft verbunden, was ihren Einluss auf die höhere Schule für lange Zeit sicherte. Es mag zwar den in der bayerischen Geschichtsszene Kundigen verwundern, dass die drei Namen hier so nahe gerückt werden, wo deren Auseinandersetzungen einst Tagesgespräch waren: Doch war die bayerische Geschichte trotzdem stets eine Einheit, und die Besonderheiten des einzelnen können gerade im Vergleich deutlich werden. Andreas Kraus wurde 1922 in Erding bei München geboren. Ab 1933 besuchte er das kirchliche Gymnasium in St. ottilien bei Landsberg und, nach dessen Aulösung durch den NS-Staat, das in Dillingen, musste dann auch zur Wehrmacht; bei Kriegsende konnte er durch Flucht der sowjetischen Gefangenschaft entgehen. Seit 1946 studierte er, die versäumte Zeit in hoher Konzentration nachholend, in München Latein, Griechisch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien, wo er dann seit 1949 tätig war. Von Anfang an auf weiteres Studium be-

162 162 Nachrufe dacht, konnte er neben dem Schulunterricht 1952 die Promotion bei Max Spindler und, mit einem Stipendium, 1960 die Habilitation erreichen. Seit 1962 ao. Professor an der Phil.-Theol. Hochschule Regensburg wurde er 1967, bei Eröfnung der vierten bayerischen Landesuniversität ebendort, auf das ordinariat für Bayerische Landesgeschichte berufen. Das bedeutete den Neuaubau der geschichtlichen Fächer an einer Reformuniversität, wofür Andreas Kraus sich, zusammen mit Professoren wie Kurt Reindel (Mittelalter) oder Dieter Albrecht (Neueste Zeit), stark engagierte. Bereits in Regensburg wurde Kraus in die Akademie aufgenommen (1971). Schließlich wurde er 1977 auf den Münchner Traditionslehrstuhl berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 1989 innehatte. Hier leitete er wie seine Vorgänger an der universität das einst von Max Spindler gegründete Institut für Bayerische Geschichte; die Kommission für bayerische Landesgeschichte der Akademie führte er 15 Jahre lang bis Auch wenn Andreas Kraus die ganze Breite der bayerischen Geschichte in seinen Arbeiten vertrat, von der Agilolingerzeit bis zur Zeitgeschichte, stehen doch einige Themen stark im Vordergrund. Zuerst sind zu nennen Forschungen zur Historiographie, vor allem in den Epochen von Humanismus und Auklärung, und hier besonders im Rahmen der Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seine Dissertation (1956) erarbeitete die Bedeutung des Regensburger Benediktiners Roman Zirngibl, der in der Alten Akademie des 18. Jahrhunderts die historische Abteilung maßgeblich prägte und durch seine Quellenarbeiten bis heute von Bedeutung ist. An der großen Festgabe der Akademie zum 200jährigen Jubiläum, der Briefedition der Gründerzeit ( Primordia, hg. von Max Spindler, 1959), die Ludwig Hammermayer grundgelegt hat, war Kraus, zusammen mit Gertrud Diepolder, maßgeblich beteiligt. Im gleichen Jahr erschien dann sein Werk über die gesamte historische Forschung der Akademie bis 1806, dem er später, für einen Geisteswissenschaftler sehr bemerkenswert, eine parallele Abhandlung über die naturwissenschaftliche Forschung der Akademie in dieser Epoche hinzufügte (1978). Wie stets war sein Blick aber nicht nur auf Bayern gerichtet: In seiner umfangreichen Habilitationsschrift von 1963 mit dem Titel Vernunft und Geschichte wurde die Bedeutung der deutschen Akademien insgesamt im Zeitalter der Auklärung erarbeitet, ein bis heute fundamentales Werk. Das historiographische Interesse hat auch seine Schüler deutlich beeinlusst, zudem eine weittragende und singuläre unternehmung entstehen lassen, nämlich die Reihe der Gelehrtenkorrespondenzen in den Veröfentlichungen der Akademie (begonnen 1995 mit dem Barockgelehrten Matthäus Rader). und auch die Festschrift zu seinem 90. Geburtstag 2012, den er noch erleben konnte, war Themen der Geschichtsschreibung gewidmet.

163 Andreas Kraus 163 Einen völlig anderen Bereich behandelte ein schon 1964, gleichzeitig mit seinen großen Qualiikationsschriften, vorgelegtes Werk, nämlich Das päpstliche Staatssekretariat unter urban VIII , die Frucht einer römischen Stipendiatenzeit. Das war ein bedeutender Vorstoß in der Erforschung der römischen Kurie, der mittlerweile schon einige Nachfolger gefunden hat. Auch dies blieb bei Kraus kein Einzelunternehmen, vielmehr war es ein erster Schritt zu einer beachtlichen Zahl von Arbeiten im Bereich dieser Epoche. Dafür ist von den Quellen her die Initiierung einer Edition der bayerischen diplomatischen Korrespondenzen zum Westfälischen Friedenskongress in osnabrück und Münster 1644/48 zu nennen (erster Band 2000), parallel und in Zusammenarbeit mit dem großen unternehmen der Bonner Acta Pacis Westphalicae, sowie bei den Darstellungen besonders sein Buch über den großen Kurfürsten Maximilian I. von Bayern (1990), eine Gestalt, die ihm immer sehr wichtig war. Natürlich sind unter den mehr als 15 Monographien und mehr als 150 Aufsätzen und Beiträgen auch viele andere Themen zu inden, auch regional bayerische, wobei die alte Metropolis Bavariae Regensburg mit ihren Klöstern, dann die oberpfalz sein besonderes Interesse fanden. Nicht selten stand auch die ordensgeschichte im Mittelpunkt, vor allem die der Benediktiner, aber auch der Jesuiten, deren berühmtes Münchner Gymnasium, bekanntlich eine Planzstätte bayerischer gesellschaftlicher Eliten vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, er noch als Achtzigjähriger in einem großen opus in Bezug auf Sozial-, Behördenund Kulturgeschichte gewürdigt hat. Am bekanntesten wurde Kraus aber durch die übernahme des bedeutenden Handbuchs der Bayerischen Geschichte, das Max Spindler begonnen hatte und das Kraus von anfangs vier auf nun sieben Bände vorantrieb, wobei besonders die Geschichte Frankens, Schwabens und der oberpfalz erweitert und der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts weit größerer Raum gegeben wurde; er selbst verfasste darin grundlegende Beiträge zum Spätmittelalter, zur Frühen Neuzeit und zur Zeit König Ludwigs I. ( ). Darüber hinaus hatte er auch den Mut zur großen Synthese: 1983 legte er seine achthundertseitige Geschichte Bayerns vor, die 2004 in dritter erweiterter Aulage erschien und bis jetzt das Standardwerk auf diesem Gebiet darstellt. Für die Akademie war Kraus vor allem als Kommissionsvorsitzender wichtig. Hier hat er die dort laufenden Arbeiten zügig weitergeführt, etwa beim großen Historischen Atlas von Bayern (mittlerweile über 100 Bände, über 30 von Kraus zum Druck gebracht). Wie seine Vorgänger Spindler und Bosl setzte aber auch er speziische Initiativen. Bei der Tätigkeit der Kommission wurde unter ihm wieder besonderer Wert auf Quelleneditionen gelegt: Neben der schon genannten Gelehrtenkorrespondenz wurden etwa die von Max Spindler gesammelten Signate (Aktenvermerke) König Ludwigs I. von ihm mustergültig he-

164 164 Nachrufe rausgegeben (6 Bände) oder die Reihe der Regesten zur bayerischen Geschichte (Quelleneinträge zu Bischöfen und Herzögen) begründet. In der allgemeinen Publikationstätigkeit ist ebenfalls eine Wendung deutlich, nämlich ein stärkerer Blick nach außen, über Bayern hinaus auf ganz Europa; seine engen Beziehungen zu italienischen und auch zu französischen Forschungseinrichtungen boten dazu viele Anregungen. Ein weit beachtetes Zeichen setzte Andreas Kraus 1980 durch eine große Tagung über das Haus Wittelsbach und die europäischen Dynastien (publiziert 1981); dieses unternehmen ofenbart in mehrfacher Weise sein Verständnis von Landesgeschichte. Gegenüber der von Karl Bosl geplegten Sozial- und Strukturgeschichte, die notwendigerweise dem Primat der Innenpolitik huldigte, steht hier erstmals wieder eine Dynastie im Mittelpunkt. Der Blick wendet sich nach außen, und zwar, angesichts wittelsbachischer Regenten etwa in ungarn und Schweden, auf ganz Europa; und wie selbstverständlich zeigt sich eher eine positive als eine negativ-kritische Sicht der gesellschaftlichen Erscheinungen. Das war nicht von ihm erfunden, aber er gehörte zu den Initiatoren und Meinungsführern einer neuen Phase der allgemeinen historischen Forschung in Deutschland und Europa, die, um nur weniges zu nennen, eben Erscheinungen wie Höfe und Residenzen wieder entdeckte und neu würdigte, den Persönlichkeiten, trotz aller Strukturen, wieder ihr Recht werden ließ, oder auch eine positive Bewertung des Staates, etwa als Garant von ordnung und Frieden, vornahm. Kraus vertrat solche Anschauungen aber nicht, wie wenn er von den Diskussionen der 60er und 70er Jahre nicht berührt worden wäre, sondern in steter intellektueller Konfrontation mit diesen, deren positive Ergebnisse er durchaus zu würdigen wusste. Deshalb wurden die oben schon genannten Auseinandersetzungen um Sinn und organisation der Landesgeschichte, die früher zum Teil auch zu persönlichem Streit geführt hatten, von ihm zwar in der Sache durchaus kraftvoll weitergeführt, aber mit einer anderen Zielrichtung, nämlich der eines Konsenses auf höherer Ebene, zugunsten einer umfassenden und allgemein akzeptierbaren Sicht. Dass er persönliche Attacken vermied und Gräben eher zuschütten als aufreißen wollte, sei hinzugefügt. obwohl die spätere Entwicklung der Geschichtswissenschaft ihm weitgehend Recht gab, verstand er sich nie als Sieger, sondern als einen, der um die Wahrheit zu ringen und seine Einsichten mit ganzer Kraft zu vertreten hatte. Dies sah der überzeugte Katholik auch in seinem Glauben grundgelegt. Bei solchen Bemühungen und Erfolgen blieben die Ehrungen nicht aus. Zuerst Berufungen in wichtige Forschungsgremien, neben den landesgeschichtlichen Instituten vor allem in die Vereinigung zur Erforschung der neueren Geschichte in Bonn, die die Acta Pacis herausgibt (heute: Institut für Friedensforschung), in die Kommission für

165 Andreas Kraus 165 Zeitgeschichte, die damals vor allem das Verhalten der katholischen Kirche im Dritten Reich erforschte, oder in die Commission internationale pour l édition des sources d l histoire européenne, die die Staatspapiere von Kardinal Richelieu ediert; daneben gab es enge Beziehungen zum Römischen Institut der Görresgesellschaft im Campo Santo. Vier Festschriften zeigen sein Ansehen bei Kollegen und Schülern. Gern arbeitete er auch in der Bayerischen Benediktinerakademie mit, der einzigen im deutschen Sprachraum, in die er als ao. Mitglied berufen worden war. Dem entsprachen die öfentlichen Ehrungen: neben dem Bundesverdienstkreuz sind hervorzuheben der Bayerische Verdienstorden (1983) und der Päpstliche St. Gregorius-orden (1995), der ihm besonders viel bedeutete. Im Jahr 2008 hat ihn unsere Akademie mit der Silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Die Akademie, die universität und seine Schüler werden ihm in Verehrung und Dankbarkeit verbunden bleiben. Walter Ziegler

166 166 Nachrufe Heinz Jagodzinski Heinz Jagodzinski war ein hervorragender Mineraloge und Kristallograph. Er verstarb am 22. November 2012 im hohen Alter von 96 Jahren. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verliert mit ihm einen weltweit bekannten Wissenschaftler seines Faches. Heinz Jagodzinski erblickte am 20. April 1916 als Sohn des Mittelschullehrers Ernst Jagodzinski in Aschersleben das Licht der Welt. Nach einer vierjährigen Grundschulzeit besuchte er dort das Reformgymnasium und legte die Reifeprüfung im März 1935 ab. Vom 1. April bis 30. September 1935 leistete er seine Arbeitsdienstplicht ab und begann im Anschluss daran das Studium der Naturwissenschaften an der universität Greifswald wechselte er an die universität Göttingen. Ab dem Wintersemester 1938/39 begann er dort bei Professor Mannkopf am Mineralogischen Institut mit seiner Doktorarbeit auf spektralanalytischem Gebiet. Diese Arbeit wurde am 30. August 1939 durch die Einberufung in den Wehrdienst unterbrochen. Im Frühjahr 1940 legte er die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab, und im Frühjahr 1941 erhielt er urlaub für den Abschluss seiner Doktorarbeit. Anfang April 1941 legte er die mündliche Prüfung in den Fächern Physik, Mathematik, Mineralogie und Angewandte Elektrizität ab. Im Juni 1944 wurde er aus dem Wehrdienst entlassen. Danach erhielt er eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft am Mineralogischen Institut der universität Halle. Nach der Besetzung Halles durch amerikanische Truppen ging Heinz Jagodzinski zunächst nach Darmstadt und erhielt nach einem halben Jahr eine Assistentenstelle bei Professor Laves am Mineralogischen Institut der universität Marburg. Dort habilitierte er sich im Herbst 1948 für Mineralogie. Er übernahm im Wintersemester 1951/52 die Vertretung des Lehrstuhls Mineralogie und Kristallographie an der universität Göttingen. Im Dezember 1951 berief ihn die Max-Planck-Gesellschaft als Leiter der Abteilung Silikatforschung ans Max-Planck-Institut in Würzburg, 1952 übernahm Heinz Jagodzinski die Abteilung für Kristallkunde. Im selben Jahr wurde er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck- Gesellschaft ernannte ihn die universität Würzburg zum außerplanmäßigen Professor. Im August 1958 erhielt er das ordinariat für Mineralogie an der TH Karlsruhe. Berufungen nach Hamburg und Münster lehnte er ab, nahm aber 1963 den Lehrstuhl für Mineralogie und Kristallographie

167 Heinz Jagodzinski 167 an der Ludwig-Maximilians-universität München an. Er hatte sich mittlerweile sehr erfolgreich mit verschiedenen Problemen seines Faches beschäftigt. Auch deshalb wurde er 1963 zum Mitglied des Exekutivkommittees der International union of Crystallography gewählt und gehörte seit 1965 dem Senat und Kuratorium, seit 1967 auch dem Hauptausschuss der DFG an. Er war Mitglied einer Reihe von wissenschaftlichen deutschen mineralogischen Gesellschaften, ferner der American Crystallographic Association, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und anderer wurde er in die Akademie für Naturforscher Leopoldina aufgenommen und 1969 in die Bayerische Akademie der Wissenschaften. Für seine Verdienste in der Wissenschaft wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie. Die universität Würzburg verlieh ihm den Dr. rer.nat. h.c., die Deutsche Gesellschaft für Kristallographie die Carl-Hermann- Medaille und die Leopoldina die Cothenius-Medaille. Er wird uns in Zukunft fehlen. Heinrich Nöth

168 168 Nachrufe Jean Leclant Bereits am Tage seines Todes titelte die Internet- Ausgabe des Figaro : L Égyptologue Jean Leclant est mort. Das allgemeine Interesse, das hier vorausgesetzt und zugleich stimuliert wurde, kennzeichnet die Haltung der französischen Öfentlichkeit, die seit der Entziferung der Hieroglyphen durch Jean-François Champollion im Jahre 1822 die Ägyptologie als ihre Herzenssache betrachtet. Noch mehr kennzeichnet die Art der Meldung den, dem sie gilt, denn er hat in unserer Zeit erheblich zur Geltung seines Faches im eigenen Land und in der Welt beigetragen. Frankreich hat ihn dafür mit einer Fülle hoher Auszeichnungen bedacht, mit der Mitgliedschaft in mehreren nationalen Akademien, mit orden und Ehrenämtern und mit verantwortungsvollen Funktionen; Leclant war Vizepräsident der französischen unesco-kommission, Präsident des Haut-Comité des célébrations nationales, Berater des Außenministeriums für die wissenschaftlichen Einrichtungen Frankreichs im Ausland und vieles mehr. Von 1983 bis zu seinem Tode nahm er als Sécrétaire perpétuel de l Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, der er bereits seit 1974 angehört hatte, eine Schlüsselposition im französischen Geistesleben ein, wissenschaftliche Akademien und Institute vieler europäischer Länder ernannten ihn zu ihrem Mitglied, mehrere universitäten zu ihrem Ehrendoktor, Ägypten und Äthiopien verliehen ihm hohe politische Würden. Am 8. August 1920 in Paris geboren, hatte Jean Leclant 1940 die École normale supérieure bezogen, die er 1945 mit dem Grad eines Agrégé abschloss, doch sein Interesse galt damals nicht dem alten Ägypten, sondern der Geographie. In diese Jahre iel auch sein Kriegsdienst in der französischen Armee, wo er sich, einem on-dit zufolge, dank seiner analytischen Sprachbegabung um die Dekodierung verschlüsselter militärischer Nachrichten aus dem gegnerischen Lager verdient machte. Sicher ist, dass er von 1945 bis 1946 als Besatzungsoizier nach Wien versetzt wurde und dort seine Leidenschaft für die Ägyptologie entdeckte. Nach der Rückkehr nach Paris führte er die bei Wilhelm Czermak begonnenen Studien fort als ägyptologische Lehrer nennt er Jean Sainte-Fare Garnot, Pierre Lacau und Gustave Lefebvre, erwarb ein Diplom an der École pratique des Hautes Études und 1955 das Doctorat ès lettres an der Sorbonne. Da aber hatte er bereits mehrere Stationen berulicher Erfahrung durchlaufen: von 1948 bis 1952 als Mitarbeiter am renommierten Institut français d archéologie orientale in Kairo (IFAo) und mit der dort erworbenen Kompetenz von 1952 bis 1956 als Chef der französischen Mission in

169 Jean Leclant 169 Äthiopien, die nicht nur Ausgrabungen unternahm, sondern zugleich die Strukturen archäologischer Forschung für das Land aubaute. Seit 1953 war Leclant Lehrbeauftragter, ab 1955 Professor der Ägyptologie an der universität Strasbourg, folgte 1963 einem Ruf auf die ägyptologische Professur der Sorbonne nach Paris und übernahm im folgenden Jahr zusätzlich den Posten eines Directeur d études an der École pratique des Hautes Études. Von 1979 bis zu seiner Emeritierung 1990 hatte er den Lehrstuhl von Champollion am Collège de France inne, die höchste ägyptologische Position, die Frankreich zu vergeben hat. Den Schwerpunkt von Leclants wissenschaftlicher Tätigkeit bildete zweifellos die Archäologie, doch ging damit stets die untersuchung der auf den Monumenten überlieferten Texte einher. Aus seinen Studien am IFAo, wo er in Karnak an den Bauten der nubischen, d.h. sudanesischen Fremdherrscher über Ägypten im 8./7. Jahrhundert v. Chr. gearbeitet hatte, erwuchs seine Thèse de doctorat. Auf die Feldarbeit in Äthiopien folgte die Aufnahme pharaonischer Tempel des 14. Jahrhunderts v. Chr. in Soleb und Sedeinga im nubischen Niltal, das in der Entstehungszeit der Bauten von Ägypten beherrscht wurde; ab 1961 hatte Leclant die Leitung der französischen Rettungsgrabungen der unesco auf dem Gebiet des heutigen Nasser-Sees inne. Aus seiner Südorientierung ergab sich, dass er auch zu den Pionieren der sich neu etablierenden Fachdisziplin Meroitistik gehörte, deren Gegenstand, die Kultur mit der Hauptstadt Meroe südlich des 5. Nilkatarakts, unter ägyptischem Einluss entstanden war und bis in das 4. nachchristliche Jahrhundert nachgewiesen ist. Hier war Grundlagenforschung zu leisten, und zwar nicht nur an archäologischen, sondern auch an sprachlichen Befunden, von denen Leclant im Jahre 2000 ein dreibändiges Repertorium edierte. Im Jahre 1963 war für ihn mit Saqqara im nördlichen Ägypten ein zweiter Grabungsschwerpunkt dazu gekommen, die Pyramidenanlagen der Pharaonen und Königinnen der 6. Dynastie (24./22. Jh. v. Chr.), wo unter ihm neue Bauten und Pyramidentexte entdeckt und die Dokumentation bereits bekannter verbessert wurden. Damit nicht genug: Leclants Interesse galt zwar hauptsächlich Ägyptens Beziehungen zum Süden, doch daneben auch seiner Stellung im Mittelmeerraum und hier besonders dem Kult der Göttin Isis, dessen Ausstrahlung auf Mit- und Nachwelt er bis in die römischen Provinzen nördlich der Alpen verfolgte. Wie es sich für den Inhaber des traditionsreichsten ägyptologischen Lehrstuhls fast von selbst versteht, beschäftigte er sich mit der Geschichte seines Faches, dazu auch mit dessen Vertretern in der Gegenwart. Das zeigen seine Würdigungen und Nachrufe, so der auf den Münchner Kollegen Hans Wolfgang Müller im Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1991, die Leclant 1988 zu ihrem Mitglied gewählt hatte.

170 170 Nachrufe Jean Leclant stand auch insofern in der Tradition seiner großen Vorgänger, als es ihm vorrangig um die Bereitstellung von Quellenmaterial zu tun war, sei es, dass er es auf dem Grabungsfeld erschloss und alsbald publizierte, sei es, dass er für die Sammlung von Informationen über Vorhaben und Veröfentlichungen anderer sorgte. Seit 1951 referierte er regelmäßig in den orientalia des vatikanischen Bibelinstituts über Fouilles et travaux en Égypte et au Soudan, schrieb Tagungsberichte und Rezensionen, besprach Neuerscheinungen und brachte 1972/74 ein Inventaire bibliographique d Isiaca in vier Bänden heraus. Dass ihm außerdem an historischer Auswertung und Synthese gelegen war, hat er in mehreren Abhandlungen und in Einzelaufsätzen bewiesen, weshalb er als Herausgeber von Publikationen für eine größere Öfentlichkeit gefragt war. So wurde er in die Verantwortung für den Ägyptenteil des von André Malraux begründeten univers des formes, einer Welt-Kunstgeschichte, berufen, deren dreibändige Ausgabe rasch ins Englische und unter dem Titel Ägypten ins Deutsche übersetzt wurde (1979/81). Noch 2005 erschien unter Leclants Ägide ein repräsentatives Dictionnaire de l Antiquité, von dem unmittelbar nach seinem Tod bereits die zweite Aulage herauskam. Die vierbändige Festschrift, die Leclant zu seinem 80. Geburtstag 1994 gewidmet wurde, umfasst 180 Beiträge und bekundet eindrucksvoll die große Hochachtung, die er in der internationalen Fachwelt genoss. Sein Schriftenverzeichnis mit 993 Einträgen von 1946 bis 1993, noch ohne das letzte Jahrzehnt, bezeugt ein gewaltiges Lebenswerk allein auf dem Gebiet der Forschung und Lehre; die Verplichtungen seiner wissenschaftspolitischen Funktionen sind hinzuzudenken. Neben seiner erstaunlichen Arbeitskraft und eisernen Disziplin war dafür das legendäre organisationstalent erforderlich, mit dem Leclant hochqualiizierte selbständige Mitarbeiterstäbe aubaute und leitete; bezeichnenderweise ist ein beträchtlicher Teil seiner Veröfentlichungen in der Zusammenarbeit mit anderen entstanden. Viele von ihnen waren einstige Schüler die Bindekraft seiner Persönlichkeit, in der sich Souveränität mit Liebenswürdigkeit mischte, ist dabei wohl kaum zu überschätzen. Dazu einige eigene Erinnerungen: September Bei der 1. Internationalen Tagung für meroitistische Forschungen in (ost-)berlin löst sich Leclant, Hauptreferent der Konferenz und längst schon ein berühmter Gelehrter, aus dem Gespräch mit seinen Kollegen. Er geht auf die abseits stehende junge Assistentin aus Leipzig zu, die nie gewagt hätte, ihn anzusprechen, verbeugt sich und stellt sich in seinem exzellenten Deutsch vor: Ich heiße Jean Leclant, komme aus Paris und interessiere mich für meroitische Forschungen, Pyramiden des Alten Reiches und Isiskulte in der Alten Welt. und woran arbeiten Sie?

171 Jean Leclant 171 September Der 2. Internationale Ägyptologenkongress indet in Grenoble statt, Champollions Wirkungsort. Auf der Festsitzung ergreifen Minister, Präfekten und andere hochrangige Autoritäten das Wort und feiern in ihrem Helden sich selbst, die Grande Nation. Der Gastgeber Leclant, eine glänzende Erscheinung im weißen Anzug, präsidiert, ganz Grandseigneur, als Gleicher unter Gleichen. Aber er ist der einzige, der sein Französisch dem Verständnis der Mehrzahl der Teilnehmer anpasst, die nicht Muttersprachler sind. Er wird von allen verstanden und erntet begeisterten Beifall. Januar Frankreichzentrum der universität und Institut français de Leipzig veranstalten eine Vortragsreihe über französische Ausgrabungen in aller Welt. Jean Leclant selbst hat den ägyptologischen Part übernommen und ist mit seiner Gemahlin nach Leipzig gereist. Die äußeren Bedingungen namentlich im ägyptologischen Milieu, überschattet noch von den Einschränkungen der DDR-Zeit und den Turbulenzen des Neuaubaus nach der Wende von 1989, müssen den Weltbürgern provinziell und archaisch vorgekommen sein. Aber sie lassen sich s nicht anmerken, bezaubern alle mit ihrem Charme und bewahren noch nach Jahren den Leipziger Begegnungen ein freundliches Andenken. En dépit d heures bien tragiques comme celles de la guerre, j ai eu la chance extraordinaire de pouvoir accomplir mes rêves de jeunesse, schreibt Leclant dem Präsidenten der Bayerischen Akademie am 18. August 2000, kurz nach seinem 80. Geburtstag. Travailler à des recherches dans des domaines passionants, être associé à de merveilleuses aventures archéologiques, rencontrer tant d amis, de collègues, de disciples qui m ont tant appris et fourni l occasion de tant d échanges fructueux. Ich denke, dieses Résumé seines reichen Lebens gilt auch für die elf Jahre, die ihm danach noch beschieden waren. Elke Blumenthal

172 172 Nachrufe Manfred Mayrhofer Am 31. oktober 2011 verstarb Manfred Mayrhofer in Wien, bald nach Vollendung seines 85. Lebensjahres. Er war seit 1977 korrespondierendes Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Manfred Mayrhofer war einer der Großen seines Faches, der Indogermanistik und Indoiranistik. Seine breiten Interessen reichten sogar über den gesamten Bereich der Sprachwissenschaft hinaus bis zu historischen und wissenschaftsgeschichtlichen Fragestellungen. Geboren 1926 in Linz, studierte er von 1945 bis zu seiner Promotion 1949 Indogermanistik, Vergleichende Semitistik und Philosophie in Graz, wo er sich 1951 auch habilitierte. über seinen Lehrer Wilhelm Brandenstein, mit dem er 1964 gemeinsam ein Handbuch des Altpersischen schrieb, wuchs er im Lauf der Zeit methodisch hinaus, indem er Enthusiasmus und große Arbeitsdisziplin mit einem ofenen Auge für die jeweils innovativsten Strömungen des Faches verband. An der universität Würzburg wurde er im Jahr 1953 Gastdozent, 1958 außerplanmäßiger und 1959 auch schon ordentlicher Professor. Im Jahr 1963 nahm er einen Ruf an die universität Saarbrücken an und 1966 dann an die universität Wien, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 blieb. Die Leistung Manfred Mayrhofers ist durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt worden, von denen hier nur einige genannt seien: Er war Ehrendoktor der university of Illinois, erhielt Ehrenpreise in fünf Ländern, war korrespondierendes Mitglied nicht nur der Akademien in München, Göttingen, Heidelberg und Leipzig, sondern vieler weiterer von den usa bis Moskau und Calcutta sowie von Helsinki bis Mailand. Eng verbunden war er seiner heimischen Akademie in Wien, deren wirkliches Mitglied er 1968 wurde und deren Präsidium er von 1970 bis 1982 angehörte. In Wiener Akademieschriften wurden auch viele seiner Arbeiten publiziert. Die große Zahl von Rezensionen und Bezugnahmen auf diese widerlegt die manchmal geäußerte Meinung, dass in organen wissenschaftlicher Akademien erschienene Arbeiten weniger rezipiert würden als anderswo publizierte. Aus seiner Tätigkeit an der Bayerischen Akademie ist unter anderem seine als Sitzungsbericht 2002, Heft 3 der Philosophisch-historischen Klasse erschienene untersuchung Die Personennamen der Rigveda- SaÇhitā zu nennen. Hier handelt es sich in gewisser Weise um ein indoiranisches Pendant zu seiner Reihe von Publikationen über das altiranische Namengut in der Österreichischen Schwester-Akademie.

173 Manfred Mayrhofer 173 Innerhalb des sehr umfangreichen Œuvres Manfred Mayrhofers besteht die absolut herausragende Leistung in den beiden etymologischen Wörterbüchern zum Altindischen, der für die Indogermanistik wichtigsten Sprache. Nur selten gelingt es ja einem Forscher, ein ausführliches Wörterbuch innerhalb seiner Lebenszeit überhaupt abzuschließen. Mayrhofer dagegen schafte es sogar zweimal, wobei das zweite Werk das erste nicht völlig ersetzt, sondern bis zu einem gewissen Grad komplementär zu diesem ist. Zuerst erschien sein Kurzgefasstes Etymologisches Wörterbuch des Altindischen, das in Wirklichkeit alles andere als kurzgefasst ist, in vier Bänden ( ) und anschließend sein Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen ( ). Durch diese zweimalige Bearbeitung gelangte Manfred Mayrhofer zu seiner Meisterschaft. Gerade im Vergleich mit einer Gruppe von etymologischen Wörterbüchern unterschiedlicher Qualität, die in den letzten Jahren zu zahlreichen indogermanischen Sprachen auf den Markt gekommen sind, werden die Vorteile deutlich: Die Sekundärliteratur ist gründlich, nahezu umfassend und doch in knapper Form berücksichtigt, woraus der Verfasser dann sein eigenes urteil jeweils argumentativ erwachsen lässt und nicht präjudizierend in den Raum stellt. Erstaunlich ist dabei das Gespür Manfred Mayrhofers für die jeweils wahrscheinlichste Lösung. So ist dieses Wörterbuch eines der drei am meisten benutzten Etymologica innerhalb der Indogermanistik geworden und wird es auch noch lange sein. Er hat sich selbst ein fast unsterbliches Denkmal gesetzt. Weitere Arbeiten von zentraler Bedeutung sind seine Sanskrit- Grammatik (1953) und dieselbe mit sprachvergleichenden Erläuterungen (1978) sowie seine Lautlehre innerhalb der Indogermanischen Grammatik (Band I 2, 1986). In dem Band Die Indo-Arier im Alten Vorderasien (1966), der die Personennamen des Mitanni-Reiches betrift, hat er die Existenz von Indoiraniern in Syrien um die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. nachgewiesen. Dazu musste er sich in die Keilschriftforschung einarbeiten, eine nicht gering zu bewertende Leistung. Im von ihm begründeten Iranischen Namenbuch hat er selbst die avestischen und altpersischen Namen beigesteuert. Eine Fülle weiterer Akademieschriften betrift überwiegend ebenfalls iranistische Themen. Viel hat ihn das Verhältnis des Sanskrit zum Indogermanischen beschäftigt, wobei die wissenschaftsgeschichtliche Beobachtung eine Rolle spielte, dass sich das Modell des rekonstruierten Indogermanischen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr vom bezeugten Altindischen entfernt hat. Hier sind Nach hundert Jahren. Ferdinand de Saussures Frühwerk und seine Rezeption durch die heutige Indogermanistik (1981), Sanskrit und die Sprachen Alteuropas. Zwei Jahrhunderte des Widerspiels von Entdeckungen und Irrtümern (1983), Die Hauptprobleme der indogermanischen Lautlehre seit Bechtel

174 174 Nachrufe (2004) und Die Fortsetzung der indogermanischen Laryngale im Indoiranischen (2005) zu nennen. Mayrhofers Ausgewählte kleine Schriften, die ihn vor allem als Indo-Iranisten und Iranisten zeigen, sind von S. Deger-Jalkotzy (Band I, 1979) und R. Schmitt (Band I und II, 1996) ediert. Die zur Edition des Iranischen Namenbuchs von ihm innerhalb der Österreichischen Akademie gegründete Kommission hat sich inzwischen zum Institut für Iranistik entwickelt. Aber Manfred Mayrhofer war nicht nur ein bedeutender Gelehrter und unermüdlicher Arbeiter, sondern auch ein überzeugender Mensch. Kultiviert, verbindlich und hilfsbereit kümmerte er sich in vorbildlicher Weise um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Geschicke des Faches. Es gelang ihm, hochbegabte Schüler und jüngere Kollegen um sich zu sammeln. Von seinem würdigen und zugleich humorvollen Auftreten konnte man sich beispielsweise auf dem Indogermanisten-Kongress in Regensburg im Jahr 1973 ein Bild machen, als er Präsident der Indogermanischen Gesellschaft war. Der Prorektor der dortigen universität hatte in seiner Ansprache geschildert, wie der Kaiser jeweils von Wien aus die Donau herauf zum Reichstag in Regensburg gekommen sei. Manfred Mayrhofer zog in seiner Antwortrede schlagfertig die Parallele zur Gegenwart. Wie seinerzeit der Kaiser, so sei auch er selbst jetzt als Präsident aus Wien die Donau herauf gekommen, zwar nicht zum Reichstag, aber doch zum Kongress. Dieses Bonmot passte so gut zu seiner eindrucksvollen, fast erhabenen Erscheinung, dass es spontanen Beifall gab. So wollen wir Manfred Mayrhofer im Gedächtnis bewahren. Norbert oettinger

175 Ovidio Capitani 175 Ovidio Capitani Der italienische mediävistische Historiker ovidio Capitani, geboren 1930, verstarb am 17. März Seit 2006 gehörte er zum Kreis der korrespondierenden Mitglieder der Akademie. über ein halbes Jahrhundert prägte er die mittelalterliche Geschichtsforschung in Italien. Seine Dissertation 1954 bei dem Historiker Rafaelo Morghen in Rom behandelte die Eucharistielehre des Berengar von Tours, der im 11. Jahrhundert als Ketzer verurteilt worden war. Danach wirkte Capitani zunächst als Redakteur bei der Herausgabe des renommierten Dizionario biográico degli Italiani. Nach der Habilitation in Rom war er von 1959 bis 1968 Professor an der universität Lecce und gelangte dann auf den Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte an der universität Bologna, an der er 35 Jahre bis zur Emeritierung 2003 tätig war. Forschungsschwerpunkt Capitanis war das europäische Hochmittelalter mit geistesgeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Themen. Das mittelalterliche kanonische Recht und die Papstgeschichte waren bevorzugte Forschungsgebiete, außerdem die Geschichte der italienischen Städte und die Gründung der ersten universitäten. Methodische Fragen der Geschichtsforschung beschäftigten ihn immer erneut, so dass er sich auch biographisch mit großen Mediävisten befasste. Als seine Hauptwerke sind die Storia della Italia medievale (1968) und das Buch Medievistica e medievisti nel secondo Novecento (2003) hervorzuheben. In der internationalen mediävistischen Forschung unter Einbeziehung des deutschen Anteils war Capitani überall zu Hause. Eine ihm 2003 gewidmete zweibändige Festschrift enthält Beiträge von Gelehrten aus aller Welt; der zweite Band bringt ausschließlich Arbeiten nichtitalienischer Forscher. Capitani war dem Centro italiano di Studi sull Alto Medioevo in Spoleto eng verbunden, dessen Präsident er von 1988 bis 1997 war. Auf den einzigartigen Tagungen in Spoleto konnte er Jahr für Jahr führende Forscher versammeln, deren Beiträge einschließlich der Diskussionen regelmäßig publiziert wurden. Er war zudem ordentliches Mitglied der zentralen Accademia Nazionale dei Lincei in Rom und Präsident der Accademia delle Scienze in Bologna. Erwähnung verdient schließlich Capitanis große Aktivität im wissenschaftlichen Planungsausschuss und Beirat des Istituto storico italiano per il Medio Evo in Rom. Die traditionell enge Verbindung deutscher und italienischer Mittelalterforschung konnte in der Ära Capitanis erfolgreich fortgesetzt werden; erinnert sei nur an seine enge Verbindung zu Horst Fuhrmann. Peter Landau

176 176 Nachrufe Hans Grauert Am 4. September 2011 verstarb Hans Grauert in Göttingen. Er war einer der weltweit bekannten führenden Mathematiker Deutschlands, der maßgeblich am Aubau der modernen Komplexen Analysis mehrerer Variablen und ihren Verbindungen zur Algebraischen Geometrie und Diferentialgeometrie beteiligt war. Hans Grauert wurde am 8. Februar 1930 in Haren/Ems geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Meppen studierte er im Sommersemester 1949 zunächst an der universität Mainz und ging dann ab Wintersemester 1949/50 an die universität in Münster/Westfalen. Das Mathematische Institut wurde dort vor allem durch Heinrich Behnke, den Begründer der so genannten Münsteraner Schule der Funktionentheorie geprägt. Als Dozent war damals auch Karl Stein dort tätig. unter seinen Mitstudenten waren Friedrich Hirzebruch und Reinhold Remmert, mit dem sich eine jahrzehntelange Zusammenarbeit entwickelte. Es war eine äußerst anregende Atmosphäre. Behnke hatte viele internationale Kontakte, u.a. zu Henri Cartan in Paris, der mehrmals nach Münster kam, und an die ETH Zürich mit Heinz Hopf und Beno Eckmann konnte Grauert ein halbes Jahr an der ETH Zürich verbringen wurde er in Münster mit einer Arbeit über die Charakterisierung der Holomorphiegebiete durch eine vollständige Kählersche Metrik promoviert. Danach wurde er wissenschaftlicher Assistent bei Behnke. 1957/58 verbrachte er eineinhalb Jahre am Institute for Advanced Study in Princeton und 1959 ein halbes Jahr am Institut des Hautes Etudes Scientiiques (IHES) in Paris, wo er u.a. mit Alexander Grothendieck in Kontakt kam, der dort an einem radikalen Neuaubau der Algebraischen Geometrie arbeitete. Nachdem er sich bereits 1957 in Münster habilitiert hatte, wurde Grauert 1959 als Nachfolger des bekannten Zahlentheoretikers und Analytikers Carl Ludwig Siegel auf einen prestigereichen Lehrstuhl an der universität Göttingen berufen. Er blieb Göttingen treu und entfaltete dort eine fruchtbare Lehrtätigkeit. Zahlreiche seiner Schüler wurden später selbst auf Lehrstühle in ganz Deutschland berufen. unterbrochen wurde seine Tätigkeit in Göttingen durch zahlreiche Auslandsaufenthalte als Gastprofessor an verschiedenen universitäten in den usa, in Japan und an der Academia Sinica Peking. Er hatte außerdem eine ständige Einladung an das IHES, die er mehrmals wahrnahm. Sein mathematisches Werk ist umfangreich und vielfältig; eine Auswahl davon ist in zwei Bänden Selected Papers mit Kommentaren

177 Hans Grauert 177 im Springer-Verlag erschienen. Wir können hier nur auf einige Aspekte eingehen. Angeregt durch die Arbeiten von Grothendieck in der Algebraischen Geometrie führte Grauert einen allgemeineren Begrif des komplexen Raumes ein, dessen Strukturgarbe auch nilpotente Elemente enthalten kann, und verwendet diesen Begrif erfolgreich beim Beweis des Satzes über die Kohärenz von Bildgarben bei eigentlichen holomorphen Abbildungen. Dieser Satz, dessen Beweis technisch äußerst aufwändig ist, ist heute fundamental für viele Bereiche der komplexen Analysis, z.b. der von Grauert erstmals in Angrif genommenen Theorie der Deformationen komplexer Räume mit Singularitäten, wo die von Kodaira und Spencer im singularitäten-freien Fall benutzten potentialtheoretischen Methoden nicht mehr anwendbar sind. Eine andere Meisterleistung von Grauert ist seine Verallgemeinerung des so genannten okaschen Prinzips auf Faserbündel über Steinschen Räumen mit beliebigen Lieschen Gruppen als Strukturgruppe. Dieses Prinzip besagt, dass Hindernisse für die Konstruktion von analytischen objekten, z.b. holomorphen Schnitten in Faserbündeln, rein topologischer Natur sind, und somit der Analyse leichter zugänglich sind. (Der klassische, von K. oka behandelte Fall bezog sich auf die Konstruktion von analytischen Funktionen zu vorgegebenen Null- und Polstellenmengen in Holomorphiegebieten.) Das okasche Prinzip von Grauert gab zu zahlreichen Anwendungen und Verallgemeinerungen Anlass. In einer Reihe von Arbeiten behandelt Grauert komplexe Mannigfaltigkeiten und Räume, die plurisubharmonische Ausschöpfungsfunktionen besitzen, sowie Verallgemeinerungen davon. Dabei ergaben sich zum Teil überraschende Anwendungen auf die Algebraische Geometrie, die Einbettung reell-analytischer Mannigfaltigkeiten in den n- dimensionalen Euklidischen Raum sowie (in Zusammenarbeit mit A. Andreotti) auf Funktionenkörper automorpher Funktionen. Aus der Zusammenarbeit mit Remmert sind besonders erwähnenswert: eine Arbeit über Bilder und urbilder analytischer Garben, die 1958 (in deutscher Sprache) in den Annals of Mathematics, der bedeutendsten amerikanischen mathematischen Fachzeitschrift erschienen ist; eine Arbeit mit dem Titel Komplexe Räume in den Mathematischen Annalen, in der die Autoren u.a. beweisen, dass die von Behnke und Stein deinierten komplexen Räume mit den normalen komplexen Räumen im Sinne von H. Cartan übereinstimmen, sowie drei fundamentale Monographien zur Funktionentheorie mehrerer Veränderlichen, von denen der Band Theory of Stein spaces in der Reihe Classics in Mathematics im Springer-Verlag 2008 neu aufgelegt wurde. Die Anerkennung der Leistungen von Grauert spiegelt sich auch darin, dass er dreimal zu einem Hauptvortrag auf dem nur alle vier Jahre stattindenden Internationalen Mathematiker-Kongress (Edinburgh 1958, Stockholm 1962, Moskau 1966) eingeladen wurde. Viele

178 178 Nachrufe Jahre lang war Grauert, zusammen mit Karl Stein und Reinhold Remmert, organisator der jährlich stattindenden internationalen Tagung über Funktionentheorie mehrerer Variablen am Mathematischen Forschungsinstitut in oberwolfach. Er war auch fast 30 Jahre lang Mitherausgeber der Mathematischen Annalen. Grauert erhielt zahlreiche Ehrungen. Die universitäten Bayreuth, Bochum und Bonn verliehen ihm die Ehrendoktorwürde war er der erste Preisträger des an der universität Erlangen verliehenen von- Staudt-Preises, 2008 erhielt er die Cantor-Medaille der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Er war Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina Halle, der Akademien in Mainz, Catania und der Academia Europea London. Der Bayerischen Akademie der Wissenschaften war er seit 1991 als korrespondierendes Mitglied verbunden. otto Forster

179 Friedrich Hirzebruch 179 Friedrich Hirzebruch Friedrich Ernst Peter Hirzebruch war ein herausragender Mathematiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Fähigkeiten als Wissenschaftsorganisator waren für den Wiederaubau und die Plege internationaler Beziehungen deutscher Mathematiker nach dem Zweiten Weltkrieg von entscheidender Bedeutung. Friedrich Hirzebruch wurde 1927 im westfälischen Hamm als ältestes von vier Kindern des Mathematiklehrers Dr. Fritz Hirzebruch und seiner Frau Martha Holtschmidt geboren. Die Diskussionen mit dem Vater (der auch Mathematiklehrer von Karl Stein war) und dessen mathematische Bibliothek weckten schon früh seine Begeisterung für die Mathematik zog man seine ganze Klasse als Flakhelfer bei seiner Heimatstadt ein, der unterricht geschah vor ort. Im März 1945 wurde er Soldat, wurde im April 1945 im Ruhrkessel gefangen genommen und in das Rheinwiesenlager bei Remagen verbracht. Am 1. Juli 1945 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, begann er im November mit dem Studium der Mathematik, Physik und Mathematischen Logik an der universität Münster, deren Gebäude zum großen Teil zerstört waren. Heinrich Behnke, einer der Väter der mehrdimensionalen komplexen Analysis, versammelte die Mathematik-Studenten alle drei Wochen in einem Hörsaal und entließ sie nach der Vorlesung bzw. Diskussion der übungen mit neuen übungen für drei Wochen. Bald wurde die Situation besser. Als Karl Stein 1946 als Dozent zur Fakultät stieß, hatte Hirzebruch bei den Bahnfahrten nach Hause einen Gesprächspartner, mit dem er komplexe Analysis diskutieren konnte. Die Teilnahme an einem vierwöchigen Landeinsatz deutscher Studenten in der Schweiz führte Hirzebruch zu einer Begegnung mit dem Topologen Heinz Hopf, die ein Stipendium und ein dreisemestriges Studium an der ETH Zürich in den Jahren 1949 und 1950 zur Folge hatte. In dieser Zeit entstand durch Anregungen von Hopf seine Dissertation über vierdimensionale Riemannsche Flächen mehrdeutiger analytischer Funktionen von zwei komplexen Veränderlichen, die er im Juni 1950 nach Münster mitbrachte. Im Juli 1950 war Hirzebruch mit 22 Jahren promoviert, Erstgutachter war Behnke, Zweitgutachter Hopf. Diese Arbeit, in zwei Teilen in den Mathematischen Annalen 1951/53 erschienen, ist bereits charakteristisch für einen zentralen Zug im mathematischen Lebenswerk von Hirzebruch: Es geht um Beziehungen zwischen komplexer Analysis, algebraischer Geometrie und Topologie. Ein Vortrag auf einer Jahrestagung der Deutschen Mathematiker- Vereinigung (DMV) in Erlangen führte 1950 zu einer Anstellung als

180 180 Nachrufe wissenschaftlicher Assistent bei otto Haupt und Georg Nöbeling in Erlangen heiratete Hirzebruch Ingeborg Spitzley, die ihm nicht nur drei Kinder gebar, sondern zeitlebens seine treue Begleiterin und Weggefährtin war. Im gleichen Jahr ging Hirzebruch für zwei Jahre an das Institute for Advanced Study in Princeton, das Mekka der theoretischen Mathematik, wo sein Blickfeld durch rege Kontakte zu Donald Spencer, Kunihiko Kodaira und Armand Borel deutlich erweitert wurde; insbesondere lernte er die modernen Methoden und Begrifsbildungen der Algebraischen Geometrie kennen wie kohärente Garben, Vektorbündel und charakteristische Klassen. Während der Zeit in Princeton wurden auch neue Methoden aus Frankreich bekannt: in der Topologie die Kobordismus-Theorie von René Thom, in der komplexen Analysis die kraftvollen Ansätze von Henri Cartan und Jean-Pierre Serre. Die Früchte des Aufenthaltes in Princeton sind mannigfach: Schon 1953 bewies Hirzebruch seinen Signatursatz, der die Signatur einer kompakten orientierten Mannigfaltigkeit von durch 4 teilbarer Dimension durch die Pontrjaginklassen ausdrückt hier tauchen die Bernoullizahlen erstmals in der Topologie auf. Serre stellte dieses Ergebnis samt einigen verwandten alsbald im Séminaire Bourbaki vor. Eine Vermutung von Hirzebruch ließ Serre als ofenes Problem übrig: die Gleichheit von arithmetischem Geschlecht und Todd-Geschlecht für glatte projektive Varietäten. Am Ende des Jahres 1953 konnte Hirzebruch dieses Problem lösen, indem er den Satz von Riemann-Roch, bisher ein zentrales Werkzeug in der Theorie der algebraischen Kurven und Flächen, auf projektive komplexe Mannigfaltigkeiten beliebiger Dimension verallgemeinerte wohl sein berühmtestes Resultat in der Mathematik. Die sich ergebende Formel von Hirzebruch-Riemann- Roch verbindet wieder analytisch-algebraische und topologische Invarianten einer komplexen projektiven Mannigfaltigkeit. Hirzebruchs Vortrag darüber auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Amsterdam 1954 erregte großes Aufsehen. Mit diesem bahnbrechenden, bis heute fundamentalen Resultat habilitierte sich der 27jährige Hirzebruch 1955 in Münster erschien die Habilitationsschrift Neue topologische Methoden in der algebraischen Geometrie als Buch, wohl das wissenschaftlich einlussreichste der vielen Bücher von Hirzebruch. Es wurde in die englische, japanische und russische Sprache übersetzt und hatte entscheidenden Einluss auf die Weiterentwicklung der Algebraischen Geometrie, der Diferentialtopologie und der Globalen Analysis. Nach einem einjährigen Aufenthalt als Assistant Professor an der Princeton university wurde Hirzebruch 1956 als ordinarius für Mathematik an die universität Bonn berufen, auf den dritten, neu geschafenen Lehrstuhl neben Wolfgang Krull und Ernst Peschl. An dieser universität ist Hirzebruch geblieben, trotz zahlreicher Rufe (Göttingen, Chicago, MIT, Berlin, München, Zürich, Heidelberg, Berkeley, Princeton u.a.). Er nutzte diese

181 Friedrich Hirzebruch 181 Rufe, um Bonn zur deutschen Top-universität auf dem Gebiet der Theoretischen Mathematik zu machen bis heute kann ihr keine andere universität in Deutschland diesen Rang streitig machen. Zunächst erhielt Hirzebruch, der eine mit dem Institute for Advanced Study in Princeton vergleichbare Atmosphäre in Bonn schafen wollte, Geld für eine Gastprofessur (1957 Nicolaas Kuiper, 1958 Raoul Bott) und für eine Arbeitstagung. Die Redner der ersten Arbeitstagung 1957 waren neben Hirzebruch Michael Atiyah, Hans Grauert, Alexander Grothendieck, Nicolaas Kuiper und Jacques Tits. Mit Atiyah entwickelte sich daraus eine intensive Zusammenarbeit, z.b. bei der Begründung der topologischen K-Theorie, die sich in neun gemeinsamen Arbeiten von Atiyah und Hirzebruch niederschlug. Die seitdem jährlich stattindenden Bonner Arbeitstagungen ziehen die besten Mathematiker der Welt an, sie sind ein Quell für zahllose Begegnungen und internationale Kooperationen. Hirzebruch war ein wunderbarer Gastgeber, seine Kontaktfreudigkeit und anspornende Anteilnahme an den mathematischen Arbeiten anderer blieb ihm zeitlebens erhalten richtete die DFG in Bonn (neben einem SFB für angewandte Mathematik) den Sonderforschungsbereich Theoretische Mathematik ein, dessen Sprecher bis zum Auslaufen des SFB im Jahr 1985 Hirzebruch war. Aus diesem SFB ging 1980/82 das erste Max-Planck-Institut für Mathematik hervor. Jahr für Jahr ziehen nun Gastforscher aus aller Welt nach Bonn, um hier arbeiten zu dürfen. Bis zum Alter von 68 Jahren, also bis 1995, war Hirzebruch einziger Direktor des Max-Planck-Instituts, aber auch danach war er regelmäßiger Gast. Seine Professur an der universität Bonn hatte er schon im Februar 1993 aufgeben müssen, was ihm weniger geiel. Denn er war nicht nur ein überall gern gesehener Forscher und eindrucksvoller Gastredner, sondern auch ein begeisterter und begeisternder Hochschullehrer für Studenten jeden Semesters. Generationen von Mathematikstudenten schwärmen von seinen Vorlesungen, bei seinem Abschied als Hochschullehrer feierten ihn seine Studenten durch zahlreiches Kommen und eine Dankrede. unter seinen über 50 Doktoranden indet man zahlreiche Hochschullehrer im In- und Ausland, auch in herausgehobenen Positionen als Leiter mathematischer Forschungsinstitute. Das Ansehen und das ruhig abwägende urteil Hirzebruchs haben dazu geführt, dass er nicht nur als Lehrer und Forscher (mit mehr als zehn Büchern und zwei Bänden Gesammelte Abhandlungen, die einen Teil seiner rund 100 wissenschaftlichen Abhandlungen enthalten) tätig war, sondern auch in der Wissenschaftsorganisation ein großes Arbeitspensum bewältigen musste. Die Strukturkommissionen, wissenschaftlichen Beiräte, Berufungskommissionen, Auswahlausschüsse und Programmkomitees, an denen er beteiligt war, sind zahllos, er war Fachgutachter und Senatsmitglied der DFG und Herausgeber

182 182 Nachrufe internationaler Zeitschriften. Er war für zwei Jahre Dekan seiner Bonner Fakultät und zweimal Vorsitzender der DMV: Das erste Mal wurde er auf der Jahrestagung der DMV 1961 in Halle gewählt, der letzten gemeinsamen Tagung der Mathematiker in BRD und DDR, kurz nach dem Mauerbau. Die erste Präsidiumssitzung musste er zweifach organisieren, für einen Teil in ostberlin, für den anderen Teil in Westberlin. Bald wurde die Mathematische Gesellschaft der DDR gegründet, die Zusammenarbeit der Mathematiker beider deutscher Staaten weiter erschwert. Hirzebruch konnte immerhin als Mitglied der Leopoldina (seit 1963) regelmäßig in die DDR einreisen und Kontakte wahrnehmen. 30 Jahre später sollte er nach dem Fall der Mauer 1989 die beiden mathematischen Gesellschaften zusammenführen, was ihm gegen einigen Widerstand im Westen gelang. In diese zweite Amtszeit als Vorsitzender der DMV fällt auch die Feier des 100jährigen Bestehens der DMV in Bremen Von 1990 bis 1994 war Hirzebruch Präsident der European Mathematical Society. Als 1998 der Internationale Mathematikerkongress erstmals nach den Kriegen wieder in Deutschland stattfand, sprach Hirzebruch als Ehrenpräsident dieses Kongresses in seiner Eröfnungsrede von Schuld, Terror und Vertreibung in der Nazizeit. Die Ehrungen für sein Lebenswerk sind so zahlreich wie seine Tätigkeiten. Die Anzahl seiner Ehrendoktorate im In- und Ausland ist zweistellig. Er war Mitglied vieler ausländischer Akademien und der meisten deutschen Akademien, so seit 1987 korrespondierendes Mitglied unserer Akademie. Von sonstigen Ehrungen seien nur einige aufgeführt: 1988 erhielt er in Israel den prestigereichen Wolf-Preis, 1991 wurde er in den orden Pour le mérite gewählt, 1993 erhielt er das Große Verdienstkreuz mit Stern, 2004 die Georg-Cantor-Medaille der DMV. Am Pingstsonntag 2012 verstarb Friedrich Hirzebruch unerwartet nach einem Sturz. Keiner, der ihn kannte, wird ihn vergessen; doch das Gedenken an ihn wird unsere Generation überdauern. Wulf-Dieter Geyer

183 Heinz A. Staab 183 Heinz A. Staab Am 29. Juli 2012 ist unser korrespondierendes Mitglied Heinz A. Staab im Alter von 86 Jahren in Berlin verstorben. Heinz A. Staab war von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996 Direktor am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg und von 1984 bis 1990 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Heinz A. Staab studierte Chemie in Marburg und Tübingen und wurde 1953 in Heidelberg promoviert. Während seines Post-Doktorates am MPI in Heidelberg bei dem Chemienobelpreisträger Richard Kuhn studierte er noch Medizin und schloss 1960 mit der Promotion zum Dr. med. ab. Nach Extraordinariat und ordinariat an der universität Heidelberg wurde er 1974 in die MPG berufen. Jedem Studenten wurde der Name Heinz A. Staab durch den Bestseller Einführung in die Theoretische organische Chemie bekannt, der 1959 erstmals erschien, dem dann aber noch mehrere Neuaulagen folgten. Dieses Werk war zu seiner Zeit nicht nur höchst aktuell, sondern brachte in didaktisch und sprachlich hervorragender Weise dem organischen Chemiker die moderne Denkweise der Physikalischen Chemie nahe. Die Möglichkeiten, die molekulare Dynamik organischer Moleküle durch NMR-Spektroskopie zu erforschen, verbanden den Schreiber dieses Nachrufes mit dem Forscher Staab sowohl durch die gemeinsamen Interessen auf diesem Gebiet als auch durch Kurse für fortgeschrittene Studenten in Freiburg. Ein entscheidender Beitrag zur Synthesechemie gelang Staab schon in den 1950er Jahren durch die Entwicklung von Carbodiimidazol als Phosgenersatz, das mittlerweile in Tausenden von Arbeiten erfolgreich eingesetzt wurde und wird. Diese Aktivierung spielt letztlich in abgewandelter Form eine Rolle bei der Aktivierung von Carbonsäuren, zum Beispiel in der Peptidsynthese. Ein weiteres Arbeitgebiet soll hier nicht unerwähnt bleiben: die synthetischen und strukturellen untersuchungen von aromatischen Verbindungen, speziell die Abgrenzung von benzoider und annulenoider Aromatizität. Ein Highlight war die Synthese des Superbenzols Kekulen, das man heute in den meisten Lehrbüchern der organischen Chemie indet. Viele neue benzannelierte makrozyklische Systeme wurden charakterisiert und u.a. mit Hilfe der NMR-Spektroskopie auf Aromatizität geprüft. Daneben wurden aber auch Röntgenstrukturen zum Verständnis der molekularen Eigenschaften herangezogen. Ein besonderes Augenmerk richtete Staab auf ixierte Strukturen, in denen durch Kondensation von Ringen oder durch Brücken eine feste

184 184 Nachrufe Anordnung erzwungen wird. So wurden die Abweichungen von der Planarität durch Verzerrung in den Cyclophanen studiert. Die durch die Verbrückung versteiften Strukturen waren ideale objekte zur untersuchung der Strukturabhängigkeit von elektronischen Wechselwirkungen (wie Charge-Transfer oder photochemische Elektronenübertragung). Durch die von Staab und seinen Mitarbeitern synthetisierten homologen Reihen gelang es, die Abhängigkeit der Elektronentransfergeschwindigkeit von der thermodynamischen Triebkraft zu messen. Durch diese zusammen mit Frau Michel-Beyerle aus München durchgeführten untersuchungen legte Heinz A. Staab die Basis zur experimentellen überprüfung der 1992 mit dem Nobelpreis gewürdigten Markus-Theorie der Elektronenübertragung in Redoxsystemen. Es ist unmöglich, das umfangreiche Werk von Heinz A. Staab hier annähernd vollständig aufzuführen. Er stand mit seinen Fragestellungen an vorderster Front der Wissenschaft und verstand es, die Spezialisierungen in den Fächern organische Chemie, Physikalische Chemie und Physik zu überwinden. Seine über 340 Publikationen bestechen durch die Klarheit der Darstellung, die konsequente Verfolgung der Zielsetzung und die kritischen Diskussionen. Ein besonderer Genuss waren auch seine Vorträge, in denen seine Kompetenz, seine didaktischen Fähigkeiten und die Klarheit seiner Sprache immer überzeugten. Eine Würdigung des Lebenswerkes von H. A. Staab kann sich nicht auf die wissenschaftlichen Leistungen beschränken. Sein ganzes Leben lang widmete er sich auch der Förderung der Wissenschaft. So war er von 1976 bis 1979 Mitglied des Wissenschaftsrates der Bundesrepublik Deutschland, von 1984 bis 1990 Präsident der Max-Planck- Gesellschaft, 1984 bis 1985 Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und 1994 bis 1996 Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Seit 1992 war er auch Mitglied der Leopoldina. unter seinen Auszeichnungen sind die Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts in Rehovot (Israel), die Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der GDCh und die Adolf-von-Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft zu erwähnen. Staab war auch korrespondierendes Mitglied der Österreichischen und der Russischen Akademie der Wissenschaften. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland. Als Max-Planck-Präsident setzte er sich für die Aufklärung der Rolle der Wissenschaft in Nazi-Deutschland ein. Die vielfältigen Aufgaben und die Tätigkeit als Forscher und Wissenschaftspolitiker konnte Heinz A. Staab nur wahrnehmen, weil er eine Stütze in seiner Frau Dr. Ruth Staab hatte, die ihm zwei Kinder schenkte. Wir verlieren mit Heinz A. Staab einen herausragenden Wissenschaftler, eine Leitigur der deutschen Wissenschaft und einen engagierten und liebenswerten Menschen. Horst Kessler

185 Itzchak Parnas 185 Itzchak Parnas Itzchak Parnas wurde 1935 in Jerusalem geboren. Er stammte aus einer alten sephardischen Familie: Seine Vorfahren waren nach der Vertreibung aus Spanien 1492 nach Jerusalem gewandert und dort ansässig geblieben. Der Name Parnas bezeichnet den Vorsteher einer jüdischen Gemeinde. In Itzchaks früher Jugend war Palestina britisches Mandat, Juden und Araber lebten in Jerusalem miteinander, und Itzchak sprach im täglichen umgang auch Arabisch. (In der Familie sprach man auch noch das aus Spanien stammende Ladino.) Er erlebte den unabhängigkeitskrieg im belagerten Jerusalem und 1948 die Gründung des Staates Israel, danach den arabisch-israelischen Krieg 1948/49. Er leistete Militärdienst und nahm am Sechstagekrieg 1967 teil. Ab 1958 studierte Itzchak Parnas an der Hebrew university Zoologie, Chemie und Physiologie und schloss 1963 mit dem Ph. D. in Physiologie ab. Während des Studiums forschte er im Labor des Zoologen F. Bergmann, einem der vielen aus Deutschland vertriebenen jüdischen Wissenschaftler der Hebrew university. Das erste Arbeitsgebiet war die Wirkungsweise des Ichthyotoxins eines Flagellaten. Während des Studiums traf er seine spätere Frau Hanna, die ebenfalls Zoologie, mit dem Schwerpunkt Biochemie, studierte. Hanna und Itzchak Parnas bekamen drei Kinder. Als diese alt genug waren, unterstützte Parnas seine Frau energisch beim Wiedereinstieg in die Wissenschaft. Sie wurde 1988 Full Professor der Neurobiologie an der Hebrew university. In einem Teil ihrer Forschungsprojekte kooperierte sie mit ihrem Ehemann. Hanna und Itzchak Parnas wurden zusammen Ehrendirektoren der Fakultät für Medizin der Tu München. Nach der Pharmakologie begann Itzchak Parnas, sich der Neurobiologie zuzuwenden. Erste Erfahrungen sammelte er als Postdoc und Fulbright-Fellow von 1963 bis 1966 in den usa bei den führenden Invertebraten-Neurobiologen B. C. Abbott und C. A. G. Wiersma (urbana, Ill; Pasadena, Cal). Mit dieser Forschergruppe, später vor allem mit H. Atwood, folgten mannigfache untersuchungen an Krebsen und Pfeilschwanzkrebsen (Limulus), einem urtümlichen marinen Arthropoden. Krebse sind ein viel gebrauchtes Versuchstier der Neurobiologen. Schon im 19. Jahrhundert wurde zuerst am Krebsmuskel die synaptische Hemmung entdeckt, die unterdrückung einer postsynaptischen Erregung, hier einer Muskelkontraktion, durch Aktivierung einer hemmenden Nervenfaser. Die Muskeln der Arthropoden werden durch nur ein bis zwei erregende Nervenfasern (Axone) und ein bis zwei

186 186 Nachrufe hemmende Axone innerviert, deren Zusammenspiel die Stärke der Kontraktion kontrolliert. Die einzelnen Axone können im Experiment separat durch elektrische Reize aktiviert werden, das Ergebnis wird postsynaptisch am Muskel registriert. Itzchak Parnas klärte mit seinen Partnern Innervationsmuster und Interaktionen der verschiedenen Axone auf. Ähnliche untersuchungen folgten an peripheren und Herzmuskeln der Pfeilschwanzkrebse. Erwähnt werden muss auch die Zusammenarbeit mit D. Armstrong und F. Strumwasser in Pasadena 1972, in der ein Schrittmacher-Neuron der Meeresschnecke Aplysia synaptisch moduliert wurde. Kurze Aktivierung eines Axons, das mit dem Schrittmacher-Neuron eine erregende Synapse bildet, konnte die Erregungsfrequenz des Neurons für viele Stunden deutlich erhöhen. Dies ist ein frühes Beispiel für eine Langzeit-Potenzierung (LTP), die allgemein für die Einleitung von Gedächtnis-Funktionen verantwortlich gemacht wird. Kurze Aktivierung eines hemmenden Axons konnte die Schrittmacher-Funktionen für Stunden bremsen. An der Hebrew university wurde Itzchak Parnas 1966 zum Lecturer, 1971 zum Associate Professor und 1975 zum Professor of Neurobiology ernannt. Er bildete eine große Zahl von Doktoranden aus. Das wichtigste Versuchstier wurde eine Schabe (Periplaneta americana), an der erregende und hemmende Axone eingehend charakterisiert wurden. Wie bei allen Insekten werden die Muskeln der Schabe von einigen wenigen Axonen innerviert (menschliche Muskeln von Hunderten). Häuig innerviert auch ein Axon mehrere Muskeln, was die separate Kontrolle der verschiedenen Muskeln eigentlich unmöglich macht. Itzchak Parnas fand, dass an Verzweigungen dieser Axone die Information diferentiell weitergeleitet werden kann, die Verzweigungen wirken als Frequenzweichen. Bei hohen Frequenzen der Erregungen blockiert deren Fortleitung in den schwächeren Zweig, und der entsprechende Muskel wird von der Aktivierung ausgeschlossen. Die Biophysik der Fortleitung der Erregung an einer Axonverzeigung wurde analysiert und modelliert. Der Autor des Nachrufes lernte Itzchak Parnas 1970 in den usa kennen. Es ergab sich eine etwa 30jährige Zusammenarbeit in Jerusalem, Eilat und München mit 28 gemeinsamen Publikationen. Generalthema war die Funktion von erregenden und hemmenden Synapsen an Muskeln von Krebsen, Fröschen und Mäusen. Die gemeinsamen Projekte wurden von der Volkswagen-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, im Minerva-Programm gemeinsam mit dem israelischen Forschungsministerium inanziert. untersucht wurden beispielsweise die Folgen der enzymatischen Zerstörung einzelner Krebsaxone auf die Funktion benachbarter Axone, oder die Frequenzabhängigkeit der synaptischen übertragung, deren Abhängigkeit von den extrazellulären Ionenkonzentrationen oder von der Stärke der überträgerstof-freisetzenden Depolarisationen der präsynaptischen

187 Itzchak Parnas 187 Nervenendigung. Quantitative Modelle der synaptischen übertragung, besonders der Bindungskinetik der überträgerstofe an postsynaptische Rezeptoren, wurden erstellt. Benachbarte Forschungsfelder wurden mit Doktoranden oder anderen Kooperationspartnern bearbeitet. Insgesamt publizierte Itzchak Parnas 130 experimentelle Arbeiten, viele gemeinsam mit seiner Frau Hanna. Er wurde weitbekannt als Pionier der Neurobiologie in Israel, einem dort jetzt sehr aktiven und fruchtbaren Zweig der Wissenschaft. Seine Erfolge und Kooperationen strahlen auf die Neurobiologie der usa und Deutschlands aus. Neben der experimentellen Wissenschaft war Itzchak Parnas ein einlussreicher Wissenschaftsmanager. Er war verdienstvoller Dekan des naturwissenschaftlichen (Science and Mathematics) Campus der Hebrew university und eine Zeitlang Berater des israelischen Wissenschaftsministers. Er war Mitglied verschiedener Leitungsgremien der universität, Direktor des Meeresbiologischen Instituts in Eilat und des otto Loewi Minerva Centers in Jerusalem und Eilat. Er war ein begeisternder Lehrer seiner Studenten und Doktoranden entwickelte er ein neues Konzept zur unterstützung des gymnasialen unterrichts in den Naturwissenschaften. Dieser unterricht wird in Israel wenig durch experimentelle Projekte der Schüler ergänzt. Parnas fand einen Sponsor und baute ein Lehrgebäude mit moderner experimenteller Ausstattung, das Belmonte High School Student Laboratory Center. Das Center bietet Schulen auch arabischen in Jerusalem und umgebung mit ihren Lehrern Experimentierkurse an, die von wissenschaftlichem Personal des Centers betreut werden. Die Schüler kommen für einen Tag und machen Experimente, sequenzieren z.b. ein Protein oder leiten mit Mikroelektroden das Membranpotential einer Muskelzelle ab. Das Center, dessen Direktor Itzchak Parnas war, erfreut sich regen Zuspruchs und wird nachgeahmt. Itzchak Parnas war eine warme, impulsive und mitreißende Persönlichkeit. Außerdem konnte er gut kochen und genoss gute Küche. Als er einmal im israelischen Fernsehen schaukochte, waren am nächsten Tag die angegebenen Zutaten in den Supermärkten ausverkauft. Trotz eines langjährigen Krebsleidens hat Itzchak Parnas bis kurz vor seinem Tode mit seinen Studenten und Mitarbeitern geforscht. Auch ich habe einen guten Freund verloren. Josef Dudel

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189 189 Neuwahlen In der Plenarsitzung am 15. Februar 2012 wurden gewählt: zu ordentlichen Mitgliedern in der Philosophisch-historischen Klasse SallaBerger Walther, o. Professor für Assyriologie, universität München Wirsching Andreas, o. Professor für Neuere und Neueste Geschichte, universität München in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Borst Alexander, Professor für Neurobiologie, Direktor am Max- Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried Zinth Wolfgang, o. Professor für Physik, universität München zu korrespondierenden Mitgliedern in der Philosophisch-historischen Klasse Coleman Kathleen, James Loeb Professor of the Classics, Harvard university NussBaum Martha C., Professorin für Recht und Ethik, university of Chicago Walther Gerrit, o. Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit, universität Wuppertal

190 190 Neuwahlen in der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Amrhein Nikolaus, em. o. Professor für Planzenbiochemie und -physiologie, Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich Hatt Hanns, o. Professor für Zoologie, universität Bochum Mehlhorn Kurt, Professor für Informatik, Direktor am Max-Planck- Institut für Informatik, Saarbrücken Reissig Hans-ulrich, o. Professor für Chemie und Biochemie, Fu Berlin Zeil Jochen, Professor für Ecological Neuroscience, Australian National university Canberra

191 191 Würdigungen der neuen Mitglieder Walther Sallaberger Walther Sallaberger wurde am 30. April 1963 in Innsbruck geboren. Nach einem Studium von Sprachen und Kulturen des alten orients und der Klassischen Archäologie in Innsbruck wurde er 1992 in München mit einer summa cum laude- Dissertation Der kultische Kalender der ur III- Zeit promoviert habilitierte er sich in Leipzig mit der pragmalinguistischen Studie Wenn du mein Bruder bist. Interaktion und Textgestaltung in altbabylonischen Alltagsbriefen. Zuvor hatte er Lehraufträge in Bern wahrgenommen und sich am Aubau des Altorientalischen Instituts der universität Leipzig beteiligt erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Assyriologie der universität München (Nachfolge D. o. Edzards). Dazu versah er Gastdozenturen an den universitäten Venedig, oxford, Venice International university und Rom, die ihm aufgrund seiner bald erreichten internationalen fachlichen Wertschätzung angetragen worden waren. Seinem Department für Kulturwissenschaften und Altertumswissenschaften diente er von 2005 bis 2007 als Direktor und seiner Fakultät von 2007 bis 2009 als Dekan, jeweils in München. Seit 2004 ist Sallaberger kompetentes Mitglied der Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Gegenwärtig umfasst Sallabergers Œuvre acht Monographien, ca. 60 Aufsätze, 17 profunde und überwiegend ausführliche Lexikonartikel im Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie, 13 solche im Neuen Pauly. Enzyklopädie der Antike und anderen Nachschlagewerken sowie 16 Rezensionen. Dieser erstaunlichen numerischen Zwischenbilanz steht nun nicht etwa das Wort des jüngeren Plinius entgegen, es komme auf Gewichtiges, nicht auf Vielerlei (multum non multa) an; für Sallabergers Publikationen wäre das Diktum vielmehr abzuwandeln in et multum et multa Gewichtiges und Vielseitiges.

192 192 Würdigungen Fachliche Schwerpunkte von Sallabergers vorwiegend innovativen Arbeiten sind folgende: Geschichte (Chronologie, Politik und Sozialgeschichte), Alltags- und materielle Kultur, Sprachwissenschaft (mit Text- und Pragmalinguistik), keilschriftliche Literatur und Paläographie sowie Religion und urkundenlehre des Sumerischen und Altbabylonischen. In diesem Rahmen lässt Sallaberger eine bemerkenswerte Vielfalt von Fragestellungen, sachadäquaten Methoden und Ergebnissen erkennen. Das galt z.b. schon für seine Dissertation, in der er trotz Fehlens eines Wörterbuches und einer verbindlichen Grammatik des Sumerischen durch philologische Akribie und mit Spürsinn Tausende von Wirtschaftsurkunden der ur III-Zeit ( Jh. v. Chr.) untersucht und ausgewertet hat. Mit der eingangs erwähnten Habilitationsschrift gelang es ihm, der Altorientalistik mit Gesprächsanalyse, Hölichkeitsund Argumentationstheorie einen Zugang zu einer zeitlich und kulturell entlegenen Brieliteratur zu eröfnen. Seine heuristischen Fähigkeiten kamen auch seinen zahlreichen sonstigen Arbeiten zugute. So beispielsweise seiner ur III-Zeit von 1999, der ersten adäquaten Geschichte dieser Epoche, seinem 2000 veröfentlichten Aufsatz Das Erscheinen Marduks als Vorzeichen oder seiner Monographie Das Gilgamesch-Epos. Mythos, Werk und Tradition (München 2008), wo er u.a. eine während der langen Entwicklungsgeschichte des Epos aufgekommene inhaltliche Besonderheit aufzeigen konnte. Ähnliche Qualitäten eignen vielen weiteren seiner Schriften. An der europäischen Mission (Ausgrabung) am Tall Baydar (Syrien) hat Sallaberger als Epigraphiker teilgenommen. Seit 2002 ist er Leiter des deutschen Kontingents. Mit Hilfe der von ihm weiterentwickelten paläographischen Methode Edzards ediert er soweit die derzeitigen politischen Verhältnisse es zulassen die dortigen umfangreichen Tontafelfunde unter Beigabe ihrer inhaltlichen Erschließung. Seit 2001 wirkt Sallaberger ferner als Herausgeber der international renommierten Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie sowie als Mitherausgeber mehrerer sonstiger Fachzeitschriften.

193 Andreas Wirsching 193 Andreas Wirsching Andreas Wirsching, geboren am 19. Mai 1959, studierte ab 1977 Geschichte und Evangelische Theologie an der Freien universität Berlin und in Erlangen, wo er 1984 den Magistergrad erwarb. Anschließend war er Stipendiat der Bayerischen Graduiertenförderung und des Deutschen Historischen Instituts London. Hier galt sein Interesse der Frage, wie es dazu kommen konnte, dass sich 1832 die politische Elite Englands mit der vom unterhaus beschlossenen Erweiterung seiner Wählerbasis anscheinend selbst entmachtet hat. In der Arbeit Parlament und Volkes Stimme. unterhaus und Öfentlichkeit im England des frühen 19. Jahrhunderts, mit der er 1988 in Erlangen promoviert wurde, entwickelte er, auf intensives Quellenstudium gestützt, originelle Thesen zur Rolle der sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in einer Vielzahl neuer Medien herausbildenden öfentlichen Meinung und des zunehmenden Gewichts außerparlamentarischer Kräfte, die zu einem wesentlichen Teil durch die Reform in das bestehende ordnungsgefüge eingebunden wurden. Von 1989 bis 1992 war Andreas Wirsching wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris, von 1992 bis 1996 am Institut für Zeitgeschichte München. In Paris nutzte er die Chance der Zugänglichkeit französischer Quellen, um das Fundament zu seinem Buch Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich /39. Berlin und Paris im Vergleich zu legen. Angrife auf die parlamentarische Demokratie bis hin zum Bürgerkrieg waren nach dem Ersten Weltkrieg gemeineuropäische Phänomene. Indem Wirsching die Entwicklung der äußersten Linken und der äußersten Rechten, speziell aber auch ihrer Wechselwirkung, in den Hauptstädten Paris und Berlin verglich, trug er wesentlich dazu bei, die individuellen und nationalspeziischen Verhaltensweisen und Bedingungen des politischen Rechts- und Links- Extremismus der Nach-Weltkriegs-Jahre besser zu verstehen. Mit dieser Arbeit habilitierte er sich 1995 für Neuere und Neueste Geschichte an der universität Regensburg. Bereits ein Jahr später (1996) erhielt er einen Ruf auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der universität Tübingen, wechselte aber schon 1998 auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der universität Augsburg folgte Wirsching dem Ruf auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-universität und wurde zugleich zum Direktor des Instituts für Zeitgeschichte bestellt.

194 194 Würdigungen Andreas Wirsching legte in relativ kurzer Zeit ein erstaunlich breit gespanntes, unterschiedliche Fragestellungen und methodische Zugänge umfassendes Œuvre vor. Davon zeugen neben den schon genannten sechs weitere Monograien, zwölf im Wesentlichen von ihm angeregte und herausgegebene Sammelbände und über 70 Arbeiten in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelwerken. Sein Arbeitsfeld ist im weitesten Sinne die deutsche und europäische Geschichte im 20. Jahrhundert. Dabei ist die vergleichende Geschichte ein Hauptanliegen Wirschings geblieben, nicht nur der Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich sowie zwischen den kommunistischen Parteien und faschistischen Bewegungen bzw. dem Nationalsozialismus. Was Deutschland betrift, lag zunächst ein Schwerpunkt seiner Forschungen auf der Weimarer Republik, deren Ergebnisse auch in das Lehrbuch Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft (2000, ) eingegangen sind. Sein neuester Schwerpunkt ist die jüngste Vergangenheit, die Zeitgeschichte. Hierfür legte er 2006 ein schwergewichtiges Werk vor, nämlich den 6. Band der von Th. Eschenburg und K. D. Bracher 1983 begonnenen und ihre Entwicklung begleitenden Geschichte der Bundesrepublik. unter dem Titel Abschied vom Provisorium werden hier die Jahre behandelt, in denen die alte, noch westdeutsche Bundesrepublik den Charakter des Provisorischen endgültig abgestreift zu haben schien, um sich nach dem Mauerfall 1989/90 einem überraschend ganz anderen Ende gegenüber zu sehen. Anders als in den Werken seiner Vorgänger löst sich Wirsching hier von der chronologischen Betrachtung und gibt der systematischen Darstellung den Vorzug, wie er überhaupt der theoretisch relektierten Forschung vielfach neue Felder eröfnet hat. Das zeigt sich auch in seinem jüngsten Werk Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit (2012), einer Gesamtgeschichte Europas vom Mauerfall bis zur Schuldenkrise. Wie kein Historiker vor ihm geht Wirsching hier als Zeithistoriker an den aktuellen Rand, in bewusster Konkurrenz zu den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, denen seiner Meinung nach die Deutung der allerjüngsten Vergangenheit nicht überlassen bleiben sollte. Andreas Wirsching ist u.a. Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Kuratoriums des Historischen Kollegs München, dessen Vorsitz ihm kürzlich übertragen worden ist. Er gehört den Wissenschaftlichen Beiräten des Deutschen Historischen Museums in Berlin und des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn sowie dem Stiftungsrat der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland an. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Wirsching ist Mitherausgeber des Journal of Modern European History und der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte.

195 Alexander Borst 195 Alexander Borst Alexander Borst, Jahrgang 1957, hat in Würzburg Biologie studiert und wurde dort 1984 bei Martin Heisenberg promoviert. Anschließend war er von am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik in Tübingen tätig leitete Herr Borst am Friedrich-Miescher-Institut der Max-Planck-Gesellschaft eine selbständige Nachwuchsgruppe habilitierte er sich an der universität Tübingen und wurde dort 1997 zum apl. Professor ernannt wechselte er als Full Professor an die university of California at Berkeley folgte er einem Ruf zurück nach Deutschland und wurde Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried, wo er seitdem die Abteilung Schaltkreise Informationen Modelle leitet. Seit 2002 lehrt er als außerplanmäßiger Professor der LMu an der Fakultät für Biologie sowie der Graduate School of Systemic Neurosciences der LMu. Herr Borst ist Mitglied verschiedener Forschungsverbünde wie SFBs, Graduiertenkollegs und des Bernsteinzentrums für theoretische Neurowissenschaften München. Herr Borst verbindet auf äußerst originelle Weise Neuroethologie und theoretisch-mathematische Neurobiologie mit zellulärer und Netzwerk-Neurobiologie, um die Grundlagen neuronaler Informationsverarbeitung zu verstehen. Hierzu bedient er sich modernster Methoden, unter anderem der optischen und elektrophysiologischen Ableitung einzelner Neurone oder Gruppen von Neuronen, genetischer Manipulation sowie mathematischer Modellbildung, um in silico, in vitro und in vivo verhaltensrelevante Informationsverarbeitung auf der Ebene identiizierter Neurone zu erfassen. Als Modellorganismus nutzen er und seine Mitarbeiter einen Klassiker der Verhaltens-Neurobiologie, das visuelle System der Fliege. So forscht er auf verschiedenen Ebenen der Komplexität, von Membraneigenschaften einzelner Neurone und deren Pharmakologie bis hin zum Verhalten des intakten, liegend navigierenden Tieres im Flugsimulator. Ein wichtiger Focus liegt dabei auf dem Studium der Bewegungsdetektion im visuellen System der Fliege. Die Prinzipien und Mechanismen der Bewegungsdetektion, im visuellen System von herausragender Bedeutung, werden seit den 60er Jahren unter anderem am Fliegenauge weltweit untersucht. Das aus solchen untersuchungen entwickelte Standardmodell der theoretischen Neurobiologie, der so genannte Reichardt-Detektor, beschreibt die Prinzipien der Richtungsselektivität bei bewegungssensitiven Neuronen im Fliegenauge. Dennoch ist es erst der Arbeitsgruppe Borst in den letzten Jahren durch die Integration unterschiedlichster Techniken und der Etablie-

196 196 Würdigungen rung von Drosophila als Modelltier für die Verhaltensneurobiologie gelungen, zu zeigen, wie einzelne Zellen im visuellen System der Fliege unterschiedlichste Informationen aus dem Auge (nämlich on - und of -Antworten) zeitlich-räumlich verrechnen. Er hat damit unsere Vorstellung vom Einzelneuron als Mini-Computer erheblich erweitert. Borsts untersuchungen sind von allgemeiner Relevanz für die Neurobiologie, weit über seine Modelltiere und die Sinnesphysiologie hinaus, und die von ihm und seiner Arbeitsgruppe gewonnenen Ergebnisse stellen unter anderem eine Basis für die Entwicklung technischer Bewegungsdetektoren dar, wie sie beispielsweise für moderne Sicherheitssysteme im Straßenverkehr gebraucht werden. Seit Herr Borst im Raum München tätig ist, hat er sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sehr intensiv für die Ausbildung des neurowissenschaftlichen Nachwuchses eingesetzt. Sein erfolgreiches Bemühen, die Biologen mit der Mathematik zu versöhnen, eine Voraussetzung für moderne Biologie, ist wegweisend.

197 Wolfgang Zinth 197 Wolfgang Zinth Wolfgang Zinth, geboren 1950 in obergünzburg/ Allgäu hat seine wissenschaftliche Ausbildung in Physik an der Technischen universität München erhalten. Hier wurde er 1979 mit dem Thema Zeitaufgelöste kohärente Ramanspektroskopie promoviert und habilitierte sich Von 1987 an war er außerordentlicher Professor an der Tu München. Im Jahr 1991 wurde er an die Ludwig-Maximilians-universität München, Fakultät für Physik, Institut für Medizinische optik (heute Lehrstuhl für BioMolekulare optik) berufen. Weiteren Rufen auf eine Direktorenstelle am Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund und auf einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der universität Stuttgart folgte er nicht. Wolfgang Zinth ist einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der ultrakurzzeitspektrosko pie, auf dem er neue Lichtquellen und neue experimentelle Techniken entwickelt hat. In der Früh zeit der Femtosekunden (10-15 s)-spektroskopie konstruierte er neue Laser, erschloss den wichtigen Bereich des mittleren Infraroten und hat auf dem Gebiet der Ramanspektroskopie höchster Zeitaulösung neue Methoden, unter anderem die Stimulierte Raman-Mikroskopie eingeführt. Mit Hilfe der ultrakurzzeitspektroskopie trug er zu einem verbesserten Verständnis in wichtigen Bereichen der Biophysik und der Photochemie bei. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeiten sollen kurz erwähnt werden: Photosynthese, Proteinfaltung, Strahlenschäden der DNA und die schnellsten Schritte in der Photochemie. Die Photosynthese gehört zu den wichtigsten chemischen Prozessen auf unserem Planeten. In einer primären Energiewandlung bewirkt dabei die Absorption eines Lichtquants den Transfer eines Elektrons. Wolfgang Zinth konnte den Primärprozess im Detail auklären, der schrittweise über benachbarte Chromophore abläuft. Ausführliche untersuchungen an mutierten und modiizierten Reaktionszentren ergaben einen Einblick in den molekularen Hintergrund der Energiewandlung und erklärten das zugrunde liegende, äußerst eiziente optimierungsprinzip. Retinalhaltige Proteine sind essentiell im Sehprozess. Sie spielen aber auch eine große Rolle bei der Sonnenener giekonversion von Archae-Bakterien. Für verschiedene Retinalproteine, die als Sonnenlicht-getriebene molekulare Pumpen oder Lichtsensoren wirken, hat Wolfgang Zinth gemeinsam mit Dieter oesterhelt die schnellsten Dynamiken und Reaktionsprinzipien aufgeklärt. Dabei wurde z.b. bewiesen, dass die initiale molekulare Reaktion eine extrem schnelle und

198 198 Würdigungen eiziente Isomerisationsbewegung des Lichtabsorbers Retinal ist und nicht, wie zuvor postuliert, der Tunnelprozess eines Protons. Proteinfaltung ist ein Schlüsselprozess in der Biologie, der im Anschluss an die Proteinsynthese zur funktionsfähigen Struktur der Proteine führt. Auf diesem Gebiet wurde ein neues untersuchungskonzept eingeführt, das es erlaubt, auch die schnellsten Vorgänge in der Faltung zeitaufgelöst zu verfolgen. Dabei wird ein lichtschaltbares Farbstofmolekül in das Protein eingebaut und die lichtinduzierten Strukturänderungen werden mit ultrakurzen Lichtimpulsen verfolgt. Von besonderem Interesse sind die durch den Schalter getriebenen ultraschnellen Strukturänderungen. Weiterhin konnten die nachfolgenden, langsamer ablaufenden Reaktionen verfolgt werden, in denen die gefaltete Struktur gebildet wird. Fehlfaltungen von Proteinen können zu Aggregaten, Amyloiden führen, die eine wesentliche Rolle bei Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson spielen. Kürzlich war es Wolfgang Zinth möglich, Aggregat- und Amyloidbildung an lichtschaltbaren Systemen zu untersuchen und erstmalig das lichtgetriggerte Aulösen solcher amyloid-ähnlicher Ag gregate zu demonstrieren. Auf dem Gebiet extrem schneller Photoreaktionen hat Wolfgang Zinth grundlegende untersuchungen durch geführt: Auklärung von Photoimerisationsreaktionen im Femtosekundenbereich und Elektrontransferprozesse zwischen Molekülen auf der sub-100fs Zeitskala. Von besonderer Bedeutung sind untersu chungen der Dynamik der uv-strahlenschädigung der Erbsubstanz DNA und die hier zu Grunde liegenden Mechanismen. Es wurde gezeigt, dass der häuigste uv- Photoschaden, der CPD (Cyclobutan Pyrimidin Dimer)-Photoschaden, extrem schnell (< 1ps) vom angeregten Singlett-Zustand aus gebildet wird. überraschende Ergebnisse konnten kürzlich bei der Entstehung des hoch mutagenen Dewar-DNA-Schadens gefunden werden. In Zusammenarbeit mit dem Department für Chemie der LMu wurde die Dewar-Bildung in Echtzeit verfolgt und nachgewiesen, dass für diese Reaktion die Verknüpfung der beteiligten Basen über das DNA-Rückgrat eine große Rolle spielt. Wolfgang Zinth hat ca. 200 wissenschaftliche Arbeiten in peer-reviewed internationalen Journalen veröfentlicht und zwei Lehrbücher über optik geschrieben. Er wirkt in Programm-Komitees von internationalen Konferenzen auf dem Gebiet ultrakurzzeit- und Schwingungsspektroskopie und organisierte mehrere internationale Tagungen. Von 2006 bis 2012 war er Mitglied im Apparateausschuss der DFG.

199 Kathleen Coleman 199 Kathleen Coleman Kathleen Coleman wurde im heutigen Zimbabwe geboren; sie studierte zunächst Altertumswissenschaften an den universitäten Kapstadt (BA 1973) und der university of Rhodesia (BA Hons 1975), um anschließend in oxford das Doktorat zu erwerben (DPhil 1979, als Mitglied des Colleges Lady Margaret Hall). Von 1979 bis 1993 lehrte sie in Kapstadt, von 1993 bis 1998 bekleidete sie den Lehrstuhl für Latinistik am Trinity College, Dublin, bevor sie an die Harvard university in Cambridge/Mass. berufen wurde, wo sie die James Loeb Professur für Klassische Philologie innehat wurde sie ebendort zum Harvard College Professor ernannt. Den Kontakt zur deutschen Altertumskunde knüpfte sie als Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Sie hat hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, so den Ausonius-Preis der universität Trier und die Ehrenmitgliedschaft der englischen Society for the Promotion of Roman Studies. Sie ist Mitglied der Editorial boards zahlreicher internationaler Fachzeitschriften und Buchreihen: The American Journal of Philology, Exemplaria Classica, Harvard Early Modern and Modern Greek Studies, Mnemosyne sowie Mnemosyne Supplements, Rivista di Filologia e Istruzione Classica und oxford Bibliographies online. Coleman, so kann man zusammenfassend sagen, ist eine der renommiertesten Latinistinnen der Gegenwart. Im Zentrum von Kathleen Colemans wissenschaftlichem Werk steht die römische Dichtung der frühen und hohen Kaiserzeit. Sie hat sich zunächst mit Catull, Vergil und Manilius in perspektiveneröfnenden Aufsätzen befasst, um dann auf der Basis einer profunden Kenntnis der Texte der goldenen Latinität tief in die Poesie der sog. Silbernen Latinität einzutauchen, d.h. jener zweiten großen Blütezeit römischer Literatur in der 2. Hälfte des 1. Jhs. n. Chr. In ihrer oxforder Dissertation wandte sich Coleman den Silven des Statius zu, einem ebenso faszinierenden wie notorisch schwierigen lyrischen Sammelwerk des wohl wichtigsten Dichters der lavischen Epoche. Die Silven waren seit dem Kommentar von Fr. Vollmer (1898), in dem eine zeitbedingte klassizistische Perspektive waltete, von der philologischen Forschung stiefmütterlich behandelt worden. So bedeutete Colemans Kommentar zum 4. Buch der Sammlung bei seinem Erscheinen 1988 in der renommierten Clarendon Press eine Pioniertat. Er wurde emphatisch als wichtiges neues Referenzwerk zur römischen Lyrik der Hohen Kaiserzeit begrüßt, wobei insbesondere Colemans stupende Beherrschung außerliterarischer Zeugnisse und Quellen Bewunderung erregte, durch die es ihr

200 200 Würdigungen möglich wurde, die Kontexte, in die sich die einzelnen Gedichte stellen wollen und in denen sie ihre Bedeutung entwickeln, weitaus exakter zu rekonstruieren, als es die vorausgehende Forschung getan hatte. Man kann ohne übertreibung feststellen, dass mit diesem Kommentar die Silven- und damit die Statius-Forschung auf eine neue Grundlage gestellt war. Die vorbildliche Zusammenführung verschiedener altertumswissenschaftlicher Disziplinen, die den Silven-Kommentar auszeichnet, ist charakteristisch für Colemans gesamtes Werk. Ihre Philologie lässt sich als historisch fundierte Kulturwissenschaft bezeichnen. Hierfür steht auch ihr zweites großes opus, ein 2006 (wiederum in der Clarendon Press) publizierter umfangreicher Kommentar zum sog. Liber spectaculorum des Martial, in dem ein Zyklus von Epigrammen behandelt wird, den der hispanische Dichter für die Einweihung des heute sog. Colosseums durch Kaiser Titus verfasste. Auch dieser Kommentar ist von der Forschung enthusiastisch begrüßt und als sensationell eingestuft worden. Zahlreiche Aufsätze Colemans interpretieren weitere Texte der Silbernen Latinität im kulthistorischen Kontext oder erläutern Äußerungen der römischen Kultur wie Wasserspiele oder Exekutionen in ihrer besonderen Semantik (etwa in dem beeindruckenden Aufsatz Launching into history: aquatic displays in the early empire. Journal of Roman Studies 83 (1993), 48 74). Coleman gilt ferner als eine der führenden Kennerinnen des römischen Gladiatorenwesens, dessen Aspekte sie in zahlreichen Aufsätzen analysiert hat. Daher wurde sie als wissenschaftliche Beraterin für den Kinoilm Gladiator herangezogen ohne dass jedoch die Produktion in vollem umfang von ihrer Expertise Gebrauch gemacht hätte. Coleman selbst berichtet darüber in einem Aufsatz mit dem selbstironischen Titel The pedant goes to Hollywood: The role of the academic consultant (in: M. Winkler (Ed.), Gladiator, 2004, 45 52). Eine profunde Zusammenfassung von Colemans Forschungen zu den römischen spectacula bietet ihre Einleitung zu dem soeben (als Entretiens sur l Antiquite Classique, Bd. 58, Genf 2012) erschienenen Band L organisation des Spectacles dans le Monde Romain, der die Akten eines zum gleichen Thema veranstalteten Kolloquiums enthält, das Coleman zusammen mit der Althistorikerin Jocelyne Nelis-Clement konzipierte und 2011 durchführte. Auch in wissenschaftsorganisatorischer Hinsicht kann Coleman auf erhebliche Leistungen verweisen. So amtierte sie u.a. als Editor of Harvard Studies in Classical Philology, sie ist ferner Mitglied des Comité scientiique der Fondation Hardt in Vandoeuvres. Zudem bekleidet sie den Chair of the Thesaurus linguae Latinae Fellowship Committee of the American Philological Association und ist dadurch Mitglied der Internationalen Thesaurus-Kommission.

201 Martha C. Nussbaum 201 Martha C. Nussbaum Die amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum wurde am 6. Mai 1947 in New York geboren. Sie wuchs in Philadelphia auf, besuchte zunächst das Wellesley College und studierte dann klassische Philologie und Theaterwissenschaften an der New York university, wo sie 1969 den Grad eines B.A. erwarb. Anschließend studierte sie Philosophie an der Harvard university, wo sie 1975 mit einer Arbeit über Aristoteles zum Ph.D. promoviert wurde. Nach der Promotion begann Martha C. Nussbaum in Harvard zu lehren, bis 1983 zunächst als Associate Professor für Philosophie erhielt sie eine Professur für Philosophie, Altphilologie und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Brown university in Providence (R.I.). Nach Gastprofessuren in Paris 1984 und oxford 1986 war sie von 1987 bis 1993 Research Advisor am World Institute for Economic Research in Helsinki, einer Abteilung der united Nations university folgte eine Professur für Recht und Ethik an der university of Chicago innerhalb der Law School und der Divinity School, der sie seitdem als Ernst Freund Distinguished Service Professor verbunden ist. Zugleich lehrte sie als Gastprofessorin u. a. in oslo, New Delhi und Harvard, ihrer Heimatuniversität. Seit 1975 ist Martha C. Nussbaum Mitglied der American Philosophical Society, seit 2008 Corresponding Fellow der British Academy, London. Die internationale Anerkennung der amerikanischen Philosophin ist durch mehr als 40 Ehrendoktorate dokumentiert, die ihr von universitäten in Amerika, Asien und Europa verliehen wurden, so 2011 auch von der universität Bielefeld. Ihr wurden zudem zahlreiche Preise für ihre wissenschaftlichen Leistungen zuerkannt, darunter der Social Science Award des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) für ihre Beiträge zur Reform der Sozialsysteme und der Henry M. Phillips Prize in Jurisprudence der American Philosophical Society. Martha Nussbaum publizierte seit 1978 insgesamt 16 Bücher und betreute als Herausgeberin 14 weitere Werke. Sechs ihrer Bücher wurden ins Deutsche übersetzt, darunter 2010 eines ihrer Hauptwerke Die Grenzen der Gerechtigkeit. Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit. Darin präsentiert sich die Autorin als überaus originelle Rechts- und Sozialphilosophin mit Einschluss der politischen Philosophie, der Entwicklungspolitik und mit einem selbständigen Zugang zur klassischen antiken Philosophie. Nussbaums politische Ethik kann als Tugendethik in aristotelischer Tradition gekennzeichnet werden, die die Partikularitäten und Situationsbedingungen des menschlichen Lebens stärker als grundsatz-

202 202 Würdigungen orientierte Moraltheorien berücksichtigt. In Nussbaums Terminologie handelt es sich bei ihrem Ansatz um einen capabilities approach (Fähigkeiten-Ansatz), der zu einer Aufzählung der grundlegenden Fähigkeiten des Menschen führt, darunter körperliche Integrität, Entwicklung des Verstandes, der Emotionen und der Sinne, Geselligkeit, Für-sich-Sein, Kontakt zur Natur und schließlich auch Spiel. Ein gutes menschliches Leben setzt die Entwicklung dieser Fähigkeiten voraus, die ihrerseits auf die Förderung durch Gesellschaft, Politik und Ökonomie angewiesen sind. Mit Berufung auf Aristoteles argumentiert sie, es sei eine wesentliche öfentliche Aufgabe, jedem Bürger die materiellen, institutionellen und pädagogischen Bedingungen zur Verfügung zu stellen, die ihm einen Zugang zum guten menschlichen Leben eröfnen und ihn in die Lage versetzen, sich für ein gutes Leben und Handeln zu entscheiden. Den von ihr vertretenen Fähigkeiten-Ansatz sieht Nussbaum in einem Gegensatz zur Begründung der Gerechtigkeit unter Menschen durch die Idee des Gesellschaftsvertrags, die vor allem von John Rawls neu begründet wurde. Der Auseinandersetzung mit John Rawls ist im Wesentlichen Nussbaums Werk Die Grenzen der Gerechtigkeit gewidmet. Sie weist hierbei auf drei Grundprobleme hin, die eine kontraktualistische Theorie der Gerechtigkeit nicht lösen könne: Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit. Behinderte Menschen könnten nicht als verantwortliche Partner eines Gesellschaftsvertrags vorausgesetzt werden; sie hätten ein elementares Fürsorgebedürfnis, das nur erfüllt werden könne, wenn jede Person als Zweck verstanden werde. Für das Ziel einer globalen Gerechtigkeit jenseits des Nationalstaats ist nach Nussbaums überzeugung insoweit der Kontraktualismus unzureichend, wohl aber der Fähigkeiten-Ansatz praktikabel. Schließlich soll der Fähigkeiten-Ansatz auch Gerechtigkeit für Tiere ermöglichen und damit die Grenze der Spezieszugehörigkeit überwinden. Tiere haben nach Nussbaum einen Anspruch auf Gerechtigkeit jenseits von Mitleid und Menschlichkeit. Mit Berufung auf die Entscheidung eines indischen Gerichtshofs im Jahre 2000 vertritt sie die These, Tiere seien Wesen mit Anspruch auf eine Existenz in Würde. Ansätze zu dieser These entdeckt Nussbaum bereits bei Cicero. Martha C. Nussbaum sieht die Menschheit auf dem Weg zu wirklich globaler Gerechtigkeit und setzt dabei auf die moralischen Gefühle und ihre Kultivierung in der kindlichen Entwicklung, den öfentlichen Bildungsmaßnahmen und Diskursen sowie in den Künsten. Ihre Relexionen zur Entwicklung der moralischen Emotionen auf dem Weg der Menschheit hat sie 2011 in ihrem Buch Creating Capabilities. The Human Development Approach dargelegt. Wir verdanken ihr eine moderne und zutiefst humane Sozialethik.

203 Gerrit Walther 203 Gerrit Walther Gerrit Walther wurde 1959 in Kiel geboren und erhielt seine maßgebende historische Ausbildung an der universität Frankfurt am Main erschien seine in der Kritik als hervorragend bezeichnete Dissertation über den Althistoriker und Politiker Barthold Georg Niebuhr ( ), Niebuhrs Forschung. Schon vorher, 1989, hatte Walther, der sich in Aschafenburg heimisch fühlt, dem Aschaffenburger Autor Julius Maria Becker ( ) als dem Dichter zwischen den Weltkriegen eine aus dem Nachlass gearbeitete Biographie gewidmet. In den letzten Jahrzehnten hat die Geschichtswissenschaft sich stark mit der Entstehung und Verfestigung der Konfessionen, der Konfessionalisierung, befasst. Man hat diese mit Recht vor allem auf die politische Entscheidung einzelner Fürsten und ihrer Landstände, den Einluss mächtiger Nachbarn und der reichsstädtischen Magistrate zurückgeführt. Einen Sonderfall, belegt durch reiche Quellenfunde, zeigte Gerrit Walther durch seine große Habilitationsschrift Abt Balthasars Mission. Politische Mentalitäten, Gegenreformation und eine Adelsverschwörung im Hochstift Fulda, Göttingen 2002 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd. 67). Bis zu den Anfängen des Fürstabts Balthasar von Dernbach (regierend von 1570 bis 1606) bekannten sich die meisten fuldischen Landstände, Ritter, Domkapitulare und Stadtbürger zum Protestantismus oder zu einem traditionellen, noch kaum durch das Konzil von Trient beeinlussten Katholizismus um Balthasars Hauptgegner, den Fürstbischof von Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn. unter Echters Führung versuchte diese Gruppierung 1576, Balthasar durch einen Staatsstreich abzusetzen. Der Kaiser rettete ihn. In den nächsten Jahrzehnten versuchte Balthasar, Rache zu nehmen und eine völlig neue, gegenreformatorische Ausrichtung der Fürstabtei zu erreichen. Das Erstaunliche ist, dass ihm dies trotz der Stärke seiner Gegner gelang. Er tauschte die früheren Amtsträger und Domkapitulare aus und schuf eine neue, ganz von ihm abhängige Führungsschicht. Walther hatte das Glück, durch umfangreiche Quellenfunde, vergleichbar etwa französischen und englischen Forschern in den letzten Jahrzehnten, eine große Zahl persönlicher Gesprächsäußerungen auswerten zu können; Äußerungen, die die Meinungen, Befürchtungen, Ziele, die Mentalität vieler Zeitgenossen erkennen lassen. Er zeigt dabei auch, wie stark sich die Erinnerung, die Standpunkte und Zeugenaussagen der gleichen Personen im Laufe von Jahren

204 204 Würdigungen und Jahrzehnten verändern, wie wenig man also historische Texte als endgültig und unwandelbar betrachten kann. Walther hat seit dem Jahr 2002 den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Bergischen universität Wuppertal inne. Er hat auch über die bereits genannten Arbeiten hinaus ein großes Œuvre aufzuweisen, das zahlreiche Beiträge zu Themen der neueren europäischen Geschichte sowie den Eliten und Kulturen von der Antike bis zum 18. Jh. umfasst. Er ist ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied des Herausgeberbeirats der Historischen Zeitschrift (HZ) und zahlreicher anderer Gremien. Im März 2012 wählte die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Gerrit Walther zu ihrem Präsidenten als Nachfolger Lothar Galls.

205 Nikolaus Amrhein 205 Nikolaus Amrhein Nikolaus Amrhein wurde 1942 in Ründeroth/Westfalen geboren. Er studierte Biologie, organische Chemie und Biochemie an der Ludwig-Maximilians-universität in München und wurde 1969 mit summa cum laude bei unserem kürzlich verstorbenen Mitglied Meinhart Zenk promoviert. Als Postdoktorand verbrachte er zwei Jahre in usa an der Michigan State university wurde er als ordentlicher Professor an die Ruhr-universität Bochum berufen folgte er einem Ruf an die ETH Zürich auf den Lehrstuhl für Planzenbiochemie und Physiologie wurde er emeritiert. Herr Amrhein hat über 200 wissenschaftliche Arbeiten in international führenden Zeitschriften publiziert, die sich zum Großteil mit Enzymen des Stofwechsels von Phenylpropanen und Aminosäuren, sowie mit jenen der Biosynthese von Vitaminen befassen. Beispielhaft sollen hier nur einige Arbeiten aus dem Aminosäure-Stofwechsel erwähnt werden, die letztlich den Weltruf von Herrn Amrhein begründeten. Mit ihnen entschlüsselte er den Wirkmechanismus des Herbizids Glyphosat, das heute unter dem Namen Roundup im Handel ist. Amrhein wies nach, dass diese Substanz ein Enzym in der Biosynthese aromatischer Aminosäuren hemmt (die 5-Enolpyruvyl-Shikimat-3- Phosphat Synthase, EPSPS). Als er zudem den Beweis erbrachte, dass eine mutierte Form des Enzyms biologisch aktiv ist, aber nicht von Glyphosat gehemmt wird, war dies the Proof of Principle für die Anwendung des Wirkstofs im Großmaßstab. In der Folge konnten auf gentechnischem Wege transgene Kulturplanzen hergestellt werden, die mit Hilfe mutierter EPSPS gegen Roundup unempindlich sind. Auf entsprechenden Anbaulächen wird heute mit Hilfe des Herbizids das Wachstum unerwünschter, konkurrierender Planzen verhindert. Das entsprechende Saatgut zusammen mit dem Herbizid Glyphosat ist weltweit im Milliarden-Dollar-Maßstab wenn auch nicht in Europa von größter wirtschaftlicher Bedeutung. Acht der ehemaligen Mitarbeiter von Herrn Amrhein bekleiden heute Professuren in Österreich, Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und in den Vereinigten Staaten. Herr Amrhein ist Mitglied mehrerer Akademien, so auch der Leopoldina. Außerdem erhielt er als erster Biologe von den Studierenden der ETH Zürich die Goldene Eule, den Preis für ausgezeichnete Lehre.

206 206 Würdigungen Hanns Hatt Hanns Hatt wurde 1947 in Illertissen geboren und besuchte in Dillingen die Schule. Er studierte an der LMu München Zoologie, und schon als Student machte er sinnesphysiologische Versuche bei D. Schneider in Seewiesen wurde er Doktorand am Physiologischen Institut der Fakultät für Medizin der Tu München. An Nerv-Muskel-Synapsen von Flusskrebsen lernte er moderne Techniken der zellulären Elektrophysiologie. Mit der patchclamp-technik erforschte er Funktionsweisen von Membrankanälen und ihre Kontrolle durch die Bindung synaptischer überträgerstofe wurde Hanns Hatt zum Dr. rer. nat. der Zoologie und 1983 zum Dr. med. promoviert habilitierte er sich für Physiologie und wurde 1991 zum C3-Professor berufen. Noch in München begann er schließlich, an den Beinen von Krebsen Chemorezeptoren zu charakterisieren folgte er einem Ruf der Ruhr-universität Bochum auf einen Lehrstuhl für Zoologie, Abteilung Zellphysiologie, wo er bis heute hoch erfolgreich den weiten Bereich der Chemorezeption Riechen und Schmecken bei Invertebraten und Vertebraten bearbeitet. Seine bekannteste Entdeckung (2003) war, dass menschliche Spermien (wie viele andere Körperzellen) eine Vielzahl von Chemorezeptoren tragen, und ein Maiglöckchenduftstof, den die zu befruchtende Eizelle freisetzt, den chemotaktischen Reiz für das gezielte Eindringen des Spermiums in das Ei bildet. über diesen Befund schrieb er einen Bestseller, Das Maiglöckchenphänomen. Hanns Hatt bemüht sich, wissenschaftliche Ergebnisse in allgemeinverständlichen Vorträgen und Interviews vorzustellen, z.b. im ZDF-Programm Vom Reiz der Sinne. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dieses Engagement mit ihrem Communicator-Preis 2010 geehrt, um den wichtigsten der Preise von Hanns Hatt zu nennen. Hanns Hatts Schriftenverzeichnis umfasst etwa 160 Publikationen. Schwerpunkte sind Klonierung, funktionale Expression und Modulation von Membranrezeptoren und Ionenkanälen von synaptischen und Sinnes-Zellen, Charakterisierung der intrazellulären Reizampliikation durch G-Protein- second messenger und deren Efektor-Membrankanäle, patch-clamp-registrierungen der Membranströme und untersuchung des Riechsystems transgener Mausmodelle. Neben zahlreichen Ämtern an der Ruhr-universität wurde Hanns Hatt 2009 Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste und beginnt 2013 seine zweite Amtszeit.

207 Kurt Mehlhorn 207 Kurt Mehlhorn Kurt Mehlhorn, geboren am 29. August 1949 in Ingolstadt, studierte zunächst Informatik und Mathematik an der Tu München (damals noch TH) wechselte er an die Cornell universität in Ithaca (NY, usa), wo er 1974 mit seiner Arbeit zum Thema Polynomial and Abstract Subrecursive Classes zum Doctor of Philosophy (Ph.D.) promoviert wurde wurde er in bemerkenswert jungem Alter als Professor an die universität des Saarlandes in Saarbrücken berufen, wo er seitdem den Lehrstuhl für Algorithmen und Komplexität innehat. Seit 1990 ist er Direktor des Max-Planck- Instituts für Informatik in Saarbrücken, von 1993 bis 1999 war er Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von 2002 bis 2008 Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Seit 2002 ist er auch Mitglied des Senats der MPG. Mehlhorn ist Herausgeber bzw. Mitherausgeber einer Reihe bedeutender internationaler Zeitschriften, darunter Computational Geometry: Theory and Applications und Journal of the ACM. Ihm wurden zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen zuerkannt. So ist er unter anderem Träger der Konrad-Zuse-Medaille der Gesellschaft für Informatik, des Karl Heinz Beckurts-Preises und des Leibniz-Preises, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung der DFG erhielt er den EATCS-Award der Europäischen Vereinigung für Theoretische Informatik (EATCS) und 2011 den Paris Kanellakis Theory and Practice Award der Association for Computing Machinery (ACM), von der er 1999 auch zum Fellow ernannt wurde. Mehlhorn erhielt den Ehrendoktortitel der otto-von-guericke-universität in Magdeburg, der university of Waterloo in Kanada und der universität Aarhus in Dänemark. Darüber hinaus ist er Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen und Akademien, z.b. der Academia Europaea, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der acatech Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Von 1986 bis 1988 war Kurt Mehlhorn Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches 124 VLSI-Entwurfsmethoden und Parallelität. Danach leitete er sowohl im nationalen Rahmen als auch auf Eu-Ebene zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich Algorithmik. Er ist außerdem für eine Reihe internationaler Forschungsorganisationen tätig, z.b. für das IST Austria in Österreich und das Scientiic Advisory Board der Simons Foundation in den usa war Kurt Mehlhorn Mitgründer der Firma Algorithmic Solutions Software GmbH, die Algorithmen und Bibliotheken für eiziente

208 208 Würdigungen Datenstrukturen und grundlegende algorithmische Probleme entwickelt und vertreibt. Kurt Mehlhorn ist der in Deutschland wohl herausragendste Forscher im Bereich der Algorithmik, sowohl in Bezug auf den Entwurf und die Analyse von eizienten Algorithmen und Datenstrukturen als auch hinsichtlich deren umsetzung in Programmierwerkzeuge und Softwareprodukte. Durch seine Vorträge, seine Konferenz- und Zeitschriftenbeiträge und seine Lehrbücher sowie durch die Breite und Tiefe seiner Forschung und durch die Eleganz seiner Resultate setzte er Maßstäbe.

209 Hans-Ulrich Reißig 209 Hans-Ulrich Reißig Hans-ulrich Reißig, Jahrgang 1949, hat an der Ludwig-Maximilians-universität München Chemie studiert und wurde 1978 mit einer vonr. Huisgen angeleiteten Dissertation über Diazoalkan- Cycloadditionen promoviert. Von 1978 bis 1979 bearbeitete er im Arbeitskreis von E. Piers an der university of British Columbia in Vancouver Synthesen und umlagerungen von Divinylcyclopropanen. Als Liebig-Stipendiat des Fonds der Chemischen Industrie begann er 1979 in Würzburg seine selbständige Forschungstätigkeit und habilitierte sich 1984 mit einer Arbeit über Donor-Akzeptorsubstituierte Cyclopropane. Dafür wurde er mit einem Heisenberg- Stipendium und dem Winnacker-Stipendium der Hoechst AG ausgezeichnet wurde er als C2-Professor nach Darmstadt berufen, 1993 erhielt er Angebote auf C4-Professuren in Dresden, Dortmund und Hamburg. Er nahm den Ruf nach Dresden an und war von 1993 bis 1999 federführend an der Neustrukturierung der Dresdener Chemie beteiligt. Durch die Initiierung des Graduiertenkollegs Struktur- Eigenschafts-Beziehungen bei Hetero cyclen hat er entscheidend die Vernetzung der verschiedenen Arbeitsrichtungen an der Tu Dresden gefördert nahm er einen C4-Ruf an die Fu Berlin an, wo er seitdem mit großem Erfolg in Forschung und Lehre wirkt. Hans-ulrich Reißig hat seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Präparativen organischen Chemie bisher in etwa 400 Publikationen niedergelegt, die weltweit große Aufmerksamkeit gefunden haben. Seine Forschungsaktivitäten überspannen den Gesamtbereich der organischen Chemie, von mechanistischen untersuchungen über die Entwicklung neuer synthetischer Methoden bis hin zur Totalsynthese von Natur stofen und biologisch aktiven Molekülen. Er entwickelte das heute häuig genutzte Konzept, donor-akzeptor-substituierte Cyclopropane als vielseitige Synthesebausteine einzusetzen. Herausragende Ergebnisse brachten die stereoselektiven Reaktionen von lithiierten Alkoxyallenen, die kurze und lexible Wege zu verschiedenen Heterocyclen erschlossen. Auf diese Weise wurden speziisch substituierte Heterocyclen, Alkaloide und Kohlenhydratderivate eizient zugänglich gemacht. Besondere internationale Beachtung fanden die von ihm in den letzten Jahren entwickelten Samariumdiiodid-induzierten Kaskaden-Reaktionen, mit denen in verblüfender Weise aus einfachen Ausgangsstofen komplizierte Ringsysteme aufgebaut werden. Die große Leistungs fähig keit dieser dem Domino-Prinzip folgenden Methode hat er kürzlich mit einer spektakulären Total synthese des Naturstoklassikers Strychnin unter Beweis gestellt. Methodische

210 210 Würdigungen untersuchungen Palladium-katalysierter Kreuzkupplungen sowie Synthesen luorierter Substanzen runden das von ihm entwickelte breite Methodenpotential ab. Hans-ulrich Reißig ist einer der vielseitigsten und proiliertesten Forscher auf dem Gebiet der organischen Synthesechemie in Deutschland. Darüber hinaus hat er sich ganz allgemein für die Chemie in Deutschland engagiert, indem er von 1995 bis 2008 im Editorial Board des European Journal of organic Chemistry mitwirkte und von 1996 bis 2004 als gewählter Fachgutachter für organische Chemie der DFG diente, deren Ausschuss für Sonderforschungsbereiche er als Vertreter der Chemie von 2008 bis 2010 angehörte. Als Gastgeber von mehr als 20 Forschungsstipendiaten und Preisträgern der Alexander von Humboldt-Stiftung hat er sich auch um die internationale Vernetzung der organischen Chemie verdient gemacht. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften gewinnt mit Hansulrich Reißig einen weltweit angesehenen Forscher, der sich zudem in vorbildlicher Weise für die Selbstorganisation der Wissenschaft einsetzt.

211 Jochen Zeil 211 Jochen Zeil Jochen Zeil wurde am 21. April 1949 in Gauting geboren. Nach dem Wehrdienst studierte er von 1971 bis 1981 an der universität Tübingen Tierphysiologie, Genetik und Angewandte Physik wurde er im Fach Zoologie promoviert und habilitierte sich 1989 im Fach Verhaltensneurobiologie, beides an der universität Tübingen. Dort war er bis 1993 als Assistent und Dozent am Lehrstuhl für Biologische Kybernetik tätig, unterbrochen durch längere Forschungsaufenthalte in Sussex, Sydney und Porto Alegre. Von 1993 bis 1995 bekleidete er eine Professur für Zoologie an der universität Kuwait und wechselte 1995 nach Australien als Fellow an das Zentrum für Visual Sciences der Australian National university (ANu) in Canberra, wo er seit 2009 als Professor für Ecological Neuroscience, Evolution, Ecology and Genetics arbeitet lehnte er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Zoologie an der universität Witwatersrand, Johannesburg/Südafrika ab. Jochen Zeil gehört zu den hoch angesehenen Zoologen deutscher Zunge mit breiter internationaler Reputation. Er gilt als einer der Pioniere für den Brückenschlag von den Verhaltens- und Neurowissenschaften hin zur Ökologie. Angeregt von einem Aufenthalt an der university of Sussex bei Drs. Mike Land FRS und Thomas Collett, hat er sich auf die Vielfalt visueller Systeme bei Arthropoden (Insekten, Krebse) und ihre Anpassungen an die Bildverarbeitungsprobleme konzentriert, um Einblick in die Art und Weise zu gewinnen, wie sich diese Tiere in ihren speziellen und komplexen umwelten bewegen, wie sie navigieren, Beute und Heimstatt inden, lernen und Entscheidungen fällen. Sein sehr eigener und origineller Forschungsstil, sein Mut und seine Risikobereitschaft, Neuland zu betreten, neue Konzepte und ein Instrumentarium von Methoden, die im natürlichen Biotop Anwendung inden, sind seine Markenzeichen. Zeil vermittelt ein tieferes Verständnis über Probleme der visuellen Informationsverarbeitung, mit denen Tiere in ihrem täglichen Leben unter natürlichen, hoch komplexen, aber evolutionsrelevanten Bedingungen konfrontiert sind. Zugleich geben seine Methoden und sein theoriegetragener Forschungsstil Anregungen für Robotik-Ingenieure, denn seine zur Rekonstruktion der visuellen umgebung entwickelten Techniken inden bei der Modellierung visueller umwelten Anwendung. Jochen Zeils Beiträge und Entdeckungen betrefen die Spezialisierung der Komplexaugen bei Insekten in Beziehung zur räumlichen umweltstruktur die orientierung nach Landmarken, wobei er vor allem den Informationsgehalt panoramischer Bilder für die Navigati-

212 212 Würdigungen on untersucht, und die visuelle Informationsverarbeitung bei Winkerkrabben in extrem lachen und nahezu konturlosen Lebensräumen. Bei dämmerungsaktiven Insekten wird eine neue Art neuraler Superposition in ihren Facettenaugen beschrieben, die funktionell als Lichtsammler auch unter Bedingungen geringen Lichts ein gutes Sehen gewährleistet. Männchen schwärmender Fliegen haben einen dorsal spezialisierten Augenteil, der eine wichtige Rolle bei der Lokalisation und Verfolgung der Weibchen im Schwarm spielt. Die Flugrouten wurden durch neue Aufnahmetechniken und 3D-Flugbahn- Rekonstruktionen untersucht. Erdwespen werten während der Beutesuche und des Heimindens panoramische Bilder der umwelt und deren spektrale Zusammensetzung aus. Sie lernen in Suchlügen die visuelle organisation der Nestumgebung und den absoluten Abstand zu Landmarken. 3D-Modelle der visuellen umgebung erlauben es, zu rekonstruieren, was die Tiere sehen, wenn sie bei ihren Futtersuchexkursionen Navigationsentscheidungen trefen. Nacht- und Dämmerungsaktive australische Ameisenarten navigieren mit Hilfe eines Polarisationskompasses, wobei sie das polarisierte Himmelsrestlicht nutzen. Ihre Augenstruktur, speziell sensitivitätssteigernde retinale Komponenten, z.b. der Rhadomerendurchmesser, korrelieren mit den scharf abgegrenzten täglichen Aktivitätszeiten. Winkerkrabben nutzen den visuellen Horizont als Referenz für die Stellung und orientierung ihrer Stielaugen und für Feindvermeidung. Dafür ist die Äquatorialzone der Augen auf hohe zeitliche und räumliche Aulösung spezialisiert. Mit Hilfe idiothetischer (d.h. propriozeptiver) Information betreiben sie eine efektive Wegintegration, die sie von jedem Punkt ihrer Ausläufe geradlinig zur ihrer kaum sichtbaren Erdhöhle zurückführt. Zusätzlich wurde entdeckt, dass die Tiere die Amplitude ihrer Winksignale in Abhängigkeit von der Stärke der durch Wind bewegten Planzen modiizieren, um den Signalkanal efektiv zu halten. Viele der referierten originalarbeiten von Herrn Zeil und seine übersichtsartikel mit weit reichenden Zukunftsperspektiven sind in hochrangigen Journalen publiziert und werden vielfach zitiert. Die hohe internationale Wertschätzung zeigt sich auch darin, dass Jochen Zeil als Hauptredner zu hochrangigen Konferenzen, z.b. den Gordon-Konferenzen für Neuroethologie in oxford und Boston, eingeladen ist und 2011 als Präsident die Gordon-Konferenz geleitet hat. Die enge Anbindung an sein Heimatland wird dokumentiert durch seine jährlich mehrwöchentlichen Aufenthalte an universitäten und Max- Planck-Instituten und in der Zusammenarbeit mit Robotikern des Luftund Raumfahrtzentrums in oberpfafenhofen.

213 213 Mitglieder und Forschungsvorhaben im Jungen Kolleg Zur unterstützung wissenschaftlicher Nachwuchstalente in Bayern rief die Bayerische Akademie der Wissenschaften 2010 das Förderprogramm Junges Kolleg ins Leben. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen erhalten für einen Zeitraum von drei Jahren ein Stipendium von Euro pro Jahr. Bei positiver Evaluierung besteht die option auf eine Verlängerung um bis zu weitere drei Jahre. Finanziell getragen wird das Kolleg jeweils zur Hälfte vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten stellen ihre Projekte in regelmäßigen Veranstaltungen vor und haben dort die Möglichkeit, diese mit hochkarätigen Wissenschaftlern aus dem umfeld der Akademie zu diskutieren. Zusätzlich betreuen Mitglieder der Akademie die Stipendiaten als Mentoren. Neben der Möglichkeit zu interdisziplinärem Dialog und intergenerationeller Zusammenarbeit bietet das Junge Kolleg einen kreativen Freiraum an, in dem innovative Forschungsvorhaben an den Schnittstellen der traditionellen Wissenschaftsdisziplinen verwirklicht werden können. In der Aubauphase wurde jährlich ein Drittel der Plätze vergeben, so dass das Kolleg im Jahr 2012 erstmals vollständig besetzt ist. Vorschlagsberechtigt sind Dekanate und Leitungen bayerischer universitäten sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Außerdem besteht die Möglichkeit der Selbstbewerbung. über die Aufnahme in das Kolleg entscheidet eine Auswahlkommission aus Mitgliedern der Bayerischen Akademie der Wissenschaften..

214 214 Junges Kolleg Dr. Stefan Arnold LL.M. (Cambridge) stellvertretender Sprecher des Kollegs Institut für Internationales Recht Rechtsvergleichung, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Vertrag und Verteilung Die Bedeutung der iustitia distributiva im Vertragsrecht Das Vertragsrecht gilt herkömmlich als Reich der Freiheit, als seine Gerechtigkeitsform gilt die Austauschgerechtigkeit. ob die Verteilungsergebnisse der Verträge gerecht sind, soll das Vertragsrecht ausblenden. Für Verteilungsgerechtigkeit ist hiernach im Vertragsrecht kaum Platz. Dieses herkömmliche Bild von Vertrag und Vertragsrecht gilt es zu hinterfragen. Wie stark wird das Vertragsrecht von Aspekten der Verteilungsgerechtigkeit geprägt? Welche Rolle kann und soll die Verteilungsgerechtigkeit im Vertragsrecht spielen? PD Dr. Carsten Deibel Physikalisches Institut, Universität Würzburg Gefördertes Forschungsvorhaben: Fundamentale Funktionsweise organischer Solarzellen organische Halbleiter bieten physikalische Eigenschaften, die sie für eine Nutzung in so genannten Plastik-Solarzellen interessant machen. Die Ausgangsmaterialien lassen sich im Prinzip designen. Daraus kann man im Gegensatz zu konventionellen Technologien organische Solarmodule über Druckverfahren herstellen, so dass ein hohes Anwendungspotential gegeben ist. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein grundlegendes Verständnis der physikalischen Abläufe von der Lichtabsorption bis zum Stromluss zu erlangen, das die Voraussetzung für eine gezielte optimierung organischer Solarzellen darstellt.

215 Junges Kolleg 215 Dr. Katrin Dennerlein Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Universität Würzburg Gefördertes Forschungsvorhaben: Das Komische in der deutschsprachigen Komödie des 18. Jahrhunderts. Erscheinungsformen und Funktionswandel Komödien waren im 18. Jahrhundert im deutschsprachigen Gebiet die populärste literarische Gattung und über ihre auführungspraktischen Bedingungen eng mit gesellschaftlichen Strukturen verbunden. Sie unterlagen einem raschen Wandel, der anhand der Formen der Komik untersucht werden soll. Die Rückbindung der Texte an kulturelle Praktiken (Auführungskontexte, Schauspielwesen, Verknüpfung mit Musik und Tanz) soll auch Aufschluss über die gesellschaftliche Funktion des Komischen geben. Dr. Stefen M. Döll Japan-Zentrum, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Von Eremiten und Potentaten. Literaten im Kontext der ostasiatischen Geistesgeschichte Das Schriftchinesische ermöglichte in ostasien die Konstitution eines Raumes, in dem Kulturen wie die japanische ihr chinesisches Vorbild selektiv rezipierten und adaptierten. Eine Schlüsselfunktion kam dabei den Literaten als Verwaltern dieser scripta franca zu, die sich in den kulturellen Assimilationsprozessen zwischen soziopolitischer Öfentlichkeit und einsiedlerischer Weltabgewandtheit hin- und hergerissen sahen. Ihre Rolle ist nur aus der Doppelperspektive China/Japan heraus adäquat zu verstehen, macht dann aber ostasien als einen geistesgeschichtlichen Gesamtkontext greibar.

216 216 Junges Kolleg Prof. Dr. Diana Dudziak Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin, Universität Erlangen-Nürnberg Gefördertes Forschungsvorhaben: Herstellung troyanischer Antikörper zur gezielten Induktion von Immunantworten in vivo Dendritische Zellen sind die wichtigsten Initiatoren von Immunantworten in unserem Körper. In dem Forschungsvorhaben wollen wir mittels Antikörpern, die gegen die Dendritischen Zellen gerichtet sind, Tumorproteine in die Dendritischen Zellen einschleusen. Gleichzeitig wollen wir an die Antikörper einen Immunstimulus koppeln. Gelingt es uns, diese Art troyanischer Antikörper herzustellen, wäre es möglich, gezielte Immunantworten mit wenig Nebenwirkungen in vivo auszulösen ein komplett neuer und sehr wichtiger therapeutischer Ansatz im Kampf gegen Krebs. PD Dr. med. Kilian Eyerich, Ph.D. Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, TU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Schuppenlechte und Neurodermitis: gestörten Signalwegen auf der Spur Die Volkskrankheiten Psoriasis ( Schuppenlechte ) und atopisches Ekzem ( Neurodermitis ) zählen zu den großen Herausforderungen der modernen Medizin. Wir konnten eine seltene Gruppe von Patienten identiizieren, die gleichzeitig an beiden Krankheiten leiden. Durch klinische, immunologische und biostatistische untersuchungen der Vorgänge in der Haut dieser Patienten versuchen wir nun, unterschiede zwischen Schuppenlechte und Neurodermitis zu charakterisieren. Diese bilden die Grundlage für speziischere und damit eizientere Therapien der beiden bedeutendsten entzündlichen Hauterkrankungen.

217 Junges Kolleg 217 Dr. Judith Frömmer Institut für Romanische Philologie, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Die Wafen der Propheten. Poetik und Politik prophetischer Praktiken im Florenz der Frühen Neuzeit Ausgehend von Machiavellis unterscheidung zwischen bewafneten und unbewafneten Propheten werden in dem Forschungprojekt prophetische Praktiken im politischen Kontext des Florenz der Frühen Neuzeit untersucht. Welche poetischen Verfahren erlauben es wahren oder falschen Propheten, künftige Ereignisse, aber auch künftige Interpretationen ihrer Prophezeiungen vorwegzunehmen? Inwiefern kommt es im politischen Denken der Frühen Neuzeit zu einer Aneignung und Indienstnahme dieser Poetik prophetischer Praktiken durch weltliche Autoren und Autoritäten? Prof. Dr. Jürgen Geist Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW), TU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Molekulare aquatische Ökologie Wasser und Gewässer-Ökosysteme sind für den Menschen von zentraler Bedeutung. Durch vielfältige Einlüsse ist die Funktionalität dieser Systeme jedoch stark gefährdet. Ziel des Forschungsprojektes ist es, Modelle zur Darstellung der zeitlich-räumlichen Verteilung von Biodiversität in aquatischen Ökosystemen zu entwickeln. Hierzu werden molekularbiologische und ökologische Methoden kombiniert. Themenschwerpunkte bilden Fragen zur aquatischen Habitatqualität, zu genetischen und demograischen Populationsstrukturen, zu aquatischen Nahrungsnetzen und zur Entwicklung von Stress-Biomarkern.

218 218 Junges Kolleg Jun.-Prof. Dr. Alexandra Kirsch Department of Computer Science, Universität Tübingen Gefördertes Forschungsvorhaben: Human-Centered Artiicial Intelligence Human-Centered Artiicial Intelligence ist ein interdisziplinärer Ansatz, bei dem Methoden der Künstlichen Intelligenz entwickelt und verwendet werden, um technische Systeme und insbesondere autonome Roboter für Menschen verständlicher zu machen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit Psychologen und Neurologen wichtig, sowohl für die Entwicklung geeigneter Methoden als auch für die Evaluation von interaktiven Systemen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entscheidungsprozesse von Robotern, dies beinhaltet Aktionsauswahl, maschinelles Lernen und Wissensrepräsentation. Jun.-Prof. Daniel Leese, Ph.D. Geschichte und Politik des modernen China, Universität Freiburg Gefördertes Forschungsvorhaben: Zwischen Revolution und Reform: übergangsjustiz und Herrschaftslegitimation in der VR China Das Projekt widmet sich den Strategien der Vergangenheitsbewältigung, mit denen die Kommunistische Partei Chinas in den Jahren ihre Herrschaft angesichts der katastrophalen Bilanz maoistischer Politik zu legitimieren trachtete. Der Fokus liegt auf der weitgehend unerforschten juristischen Dimension der Wiedergutmachungsarbeit (shanhou gongzuo). Aufgrund der komplexen Quellenlage steht die Analyse von Prozessen und Fallstudien im Vordergrund. Mit Hilfe des heuristischen Instruments der transitional justice soll die Thematik auch für vergleichende Studien erschlossen werden.

219 Junges Kolleg 219 Prof. Dr. Sabine Maier Department Physik, Lehrstuhl für Experimentalphysik, Universität Erlangen-Nürnberg Gefördertes Forschungsvorhaben: Struktur und Selbstorganisation von maßgeschneiderten molekularen Schichten ultradünne molekulare Schichten bilden die Grundlage für neuartige molekulare Elektronik, efektive Solarzellen und Energiespeicher. In dem Forschungsvorhaben wird die lokale atomare und elektronische Struktur von funktionalen, organischen Schichten mittels hochaulösender Rastersondenmikroskopie untersucht. Im Fokus steht einerseits die gezielte Modiikation der elektronischen Eigenschaften von Graphen. Andererseits soll die Selbstorganisation und Netzwerkbildung von Molekülen auf oberlächen, insbesondere Isolatoren, studiert werden, um maßgeschneiderte Schichten im bottom-up Verfahren herzustellen. Prof. Dr.-Ing. Julia Mergheim Lehrstuhl für Technische Mechanik, Universität Erlangen-Nürnberg Gefördertes Forschungsvorhaben: Selbstheilende Polymere: Modellierung und Simulation Vergleichbar mit biologischen Systemen, in denen durch eine Verletzung automatisch ein Heilungsprozess initiiert wird, sind selbstheilende Materialien so konstruiert, dass sie in der Lage sind, Mikrorisse und Schädigungen zu erkennen und darauf zu reagieren, um den ungeschädigten Zustand des Materials wieder herzustellen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, ein kontinuumsmechanisches Modell sowie geeignete Simulationsmethoden zu entwickeln, um Schädigung und Heilung selbstheilender Duroplaste zu beschreiben und so die Entwicklung und optimierung dieser vielversprechenden Materialien zu unterstützen.

220 220 Junges Kolleg Dr. Michael Jan Pecka Department Biologie II, Abteilung Neurobiologie, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Kontext-Sensitivität der neuronalen Verarbeitung beim Richtungshören unter realistischen akustischen Bedingungen Eine grundlegende Funktion unseres Hörsinns ist es, inmitten von vielen unterschiedlichen Geräuschen die genaue Position einer Schallquelle bestimmen zu können, z.b. beim überqueren einer belebten Straße. Gleichwohl sind die Vorgänge im Gehirn, die dieser Fähigkeit zugrunde liegen, kaum erforscht. Es ist daher das Ziel des Forschungsvorhabens, zu verstehen, in welcher Weise die neuronale Verarbeitung beim Richtungshören von Hintergrundgeräuschen und Kontext beeinlusst wird. Die Erkenntnisse der untersuchungen könnten dabei insbesondere zur Entwicklung besserer Hörprothesen beitragen. Dr. Cynthia M. Sharma Zentrum für Infektionsforschung, Universität Würzburg Gefördertes Forschungsvorhaben: Funktionale Charakterisierung von kleinen regulatorischen RNAs im Magenkeim Helicobacter pylori Die Mechanismen der Genregulation von Helicobacter pylori, dem Erreger von Magengeschwüren und Magenkrebs, sind weitgehend unbekannt. Vor kurzem konnten wir erstmals ca. 60 kleine RNA Moleküle (srnas) in H. pylori nachweisen, welche als zentrale Regulatoren in der bakteriellen Stressantwort und Virulenz dienen. Nun untersuchen wir die Funktionen, Mechanismen und assoziierten Proteinfaktoren solcher srnas in H. pylori sowie in verwandten Pathogenen wie z.b. Campylobacter, dem derzeit häuigsten Erreger von bakteriellen Lebensmittelvergiftungen. Dies wird neue Einblicke in Virulenzmechanismen geben und Möglichkeiten für neue Therapieansätze aufzeigen.

221 Junges Kolleg 221 Prof. Dr. Ana-Sunčana Smith Cluster of Excellence Engineering of Advanced Materials, Universität Erlangen-Nürnberg Gefördertes Forschungsvorhaben: Biophysikalische Modellierung von weichen elastischen oberlächen Membranen, das Zytoskelett und die extrazelluläre Matrix geben lebenden Zellen ihre Struktur und ihr Gefüge. Nur in diesem umfeld können andere kleine Moleküle wie Peptide oder Proteine richtig funktionieren. Ziel des Projektes ist es, in einem künstlichen System wesentliche Elemente dieses Gerüsts zu reproduzieren üblicherweise, indem man unterschiedlichste Arten von elastischen Materialien oder Grenzlächen auf kontrollierte Weise nachbildet. Mit Methoden der statistischen Physik werden diese Materialien mit dem Ziel analysiert, ein besseres Verständnis des biologischen Systems zu gewinnen. Victor I. Spoormaker, Ph.D. Arbeitsgruppe Neuroimaging, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München Gefördertes Forschungsvorhaben: Die Verknüpfung zwischen Gehirnregionen während des rapid eye movement (REM)-Schlafes Das Forschungsvorhaben betrift die untersuchung der funktionellen Gehirnverknüpfung während des REM-Schlafes ( rapid eye movement ), in dem die meisten lebhaften Träume auftreten. Probanden schlafen dabei im Magnetresonanztomografen unter simultaner elektroenzephalograischer Messung. Dies dient zur untersuchung einer möglichen Rekoniguration der Gehirnnetzwerke im REM-Schlaf. Die Ergebnisse werden zu einem besseren Verständnis beitragen, warum REM-Schlaf biologisch notwendig ist und warum wir in unseren Träumen ein begrenztes Bewusstsein erlangen.

222 222 Junges Kolleg Prof. Dr. Julia Stenzel Institut für Theaterwissenschaft, Universität Mainz Gefördertes Forschungsvorhaben: Verhandlungen mit Sophokles: Das Attische Drama auf der politischen Bühne des 19. Jahrhunderts Theater wird in der ersten Hälfte des 19. Jh. zum ort für politisches Probehandeln; zeitgleich erschließt die Philologie politische Aspekte antiken Theaters, die auch auführungspraktisch relevant werden: Nicht allein Ausdruck historistisch inspirierter Kulturstaats-Ideen, werden Inszenierungen antiker Stücke zu Katalysatoren liberaler und demokratischer Debatten. Das Projekt untersucht die Verhandlung solcher Inszenierungen in Texten und Bildwerken. So zeigen sich an historischen Textgruppen Prozesse, die exemplarisch für die Formierung von Klassiken sind und die heutiges Nachdenken über Inszenierungen von Öfentlichkeit prägen. PD Dr. med. Derya Tilki Sprecherin des Kollegs Klinikum Großhadern, Urologische Klinik und Poliklinik, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Diagnostik des Prostatakarzinoms anhand der ultraschall-gesteuerten molekularen Darstellung der Tumorgefäße Mit dem Projekt soll die selektive Expression von oberlächenproteinen auf Tumorblutgefäßen, aber nicht auf normalen Gefäßen, dafür genutzt werden, durch oberlächenmodiizierte sphärische Biopolymere mit unterschiedlichem Durchmesser im Mikro- oder Nanometerbereich das Gefäßbett des Prostatakarzinoms mit Hilfe der ultraschalldiagnostik sichtbar zu machen. Dies wäre nicht nur in diagnostischer Hinsicht von Bedeutung, sondern auch wichtig für ein passendes therapeutisches Vorgehen, das dem Patienten unnötige Belastungen und unter umständen auch eine übertherapie erspart.

223 Junges Kolleg 223 Dr. Cornelia Wild Institut für Romanische Philologie, LMU München Gefördertes Forschungsvorhaben: Die Grenzen der Profanierung. Ästhetik, Theologie und Subjekt im 13. und 14. Jahrhundert Das an der Schnittstelle wissenschaftlicher Disziplinen angesiedelte Projekt hinterfragt das Paradigma der Säkularisierung, gelesen als Ablösung vom theologischen Fundament. Das Ziel ist es, die wechselseitigen übertragungsverhältnisse und die Ökonomie von Profanem und Heiligem zu erhellen, die in den Texten der großen italienischen Mystikerinnen und Heiligen des 13. und 14. Jahrhunderts eine zentrale Quelle gefunden haben. In Weiterentwicklung des theologischen und religionswissenschaftlichen Feldes soll der durch die Entzauberung der Welt im 19. Jahrhundert verdeckte Dualismus zum Vorschein gebracht und sein latentes Fortwirken behauptet werden.

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225 225 Jahresberichte Kommissionen der Philosophisch-historischen Klasse Kommission für Keilschriftforschung und Vorderasiatische Archäologie Dank des positiven Votums der Wissenschaftlichen Kommission zum 2011 gestellten Verlängerungsantrag für das Reallexikon der Assyriologie (RLA) wurde die Laufzeit des Projekts bis Ende 2017 verlängert. Dies ermöglicht eine Weiterführung des Lexikons bis zum Buchstaben Z. In einer Fachherausgebersitzung im Februar 2012 in Leipzig wurden daher die restlichen Stichwörter bis zum Buchstaben Z festgelegt und auch an die jeweiligen Autoren vergeben. Es ist vorgesehen, dass alle Autoren ihre Artikel bis Ende 2013 in der Redaktion einreichen. Der Doppelfaszikel 13, 3 4 (von Steuer.E bis Susa.B ) konnte im Mai 2012, der Doppelfaszikel 13, 5 6 (von Susa.B bis Telipinu.B ) im Dezember 2012 ausgeliefert werden. Damit konnten sowohl 2011 wie 2012 zwei Doppelfaszikel pro Jahr publiziert werden. Des Weiteren wurde schon ein großer Teil der Arbeiten für den Doppelfaszikel 13, 7 8 fertiggestellt, so dass dieser 2013 ausgeliefert werden kann. Zudem sind die Arbeiten am Doppelfaszikel 14, 1 2 weit fortgeschritten, womit die Fertigstellung des Buchstaben T mit ca. 620 Artikeln im Jahr 2014 möglich wird. Als Abgabe für die u-stichwörter war für die Autoren Dezember 2012 vorgesehen, so dass 2013 sowohl die T-Artikel abgeschlossen werden können, als auch die Arbeit an den Stichwörtern mit u (ca. 530 Artikel), die bereits begonnen hat, intensiv fortgesetzt werden kann. Da eine möglichst termingerechte Abgabe der Artikel gewünscht ist, schreibt die Redaktion regelmäßig Erinnerungen an die Autoren. um die Arbeit der Redaktion zu erleichtern, wurde eine Datenbank eingerichtet, die alle Stichwörter des RlA nach Autor und Kategorie verzeichnet. Diese Datenbank soll in Zukunft auch online öfentlich verfügbar gemacht werden. So können sowohl die Redaktionsmitarbeiter als auch die Autoren leichter die im RlA enthaltenen Stichwörter auinden und Parallelen zu anderen Artikeln ziehen.

226 226 Jahresberichte Im Dezember 2011 verließ die langjährige Mitarbeiterin Sabine Ecklin die Redaktion. Ab Januar 2012 wurde ihre Teilzeitstelle von Theresa Blaschke besetzt. Im Februar wurde der Redaktion für das Jahr 2012 eine weitere volle Mitarbeiterstelle zugeteilt. Diese wurde mit wöchentlich 30 Stunden von Josephine Fechner besetzt, die restlichen Stunden wurden genutzt, um den Vertrag von Frau Blaschke auf wöchentlich 30 Stunden aufzustocken. K. A. Strunk Veröfentlichungen der Kommission Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Verlag Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin. Band 13, Lieferung 3 4. Steuer.E. Susa.B. 2012, S Band 13, Lieferung 5 6. Susa.B. Telipinu.B. 2012, S Kommission für das Corpus Vasorum Antiquorum Im Jahr 2012 erschienen der CVA-Band Deutschland 91, Hamburg 2 (unteritalisch rotigurige Keramik), bearbeitet von Rolf Hurschmann, sowie der Band Deutschland 92, Göttingen 4 (attisch rotigurige Keramik), bearbeitet von Norbert Eschbach. In redaktioneller Bearbeitung sind die Bände Berlin 13 (attisch rotigurige Lekythen) von Nina Zimmermann-Elseify sowie Berlin 14 (attisch schwarzigurige Amphoren), bearbeitet von Heide Mommsen. Weitgehend abgeschlossen ist die Bearbeitung des Bandes Bonn 4 (geometrische und orientalisierende Keramik) von Dirk Piekarski. Abschließende Restaurierungs- und Fotoarbeiten sind noch notwendig für die Bände München 17 (etruskisch schwarzigurige Keramik) von Yasmin olivier-trottenberg und Dresden 2 (attisch rotigurige geschlossene Gefaße) von Eva Hofstetter-Dolega. In Arbeit sind weiterhin die Bände Berlin 16 (attisch rotigurige Amphoren), bearbeitet von Agnes Schwarzmaier-Wormit, und München 18 (attisch rotigurige Schalen 1) von Elke Böhr. Fortgesetzt wurden die Arbeiten an den Bänden Berlin 15 (attisch rotigurige Peliken und Loutrophoren) von Angelika Schöne-Denkinger, München 19 (attisch schwarzigurige Hydrien) von Bettina Kreuzer, München 20 (etruskisch rotigurige Keramik) von Yasmin olivier-trottenberg und Dresden 3 (geometrische und korinthische Keramik), bearbeitet von Christiane Dehl-von Kaenel. Neu aufgenommen wurden die Arbeiten an dem Band Dresden 4 (attisch rotigurige ofene Gefäße) durch Norbert Eschbach und Leipzig 4 (attisch rotigurige Keramik) durch Norbert Franken.

227 Philosophisch-historische Klasse 227 Vom 7. bis 9. November 2012 organisierten Stefan Schmidt und Matthias Steinhart (Würzburg) die internationale Tagung Sammeln ordnen Publizieren. Die Geschichte des Sammelns und der Erforschung griechischer Vasen in München. Sechzehn Referenten aus neun Ländern erörterten die Wechselwirkungen zwischen den neuzeitlichen Sammlungs- und Forschungsinteressen an der bemalten griechischen Keramik. In den beiden CVA-Gesprächskreisen in München und Berlin berichteten an mehreren Terminen die CVA-Mitarbeiter über den Fortschritt ihrer Arbeiten und neue Forschungsergebnisse. Paul Zanker Veröfentlichungen der Kommission Corpus Vasorum Antiquorum. Verlag C.H.Beck, München Band 91: Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe. Band 2. unteritalisch rotigurige Keramik. Bearb. von Rolf Hurschmann. 2012, 135 S., 28 Textabb., 16 Beilagen und 83 Tafeln. Band 92: Göttingen, Archäologisches Institut der universität. Band 4. Attisch rotigurige Keramik. Bearb. von Norbert Eschbach. 2012, 159 S., 41 Textabb., 30 Beilagen und 67 Tafeln. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Franken N., In neuem Licht. Zyprische Bronzen in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Archäologischer Anzeiger 2011/2 (2012), Römische Athleten mit Geldsäcken. Zur Ikonographie einer unbekannten Bronzestatuette in Dresden. In: Les bronzes grecs et romains. Actes du colloque en l honneur de Claude Rolley. M. Denoyelle et al. (Hg.). Paris 2012, Rez. von A. R. Furger, M. Wartmann u. E. Riha. Die römischen Siegelkapseln aus Augusta Raurica (Forschungen in Augst 44). Bonner Jahrbücher 209 (2009), 409 f. Schmidt S., Pfuhl, Ernst. In: Geschichte der Altertumswissenschaften. Biographisches Lexikon. P. Kuhlmann u. H. Schneider (Hg.). Stuttgart 2012 (Der Neue Pauly, Supplement 6), 966 f. Schöne-Denkinger A., Import und Imitation attischer Bilder in Böotien. In: Vasenbilder im Kulturtransfer. Zirkulation und Rezeption griechischer Keramik im Mittelmeerraum. S. Schmidt u. A. Stähli (Hg.). München 2012 (Beihefte zum CVA 5), Rez. von: M.-Ch. Villanueva Puig. Ménades. Recherches sur la genèse iconographique du thiase féminin de Dionysos des origines à la in de la période archaïque. BABesch 87 (2012), Ein Wassergefäß für die Hochzeit. In: Staatliche Museen zu Berlin. Die Antikensammlung. Altes Museum, Neues Museum, Pergamonmuseum. A. Schwarzmaier, A. Scholl u. M. Maischberger (Hg.). Darmstadt 2012, 132 f.

228 228 Jahresberichte Kommission zur Erforschung des antiken Städtewesens Da weiterhin keine reguläre Mitarbeiterstelle zur Verfügung steht, wurden die Arbeiten der Kommission abermals von Prof. Dr. Schmidt betreut. Redaktionsarbeiten führte wiederum Dr. Claudia Dorl-Klingenschmid als Aushilfe durch. Die redaktionellen Arbeiten am Band 11 der Studien zur antiken Stadt, der sich mit der urbanistischen Entwicklung des römischen Marsfeldes beschäftigt, wurden im Berichtsjahr abgeschlossen. Der Band ist im Druck und wird Anfang 2013 ausgeliefert werden. Die redaktionellen Arbeiten an Band 12 der Reihe, den Akten des Münchner Kolloquiums zur Aufstellung von Porträtstatuen in der griechischen Polis, konnten weitgehend abgeschlossen werden. Auch im Berichtsjahr war die Kommission wieder an zwei Feldforschungsprojekten beteiligt: Im Dezember 2012 fand die zweite Kampagne der Grabungen in Alexandria statt (Prof. Dr. S. Schmidt, Fortführung des Projektes von 2010). Die Arbeiten konzentrierten sich auf einen bislang unerforschten, hellenistischen Grabkomplex in der Shatby-Nekropole. Es ergab sich, dass der aufwendige Grabbau nie zu Bestattungszwecken benutzt, sondern als Baustelle aufgelassen wurde. Wann das Ende der Arbeiten und die dafür verantwortliche Erweiterung der hellenistischen Stadt zu datieren sind, soll die nächste Grabungskampagne klären, die im Frühjahr 2013 durchgeführt werden wird. Fortgeführt wurde zudem die Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut Rom (Prof. Dr. H. von Hesberg) bei der Grabung in Apollonia/Albanien (siehe die Jahrbücher 2010 und 2011). Gegenstand der untersuchungen war abermals die orchestra des Theaters, an der die Veränderungen vom hellenistischen Schauspielbau zur römischen Arena Schritt für Schritt abgelesen werden konnten. Der südliche Bereich des Koilons wurde zum besseren Verständnis des Baus wieder hergestellt. Straßenzüge und Ausmaße der Gebäude oberhalb des Theaters wurden mittels einer geophysikalischen Prospektion sichtbar gemacht und können nun analysiert werden. Vom 19. bis 21. Dezember 2012 fand die Tagung Urbanitas Urbane Qualitäten statt, die in Zusammenarbeit mit den Archäologischen Instituten der LMu München und der universität Würzburg organisiert wurde. Mehr als dreißig Referenten diskutierten die Möglichkeiten, die Attraktivität griechischer und römischer Städte sowie die mit ihnen verbundenen speziischen Lebensformen mit archäologischen Methoden zu analysieren. Paul Zanker

229 Philosophisch-historische Klasse 229 Kommission zur vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer Pfafenhofen-Hörtenberg (Nordtirol): Eisenzeitliche Siedlung vom 5. bis 1. Jh. v. Chr. Vom 3. September bis 12. oktober 2012 fand die erste Grabungskampagne unter der Leitung von Dr. Zanier in der eisenzeitlichen Siedlung Pfafenhofen-Hörtenberg gegenüber von Telfs in Nordtirol statt. Die Grabungsleitung vor ort übernahm Markus Wild M.A. (München), für die Dokumentation war Mag. Tamara Senfter (Thaur, Tirol) zuständig. Während der sechswöchigen Dauer wurde eine 15 x 15 m große Fläche aufgedeckt. Die geomagnetische Prospektion des Jahres 2010 war Grundlage für die Festlegung der Grabungsläche. Es konnten ein jüngeres und ein älteres Gebäude mit mörtellosen Steinfundamenten festgestellt werden. Das ältere, mindestens 8 x 8 m große Gebäude wurde wahrscheinlich während der Frühlatènezeit im 5. Jh. v. Chr. errichtet. Der mit mindestens 30 cm Brandschutt verfüllte Innenraum weist auf eine Zerstörung des Gebäudes durch ein Schadensfeuer. Bei den zum Teil großen verkohlten Balken- und Bretterresten handelt es sich wohl um verstürzte Dach- und Wandhölzer. Zwölf Webgewichte auf kleinstem Raum deuten auf eine Zerstörung eines kompletten Webstuhls. Bisher ist nur ein kleiner Teil der fundreichen Brandschicht untersucht. Soweit erkennbar, brannte das Gebäude im 4. Jh. v. Chr. ab. Leicht versetzt zum zerstörten älteren Gebäude entstand ein jüngeres, etwa 6 x 6,5 m großes Gebäude mit weniger sorgfältig errichteten Mauerfundamenten. Aufgrund der jüngsten datierbaren Funde wurde dieses Gebäude in der zweiten Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. aufgegeben, ein Zusammenhang mit dem römischen Alpenfeldzug des Jahres 15 v. Chr. wäre möglich. Oberammergau, Döttenbichl: Spätlatène-/frühkaiserzeitlicher Opferplatz Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Kommissionsgrabungen auf dem Döttenbichl südlich von oberammergau ist von Herrn Zanier kontinuierlich gefördert worden. um die Herkunft der Glasperlen zu bestimmen, wurden an der Katholischen universität Löwen Strontium- und Neodym-Isotopenanalysen durchgeführt (Professor Dr. Patrick Degryse).

230 230 Jahresberichte Monte San Martino, Lomaso, Trentino: Spätantik/ frühmittelalterliche befestigte Höhensiedlung Am 22. Februar traf sich Dr. Zagermann mit Herrn Dott. Cavada in Trento, um die Grabungskampagne 2012 und den Fortgang des gemeinsamen Forschungsprojektes zu besprechen. Vom 27. August bis 19. oktober 2012 fand die fünfte Grabungskampagne der Kommission statt. Während der acht Grabungswochen wurde der Verlauf der umfassungsmauer nach Süden verfolgt. Gleichzeitig konnte die vom Tor in den Innenbereich der Festung führende Straße freigelegt werden. Der Straßenkörper bestand aus kleingeschlagenem Steinmaterial, wahrscheinlich das Abfallprodukt der antiken Großbaustelle, deren überreste großlächig angetrofen wurden: Abarbeitungsspuren im Felsen sowie planierte Reste von Kalklösch- und Mörtelmischplätzen zeugen von den Arbeiten, die beim Bau der 1 km langen, vermörtelten umfassungsmauer stattfanden. Der Straßenkörper musste wohl mehrfach erneuert werden, denn er diente mitunter als regelrechter Müllplatz, auf dem der unrat aus den umgebenden Bauten einfach entsorgt wurde. Für Archäologen ein Glücksfall, denn so erbrachte die Grabung zahlreiches Fundmaterial, das Auskunft zum Alltag auf dem Berg vor 1500 Jahren gibt. Zwei Bügelknopibeln der zweiten Hälfte des 5. Jhs. sind dabei wichtige Repräsentanten aus der Gründungszeit der Anlage, ein verbrannter Getreidevorrat aus einem Bau neben der Straße bietet Möglichkeiten zur archäobotanischen untersuchung. Am 3. und 4. September entnahmen Professor Dr. Klaus oeggl (universität Innsbruck) und zwei seiner Mitarbeiter drei Bohrkerne in Mooren der umgebung. Diese werden als Grundlage einer Pollenanalyse dienen. Dadurch können Erkenntnisse über Vegetation und Landwirtschaft zur Zeit des Bestehens der Höhensiedlung gewonnen werden. Militarisierung der Alpen in der Spätantike? Im Rahmen dieser Studie besuchte Herr Zagermann Museen und Archive in Innsbruck, Bozen/Frangart und Innichen und konnte dort teils unveröfentlichtes Fundmaterial aufnehmen. Das Manuskript wurde zum Druck vorbereitet. Vorträge und Tagungen Herr Zanier nahm an dem von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen veranstalteten Kolloquium über die Alpen und über den Rhein Anfänge und früher Verlauf der römischen Expansion nach

231 Philosophisch-historische Klasse 231 Mitteleuropa ( November) teil und berichtete dort über die Ergebnisse der Kommissionsgrabungen in oberammergau und auf dem Septimerpass. Herr Zagermann referierte am 4. Juli auf Einladung der Fachschaft für Vor- und Frühgeschichte und Provinzialrömische Archäologie an der universität München über Breisach. Volker Bierbrauer, Günter ulbert Redaktionelle Betreuung Bierbrauer V., Die Ausgrabungen im spätantik-frühmittelalterlichen Bischofssitz Sabiona-Säben in Südtirol. Frühchristliche Kirche und Gräberfeld (Redaktion M. Zagermann). ulbert G., Der Auerberg IV. Das Fundmaterial. Zur Vorbereitung für den Druck des abschließenden Bandes über die römische Siedlung auf dem Auerberg ordnet Dr. A. Rottloff (Augsburg) mit inanzieller Hilfe des Bayerischen Landesamts für Denkmalplege im Rahmen eines Werkvertrages die vorliegenden Manuskriptteile und Dokumentationsunterlagen. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zagermann M. mit H. u. Nuber u. G. Seitz, Zwischen Vogesen und Schwarzwald: Die Region um Brisiacum/Breisach und Argentovaria/oedenburg in der Spätantike. In: L antiquité tardive dans l Est de la Gaule I. La vallée du Rhin supérieur et les provinces gauloises limitrophes: actualité de la recherche. Revue Archéologique de l Est Suppl. 30. M. Kasprzyk u. G. Kuhnle (Hg.). Dijon 2011, Rez. von: Finds from the Frontier: Material Culture in the 4th 5th Centuries. R. Collins u. L. Allason-Jones (Hg.). oakville/conn (CBA Research Report 162). American Journal of Archaeology 116/4 (2012). online-review-book/1202. Zanier W. mit B. Karches, C. Stieghorst et al., untersuchung antiker Glasperlen auf ihre Elementzusammensetzung mittels Neutronenaktivierungsanalyse. In: Metalla Archäometrie und Denkmalplege Sonderheft 5 (2012), Kommission für bayerische Landesgeschichte mit Institut für Volkskunde Die 85. Jahressitzung der Kommission für bayerische Landesgeschichte fand am 12. oktober 2012 im Sitzungssaal der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München statt. Entsprechend der seit 2010 gültigen Akademiesatzung nahmen erstmals auch Akademiepräsident Prof. Dr. Karl-Heinz Hofmann und Generalsekretärin Bianca Marzocca qua Amt an der

232 232 Jahresberichte Jahressitzung teil. Zu neuen ordentlichen Mitgliedern wurden Prof. Dr. Hans-Georg Hermann (München) und Ltd. Archivdirektor Dr. Gerhard Immler (München) gewählt. Am 15. November 2012 verstarb im Alter von 90 Jahren der frühere Erste Vorsitzende Prof. Dr. Andreas Kraus. Bei der Beerdigung in Schondorf sprach der Kommissionsvorsitzende im Namen der zahlreich versammelten Landeshistoriker einen Nachruf. Eine ausführliche Würdigung des wissenschaftlichen Œuvres von Herrn Kraus wird im nächsten Heft der ZBLG erscheinen. Damit zählt die Kommission gegenwärtig 65 Mitglieder; von diesen sind 26 verplichtete, 29 entplichtete, neun außerordentliche Mitglieder und ein Mitglied ex oicio. Der Haushalt der Kommission war durch den im Mai 2010 ausgehandelten Doppelhaushalt für die Jahre 2011/12 auf die Summe von zuzüglich der Eigeneinnahmen aus Buchverkäufen und Drittmitteln festgelegt. Erstmals wurde die Kommission zu den Verhandlungen für den Doppelhaushalt der Wirtschaftsjahre 2013/14 nicht mehr beigezogen. Diese Neuerung kündigt Veränderungen bezüglich der rechtlichen Stellung des Kommissionshaushaltes an. Im Entwurf für den Doppelhaushalt 2013/14 verfügt die Kommission nach momentanem Stand nicht mehr über ein eigenes Haushaltskapitel (bisher 8056). In der Kommissionssatzung ( 9 Abs. 1), der das Ministerium und die Akademie zugestimmt haben, heißt es, die Kommission erhält jährlich vom Freistaat Bayern im Rahmen des der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewährten Gesamtzuschusses einen besonders ausgewiesenen Zuschuss. Diese Bestimmung wäre damit hinfällig. Im Einvernehmen mit dem Ministerium wäre die Akademieleitung damit ihrem gegenüber der Evaluierungskommission formulierten Ziel der vollständigen Integration der Kommission in die BAdW einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Mittelfristig wären damit nach überzeugung der Vorstandschaft erhebliche Risiken für den Kommissionshaushalt verbunden. Endgültige Entscheidungen darüber sind im Verlauf des Jahres 2013 zu erwarten. Bei den Veröfentlichungen hat die Kommission im Berichtsjahr ihr Arbeitsprogramm zielstrebig weiterverfolgt. Wie geplant konnten drei Hefte der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte vorgelegt werden. Sie boten wichtige Beiträge zu ausgewählten Problemen der bayerischen Landesgeschichte aus sämtlichen Epochen; dazu kamen zahlreiche Rezensionen sowie wichtige Fachinformationen. Auch das Bayerische Jahrbuch für Volkskunde und die Bayerischen Vorgeschichtsblätter konnten programmgemäß mit ihren Jahresbänden fortgeführt werden. In gleicher Weise wurde an den Hauptprojekten der Kommission weitergearbeitet. Nach einer drucktechnisch bedingten Verzögerung konnten zu Jahresanfang für den Historischen Atlas von Bayern die Bände Neu-ulm (Sarah Hadry) und Münchberg (Annett Haberlah-

233 Philosophisch-historische Klasse 233 Pohl) ausgeliefert werden. Die Präsentation des letztgenannten Bandes fand am 11. Juli 2012 in Anwesenheit namhafter Vertreter des öffentlichen Lebens vor einer zahlreichen Zuhörerschaft statt. Der Band Kulmbach von Rüdiger Barth ging Anfang Dezember 2012 in den Druck. ochsenfurt (Thomas Horling) steht kurz vor der Fertigstellung. Diethard Schmid (Landgericht Haidau) und Matthias Körner (Naila) erstellen gegenwärtig das Register für ihre Bände. Erwin Riedenauer hat das Manuskript für Gerolzhofen vorgelegt, Bernd Stadlbauer seine Dissertation über Dingoling abgeschlossen. Mehrere Doktoranden arbeiten an den noch ausstehenden Bänden, um auch diese Lücken alsbald zu schließen: Riedenburg (Christof Klebl), Dinkelsbühl (Teresa Sandner), Würzburg-Land (Monika Riemer), Dillingen (Regina Hindelang), Kaubeuren (Katharina Streif). Christof Paulus hat Tölz übernommen. Weiterhin sind alterfahrene Atlas-Mitarbeiter im unternehmen tätig und bringen dankenswerterweise ihre große Erfahrung ein: Emma Mages bearbeitet Abensberg, Manfred Jehle Feuchtwangen und Heinrich Wagner Königshofen im Grabfeld. Durch den Tod von Gerhard Rechter sind die Bände Scheinfeld und ufenheim neu zu vergeben. In der Abteilung Innviertel, deren Leitung Franz-Reiner Erkens übertragen wurde, hat Gerhard Schwentner als ersten Band das Landgericht Schärding als Dissertation an der universität Passau abgeschlossen. Anton Brandner treibt die Arbeiten an Braunau mit Tatkraft voran. Das Gesamtprojekt des Historischen Atlas von Bayern ist auf einem guten Weg. Eines der Hauptziele der Kommissionsleitung ist, es einem alsbaldigen Ende zuzuführen, um Kapazitäten für künftige Nachfolgeprojekte frei zu machen. Dieses Ziel sucht sie durch jährliche Arbeitstrefen der Mitarbeiter zu befördern; deren letztes fand im Staatsarchiv Nürnberg am 28. oktober 2012 unter der persönlichen Leitung des Kommissionsvorsitzenden statt. Doch darf das Tempo selbstverständlich nicht zu Lasten der Gründlichkeit gehen. Die nämliche Fürsorge gilt dem zweiten Großprojekt der Kommission: dem Historischen ortsnamenbuch von Bayern. Noch vor Jahresende konnte das Heft Günzburg (Michaela Glenk) in den Druck gehen; ihm wird in der ersten Jahreshälfte 2013 Schwabmünchen (Michael Köck) folgen. Herr Janka ist mit der Redaktion von Wertingen (Regina Kempter) gut vorangekommen. Abgeschlossene Manuskripte liegen für Erlangen (Dorothea Fastnacht) und Pfarrkirchen (Josef Egginger) vor. Antonius Reith hat Eichstätt als Dissertation an der universität Erlangen eingereicht. Weit fortgeschritten ist auch die Bearbeitung von Würzburg (Thomas Heiler). Wie üblich versammelten Herr Munske, Herr König und Herr von Reitzenstein als zuständige Abteilungsleiter ihre Mitarbeiter zu einem gemeinsamen Arbeitstrefen, das dem befruchtenden Erfahrungsaustausch und der Kontaktplege diente.

234 234 Jahresberichte Auch in den übrigen ihrer insgesamt sechzehn Buchreihen konnte die Kommission ihre Publikationstätigkeit mit einer Reihe wichtiger Neuerscheinungen fortsetzen. In der Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte erschien als Band 163 die Dissertation von Stefanie Buchhold über Nepomuk von Triva ( ) und die bayerische Heeresreform nach Die Habilitationsschrift von Hannelore Putz über König Ludwig I. als Bauherr und Kunstsammler wurde nach positivem Votum der Gutachter zum Druck angenommen. In Gang gesetzt wurde das kommissionsinterne Begutachtungsverfahren für die Habilitationsschrift von Martin ott Außenpolitik und wirtschaftliche Interessen. Zwischenstaatliche Kommunikation und Raumorganisation im Salzhandel zwischen Bayern, Südwestdeutschland und der Schweiz In den Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte stehen die Dissertationen von Wolfgang Ehberger Bayerns Weg zur parlamentarischen Republik. Die Entstehung der Bamberger Verfassung vom 14. August 1919 (Band 29) und Matthias Bader Das Lehenswesen Herzog Heinrichs des Reichen von Bayern- Landshut. Eine schriftgutkundliche Studie zur Verwaltungs- und Herrschaftspraxis eines Territorialfürstentums in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Band 30) kurz vor der Drucklegung. In der Reihe Materialien zur bayerischen Geschichte wurden folgende Bände publiziert: Nr. 22: Georg Schrott Leichenpredigten für bayerische Prälaten der Barock- und Auklärungszeit, Nr. 24: Joachim Peter Der Adjutant. Ludwig Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen ( ) zwischen Bayern und Preußen und Nr. 26: Hubert Emmerig Zwei Münzschatzfunde der napoleonischen Zeit aus Amberg. Auch die Reihe der Beihefte der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte wurde mit einer wichtigen Neuerscheinung weitergeführt. Nr. 42: Alois Schmid und Ludwig Holzfurtner (Hg.) Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Der Band wurde als Festgabe dem früheren Kommissionsvorsitzenden Prof. Dr. Andreas Kraus zum 90. Geburtstag gewidmet und in einer kleinen Feier am 6. März 2012 persönlich überreicht. Bei den Regesten zur bayerischen Geschichte hat Gabriele Schlütter- Schindler das nochmals optimierte Manuskript der Regesten der Herzöge von Bayern für die Regierungszeit der Herzöge otto I. ( ) und Ludwig I. ( ) vorgelegt, das alsbald zum Satz gebracht werden soll. Zeitgleich hat sie die Bearbeitung der Regierungszeit Herzog ottos II. ( ) fortgesetzt. Das von Egon Boshof vorgelegte Manuskript für Band 4 der Regesten der Bischöfe von Passau ( ) wurde inzwischen gesetzt. Johannes Laschinger will das Register zum Band III der Denkmäler des Amberger Stadtrechts (Privaturkunden ) bis Jahresende vorlegen. Bei den Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns haben Gerhard Immler und seine Arbeitsgruppe die Bearbeitung der bayerischen Akten zum Westfälischen Friedens-

235 Philosophisch-historische Klasse 235 kongress fortgesetzt. Der Band mit dem Schriftwechsel der Monate August bis November 1645 wird alsbald zum Satz gehen. unter der Herausgeberschaft von Hubert Glaser wurde an der Edition der Korrespondenz König Ludwigs I. mit Johann Martin von Wagner weitergearbeitet. In der Reihe der Bayerischen Gelehrtenkorrespondenz haben Magnus u. Ferber und Veronika Lukas die Arbeit am Band III des Rader-Briefwechsels (1612 bis 1618) fortgesetzt. Klaus Jaitner legte die abschließenden fünf Bände der Edition der Briefe des Späthumanisten Kaspar Schoppius vor. Mit diesem opus magnum hat Herr Jaitner die gesammelten Schriften eines bisher weniger bekannten konfessionellen Publizisten der Frühen Neuzeit in einer höchst qualitätsvollen Gesamtausgabe zugänglich gemacht. Für das Repertorium der deutschen Königspfalzen (Leitung Rudolf Schiefer) liegen bisher drei Viertel der 73 Artikel vor. Für die redaktionelle Betreuung steht eine studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Flachenecker in Würzburg zur Verfügung. Neben der Erarbeitung von Büchern mit Grundlagenbedeutung und Langzeitgeltung widmet sich die Kommission mit Einsatz der elektronischen Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Landeskunde. Sie wirkt an der Erstellung des Historischen Lexikons Bayern und der Bayerischen Landesbibliothek online mit. Vergrifene Bände des Historischen Atlasses und der ZBLG werden im Rahmen der Digitalisierungsprogramme der Bayerischen Staatsbibliothek elektronisch erfasst und im Internet publiziert. Buchbesprechungen der ZBLG sind unter verfügbar. Mit hoher Frequenz hat die Kommission die Reihe ihrer wissenschaftlichen Symposien fortgeführt. Wichtigste Veranstaltung war der internationale Kongress Bayern und Russland in vormoderner Zeit. Stationen der Annäherung bis in die Zeit Peters des Großen. Er wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für bayerische Geschichte der LMu und dem jungen Deutschen Historischen Institut in Moskau vom 22. bis 24. Februar 2012 in den Räumen der Akademie durchgeführt. Die insgesamt fünfzehn Vorträge deutscher und russischer Referenten wurden Ende 2012 als Beiheft der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte zum Druck gebracht. Die Kooperation mit dem Moskauer Institut soll fortgesetzt werden, um der von der Wissenschaftspolitik geforderten verstärkten Internationalisierung der Forschung auch von Seiten der Kommission weiter Rechnung zu tragen. Desweiteren trat die Kommission als Mitveranstalter des vom Historischen Seminar der LMu organisierten Kongresses über Kaiser Ludwig den Bayern (10. bis 12. oktober 2012) auf, der die vielfältigen Gedenkfeierlichkeiten des Jahres 2014 einleiten sollte werden Tagungen über die Beziehungen der Benediktiner zur kurbayerischen Akademie der Wissenschaften (Anfang November 2013, zusammen mit der Bildungsstätte Kloster Irsee) und zur Geschichte der Bayerischen Staatsbibliothek

236 236 Jahresberichte stattinden. Im März 2014 ist ein Symposion anlässlich der Belehnung der Wittelsbacher mit der Pfalz vor 800 Jahren geplant. Das Institut für Volkskunde veranstaltete vom 26. bis 28. April 2012 eine Tagung zum Verhältnis von performativen Praktiken und medialen (Re-)Präsentationen: Bräuche : Medien : Transformationen, über die ausführlich im Bayerischen Jahrbuch für Volkskunde 2012 berichtet worden ist. Als Kooperationspartner ist das Institut an dem Internetportal tradmusik.net beteiligt, das unter Federführung des Landesvereins für Heimatplege gestartet wurde. Als Neuerscheinung konnte das Geisttliche Zeitten Buch des Philipp Lenglachner ( ) (Stubenberger Hs. 1) vorgelegt werden. Die Ergebnisse des Arbeitsjahres wurden der Öfentlichkeit zum 14. Mal im Rahmen einer Gesamtpräsentation vorgestellt, die am 14. November 2012 in Anwesenheit des Herrn Akademiepräsidenten im Sitzungssaal der Philosophisch-historischen Klasse stattfand. Der Ehrengast oliver Jörg MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur im Bayerischen Landtag, musste seine Teilnahme wegen dringender Verplichtungen leider kurzfristig absagen, er ist jedoch bereit, die gegebene Zusage im kommenden Jahr einzulösen. Die Vorstandschaft sieht in der Erarbeitung und Herstellung von Grundlagenwerken zur bayerischen Landesgeschichte die vornehmliche Aufgabe der Kommission. Doch war sie gerade im Arbeitsjahr 2012 wegen des Prüberichts des obersten Rechnungshofes und der laufenden Evaluation des außeruniversitären Forschungsbetriebes im Freistaat Bayern in erheblichem umfang mit wissenschaftspolitischen Fragestellungen beschäftigt. Am 10. Mai 2012 waren die beiden Vorsitzenden zu einer Anhörung geladen, in der sie sich den Fragen der Evaluatoren zur aktuellen Situation der Kommission zu stellen hatten. Das Evaluierungsgremium wird im März 2013 den Bericht über seine Tätigkeit in der Akademie vorlegen. Sicher wird dieser auch Hinweise zur Tätigkeit der Kommission und Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung enthalten. Auf ihn darf mit Spannung gewartet werden. Die Vorstandschaft vertraut auf die Aussage des Akademiepräsidenten, wonach momentan noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen sind. Alois Schmid Veröfentlichungen der Kommission Historischer Atlas von Bayern, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz. Teil Franken, Reihe I Band 38: Barth R., Kulmbach. Stadt- und Altlandkreis, 2012, XXXVI S. (2 Teilbände), 28 Abb., 2 Kartenbeilagen.

237 Philosophisch-historische Klasse 237 Historisches ortsnamenbuch von Bayern, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz. Teil Schwaben Band 11: Glenk M., Günzburg. Der Altlandkreis, 2012, 122* S., 1 Kartenbeilage. Materialien zur bayerischen Landesgeschichte, Verlag Michael Laßleben, Kallmünz. Band 22: Schrott G., Leichenpredigten für bayerische Prälaten der Barockund Auklärungszeit, 2012, L S. Band 24: Peter J., Der Adjutant, Ludwig Freiherr von und zu der Tann-Rathsamhausen ( ) zwischen Bayern und Preussen, 2012, XLVII S. Band 26: Emmerig H., Zwei Münzschatzfunde der napoleonischen Zeit aus Amberg, 2012, IX, 151 S., 9 Abb., 25 Tafeln, 1 CD-RoM. Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Verlag C.H.Beck, München. Band 41: Schmid A. u. L. Holzfurtner (Hg.), Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag, 2012, XI S., 14 Abb. Band 42: Schmid A. (Hg.), Bayern und Russland in vormoderner Zeit. Wegmarken der Annäherung bis in die Zeit Peters des Großen, 2012, 400 S. Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Verlag C.H.Beck, München. Band 163: Buchhold St., Johann Nepomuk Graf von Triva ( ) und die bayerische Heeresreform nach 1804, 2012, XLVI S. Bayerische Gelehrtenkorrespondenz, Verlag C.H.Beck, München. II: Kaspar Schoppe. Autobiographische Texte und Briefe, Band II: Briefe, Teilband 1 5, , bearb. v. K. Jaitner, 2012, 56* + 17* + 17* + 16* S. Bayerische Rechtsquellen, Verlag C.H.Beck, München. Band III/3: Laschinger J., Denkmäler des Amberger Stadtrechts 3: Privaturkunden , 2012, 540 S. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Verlag C.H.Beck, München. Band 74, Heft 3, 2011; 329 S. Band 75, Heft 1, 2012, 345 S. Band 75, Heft 2, 2012, 343 S., Bayerische Vorgeschichtsblätter, Verlag C.H.Beck, München. Jg. 77, 2012, 320 S., 86 Abb. Veröfentlichungen des Instituts für Volkskunde Quellen und Studien zur musikalischen Volkstradition in Bayern. Band 4: Geistliches Zeitten Buch worin die Schönsten gebether Sambt den gesänggern, auf Alle Hohe Fest und andere untterschiedliche heillige zeit-

238 238 Jahresberichte ten des ganzen Jahr hindurch beschriben seind gesammelt und geschrieben von Phillipp Lenglachner (* 1769, 1823). Edition der Handschrift Cgm 7341 der Bayerischen Staatsbibliothek München. Transkribiert von Willibald Ernst. Stubenberger Handschriften 1, 2012, 372 S., 40 Farbabb. Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, Kommission für bayerische Landesgeschichte, München. Jg. 2012, 207 S., 25 Abb., 5 Bildtafeln. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Deutinger St., Fürs erste sind in hiesiger Gegend die alten Sitten und Gebräuche fast alle verschwunden. Das Bezirksamt Deggendorf in der volkskundlichen umfrage von 1908/09. Deggendorfer Geschichtsblätter 32/33 (2010/2011), Greindl G., Bayern und Russland in vormoderner Zeit. Akademie Aktuell 4 (2012), Bericht zum Symposium Bayern und Russland in vormoderner Zeit. Weiß-Blaue Rundschau für Altbayern, Franken und Schwaben, 55/2 (2012), Flugschriften aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in der Bibliothek der bayerischen Landstände. Eine neue Quelle zur Geschichte der Ständeversammlung. In: Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag. A. Schmid u. L. Holzfurtner (Hg.), München 2012 (Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 41), Holzfurtner L., Hermann von Niederaltaich und die Anfänge der bayerischen Landesgeschichtsschreibung. In: Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag. A. Schmid u. L. Holzfurtner (Hg.). München 2012 (Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 41), Mit A. Schmid (Hg.), Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag. München 2012 (Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 41), XI, 504 S., 14 Abb. Horling Th., Zur Weinbereitung in Franken vor In: Die Geschichte des fränkischen Weinbaus. Von den Anfängen bis A. o. Weber, J. Graf zu Dohna (Hg.). München 2012 (FRANCoNIA. Beihefte zum Jahrbuch für fränkische Landesforschung 4), Janka W., Die ältesten ortsnamen im Raum Furth im Wald. 2. Teil: Weitere frühund hochmittelalterliche ortsnamen. Beiträge zur Geschichte im Landkreis Cham 29 (2012), Zur lexivischen Integration slawischer Personennamen in Nordbayern. In: Simplicitate Complexitas. Festgabe für Barbara Stefan zum 70. Geburtstag. P. Anreiter, I. Hajnal u. M. Kienpointner (Hg.). Wien 2012 (Studia Interdisciplinaria Ænipontana 17), Der Raum Regensburg namenkundlicher Forschungsstand und Perspektiven. In: Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria. H. Fehr u. I. Heitmeier (Hg.). St. ottilien 2012 (Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte 1), ortsnamenartikel Amberg. In: Deutsches ortsnamenbuch. M. Niemeyer (Hg.). Berlin / Boston 2012, 32. ortsnamenartikel Cham. In: Ebd., 111. ortsnamenartikel Creußen. In: Ebd., 115. ortsnamen-

239 Philosophisch-historische Klasse 239 artikel Furth im Wald. In: Ebd., 193. ortsnamenartikel Kötzting. In: Ebd., 331. ortsnamenartikel Kronach. In: Ebd., 335. ortsnamenartikel Küps. In: Ebd., 337. ortsnamenartikel Kulmbach. In: Ebd., 339. ortsnamenartikel Marktredwitz. In: Ebd., 395. ortsnamenartikel Mitterteich. In: Ebd., 411. ortsnamenartikel Naila. In: Ebd., 427. ortsnamenartikel Neunburg vorm Wald. In: Ebd., 441 f. ortsnamenartikel Neustadt a.d. Waldnaab. In: Ebd., 446. ortsnamenartikel Pegnitz. In: Ebd., 487. ortsnamenartikel Rehau. In: Ebd., 513. ortsnamenartikel Roding. In: Ebd., 531. ortsnamenartikel Selb. In: Ebd., 584. ortsnamenartikel Tirschenreuth. In: Ebd., 632. ortsnamenartikel Vohenstrauß. In: Ebd., 657. ortsnamenartikel Waldsassen. In: Ebd., 665 f. ortsnamenartikel Weiden i.d.opf. In: Ebd., 674. ortsnamenartikel Wunsiedel. In: Ebd., 707. Rez. von: W.-A. Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. oberbayern, Niederbayern, oberpfalz. München Anzeiger für Slavische Philologie 39 (2011), Rez. von: W.-A. Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. oberfranken, Mittelfranken, unterfranken. München Anzeiger für Slavische Philologie 39 (2011), SchwaaB C., Ignaz von Döllinger als organisator historischer Forschung. Seine Vorschläge zur Wahl bayerischer Gelehrter in die Münchener Akademie der Wissenschaften. In: Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag. A. Schmid u. L. Holzfurtner (Hg.). München 2012 (Beihefte zur Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 41), Wolf G., Bräuche : Medien : Transformationen (26. bis 28. April 2012). Tagungsbericht. Akademie Aktuell 4 (2012), Wissenschaftliche und heimatkundliche Forschungen zu den Stubenberger Handschriften : ein überblick. In: Geistliches Zeitten Buch worin die Schönsten gebether Sambt den gesänggern, auf Alle Hohe Fest und andere untterschiedliche heillige zeitten des ganzen Jahr hindurch beschrieben seind. Gesammelt und geschrieben von Phillipp Lenglachner (* 1769, 1823). Edition der Handschrift Cgm 7341 der Bayerischen Staatsbibliothek München. Transkribiert von Willibald Ernst. München 2012 (Stubenberger Handschriften 1, Quellen und Studien zur musikalischen Volkstradition in Bayern 4), Zum Editionsprojekt der Stubenberger Handschriften und den Prinzipien der Transkription. In: Ebd., Laptop und Lederhose. In: Historisches Lexikon Bayerns. de/artikel/artikel_ Rez. von: Th. Nußbaumer: Fasnacht in Nordtirol und Südtirol. Von Scheller, Mullern, Wudelen, Wampelern und ihren Artgenossen. Innsbruck, In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2012, Kommission für das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Das Jahr 2012 brachte für die Kommission drei einschneidende Ereignisse: Anfang Februar fand der Workshop statt, der gemeinsam mit den Partnern in der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) zum Abschluss der DFG-Förderung für ein digitales Repertorium veranstaltet wurde. Am 26. oktober zog die Kommission aus dem langjährigen Domizil in der Kaulbachstraße 19 in Räume der Akademie in der

240 240 Jahresberichte Residenz, und am 19. November wurde die Kommission im Rahmen der neu eingeführten Evaluierung der aus Landesmitteln getragenen Kommissionen evaluiert. Eingeladen waren dazu die Professoren Christine Reinle (Gießen), Achim Thomas Hack (Jena) und Christian Lackner (Wien). Die jährliche Kommissionssitzung fand am 7. März 2012 statt. Am 15. Februar 2012 endete erfolgreich die zweijährige Förderphase des DFG-Projekts der Retro-Digitalisierung der Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters, um alle bisher aufgenommenen Quellen mit Hilfe einer Suchmaschine in einer xml/tei-datei zugänglich zu machen. Mit dem Ende des Projekts schied auch die Mitarbeiterin Dr. Sabine Buttinger aus. Auf dem Workshop Digital Identiiziert Europäisch vernetzt ( am 9./10. Februar 2012 wurde das Ergebnis unter internationaler Beteiligung im Gärtner-Saal der BSB vorgestellt. Anwesend war auch der zuständige Referent des Bayerischen Wissenschaftsministeriums Georg Antretter. Seit dem Workshop ist das Repertorium unter öffentlich und kostenlos verfügbar. Bereits im gleichen Monat hatten ca virtual users, das heißt individualisierte IP-Adressaten, darauf zugegrifen. Seitdem ist die Zahl dieser Nutzer auf ca angestiegen. Zum Vergleich aus unserem fachlichen umfeld: Die digitalen Monumenta Germaniae Historica, dmgh, seit vielen Jahren im Netz, haben einen festen Benutzerkreis von ca virtual users. Seit dem Workshop wurde das Angebot in seiner Struktur erheblich verbessert und um neue Lemmata erweitert. Die Geschichtsquellen enthalten ca Werke der mittelalterlichen Geschichtsschreibung von ca. 750 bis 1500, von der Zeit Karls des Großen bis zu Kaiser Maximilian I., dem letzten Ritter. über 700 Werke waren bislang im gedruckten Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi (künftig RF) noch nicht enthalten; der weitere Zuwachs, der schon jetzt abzusehen ist, wird diese online-publikation in ihrem Informationswert weit über das gedruckte Referenzwerk Repertorium Fontium stellen. Von besonderer Art ist die Erschließung, wie sie für den Spezialisten und Nichtspezialisten der Quellenforschung bislang so nicht gegeben war. In der Datei sind alle Personen (mehr als 8.000), orte und Werktitel (ca ) codiert und in Listen und Spezialsuchen mit Suchiltern erschlossen. Dies geht weit über die klassischen Register herkömmlicher Druckwerke hinaus. Durch vorgegebene Schlagwörter, Suche nach Regionen, nach ordensobservanzen, nach überlieferungsbefunden wie codex unicus, original und Autograph lassen sich auch Forschungsprobleme der Quellenkunde aufgreifen und gezielt weiterführen. Die übersetzung aller Bestandteile aus der lateinischen Gelehrtensprache ins Deutsche, vom Titel über den Autorennamen bis zu Personen- und Werkbeschreibungen, lässt auch den weniger Erfahrenen an den Forschungsergebnissen teilhaben. Im Kontakt mit aus-

241 Philosophisch-historische Klasse 241 ländischen Fachkollegen besonders aus Südeuropa wurde aber auch deutlich, dass für die Erschließungsteile der Website eine englische Version erforderlich ist. Nach der Freischaltung der Geschichtsquellen wurden zwei wichtige Aufgaben weitergeführt: 1. die inhaltliche Ergänzung durch die Ausarbeitung angesammelter neuer Lemmata und die Durchsicht der gängigen Standardwerke wie des Verfasserlexikons zum deutschen Mittelalter nach übersehenem. Dies wurde von Dr. Roman Deutinger übernommen, der auch die neue Literatur für alle Werke nachtrug. 2. die Aufschlüsselung der elektronischen Daten nach den Regeln der Text Encoding Initiative, um die weitere Digitalisierung des unternehmens voranzutreiben. Erst nach Aufschlüsselung der gesamten Literatur wird die Verlinkung in weitere Datensysteme möglich sein. Diese Arbeit lag vornehmlich bei Dr. Markus Wesche. Es sei hier dankbar vermerkt, dass die Akademie für die Fortsetzung dieser Arbeiten im Haushalt 2012 eine Summe von für Hilfskräfte bewilligte. Dadurch war es möglich, die Zeitschriften mit den IDs der zeitschriftendatenbank.de zu identiizieren und die schon in ein xml-schema überführten Sammelwerke und Festschriften, ca an der Zahl, in der Grunddatei zu verankern. Ziel ist die Strukturierung des digitalen Repertoriums durch eine umfassende xml/tei-codierte Bücherliste. Die erste Aufgabe nahm die Zeit von Sommer und Herbst in Anspruch, die zweite lief kontinuierlich neben den übrigen Aufgaben der Kommission. Schon jetzt ist abzusehen, dass für die Vollendung der digitalen Struktur ein weiterer Projektantrag erforderlich sein wird. Ein solcher Projektantrag wird sowohl die digitale Form betrefen und soll auch ein webbasiertes Redaktionssystem bringen, als auch eine erhebliche inhaltliche Erweiterung durch die zusätzliche Aufnahme von ca. 300 hagiographischen Quellen. Diese waren ursprünglich für das RF vorgesehen, wurden aber nicht in gedruckten Bänden ausgeführt und sind bereits in einer Grundstruktur angelegt. Vorarbeiten für diesen hagiographischen Teil gibt es schon. Seit Mai 2011 ist das Repertorium auch zunehmend international eingebunden, und zwar in einen europäischen mediävistischen digitalen Datenverbund der Eu-CoST-Initiative Medioevo europeo, der vom mittellateinischen unternehmen SISMEL in Florenz betrieben wird und gemeinsame digitale Strukturen für alle mediävistischen Projekte in Europa zum Ziel hat. Im November 2011 nahm Dr. Wesche erstmals an der Eu-Cost-Jahressitzung in Heidelberg teil, am 25./26. September 2012 durch einen Vortrag und eine Panel-Discussion in Florenz am Sitz von SISMEL im Rahmen einer Eu-CoST Training School. Vom 20. bis 22. Mai 2012 fand in Gent eine Zusammenkunft der Repertorien Geschichtsquellen, narrative-sources.be und der italienischen Repertorien statt, bei der die technischen Bedingungen für übergrei-

242 242 Jahresberichte fende digitale Strukturen geklärt wurden. Auch hier nahm Dr. Wesche die Interessen der Kommission wahr. Die Zusammenarbeit mit diesen Repertorien ist inzwischen zu einer kontinuierlichen Praxis gediehen. Zum Abschluss des Datenbankprojekts erschien eine Darstellung in Akademie Aktuell 4/2012, die die Arbeitsmöglichkeiten mit den neuen digitalen Geschichtsquellen einem breiteren Publikum vorstellte. Eine Beeinträchtigung der kontinuierlichen Arbeit stellte der umzug in das Hauptgebäude der Akademie aus dem bisherigen Domizil Kaulbachstraße 19 dar, der durch die Reklamierung der Räume durch die BSB unumgänglich wurde. Die Kommission wurde durch diesen umzug endgültig von ihrem alten Arbeitsort, der Bibliothek der Monumenta Germaniae Historica (MGH), getrennt und wird ihre Aufgabe künftig unter größerem Zeitaufwand und verschärfter Arbeitsökonomie erfüllen müssen. Bei der Trennung der MGH von Akademie und Kommission 2006 war noch beabsichtigt, gerade die räumliche Arbeitseinheit von MGH und Kommission möglichst intakt zu bewahren. Es sei der Akademieverwaltung ausdrücklich gedankt, dass sie in der schon sehr eng gewordenen Residenz Räume zur Verfügung stellte, die die weitere Fortentwicklung des Repertoriums gestatten. Die Kommission konnte sich im Frühjahr und Sommer 2012 wieder des Zuspruchs von Praktikanten erfreuen. Zwei Studenten der LMu haben ein jeweils vierwöchiges Praktikum absolviert. An die neuen Entwicklungen der Digitalisierung im Rahmen der Akademien ist die Kommission weiterhin gut angebunden. Dr. Wesche vertrat die Bayerische Akademie in der AG Elektronisches Publizieren der Akademienunion auf dem von der AG durchgeführten Workshop Rechtliche Rahmenbedingungen der Akademienvorhaben am 8./9. oktober in Göttingen. Markus Wesche, Claudia Märtl Veröfentlichungen der Kommission mit laufender Aktualisierung Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wesche M., Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters digital. Akademie Aktuell 4 (2012), Kommission für die Herausgabe der mittelalterlichen Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz Für den dritten und letzten Band des Katalogs der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen)

243 Philosophisch-historische Klasse 243 ist die Texterstellung abgeschlossen; der Band kann im Jahr 2013 in Druck gehen, ebenso nach Abschluss der Druckvorbereitungen der vierte Band mit dem umfangreichen Gesamtregister. Nach Abschluss dieses unternehmens wird der fünfte Band in der Reihe Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz mit den Katalogen des Bistums Köln für den Druck vorbereitet. Ein Gesamtregister der in den Bänden 1 4 zitierten Handschriften ist in Vorbereitung. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wird als Kooperationspartnerin des Comité International de Paléographie Latine bei dessen nächster Tagung in St. Gallen im September 2013 mit dem Thema Scriptoria fungieren. Die Vorbereitungen hierfür werden in der Kommission von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Frau Dr. Ebersperger, die Mitglied des organisationskomitees für die Tagung ist, übernommen werden. Dr. Ebersperger nahm an der Konferenz How the Secularization of Religious Houses Transformed the Libraries of Europe, 16th 19th Centuries in oxford, St Anne s College, vom März teil. In- und ausländische Wissenschaftler, die im Jahr 2012 die Arbeitsstelle der Kommission besuchten und Einsicht in die dort aubewahrten Materialien nahmen, waren Frau PD Dr. Martina Giese, universität Düsseldorf, Frau Prof. Susan Rankin, universität Cambridge, Herr Prof. David Ganz, universität London, und Herr Prof. Dr. Martin Wagendorfer, universität München. Helmut Gneuss Kommission für die Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II. Der vierte Teilband der Edition, der von Mitte 1220 bis Mitte 1222 reicht, wird 270 urkunden enthalten. Der erste große Arbeitsschritt, der die Erstellung der lateinischen urkundentexte (mit den Kopfregesten und der Liste der Drucke und Regesten zu jedem Diplom und Mandat) betraf, wurde mit einer etwas zeitversetzten zweimaligen Kollationierung in der Zeit nach dem Jahreswechsel 2011/12 abgeschlossen. Es war dies die Voraussetzung für die weiteren Arbeitsgänge, die zum Teil durch Mitarbeiter sowie durch wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte nach Möglichkeit parallel durchgeführt werden, um zeitsparend zu arbeiten. Als neuer großer Arbeitsschritt läuft derzeit die Erstellung der kritischen Vorspanne zu jeder urkunde (Aussagen zur überlieferung, zur Kanzleigeschichte und zur Sachgeschichte). Dieser Arbeitsgang wird bis gegen die Mitte des kommenden Jahres dauern, da hierfür verschiedene Detailuntersuchungen anzustellen sind. Gearbeitet wird nebenbei an der teilweise sehr schwierigen Identiizierung der Namen, vor allem der ortsnamen. Anhand eines ersten Kwic- Indexes nach dem Manuskript der urkundentexte sind die Arbeiten

244 244 Jahresberichte am sehr zeitintensiven Wort- und Sachregister im Herbst angelaufen. Beim vorigen Band haben sich diese Vorarbeiten sehr bewährt und die Arbeitsphase dann am endgültigen Kwic-Index nach dem umbruch im letzten Arbeitsjahr deutlich abgekürzt. Parallel laufen nach wie vor untersuchungen zu den kanzleigeschichtlichen Gegebenheiten und zum sachgeschichtlichen umfeld, Arbeitsschritte, die der Bereicherung der Vorspanne dienen sollen. Als Abschluss des vierten Textbandes ist nach wie vor das Kalenderjahr 2014 ins Auge gefasst. Walter Koch Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Münchener Abteilung) 1. Belange der Kommission Dr. Ramona Baltolu ist seit dem 15. Januar 2012 in Mutterschutz und Elternzeit. Dr. Christine Steininger hat eine dreiviertel Stelle inne, der Rest der beiden Stellen wird zu gleichen Teilen von Julia Karg M.A. und Dr. Tanja Kohwagner-Nikolai vertreten. Eine Evaluierung des Inschriftenunternehmens wurde in diesem Jahr durchgeführt. Die Begehung fand im März des Jahres in Göttingen statt. Eine Verlängerung der Bund-Länder-Förderung bis zum Jahr 2030 wurde beschlossen. 2. Arbeitsbericht Erschienen ist in diesem Jahr der Band Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau (DI 84) (M. Merk, Redaktion R. Baltolu und C. Steininger). Der Band wurde am 5. November 2012 bei einer Veranstaltungen in Weilheim präsentiert. Die Arbeit an Stadt Ingolstadt (C. Steininger) wurde fortgesetzt, ebenso die Arbeiten für einen zweiten Band Regensburg Dom (W. Knorr / W. Mayer). Der dritte Band der Inschriften der Nürnberger Friedhöfe (P. Zahn) ist abgeschlossen und geht in Druck. Das Manuskript Inschriften Bamberg Dom (Vorarbeiten R. Kloos / R. Baumgärtel) wird von Frau Karg überarbeitet. Frau Kohwagner-Nikolai hat die Bearbeitung der reichen Textilbestände des Bamberger Domschatzes übernommen. Die Bearbeitung der Bamberger Bestände wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalplege durchgeführt. Zahlreiche Anfragen der staatlichen, kommunalen und kirchlichen Denkmalplege wurden beantwortet.

245 Philosophisch-historische Klasse Photosicherung Die Datenbankerfassung der Bilder mit dem System Faust wurde fortgesetzt. In Regensburg wurde die Photoerfassung der Inschriften der Klöster fortgesetzt. 4. Tagungen und Vorträge Dr. Christine Steininger und der Kommissionsvorsitzende nahmen an einer Tagung des Deutschen Historischen Instituts Rom zur Epigraphik am päpstlichen Hof teil. Walter Koch Veröfentlichungen der Kommission Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau. Gesammelt und bearbeitet von Manfred Merk. Für die Kommission eingerichtet von Ramona Baltolu und Christine Steininger. Mit Beiträgen von Tanja Kohwagner-Nikolai und Andrea Schamberger-Hirt. Wiesbaden 2012 (Die Deutschen Inschriften 84, Münchner Reihe 15). Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Steininger Ch., Ille Patrem et patriam consanguineosque relinquens prae veteri duxit religione nihil. Die Grabdenkmäler von vom Luthertum zum Katholizismus Konvertierter in Ingolstadt. In: Konfession und Sprache in der Frühen Neuzeit. J. Macha, A.-M. Balbach u. S Horstkamp (Hg.). Münster / New York / München / Berlin 2012, Drei Modeln für das Geläut des Freisinger Domes. Oberbayerisches Archiv 136 (2012), Rez. von: J. Heberlein: Was ich dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Das Weilheimer Heilig-Geist-Spital als Bespiel privater und kommunaler Sozialfürsorge in Mittelalter und Neuzeit (um 1328 bis 1943), München 2010 (Münchner Theologische Beiträge 14). Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 74 (2011), 986f. Im Herz des Pfafenwinkels. Akademie aktuell 4 (2012) 22f. Kohwagner-Nikola T., Mit Nadel und Faden. Gestickte Glaubenszeugnisse in und aus den Heideklöstern. Niedersachsen. Zeitschrift für Kultur, Geschichte, Heimat und Natur seit 1895 (Niedersachsen spezial 2 Klöster und Stifte, 2012) Ich sehe was, was Du nicht siehst: Ein generationsübergreifender Audioprojekt. In: Mit den ohren sehen. Audioguides und Hörstationen in Museen und Ausstellungen. H. Kunz-ott (Hg.) Berlin 2012 (Museumsbausteine 14), Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Die Arbeit an der Max Weber-Gesamtausgabe (MWG) schreitet planmäßig voran. Im Berichtsjahr wurde Band II/10 Briefe , herausgegeben von Gerd Krumeich und M. Rainer Lepsius in Zusammenarbeit mit uta Hinz, Sybille oßwald-bargende und Manfred Schön, vorgelegt. In zwei Halbbänden beleuchten die Briefe Max Webers letz-

246 246 Jahresberichte te Lebensjahre vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die Anfangsphase der Weimarer Republik. Die editorisch sorgfältig aufgearbeiteten und kommentierten Briefe zeigen Webers politisches Engagement in der umbruchzeit, unter anderem als Berater der deutschen Delegation bei den Friedensverhandlungen in Versailles, sowie seinen Neuanfang als akademischer Lehrer, zunächst probeweise in Wien und dann an der Ludwig-Maximilians-universität in München, mit dem auch der Abschied von Heidelberg verbunden war. Sie dokumentieren insbesondere auch die Arbeit an zwei großen Projekten, die Weber nicht mehr hat vollenden können, als er mit 56 Jahren in München starb: an dem Beitrag Wirtschaft und Gesellschaft für den Grundriß der Sozialökonomik und den Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie. Im Satz beindet sich die Neufassung der ersten Kapitel von Wirtschaft und Gesellschaft, die Weber bis Juni 1920 für den Druck vorbereitet hat. Der Band MWG I/23, herausgegeben von Knut Borchardt, Edith Hanke und Wolfgang Schluchter, wird 2013 erscheinen. Teilmanuskripte zu den Briebänden MWG II/3 Briefe und II/4 Briefe liegen vor und werden zur Zeit redaktionell geprüft. In Arbeit beinden sich die methodologischen Schriften Max Webers (MWG I/7 und MWG I/12), die Edition der Protestantischen Ethik mit Antikritiken und dem sogenannten Sektenaufsatz (MWG I/9) sowie die Schriften und Äußerungen Max Webers zu Hochschulwesen und Wissenschaftspolitik (MWG I/13). unter Beteiligung von Herausgebern und Editoren der MWG ist in der brasilianischen Zeitschrift Tempo Social. Revista de Sociologia da usp (universidade de São Paulo) ein Sonderheft zur Max Weber- Gesamtausgabe erschienen, das von dem dort lehrenden Soziologen Leopoldo Waizbort herausgegeben worden ist. Es stellt die Arbeit der MWG für das interessierte, portugiesisch sprechende Fachpublikum vor. Anfang Juli fand in Bonn eine internationale Konferenz der Max Weber Stiftung. Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland statt. Das Konzept zur Tagung Max Weber in der Welt wurde von Frau Munding entwickelt. Die Max Weber-Arbeitsstelle besuchten unter anderem Wissenschaftler aus Japan, den usa und Kanada. Nachdem Frau Meyer-Stoll im vergangenen Jahr zur Mitarbeit bei der Vorbereitung der Evaluierung der Akademie in die Akademieverwaltung abgeordnet und dort von Ende Mai bis Dezember beschäftigt war, konnte sie erst im Januar 2012 das bereits ins Auge gefasste neue Forschungsprojekt der Kommission wieder aufnehmen. Das Thema lautet: Der Auftrag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, insbesondere der naturwissenschaftlichen Klasse, zur Förderung der Wirtschaft (Industrie und Landwirtschaft) in Bayern in der ersten Hälfte des 19. Jhs. Frau Meyer-Stoll hat begonnen, den Aktenbestand des Akademiearchivs sowie die Parallelüberlieferung im Bayerischen

247 Philosophisch-historische Klasse 247 Hauptstaatsarchiv zu erfassen. überdies hat sie Anfragen in- und ausländischer Wissenschaftler zum Maßwesen sowie zur Akademiegeschichte beantwortet. Knut Borchardt Veröfentlichungen der Kommission Max Weber-Gesamtausgabe (MWG). J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen. Band II/10: Briefe , hg. von Gerd Krumeich und M. Rainer Lepsius in Zusammenarbeit mit uta Hinz, Sybille oßwald-bargende und Manfred Schön, 1. Halbband, XXXIII, 627 Seiten, und 2. Halbband, XXIX, 601 Seiten, 2 Abb. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Aldenhoff-HüBinger R., os cursos de Max Weber. Economia politica, Politica agraria e Questao dos trabalhadores ( ). Tempo Social. Revista de Sociologia da USP (Universidade de São Paulo) 24/1 (Juni 2012), Hanke E., A obra completa de Max Weber MWG: um retrato. Tempo Social. Revista de Sociologia da USP (Universidade de São Paulo) 24/1 (Juni 2012), Hinz u., Der Konlikt um die Kriegsgefangenenbehandlung im Ersten Weltkrieg. Das Beispiel der deutschen Gefangenenlager 1914/15. In: u. Caumanns, F. Dross u. A. Magowska (Hg./red.), Medizin und Krieg in historischer Perspektive Medycyna i wojna w perspektywie historycznej. Beiträge der XII. Tagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin Prace XII. konferencji Polsko-Niemieckiego Towarzystwa Historii Medycyny, Düsseldorf September Frankfurt am Main u.a. 2012, Meyer-Stoll C. mit W. Füßl, Steinheil, Carl August Ritter von. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 25, 2013, Rez. von: Dirk Götschmann: Wirtschaftsgeschichte Bayerns. 19. und 20. Jahrhundert, Regensburg Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 75/2 (2012), 667f. Rez. von: Hansische Geschichtsblätter 129 (2011). Zeitschrift für Lübeckische Geschichte 92 (2012), 350f. osswald-bargende S., Rez. von: Zwischen Teilnahme und Ausgrenzung. Tirol um Vier Frauenbiographien (Veröfentlichungen des Südtiroler Landesarchives 30). S. Clementi (Hg.). Innsbruck Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 71 (2012), Kommission für kulturanthropologische Studien In ihrer Sitzung vom 16. Februar 2012 beschloss die Kommission einstimmig, der Philosophisch-Historischen Klasse die Beendigung der Kommission zum 31. Dezember 2012 vorzuschlagen. Der Kommissionsvorsitzende wurde beauftragt, den Vorschlag in der letzten Sitzung des Jahres 2012 zum ToP Kommissionsangelegenheiten der Klasse einzubringen, ihn zu begründen und einen überblick über die Tätigkeit

248 248 Jahresberichte der Kommission seit ihrer Gründung im Jahr 1996 zu geben, die unter anderem aus einer Konferenz, zwei Abhandlungen und mehreren Berichten besteht. Die Arbeitsmöglichkeiten der Kommission sind seit ihrer Gründung im Jahr 1996 durch Emeritierungen, Pensionierungen und insbesondere durch das Auslaufen von Drittmittelförderung eingeschränkt worden oder weggefallen. Geplante Feldforschungsprojekte in Namibia, Japan und Siebenbürgen konnten aus mehreren Gründen nicht verwirklicht werden. Andererseits ist zu vermerken, dass einem der 1996 bestehenden Hauptgründe für die Errichtung einer kulturanthropologischen Akademiekommission, nämlich dem zu beobachtenden Forschungsrückstand Deutschlands (zum Beispiel gegenüber Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden) auf dem Gebiet der biologischen und der Kulturanthropologie inzwischen durch die Gründung von mehreren Max-Planck-Instituten (insbesondere Halle, Leipzig, Nimwegen und Göttingen) und durch den Ausbau entsprechender Lehre und Forschung an universitäten (zum Beispiel Halle, Berlin, Bayreuth, Würzburg, Münster und Frankfurt/Main) in vielversprechenden Ansätzen abgeholfen werden konnte. Allerdings wurde in der Sitzungsdiskussion vom 16. Februar 2012 zum Thema der in den letzten Jahren eingetretenen Veränderungen auch geltend gemacht, dass angesichts der fortschreitenden Globalisierung und zunehmender zwischenkultureller Wanderungsbewegungen gerade jetzt ein gestiegener Bedarf nach wissenschaftlicher Erforschung und Verständlichmachung fremder Kulturen besteht, nicht zuletzt auf dem Gebiet der Begegnung von Religionen, Wirtschafts- und politischen Formen, und dass deshalb die Fortsetzung der Arbeiten einer Kommission wie der nunmehr aufgelösten wünschenswert ist. Die Kommission hat auf den meisten ihrer Sitzungen Zuwahlen von neuen und insbesondere jüngeren Mitgliedern vorgeschlagen, im Einzelnen diskutiert und als wünschenswert angesehen. Gescheitert sind diese Bemühungen am Mangel an Mitteln. Diese reichten für den Ersatz von Reisekosten der meist auswärtigen infrage kommenden Kandidaten nicht aus und ließen sich aus den damaligen zweckgebundenen Drittmitteln nicht bestreiten. Die im Aubau beindliche kulturanthropologische Fachbibliothek, die etwa Bände und gebundene Abhandlungen umfasst und deren Verfasser-, Stichwort- und Systemkataloge fertig gestellt sind und laufend erweitert werden, musste seit 2009 zweimal umziehen, zunächst aus der Leopoldstr. 29 II in die Veterinärstr. 5 IV, sodann von dort gastweise in ein Studentenwohnheim in der Maxvorstadt. Beide Male geschah dies wegen von der Juristischen Fakultät für Neuberufungen benötigten Räume. Am neuen Standort sind aber wiederum regelmäßig stattindende Studiersprechzeiten vorgesehen, zusätzlich

249 Philosophisch-historische Klasse 249 auch nach Vereinbarung. Wissenschaftliches Personal steht dort weiterhin wie bisher den Mitgliedern der BAdW, auswärtigen Gästen und Forschern, Habilitanden, Doktoranden, Magisterstudierenden, Teilnehmern von Grundlagen- und Schwerpunkt-Seminaren, Erasmus- Studierenden und sonstigen universitären Veranstaltungsteilnehmern beratend zur Verfügung. Beim Münchener Starkregen am 13. Juli 2012 wurde der die kulturanthropologische Bibliothek beherbergende Bibliotheksraum am Steinickeweg unter Wasser gesetzt. Die Bibliothek musste ausgeräumt, fachmännisch gelagert, teilweise gesondert getrocknet und nach Wiederherstellung des Raumes wieder eingeräumt werden. Sie ist inzwischen erneut arbeitsfähig. Lediglich Beschädigungen, aber keine Verluste gedruckten Materials sind zu beklagen. Angesichts dieser seit der Errichtung der Kommission im Jahr 1996 veränderten umstände, der gastweisen Auslagerung der Kommissionsbibliothek aus der universität und des fortgeschrittenen Alters der Kommissionsmitglieder stellte der Kommissionsvorsitzende zur Diskussion, ob die Kommission fortgesetzt oder aufgelöst werden sollte. Man kam nach ausführlicher Abwägung der vorgebrachten Argumente überein, dass die Aulösung der Kommission zum Ende des Jahres 2012 die vorzuziehende Lösung sei. Das noch anhängige Projekt der Kommission, ein Sammelwerk unter dem Titel Gestaltungsformen kultureller Nachbarschaft als Abhandlung der N.F. der Klasse, soll als solches nicht zu Ende geführt werden. Bisher sind zwei Beiträge zu diesem Sammelwerk fertig oder nahezu fertig gestellt. Einer dieser Beiträge über den Begrif der Akkulturation und seine modernen Anwendungsformen im Zusammenhang mit der Sarrazin-Debatte wurde im Lauf des Jahres 2012 einem anderen Sammelwerk eingefügt, der andere über das öfentliche Verfassungsrecht von Indianerreservaten und zugehörigen Rechtskollisionen als Beispiele von Verfassungs- und Verwaltungskollisionsrecht ist zur Veröfentlichung im Rahmen einer zur Zeit entstehenden Besprechungsabhandlung vorgesehen. Das von Wolfgang Fikentscher, Manuel Plug und Luisa Schwermer gemeinsam herausgegebene Sammelwerk Akkulturation, Integration, Migration, das im August 2012 im Verlag Herbert utz erschien, ist aus Forschungen der Kommission für kulturanthropologische Studien der BAdW hervorgegangen. Es bestanden überlegungen, es der Klasse mit dem Antrag auf Aufnahme als Bericht oder Abhandlung vorzulegen. Da die Kommission zum Zeitpunkt seines geplanten Erscheinens aber schon ihre Aulösung beschlossen hatte, wurde davon Abstand genommen. Wolfgang Fikentscher

250 250 Jahresberichte Musikhistorische Kommission Der zwölfte Faszikel des Lexicon musicum Latinum medii aevi (minuo musicus) wurde Anfang des Jahres ausgeliefert, Ende des Jahres der 13. Faszikel (musicus pausa). Die Artikel des Buchstabens P wurden bis psaltes fertiggestellt (Daniela von Aretin, prolatio: Christian Berktold, proprietas: Michael Bernhard). Der Buchstabe R ist bis auf zwei größere Artikel abgeschlossen (Christian Berktold), die Lemmata von S wurden bis zum Artikel semibrevis fertiggestellt. Von dem zusammen mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften seit 2001 betreuten Projekt Traditio Iohannis Hollandrini (M. Bernhard und E. Witkowska-Zaremba) konnte der vierte Band im Herbst des Berichtsjahres in Druck gegeben werden. Band XI der Lasso-Gesamtausgabe ist im Dezember 2012 erschienen; im abgelaufenen Jahr wurden der Textvorspann fertiggestellt sowie die diversen Korrekturgänge durchgeführt, wobei wiederum auch Hilfskräfte eingesetzt werden konnten (Barbara Dietlinger, Ruth Konstanciak M.A. und Dr. Katelijne Schiltz). Von Band XIII ist der größte Teil des Notenmanuskripts erstellt (ca. 165 von 182 Seiten), 71 Seiten liegen als Korrekturfahnen vor, weitere 75 Seiten beinden sich im Satz. Der Rest wird im Januar 2013 an den Verlag gehen. Wie stets wurde parallel zur Erarbeitung des Notentextes der kritische Bericht in Rohfassung geschrieben. Bei der alljährlich an wechselnden orten stattindenden Medieveal and Renaissance Music Conference (Nottingham, 8. bis 11. Juli 2012) sprach der Kommissionsmitarbeiter Bernhold Schmid zum Thema The Mottetta, sex vocum, typis nondum uspiam excusa (1582) by orlando di Lasso between Counter-Reformation and Reformation. Ferner unternahm er eine Bibliotheksreise nach Saalfeld, wo sich ein kleiner Bestand an historischen Drucken mit zeitgenössischen handschriftlichen Einträgen beindet. Ein großer Erfolg mit guter Presseresonanz war der von der Akademie veranstaltete orlando di Lasso-Abend Die Singphoniker zu Gast in der Akademie. Dabei wurde Band XI der Lasso-Gesamtausgabe vorgestellt, außerdem die von den Singphonikern aufgenommene CD mit Hymnen-Vertonungen Lassos, an der Schmid beratend beteiligt war. Bei der Veranstaltung gaben die Singphoniker ein Konzert, dem ein Vortrag von Bernhold Schmid vorausging. Außerhalb der Dienstzeit hielt Schmid Lehrveranstaltungen über orlando di Lasso an der Hochschule für Musik und Theater München (Sommersemester 2012) und an der universität Wien (Wintersemester 2012/2013). Im zweiten Jahr des Bestehens der Kritischen Ausgabe der Werke von Richard Strauss lag einer der Schwerpunkte der Arbeit im weiteren Aubau der Forschungsstelle. Dazu gehörten das Sammeln von Notenmaterialien und Dokumenten, die übertragung von mehreren hundert Briefen, das Erstellen diverser Datenbanken sowie die Lang-

251 Philosophisch-historische Klasse 251 zeitarchivierung der Quellenbestände am Leibniz-Rechenzentrum. Aus dem Bestand des Richard-Strauss-Archivs wurden über 200 Autographe und Handschriftenkonvolute digitalisiert; ca Rezensionen, vor allem zur oper Salome, wurden gesammelt. Ein gemeinsamer Verlagsbesuch diente einer ersten orientierung über die äußere Gestaltung der Ausgabe. Daneben wurden Autopsien sehr vieler Manuskripte durchgeführt, überlegungen zu grundlegenden editorischen Fragen und zum Proil der Ausgabe angestellt und Gespräche mit Lektoren und Notensetzern geführt. Der wissenschaftliche Editionsbeirat traf sich am 12. oktober zu einer ersten, ganztägigen Sitzung. Salome Reiser entwickelte organisatorische und inhaltliche Konzepte für den Aubau der Forschungsstelle sowie die Gestaltung der Noten- und Dokumentenbände. Sie beriet und schulte die Mitarbeiter in editorischen Fragen, leitete die wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräfte an und war insbesondere mit der Herausgabe der oper Salome befasst. Nach weitläuigen Internetrecherchen autopsierte sie zahlreiche Materialien im Richard-Strauss-Institut und Richard- Strauss-Archiv Garmisch-Partenkirchen, im Archiv der Bayerischen Staatsoper, im Deutschen Theatermuseum München, im Archiv des Nationaltheaters Mannheim, im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim und im Archiv des Schott-Verlags in Mainz. Ergänzend wurden zahlreiche Auktionskataloge durchgesehen. Alle hier aufgefundenen, größtenteils bislang unbekannten Quellen, darunter 31 gedruckte Partituren und 9 Stimmensätze, konnten bereits ausgewertet werden. Quellenrecherche und Quellenvergleich zu Salome sind weitgehend abgeschlossen; die Erarbeitung der Stichvorlage des Notentextes sowie die Erstellung diverser Listen zum Kritischen Bericht beinden sich in fortgeschrittenem Stadium. Im Sommersemester 2012 hielt Salome Reiser ein Seminar an der LMu, in dem es auch um die Klavierwerke von Strauss ging. Im September 2012 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der Fachgruppe Freie Forschungsinstitute der Gesellschaft für Musikforschung gewählt. Alexander Erhard schloss den Quellenvergleich von Autograph, Erstdruck und zwei späteren Aulagen der Elektra -Partitur ab. Auf Dienstreisen nach Mainz und Garmisch-Partenkirchen sichtete er weitere autographe und gedruckte Quellen zu Elektra. Daneben entwickelte er Konzepte zur Edition und Darstellung von Inhalten des Textteils (Textsynopse, kommentierte Faksimiles). Er trug maßgeblich zur Plege der Datenbestände der Forschungsstelle bei, koordinierte deren weiteren Ausbau und vereinte sie in einer übergreifenden Datenbankstruktur mit Hypertext-Funktionalität, die den Mitarbeitern über ein internes Netzwerk zugänglich ist und hohen Benutzerkomfort bereitstellt. Diese virtuelle Arbeitsplattform umfasst Briefe, Personen und Körperschaften, Ereignisse im Zusammenhang mit dem Leben und Schafen von Strauss, Rezeptionszeugnisse, Bildmaterial und Literatur.

252 252 Jahresberichte Andreas Pernpeintner entwarf eine an die Quellenlage angepasste Einteilung der Liederbände. Für die Lieder op. 10 bis op. 29 sowie die Jugendlieder beschafte er umfangreiche Quellenbestände. Er betreute die Digitalisierung der Musikautographe des Richard-Strauss-Archivs in Garmisch-Partenkirchen. Recherchereisen führten ihn nach Berlin, Hannover, Leipzig und Belgien; er autopsierte dabei auch bislang unbekannte Manuskripte und knüpfte Kontakte zu Privatsammlern. Weitere zentrale Tätigkeiten waren die untersuchung der Liedtexte, ausgehend von Strauss Handexemplaren im Richard-Strauss-Archiv, die Auswertung der Lieddruck-Handexemplare von Pauline Strauss sowie die Briefübertragung (etwa zahlreicher Familienbriefe in der Bayerischen Staatsbibliothek und etlicher Verlegerbriefe im Staatsarchiv Leipzig). Im Herbst 2012 wurde mit dem systematischen Quellenvergleich für den ersten Liederband begonnen. Seit dem Wintersemester 2012/13 ist Andreas Pernpeintner in die Lehre am Institut für Musikwissenschaft der LMu eingebunden. Stefan Schenk führte umfangreiche Quellenvergleiche zu den Tondichtungen Macbeth und Don Juan durch (Erstdrucke, autographe Partituren, historische Stimmensätze) und stellte Vorlagen für die Probeseiten zu Macbeth bereit. In einem Berliner Privatarchiv sichtete er unveröfentlichte Strauss-Korrespondenz und von Strauss benutzte Musikalien. Er organisierte die Digitalisierung sämtlicher Strauss- Autographe der New Yorker Lehman-Sammlung. Im Archiv der Bayerischen Staatsoper untersuchte er den Bestand an historischen Auführungsmaterialien der Tondichtungen, worin sich Hinweise auf die damalige Auführungspraxis fanden, auch explizit unter Strauss Dirigat entstandene Eintragungen. Im Staatsarchiv Leipzig sammelte er Material zu den Werkkontexten, insbesondere Dokumente aus dem Archivbestand C. F. Peters. Stefan Schenk führte seine im Jahr 2011 begonnene Mitarbeit in der universitären Lehre fort und leistete außerdem Beiträge zur LMu-Veranstaltung unitag für hochbegabte Gymnasiasten. Als wissenschaftliche Hilfskräfte waren 2012 Florence Eller M.A., Martina Mengele M.A. und (seit 1.3.) Sebastian Bolz M.A. im Projekt tätig, als studentische Hilfskräfte Avischag Müller B.A. und (seit 1.10.) Florian Amort. Darüber hinaus arbeiteten im Berichtsjahr zwei Praktikantinnen von der Princeton university (New Jersey/uSA) und der LMu München in der Forschungsstelle. Mitarbeiter der Forschungsstelle berichteten im Rahmen des Doktorandenkolloquiums des Projektleiters Hartmut Schick, beim unitag für hochbegabte bayerische Gymnasiasten und vor interessierten Akademiemitgliedern über ihre Arbeit. Hartmut Schick hielt an der LMu ein Hauptseminar über die Klavier- und orchesterlieder von Strauss und referierte auf einem interdisziplinären Heidelberger Symposium zum

253 Philosophisch-historische Klasse 253 Thema Das Sonett und die Musik über Musik und Dichtung im Widerstreit: Das Sonett in Richard Strauss letzter oper Capriccio. Auf sehr große Resonanz stieß die von Hartmut Schick organisierte, von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gemeinsam veranstaltete Vortragsreihe Im Dialog mit Richard Strauss. Salome Reiser und Hartmut Schick gestalteten hier einen Abend zum Thema Salome muss eine richtige französische oper werden! Richard Strauss und Romain Rolland im kompositorischen Dialog ; Hartmut Schick hielt einen Vortrag mit dem Titel Musikalische Satiren über Kunst und Kommerz: Richard Strauss Liederzyklus Krämerspiegel op. 66, dem ein beeindruckendes Konzert mit der Auführung dieses selten zu hörenden Liederzyklus durch Sarah Maria Sun und Jan Philip Schulze folgte. Im Berichtsjahr fand am 14. Dezember eine Kommissionssitzung statt. Theodor Göllner Veröfentlichungen der Kommission Lexicon musicum Latinum medii aevi. Verlag C.H.Beck, München. 12. Faszikel - Fascicle 12: minuo musicus VIII + 80 S. 13. Faszikel - Fascicle 13: musicus pausa VIII + 80 S. orlando di Lasso, Sämtliche Werke. Zweite, nach den Quellen revidierte Aulage der Ausgabe von F. X. Haberl und A. Sandberger. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden u.a. Band XI, Motetten VI (Magnum opus musicum, Teil VI): Motetten für 5 und 6 Stimmen, neu hg. von Bernhold Schmid, Mitarbeit Fred Büttner. 2012, CXLII S. Veröfentlichungen der Musikhistorischen Kommission. Verlag C.H.Beck, München. Band 21: Michael Bernhard u. Elżbieta Witkowska-Zaremba (Hg.): Traditio Iohannis Hollandrini. Band III: Die Traktate IV-VIII The Treatises IV-VIII XVIII S. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sadgorski D., Eccomi dunque intutto fortunato. Filippo Balatri als Sänger am Hofe Max Emanuels. In: Das Musikleben am Hof von Kurfürst Max Emanuel. Bericht über das Internationale Musikwissenschaftliche Symposium, veranstaltet von der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte und dem Forschungsinstitut für Musiktheater der universität Bayreuth. St. Hörner u. S. Werr (Hg.). Tutzing 2012, Schenk St., Vorwort zu Richard Strauss, Bläserserenade op. 7, Studienpartitur, universal-edition Wien 2012.

254 254 Jahresberichte Schmid B., Ben si crede ch egli sia ò del Senfelio, ò di Henrico Isaac. Io l ho veduto e cantato nella Capella del Serenissimo Duca di Baviera mio Serenissimo Patrone. Zur Marienmesse in der Münchner Hokapelle. In: Polyphone Messen im 15. und 16. Jahrhundert. Funktion, Kontext, Symbol. A. Ammendola et al. (Hg.). Göttingen 2012, orlando di Lasso. Hymnen. In: CD orlando di Lasso. Hymnus. Die Singphoniker. CD cpo Kommission für die Herausgabe des Thesaurus linguae Latinae Die Internationale Thesaurus-Kommission, das Herausgeber-Gremium des Thesaurus, hat einen schmerzlichen Verlust zu beklagen: Im Juli verstarb, völlig unerwartet, der Delegierte der Dänischen Akademie, Dr. Karsten Friis-Jensen, am Tag nach seinem 65. Geburtstag. Er hatte selbst 1983 bis 1985 als Stipendiat am Thesaurus mitgearbeitet und seit 1997 Dänemark in der Kommission vertreten. Als Nachfolgerin wurde Frau Prof. Dr. Marianne Pade bestellt, Professorin für Griechisch und Latein an der universität Aarhus und derzeit Direktorin des Dänischen Instituts in Rom. Auch sie kennt den Thesaurus aus eigener Mitarbeit als dänische Stipendiatin von 1989 bis Frau Prof. Kathleen Coleman, die Delegierte der American Philological Association in der Kommission, wurde zum korrespondierenden Mitglied der BAdW gewählt. Am 3. und 4. Juli traf sich routinemäßig der Geschäftsführende Ausschuss der Kommission zu seiner Sitzung in München. Beim Personal ergaben sich etliche Veränderungen: Ende Juli trat Dr. John Blundell nach einem Jahr Verlängerung in den Ruhestand, allerdings nur oiziell: Tatsächlich stellt er dankenswerterweise dem Thesaurus weiterhin seine Arbeitskraft vollumfänglich zur Verfügung. unterstützt wird seine fortgesetzte Mitarbeit durch eine großzügige Spende von Frau Mariele Petersen aus Köln, deren Großvater Albert Rehm von 1940 bis 1949 Vertreter der BAdW in der Internationalen Thesaurus-Kommission und Vater des im Krieg gefallenen Generalredaktors Bernhard Rehm war. Dr. Blundell arbeitete von 1983 bis 1990 am Thesaurus (ab 1987 als Redaktor), dann erneut seit Auch Dr. Hugo Beikircher stand dem Thesaurus wieder mit großem Engagement zur Seite weit über den mit ihm geschlossenen kleinen Vertrag hinaus. Für seine vielfältigen Verdienste verlieh ihm die Akademie anlässlich ihrer feierlichen Jahressitzung im Dezember die Medaille Bene merenti in Silber. Zwei Stellen können zum 1. Januar 2013, leider nur befristet, neu besetzt werden: mit Frau Dr. Josine Schrickx, deren Mitarbeit bereits seit 2002 andauert und bislang von den Niederlanden bezahlt wurde, und Frau Dr. Roberta Marchionni, die schon früher Stipendiatin gewesen und zuletzt am CIL bei der BBAW tätig war. Es steht zu befürchten, dass die Bezahlung einer vollen Stelle durch die Nie-

255 Philosophisch-historische Klasse 255 derlande damit ihr Ende gefunden hat. Ansonsten gab es die üblichen Veränderungen: Das us-stipendium ging von Dr. David Goldstein, der an die universität Wien wechselt, an Dr. Adam Gitner, Princeton, über. Dr. Cristiano Castelletti, Stipendiat des Schweizer Nationalfonds, kehrte nach Fribourg zurück; ihm folgt zum 1. Februar 2013 Dominique Stehli M.A. von der universität Zürich. Shunichiro Yoshida M.A. aus Japan beendete seine Mitarbeit am Thesaurus und erhält nunmehr ein japanisches Promotionsstipendium. Ebenfalls ausgelaufen sind die Stipendien für Dr. Gaia Clementi (J. und K. Müller-Fonds) und Dr. Stefano Rocchi (Associazione Italiana di Cultura Classica/Thesaurus); beide arbeiten weiterhin auf der Basis von Aushilfsverträgen mit. Im Rahmen eines kleinen, vom ehemaligen APA-Stipendiaten Prof. Dr. Christopher Krebs initiierten Programmes absolvierte Amy Koenig von der Harvard university im Sommer ein zweimonatiges lexikographisches Praktikum am Thesaurus. Erfreulichen Erfolg hatten die Bemühungen um eine Erweiterung des Kreises der externen, ehrenamtlichen Fahnenmitleser: Hinzugekommen sind Prof. Eleanor Dickey (Exeter), Prof. Harry Hine (St. Andrews), Prof. Robert A. Kaster (Princeton), Prof. Severin Koster (Saarbrücken), Prof. Harm Pinkster (Amsterdam) und Prof. Peter White (Chicago). Wie üblich leisteten die Mitarbeiter über das eigentliche Kommissionsprogramm hinaus Dienste für die Wissenschaft. Sie nahmen Lehraufträge an der LMu wahr und betreuten in- und ausländische Forscher bei Gastaufenthalten im Institut. Einführungsveranstaltungen fanden auswärts (es sprachen Dr. Ramminger in Zagreb, Dr. Wick in Rostock und Dr. Rocchi in Rom) sowie im Hause statt, u.a. für Studenten der LMu (Dr. Flieger) sowie der Johns Hopkins university (Dr. Blundell), für Mitglieder der Bayerischen EliteAkademie (Dr. Flieger) und für Teilnehmer der Europäischen Lateinwoche (Dr. Hajdú, auf Latein). Dr. Claudia Wick veranstaltete einen lexikographischen Workshop für ein oberseminar der LMu und referierte über Eine ganze Sprache als Datensatz Lexikographie zwischen Zettelkasten und Datenbank im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung Von Daten zu Informationen an der universität Rostock sowie über Les Métamorphoses de Lucain beim Colloque international Lucain et Claudien face à face bei der Fondation Hardt, Vandoeuvres. Dr. Josine Schrickx stellte beim Kongress The communication of certainty and uncertainty. Linguistic, psychological, philosophical aspects in Macerata ihre Forschungen zu den lateinischen Commitmentmarkers scilicet und videlicet vor. Im Rahmen der Exzellenz-Initiative wurde auch die Munich Graduate School for Ancient Studies Distant Worlds an der LMu bewilligt; der Thesaurus ist daran durch einen Kooperationsvertrag beteiligt. Durch eine sehr sorgfältig geplante umstellung in der Bibliothek und im Zettelarchiv konnte erheblicher Raum für die Erweiterung

256 256 Jahresberichte der Bibliothek geschafen werden. Diese wurde wie immer auch von zahlreichen Fachwissenschaftlern aus aller Welt und von Kollegen aus anderen Kommissionen lebhaft genutzt. Auch im Berichtszeitraum erhielt sie wieder zahlreiche Bücherspenden von Körperschaften und Einzelpersonen. Im Sommer 2012 erschien der Faszikel XI 2,1 (r rarus). unter den gewichtigen Lemmata, die er bietet, wären etwa zu nennen das Wort rabies, das beispielsweise im medizinischen Vokabular einen festen Platz hat, die Begrife radix und radius, die in der modernen Wissenschaftsterminologie fest verankert sind, und die Substantive ramus und rana, die in teilweise kaum veränderter Form in den romanischen Sprachen weiterleben. Letzteres gilt auch für das Verb rapere und die Adjektive rapidus und rarus, die darüber hinaus nicht nur im Wortschatz der romanischen Tochtersprachen greibar sind, sondern gut kenntlich auch im deutschen Vokabular teils als Lehnwörter wie rapide oder rar, teils als entferntere Verwandte man denke an rafen aufscheinen. Zudem haben in diesem Jahr auch vier R-Sendungen (recircumlatioreconcludo, recipio-reciprocus, reauctio-recedo, reconditio-recumbo) das Haus verlassen (an ratio wird derzeit noch intensiv gearbeitet). Für das nächste Jahr ist wiederum ein R-Faszikel, XI 2, 2, geplant; die Arbeiten gehen indessen sowohl an N als an R weiter, das nach wie vor mit einer reichen Menge an re-komposita aufzuwarten hat. Ernst Vogt, Silvia Clavadetscher Veröfentlichung der Kommission Thesaurus linguae Latinae. Walter de Gruyter, Berlin / Boston. Vol. XI 2. Fasc. I: r rarus. Redaktoren: J. Blundell, S. Clavadetscher, C. G. van Leijenhorst. Mitarbeiter: J. Blundell (r, ramalis u.a.), H. Breimeier (rapicius u.a.), G. Clementi (rapacitas), J. Davies (radicitus, radio(r) u.a.), G. Duursma (raphanus u.a. [mit J. Blundell]), P. Grossardt (rabies, radius, radix, rapidus u.a.), R. Gutiérrez (ramus u.a.), T. Harbsmeier (rado, rapax, rarus u.a.), C. Krebs (raresco u.a.), K.-H. Kruse (rapto, rapum, raritas u.a.), S. Malloch (rana, rapina u.a.), I. Reineke (rapio), S. Rocchi (raeda u.a.), F. Spoth (ramentum, ramex u.a.), H. Wieland (rabuculus, radula u.a.), S. Yoshida (ramusculus) Sp Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Castelletti C., Following Aratus plow: Vergil s signature in the Aeneid. Museum Helveticum 69 (2012), A Greek Acrostic in Valerius Flaccus ( ). Mnemosyne 65 (2012), Rez. von: P. Murgatroyd: A Commentary on Book 4 of Valerius Flaccus Argonautica. Leiden / Boston Gnomon 84 (2012),

257 Philosophisch-historische Klasse 257 Goldstein D., Rez. von: F. Scheppers: The Colon Hypothesis: Word order, Discourse Segmentation and Discourse Coherence in Ancient Greek. Brussels Bryn Mawr Classical Review Holmes N., Interrogative Nam in Early Latin. Mnemosyne 65 (2012), Ramminger J., Niccolò Perotti und die Entwicklung des Neulateins am Anfang der Neuzeit: Zu einigen Lemmata des Cornu copiae. Studi Umanistici Piceni 32 (2012), Rez. von: Domizio Calderini, Commentary on Silius Italicus. Edited by F. Muecke and J. Dunston. Genève Roma nel Rinascimento (2011), Wick C., Vorgeschichte eines Jahrhundertwerkes. Akademie Aktuell 1 (2012), Kommission für die Herausgabe eines mittellateinischen Wörterbuches Die Arbeit am Mittellateinischen Wörterbuch (MLW) schreitet stetig voran. Die 41. Lieferung (gratuitus hebdomadarius) ist im Herbst 2012 erschienen. Im Berichtsjahr wurde an der Liefe rung 42 gearbeitet. Auch wurde die Lemmaliste zum Buchstaben I erstellt. An der Artikelarbeit beteiligt sich weiterhin Dr. Heinz Antony, der 2008 in den Ruhestand getretene frühere Arbeits stellenleiter. Seit dem Frühsommer 2012 ist eine stark erweiterte Fassung der MLW-Homepage zugänglich; neu ist inbesondere ein umfangreicher Abschnitt Strukturelles zu den Artikeln so wie ein ausführliches Abkürzungsverzeichnis. Die Kommission war in die strukturelle Evaluation der Bayerischen Akademie der Wissenschaf ten einbezogen. Bei der Begehung vom 10. Mai wurde sie zusammen mit zwei anderen Kommis sionen durch ein Expertengremium befragt und erhielt dabei auch Impulse. Vom 12. bis zum 15. September 2012 wurde, unter der Ägide der union académique internatio nale und mit dankenswerter unterstützung durch die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Deutsche Forschungsgemeinschaft, eine internationale Tagung über Fachsprache(n) im mittelalterlichen Latein abgehalten. Die Vorbereitung lag großenteils in den Händen von Frau Dr. Helena Leithe-Jasper und Frau Dr. Marie-Luise Weber. Die Zahl der Teilnehmer belief sich auf etwa 70; 33 Referierende vertraten 12 europäische Länder und 13 unternehmungen der mit tellateinischen Lexikographie. In diesem Rahmen fand auch ein Rundgespräch der einzelnen Wörterbuch-Teams über Fragen der organisiation und vor allem der Digitalisierung statt. Die Kommission traf sich am 9. oktober zu einer Sitzung. Von den üblichen Geschäften abgese hen stand diesmal die mittel- und längerfristige Arbeitsplanung zur Rede.

258 258 Jahresberichte Für Dr. Johannes Staub lief weiterhin die Elternzeit; wie schon im Vorjahr wurde die Diferenz der Arbeitszeit durch die vorübergehend aufgestockte Stelle von Tina orth-müller wettgemacht. Im Juni 2012 schloss die Bayerische Akademie der Wissenschaften mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften (uni versität Trier) einen Vertrag ab, der die Weiterverarbeitung (xml-auszeichnung) der Daten regelt, die 2011 aus den ersten beiden Bänden des MLW durch Retrodigitalisierung gewonnen worden waren. Die Digitalisierung des Mittellateinischen Wörterbuches war außerdem das Thema eines Refe rats, das Franz-Josef Konstanciak an dem Workshop Digital Identiiziert Europäisch ver netzt hielt, der von Dr. Markus Wesche, vor allem mit Blick auf das Repertorium Geschichts quellen des deutschen Mittelalters, am 9. und 10. Februar 2012 an der Bayerischen Staatsbiblio thek organisiert wurde, und an dem ferner Frau Dr. Adelheid Wellhausen teilnahm. Frau Dr. Helena Leithe-Jasper und Dr. Johannes Staub beteiligten sich am 1. und 2. März 2012 an einem internationalen Arbeitstrefen über die Digitalisierung mittellateinischer Wörterbücher / Textcorpora am Mittellateinischen Seminar der universität Zürich. Für das vergangene Jahr und darüber hinaus hatte Dr. Martin Fiedler an der Ludwig-Maximilians-universität München Lehraufträge übernommen, und zwar im Wintersemester 2011/12 einen unterstufenkurs in lateinischer Grammatik, im Sommersemester 2012 ein Proseminar über Ciceros De natura deorum und im Wintersemester 2012/13 ein Proseminar über ovids Amores. Der online-auftritt des MLW, ein ausgewiesenes Desiderat, rückt allmählich in Sichtnähe. Ge plant ist ein gemeinschaftlicher Auftritt mehrerer mittellateinischer Wörterbücher in einem Web-Portal mit einheitlicher Suchmaske. Zur Zeit wird, mit tatkräftiger und kompetenter unterstüt zung der Forschungsreferentin, Frau Dr. Elisabeth Schepers, ein darauf hinauslaufender Antrag an die Eu vorbereitet. Neben dem MLW beteiligen sich daran einstweilen das Novum Glossarium Mediae Latinitatis, das Lexicon mediae et inimae Latinitatis Polonorum und das Glossarium mediae Latinitatis Cataloniae. Frau Dr. Mechthild Pörnbacher nahm vom 12. bis zum 14. oktober 2012 an der Jahrestagung der Historischen Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie in Admont teil. Peter Stotz Veröfentlichungen der Kommission Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert. Begr. von Paul Lehmann und Johannes Stroux. In Gemeinschaft mit den Akademien der Wissenschaften zu Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, Wien und der

259 Philosophisch-historische Klasse 259 Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Verlag C.H.Beck, München. IV. Band. Lfg. 6 (41. Lfg. des Gesamtwerkes): gratuitus hebdomadarius Sp. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Fiedler M., Postumius Ruius Festus signo Avienius Lustrum 53 (2011), orth-müller T. u. WeBer M.-L., Geosophie und Eichelmast. Akademie Aktuell 1 (2012), PörnBacher M., Walahfrid Strabo, Zwei Legenden. Heidelberg (Reichenauer Texte und Bilder 7). Rez. von: Adrian Papahagi: Boethiana Mediaevalia. Bucharest Anglia 130 (2012), Rez. von: La Chanson de Walther. Grenoble Cahiers de civilisation médiévale 55 (2012), Rez. von: Clavis Scriptorum Latinorum Medii Aevi. Auctores Galliae Marie-Hélène Jullien (Hg.). T. III. Turnhout Francia Recensio, Francia , Mittelalter Moyen Âge ( ). url: publikationen/ francia/francia-recensio/2012-1/ma/jullien_poernbacher Rez. von: opusculum Herimanni. Bernhard Hollick (Hg.). Heidelberg Mittellateinisches Jahrbuch 47 (2012), Rez. von: Ildefonsi Toletani episcopi opera (CCCM 114 A). Turnhout Ebd., 331. Rez. von: Albert Dietl, Die Sprache der Signatur. Berlin / München Ebd Rez. von: Nunzia Bartolomucci: Valafrido Strabone: I Versus Strabi de beati Blaithmaic vita et ine. Fasano (BR) Ebd Rez. von: Archa Verbi 4, Theologie und Philosophie 87 (2012), Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters Die Kommission trat am 27. Januar 2012 zu ihrer Jahressitzung zusammen. Als neue Mitglieder schlug die Kommission der Klasse Prof. Dr. Claudia Märtl, Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der LMu München, sowie Prof. Dr. Peter Strohschneider, Professor für Germanistische Mediävistik an derselben universität, vor. Beide sind ordentliche Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Das zentrale Projekt im Vorhaben Herausgabe deutscher Literatur des Mittelalter ist weiterhin der Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (KdiH). Neben den drei angestellten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dr. ulrike Bodemann, Dr. Kristina Freienhagen-Baumgardt und PD Dr. Peter Schmidt waren im Berichtszeitraum mit Werkverträgen Dr. Kristina Domanski (Basel), Dr. Anja Eisenbeiß (Heidelberg) und Dr. ulrike Bausewein (Würzburg) als externe Bearbeiterinnen einzelner Stofgruppen tätig. Daneben halfen zwei studentische Mitarbeiter vor allem bei der digitalen Aubereitung von Materialien des KdiH.

260 260 Jahresberichte Publiziert wurde 2012 die Lieferung 3 von Band 4/1, die die umfangreiche Stofgruppe 37 (Fabeln) erschließt. Lieferung 1 von Band 6 mit der Stofgruppe 44 (Geistliche Lehren) liegt im umbruch vor. Von Lieferung 3 dieses Bandes mit den Stofgruppen 44 (Gesta Romanorum), 49 (Griseldis) und 50 (Die Heidin) ist der erste Satz fertiggestellt; das Typoskript von Band 6, Lieferung 5 mit den Stofgruppen 55 (Herpin), 56 (Herzog von Braunschweig) und 57 (Herzog Ernst) beindet sich im Satz. Die älteren (d.h. vor mindestens drei Jahren publizierten) Lieferungen des KdiH sind über die Handschriftendatenbank Manuscripta Mediaevalia online zugänglich. An der Verbesserung der vom Bildarchiv Foto Marburg an der Philipps-universität Marburg gehosteten Volltexte wurde gearbeitet. Darüber hinaus wurde mit der Konzeption einer digitalen Arbeitsplattform für den KdiH begonnen, um die in verschiedenen Medien und Zuständen im Laufe der Jahrzehnte der Projektgeschichte zusammengetragenen und erarbeiteten Materialien (von Zettelkartei über Mikroilm bis zu verschiedenen Datenformaten) in einer gemeinsamen Datenbankstruktur zu organisieren und für einen digitalen Worklow aufzubereiten. In Hinblick darauf ist die Stelle von Frau Dr. Bodemann-Kornhaas temporär um 25% auf 75% aufgestockt worden. Die notwendigen Strukturen werden zusammen mit der Digitalisierungsabteilung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet. Neben der Arbeit an den aktuellen Stofgruppen des KdiH und der Drucklegung der Handschriftenbeschreibungen wurde laufend neues Material für die zukünftigen Teile gesammelt und erschlossen, außerdem wurden Digitalisate und Bildmaterial beschaft. Neue Funde und die Veröfentlichung bislang unbekannter Handschriften erfordern die ständige Anpassung des bisherigen Stofgruppen- und Publikationskonzepts. Mit Vorträgen auf mehreren Tagungen vertraten Mitarbeiter der Kommission deren Projekte. Gehalten wird auch die Verbindung mit der universitären Lehre (Lehrauftrag PD Dr. Peter Schmidt an der Goethe-universität Frankfurt, Betreuung thematisch einschlägiger Qualiikationsarbeiten). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkten beratend bei Forschungsprojekten anderer Einrichtungen mit, plegten den Austausch mit Partnerinstitutionen und standen für Auskünfte an Kollegen verschiedener Fachrichtungen zur Verfügung. In der durch die Kommission betreuten Publikationsreihe Münchener Texte und untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters (MTu) wurde 2012 der Band von Stephanie Seidl publiziert (siehe unten). Zwei weitere in die Schriftenreihe aufgenommene Arbeiten beinden sich noch in der überarbeitung durch die Autorinnen (Agata Mazurek, Sprichwort im Predigtkontext. untersuchungen zu lateinischen Prothemata-Sammlungen des 15. Jahrhunderts mit deutschen

261 Philosophisch-historische Klasse 261 Sprichwörtern. Mit einer Edition; Christine Putzo, Konrad Fleck, Flore und Blanschelur. Neuedition und untersuchung zu Autor, Text und überlieferung). Das Projekt Deutschsprachige Lieddichtung des Mittelalters wird ehrenamtlich von Gisela Kornrumpf weiter betrieben, der als MTu-Band 134 vorgesehene zweite Teil der Publikation der Ergebnisse beindet sich noch in der Vorbereitung. Die Kommission war, vertreten durch PD Dr. Peter Schmidt, oiziell Kooperationspartner des Forschungsprojekts Der frühe Dürer, das von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg durchgeführt wurde. Dessen Ergebnisse wurden auf der vielbeachteten Ausstellung in Nürnberg 2012 und in der zugehörigen Publikation präsentiert (vgl. Akademie Aktuell 1/2012, 77). Jan-Dirk Müller Veröfentlichungen der Kommission Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters. Begonnen von Hella Frühmorgen-Voss, fortgeführt von Norbert H. ott zusammen mit ulrike Bodemann, ab 2009 von ulrike Bodemann, Peter Schmidt und Christine Stöllinger-Löser, ab 2012 von ulrike Bodemann, Kristina Freienhagen-Baumgardt und Peter Schmidt. In Kommission beim Verlag C.H.Beck, München. Teilband 4/1, Lfg. 3: 37. Fabeln. Bearbeitet von ulrike Bodemann unter Mitarbeit von Kristina Domanski. S Anhang für den gesamten Teilband 4/1 S Bildseiten. Münchener Texte und untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters (Berlin / Boston: de Gruyter). Bd. 141: Stephanie Seidl: Blendendes Erzählen. Narrative Entwürfe von Ritterheiligkeit in deutschsprachigen Georgslegenden des Hoch- und Spätmittelalters. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bodemann u., Thomas von Kempen: Die Nachfolge Christi (ca ) / Schäme dich nicht, aus Liebe zu Christus zu dienen. In: Gott denkend entdecken. Meilensteine der Theologie. Th. Moritz Müller u. R. Schlotthauer (Hg.). Kevelaer 2012, Freienhagen-Baumgardt K., Werner Williams-Krapp, Geistliche Literatur des späten Mittelalters. Kleine Schriften. K. Freienhagen-Baumgardt u. K. Stegherr (Hg.). Tübingen 2012 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 64). Schmidt P., Historiographie und persönliche Aneignung von Geschichte: Die wiederentdeckte Künastsche Handschrift der Straßburger Chronik des Jakob Twinger von Königshofen. In: Schreiben und Lesen in der Stadt. Literaturbetrieb im spätmittelalterlichen Straßburg. St. Mossman, N. Palmer u. F. Heinzer (Hg.). Berlin 2012 (Kulturtopographie des alemannischen Raums 4),

262 262 Jahresberichte Wieso Holzschnitt? Dürer auf der Medien- und Rollensuche. In: Der frühe Dürer. Katalog der Ausstellung Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, D. Hess u. Th. Eser (Hg.). Nürnberg 2012, Die oberrhein-frage: Dürers Basler Buchillustrationen. In: Ebd., Kommission für die Herausgabe eines altokzitanischen Wörterbuches Die Tätigkeit der Arbeitsstelle stand im Berichtszeitraum ganz im Zeichen des umbruchs, da die für Frühsommer angesetzte Evaluierung dazu bestimmt war, die Neukonzeption des DoM zu überprüfen und zu bewerten. Die Evaluierung, die in zwei Phasen stattfand (11./12. Juni und 6. Juli), hat denn auch ergeben, dass die 2010 vorgelegte Konzeption von der Wissenschaftlichen Kommission der union inhaltlich und in der zeitlichen Planung gutgeheißen wurde. Die deinitive Fertigstellung des letzten Faszikels (ajost albir), das noch in Printform erscheinen wird, musste in diesem Zusammenhang zeitweise hintangestellt werden, ist jedoch mittlerweile abgeschlossen. Entsprechend den Vorgaben ist die Erstellung des lexikalischen Hintergrundgerüsts inzwischen bis zur Hälfte des alphabetischen Gesamtumfangs gediehen. Durch eine zusätzlich für ein Jahr bewilligte Stelle einer wissenschaftlichen Hilfskraft konnten die Lemmatisierungsarbeiten bis zum Buchstaben D fortgeführt werden. Dafür nötige Arbeitsgänge der Vorstrukturierung sind beim Buchstaben P angelangt. Personell ist zu berichten, dass nach Rücktritt des Vorsitzenden Wolf-Dieter Stempel auf Votum der Kommission die Phil.-hist. Klasse Frau Maria Selig als Nachfolgerin im Vorsitz gewählt hat. Als Stellvertreter wurde neu Wulf oesterreicher gewählt. Zum 2. Mai 2012 ist Frau Claudia Kraus nach Erreichen der Altersgrenze als wissenschaftliche Mitarbeiterin ausgeschieden. Maria Selig Veröfentlichungen der Kommission online-veröfentlichungen ( Dictionnaire de l occitan médiéval (DoM), Bibliographie; Citations (jeweils aktualisierte Fassung) Kommission für Semitische Philologie Innerhalb des Großprojektes Katalogisierung der orientalischen Handschriften in Deutschland (KoHD) unter Federführung der Akademie der Wissenschaften in Göttingen hat Dr. Kathrin Müller die Katalogisierung und Beschreibung der noch nicht erfassten ara-

263 Philosophisch-historische Klasse 263 bischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München für einen zweiten Band im November 2012 abgeschlossen. Die Korrekturarbeit wird sich bis ins kommende Jahr hineinziehen. Daneben führte Dr. Müller die Vorarbeiten für die Veröfentlichung einer Arbeit zur altarabischen Dichtung aus dem Nachlass von Anton Spitaler weiter. Parallel hierzu wurde ab Frühjahr die von Anton Spitaler erstellte, über Nummern umfassende Kartei zur altarabischen Dichtung in Erlangen eingescannt. Sie soll nach Abschluss dieser Arbeit in eine Datenbank eingespeist werden. Am 28. Februar fand eine Kommissionssitzung statt, auf der einstimmig vorgeschlagen wurde, Andreas Kaplony, o. Professor für Arabistik und Islamwissenschaft an der LMu München, als Mitglied der Kommission zuzuwählen. Die Wahl wurde von der Philosophisch-historischen Klasse in ihrer Sitzung am 4. Mai 2012 bestätigt. Außerdem wurde beschlossen, im Jahr 2013 zum 10. Todestag von Anton Spitaler ein Symposium zur arabischen Philologie zu organisieren. Im August wurde der semitistische Teil der Anton-Spitaler-Bibliothek von zwei studentischen Hilfskräften gereinigt, bevor das Kommissionsmitglied Manfred Krebernik in einwöchiger Arbeit die Bücher ordnete und in eine Datenbank aufnahm. Hartmut Bobzin Veröfentlichung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Müller K., Rez. von: Werner Diem: Arabische Briefe aus dem Jahrhundert, Berlin / Boston 2011 (Corpus papyrorum raineri 32). Der Islam 88/2 (2011), Kommission für zentral- und ostasiatische Studien Das Projekt Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache bildet einen der beiden Schwerpunkte in den Aktivitäten der Kommission. Im Berichtszeitraum sind drei weitere Lieferungen des Wörterbuchs erschienen. Die Arbeiten zum Buchstaben cha sind damit publiziert. Die Arbeiten zum Buchstaben ja werden nach erfolgter Endkorrektur im Frühjahr in Druck gehen können. Hilfskräfte haben bereits einen großen Teil der für das Jahr 2013 benötigten Einträge in die Datenbank eingegeben. Im Juli 2012 wurde eine Evaluation des Projekts durchgeführt. Die internationale Begutachtungskommission hob die Bedeutsamkeit des Vorhabens hervor und sprach sich für eine Verlängerung aus, damit das Wörterbuch ohne Einbußen in der bisherigen Qualität abgeschlossen werden kann. um die Datenbank zu optimieren und den digitalen Worklow zu verbessern, wurden von der Akademie im Jahr 2012 weitere Mittel zur Verfügung gestellt. Dabei stehen die Verbesserung der Zugrifsgeschwindigkeit sowie der Druckausgabe im

264 264 Jahresberichte Vordergrund. Weitere wichtige Gesichtspunkte sind die Langzeitarchivierung des Wörterbuchs sowie die Möglichkeit der online-verfügbarkeit. Die Arbeiten werden von Alexandra Gobrecht koordiniert. Prof. Dr. Petra Maurer und PD Dr. Johannes Schneider gehen weiterhin ihrer Lehrtätigkeit in den Fächern Tibetologie bzw. Indologie an der Ludwig-Maximilians-universität nach. Darüber hinaus wurde die Öffentlichkeit durch Vorträge angesprochen. Als weiterer wissenschaftlicher Mitarbeiter ist Samyo Rode M.A. zum 1. Januar 2013 eingestellt worden. Drei wissenschaftliche Hilfskräfte sind mit Literaturrecherchen, Kopierarbeiten, Buchaufnahmen, Korrekturlesen sowie der Eingabe der Zettelsammlung in die Datenbank beauftragt. Mit mehreren externen Kollegen wurden Werkverträge abgeschlossen. Die beiden ehemaligen Mitarbeiter, Dr. Helga uebach und Dr. Jampa L. Panglung, sowie einige auswärtige Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an den Korrekturarbeiten. Das Projekt Die frühbuddhistischen Handschriften aus Gandhāra: religiöse Literatur an der Schnittstelle von Indien, Zentralasien und China hat begonnen. obwohl ein vorgesehener Mitarbeiter (PD Dr. Ingo Strauch) auf eine Professur an die universität Lausanne berufen wurde, konnten alle Stellen besetzt werden. Die Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Stefan Baums (zum 1. Juni 2012), Andrea Schlosser, M.A. (zum 1. August 2012) und Dr. Gudrun Melzer (zum 1. September 2012) haben ihre Arbeit aufgenommen; als technische Mitarbeiterin ist Henriette Roued-Cunlife, Ph. D. seit dem 15. November 2012 für das Projekt tätig. Die Doktorandenstelle wurde noch nicht besetzt. Die Mitarbeiter haben die Editionsarbeit an den Handschriften aufgenommen; gleichzeitig wurden Materialien in die bereits bestehende Datenbank eingespeist. Mit den Vorbereitungen zur umsetzung der Datenbank in ein TEI-Format wurde begonnen. Die Zeitschrift Akademie Aktuell widmete dem Gegenstand des Projektes ein Themenheft, das zeitgleich mit der Auftaktveranstaltung zur Eröfnung des Projekts im Januar 2013 erschienen ist. Dr. Stefan Baums unterrichtet daneben im Fach Indologie an der Ludwig-Maximilians-universität. Thomas o. Höllmann Veröfentlichungen der Kommission Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. Im Auftrag der Kommission für zentral- und ostasiatische Studien der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von H. Franke, J.-u. Hartmann u. Th. o. Höllmann. 17. Lieferung: 2 gcags 2 chag. Bearbeitet von P. Maurer u. J. Schneider. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, iv + S

265 Philosophisch-historische Klasse Lieferung: chag dkrums chu3 3u. Bearbeitet von P. Maurer u. J. Schneider. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, ii + S Lieferung: chu3 chu3 mchod rten. Bearbeitet von P. Maurer u. J. Schneider. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, ii + S Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maurer P. u. J. Schneider, Ein Wörterbuch des Tibetischen. Akademie Aktuell 1 (2012), 50 f. Baums St., Catalog and Revised Texts and Translations of Gandharan Reliquary Inscriptions. In: D. Jongeward, E. Errington, R. Salomon u. Ders. (Hg.), Gandharan Buddhist Reliquaries. Seattle 2012 (Gandharan Studies 1), Mit C. Scherrer-Schaub u. R. Salomon, Buddhist Inscriptions from Termez (uzbekistan). A New Comprehensive Edition and Study. Indo-Iranian Journal 55, Kommission für Mundartforschung Bayerisches Wörterbuch In der ersten Jahreshälfte 2012 erschien Heft 17 des Bayerischen Wörterbuchs (Bock Boxhamer), die neunte und letzte Lieferung des zweiten Bandes. Am 15. oktober stellten die Redaktoren Band 2 anlässlich eines zusammen mit der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft veranstalteten Symposiums Lust an der Wortklauberey der Öfentlichkeit vor. Heft 18, mit dem der dritte Band beginnt, ist im Manuskript fertig. Im Verlauf des Jahres verschickte die Arbeitsstelle wieder vier Fragebögen ( Wörterlisten ) an die Sammler. Mit Hilfe einer Spende der Gesellschaft der Freunde der Akademie wurde die Digitalisierung der Filme von stark abgenutzten Fragebögen aus den 1930er und 1940er Jahren fortgesetzt. Auskünfte wurden an verschiedene Rundfunkanstalten und Zeitungen sowie an Privatpersonen erteilt; Besucher der Arbeitsstelle waren u.a. Gerhard Holz vom Förderverein Bayrische Sprache und Dialekte e.v. München, Christoph Purschke von der Philipps-universität Marburg, Dr. Tobias Streck vom Badischen Wörterbuch sowie Prof. Elisabeth Knopf-Komlósi und Dr. Márta Müller vom Wörterbuch des ungarndeutschen aus Budapest. Dr. Schamberger-Hirt und Dr. Schnabel berichteten bei einem Trefen der deutschen Dialektwörterbücher in Gießen über Arbeitsstand und Arbeitsweise des Bayerischen Wörterbuchs. Vorträge über das Wörterbuch und über den bairischen Dialekt hielten ferner Dr. Schamberger-Hirt in Mering sowie Prof. Rowley in Regensburg, Regen, Baldham und Hohenlinden. Im Rahmen der Fernsehsendung Wir in

266 266 Jahresberichte Bayern des Bayerischen Rundfunks gab Prof. Rowley weiterhin regelmäßig Auskunft über Herkunft und Deutung von Dialektausdrücken. Fränkisches Wörterbuch Im Jahr 2012 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der BAdW und der Friedrich-Alexander-universität Erlangen-Nürnberg (FAu) geschlossen, der die zukünftige wissenschaftliche Leitung und die i- nanzielle Ausstattung des Projekts Fränkisches Wörterbuch (bislang: ostfränkisches Wörterbuch) betrift. Die Leitung der Arbeitsstelle liegt seit 2011 bei der ordinaria des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik, Prof. Dr. M. Habermann. Sach- und Personalmittel werden weiterhin von der BAdW bereitgestellt und stehen dem Projekt als Drittmittel zur Verfügung. Am 30./31. Mai zog die Forschungsstelle mit ihren gesamten Dokumenten und der EDV-Hardware von Bayreuth nach Fürth um. Sie ist nun in einem Hochhaus in der uferstadt, dem ehemaligen Gelände der Firma Grundig, untergebracht. Hier ist die Arbeitsstelle in ein 110 qm großes Büro, das aus drei Archiv- und Arbeitsräumen, Küche, Bad, Abstellraum und einem Wintergarten besteht, eingezogen. Am 21. November 2012 fand eine gut besuchte Einweihungsfeier statt. Vom Jahresanfang 2012 bis 15. November 2012 wurden Datensätze eingegeben. Insgesamt liegen nun Datensätze aus der Enquête vor, das sind 18,7 Prozent der zu erwartenden 3,6 Millionen Datensätze. 35 der 42 bereits eingegebenen Bogen- Serien wurden durch die Schreibkraft der Arbeitsstelle in Bezug auf Formalia korrigiert. Durch den Redaktor wurde der Inhalt von 6 dieser 35 korrigierten Bögen lemmatisiert und auf die Einzelwortdateien verteilt. Somit entstanden im Berichtszeitraum solche Dateien mit je 1 bis Belegen. Seit September 2012 besteht Zusammenarbeit mit Herrn Nassourou, einem Mitarbeiter von Frau Gobrecht bei der BAdW. Herr Nassourou ist Informatiker und befasst sich nun mit der Programmierung der Datenbankstruktur und einer leicht zu bedienenden Benutzeroberläche. Diese Arbeiten werden einige Monate dauern, anschließend wird die Datenbank einer Testphase unterzogen. Die Leitung der BAdW hat Zuwendungen von den Bezirken oberund Mittelfranken eingeworben, um das gesamte Belegmaterial (Fragebögen, Karteikarten, Mitschriften der Direkterhebung) einzuscannen. Der Auftrag erging an die Münchner Firma Hofmaier. Die Arbeiten sind in vollem Gang. Klaus Albert Strunk

267 Philosophisch-historische Klasse 267 Veröfentlichungen der Kommission Bayerisches Wörterbuch (BWB). Hg. von der Kommission für Mundartforschung. Bearb. von Josef Denz, Edith Funk, Anthony R. Rowley, Andrea Schamberger-Hirt und Michael Schnabel. oldenbourg Verlag, München. Heft 17 (9. Heft des 2. Bandes). Bock Boxhamer Band 2. be Boxhamer Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Funk E. mit A. Rowley, Lust an der Wortklauberey. Akademie Aktuell 4 (2012), Rowley A., Bairische Dialekte: Des Bouch mou e nu duachackan!. Akademie Aktuell 1 (2012), Der Altlandkreis Roding im Bayerischen Wörterbuch. In: Die Heimat auf der Zunge tragen Mundart als Sprachschatz. u. Kanz et al. (Hg.). Regensburg 2012 (Regensburger Dialektforum 18), Dialekt als Ausdruck regionaler Identität. In: Sprache(n) als europäisches Kulturgut. C. Schmidt-Hahn (Hg.). Innsbruck / Wien / Bozen 2012, Wortschatz und Sprachkontakt im Bayerischen Wörterbuch. In: Wortschatz und Sprachkontakt im Kontext oberdeutscher Wörterbücher, Sprachatlanten und Sprachinseln. M. M. Glauninger u. B. Barabas (Hg.). Wien 2012 (Beiträge zur Sprachinselforschung 21), über die Akzeptanz normierter Grammatiken als unterrichtshilfe. Erfahrungen aus dem Fersental. In: Ebd., Erste Paurn Clag und ander Paurn Clag : zwei mundartliche Bauernklagen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Literatur in Bayern 27/3 (2012), SchamBerger-Hirt A., Die deutschsprachigen Inschriften im Landkreis Weilheim-Schongau. In: Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau (Die Deutschen Inschriften 84, Münchener Reihe 15), ges. und bearb. von M. Merk. Für die Kommission eingerichtet von R. Baltolu und Chr. Steininger. Wiesbaden 2012, LXX LXXIV. Sprechen die Meringer schwäbisch oder bairisch? In: 100 Jahre Markt Mering Marktgemeinde Mering (Hg.). Mering 2012, SchnaBel M., Rezensionen. Kommission für Neuere deutsche Literatur Historisch-Kritische Stifter-Ausgabe In der Kommissionssitzung am 10. Februar 2012 wurde Prof. Dr. Wolfgang Riedel (Würzburg) als neues Mitglied in die Kommission gewählt. Die Mitgliedschaft von Kommissionsmitgliedern, die nicht Akademiemitglieder sind, wurde turnusmäßig um fünf weitere Jahre verlängert. Auch 2012 wurde die Edition der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters mit dem Erscheinen von Band 8,3 Schriften zu Politik und Bildung. Apparat und Kommentar. Herausgegeben von Werner M. Bauer. fortgesetzt. Die Publikation des Ap-

268 268 Jahresberichte parat- und Kommentarbandes zu 8,5 ( Schriften zur bildenden Kunst ) wird die 8. Abteilung 2013 abschließen. Der mit der nachfolgenden Veröfentlichung von insgesamt zwei Apparat- und Kommentarbänden zum Nachsommer (4,4/4,5) sowie einem Kommentarband zur Mappe meines urgroßvaters (6,4) projektierte Editionsplan bis zum Jahr 2015 wurde vom Redaktor in der Kommissionssitzung vorgestellt und erläutert. Am 19. Juli 2012 wurde das Projekt der Stifter-Ausgabe auf Veranlassung der Akademieleitung in der Münchner Arbeitsstelle durch die Professoren Werner Frick (Freiburg) und Wolfgang Lukas (Wuppertal) evaluiert; Professorin Konstanze Fliedl (Wien) wird nach Aktenlage begutachten. Im Mittelpunkt der alljährlichen Arbeitskonferenz, die am 12. und 13. April 2012 in München stattfand, standen die Arbeiten an Transkription und Kommentierung der Briefe von und an Stifter (11. Abteilung). Auf der Basis der Arbeitsberichte wie der sich anschließenden Diskussionen wurden die Editionsrichtlinien der Briefausgabe durch die Professoren Alfred Doppler (Innsbruck) und Werner Michler (Wien) überarbeitet. Diese aktualisierte Fassung ging den Bandherausgeberinnen und -herausgebern in Innsbruck, Wien, Linz, Salzburg, Zürich und München Anfang oktober 2012 zu. Die Arbeitskonferenz 2013 wurde auf den 18. bis 20. September 2013 in Linz anberaumt, zuvor wird im Mai für die Briefeditorinnen und -editoren noch eine weitere Arbeitstagung in München stattinden. Dank der inanziellen unterstützung von Seiten der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Bayern konnte 2012 die vom Redaktor in 3 Teilabschnitten seit 2010 in der Prager Staatsbibliothek in Auftrag gegebene komplette Digitalisierung der noch zu edierenden Bestände des Prager Stifter-Archivs erfolgreich abgeschlossen werden. Aus diesem Grund sowie zu Archivarbeiten für die Bände 8,3 und 6,4 hielten sich Prof. Gottwald (Salzburg) und der Redaktor vom 6. bis zum 8. Februar 2012 im Prager Stifter-Archiv auf. Auch 2012 nahm der Redaktor wie in den Jahren zuvor einen Lehrauftrag am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximiliansuniversität München wahr und hielt darüber hinaus Vorträge in München und Rastatt. Hervorzuheben ist auch 2012 die ebenso kollegiale wie reibungslose Zusammenarbeit zwischen den österreichischen und deutschen Kolleginnen und Kollegen der Stifter-Ausgabe. Die Kommissionssitzung fand am 10. Februar 2012 statt, die nächste Sitzung ist für den 1. März 2013 anberaumt. Hendrik Birus

269 Philosophisch-historische Klasse 269 Veröfentlichungen der Kommission Adalbert Stifter, Werke und Briefe. Historisch-Kritische Gesamtausgabe. Im Auftrag der Kommission für Neuere deutsche Literatur der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hg. v. Alfred Doppler u. Hartmut Lauhütte. Kohlhammer Verlag, Stuttgart u.a. 1978f. Band 8,3: Schriften zu Politik und Bildung. Apparat. Kommentar. Von Werner M. Bauer. Red., Emendationen und Apparat Johannes John S. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter John J., Wäre ich ein Compositeur. Adalbert Stifters,Wiener Salonscenen. Jahrbuch des Adalbert-Stifter-Instituts des Landes Oberösterreich 19 (2012), Die Zeit ist vorüber wo man abenteuerlich in die Welt rannte.. Goethes Welt-Literatur, Bruce Chatwin in Patagonien und Bertolt Brecht im Steyrwagen: ein Streifzug durch die Literaturgeschichte der Mobilität. Akademie Aktuell 3 (2012), Rez. von: K. Skorniakova: Moderne Transzendenz. Wie Goethes Wilhelm-Meister-Romane Sinn machen. Goethe-Jahrbuch 128 (2011), Rez. von: D. Hofmann: Leuchtende Tinte auf brüchigem Papier. Eine jüdische Lektüre von Adalbert Stifters Abdias. Stifter-Jahrbuch. Neue Folge 26 (2012), Kommission zur Herausgabe der Schriften von Schelling Ein wesentliches Ereignis innerhalb des Berichtzeitraums war die Reaktion der Kommission auf die Empfehlungen der Wissenschaftlichen Kommission der union der Akademien. So erarbeitete eine Herausgebersitzung am 14. Februar 2012 sowohl einen neuen Zeit- und Arbeitsplan als auch neue Editionsrichtlinien, die auf der Kommissionssitzung am 11. Mai beschlossen wurden. In ihrer Sitzung am 21. Juni in Berlin begrüßte die Wissenschaftliche Kommission der union der Akademien diese Neuerungen nachdrücklich. Herr Beierwaltes hat seine Mitgliedschaft in der Schelling-Kommission aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Auch die Personalsituation der Mitarbeiter hat sich verändert, da Herr Durner am 1. Dezember in den Ruhestand gegangen ist. Im Berichtzeitraum wurde an folgenden Bänden gearbeitet: I,11 ( Bruno und Kritisches Journal ), I,12 ( Fernere Darstellungen aus dem System der Philosophie u. a.), I,13 ( Ideen zu einer Philosophie der Natur, 2. Aul.), I,14 ( Philosophie und Religion u. a.), II,6 ( Philosophie der Kunst ) und II,8 ( Stuttgarter Privatvorlesungen ). Die Bände II,3, II,4 und II,5 (früher theologischer Nachlass) sind beim Verlag und sollen ab März 2013 erscheinen. An der universität Wien (Herr Danz) wurden die Arbeiten an den theologischen Nachlassbänden II,1.1 und II,2 fortgeführt. Der in Kooperation mit der universität Freiburg (Frau Hühn) erarbeitete Nachlassband II,10 ( Erlanger Vorträge ) soll im De-

270 270 Jahresberichte zember 2012 an den Geschäftsführenden Herausgeber und den Wissenschaftlichen Sekretär zur letzten Prüfung vor der Abgabe an den Verlag geliefert werden. Im Berichtzeitraum erschien die aus der Tätigkeit in der Schelling- Kommission erwachsene Dissertation über das Verhältnis von Natur und Geisterwelt von Frau Müller-Lüneschloß. unter den zahlreichen Vorträgen, die von Mitarbeitern der Kommission gehalten wurden, ist die Vortragsreise von Herrn Zerbst nach Tokyo und Kyoto vom 1. bis 11. März 2012 hervorzuheben. Damit konnten wichtige internationale Beziehungen verstetigt und ausgebaut werden. Außerdem nahm Herr Zerbst in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen an der konstituierenden Sitzung des Erweiterten Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Philosophie am 27. April in Münster teil. Im Sommersemester 2012 wurden Herr Jacobs und Herr Zerbst von den Philosophiestudenten der LMu für den Preis für gute Lehre nominiert. Die Schelling-Kommission bereitet die Publikationen der Tagungen Grund der Kunst. Schelling und Runge und Landschaft Mythos Geschichte. Entwürfe der Ästhetik zwischen Schiller und Schelling vor, die beide im vergangenen Jahr in der Akademie durchgeführt wurden. Zum Jubiläum des Streits um die göttlichen Dinge veranstaltete die Kommission zusammen mit dem Institut für Fundamentaltheologie und Ökumene (Herr Wenz) eine Tagung zum Thema Vernunft Freiheit ofenbarung. Der Streit zwischen Jacobi und Schelling 1811/1812, die am 27. September 2012 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung München stattgefunden hat. Die Ergebnisse dieser Tagung sollen im kommenden Jahr publiziert werden. Aus Anlass des 70. Geburtstages von Jörg Jantzen führte die Schelling-Kommission unter dem Titel Gedankengänge. Wegmarken der Philosophie Schellings am 20. Dezember 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ein Symposion durch. Ebenfalls in der Akademie soll vom 17. bis 19. Juli 2013 die gemeinsam mit dem Institut für Deutsche Philologie der LMu (Herr Vollhardt) konzipierte Tagung Mythos und Mythologie. Von Vico bis zum frühen Schelling stattinden. Zur Finanzierung der letztgenannten Veranstaltung wird ein Drittmittelantrag bei der Fritz Thyssen Stiftung eingereicht. Die Kommission hat zahlreiche ausländische Stipendiaten und Gastwissenschaftler betreut: Dr. Alejandro Rojas Jiménez (Spanien), Dr. James Vigus (England), Ruth Calvo Portela (Spanien), Elena Morgillo (Italien), Sakura Yahata (Japan), Hiroyuki okuma (Japan), Prof. Dr. Lara ostaric (usa), Prof. Dr. Bruce Matthews (usa) und Tadej Rifel (Slowenien). Mit der Bitte um einen Forschungsaufenthalt in der Arbeitsstelle der Schelling-Kommission haben sich für 2013 bereits angekündigt:

271 Philosophisch-historische Klasse 271 Dr. Marília Cota Pacheco (Brasilien), Chelsea Harry (usa) und Kamalini Martin (Indien). Außerdem war die Schelling-Kommission eine der drei Kommissionen, die am 16. Januar 2012 von einer Delegation der Johns-Hopkins-universität besucht wurden. Frank Büttner, Arne Zerbst Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Radrizzani I., J. G. Fichte, Die späten wissenschaftlichen Vorlesungen. E. Fuchs, R. Lauth, H. G. v. Manz et al. (Hg.), Studienausgabe, Bd. III: Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten 1811 Rechtslehre 1812 Sittenlehre 1812, neu hg. v. H. G. v. Manz, I. Radrizzani u. M. Siegel unter Mitarbeit v. E. Fuchs, mit einer Einleitung v. I. Radrizzani, Stuttgart-Bad Cannstatt ZerBst A., Mut und Freiheit. Notizen über das Gehen. In: gehen. Festschrift H. Böhringer. V. Vahrson, S. Märtens u. B. Söntgen (Hg.). Köln 2012, Schelling no Geijutsu. Taikeiteki Youkyu to Geijutsushiteki Chishiki no Sougokankei nitsuite. Bigaku Geijutsugaku Kenkyu 30 (2011; recte 2012), Schellings Kunst. über das Wechselverhältnis von philosophischer Konstruktion und kunsthistorischer Werkkenntnis. JTLA. Journal of the Faculty of Letters. The University of Tokyo. Aesthetics 36 (2011; recte 2012), Kommission für gräzistische und byzantinistische Studien A. Schriften des Johannes von Damaskus 1. Pauluskommentar Ende oktober 2012 konnte 300 Jahre nach Erscheinen seiner bisher einzigen Ausgabe die erste kritische Edition des Kommentars des Johannes Damascenus zu den Briefen des Apostels Paulus abgeschlossen werden; ein vollständiger Ausdruck wurde am 12. November bei der Sitzung der Patristischen Kommission vorgelegt, einen solchen erhielt auch der Herausgeber der Reihe Patristische Texte und Studien, Herr Professor Ekkehard Mühlenberg (Göttingen), zur Begutachtung. Er nahm nach der Einarbeitung verschiedener vorgeschlagener Verbesserungen durch den Mitarbeiter mit dem Verlag Kontakt auf und erteilte das Imprimatur. Die vom Verlag De Gruyter vorgesehene optische Vereinheitlichung aller Publikationen ist im Moment noch nicht verplichtend, so dass nach einigen Verhandlungen der Mitarbeiter Dr. Volk erreichen konnte, dass der nun in Druck gehende Band sich nicht wesentlich von seinen Vorgängern aus den Jahren 2006 und 2009 den beiden Halbbänden des Barlaam-Romans (PTS 60 und 61) unterscheiden wird (Lateinschrift Sabon LT Std, griechische Schrift GFS Neohellenic Rg ).

272 272 Jahresberichte Für die kritische Neuausgabe des genannten damaszenischen Pauluskommentars sind alle erhaltenen griechischen Textzeugen herangezogen. Seine wesentliche Grundlage, der Pauluskommentar des Johannes Chrysostomos, lässt sich im Quellenapparat sowohl nach der verbreiteten Ausgabe von Montfaucon/Migne, vor allem aber auch nach der führenden siebenbändigen Ausgabe von F. Field (oxford ) mitverfolgen; durch letztere erkennt man auch die chrysostomische Textform, die schon Johannes von Damaskos zur Verfügung stand. Die wertvolle, aber schwer erreichbare Field sche Chrysostomos-Kommentarausgabe (sie ist weder in Scheyern noch in einer Münchener Bibliothek vorhanden) konnte in digitalisierter Form vollständig beschaft werden, so dass sie unserer Kommission auch in Zukunft stets zur Verfügung stehen wird. Bei den ohne feststellbare Quelle kommentierten Bereichen könnten die persönlichen Formulierungen des Johannes Damascenus von besonderem Wert sein; dies betrift vor allem, aber nicht nur, die Briefe an die Epheser, die Philipper, die Kolosser und die Thessalonicher sowie den zweiten Brief an Timotheus und diejenigen an Titus und Philemon. Aufmerksamkeit wurde auch dem Fortwirken des damaszenischen Kommentars in einigen Katenen und einer radikal kürzenden Epitome geschenkt. 2. Sacra Parallela Die Arbeiten am 8. Band (Sacra Parallela), der in Kooperation zwischen Dr. Thum und Dr. José Declerck (Gent) entsteht, wurden erfolgreich fortgesetzt. In ständigem Austausch mit Dr. Declerck, der an der zweiten Rezension des zwei ten Buches der Sacra arbeitet, konnte Dr. Thum eine erste Kollationsphase für die erste Re zen sion des zweiten Buches (Codex unicus Vat. gr. 1553; in der Vatikanischen Rezension und dem Florilegium Hiero solymi tanum parallel bezeugte Fragmente) abschließen. Auf der Basis der Kollationsarbeiten konnte ein erster Text für den Buchstaben A erstellt werden. unterdessen gelang es Dr. Declerck, die Stellung der Rezension PML b, die sowohl Gemeinsamkeiten mit der ersten wie der zweiten Rezension des zweiten Buches der Sacra aufweist, innerhalb der Texttradition genauer zu ermitteln. Während bislang davon ausgegangen wurde, dass die Rezension PML b wesentlich der Texttradition der zweiten Rezension des zweiten Buches zugehört, konnte Dr. Declerck die begründete (und bislang durch die fortlaufenden Arbeiten bestätigte) Hypothese aufstellen, dass PML b in seinen wesentlichen Zügen der Texttradition der ersten Rezension des zweiten Buches zuzurechnen ist, insofern PML b und das Florilegium Vaticanum auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen. Diese Quelle wiederum stellt neben dem Text des Vat. gr eine zweite Tradition der ersten Rezension des zweiten Buches dar. Die bisherige Annahme, PML b sei der zweiten Rezension des zweiten Buches zuzurechnen, erklärt sich daraus, dass der Kompilator von PML b Material aus der ersten und der zweiten Rezension vermischt und dabei die Kapitelbe-

273 Philosophisch-historische Klasse 273 schreibungen der zweiten Rezension übernommen hat. Auf der Basis dieser Hypothese, die die Einbeziehung der Rezension PML b in die Edition der ersten Rezension des zweiten Buches nötig macht, wurde von Dr. Thum und Dr. Declerck in täglichem Austausch begonnen, den Text derjenigen Kapitel des Buchstabens A, die in allen drei Textzeugen der ersten Rezension des zweiten Buches (Vat. gr. 1553, Florilegium Vaticanum und Florilegium PML b ) überliefert sind, neu zu konstituieren. Sollte sich die Hypothese der wesentlichen Zugehörigkeit von PML b zur ersten Rezension des zweiten Buches weiterhin bestätigen, wird der Buchstabe A im Verlauf des nächsten Jahres in endgültiger Textgestalt vorliegen. Während eines Besuches von Dr. De clerck in München (Juli) wurde vereinbart, die beiden Rezensionen des zweiten Buches der Sacra separat zu edieren, da in ihnen sichtlich zwei von einander unabhängige Traditionslinien vorliegen. um die Einheitlichkeit beider Editionen zu garantieren, wurden genauere Details für die Anlage der Edition der Sacra besprochen. Auf der Basis der getrofenen Vereinbarungen erstellte Dr. Thum mit Hilfe der Editionssoftware einen ersten Layoutent wurf und erprobte dabei den Aubau der Apparate. Der Editionsentwurf, der den gesamten Buch staben A umfasst und bereits alle wesentlichen Merk male der endgültigen Edition enthält, erreicht bereits den umfang eines selbständigen Bandes und dient als formale Vor lage für alle weiteren Arbei ten an den Sacra. In Arbeit ist eine umfassende Konkordanz aller in allen Rezensionen der Sacra be zeugten Fragmente, die zusammen mit den Pinakes als 1. Teilband publiziert werden soll. 3. Viten des Johannes von Damaskus Zum 1. August 2012 konnte die Kommission Frau Dipl. Theol. Eva Ambros M.A. für die Edition der arabischen Viten des Johannes von Damaskus gewinnen. Da die Tradition der griechischen Viten auf die arabische Tradition zurückgeht, bildet deren Aufarbeitung einen unverzichtbaren Ausgangspunkt für die Edition der griechischen Viten, die parallel dazu von Herrn Dr. Robert Volk erarbeitet wird. Es ist geplant, die arabischen Viten in einer Ausgabe vorzulegen, der eine deutsche übersetzung beigegeben ist. Frau Ambros hat zunächst damit begonnen, die Hand schriften lage der arabischen Tradition zu ermitteln. Im Zuge dieser Arbeiten stellte sich her aus, dass die Handschriftenbasis der Viten wesentlich breiter als bislang angenommen ist. Da die Viten häuig zusammen mit den Hauptwerken des Johannes zu inden sind, ergab sich dabei auch ein interessanter neuer Befund für diejenigen Schriften, denen entweder keine oder keine erhaltene griechische Schrift des Johannes zu entsprechen scheint. So konnte unter anderem eine beachtliche Anzahl arabischer Textzeugen für die Schriften und Textabschnitte des Korpus der Fünf Abhandlungen ermittelt werden, deren lateinische überset-

274 274 Jahresberichte zung aus dem Arabischen sich jeweils nur auf eine Handschrift stützen konnte, allen voran für die Expositio et declaratio idei (PG 95, ). Darüber hinaus konnte eine bislang nicht bekannte arabische übersetzung von De ide contra Nestorianos (griechisch ediert im Band IV der Werke des Johannes) identiiziert werden. Die Handschriften der Viten (ebenso wie eine Reihe von arabischen Handschriften der Fünf Abhandlungen) liegen mittlerweile größtenteils als Digitalisate bzw. Mikroilme vor, so dass die Arbeit an den Texten bereits aufgenommen werden konnte. Sogleich nach Abschluss des Paulus-Kommentars konnte Dr. Volk mit den Vorarbeiten für die erste kritische Ausgabe der umfangreichen griechischen Vita BHG 884 beginnen; dieser auch nach handschriftlicher überlieferung (Wiener Palimpsest) wohl erst im spätesten 11. Jh. entstandene Text geht auf eine allem Anschein nach 1085 geschafene arabische Vita zurück. Da sich BHG 884 (zu benutzen in PG 94, ) nicht im TLG beindet, wurde ein Kollationsbuch angelegt und damit angefangen, die griechischen Handschriften dieses Textes aufzulisten; dies ist bis zum Jahresende für die in Athen, in den Athosklöstern und in Basel beindlichen Zeugen geschehen: Es handelt sich dabei bereits um 27 Handschriften; von ihnen sind in Scheyern elf vollständig und zehn teilweise auf Film, sechs allerdings gar nicht vorhanden. Alle diese Filme sind zum Scannen nach München gebracht worden, und mit dieser Arbeit wurde bereits begonnen. Kollationiert wurden inzwischen eine kurze Athener Filmprobe (aus Cod. BN 301) und die ersten Folia des komplett verilmten Cod. Athen. BN 981 (14. Jh.); in letzterem fällt eine ernstzunehmende, im Vergleich zu PG 94, 437,8-9 viel längere Formulierung bezüglich der Vorfahren des Johannes Damascenus auf. Erwähnt werden sollte noch die mittlerweile vorzügliche Ausstattung der Kommission mit hochwertigen Filmlesegeräten; sie konnten kostenlos von anderen Kommissionen übernommen werden, so dass nun Frau Ambros und Herr Volk jeweils über ein eigenes Lesegerät verfügen. So konnte nunmehr das früher in Scheyern beindliche Lesegerät wieder dorthin zurückgebracht werden, wodurch die erste Sichtung von Filmen dort ganz wesentlich erleichtert wird. B. Herausgabe einer zweiten Serie der Acta conciliorum oecumenicorum Im Juni des Berichtjahres erschien beim Verlag De Gruyter der zweite Band der von Dr. Lamberz im Auftrag der Kommission herausgegebenen Akten des VII. ökumenischen Konzils (Nicaenum II) von 787. unmittelbar danach begann Dr. Lamberz mit den Vorbereitungen zur Publikation des dritten und letzten Bandes der Edition. Im Rahmen

275 Philosophisch-historische Klasse 275 dieser Vorbereitungen unternahm er im okotober 2012 aus Mitteln der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften eine Bibliotheksreise nach Rom, um die in der Bibliotheca Apostolica Vaticana beindlichen Handschriften der Akten des Konzils zu untersuchen. Dr. Lamberz wurde im oktober 2012 auf Antrag der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften zum Honorarprofessor an der Ludwig-Maximiliansuniversität München bestellt. Martin Hose Veröfentlichungen der Kommission Acta conciliorum oecumenicorum, series secunda, vol. III: Concilium universale Nicaenum Secundum, pars II: Concilii actiones IV V. Erich Lamberz (Hg.). Berlin / New York 2012, XXXV und 318 S. (auch als ebook erhältlich) Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Thum T., Rez. von: Eleni Kechagia, Plutarch Against Colotes: a Lesson in History of Philosophy (oxford classical monographs), oxford / New York In: BMCR (ohne Paginierung). Kommission für die Herausgabe ungedruckter Texte aus der mittelalterlichen Geisteswelt Im Berichtsjahr wurde die Arbeit an der Edition des Sentenzenkommentars von Robert Cowton für Buch 1 (Dr. Rodler), Buch 2 (Dr. Quero-Sánchez; bis 31. Juli 2012) und Buch 3 (Mag. Eibl, Dr. Kraml, Prof. Leibold; alle: Institut für Christliche Philosophie, universität Innsbruck) entsprechend dem Arbeitsplan mit der Kollationierung von Textzeugen, der Erforschung der Textüberlieferung und der Veriizierung expliziter Zitate fortgesetzt. Der XIII. Internationale Kongress der Société Internationale pour l Étude de la Philosophie Médiévale vom August in Freising bot Gelegenheit, sich mit den auswärtigen Editoren über das Cowton-Projekt auszutauschen. Für die Edition des Sentenzenkommentars von Richard Fishacre kann erfreulicherweise berichtet werden, dass Dr. John Slotemaker (Fairield university, Connecticut) das Fishacre-Editorenteam in der Arbeit an Buch 1 dieses Kommentars verstärken wird. Bedauerlicherweise muss Frau Dr. o Carroll ihre Mitarbeit an Buch 4 von Fishacres Kommentar aus gesundheitlichen Gründen einstellen. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter der Kommission haben an wissenschaftlichen Veranstaltungen mit Vortrag teilgenommen: Dr. Quero-Sánchez an der Jahrestagung der Meister-Eckhart-Gesellschaft Religiöse Individualisierung und Mystik: Eckhart, Seuse, Tauler vom März 2012 in München; Dr. Rodler am XIII. Internationalen

276 276 Jahresberichte Kongress der Société Internationale pour l Étude de la Philosophie Médiévale Pleasures of Knowledge vom August in Freising. Dr. Quero-Sánchez hat die Kommission mit 1. August 2012 verlassen. Die Kommission ist um die möglichst rasche Wiederbesetzung dieser Stelle bemüht. Rolf Schönberger Kommission für Theologiegeschichtsforschung Auf der jährlichen Kommissionssitzung am 17. Februar wurden Friedrich Wilhelm Graf als Kommissionsvorsitzender und Manfred Weitlauf als Stellvertreter wiedergewählt, ebenso wurden die Mitglieder Christian Albrecht und Franz Xaver Bischof als Mitglieder bestätigt. Auf Vorschlag der Kommission hat die Philosophisch-historische Klasse der Akademie Klaus unterburger zum Mitglied der Kommission gewählt. Die Arbeiten an der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Ernst Troeltschs sind weiter zügig vorangegangen. Die Redaktionsarbeiten an Band 19 Briefe I ( ) wurden 2012 abgeschlossen. Der Band wird 2013 erscheinen. Die Kommentierungsarbeiten an Band 9 Die Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen (1912) wurden im Berichtszeitraum weitergeführt und sollen 2013 abgeschlossen werden. Begonnen wurden die Redaktionsarbeiten an den Amtlichen Schriften Troeltschs. Im Zentrum stehen dabei die Debattenbeiträge, die Troeltsch seit 1910 als Mitglied der Ersten Kammer des Großherzogtums Baden gehalten hat. Die genannten Bände werden von Friedrich Wilhelm Graf herausgegeben. Ebenso wurden die Arbeiten an Band 10 Zur religiösen Lage, Religionsphilosophie und Ethik (1913) begonnen, für die Christian Albrecht verantwortlich ist. Friedrich Wilhelm Graf hat die Editionsarbeiten an otto Frommels Autobiographie Mein Leben begonnen. otto Frommel ( ) stand als Heidelberger Stadtpfarrer und außerordentlicher Professor an der Theologischen Fakultät der Heidelberger universität in engem Kontakt zur Heidelberger Gelehrtenwelt. Frommels Lebenserinnerungen sollen 2014 in den Troeltsch-Studien. Neue Folge erscheinen. Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat im Dezember 2012 die Forschergruppe Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland bewilligt. Die Forschergruppe ist orts- und fächerübergreifend aufgestellt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus München und Göttingen bringen Fachperspektiven aus Theologie, Zeitgeschichte, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft in den Forschungsverbund ein. Christian Albrecht ist Sprecher der Gruppe und unter der Leitperspektive Kommunikation verantwortlich für die Forschungsschwerpunkte

277 Philosophisch-historische Klasse 277 Kommunikation in Netzwerken, Kommunikation in öfentlich-rechtlichen Mediensystemen und Kommunikation durch Architektur. Das von Franz Xaver Bischof geleitete und von der DFG geförderte Editionsprojekt Ignaz von Döllinger Briefwechsel Englische und französische Korrespondenz, das im letzten Jahrbuch ausführlich vorgestellt wurde, hat im Berichtsjahr erfreuliche Fortschritte gemacht. Die zweite Kollation des Briekorpus ist nahezu abgeschlossen, die Personen- und Sachrecherchen zur Kommentierung der englischen und französischen Briefe konnten intensiviert werden und sind weit fortgeschritten, so dass die Kommentierung der Briefe wie geplant zügig voranschreiten und 2013 hofentlich zum Abschluss gebracht werden kann. Manfred Weitlauf hat im Berichtsjahr die Editionsarbeiten an den Germanikerbriefen fortgeführt. In Zusammenarbeit mit der Kommission zur Herausgabe der Schriften Schellings der Akademie hat Gunther Wenz eine Tagung zum Thema Vernunft Freiheit ofenbarung. Der Streit zwischen Schelling und Jacob organisiert, die vom 27. bis 28. September 2012 in der Münchener Carl Friedrich von Siemens Stiftung stattgefunden hat. Gunther Wenz hat zudem die von der Akademie inanzierte Transkription des Vorlesungsmanuskripts Theologie der Vernunft des Münchener protestantischen Theologen Wolhart Pannenberg aus dem Sommersemester 1969 durchgeführt. Im Journal for the History of Modern Theology/Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte ist 2012 über dieses Projekt berichtet worden. Friedrich Wilhelm Graf

278 278 Kommissionen der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Kommission für Informatik Leibniz-Rechenzentrum In ihrer regulären Sitzung am 14. Dezember 2012 befasste sich die Kommission mit dem Abschluss der Installation des neuen Höchstleistungsrechners SuperMuC für das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und der Planung der Erweiterung des Höchstleistungsrechners (SuperMuC Phase 2) sowie den dafür notwendigen baulichen Anpassungen. Daneben wurden allgemein die Entwicklung des LRZ und seine Dienste gewürdigt. Die Aktivitäten des LRZ und der aktuelle Stand der Initiativen des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) im nationalen und europäischen umfeld wurden der Kommission erläutert. Im Rahmen des wissenschaftlichen Vortrags berichtete Dr. Christoph Anthes (Leibniz-Rechenzentrum) über das Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) am LRZ. Prof. Dr. Karl-Heinz Hofmann (Präsident der BAdW),Prof. Dr. Arndt Bode (Vorsitzender des Direktoriums des LRZ), Martina Koederitz (Geschäftsführerin IBM Deutschland), Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan und Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch (v.l.n.r.) bei der Feier zur Inbetriebnahme des SuperMUC am 20. Juli 2012.

279 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 279 Herausragende Ereignisse vom Standpunkt der öfentlichen Wahrnehmung waren im Jahr 2012 die Verleihung des Deutschen Rechenzentrumspreises 2012 in der Kategorie Energie- und Ressourceneiziente Rechenzentren, die Festveranstaltung zum 50jährigen Bestehen der Kommission für Informatik sowie zur Inbetriebnahme des neuen europäischen Höchstleistungsrechners am 20. Juli 2012 im Beisein von Bundesministerin Annette Schavan und des bayerischen Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch sowie die erfolgreiche Installation und Eröfnung des Zentrums für virtuelle Realität und Visualisierung (V2C). Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des SuperMuC (Platz 4 weltweit, Platz 1 in Europa auf der Top500-Liste vom Juni 2012) sind hier die Aktivitäten zum Ausbau der Stellung des LRZ als eines europäischen Zentrums für Supercomputing, das seine Dienste eingebettet in GCS und die europäische Infrastruktur PRACE (Partnership for Advanced Computing in Europe) einbringt, zu benennen. Im Hinblick auf die zukünftige Versorgung mit Höchstleistungsrechnerkapazität haben Bund und Länder 2012 zusätzliche Mittel im Rahmen des Förderprojektes PetaGCS in Höhe von weiteren 52 Mio. für das GCS für Phase 2 zur Verfügung gestellt. Personell ist und war das LRZ bzw. das Direktorium mit Prof. Dr. Hegering als Leiter des GCS e.v. (Verlängerung bis Frühjahr 2013), mit Prof. Dr. Bode als Vertreter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Vorstand von GCS sowie als Deutscher Vertreter im PRACE Council, als Mitglied des Verwaltungsrates der European open File Systems Initiative (EoFS) sowie Gründungsmitglied der European Technology Platform for High Performance Computing ETP4HPC und mit Prof. Dr. Kranzlmüller als deutschem Vertreter des NGI-DE in EGI in nationale und europäische Aktivitäten eingebunden. Weitere herausragende Ereignisse im Jahr 2012 waren: Ausbau der Mail-, Groupware- und E-Learning-Dienste für die Münchner Hochschulen, auch bedingt durch den doppelten Studienjahrgang Ausbau des Münchner Wissenschaftsnetzes, ebenfalls bedingt durch den doppelten Studienjahrgang Ausbau der Dienstleistungen in den Bereichen Virtuelle Server, Desktop Management, elearning Plattformen und Digitale Langzeitarchivierung Professionalisierung verschiedener Dienste (u.a. Sicherheit) Weitere Rezentralisierung (übernahme überregionaler Aufgaben) Einwerbung weiterer Drittmittelprojekte; das LRZ ist aktuell an 13 Eu- und zwei BMBF-Projekten beteiligt Tag der ofenen Tür am 27. oktober 2012 mit etwa Besuchern Antrag und erfolgreiche umsetzung zahlreicher Großgeräteanträge der DFG (insbesondere zum Aubau eines Visualisierungs- und Vir-

280 280 Jahresberichte tual-reality-zentrums, für ein Hochleistungs-Archiv- und Backup- System, zum Ausbau des Kommunikationsnetzes und zur Modernisierung der IT-Infrastruktur des Bibliotheksverbunds Bayern) Die Planung aller Aktivitäten erfolgt in direkter Absprache mit den Hochschulleitungen von LMu und TuM. Die Aktivitäten des LRZ werden in ausführlichen Jahresberichten dokumentiert ( berichte). Der umfang der Dienstleistungen des LRZ nahm auch im Berichtsjahr weiter zu. Allerdings ist anzumerken, dass die vielfachen Aktivitäten im Eu-umfeld, die zahlreichen Aktivitäten im umfeld der Inbetriebnahme des SuperMuC und der Planung der Erweiterung des Höchstleistungsrechners (SuperMuC Phase 2) große personelle Ressourcen binden, die nur durch außerordentlichen persönlichen Einsatz der Mitarbeiter zu kompensieren waren. Darüber wird im Folgenden abteilungsbezogen berichtet. Abteilung Benutzernahe Dienste und Systeme Die Schwerpunkte der Arbeiten lagen in der weiteren Etablierung und im Ausbau von IT-Infrastruktur-Diensten im Münchner Wissenschaftsnetz für Studenten und Mitarbeiter der universitäten und Institutionen im Münchner Raum sowie für den Bibliotheksverbund Bayern (BVB) in der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB). Dazu gehören Verzeichnisdienste für das Identity Management, die unix-maillösung sowie die Groupware Microsoft Exchange, die elearning-plattformen Moodle für TuM und LMu, das Hosting von Webauftritten und Dokumenten-Managementsystemen, Web-Portallösungen auf klassischer unix-basis und Microsoft Sharepoint, hochskalierende Datenbanklösungen, Desktop-Management-Angebote für diverse Arbeitsplatztypen, wie auch die gesamte komplexe IT- Infrastruktur für den Bibliotheksverbund Bayern, vom Verbundkatalog bis zur Langzeitarchivierung (Rosetta). Dabei werden mit den universitäten und der Staatsbibliothek, wie auch mit dem Bibliotheksverbund jeweils organisationsübergreifende Managementlösungen erarbeitet und betrieben, die eine dezentrale Verantwortung für zentral betriebene Infrastrukturen und Dienste ermöglichen, so dass das LRZ aus Sicht der Kundenorganisationen als verlässlicher outsourcing-dienstleister wahrgenommen werden kann. Mit der Inbetriebnahme des Zentrums für Visualisierung und Virtual Reality konnte ein Meilenstein für das LRZ erreicht werden, der nun auch die umsetzung komplexer Projekte zur Visualisierung ermöglicht.

281 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 281 Für die Zukunft als universitäts- und Dienstleistungsrechenzentrum gilt es, sich neuen, Cloud-basierten Betriebskonzepten der Softwareanbieter ebenso zu stellen wie den im Internet schon lange verfügbaren und von Wissenschaftlern wie Studenten intensiv genutzten Cloud-Diensten, etwa für Kollaborationslösungen und Datenhaltung. Auch die weitere Rezentralisierung und Standardisierung von IT-Diensten wird das LRZ beschäftigen, um wirkliche Mehrwerte für seine Kunden in Form von funktionalen, sicheren und stabilen Lösungen anbieten zu können. Identity Management und Verzeichnisdienste Die wichtigste Weiterentwicklung am zentralen LRZ-Identity-Management-System (LRZ-SIM) war die technische umsetzung der neuen LRZ-Passwortrichtlinie zur weiteren Erhöhung der Sicherheit. Diese Richtlinie ist seit Anfang 2012 für LRZ-Mitarbeiter und seit Juni 2012 für alle LRZ-Benutzer bindend. Neben der nun erzwungenen Passwort- Mindestqualität sind der regelmäßige automatische Passwortverfall sowie der Änderungszwang von Startpasswörtern die wichtigsten Neuerungen. Kennungen mit verfallenem Passwort bzw. Startpasswort unterliegen einer technischen Sperre, die die Anmeldung an allen Authentisierungsservern blockiert. Ausgenommen von der LRZ- Passwortrichtlinie sind von LMu und TuM importierte Kennungen, die der Passwortrichtlinie der jeweiligen Hochschule folgen, sowie Grid- Kennungen, für die ein gültiges Passwort aufgrund von zertiikatsbasierter Authentiizierung nicht zwingend notwendig ist. Begleitend zur technischen umsetzung der Passwortrichtlinie erfolgte eine vielschichtige Information von Benutzern und Master usern. Im Bereich der Hochleistungsrechner wurden in LRZ-SIM neue Kontingentierungsmöglichkeiten für das Linux-Cluster eingeführt, die Rechenzeit-Restkontingente des HLRB2 für den SuperMuC skaliert übernommen sowie auf allen HPC-Plattformen die Migration auf einen einheitlichen Home-Verzeichnispfad vollzogen. Für den Super- MuC konnten mit LRZ-SIM-unterstützung zwei zusätzliche Authentisierungsserver mit eingegrenztem Benutzerumfang innerhalb des Höchstleistungsrechners in Betrieb genommen werden. Die zukünftige Deprovisionierung der abgelaufenen HPC-Projekte und die Freigabe der von ihnen belegten Speicherbereiche unterstützt LRZ-SIM mit neuen Verwaltungsmöglichkeiten bei Historieneinträgen. Bei den benutzernahen Diensten seien folgende Neuerungen erwähnt: Im Rahmen der Außerbetriebnahme des Speichersystems AFS und der dadurch notwendigen Migration der persönlichen Homepages wurde die Verwaltung dieser Seiten in LRZ-SIM integriert. Dadurch können Benutzer über das Id-Portal Homepages anlegen und

282 282 Jahresberichte löschen sowie Zertiikate für verschlüsselte übertragung beantragen. Für die Maildienste ermöglichen Erweiterungen in den LRZ-SIM-Servern nun authentiizierten Mailversand. Für die Vollständigkeit des Adressbestands der Mailsysteme werden mittlerweile TuM- und LMu- Funktionskennungen nach LRZ-SIM übernommen. Für persönliche Kennungen wurde die Palette derjenigen LRZ-Dienste erweitert, für die Betreuer oder Plattformverantwortliche Berechtigungen vergeben können, z.b. für die Netzverantwortlichen- und Monitoring-Portale sowie für Zugänge für Administratoren im Web- und VM-Serverhosting- Bereich. Noch in diesem Jahr wird zudem die Möglichkeit geschafen, kurzlebige WLAN-Kennungen für Gäste an den Hochschulen einzurichten, für die die herkömmliche Kennungsvergabe zu aufwändig ist. In der einrichtungsübergreifenden Authentisierungs- und Autorisierungs-Infrastruktur (DFN-AAI), also bei den am LRZ betriebenen Shibboleth-Servern für die TuM-, LMu- und LRZ-Identity-Provider (IdP), lag der Schwerpunkt der Weiterentwicklung auf der informationellen Selbstbestimmung: Die Koniguration der Benutzerdatenfreigaben wurde grundlegend überarbeitet und an vorgegebene DFN-Standards angepasst. Für die Nutzung gefragter Dienste Transfer großer Datenmengen (GigaMove), DFN-Webkonferenzdienst und Teilnahme an der europäischen Meta-Föderation edugain wurde die Freischaltung der drei IdPs veranlasst. Daneben waren Beratung zu Shibboleth und auch IdP-seitige Sonderlösungen für im Aubau beindliche, nur hochschullokal verfügbare Webdienste, speziell an der TuM, notwendig. Mail und Groupware Beim Exchange-Dienst war auch 2012 ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Im Zeitraum von November 2011 bis November 2012 kletterte die Nutzerzahl um ca auf ca , und der Netto-Speicherbedarf verdoppelte sich nahezu von 2 auf knapp 4 TByte (brutto wird wegen des zusätzlichen Bedarfs für Replikate und Snapshots sogar das drei- bis vierfache davon benötigt). um der anhaltend großen Nachfrage nach Exchange gerecht werden zu können, wurde gemeinsam mit den für die Speichersysteme zuständigen Kollegen ein Nachfolgesystem konzipiert, ausgeschrieben und beschaft. Da sich das bisherige System mit virtuellen Mailbox-Servern und einem über iscsi angeschlossenen NAS-Filer im Betrieb leider als wenig fehlertolerant gegenüber Netzstörungen erwiesen hat, wurde nun eine Koniguration mit physischen Mailbox- Servern und direkt daran angeschlossenem SAS-Speicher gewählt. Das neue System ist für bis zu Benutzer mit einem Speicherbedarf von bis zu 20 TByte (netto) ausgelegt. Nach Abschluss der Installations- und Konigurationsarbeiten sowie der notwendigen Tests sollen

283 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 283 die derzeitigen Nutzer schrittweise bis Ende des Jahres auf das neue System migriert werden. Aus dem Bereich der klassischen Maildienste sind zwei Aktivitäten besonders erwähnenswert, und zwar die umstellung auf einen neuen Webmailer und die Einführung eines neuen Dienstes zum authentiizierten Verschicken von Mails. Grund für den Wechsel auf einen neuen Webmailer war, dass das bisher eingesetzte Produkt SquirrelMail nicht mehr in ausreichender Weise weiterentwickelt wurde. Nach Sondierung der verfügbaren (freien) Alternativen hat sich das LRZ für Roundcube als neuen Webmailer entschieden, ein gut geplegtes Produkt mit einer modernen, intuitiv zu bedienenden Nutzungsoberläche. Der Roundcube-Betrieb wurde Anfang Mai aufgenommen und zwei Monate lang parallel mit SquirrelMail betrieben, damit die Benutzer sich an die neue umgebung gewöhnen konnten. Anfang Juli wurde der alte Webmailer abgeschaltet. Anfang August wurde ein neuer Dienst zum Versenden von Mails für den Benutzerbetrieb freigegeben. Im unterschied zum bisherigen mailout-dienst können Mails beim neuen postout-dienst nur nach vorheriger Authentiizierung und nur mit Absendeadressen, für die der jeweilige Nutzer nutzungsberechtigt ist, verschickt werden. Der neue Dienst ist dadurch wesentlich besser gegen missbräuchliche Nutzung (wie den Versand von Spam-Mails) abgesichert. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem mailout-dienst ist, dass er weltweit nutzbar ist, nicht nur innerhalb des MWN bzw. nach Aubau einer entsprechenden VPN- Verbindung eine Einschränkung, die insbesondere für die Nutzer von mobilen Geräten unbequem war. Der bisherige mailout-dienst wird noch für eine gewisse übergangszeit parallel zum neuen postout- Dienst verfügbar bleiben. Mittelfristig wird mailout in etwas veränderter Form nur noch für lokale Mailserver im MWN, aber nicht mehr für einzelne Benutzer angeboten werden. Der Betrieb an den weiteren Mailservern verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse, die maximale Mailgröße konnte im Juni von 30 auf 50 MByte erhöht werden, um so den Versand von noch größeren Dokumenten zu ermöglichen. IT des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) Zur Erhöhung der Redundanz der Bibliothekssysteme wurde eine Planung erstellt, die vorsieht, die Clustersysteme auf getrennte Brandabschnitte zu verteilen. Im neuen Serverraum DAR1 wurden die technischen Vorbereitungen zur Installation der Clusterrechner durchgeführt. um die Speicherkomponenten auf die Brandabschnitte zu verteilen, müssen weitere Speichersysteme beschaft werden.

284 284 Jahresberichte Dazu wurde ein Antrag für Großgeräte der Länder ausgearbeitet und von der DFG positiv begutachtet. Weiterhin wurde die Ersetzung des jetzigen Firewall-Clustersystems, das schon heute den Datenverkehr nicht mehr komplett verwalten kann, geplant. Für den Backupverkehr wurde dabei eine Lösung auf kostenfreier open Source Software (pfsense) auf Althardware aufgebaut, um so den Betrieb kostengünstig aufrecht erhalten zu können. Der Ersatz des Firewall-Clustersystems und die Verteilung des Clusters auf die beiden Brandabschnitte sind auch Teil des oben genannten Antrags. In Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek wurde das System zur Langzeitarchivierung Rosetta von Ex Libris nach einer zweijährigen Projektphase produktivgeführt. Das LRZ betreibt die Plattform und betreut das Betriebssystem sowie den zugehörigen Datenbankcluster und die angeschlossenen Speichersysteme. Die Archivierung der Daten erfolgt auch durch das vom LRZ betriebene Backupsystem Tivoli Storage Manager von IBM. E-Learning und spezielles Webhosting Die laufenden E-Learning Projekte für TuM und LMu werden mit unterstützung und Beratung des LRZ weiter ausgebaut. Für die TuM wurde zu dem bisherigen Typo3-Webhosting-Projekt ein auf dieses Rahmenkonzept aufsetzendes Sonderprojekt begonnen. Es handelt sich dabei um den Betrieb des zentralen Webservers der TuM, der Zug um Zug in die Webhosting-umgebung am LRZ migriert werden soll. In einem ersten Schritt wurde dazu Mitte des Jahres die Betriebsumgebung am LRZ aufgesetzt, so dass bereits ein erster Teil-umzug der zentralen TuM-Website erfolgen konnte. Die TuM will nach und nach die bisher selbst gehostete Portal-Lösung auf die LRZ-Systeme umziehen. Alle gehosteten persönlichen Homepages (ungefähr 650), die bisher über den externen Webserver des LRZ erreichbar waren, wurden auf einen eigenen Webserver (userweb.mwn.de) migriert. Dabei wurden gleichzeitig auch die zugehörigen Webdaten aus dem nicht mehr unterstützten Dateisystem AFS nach NFS umgezogen. Ziel des umzugs war insbesondere auch, eine klarer erkennbare Trennung zwischen dem Webauftritt des LRZ und den persönlichen Seiten der Nutzer zu erreichen, die bei der Verwendung des gleichen Domainnamens bisher nicht gegeben war.

285 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 285 Datenbanken und Web-Schnittstellen für den Betrieb der Supercomputer am LRZ Beim Betrieb der Höchstleistungsrechner (SuperMIG und SuperMuC) und des VMware-Clusters fallen große Mengen Leistungs- und Abrechnungsdaten an, die intern ausgewertet und teilweise auch den Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Die zur Auswertung allein nur für diese beiden Bereiche bereitgestellte Datenbankinfrastruktur umfasst derzeit acht eigene Datenbankserver für HPC und einen für das VMware-Cluster. Die Arbeiten daran beinhalten den Aubau und die laufende Plege dieser Datenbanksysteme sowie den hausinternen Support bei Fragen und Problemen mit den darauf laufenden Anwendungen. Vier der Datenbankserver sind im aktuellen Jahr neu hinzugekommen, die benötigte Infrastruktur hat sich also verdoppelt. Zur Darstellung von übersichten wie Statistiken und Betriebszustandsdaten wurden Schnittstellen zum Content-Management-System Fiona des LRZ-Webservers geschafen, die es erlauben, diese Daten auch über den Webserver des LRZ abzurufen. Aktivitäten im Bereich Desktop-Management Die zentralen Themen gruppieren sich um den Aubau und Betrieb von Infrastrukturdiensten im Münchner Wissenschaftsnetz. Dazu gehören der Betrieb zahlreicher auf Windows basierender Serversysteme für interne und externe Kunden sowie die Bereitstellung des Speichers für die Wissenschaft im MWN und eines MWN-weiten Active Directory für Authentisierung und Autorisierung sowie zur Verwaltung von Arbeitsplatzrechnern in einem delegierten Administrationsmodell. Im Jahr 2012 erhöhte sich die Anzahl der betreuten Windows-Systeme weiter auf rund 1.000, wovon rund 240 Systeme in mehreren Pools für externe Kunden kostenplichtig betreut werden. Im MWN-AD sind zum Ende des Jahres 2012 über Systeme direkt angebunden. Die Anzahl der Kennungen beträgt rund Bei den delegierten Teileinheiten hat sich die Zahl auf rund 480 Teiladministratoren erhöht. Als Basis für verschiedene Dienste wie Softwareverteilung und Monitoring musste das MWN-AD um eine Microsoft PKI erweitert werden. Im Bereich der Active Directory Provisionierung aus TuMonline wurden in Zusammenarbeit mit der TuM weitere Funktionen für die Verarbeitung von Gruppen und Exchange-objekten implementiert. Das Dateiablagesystem des LRZ und der angebundenen Kommissionen der BAdW musste 2012 in die MWN-Domäne auf den MWN- Speicher migriert und Mitte des Jahres auf neue Speichersysteme der

286 286 Jahresberichte Firma Netapp verlagert werden. Der bisherige Web-Zugrif auf den MWN-Speicher über wurde von einer Eigenentwicklung des LRZ auf ein modernes, kommerzielles Produkt umgestellt. Die zweite Hälfte des Jahres 2012 war vor allem von den umstellungsarbeiten auf die neuen System Center Produkte SCCM (Coniguration Manager) und SCoM (operations Manager) geprägt. Im Bereich des Monitorings konnte die Qualität der überwachung durch verbesserte Managementpacks und den Aubau eines Datenwarehouse deutlich verbessert werden. Die Softwareverteilung musste im Rahmen der Migration auf SCCM 2012 überarbeitet werden. Die rund Clients wurden in die neue SCCM-Site migriert und ca. 280 Softwarepakete überarbeitet. Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) Im Januar 2012 wurde mit den Baumaßnahmen zum Innenausbau und der Medientechnik des Zentrums für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) begonnen. Der Innenausbau konnte im Mai fertiggestellt und die Installation frühzeitig den am 20. Juli geladenen Gästen demonstriert werden. An diesem Tag nutzen erstmals 150 Gäste die Gelegenheit, einen Eindruck über die neuen Anlagen des LRZ im Bereich VR und Visualisierung zu erlangen. Blick auf Powerwall (links), Cave (Mitte) und Zuschauerraum (rechts) des V2C. Eine oizielle Eröfnung für die Gruppe der Mitantragsteller und Anwender des Zentrums fand am 25. oktober statt. Hierüber wurde auch mehrfach in der Presse berichtet. Bereits während der Aubauphase des Zentrums konnten verschiedene Projekte aus den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten

287 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 287 realisiert werden. Beispiele hierfür sind Projekte aus den Bereichen Archäologie, Architekturinformatik, Kunstpädagogik, Informationsvisualisierung, Geoingenieurswissenschaften und Fertigungstechnik. Bei der umsetzung dieser Projekte wurde erstmals auf internationaler Ebene mit der university of Tokyo und der Tohoku university in Japan sowie der university of California, Berkeley in den usa zusammengearbeitet. Viele weitere Projekte und Forschungsanträge beinden sich in der Planungs- und umsetzungsphase. Insgesamt konnten die ersten Beispielprojekte und das V2C ca. 800 Besuchern demonstriert werden, um den Bekanntheitsgrad des Zentrums zu erhöhen. Außerdem wurden die onlinepräsenz vollständig aktualisiert und hochwertiges Printmaterial in Form eines Booklets erstellt. Im Rahmen des Arbeitskreises Visualisierung, einer wissenschaftlichen Vortragsreihe rund um das Feld Virtuelle Realität und Visualisierung, fanden vier Veranstaltungen statt, bei denen internationale Gäste aus Österreich, Großbritannien und Japan von ihren aktuellen Forschungsergebnissen aus den Bereichen VR und Visualisierung berichteten. In Zusammenarbeit mit LMu und TuM wurden vier Bachelorarbeiten und eine Masterarbeit vom Team für VR und Visualisierung betreut. Eine Lehrveranstaltung zum Thema Virtuelle Realität wurde im Sommersemester 2012 an der LMu abgehalten. Abteilung Kommunikationsnetze Das Jahr 2012 zeichnete sich durch eine massive Zunahme mobiler Geräte und die damit gestiegenen Anforderungen insbesondere im Funknetz aus. Für alle Klassen von Netzkomponenten (Router, Switches und AccessPoints) wurde eine technische Auswahl neuer Geräteklassen getrofen und entsprechende Ausschreibungen bereits durchgeführt oder vorbereitet. Das LRZ versucht weiterhin, die Ausfallsicherheit und die Stabilität des MWN zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurden ein weiterer Campus (Weihenstephan) redundant erschlossen und kritische Komponenten im Rechnerwürfel auf verschiedene Brandabschnitte verteilt. Neben dem Ausbau des Münchner Wissenschaftsnetzes (MWN) durch Neuanschlüsse und Sanierungen von Hochschuleinrichtungen und Studentenwohnheimen wurden die Dienste im Bereich des Managements, Monitorings und der Sicherheit weiter optimiert und das IT-Service-Management weiter vorangetrieben. Auch die in der Abteilung Kommunikationsnetze angesiedelten Forschungsprojekte wirken befruchtend auf den Betrieb des MWN, proitieren aber selbst

288 288 Jahresberichte auch durch die Erfahrungen aus dem praktischen Betrieb eines großen Netzes. Netzänderungen An das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) wurden folgende Hochschuleinrichtungen neu angeschlossen: Hochschule München, Neubau Dachauer Straße 100a TuM-Forschungsstation Mülverstedt in Thüringen TuM Anmietung am Business Campus in Garching TuM Atlas Laserhalle in Garching LMu Neubau Reptilienklinik in oberschleißheim Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Wald- und Forstwirtschaft, Containerburg in Weihenstephan Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE), Erweiterungsbau in Garching Munich Creative Networks (MCN-Verein); Dachorganisation für Spin-ofs der Hochschule München Studentenwohnheim Garching Living Center (GLC) Studentenwohnheim Enzianstraße 3 5 in Garching Studentenwohnheim Josef-Wirth-Weg Folgende Standorte wurden aufgegeben und der Anschluss ans MWN abgebaut: Hochschule für Film und Fernsehen, alter Standort in der Frankenthalstraße ZHS, TuM-Sport, olympiagelände (temporär wegen Generalsanierung) TuM-Versuchsgut Grünschwaige TuM-Versuchsgut Hirschau Studentenwohnheim Roncali-Kolleg Studentenwohnheim Georg-Lanzenstiel-Haus Studentenwohnheim Geschwister Scholl Zurzeit verbindet das MWN über Geräte miteinander und mit dem Internet. Erhöhung der Redundanz im Münchner Wissenschaftsnetz In den letzten Jahren wurde versucht, Standorte mit vielen Nutzern redundant, d.h. mit mehreren Leitungen ans MWN anzuschließen, um damit die Ausfallsicherheit gegenüber Komponenten- oder Faserausfällen zu erhöhen. In diesem Jahr konnte eine redundante Anbindung des Campus Weihenstephan realisiert werden. Dazu wurde in enger Kooperation mit dem DFN und der Firma Gasline eine wegeredundan-

289 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 289 te Glasfaser zwischen Weihenstephan und Garching realisiert. Außerdem wurde das Gebäude der Fakultät für Mathematik und Informatik ebenfalls über eine weitere wegeredundante Glasfaser ans MWN angebunden. Neben diesen beiden Standorten sind TuM und LMu in der Innenstadt sowie die Standorte Großhadern und der Campus Garching redundant angebunden. Internetanschluss Das Münchner Wissenschaftsnetz ist mit zweimal 10 Gbit/s am Wissenschaftsnetz (X-WiN) des DFN (Deutsches Forschungsnetz) angeschlossen, die verfügbare Datenrate ist jeweils 5,5 Gbit/s. Die beiden Anschlüsse sind zu einem Trunk mit 11 Gbit/s zusammengefasst. In diesem Jahr wurde bei dem über das X-WiN übertragenen Datenverkehr die Petabyte-Schwelle überschritten, es wurden ein- und ausgehend im oktober 2012 insgesamt 1,26 Petabyte übertragen. Die Steigerungsraten beim Datenvolumen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat liegen zwischen 1,2 und 1,7. Für den Fall, dass der ganze X-WiN Zugangsknoten ausfallen sollte, wird zusätzlich ein (Volumen-tariierter) Backup mit 1 Gbit/s über den lokalen Provider M-net betrieben. Netzbetrieb 2012 wurden wieder viele Hochschulgebäude saniert, neu angemietet oder neu gebaut. Zusammen wurden über 60 Switches installiert. Weitere 70 Switches wurden gegen neuere Geräte ausgetauscht, um die aktuellen Anforderungen (Gigabit-Ports, Power over Ethernet) zu erfüllen und sehr alte, fehleranfällige Geräte zu ersetzen. Die Koniguration von IPv6-Adressen wurde für alle oiziellen Subnetze (außer, wenn ein Widerspruch durch die Nutzer erfolgte) abgeschlossen. Außerdem wurden 76 IPv6-Netze neu eingerichtet, welche durch eine Firewall abgesichert sind. Für die ungesicherten privaten Subnetze wurde die Einführung von IPv6 aus Sicherheitsgründen vorerst zurückgestellt. Der DHCP-Dienst wurde von den alten dedizierten Servern auf leistungsfähige, im MWN verteilte dislozierte DNS-Server migriert. Als erster entfernter Standort wurde die Feldstation der TuM in Mülverstedt/Thüringen über die Mobilfunktechnik LTE an das MWN angebunden. Für Testzwecke wird im Rechnergebäude des LRZ ein LTE-Client von Vodafone mit einer auf dem Dach installierten Antenne betrieben.

290 290 Jahresberichte Trennung Rechenzentrumsnetz Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit wurde 2012 damit begonnen, die zentralen Netzkomponenten im LRZ auf zwei Gebäude-Brandabschnitte zu verteilen. Zuvor waren alle zentralen Netzkomponenten im Netz- und Serverraum des ersten Rechnerwürfels (NSR0) installiert. Einige der Komponenten wurden nun in den Daten- und Archivraum des neuen Rechnergebäudes (DAR1) umgezogen, der sich in einem gegenüber NSR0 anderen Brandabschnitt beindet. Beide Räume besitzen eine EV4-Stromversorgung (Dieselgenerator bei Stromausfall). Als erstes wurde der zentrale LRZ-Router VSS1 getrennt. Dieser besteht aus zwei Cisco Catalyst 6509 Geräten, welche als Virtual-Switching-System (VSS) verschaltet sind. An jedem der beiden Routerchassis gibt es Verbindungen zu den beiden Zentralswitches. Die Server im NSR0 (bzw. die meisten) sind mit jeweils zwei Rackswitches verbunden, die ihrerseits redundant an den beiden Zentralswitches angeschlossen sind. Alle Server haben dadurch die Möglichkeit, den Router über zwei verschiedene Wege zu erreichen. Der Router VSS1 selbst hat ebenfalls zwei Ausgänge in das MWN-Backbone, welche auch über in verschiedenen Brandabschnitten liegende Geräte realisiert sind. Im Sommer 2012 wurden folgende weitere, aus mehreren Hardware-Komponenten bestehende Systeme den beiden Brandabschnitten zugeordnet: Secomatcluster (Security- und NAT-Gateways, Linux-basiert) Zentrale LRZ-Firewalls (Cisco ASA5580) SuperMuC/SuperNAS-Anbindung (Cisco Catalyst 6509) Ende 2012/Anfang 2013 werden noch folgende Systeme aufgeteilt: Zentralswitches (HP) SLB (Server-Load-Balancer, Geräte der Firma F5) VPN-Server (Virtual Private Network, Cisco ASA) VoIP-Server (Voice over IP, zentrale Vermittlungsserver auf Linux basierend) Auswahl neue Router-Generation Die bestehenden Backbone-Router vom Typ Cisco Catalyst 6500 wurden im Jahr 2000 beschaft und in zwei Schritten 2004 und 2007 aktualisiert. Die technische Plattform stößt inzwischen sichtlich an ihre Grenzen. Ein Migrationspfad zu höheren übertragungsraten (40 oder 100 Gbit/s) ist damit nicht möglich. Deshalb muss die Router-Plattform durch neue Geräte ersetzt werden wurde bereits eine Voruntersuchung durchgeführt, um zu eruieren, welche Produkte hierfür infrage kommen. Nach der Evaluation und Präsentation der Geräte von acht Firmen wurden Router von Alcatel, Cisco und HP ausgewählt,

291 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 291 die zwischen November 2011 und März 2012 in einem Praxistest verglichen wurden. Als einziges Gerät konnte der Nexus 7000 von Cisco die Anforderungen des LRZ erfüllen. Insbesondere in der IPv6-Implementierung zeigten die Geräte von Alcatel und HP einige Deizite. Deshalb sollen 2013 die Backbone-Router im MWN durch Cisco Nexus 7000 Router ersetzt werden. Die Migration auf die neue Plattform ist ab Januar 2013 schrittweise bis August 2013 vorgesehen, wobei der Austausch der am meisten belasteten Router in den Semesterferien erfolgen soll. Priorität bei der Migration hat eine möglichst geringe Einschränkung der Netzverfügbarkeit. VoIP-Anlage Die seit dem umzug des LRZ nach Garching installierte Telekommunikations-Anlage auf der Basis von VoIP arbeitet weiterhin zufriedenstellend. Das Sicherheitskonzept wurde 2012 weiterentwickelt, der geplante Einsatz verschlüsselter Verbindungen konnte wegen bestehender Softwareprobleme bisher aber noch nicht eingeführt werden. WLAN Der umfang des WLANs wurde weiter ausgebaut. An öfentlichen Plätzen (Seminarräume, Hörsäle, Bibliotheken, Foyers, uni-lounge) im gesamten MWN sind zurzeit Funk-Zugangspunkte (Access Points) installiert. Die Nutzung ist weiter stark steigend, bedingt durch die weit verbreitete Verwendung von Smartphones, Tablets und Notebooks mit integrierter Funkunterstützung. Die im letzten Jahr gemessene Zahl von gleichzeitigen Verbindungen stieg in diesem Jahr auf das doppelte an (Maximum ). Dabei konnten in den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 über verschiedene Geräte beobachtet werden. Sehr nachgefragt wurde dieser Dienst bei 335 Kongressen und Tagungen innerhalb des Jahres Die Studienbeitragskommission der Fakultät Maschinenwesen der Tu München hat knapp für die Verbesserung der WLAN-Versorgung bereitgestellt. Gemeinsam mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde ein entsprechendes Konzept erarbeitet und in sehr kurzer Zeit auch umgesetzt. Der Zeitplan für das Projekt war sehr ambitioniert. Die Mittel wurden Mitte Februar bewilligt, die Arbeiten konnten komplett in der vorlesungsfreien Zeit bis zum 15. April abgewickelt werden. Dies war auch nur deshalb möglich, weil neben den verantwortlichen Mitarbeitern drei Auszubildende maßgeblich für das Projekt gearbeitet haben. Ei-

292 292 Jahresberichte ner von ihnen entwickelte auch seine praktische Abschlussarbeit aus dem Projekt. WLAN-Auswahl Zur überprüfung der für das MWN optimalen WLAN-Lösung wurde von Juni bis oktober 2012 eine ausführliche Auswahl von in Frage kommenden Produkten durchgeführt. Dabei ergab sich, dass künftig nicht mehr die Produkte von HP, sondern Access Points der Firma Aruba bzw. baugleiche Produkte der Firma Alcatel-Lucent eingesetzt werden sollen. Switch-Auswahl Im Edge- und Distribution-Bereich werden seit dem Jahr 2000 Switches der Firma HP eingesetzt. Da der Markt in diesem Gerätebereich sehr dynamisch ist, werden in regelmäßigen Abständen (ca. alle drei Jahre) Marktuntersuchungen durchgeführt, um die getrofene Switch- Auswahl zu überprüfen. Nachdem die letzte Auswahl im Jahr 2009 stattgefunden hatte, war es 2012 an der Zeit, diese zu erneuern. Ein weiterer Grund für die neue Switch-Auswahl war der umstand, dass der bestehende Rahmenvertrag im April 2013 ausläuft und daher neu ausgeschrieben werden muss. über diesen Rahmenvertrag, an dem auch andere bayerische Hochschulen teilnehmen, können HP-Netzwerkprodukte zu besonders günstigen Konditionen beschaft werden. Für die neue Switch-Auswahl wurde zunächst ein Anforderungskatalog erstellt, in dem die Mindestvoraussetzungen hinsichtlich Hardund Software deiniert sind. Anhand dieser Kriterien wurden dann die Produkte der in Frage kommenden Hersteller beurteilt. Schließlich wurden drei Hersteller ausgewählt, deren Switches dann in einem Praxistest und einem anschließenden Labortest genauer untersucht wurden. Auf Grund dieser Ergebnisse wurde entschieden, dass auch weiterhin Switches der Firma HP zum Einsatz kommen sollen, da diese bei gleicher Funktionalität deutlich kostengünstiger und energieeizienter sind als die Geräte der Mitbewerber. Netz- und Dienstmanagement Das Netzmanagementsystem IBM Tivoli Network Manager IP (ITNM) wurde im Jahr 2012 weiter an die umgebung im MWN angepasst, und es wurden weitere Funktionalitäten implementiert (z.b. Last-überwachung der WLAN Access Points). Die unterstützung von virtuellen

293 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 293 LANs (VLANs) in ITNM konnte wegen eines grundsätzlichen Problems im Tool nicht eingeführt werden. um dieses Problem zu beheben, wurde ein Request for Enhancement bei IBM eröfnet, der auch akzeptiert wurde. Eine deinitive Zusage, wann die VLAN-unterstützung entsprechend verbessert wird, steht noch aus. Im Bereich des Performance- bzw. SLA-Managements wurde die neueste Version des Info-Vista Werkzeuges getestet. Eine Version mit geringerem Funktionsumfang ist bereits am LRZ im Einsatz. Das Ergebnis der Evaluation war, dass diese Version vorerst nicht eingeführt wird. Im Bereich der Netzdokumentation wurden der zugrunde liegende Applikationsserver auf die neueste Version aktualisiert und die Datenbankanbindung auf einen neueren Datenbank Treiber umgestellt. Der alte Treiber wird nicht mehr weiter entwickelt. Sicherheit Das seit einigen Jahren für die Auswertung und Korrelation sicherheitsrelevanter Ereignisse zentral eingesetzte Security Information & Event Management System (ossim) hat auch dieses Jahr den Personaleinsatz durch größtmögliche Automatisierung erfreulicherweise auf ein konstant niedriges Niveau reduziert. Durch Platzierung und Betrieb unterschiedlicher Sensoren am X- WiN-übergang konnten frühzeitig die missbräuchliche Nutzung ganzer Netzbereiche erkannt, einzelne kompromittierte, vireninizierte Rechensysteme im Münchner Wissenschaftsnetz identiiziert sowie die von extern durchgeführten Angrife erfolgreich abgewehrt werden. Erwähnenswert ist der deutliche Anstieg von Systemen in der zweiten Jahreshälfte, die mit dem Trojanischen Pferd Zeus iniziert waren. Durch den Einsatz des bewährten dreistuigen Eskalationsmechanismus konnten Nutzer direkt oder Administratoren schnell über das Vorhandensein von Schadsoftware in ihrem Verantwortungsbereich informiert werden, ohne dass aufällige IP-Adressen gleich blockiert werden mussten, was die Arbeitsfähigkeit oftmals unnötig einschränkt. um die vorhandene Sensorik zukünftig sinnvoll erweitern zu können, wurde im Jahr 2012 für einige Wochen ein Bandbreiten-Management-System evaluiert. Im Vordergrund stand dabei weniger ein aktives und regulierendes Eingreifen in die Kommunikationsströme, etwa durch Filterung oder Bandbreitenbegrenzung, sondern vielmehr die Kenntnis über die Art der im MWN verwendeten Anwendungen, der zur übertragung genutzten Protokolle sowie deren jeweiliger Anteil am Gesamt-Verkehrsaukommen. So konnte beispielsweise ermittelt werden, dass Streaming (z.b. Internet-TV und Radio) besonders abends

294 294 Jahresberichte einen signiikanten Anteil der Bandbreite verbraucht. Andererseits ist auch der Anteil verschlüsselten Verkehrs erwartungsgemäß hoch, was aber gleichzeitig die Erkennung durch eingesetzte Sensoren stark einschränkt bis unmöglich macht. Weiterhin gut angenommen wird von vielen Instituten und organisationen im MWN der Betrieb einer eigenen virtuellen Firewall (VFW). Auch 2012 stieg die Anzahl der aktiven VFWs um ca. 20 Prozent an. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat wohl der seit einiger Zeit im MWN praktizierte Rollout von IPv6, denn die VFWs sind einige der wenigen am Markt erhältlichen Firewall-Produkte, die das neue Protokoll vollständig unterstützen. Daneben wurde die Absicherung von im MWN aufgestellten Netzkomponenten in diesem Jahr weiter vorangetrieben. Neben der Verschlüsselung des administrativen Zugrifs und der Einschränkung auf dedizierte Managementstationen wurde auf eine zentrale RADIuSbasierte Nutzer-Authentiizierung umgestellt. Desweiteren wurde das bisherige Verfahren zur Sicherung der Koniguration komponentenunabhängig gestaltet. Die Logile-Richtlinie wurde überarbeitet, um aktuellen Gerichtsurteilen zur Speicherung personenbezogener Daten zu entsprechen, und durch Einsatz technischer Maßnahmen LRZ-weit einheitlich umgesetzt. Die bis dahin nur für wenige ausgewählte Dienste eingesetzte Software Splunk wird zukünftig u.a. auch für die automatisierte Auswertung von Logdaten im SuperMuC-umfeld eingesetzt. Der ständige Arbeitskreis IT-Sicherheit am LRZ beschäftigte sich auch in diesem Jahr mit einer Reihe von Themen: Erstellung einer Richtlinie für die Klassiikation von Informationen Weiterentwicklung der Security-Awareness-Maßnahmen für LRZ- Mitarbeiter Evaluation und Vorbereitung für den produktiven Einsatz eines LRZweiten Passwort-Verwaltungswerkzeuges Erweiterung des Security-Incident Response Prozesses im Hinblick auf eine strukturierte Vorgehensweise bei kompromittierten, virtuellen Maschinen Vorlage für die Erstellung von Betriebs- und Sicherheitskonzepten Trotz all dieser Maßnahmen und des umsichtigen umgangs mit den Rechnern besteht bekanntlich nach wie vor die Gefahr einer Infektion mit Schadsoftware oder einer missbräuchlichen Nutzung von Passwörtern und Kennungen. Die strukturierte, ISo/IEC konforme Vorgehensweise des Computer Security Incident Response Teams (CSIRT) des LRZ wurde aus den praktischen Erfahrungen heraus überarbeitet, so dass die Erkennung, Eingrenzung und auch Auklärung hausintern aufgetretener Sicherheitsvorfälle noch schneller erfolgen und damit die Auswirkungen auf ein Minimalmaß reduziert werden können.

295 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 295 D-Grid: Grid Intrusion Detection System Das Projekt GIDS ein Grid-basiertes föderiertes Intrusion Detection System zum Schutz der D-Grid-Infrastruktur wurde unter Konsortialführung des LRZ durchgeführt. Das Jahr 2012 stand im Zeichen des Abschlusses des Projektes und der Produktivführung der Projektergebnisse. Zu diesem Zweck wurde während der D-Grid-Ergebniskonferenz ein Hands-on-Workshop organisiert und durchgeführt, bei dem interessierte Teilnehmer die Möglichkeit hatten, die Inbetriebnahme der lokalen GIDS-Komponenten praktisch auszuprobieren. Weiterhin wurden mehrere Lasttests innerhalb der Infrastruktur durchgeführt, die insbesondere die kooperative Erkennung von Angrifen unter Beweis stellte. Mit Abschluss des Projektes wurde GIDS als D-Grid-Dienst produktivgeführt. Dabei wird der Dienst in Zukunft durch die DFN-CERT GmbH erbracht, wobei noch über Projektende hinaus einige Komponenten durch das LRZ betrieben werden. um künftigen Nutzern des Dienstes den Einstieg zu erleichtern, wurden ausführliche Dokumentationen und Hilfen erstellt. IT-Service-Management Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von IT-Services ist in erheblichem Maß von der efektiven Kommunikation, Kooperation und Koordination zwischen den Mitarbeitern eines IT-Service-Providers abhängig. Ein optimales Management von IT-Diensten muss folglich über die überwachung und Steuerung der technischen Komponenten hinaus gehen und auch die betrieblichen Abläufe bzw. die Prozesse des IT-Service-Providers kontrollieren und lenken. Die Ausgestaltung eines solchen prozessorientierten IT-Service-Managements (ITSM) ist Gegenstand verschiedener so genannter ITSM-Rahmenwerke wie der IT Infrastructure Library (ITIL) und des internationalen Standards ISo/ IEC Das LRZ ist bemüht, ein Managementsystem nach ISo/IEC zu etablieren. Bei der weiteren Ausweitung und Verbesserung des Service-Management-Systems (SMS) blieb im Jahr 2012 der Fokus weiter stark auf dem Prozess Incident-Management. Die mittlerweile durchschnittlich 700 erfassten Incidents pro Monat werden nun nicht mehr nur hinsichtlich der Zeit bis zur Lösung, sondern auch in Bezug auf die Erstreaktionszeit überwacht. Mit Hilfe eines neu eingeführten standardisierten Berichtes konnte nachgewiesen werden, dass sich die Einhaltung der Ziele für die Lösung von Incidents im Vergleich zum Vorjahr signiikant verbessert hat. Für die Einführung eines übergreifenden Coniguration-Managements und die Vereinheitlichung des Change-Managements am LRZ

296 296 Jahresberichte wurden umfangreiche Vorarbeiten geleistet, der Go-Live wird jedoch erst 2013 erfolgen können. Im Informationsmanagement wurde die gemeinsame und einheitliche Struktur der so genannte Dienstleistungsbaum des LRZ weiter etabliert und soll in naher Zukunft als grundlegende Gliederungsstruktur für alle Dienstbeschreibungen des LRZ dienen. Auf Werkzeug-Ebene wurde ein LRZ-Wiki geschafen, in das in einer übergangsphase bis Ende 2012 die Inhalte aller Wiki-Installationen am LRZ zusammengeführt werden sollen. Parallel zu den Einführungsprojekten wird am LRZ auch weiterhin das Zertiizierungs- und Lehrgangskonzept für IT-Service-Management nach ISo/IEC erfolgreich fortgesetzt. Nachdem in den letzten Jahren das Schulungsprogramm sehr erfolgreich gelaufen ist, beschränkt sich mittlerweile die Ausbildung zum Foundation-Zertiikat nach ISo/IEC größtenteils auf neu hinzu gekommene Mitarbeiter. Customer Network Management (CNM) Customer Network Management (CNM) bezeichnet allgemein die kontrollierte Weitergabe von Managementinformationen durch den Anbieter eines Kommunikationsdienstes an die Dienstnehmer sowie das Bereitstellen von Interaktionsschnittstellen zwischen Dienstnehmer und Diensterbringer. CNM ermöglicht es den Dienstnehmern, sich über den Zustand und die Qualität der abonnierten Dienste zu informieren und diese in eingeschränktem Maße selbst zu managen. Im X-WiN (Deutsches Forschungsnetz) wird mittels dieses Konzepts seit 2002 den DFN-Anwendern (Hochschulen und Forschungseinrichtungen deutschlandweit) der Zugrif auf IP-Dienst-Abrechnungsdaten und eine übersicht der Topologie- sowie deren Status- und Kennzahlinformationen angeboten. Der interne CNM-Datenzugrif wurde im Jahr 2012 an die aktualisierte Version des DFN-Datenmanagements angepasst. Die 2012 auf Linux portierte CNM-Architektur wurde seit Anfang des Jahres vom DFN und von den Anwendern pilotiert. Durch kontinuierliche Verbesserungen konnte die Architektur im Juli umgeschaltet werden. Im Rahmen des Géant-Projekts wird das CNM-Konzept seit 2004 erfolgreich eingesetzt. Für das 2010 entworfene WebCNM-Konzept wurde 2011 die Implementierung begonnen. Das WebCNM soll in der Zukunft den derzeitigen Java-basierten CNM-Client durch ein Web- Interface ersetzen wurden weitere Funktionen hinzugefügt und verbessert. Beispielsweise wurde die Statistikgrafenfunktionalität entwickelt, die Benutzeroberläche lexibler und generischer gestaltet sowie diverse projektspeziische Karten und Datenquellen ange-

297 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 297 bunden. Ferner wurde mit dem Managementinterface begonnen, um WebCNM per Web-Interface zu konigurieren. Neu eingebaute graphdateibasierte Karten können online editiert werden. Zusätzlich wurden die interne Hilfe und Tooltips testweise implementiert. Géant 3: E2EMon und I-SHARe/cMON Das Tool I-SHARe (Information Sharing across multiple Administrative Regions) zur Planung domainübergreifender End-to-End-Links wurde 2012 zur Produktreife entwickelt und ist seither europaweit im Einsatz. Das I-SHARe-Team am LRZ bereitet derzeit die Integration des Tools in ein standardisiertes Netzmanagement-Framework vor, wie es die neue Géant Network Management Architecture vorsieht. Dazu erhält die Software standardisierte Interfaces zu verwandten Netzwerkmanagement-Anwendungen. Zur überwachung des Géant-Netzes, das ca. 30 nationale Wissenschaftsnetze verbindet, wird ein End-to-End-Monitoring System mit dem Namen E2EMon am LRZ entwickelt. Nach bereits mehrjährigem Betrieb wird E2EMon nun weiterentwickelt, um neue Anforderungen abzudecken. Vor allem soll E2EMon in Zukunft dynamisch eingerichtete Netzverbindungen unterstützen. Diese Anforderung verlangt die Zusammenarbeit mit anderen Tools, die schon im Einsatz sind, z.b. mit dem automatischen Provisioning-Tool AutoBAHN. Desweiteren wird eine untersuchung bzgl. der Standardisierung von E2EMon nach Empfehlungen der Géant Network Management Architecture durchgeführt. Zusammen mit NorduNET (Dänemark) als Partner hat das LRZ-E2EMon-Team das Design der neuen Monitoring-Anwendung vorgelegt. Die weitere Entwicklung soll im Anschlussprojekt GN3+ durchgeführt werden. Abteilung Hochleistungssysteme Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Abteilung Hochleistungssysteme bestand in der Installation und Inbetriebnahme des im ersten Halbjahr 2012 leistungsfähigsten Rechensystems in Europa sowie der Erweiterung der zentralen Archiv- und Backupsysteme am LRZ. Nach den fast vier Monate dauernden Installationsarbeiten konnte rechtzeitig zur Internationalen Supercomputing Konferenz in Hamburg im Juni 2012 der beeindruckende LINPACK-Leistungswert von 2,9 PetaFlop/s (2,9 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) demonstriert werden, womit auch die Einstufung als viertschnellstes System der Welt verbunden war. Auch im November lag SuperMuC noch auf Platz 6 der Top500-Liste und war hinter dem neuen Hochleistungs-

298 298 Jahresberichte rechner JuQueen in Jülich noch immer das zweitleistungsfähigste Rechensystem in Europa. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildeten die Arbeiten zur umstrukturierung der Abteilung Hochleistungssysteme, in der es seit Mai 2012 folgende fünf Gruppen gibt: APP: Applikationsunterstützung HPC: HPC Server und Dienste DAT: Datenhaltung ITS: IT-Infrastruktur Server und Dienste VER: Verteilte Ressourcen Systembetrieb Höchstleistungsrechner SuperMuC In der ersten Jahreshälfte wurde der Nutzerbetrieb durch das Migrationssystem SuperMIG aufrechterhalten, da wegen Installations- und Abnahmeaktivitäten ein echter Nutzerbetrieb für das SuperMuC-System erst im August gestartet werden konnte. In der zweiten Jahreshälfte lag der Schwerpunkt der Aktivitäten auf der Stabilisierung des Betriebs, insbesondere im Bereich der Ein- und Ausgabe von Daten auf das parallele Dateisystem (GPFS) sowie auf der Behebung von Software-Fehlern in den parallelen Schnittstellen. Weiter zu nennen sind die Anbindung und Erweiterung der Archivierungsund Grid-Infrastrukturen, skalierbar ausgelegte Budgetierungs-, Accounting- und Monitoring-Verfahren, die Einbindung des von IBM gestellten Support-Personals in die LRZ-Prozesse, die Behebung von Problemen in der Elektrizitätsversorgung und die Implementierung von Maßnahmen zur Einsparung von elektrischer Energie. Benutzerverwaltung für die Hochleistungssysteme Neben den klassischen Arbeiten der Benutzerverwaltung wie organisation der Begutachtung der Rechenzeitanträge, Verwaltung der Benutzeraccounts und Rechenzeitabrechnung kamen im Berichtsjahr noch umfangreiche neue Aufgaben für die Rechenzeitvergaben über die entsprechenden HPC-Calls von PRACE und GCS hinzu, nämlich organisation und Vorbereitung dieser Calls, Abstimmung mit den Partnern sowie technische Begutachtung der Rechenzeitanträge. Ein weiteres Aufgabenfeld war die Klärung von Fragen im Zusammenhang mit Embargobestimmungen und der Zulassung von Nutzern aus Nicht-Eu-Ländern auf die LRZ-Hochleistungsrechner.

299 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 299 Linux-Cluster Im Laufe des Jahres konnten die schon länger geplante Migration aller Cluster-Systeme auf ein neues Betriebssystem-Release sowie SLURM als neues Warteschlangensystem fertiggestellt werden. Auch das Job Accounting unter SLURM konnte wieder in Betrieb genommen werden. Als letzte verbleibende SGE-Insel (Sun Grid Engine) wird das für LCG gehostete Cluster noch eine Zeitlang mit SGE betrieben. Insgesamt kann der Betrieb des Linux-Clusters als stabil bezeichnet werden. Die überarbeitung des Software-Portfolios, die durch den umstieg auf neue Betriebssoftware und Scheduling-Systeme erforderlich geworden war, konnte im Verlauf des Jahres im Wesentlichen abgeschlossen werden. Erweiterung des wassergekühlten Clusters von MEGWare Der bereits 2011 gelieferte wassergekühlte Cluster wurde um zwei Racks mit für die Informatik der TuM gehosteten Systemen erweitert. Hierbei handelt es sich um ein für Forschungszwecke ausgelegtes System mit sehr heterogener Zusammensetzung unterschiedlicher Prozessor- und Beschleuniger-Architekturen. Archiv- und Backupsysteme Die Installation des schnellsten Rechners Europas erforderte auch Erweiterungen bei den Archiv- und Backupsystemen. Ein System mit zwei neuen Bandbibliotheken und einer Anfangskapazität von Terabyte wurde ausgeschrieben, installiert und abgenommen. Ein Novum dabei war, dass die Komponenten aus Sicherheitsgründen an verschiedenen Standorten installiert wurden. Eine Library wurde in einem eigens dafür umgebauten Raum im Rechenzentrum der Max- Planck-Gesellschaft untergebracht. Der Vertrag zur landesweiten Nutzung der Software für den Betrieb des Archiv- und Backupsystems läuft 2013 aus. Eine erste Analyse des Bedarfs für die nächsten Jahre, die im Rahmen der Vorbereitung eines Nachfolgevertrags gemacht wurde, prognostiziert auch weiterhin signiikante Zuwachszahlen, wenn auch nicht ganz so extrem wie in den letzten Jahren. online-speicher Das Ende 2011 installierte NAS-Cluster mit einer nutzbaren Speicherkapazität von TB wurde in diesem Jahr mit Daten gefüttert. Durch die Migration der Daten auf dieses System konnte die Ablösung von kostenintensiven Altsystemen vorbereitet werden.

300 300 Jahresberichte Neue Speichersysteme für Mail wurden ausgeschrieben, beschaft und installiert. Der Speicher für Wissenschaft und Forschung, der so genannte MWN-Speicher, wird vor allem von Seiten der TuM immer intensiver genutzt. Virtuelle Server Die Virtualisierungs-Infrastruktur des LRZ bestand 2012 aus 80 Blade- Systemen mit 640 Kernen, 7,6 TB RAM und 100 TB Hintergrundspeicher unter VMware sowie einigen zusätzlichen Testsystemen. Auf dieser Infrastruktur werden über 820 virtuelle Server unter Windows und Linux betrieben. Seit die Virtualisierung von Servern allgemein akzeptiert wurde, werden immer anspruchsvollere und größere Anwendungen auf diese Art betrieben. Aus diesem Grund werden auch große virtuelle Systeme mit mehreren Kernen stark nachgefragt. Die organisatorischen Abläufe bei der Bereitstellung von Servern wurden optimiert, der Kundenservice konnte dank zusätzlicher Mitarbeiter verbessert werden. Systemsicherheit Die umsetzung und Kontrolle von neuen und vorhandenen Sicherheitsrichtlinien wurde mit dem Ziel intensiviert, ein gleichbleibendes Sicherheitsniveau für alle Systeme zu erreichen. Neben technischen Maßnahmen indet dieser Prozess hauptsächlich im Dialog mit den Kunden und Benutzern statt, denen konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitet werden. Managed Hosting für hochschulstart.de Die am LRZ für die Stiftung für Hochschulzulassung als Managed Hosting betriebene Plattform für das Dialogorientierte Serviceverfahren hat ab dem Frühjahr 2012 die erste deutschlandweite Vergabe von Studienplätzen erfolgreich durchgeführt und beindet sich im Wirkbetrieb. In deinierten, kritischen Phasen sichert das LRZ einen 7 x 24-Betrieb mit Rubereitschaft zu. Neben dem Betrieb konnten auch zahlreiche optimierungen an der Infrastruktur der Plattform erreicht werden. Grid-Aktivitäten Grid-Computing ist zu einem festen Bestandteil der IT-Landschaft am LRZ geworden und auf allen Hoch- und Höchstleistungsrechnern in Betrieb. Der neue Grid-Datentransferdienst Globus online (www. globusonline.eu) hilft LRZ-Benutzern beim Transfer großer Datenmen-

301 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 301 gen. um Benutzerwünschen entgegenzukommen, wurden in einer Test-Cloud-umgebung verschiedene Cloud Middlewares installiert und getestet. Öfentlichkeitsarbeit Das LRZ hat sich auf den Supercomputing-Konferenzen ISC 12 in Hamburg und SC12 in Salt Lake City präsentiert. Dabei traten die drei GCS- Mitgliedszentren auf der ISC zum ersten Mal mit einem neu gestalteten, gemeinsamen Stand auf. Das LRZ verwendete dabei sein verteiltes Display mit vier großen HD-Monitoren, das mit Informationen, Filmen, Animation oder Simulationen beschickt wurde, um alle Bereiche des LRZ vorzustellen und einen virtuellen Einblick in den Rechenzentrumsneubau und die SuperMuC-Installation zu bieten. Während der CeBIT vom 6. bis 10. März 2012 war das LRZ erneut mit seinen GCS-Partnern am Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem diesjährigen Motto Energie vertreten. Neben den auf einem 152 Zoll großen Monitor gezeigten 3-D-Simulationen liefen an einer Info-Säule u.a. diverse wissenschaftliche Simulationen, die noch auf dem HLRB II berechnet wurden. Viele der im Schnitt täglich Besucher am Stand waren an näheren Informationen zu den gezeigten Filmen u.a. aus Astrophysik, CFD und Biochemie interessiert. Zwei Ausgaben des von den Gauss-Mitgliedszentren herausgegebenen Magazins InSiDe (Innovatives Supercomputing in Deutschland) wurden durch Beiträge von HLRB-Benutzern und LRZ-Mitarbeitern mitgestaltet. Schließlich wurden noch etliche Beiträge für das Quartl, das Mitteilungsblatt von KoNWIHR, geschrieben. Für die Einweihungsfeier des SuperMuC wurde ein 10minütiger 3-D- Film erstellt, der mit Animationen das Gebäude des LRZ, den Rechner selbst, aber auch viele Aspekte des wissenschaftlichen Rechnens am LRZ zeigt. Kurse und Ausbildung Der hohe Stand des Aus- und Weiterbildungsangebots mit den etablierten Kursen zu Programmiersprachen und Programmentwicklung, Parallelisierung und optimierung, Fluid-Dynamik sowie Life-Sciences und Visualisierung wurde auch in diesem Jahr weiter ausgebaut. Zum ersten Mal wurde eine Reihe von Kursen im PRACE Advanced Training Centre (PATC)-Programm angeboten, an dem die drei GCS-Zentren partizipieren: eine einwöchige Veranstaltung zur Programmierung und optimierung am neuen Supercomputer des LRZ in Zusammenar-

302 302 Jahresberichte beit mit den Lieferirmen IBM und Intel, ein einwöchiger Workshop zu fortgeschrittenen HPC-Themen sowie ein einwöchiger Kurs zu fortgeschrittenen Fortran-Themen. Projektaktivitäten Arbeitskreis Grid-Computing (AK Grid) Der Arbeitskreis widmete sich in diesem Jahr besonders der neuen Grid Technologie Cloud Computing und diente dem Informationsaustausch zwischen den Münchner Grid-Gruppen an LMu, TuM, unibw, RZG und LRZ. AutoTune Seit oktober 2011 beteiligt sich das LRZ an dem durch die Eu geförderten FP7-Projekt AutoTune (Automatic online Tuning). Neben dem LRZ sind die TuM, die universitäten Wien, Barcelona (Autònoma) und Galway (ICHEC) sowie CAPS Enterprise an dem Projekt beteiligt. Auto- Tune wird drei Jahre lang gefördert. Das Ziel des Projektes ist die automatische optimierung von Applikationen im HPC-umfeld, um neben der Performancesteigerung auch eine verbesserte Energieeizienz zu erlangen. Die Aktivitäten des LRZ innerhalb von AutoTune richten sich auf die Entwicklung von Modellen und deren praktische umsetzung zur energieeizienten Nutzung des neuen Höchstleistungsrechners SuperMuC. Dabei konzentrieren sich die Arbeiten auf die Sicherstellung einer adäquaten Energiemessung auf Jobebene sowie auf die Gewährleistung einer feingranulierten und dynamischen Einstellung der Rechenkern-Frequenz. Bei der umsetzung der Ziele wird das LRZ durch IBM unterstützt. EGI-InSPIRE Mit der Beteiligung an EGI-InSPIRE spielt das LRZ eine wesentliche Rolle in der größten europäischen e-infrastruktur EGI. Zusammen mit der Beteiligung an PRACE-1IP, -2IP und -3IP fällt damit dem LRZ eine wichtige Funktion für die Integration der Infrastrukturen zu, an der auch 2012 mit Hochdruck gearbeitet wurde. Das LRZ stellte einen der Regional operators on Duty (RoD) für die überwachung der deutschen und schweizerischen EGI-Ressourcen und leistete den Second Level Support für Globus in EGI.

303 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 303 Exascale Projekte DEEP & MontBlanc DEEP ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes und vom Forschungszentrum Jülich geleitetes Exascale-Projekt mit dem Ziel, eine neuartige Cluster Booster-Architektur zu entwickeln. Ein wichtiges Element dieser Architektur sind die kürzlich veröfentlichten Xeon Phi Prozessoren von Intel, welche speziell für das Parallelrechnen ausgelegt sind und über 60 Rechenkerne auf einem Chip vereinen. Die Kommunikation zwischen diesen Prozessoren übernimmt ein neuartiges Verbindungsnetz, welches an der universität Heidelberg entwickelt wurde. Seit dem Projektstart im Dezember 2011 leitet das Leibniz-Rechenzentrum die Öfentlichkeitsarbeit des Projektes und konnte durch seine Expertise im Bereich des energieeizienten Höchstleistungsrechnens die Hardwareentwicklung maßgeblich beeinlussen. So wird das inale DEEP-System, von dem übrigens auch ein kleinerer Teil im kommenden Jahr am Leibniz-Rechenzentrum in Betrieb geht, über umfassende überwachungsmöglichkeiten zur Erfassung und optimierung des Energieverbrauchs verfügen. Die Fortschritte und Zwischenergebnisse der Projektarbeit, die auch unmittelbar zur optimierung des Betriebs am Leibniz-Rechenzentrum beitragen konnten, wurden in mehreren Projektberichten dokumentiert. MontBlanc ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Exascale-Projekt, dessen Ziel es ist, auf Basis der ARM-Prozessorarchitektur eine neue, besonders energieeiziente Systemarchitektur für zukünftige Hochleistungsrechner zu entwickeln. Das Projekt startete im oktober 2011 unter der Leitung des Barcelona Supercomputing Center (BSC). Im ersten Projektjahr konnte durch das Leibniz-Rechenzentrum bereits eine wissenschaftliche Anwendung aus dem Bereich der Quantenchromodynamik auf einem Vorläufer des inalen MontBlanc-Systems zur Ausführung gebracht werden. Zudem konnte, ähnlich wie im DEEP-Projekt, in enger Absprache mit den an der Hardwareentwicklung beteiligten Firmen ein Konzept zum energieeizienten Betrieb des Systems entwickelt werden. An der Durchführung der beiden Exascale-Projekte DEEP und Mont- Blanc sind am Leibniz-Rechenzentrum derzeit mehr als sieben wissenschaftliche Mitarbeiter beteiligt. D-Grid-Projekte: DGI2, SLA4D-Grid, DGSI Die Projekte SLA4D-Grid und DGSI wurden 2012 erfolgreich abgeschlossen, das Projekt DGI2 läuft zum Jahresende aus.

304 304 Jahresberichte e-irgsp3 In e-irgsp3 leitete das LRZ das Arbeitspaket Policy Support und koordinierte die Erstellung der Broschüren e-irg Policy Paper on Scientiic Software und e-irg Roadmap Initiative for Globus in Europe IGE Die Initiative for Globus in Europe IGE ( stellt für das internationale Globus-Projekt den Brückenkopf in Europa dar. Im Rahmen von IGE hat das LRZ erstmalig die Führungsrolle in einem europäischen Projekt übernommen. IGE liefert die Globus-Middleware für die europäischen Grid-Infrastrukturen wie EGI, PRACE, VERCE etc. und bietet neben Benutzerunterstützung und Training auch Anpassungen von Globus an europäische Bedürfnisse an. Die Hauptaufgabe besteht in der Koordinierung der europäischen Globus-Entwickler und Globus-Benutzer. Zu diesem Zweck wurde das zweite Trefen des European Globus Community Forums (EGC, am LRZ ausgerichtet und die zweite GlobusEuRoPE-Konferenz, das europäische Pendant zur amerikanischen GlobusWoRLD-Konferenz, in Prag organisiert. IGE lieferte mehrere Software-Releases der Globus-Tools für die europäischen e-infrastrukturen aus, die auch Eingang in die uniied Middleware Distribution von EGI fanden. Dieses Projekt stärkt die Rolle Europas und auch die des LRZ in Globus, dem weltweit führenden Middleware-Projekt. KoNWIHR Im Rahmen des Kompetenznetzwerkes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern (KoNWIHR-III) wird seit September 2008 am LRZ und RRZE Erlangen das Projekt omi4papps: optimierung, Modellierung und Implementierung hoch skalierbarer Anwendungen durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. Die Evaluierung neuer Programmiersprachen und -paradigmen, insbesondere für Akzeleratoren, steht seit Beginn dieses KoNWIHR- Projektes neben der synthetischen Anwendungsmodellierung im Zentrum der Arbeiten am LRZ. Wurden in der Anfangsphase des Projektes 2008 noch Cell-basierte Systeme untersucht, so konzentrierten sich die weiteren Arbeiten auf GPGPu-basierte Systeme und zunehmend auf Intels neue MIC-Architektur, die auch als Kandidat für einen Teil der zweiten Ausbaustufe des SuperMuC (2014 bis 2016) am LRZ von besonderem Interesse ist.

305 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 305 Langzeitarchivierung In seiner Rolle als IT Service Provider arbeitet das LRZ an verschiedenen Projekten des BVB und der BSB mit. Das Großprojekt Rosetta ging 2012 in Produktion, die Archivierung der Daten hat begonnen. Weitere Anträge für Kooperationsprojekte wurden gestellt. Partnership for Advanced Computing in Europe: PRACE An PRACE war das LRZ das ganze Jahr über im PRACE First Implementation Phase Projekt beteiligt und seit seinem Start im September auch am Second Implementation Phase Projekt. In beiden Projekten leitet das LRZ das Arbeitspaket zum Thema Prototypen für neue Technologien, im neuen Projekt ist hiermit auch die Leitung des Technology & Industry Pillars verbunden. Im Hardwarebereich koordiniert das LRZ weiterhin die Energy-to- Solution-Prototypen. Diese dienen der Evaluierung des Energieverbrauchs bzw. der potentiellen Einsparungsmöglichkeiten durch neue Prozessortechnologien (GPus, FPGAs & ARM) und innovative Rechenzentrumsinfrastruktur. Das LRZ kooperiert hierfür mit Partnern in Barcelona (ARM/GPu), Bologna (Intel IvyBridge & Intel Xeon Phi), Espoo (Intel IvyBridge & GPu), Poznan/Posen (GPu), Linz (FPGA) und Stockholm (ARM/DSP). Mit Hilfe des direkt warmwassergekühlten LRZ-Prototypsystems konnte die Nutzung der Rechnerabwärme zu Heiz- und Kälteerzeugungszwecken demonstriert werden. Mit Hilfe der PRACE Energy Benchmark Suite wurden Aussagen über die Eignung neuer Rechnertechnologien für verschiedene wissenschaftliche Anwendungsgebiete getrofen. Seit September stellt das LRZ Rechenzeit in Höhe von 200 Millionen Core-Stunden pro Jahr auf dem SuperMuC für europäische Wissenschaftsprojekte im Rahmen von PRACE zur Verfügung. Scalalife Das Eu-Projekt Scalalife (Scalable Software Services for Life Science), bei dem das LRZ die Leitung eines Workpackages übernommen hat, soll die Grundlage für die e-infrastruktur im Bereich Life Science in der Eu bilden. Das LRZ hat in diesem Rahmen eine Benchmark- und Validierungssuite entwickelt, die es Hochleistungsrechenzentren erlaubt, automatisierte Performanceanalysen durchzuführen. Von Anwendern wurden Inputdaten für Tests und Benchmarks zur Verfügung gestellt. Das Projekt läuft noch bis September Im Herbst 2012 wurde es von der Eu positiv begutachtet.

306 306 Jahresberichte Standardisierungs-Aktivitäten im Bereich der parallelen Programmierung Die technische Speziikation ISo/IEC TS29113, die als Erweiterung des Fortran-Standards zusätzliche Interoperabilität mit C deiniert, hat ihre Abstimmung erfolgreich bestanden und ist damit veröfentlichungsreif. Diese Speziikation ist eine wesentliche Grundlage für die Fortran-speziischen Neuerungen im ebenfalls veröfentlichten MPI-3 Standard, der darüber hinaus signiikante Erweiterungen für das parallele Programmieren bereitstellt. Im Bereich der PGAS-Funktionalität wurde darüber hinaus vom Standardisierungskomitee die Arbeit an zusätzlicher, in Fortran integrierter paralleler Semantik in Angrif genommen, die für eine bessere Skalierbarkeit von Programmieraufwand und erzielbarer Rechenleistung ausgelegt ist. Tests und Prototypen Das LRZ wurde bereits 2010 als eines von vier Zentren weltweit ausgewählt, die neue Intel Many Integrated Core (MIC)-Architektur zu evaluieren. Seitdem wurden dem LRZ verschiedene Prototypen dieser Architektur, wie Knights Ferry und Knights Corner (kürzlich umbenannt in Intel Xeon Phi), von Intel zur Verfügung gestellt. Das Schwergewicht am LRZ lag bei der untersuchung mehrerer Programmiermodelle hinsichtlich ihrer Eignung für die MIC-Architektur. Hierbei wurden diverse mathematische Kernel und ausgewählte Benchmarks der SuperMuC Benchmark-Suite auf die MIC-Hardware portiert. Im Rahmen eines von IBM und Intel veranstalteten Workshops in Montpellier wurde im September 2012 über die am LRZ gewonnenen Erfahrungen referiert. VERCE Das Projekt befasst sich mit Anwendungen aus der Geophysik. Das LRZ leitet hier das Arbeitspaket Integration and evaluation of the platform services. Mitarbeit in Initiativen zur Förderung und Weiterentwicklung von HPC-Technologien in Europa ETP4HPC Die European Technology Platform for High Performance Computing (ETP4HPC) wurde nach intensiven Abstimmungsgesprächen mit anderen europäischen HPC-Akteuren im Juni 2012 als niederländischer Verein mit Büros in Barcelona, Bologna, München und Paris gegrün-

307 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 307 det. Ziel der ETP4HPC ist es, mit Hilfe eines noch auszuarbeitenden Forschungs- und Entwicklungsprogramms sowohl die Anwendung als auch die Herstellung von HPC-Technologien in Europa zu fördern. Das LRZ ist ein Gründungsmitglied und im Lenkungsausschuss mit einer Stimme (Prof. Dr. Bode) vertreten. PRoSPECT e.v. Das LRZ ist gemeinsam mit dem FZ Jülich und dem Barcelona Supercomputing Center Gründungsmitglied von PRoSPECT e.v. und im Vorstand vertreten (Prof. Dr. Bode). PRoSPECT dient der Förderung von HPC-Technologien durch Wissenschaft und Wirtschaft. Der Fokus der Arbeiten lag auch 2012 auf den Themen European ofs und European Technology Platform (ETP) for HPC. Abteilung Zentrale Dienste Softwarelizenzen 2012 wurden mehrere auslaufende Verträge abgelöst oder planmäßig verlängert (Labview, SAS, Ansys, Novell, NAG, SWP). Die Verlängerung des Landesvertrags mit der Firma ESRI und des Bundesvertrags über Adobe-Kaulizenzen (CLP) wurde noch im Dezember in die Wege geleitet. Wichtige Vorgänge im Jahr 2012 waren: Mit Microsoft Irland wurde zum 1. Mai 2012 erstmals ein bundesweit gültiger Rahmenvertrag über die Lizenzierung von Software auf Subskriptionsbasis abgeschlossen. Er wurde gemeinsam mit dem Arbeitskreis Software-Lizenzen des ZKI vorbereitet. Alle deutschen Hochschulen können diesem bis April 2017 gültigen Vertrag eigenständig beitreten. Er räumt Einstiegshürden für kleinere Hochschulen aus dem Weg und enthält hohe Rabatte und nützliche Zusatzvereinbarungen. Bestehende Landesverträge werden nach und nach in diesen Bundesvertrag überführt. Mit Adobe Irland wurde im März 2012 ein Vertrag über die Lizenzierung von Acrobat Pro auf Subskriptionsbasis abgeschlossen (TSL), der ein Konsortium bayerischer Hochschulen versorgt. Der Handelspartner wurde in Zusammenarbeit mit der Vergabestelle der universität Würzburg ausgeschrieben. Die Versorgung der Tu München mit Lizenzen aus dem ESRI-Landesvertrag konnte vereinfacht werden: Die Institute der Tu müssen nun nicht mehr einzeln individuelle Bestellungen beim LRZ vornehmen, stattdessen wird eine lächendeckende Vollversorgung ( Flatrate ) ermöglicht. Auf ähnliche Weise wurde die Versorgung der Physik-

308 308 Jahresberichte Fakultät der LMu mit Mathematica-Lizenzen in ein Flatrate-Modell überführt. Im Dezember 2012 wurde ein Vertrag über Premier-Support Dienstleistungen (d.h. Support und Beratung) zwischen dem LRZ und der Firma Microsoft abgeschlossen. Dieser Vertrag ermöglicht den bayerischen Hochschulen kostengünstigen Zugang zu Dienstleistungen von Microsoft und sieht den solidarischen Austausch von Know- How und Erfahrungen zwischen den Hochschulen vor. So wird auch kleinen Hochschulen der ansonsten unerschwingliche Zugang zu Premier Support-Dienstleistungen ermöglicht. Öfentlichkeitsarbeit Aus öfentlicher Sicht war das herausragende Ereignis am LRZ die Feier anlässlich des 50jährigen Bestehens des LRZ und der Inbetriebnahme des neuen Höchstleistungsrechners SuperMuC am 20. Juli 2012, die bereits in der Einleitung erwähnt wurde. Darüber wurde in sehr vielen Medien zum Teil sehr ausführlich berichtet. Allein fünf Fernsehteams berichteten direkt aus dem Super- MuC, u.a. für den Bayerischen Rundfunk, die heute-sendung des ZDF und die Tagesschau der ARD. Die Aufnahmen eines Teams der Nachrichtenagentur Reuters fanden sich auf sehr vielen Webseiten wie spiegel online u.a. Auch in Rundfunk und Printmedien wurde ausführlich über SuperMuC und LRZ berichtet, allen voran in der Süddeutschen Zeitung, die zusätzlich zur aktuellen Berichterstattung der Geschichte des LRZ eine ganze Seite widmete. Sogar Fernsehteams aus Österreich und Russland berichteten über SuperMuC und LRZ. Neben vielen Interviews verschiedenster Medien vor allem im Zusammenhang mit der Nominierung des SuperMuC als schnellstem Rechner Europas führte der Bayerische Rundfunk am 28. November ein sehr ausführliches Gespräch mit dem Vorsitzenden des Direktoriums, Prof. Dr. Arndt Bode. Insgesamt lässt sich feststellen, dass das LRZ im Jahre 2012 so intensiv in der Öfentlichkeit präsent war wie nie zuvor. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass alle Beiträge positiv über die wissenschaftlichen Aufgaben des LRZ informierten. Anlässlich der Feier am 20. Juli widmete die BAdW-Zeitschrift Akademie Aktuell die gesamte Ausgabe dem Höchstleistungsrechnen, dem SuperMuC und dem LRZ. Beim Tag der ofenen Tür am 27. oktober 2012 besichtigten etwa Besucherinnen und Besucher das LRZ und sein neues Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung V2C. Darüber hinaus nutzten etwa Besucherinnen und Besucher bei mehr als 90 weiteren Führungen die Gelegenheit, das LRZ kennen zu lernen.

309 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 309 Am 8. Dezember hielt Prof. Bode den Festvortrag auf der feierlichen Jahressitzung der BAdW zum Thema SuperMuC: Warum Bayern einen Rechner mit 3 Billiarden operationen pro Sekunde braucht. Gebäudemanagement Die Infrastruktur für Elektrizität und Kühlung als wichtigste Aufgabe des Infrastrukturmanagements konnte mit großem Einsatz stabil betrieben werden. Vor allem noch immer ausstehende Restleistungen und Mängel im Erweiterungsgebäude, das Mitte 2011 übergeben worden war, bergen latente Risiken für den Rechenzentrumsbetrieb. Die wichtigste Leistung des Jahres 2012 stellte die erfolgreiche Einbettung des neuen Höchstleistungsrechners SuperMuC in die LRZ- Infrastruktur dar. Dazu musste eigens ein innovatives Kühlsystem aus deionisiertem Wasser im SuperMuC-Bereich installiert werden. Im Einzelnen gab es sehr viel Arbeit mit Restleistungen und Mängeln aus dem Bauabschnitt 2 (Erweiterungsbau) aus den Jahren 2009 bis Hier sind vor allem zu nennen: Gebäudeleittechnik (GLT) Dieses Gewerk hat für überwachung und Steuerung der technischen Gebäudeausrüstung rund um die uhr zentrale Bedeutung. Die GLT befand sich indes auch mehr als ein Jahr nach übergabe des Erweiterungsbaues (August 2011) noch in einem so beklagenswerten Zustand, dass die überwachungsaufgaben nur durch Botengänge und Vor-ort-Beobachtungen der Hauswerkstätte wahrgenommen werden konnten. Leider konnten dadurch auch Fehler und Schwächen anderer Gewerke erst spät entdeckt und behoben werden. Dieser Prozess ist auch zum Jahresende 2012 noch nicht abgeschlossen. Kühlturmbetrieb Bei den neuen Rückkühlwerken auf dem Dach zeigte sich erst spät verschleppt u.a. durch die mangelhaft funktionierende Leittechnik wie komplex und anpassungsbedürftig ihr Betrieb war. Dies führte über längere Zeit zu einem erhöhten Verbrauch von teurem umkehrosmosewasser, weil die Regelung für das Abschlämmen des mit Verdunstungsrückständen befrachteten Abwassers nicht funktionierte. Wasseraubereitung / umkehrosmose Der für die Leistungsfähigkeit der Kühltürme entscheidende so genannte Benetzungsbetrieb mit umkehrosmosewasser konnte aufgrund von Durchsatzproblemen und von Fehlsteuerungen der Wasseraubereitung erst spät im Jahr so betrieben werden, dass Schäden durch Benetzungswasserrückstände einigermaßen sicher vermieden werden können.

310 310 Jahresberichte Hydraulik der Wasserkühlsysteme Die Verzweigtheit der Rohrnetze und der sehr ungleichmäßige Kältebedarf des LRZ führt vor allem im Warmwasserkühlbereich zu hydraulischen Problemen: Sie äußern sich in ungewollten Kurzschlüssen und beträchtlichen Ineizienzen in den Entsorgungspfaden für die Rechnerabwärme. Hier sind größere Anpassungen notwendig. Dieser Prozess wird sich noch deutlich ins Jahr 2013 hinein ziehen. Kommunikationshindernisse zwischen Lüftung und Steuerung Die ausführenden Firmen insbesondere der Lüftungstechnik sahen sich außerstande bzw. waren nicht bereit, die dringend benötigte Kompetenz ihrer Subunternehmer einzuschalten, deren Geräte sie zugekauft haben. Das LRZ erprobt erstmalig eine neue Kühlungsinfrastruktur, die zur massiven Einsparung von Energie führt. Diese Pionierfunktion führt allerdings dazu, dass nicht von Beginn der Inbetriebnahme an ein voll erprobtes Gesamtsystem vorhanden ist. Die genannten Probleme wurden in Dringlichkeitssitzungen mit dem Bauamt und den wesentlich beteiligten Firmen bearbeitet. Durch die Einrichtung von regelmäßigen wöchentlichen Sitzungen wurden wesentliche Fortschritte erzielt, ebenso durch die personelle Erweiterung des LRZ-Teams durch einen erfahrenen Mitarbeiter. Energieeizienz Das LRZ erhielt im März 2012 den deutschen Rechenzentrumspreis in der Kategorie Energie- und Ressourceneiziente Rechenzentren. In seiner Bewerbung Höchstleistungsrechnen höchst eizient! hatte das LRZ die weltweit einzigartige Energieeizienz seines neuen Höchstleistungsrechners SuperMuC herausgestellt. Durch die innovative Kühlung des Systems mit warmem Wasser ist es möglich, den Großteil der Rechnerkomponenten ganzjährig ohne den Einsatz von Kältemaschinen zu kühlen. Die eiziente Ausnutzung der Energiesparmechanismen neuester Prozessortechnologien erlaubt zudem die gleichzeitige optimierung der Rechnerperformance für Geschwindigkeit und Energie. Auch auf diesem Gebiet ist das LRZ Pionier. Trotz dieser Auszeichnung mussten aufgrund fehlender Personalkapazitäten (sowohl beim LRZ wie auch bei den beteiligten Firmen) und den oben beschriebenen Problemen bei der Mängelbeseitigung des Erweiterungsbaus geplante Tätigkeiten zur weiteren optimierung auf das Jahr 2013 verschoben werden, da vor allem zuerst der geplante Funktionsumfang der Gebäudeinfrastruktur zuverlässig betriebsfähig gestaltet werden muss. Erst danach bleibt Raum für dringend nahe-

311 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 311 liegende optimierungen in der Betriebsweise der Stromversorgungsund Kühlungsaggregate. Personalausstattung Die Anzahl der Mitarbeiter am LRZ ist im Jahre 2012 trotz weiterer Drittmittelprojekte (Eu- und BMBF-Projekte) nur leicht gestiegen. Aufgrund der weiterhin guten Konjunkturlage im IT-Bereich konnten offene Stellen teilweise gar nicht bzw. erst nach mehrfachen Ausschreibungen erfolgreich besetzt werden. So waren Ende 2012 am LRZ 157 Mitarbeiter und 39 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte beschäftigt wurden wieder zwei Auszubildende (ein IT-System- Elektroniker und ein Fachinformatiker der Richtung Systemintegration) am LRZ eingestellt. Zwei Auszubildende konnten ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und bereits kurze Zeit danach eine Anstellung in der Industrie inden. Den weiteren Gewinn wissenschaftlicher Kompetenz des LRZ dokumentieren die zahlreichen Vorträge auf Konferenzen und Fachtagungen, die vielen wissenschaftlichen Veröfentlichungen am LRZ sowie der erfolgreiche Abschluss der Habilitation des LRZ-Mitarbeiters Dr. W. Hommel. Christoph Zenger, Victor Apostolescu Veröfentlichungen am Leibniz-Rechenzentrum Allalen M., D. offman, H. Satzger u. F. Jamitzky, LRZ Validation-Suite for life Science. inside 10/2 (2012). Auweter A. u. H. HuBer, Direct Warm Water Cooled Linux Cluster Munich: CooLMuC. inside 10/1 (2012). Baur W., (K)Ein Grund zum Feiern. Akademie Aktuell 2 (2012), Bischof C., H.-G. Hegering, W. Nagel u. G. Wittum (Hg.), Competence in High Performance Computing Berlin / Heidelberg S. Brantl M., K. Ceynowa, M. Gross, B. Reiner u. A. Schoger, Digitale Langzeitarchivierung in Bayern Vom explorativen Projekt zum nachhaltigen Modell. Bibliothek Forschung und Praxis 35/1 (2011). Braun L., A. Klein, G. Carle, H. Reiser u. J. Eisl, Analyzing Caching Beneits for YouTube Traic in Edge Networks A Measurement-Based Evaluation. In: IEEE/ IFIP Network operations and Management Symposium (NoMS 2012), Maui, Hawaii, usa, April Brehm M. u. R. Bader, The new Petalop Class System at LRZ. inside 10/1 (2012). von Eye F., S. Metzger, W. Hommel u. H. Reiser, GAIAS-IDS: Architekturkonzept zur Integration szenarienspeziischer Datenquellen in dynamische Intrusion

312 312 Jahresberichte Detection Systeme. In: SIDAR Graduierten-Workshop über Reaktive Sicherheit, Berlin, Juli Fastl H., B. Lichtinger u. S. KerBer, Psychoakustische Experimente zur Knallhaftigkeit. In: Tagungsband Fortschritte der Akustik DAGA Darmstadt 2012, Fieseler T., W. HomBerg u. A. Auweter, The Mont-Blanc Project: European Summit of Exascale System Architectures. inside 10/1 (2012). Gentschen Felde N., W. Hommel, H. Reiser, F. von Eye, J. Kohlrausch u. C. Szongott, A Grid-based Intrusion Detection System (GIDS). In: Book of abstracts a 360 perspective on IT/IS in higher education, , university of Trás-os-Montes e Alto Douro, EuNIS th EuNIS Congress, Vila Real, Portugal, Juni Das Datenschutzkonzept für das föderierte Frühwarnsystem im D-Grid und seine technische umsetzung. In: GI-Edition Lecture Notes in Informatics (LNI): Proceedings; 5. DFN-Forum Kommunikationstechnologien Beiträge der Fachtagung, (203), 53 62, Gesellschaft für Informatik, Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.v. (DFNVerein), Bonn, Germany, May Hegering H.-G., 50 Jahre LRZ. Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Chronik einer Erfolgsgeschichte. Garching S. Hommel W., Integriertes Management von Security-Frameworks, Ludwig-Maximilians-universität München, Habilitation, Juli Hommel W., D. Kranzlmüller u. C. StrauBe, A Platform for the Integrated Management of IT Infrastructure Metrics. In: Proceedings of the Second International Conference on Advanced Communications and Computation (INFoCoMP 2012), 2012(2), , Venice, Italy, october Hommel W., S. Metzger, H. Reiser u. F. von Eye, GAIAS IDS: Architekturkonzept zur Integration szenarienspeziischer Datenquellen in dynamische Intrusion Detection Systeme. In: Proceedings of the Seventh GI SIG SIDAR Graduate Workshop on Reactive Security (SPRING), (SR ), GI FG SIDAR, Berlin, Germany, Juli Log ile management compliance and insider threat detection at higher education institutions. In: Book of abstracts a 360 perspective on IT/IS in higher education, , universidade de Trás os Montes e Alto Douro, EuNIS th EuNIS Congress, Vila Real, Portugal, June Hommel W., S. Metzger u. F. von Eye, Innentäter in Hochschulrechenzentren organisatorische und technische Maßnahmen zur Prävention und Detektion. In: Sicherheit in vernetzten Systemen: 19. DFN Workshop, B-1-B-19, Books on Demand, Norderstedt, Januar Hommel W., F. Liu, M. Metzker, M. Schiffers, R. König u. M. Yampolskiy, Link repair in managed multi-domain connections with end-to-end quality guarantees. International Journal of Network Management 22/6 (2012). DoI / nem.1801 HuBer A. u. A. Auweter, Green IT am Leibniz-Rechenzentrum. Akademie Aktuell 2 (2012), Energieeizienz für die Supercomputer von morgen. Akademie Aktuell 2 (2012),

313 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 313 Januszewski R., L. Gilly, E. Yilmaz, A. Auweter u. G. Svensson, Cooling making eicient choices. PRACE Whitepaper, october Knittl S., W. Hommel u. F. von Eye, XaaS Cloud Service Strategy for Dynamic Higher Education Institution IT Infrastructures. In: Book of abstracts a 360 perspective on IT/IS in higher education, , universidade de Trás-os-Montes e Alto Douro, EuNIS th EuNIS Congress, Vila Real, Portugal, June Knittl S., F. Liu u. M. Yampolskiy, A Reference Model for Improving an Interorganizational IT Management Tool. International Journal on Advances in Internet Technology 5/1 u. 2 (2012), IARIA, July Liu F., P. Marcu, D. Schmitz u. M. Yampolskiy, Rethinking of Multi-Layer Multi- Domain Network Monitoring. In: 5th DFN-Forum Kommunikationstechnologien Verteilte Systeme im Wissenschaftsbereich, 2012, DFN Forum, Regensburg, Germany, May Metzger S., W. Hommel u. F. von Eye, Innentäter in Hochschulrechenzentren organisatorische und technische Maßnahmen zur Prävention und Detektion. In: Sicherheit in vernetzten Systemen: 19. DFN Workshop, B-1-B-19, Books on Demand, Norderstedt, Januar Metzger S., W. Hommel, H. Reiser u. F. von Eye, Log ile management compliance and insider threat detection at higher education institutions. In: Book of abstracts a 360 perspective on IT/IS in higher education, EuNIS th EuNIS Congress, Vila Real, Portugal, June GAIAS-IDS: Architekturkonzept zur Integration szenarienspeziischer Datenquellen in dynamische Intrusion Detection Systeme. In: Proceedings of the Seventh GI SIG SIDAR Graduate Workshop on Reactive Security (SPRING), Berlin, Germany, July Müller P., B. Neumair, H. Reiser u. G. Dreo Rodosek (Hg.), 5. DFN-Forum Kommunikationstechnologien: Verteilte Systeme im Wissenschaftsbereich. Lecture Notes in Informatics (LNI). Band P-203, Bonn, May Palm L., SuperMuC-Aubau am LRZ schreitet zügig voran. Quartl 1 (2011). Leibniz-Rechenzentrum erhält Deutschen Rechenzentrumspreis Quartl 1 (2011). Das LRZ in Kürze. Akademie Aktuell 2 (2012), 74. Inauguration Ceremony of LRZ Extension. inside 10/1 (2012). LRZ awarded German Data Centre Prize. inside 10/1 (2012). SuperMuC, Europe s fastest Supercomputer, inaugurated at the 50th Anniversary of LRZ. inside 10/1 (2012). Mit SuperMuC in die nächsten 50 Jahre. Quartl 2 (2011). Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) am Leibniz-Rechenzentrum eröfnet. Quartl 3 (2011). In der Champions League der Großrechner. Akademie Aktuell 4 (2012), 6 7. Reiser H., An jedem ort, zu jeder Zeit: Mobilität im Netz. Akademie Aktuell 3 (2012), MWN, DFN, GÉANT München weltweit vernetzt. Akademie Aktuell 2 (2012), Richter C. u. T. Schaaf, An approach to consolidate and optimize monitoring solutions. In: 7th IFIP/IEEE International Workshop on Business-driven IT Management (BDIM 2012), Hawaii, usa, May SchuBert G., C. Anthes, D. Kranzlmüller u. F. Petzold, From Physical to Virtual: Real-time Immersive Visualisations from an Architect s working Model. In:

314 314 Jahresberichte Proceedings of 12th International Conference on Construction Applications of Virtual Reality 12/1 (2012), Wagner S., A. Bode, H. Satzger u. M. Brehm, High Performance Computing in Science and Engineering. Garching, Germany S. WeinBerg V., Data-parallel programming with Intel Array Building Blocks (ArBB) PRACE Whitepaper, November Kommission für Tieftemperaturforschung Walther-Meißner-Institut (WMI) Das Walther-Meißner-Institut (WMI) kann auf ein sehr fruchtbares und erfolgreiches Jahr 2012 zurückblicken. Es konnte seine Zielsetzungen in Forschung und Lehre voll umsetzen und seine internationale Spitzenstellung auf verschiedenen Gebieten der Tieftemperaturphysik behaupten. Die erfolgreiche Forschungsarbeit des WMI spiegelt sich in zahlreichen wichtigen Veröfentlichungen in renommierten Zeitschriften, vielen eingeladenen Vorträgen auf nationalen und internationalen Tagungen, Kolloquiums- und Seminarvorträgen an anderen Forschungseinrichtungen sowie Auszeichnungen und Preisen wider. Die enge Zusammenarbeit mit führenden Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt konnte weiter ausgebaut werden. Ferner konnte das WMI durch die Durchführung von nationalen und internationalen Trefen und Konferenzen seine internationale Sichtbarkeit weiter verbessern. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten am WMI können nur durch ständige Einwerbung von zusätzlichen Drittmittel aufrechterhalten werden. Im Jahr 2012 hat das Drittmittelvolumen des WMI den für ein Grundlagenforschungsinstitut sehr hohen Wert von etwa 40 Prozent des Vollkostenbudgets erreicht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des WMI sind an mehreren langfristigen koordinierten Forschungsprogrammen beteiligt, oft in sehr exponierter Rolle als Projektleiter oder Sprecher. Im Jahr 2012 konnten schon bestehende, sehr wichtige Vorhaben erfolgreich verlängert und neue hinzu gewonnen werden. So wurde der Antrag für die 2. Förderperiode des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM) im Januar 2012 erfolgreich begutachtet. Die Bewilligung der 2. Förderperiode (11/ /2017) wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Wissenschaftsrat am 15. Juni 2012 bekanntgegeben. Das WMI stellt mit Rudolf Gross den Koordinator eines der fünf Forschungsbereiche von NIM. Mit dem Eu-Projekt Quantum Propagating Microwaves in Strongly Coupled Environments PRoMISCE, das im Rahmen der FET-open Initiative des 7. Rahmenprogramms gefördert wird, konnte das WMI ein neues Projekt einwerben. In diesem Projekt wird mit mehreren eu-

315 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 315 ropäischen Partnern die Dynamik von Mikrowellenphotonen in Quantenschaltkreisen studiert mit dem Ziel, optische Quantenrechner auf der Basis von supraleitenden Schaltkreisen zu realisieren. Zahlreiche andere koordinierte Projekte wie der Sonderforschungsbereich 631 Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Materialaspekte (Sprecher: R. Gross, WMI), der überregionale Sonderforschungsbereich TRR 80 Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalität, die Marie Curie Initial Training Netzwerke der Europäischen union zu den Themen Circuit and Cavity Quantum Electro-Dynamics und Cavity-Conined Luminophores for Advanced Photonic Materials sowie die Projekte in den DFG-Schwerpunktprogrammen 1285 Halbleiter-Spinelektronik, 1458 Hochtemperatursupraleitung in Eisenpniktiden (Stellv. Sprecher: R. Hackl, WMI) und 1538 Spin-Kaloritronik wurden erfolgreich weitergeführt. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich bei mehr als 70 auf einem sehr hohen Stand eingependelt. Darunter waren auch 2012 wieder 10 Studenten, die ihre dreimonatige Bachelor-Arbeit am Institut durchgeführt haben. Von den mehr als 20 Doktoranden des WMI haben 2012 fünf ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen. Ebenso konnten 18 Diplom- und Masterarbeiten abgeschlossen werden. Die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist ein Hauptanliegen des WMI. In diesem Zusammenhang freuen wir uns besonders, dass auch im Jahr 2012 mehrere Mitarbeiter Auszeichnungen und Preise erhalten haben. Dr. Hans Huebl erhielt den Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für seine bahnbrechenden Arbeiten zu festkörperbasierten Quantensystemen, Mathias Weiler erhielt einen Preis der Dimitris N. Chorafas Foundation in Anerkennung seiner herausragenden Doktorarbeit zum Thema Magnon-Phonon Interactions in Ferromagnetic Thin Films. Er erhielt ferner ein Postdoktoranden-Stipendium des DAAD zur Finanzierung eines zweijährigen Forschungsaufenthalts am National Institute of Standards and Technology in Boulder, usa. Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten sind notwendig, für den wissenschaftlichen Betrieb aber leider störend. Das WMI ist deshalb erleichtert darüber, dass die über ein Jahr andauernden Arbeiten zur Erfüllung der derzeit gültigen Brandschutzvorschriften im oktober 2012 abgeschlossen werden konnten. Wir danken dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst für die Bereitstellung der dafür notwendigen erheblichen Mittel. Durch die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln konnte auch im Jahr 2012 die apparative Infrastruktur des WMI erneuert und ergänzt werden. So konnte ein neuer Vektormagnet im Rahmen des Schwerpunktprogramms SPP 1538 beschaft werden und mit unterstützung des Exzellenzclusters NIM und des SFB 631 zwei neue Tieftemperaturapparaturen für untersuchungen an festkörperbasierten Quantensystemen konzipiert werden, deren Aubau weitgehend abgeschlossen ist.

316 316 Jahresberichte Die Forschungsaktivitäten des WMI sind in den folgenden Kurzberichten zusammengefasst. Weitere Informationen kann man im Internet unter inden. A: Grundlagenforschung Supraleitung Supraleitung in der Nachbarschaft anderer elektronisch geordneter Phasen Supraleitung ist eines der faszinierendsten ordnungsphänomene in Festkörpern. Auf der einen Seite stehen die Ästhetik der theoretischen Beschreibung durch Bardeen, Cooper und Schriefer, zahlreiche Anwendungen und die Entdeckung immer wieder neuer Materialien mit völlig unerwarteten Eigenschaften, auf der anderen Seite stehen die bisher unüberwindlichen Herausforderungen, neue Supraleiter vorherzusagen oder Sprungtemperaturen im Bereich oberhalb von 100 K adäquat zu erklären. Auch die sehr materialnahe Theorie von Eliashberg war letztlich nur bei konventionellen Supraleitern mit Elektron- Phonon-Kopplung in vollem umfang erfolgreich. Es ist also nicht überraschend, dass untersuchungen zur Erforschung der Grundlagen der Supraleitung breit angelegt werden müssen. Das betrift insbesondere Supraleitung in der umgebung anderer geordneter Phasen, wie sie in organischen Metallen, in Systemen schwerer Fermionen, in den 2008 entdeckten Verbindungen auf Eisenbasis oder in den Kupraten auftritt. Letztere weisen die nach wie vor höchsten übergangstemperaturen auf. Auf der anderen Seite stellen sich die Eisensysteme mehr und mehr als ein Labor zur untersuchung unkonventioneller Elektron- Elektron-Wechselwirkungen heraus, weil man die elektronischen Eigenschaften durch Substitution oder Dotierung gezielt manipulieren kann. Man kann nicht nur Magnetismus und Supraleitung an- und abschalten, sondern auch die von der Topologie der Fermi-Flächen abhängigen Wechselwirkungen beeinlussen. So kann man die Stärke verschiedener Wechselwirkungen und deren orientierung in der Elementarzelle einstellen und untersuchen. Die Veränderungen der elektronischen Eigenschaften in den Eisenverbindungen haben wir mit Lichtstreuexperimenten untersucht. Der Vergleich mit den Resultaten in den Kupraten und den Tritelluriden hat dabei zu neuen Einsichten geführt. Fermiologie und Supraleitung in Eisenverbindungen In den letzten Jahren wurden systematische Arbeiten an verschiedenen eisenbasierten Verbindungen durchgeführt, die sich im We-

317 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 317 sentlichen durch die Topologie ihrer Fermi-Flächen unterscheiden. Am WMI wurde die Serie Ba 1-x K x Fe 2 As 2, Ba(Fe 1-x Co x ) 2 As 2 und Rb 2 Fe 4 Se 5 untersucht, die der Raman-Gruppe im Rahmen von Kooperationen mit den universitäten in Nanjing (China), Stanford (usa) und Augsburg zur Verfügung gestellt wurden. Alle drei Materialklassen haben geometrisch ähnliche Fermi-Flächen, unterscheiden sich aber in der Anzahl der Elektronen pro Elementarzelle. Dadurch ändert sich der relative Durchmesser der elektron- und lochartigen Fermi-Flächen. Ein spezieller Fall ist die geometrische übereinstimmung der Fermi-Flächen, die bei Ba 1-x K x Fe 2 As 2 näherungsweise vorliegt. Interessanterweise tritt hier die höchste Sprungtemperatur zur Supraleitung der gesamten Verbindungsklasse auf, sodass die Vermutung naheliegt, dass die ursache der Supraleitung mit der Form der Fermi-Flächen zu tun hat. Die Entwicklung der elektronischen Eigenschaften, speziell des Suprazustandes, kann man mit Lichtstreuexperimenten nachverfolgen. Es zeigt sich, dass es im Gegensatz zu konventionellen Supraleitern wie Blei oder Niob mehrere Kanäle gibt, in denen Cooper-Paarung möglich ist und dass je nach Verbindung die eine oder die andere Möglichkeit realisiert wird. In Ba 1-x K x Fe 2 As 2 hat der Suprazustand die volle Gittersymmetrie, der etwas schwächere subdominante Kanal hat d-wellen-symmetrie und hinterlässt Spuren, die sich in den Spektren nachweisen lassen: Innerhalb der Energielücke beobachtet man schmalbandige Linien, deren ursache der von Exzitonen in Halbleitern ähnelt. Die Entwicklung dieser Exzitonen und der Energielücken mit der Fermi-Flächen-Topologie belegt die Hypothese, dass die Kopplung im Wesentlichen durch Wechselwirkung von Elektronen auf verschiedenen Bändern zustande kommt. Aufgrund der geometrischen Ähnlichkeiten der Fermi-Flächen ist die magnetische Polarisierbarkeit erhöht und kann zur Elektronenpaarung führen. Die Experimente sind ein deutlicher, wenn auch indirekter Hinweis darauf, dass die Paarung in den Eisenverbindungen von der in konventionellen Supraleitern verschieden ist und nicht von der Gitterverzerrung, sondern von Spin- Fluktuationen kommt. Fermiologie in Hochtemperatur-Supraleitern Der Zusammenhang zwischen Supraleitung und konkurrierenden ordnungsphänomenen ist eine der zentralen Fragestellungen im Bereich der Hochtemperatur-Supraleitung. Für die supraleitende Phase elektronendotierter Kuprate ist bekannt, dass sich diese in unmittelbarer Nachbarschaft zum Antiferromagnetismus ausbildet. Jedoch wird die Möglichkeit der Koexistenz beider Zustände und deren umfang kontrovers diskutiert. Kürzlich an dem elektronendotierten Supraleiter Nd 2-x Ce x Cuo 4 (NCCo) durchgeführte Hochfeld-Magnetotransportexperimente haben sich als extrem hilfreich zur Erforschung fundamen-

318 318 Jahresberichte taler Eigenschaften des elektronischen Systems in diesem Material erwiesen. Insbesondere haben magnetische Quantenoszillationen im Zwischenschichtwiderstand die Existenz eines schwachen überstrukturpotentials bis tief in die supraleitende Region des Phasendiagrams nachweisen können. um zu überprüfen, ob dieser eng mit einer Symmetriebrechung verknüpfte Zustand magnetischen ursprungs ist, wurden Studien zur untersuchung der Abhängigkeit der magnetischen Quantenoszillationen in optimal dotierten NCCo-Kristallen von der Magnetfeldorientierung durchgeführt. Dies geschah in hohen gepulsten Magnetfeldern von bis zu 70 T am Hochfeldlabor (HLD) in Dresden. Dank der hohen Feldstärke, einer außerordentlichen Probenqualität und eines optimierten Messaubaus mit geringem Rauschen konnte der Winkelbereich, in dem oszillationen beobachtet wurden, signiikant erweitert werden. Als Resultat fanden sich überzeugende Hinweise auf einen verschwindend kleinen Efekt der Zeeman- Aufspaltung im Energiespektrum der Leitungselektronen. Aktuellen theoretischen Arbeiten zu Folge lässt dieses Ergebnis auf einen antiferromagnetischen Grundzustand des Elektronensystems schließen, gleichbedeutend mit der Koexistenz von Antiferromagnetismus und Supraleitung in der untersuchten Kupratverbindung. Gap-Reduktion in Supraleitern: analytische Resultate der Ginzburg-Landau-Theorie Dieses Projekt ist dem Studium von Supraleitern gewidmet, welche zwei Formen von Grenzlächen mit dem Vakuum bilden: (i) der supraleitende Halbraum und (ii) die supraleitende Platte der Dicke d. Wird ein externes Magnetfeld parallel zur oberläche des Supraleiters angelegt, so wird es auf der supraleitenden Seite von der oberläche weg abfallen und zwar auf der Längenskala λ L der sog. London-Eindringtiefe. In Zusammenarbeit mit Robert Doll am WMI wurden analytische Lösungen der linearisierten Ginzburg-Landau-Gleichungen gefunden, welche die ortsabhängigkeit des supraleitenden ordnungsparameters in Gegenwart äußerer Magnetfelder für den Fall beschreiben, dass der Supraleiter nicht zu stark aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Die Resultate dieser Arbeit sollen Anfang 2013 in eine Veröfentlichung beim Journal of Low Temperature Physics münden, welche Robert Doll aus Anlass seines 90. Geburtstags am 16. Januar 2013 gewidmet sein wird. Response und kollektive Anregungen in Zweiband-Supraleitern Im Rahmen einer Diplomarbeit haben wir uns mit allgemeinen Eigenschaften von Zwei-Band-(Multi-Gap-)Supraleitern beschäftigt. Spezielles Interesse galt hierbei der Existenz, der Dispersion und den all-

319 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 319 gemeinen Eigenschaften einer neuen massiven kollektiven Mode des supraleitenden ordnungsparameters (der sog. Leggett-Mode), welche als Konsequenz der Inter-Band-Paarwechselwirkung auftritt. Das subtile Wechselspiel zwischen dem Nambu-Goldstone-Boson (Eichmode) und der Leggett-Mode wurde eingehend untersucht in Hinblick auf (i) die Gültigkeit des Ladungs-Erhaltungssatzes und (ii) auf die Partizipation am sog. Anderson-Higgs-Mechanismus (d.h. die Verschiebung der Eichmode zur Plasmafrequenz des Kondensats). Es wurden alle relevanten Responsefunktionen des Zweiband-Supraleiters (Spinsuszeptibilität, speziische Wärmekapazität, London-Eindringtiefe, elektromagnetischer Response und elektronischer Raman-Response) untersucht. Mögliche Anwendungen der Theorie schließen Mehr- Band-Systeme wie Kuprate, MgB 2, Pniktide und nicht-zentrosymmetrische Supraleiter ein. Niederdimensionale Verbindungen Magnetotransport in organischen Metallen Dimensionsübergänge und ihr Einluss auf den elektrischen Transport und die elektronischen Zustände sind ein langbekanntes, aber immer noch heftig diskutiertes Thema im Bereich von hochanisotropen korrelierten Leitern wie organischen Metallen, Hochtemperatur- Supraleitern, Heterostrukturen und Interkalationsverbindungen. Trotz zahlreicher Vorhersagen, dass der kohärente Transport senkrecht zu den Schichten durch Streuung an Verunreinigungen, durch hohe Temperaturen und Magnetfelder zusammenbricht, konnte bisher kein überzeugender experimenteller Nachweis dafür geführt werden. In letzter Zeit wurden sogar experimentelle Arbeiten beschrieben, die belegen, dass die Zwischenschichtkohärenz noch bei Streuraten und Temperaturen erhalten ist, deren Energieskala viel höher ist als die Zwischenschicht-Transferenergie. um zu untersuchen, ob ein Magnetfeld einen Dimensionsübergang bewirken kann, haben wir den Zwischenschicht-Magnetowiderstand des organischen Leiters α-(bedt-ttf) 2 KHg(SCN) 4 untersucht. Diese Verbindung zeigt eine ausgeprägte Anisotropie. Das Verhalten des (semi-)klassischen Magnetowiderstands weist eine deutliche Abweichung der Ladungsträgerdynamik auf, wenn deren Zyklotronfrequenz größer als die Zwischenschicht-Hüpfrate wird. Im Besonderen wurde gefunden, dass sich die Transport-Relaxationszeit in diesen massiven Verbindungen verhält wie in zweidimensionalen Verbindungen. Darüber hinaus legt die Feldabhängigkeit der oszillationsamplitude von Quantenoszillationen im elektrischen Widerstand eine qualitative Änderung der Form der Landau-Zylinder in hohen Magnetfeldern nahe, wenn der Abstand der Landau-Niveaus größer wird als die durch

320 320 Jahresberichte Streuung und Zwischenschichthüpfen bedingte Verbreiterung. unsere Ergebnisse zeigen somit einen eindeutigen Hinweis auf einen magnetfeldinduzierten Dimensionsübergang und geben wertvolle Informationen über die Streuprozesse in diesem Material. Graphitoxid In einer Zusammenarbeit mit P. Feicht, J. Breu, universität Bayreuth, und I. Dékány, T. Szabo, universität Szeged, wurden Forschungsarbeiten zu Graphitoxid durchgeführt. Graphitoxid indet derzeit besonderes Interesse, weil kolloidale Lösungen des Graphitoxids einen einfachen Zugang zu isolierten Graphen-Schichten erlauben könnten. Die ursache für die leichte Dispergierbarkeit des Graphitoxids und die hohe Stabilität der kolloidalen Lösungen ist bis heute nicht klar. Sie hängt vermutlich eng zusammen mit der relativ hohen Azidität des Graphitoxids und der bei ph 8 10 durch Deprotonierung erzeugten negativen Schichtladung, die in der Größenordnung der Schichtladung von leicht dispergierbaren Schichtsilikaten liegt. Weder die an der Prismenläche der Graphitschichten vorliegenden Säuregruppen noch die Azidität der Alkoholfunktionen soweit sie aus molekularen Modellsystemen abschätzbar ist reichen zur Erklärung der negativen überschussladung der Graphitoxidschichten aus. Nur durch die Einbindung deprotonierter oh-funktionen in ein Netzwerk von Wasserstobrückenbindungen ist eine deutliche Erhöhung der Azidität erreichbar. Eigene NMR-Messungen stützen die Ausbildung eines derartigen Netzwerks. Eine weitere Bestätigung könnte durch geplante Simulationsrechnungen erzielt werden. Ladungsdichtewellen und Fluktuationen in Tritelluriden Fluktuationen gibt es nicht nur im Spin-, sondern auch im Ladungskanal. Dabei versucht das System durch eine regelmäßige Modulation der Elektronendichte, Energie zu gewinnen. Der Energiegewinn reicht aber manchmal nicht aus, um eine Phasenumwandlung auszulösen. Vielmehr gibt es nur lokale Verzerrungen, die nach einer charakteristischen Zeit wieder verschwinden. Neben den Spin-Fluktuationen haben auch die Ladungsordnungs-Fluktuationen das Potenzial, Supraleitung zu unterstützen. Deshalb sind Verbindungen wie die Tritelluride, bei denen Ladungsordnung oder Ladungsdichtewellen (CDW), deren Fluktuationen und Supraleitung auftreten, als Modellsysteme von großer Bedeutung. In der Raman-Gruppe werden Tritelluride seit einigen Jahren in Kooperation mit der ETH Zürich und der Stanford university untersucht. Im letzten Jahr wurden vor allem die Fluktuationen oberhalb der CDW-übergangstemperatur und die Elektron-Phonon-Kopplung sowie deren Zusammenwirken bei der Ausbildung der

321 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 321 Ladungsdichtewelle untersucht. Hier zeigt sich, dass die Topologie der Fermi-Fläche nur eine untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr werden wesentliche Eigenschaften der Ladungsdichtewelle durch die in diesen Systemen stark fokussierte Elektron-Phonon-Kopplung bestimmt. Insbesondere gelang es, einen mikroskopischen Mechanismus für die anisotrope Kopplung zu inden. Kohlenstofnanoröhrchen Fullerene fußballförmige C 60 -Moleküle und Kohlenstofnanoröhrchen aufgerollte Graphenschichten werden in zunehmendem Maß funktionalisiert. Das bedeutet, dass die Materialien entweder gefüllt oder dass an der Außenseite funktionale Gruppen angehängt werden. Die Erfolgskontrolle ist allerdings schwierig. Hier erweist sich die Raman-Spektroskopie ein weiteres Mal als nützlich. Insbesondere im Vergleich mit Infrarotspektren zeigt sich, welche Moleküle in welcher Form in Nanoröhrchen eingeschlossen wurden und welche Substanzen mit der äußeren oberläche reagiert haben. In Zusammenarbeit mit der ungarischen Akademie der Wissenschaften konnte der Einschluss und die Polymerisierung von Coronen-Molekülen in einwandigen Kohlenstofnanoröhrchen nachgewiesen werden. Magnetismus und Spinelektronik Ferromagnetische oxidische Isolatoren Yttrium-Eisen-Granat (Y 3 Fe 5 o 12, abgekürzt YIG) ist ein synthetisches ferrimagnetisches oxid mit einer hohen Curie-Temperatur von etwa 825 C. YIG ist einer der seltenen Stofe, die bei Zimmertemperatur elektrisch isolierend, aber magnetisch geordnet sind. Damit ist dieser magnetische Isolator ideal geeignet für die untersuchung der zurzeit international viel beachteten, so genannten reinen Spin-Ströme. Ein reiner Spin-Strom liegt vor, wenn Drehimpuls (Spin) transportiert wird, ohne dass gleichzeitig elektrischer Ladungstransport stattindet. Mittels Lasermolekularstrahl-Epitaxie wurden am WMI erfolgreich dünne YIG-Schichten auf Gd 3 Ga 5 o 12 (GGG)- und Y 3 Al 5 o 12 (YAG)-Substraten in hoher einkristalliner Qualität abgeschieden. Der Einluss der Prozessparameter auf ihre strukturellen und magnetischen Eigenschaften wurde ausführlich mittels Röntgendifraktometrie und SQuID-Magnetometrie untersucht sowie die optimalen Wachstumsparameter bestimmt. Schließlich wurden Pt/YIG-Doppellagen mit verschiedenen Dickenverhältnissen hergestellt, anhand derer Spin-Strom-Transport und spin-kalorische Phänomene sowohl am WMI wie auch im Rahmen von internationalen Kollaborationen untersucht werden. Diese Forschungsarbeiten werden von der Deutschen

322 322 Jahresberichte Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1538 Spin Caloric Transport seit 2011 gefördert und haben zu interessanten neuen Erkenntnissen geführt. So konnten wir einerseits zeigen, dass sich in YIG/Pt-Heterostrukturen durch lokale Erwärmung aufgrund des Spin-Seebeck-Efekts recht einfach reine Spinströme mit kontrollierbarer Spin-orientierung erzeugen lassen. Damit bilden YIG/ Pt-Strukturen eine ideale Plattform für spin-kalorische Experimente. Andererseits zeigen die YIG/Pt-Doppellagen einen neuartigen Magnetwiderstandsefekt, der auf dem magnetfeldabhängigen Kurzschließen von Spinströmen beruht und gleichzeitig am WMI und in der Gruppe von E. Saitoh in Japan experimentell beobachtet wurde. Dieser sog. Spin-Hall-Magnetwiderstand wird derzeit intensiv untersucht. Schließlich konnten wir anhand von magnetischen Röntgenzirkulardichroismus-Messungen nachweisen, dass in Pt/YIG (im Gegensatz etwa zu Pt/Fe) keine induzierte Magnetisierung im Pt-Metall auftritt. Dies ist für die Beurteilung der Ergebnisse aus Spinstrom-Experimenten in Pt/YIG-Systemen von sehr großer Bedeutung und wurde in der Literatur bisher kontrovers diskutiert. Magnetische Hybridsysteme Der ferromagnetische Isolator Yttrium-Eisen-Granat zeichnet sich des Weiteren durch eine extrem kleine Dämpfung der Magnetisierungsdynamik aus. Das bedeutet, dass hochfrequente Magnetisierungs- Anregungen in YIG nur sehr langsam abklingen. Damit ist YIG ideal für Grundlagenforschungsexperimente im Bereich der so genannten starken Kopplung zwischen magnetischen Systemen und Mikrowellenresonatoren geeignet. Dabei übersteigt die Kopplung zwischen dem Mikrowellenresonator und dem magnetischen System die Verlustraten in beiden Einzelsystemen, so dass der Mikrowellenresonator und das magnetische System kohärente Anregungen austauschen können. Die Gruppe am WMI konnte nun starke Kopplung zwischen supraleitenden Niob-Mikrowellenresonatoren und Yttrium-Eisen- Granat bei Temperaturen von ca. 100 Millikelvin nachweisen. Damit eröfnen sich ganz neue Möglichkeiten zur Speicherung von Mikrowellen-Quantenzuständen bzw. für das Studium von magnetischen Anregungen im Einzel-Quantenlimes. Magnetoelektrische Efekte in multiferroischen Hybridstrukturen Die Kopplung zwischen verschiedenen Funktionalitäten in multifunktionalen Materialsystemen ermöglicht die untersuchung neuer physikalischer Phänomene und die Realisierung neuartiger Steuerungsmöglichkeiten in bestehenden elektronischen Bauelementen. Die Wechselwirkung von magnetischen und dielektrischen Freiheits-

323 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 323 graden in so genannten magnetoelektrischen Materialien ist hierbei von besonderem Interesse, da sie die Möglichkeit bietet, den magnetischen Zustand über lokale elektrische Felder zu manipulieren. Eine solche magnetoelektrische Wechselwirkung ist besonders stark und robust in multiferroischen Hybridstrukturen, die aus ferromagnetischen und ferroelektrischen Schichten aufgebaut sind. Durch die elastische Kopplung dieser Schichten kann eine starke Manipulation der Magnetisierung des ferromagnetischen Materialsystems bei Raumtemperatur erreicht werden. Zur untersuchung dieser Efekte wurden am WMI erfolgreich epitaktische, ferromagnetische Fe 3 o 4 - und Sr 2 CrReo 6 - Dünnschichten mittels Lasermolekularstrahl-Epitaxie auf ferroelektrische BaTio 3 Substraten abgeschieden. Fe 3 o 4 und Sr 2 CrReo 6 besitzen sowohl eine hohe Curie-Temperatur von bis zu 1125 C als auch eine starke Änderung der elastischen Dehnung als Funktion des angelegten Magnetfeldes und sind somit ideale Kandidaten für die untersuchung magnetoelektrischer Efekte in multiferroischen Hybridstrukturen. Zusätzlich wurden polykristalline Ni und FeCo Dünnschichten mittels physikalischer Gasphasendeposition wiederum auf BaTio 3 hergestellt. An diesen Hybridstrukturen konnte eine starke Änderung der Magnetisierung sowohl als Funktion des angelegten elektrischen Feldes als auch als Funktion der Temperatur des BaTio 3 Substrates realisiert werden. Basierend auf molekulardynamischen Simulationen konnten die beobachteten Phänomene theoretisch beschrieben werden. Dies bereitet die Grundlage für die Vorhersage magnetoelektrischer Efekte in neuartigen, zukünftigen multiferroischen Hybridstrukturen. Quantenexperimente an elektromechanischen Systemen Hybride Systeme bestehend aus mikro- oder nanomechanischen oszillatoren und Resonatoren aller Art sind von zentralem Interesse im Bereich der untersuchung makroskopischer Quantenzustände, da es mit ihnen möglich ist, den mechanischen oszillator in den quantenmechanischen Grundzustand abzukühlen und so Experimente zur Quantenmechanik im wörtlichen Sinne durchzuführen. Derzeit untersuchen wir am Walther-Meißner-Institut ein Hybrid-System, das aus einem supraleitenden Niob-Mikrowellenresonator und einem nanomechanischen Schwinger besteht, der in Sandwich-Bauweise aus einer hochverspannten Siliziumnitrid- und einer Niob-Schicht zusammengesetzt ist. Experimente bei Millikelvin Temperaturen in einem 3 He/ 4 He Mischungskryostaten zeigen, dass eine hohe mechanische Resonanzfrequenz von 1,5 MHz bei einer extrem schmalen Linienbreite im Bereich von wenigen Hertz realisiert werden konnte. Dies, in Kombination mit der hohen Güte des Mikrowellenresonators erlaubt die untersuchung von Interferenzefekten (elektromechanisch indu-

324 324 Jahresberichte zierte Transparenz) analog zu der aus der Quantenoptik bekannten elektromagnetisch induzierten Transparenz. Hierdurch lässt sich die Kopplungsstärke zwischen dem nanomechanischen Balken und dem Mikrowellenresonator bestimmen. Zusätzlich lässt sich das Auftreten dieser Transparenz auch als extrem schmalbandiger und dynamisch schaltbarer Mikrowellenilter verstehen, der sich hervorragend für die Signalverarbeitung auch auf dem Ein-Photonenniveau eignet. Des Weiteren lässt sich dieses Transparenzphänomen dazu nutzen, Mikrowellensignale um Millisekunden zu verzögern, ein Efekt der ebenfalls für die Mikrowellensignalverarbeitung von Relevanz ist. B: Anwendungsorientierte Forschung Supraleitende Bauelemente und Schaltkreise für Quanteninformationssysteme Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 631 Festkörperbasierte Quanteninformationssysteme: Physikalische Konzepte und Materialaspekte und des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich konnten wir im Jahr 2012 mit Hilfe von parametrischen Josephson-Verstärkern, die im Rahmen einer Kooperation mit der Firma NEC in Japan hergestellt wurden, und Mikrowellen-Strahlteilern verschränkte propagierende Mikrowellensignale generieren. Die verschränkten Quanten-Mikrowellensignale breiten sich dabei in räumlich getrennten Leitungen aus, die Verschränkung konnten wir mit unserem höchst empindlichen Messaubau, bestehend aus zwei Verstärkerketten im Mischkryostaten ( dual path Aubau) in Korrelationsexperimenten eindeutig nachweisen. Der erstmalige Nachweis von verschränkten propagierenden Mikrowellensignalen ist von grundlegender Bedeutung für die Realisierung von Quantenkommunikationssystemen im Mikrowellenbereich. Verschränkte Quanten-Mikrowellenzustände sind neben ihrer grundlagenphysikalischen Bedeutung insbesondere eine Grundvoraussetzung für die Realisierung von Quantenteleportation. Die starke Kopplung von quantenmechanischen Zwei-Zustandssystemen (Qubits) an harmonische oszillatoren erschließt das sehr junge Forschungsgebiet der so genannten Schaltkreis-Quantenelektrodynamik (circuit-qed) und damit eine ganze Vielzahl von faszinierenden Experimenten zum Wechselspiel zwischen Licht und Materie. An einem stark gekoppelten System, bestehend aus einem supraleitenden Fluss-Qubit und einem koplanaren Mikrowellen-Resonator, konnten Experimente zur untersuchung der Quantenkohärenz im Zeitbereich durchgeführt werden. In einem System, bestehend aus zwei koplanaren Resonatoren, die über ein Fluss-Qubit gekoppelt werden, konnten

325 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 325 wir ferner zeigen, dass durch die Steuerung des Qubit-Zustands die Kopplung zwischen den zwei Resonatoren kontrolliert werden kann. Ein derartiger Quanten-Schalter, der von uns bereits vor einigen Jahren in einer theoretischen Arbeit vorgeschlagen wurde, erlaubt den kontrollierten und kohärenten Transfer von Anregungen zwischen zwei Quantensystemen. Bei den künstlichen Atomen oder Qubits, die im Fokus unserer Arbeiten stehen, handelt es sich um Fluss-Qubits, bei denen Quanteninformation in Form von magnetischem Fluss kodiert ist. Im vergangenen Jahr haben wir unsere Arbeiten an Fluss-Qubits in einem gradiometrischen Design mit einer einstellbaren Tunnelkopplung fortgeführt und konnten das Design dieser Schaltkreise weiter optimieren. Im nächsten Schritt soll dieses neue Qubit-Design in circuit-qed Systeme eingebunden werden. Zur Realisierung von Experimenten mit propagierenden Quanten- Mikrowellen müssen Techniken und lineare optische Komponenten aus dem Bereich der Quantenoptik in den Mikrowellenbereich adaptiert werden. Eine wichtige Komponente sind Mikrowellenstrahlteiler. Sowohl im Hinblick auf die Realisierung von ultraschnellen Quanten- Gattern als auch für die untersuchung des Zusammenbruchs von thermischer Verschränkung zwischen zwei quantenmechanischen oszillatoren sind die Realisierung und ein präzises Verständnis möglichst starker Kopplung zwischen zwei Resonatoren unabdingbar. Wir haben die Kopplung zwischen zwei koplanaren Mikrowellen-Resonatoren im Detail untersucht und konnten dabei ein theoretisches Modell zur Beschreibung dieser Kopplung bestätigen. Wir konnten dabei auch geeignete Geometrien für Mikrowellenstrahlteiler identiizieren. Zur Steuerung der Kopplung zwischen zwei Resonatoren haben wir die Resonatoren mittels eines supraleitenden Quanteninterferometers verbunden und in ersten Experimenten die Kopplungseigenschaften untersucht. Des Weiteren haben wir Alternativen zu den bisher als Strahlteiler für propagierende Mikrowellensignale verwendeten Hybrid-Ringen untersucht. Hierbei lag ein Hauptaugenmerk auf sogenannten 90 Hybrid-Ringen. Quantensimulationen werden zurzeit als sehr vielversprechender Ansatz zur untersuchung von komplexen physikalischen Systemen betrachtet. Gekoppelte nichtlineare supraleitende Mikrowellenresonatoren stellen einen intensiv diskutierten Kandidaten für einen Quantensimulator dar. Hierzu haben wir erste Experimente an einer Kette von bis zu drei gekoppelten linearen Resonatoren in einer skalierbaren Anordnung durchgeführt. Die gewählte Geometrie kann nach Einführung von Nicht-Linearitäten in Form von Josephson-Kontakten auf längere Ketten erweitert werden.

326 326 Jahresberichte Halbleiter-Spintronik Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Schwerpunktprogramms 1285 Halbleiter-Spintronik werden seit April 2007 in mehreren Arbeitsgruppen bundesweit die theoretischen, experimentellen und materialtechnischen Grundlagen der Halbleiter-basierten Spinelektronik untersucht. Das WMI beteiligt sich an diesem Programm mit der untersuchung des II-VI-Halbleiters Zinkoxid im Rahmen eines eigenen Teilprojekts zum Thema Spin injection, spin transport and controllable ferromagnetism in transition metal-doped Zno. Der Fokus liegt dabei auf der Erforschung der Injektion von spin-polarisierten Ladungsträgern aus ferromagnetischen Elektroden, sowie des Spintransports innerhalb der Zno-Schicht. Nachdem 2010 in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Dr. Beschoten/Prof. Dr. Güntherodt (RWTH Aachen) erstmals die erfolgreiche elektrische Injektion spin-polarisierter Ladungsträger in Zno mit optischen Methoden nachgewiesen werden konnte, wurde 2011/2012 der spin-polarisierte elektrische Transport in gesamt-elektrischen Bauelementen untersucht. Wir nutzten dafür unsere langjährige Erfahrung mit der Herstellung oxidischer magnetischer Tunnelkontakte, um Dünnschicht-Multilagen aus Cobalt, Zno und Nickel abzuscheiden und daraus vertikale Mesastrukturen fotolithograisch zu strukturieren. Die Multilagen wachsen phasenrein und hochgeordnet, wie durch Röntgenbeugungsexperimente nachgewiesen werden konnte. Der Magnetwiderstand zeigt ein 2-Widerstandsniveau-Verhalten, wie es für Spinventile typisch ist. Die Abhängigkeit des Signals von der Temperatur und Dicke der Zno-Schicht wurde systematisch in zahlreichen Proben gemessen und im Rahmen eines Zwei-Spinkanal-Modells ausgewertet. Daraus konnten wir die Spindifusionslänge zu 10,8 nm und die Spinlebensdauer zu 2,6 ns bei einer Temperatur von 2 K bestimmen. Dies sind wichtige Größen, zu denen bisher keinerlei Daten aus elektrischen Messungen vorlagen. unsere Werte stimmen sehr gut mit den Ergebnissen der früheren optischen Messungen überein. Außerdem konnten wir zeigen, dass die ermittelte Spinrelaxationsrate für hohe Temperaturen der Dyakonov-Perel- und für tiefe Temperaturen der Dzyaloshinsky-Moriya-Theorie folgt.

327 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 327 C: Material- und Kryotechnik Einkristallzüchtung von Kupratsupraleitern, magnetischen Oxiden und Detektorkristallen für die Suche nach dunkler Materie Die Arbeitsgruppe Kristallzüchtung am WMI verfügt über eine seit vielen Jahren anerkannte Expertise im Bereich der Züchtung von oxiden aus der Hochtemperaturschmelzlösung. Schwerpunkt waren dabei seit vielen Jahren die Kupratsupraleiter. Diese werden auch heute noch von vielen internationalen Gruppen nachgefragt. Auf der lochdotierten Seite des Phasendiagrams sind dies Kupratkristalle wie REBa 2 Cu 3 o 7-x und dessen Derivate sowie von La 2-x Sr x Cuo 4, auf der elektrondotierten Seite die Verbindung Nd 2-x Ce x Cuo 4 an der zum ersten Mal an einem elektrondotierten Hochtemperatur-Supraleiter so genannte Shubnikov-de Haas oszillationen nachgewiesen werden konnten. Die Verfügbarkeit von solch hochwertigen Einkristallen auf dem Gebiet der Hochtemperatur-Supraleiter über den gesamten Bereich des Phasendiagrams stellt damit weltweit ein Alleinstellungsmerkmal dar. Insgesamt verfügt das WMI somit über einen qualitativ einzigartigen Probensatz über den gesamten Konzentrationsbereich der loch- und elektrondotierten Kupratsupraleiter. Diese nationalen und internationalen Kollaborationen führen mit größter Regelmäßigkeit zu Publikationen in international angesehenen Fachzeitschriften und somit zur Sichtbarkeit des WMI auf diesem Gebiet. Im Rahmen des Exzellenzclusters origin of the universe der Fakultät für Physik der Tu München beteiligt sich die Kristallzüchtungsgruppe des WMI seit einiger Zeit durch die Züchtung und Charakterisierung hochreiner Detektorkristalle aus CaWo 4 am CRESST (Cryogenic Rare Event Search with Superconducting Thermometers) Experiment zum Nachweis so genannter WIMP-Teilchen (Weakly Interacting Massive Particle). Durch die nunmehr gelungene Herstellung hochreiner Detektorkristalle und die enge Vernetzung von Herstellung und Charakterisierung ergeben sich neue experimentelle Möglichkeiten wie die Vergrößerung der Detektormasse, Verbesserung der Lichtausbeute und ähnliches.

328 328 Jahresberichte Tiefsttemperaturtechnologie Kühlmittelfreier 3 He/ 4 He-Mischkühler Kryostate mit 3 He/ 4 He-Mischkühlern werden in der Forschung in vielen Arbeitsgebieten eingesetzt. Der entscheidende Vorteil dieser Kühlmethode ist, dass der Kühlprozess kontinuierlich über beliebig lange Zeiträume aufrechterhalten werden kann. Da die Vorkühlung bei uns ebenfalls über einen geschlossenen Kühlkreislauf (Pulsrohrkühler) erfolgt, ist der Betrieb einfacher, zeitsparender und vor allem ökonomischer als die althergebrachte Kühlung mit lüssigem Helium. Da von weiter steigenden Preisen für Helium auszugehen ist, wird das neue Kühlverfahren nur noch attraktiver. Im Berichtszeitraum wurde der Mischkühl-Kreislauf mit einem weiteren Wärmetauscher ausgestattet, sodass nun eine Endtemperatur von 5.0 mk erreicht wird. Da die Messung dieser tiefen Temperaturen mit den sonst üblichen Widerstandsthermometern nicht mehr möglich ist, war der Einbau eines magnetischen Thermometers (CMN = Cer-Magnesium-Nitrat) erforderlich. An der Verbesserung dieses Thermometers wird noch weitergearbeitet werden. Die Zielsetzung dieser Verbesserungen ist, den sehr kleinen Energieeintrag in die Mischkammer des Kühlers zu messen, der von den akustischen Vibrationen des Pulsrohrkühlers ausgeht. Mischkühler für die Quanteninformationsverarbeitung Im Jahr 2012 konnten wichtige Fortschritte beim Aubau sowohl eines 3 He/ 4 He-Mischkryostaten mit 4 He-Vorkühlung als auch eines neuen trockenen Mischkühlers im Bereich des neuen WMI Quantum Science Laboratory erzielt werden. Dabei wurde der Mischkühler mit 4 He-Vorkühlung erfolgreich in Betrieb genommen, die erreichbare Endtemperatur und Kühlleistung wurden detailliert untersucht. Diese Anlage steht jetzt für die Durchführung von Experimenten an supraleitenden Quantensystemen zur Verfügung. Der trockene Mischkryostat stellt auf allen Temperaturstufen ausreichend Experimentierplatz zur Verfügung, um auch in Zukunft immer komplexer werdende Experimente an supraleitenden Quantensystemen im Mikrowellenbereich durchführen zu können. Der Kryostat wird voraussichtlich 2013 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.

329 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 329 Personalien Dr. Hans Huebl hat den Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung für seine bahnbrechenden Arbeiten zu festkörperbasierten Quantensystemen erhalten. Dipl.-Phys. Mathias Weiler wurde mit einem Preis der Dimitris N. Chorafas Foundation für seine herausragende Doktorarbeit zum Thema Magnon-Phonon Interactions in Ferromagnetic Thin Films ausgezeichnet. Er erhielt ferner ein Postdoktoranden-Stipendium des DAAD zur Finanzierung eines zweijährigen Forschungsaufenthalts am National Institute of Standards and Technology in Boulder, usa. Dr. habil. Andreas Erb wurde zum Honorarprofessor für Experimentalphysik an der universität Leipzig ernannt. Längere Aufenthalte am Walther-Meißner-Institut verbrachten: Profs. K. Kamarás, F. Simon, A. Zawadowski (Budapest, ungarn), Prof. J.J. Neumeier (u Montana, usa), Prof. E. Solano (Bilbao, Spanien), Prof. J. Poyato Ferrera (Sevilla, Spanien) und Prof. L.M. Kukreja (Indore, Indien). Die Zusammenarbeit mit Instituten der Russischen Akademie der Wissenschaften in Chernogolovka wurde mit Besuchen von Prof. V. Zverev, Dr. P. Grigoriev und Dr. o. Vyaselev fortgesetzt. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Alarcon-Suesca C. E., M. opel, D. A. TellezLandínez Téllez u. J. Roa-Rojas, Structural, magnetic and electric behavior of the new Ba 2 TiMoo 6 material. Physica B 407 (2012), Althammer M., E.-M. Karrer-Müller, S. T. B. Gönnenwein, M. opel u. R. Gross, Spin transport and spin dephasing in zinc oxide. Appl. Phys. Lett. 101 (2012), Baek S.-H., A. ErB, B. Büchner u. H.-I. Grafe, 139 La NMR investigation in underdoped La 1.93 Sr 0.07 Cuo 4. Phys. Rev. B 85 (2012), Ballester D., G. Romero, J. J. García-Ripoll, F. Deppe u. E. Solano, Quantum Simulation of the ultrastrong-coupling Dynamics in Circuit Quantum Electrodynamics. Phys. Rev. X 2 (2012), Bosma S., S. Weyeneth, R. Puzniak, A. ErB u. H. Keller, Vortex lock-in transition coinciding with the 3D to 2D crossover in YBa 2 Cu 3 o 7. Phys. Rev. B 86 (2012), Botka B., M. E. Füstös, G. Klupp, D. Kocsis, E. Székely, M. utczás, B. Simándi, Á. Botos, R. Hackl u. K. Kamarás, Low-temperature encapsulation of coronene in carbon nanotubes. Phys. Status Solidi B 249 (2012), Brandlmaier A., M. Brasse, S. Geprägs, M. Weiler, R. Gross u. S. T. B. Gönnenwein, Magneto-optical imaging of elastic strain-controlled magnetization reorientation. Eur. Phys. J. B 85 (2012), 124.

330 330 Jahresberichte van Bürck u., F. E. Wagner u. A. Lerf, Mössbauer studies of subfossil oak. Hyperine Interact. 208 (2012), 105. Dreher L., M. Weiler, M. Pernpeintner, H. HüBl, R. Gross, M. S. Brandt u. S. T. B. Gönnenwein, Surface acoustic wave-driven ferromagnetic resonance in nickel thin ilms: Theory and experiment. Phys. Rev. B 86 (2012), Einzel D., The Discovery of Fluxoid Quantization. In: 100 Years of Superconductivity. H. Rogalla u. P. H. Kes (Hg.), Boca Raton (2012), Geprägs S., M. opel, S. T. B. Gönnenwein u. R. Gross, Giant magnetoelastic efects in BaTio 3 -based extrinsic multiferroic hybrids. Phys. Rev. B 86 (2012), Gönnenwein S. T. B. u. G. E. W. Bauer, Spin caloritronics: Electron spins blow hot and cold. Nature Nanotechnology 7 (2012), Grigoriev P. D., M. V. Kartsovnik u. W. BiBeracher, Magnetic-ield-induced dimensional crossover in the organic metal α-(bedt-ttf) 2 KHg(SCN) 4. Phys. Rev. B 86 (2012), Gross R. u. A. Marx, Festkörperphysik. München Hoehne F., L. Dreher, J. Behrends, M. Fehr, H. HüBl, K. Lips, A. Schnegg, M. Suckert, M. Stutzmann u. M. S. Brandt, Lock-in detection for pulsed electrically detected magnetic resonance. Rev. Sci. Instr. 83 (2012), JacoBs T., S. o. Katterwe, H. Motzkau, A. Rydh, A. Maljuk, T. Helm, C. Putzke, E. Kampert, M. V. Kartsovnik u. V. M. Krasnov, Electron-tunneling measurements of low-t c single-layer Bi 2+x Sr 2-y Cuo 6+δ : Evidence for a scaling disparity between superconducting and pseudogap states. Phys. Rev. B 86 (2012), Kartsovnik M. V., W. BiBeracher, D. Andres, S. JakoB, M. Kunz, K. Neumaier, H. Müller u. N. D. Kushch, Magnetic ield efects on the charge-density-wave and superconducting states in pressurized α-(bedt-ttf) 2 KHg(SCN) 4. Physica B 407 (2012), Klam L., D. Manske u. D. Einzel, Kinetic Theory for Response and Transport in Non-centrosymmetric Superconductors. In: Non-Centrosymmetric Superconductors. E. Bauer u. M. Sigrist (Hg.). Lecture Notes in Physics 847 (2012), LeiB M., F. Deppe, A. Marx, R. Gross u. M. J. Hartmann, Networks of nonlinear superconducting transmission line resonators. New J. Phys. 14 (2012), Li Yuan, M. Le Tacon, M. Bakr, D. Terrade, D. Manske, R. Hackl, L. Ji, M. K. Chan, N. Barisic, X. Zhao, M. Greven u. B. Keimer, Feedback efect on highenergy magnetic luctuations in the model high-temperature superconductor HgBa 2 Cuo 4+δ observed by electronic Raman scattering. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), Menzel E. P., R. Di Candia, F. Deppe, P. Eder, L. Zhong, M. Ihmig, M. HäBerlein, A. Baust, E. Hoffmann, D. Ballester, K. Inomata, T. Yamamoto, Y. Nakamura, E. Solano, A. Marx u. R. Gross, Path Entanglement of Continuous-Variable Quantum Microwaves. Phys. Rev. Lett. 109 (2012), opel M., Spintronic oxides grown by laser-mbe. J. Phys. D: Appl. Phys. 45 (2012),

331 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 331 von Sivers M., C. Ciemniak, A. ErB, F. v. Feilitzsch, A. Gütlein, J.-C. Lanfranchi, J. Lepelmeier, A. Münster, W. Potzel, S. Roth, R. Strauss, u. Thalhammer, S. Wawoczny, M. Willers u. A. Zöller, Inluence of Annealing on the optical and Scintillation Properties of CaWo 4 Single Crystals. Optical Materials 34 (2012), uhlig K., Cryogen-free dilution refrigerator with separate 1 K cooling circuit. Adv. Cryo. Eng. 57B (2012), uhlig K., Cryogen-free dilution refrigerator with 1 K-stage. Cryocoolers 17 (2012), 471. uhlig K., Cryogen-free dilution refrigerators. J. Phys.: Conf. Ser. 400 (2012), Vyaselev o. M., M. V. Kartsovnik, N. D. Kushch u. E. B. YaguBskii, Staggered Spin order of Localized π-electrons in the Insulating State of the organic Conductor κ-(bets) 2 Mn(N(CN) 2 ) 3. JETP Letters 95 (2012), 565. Weiler M., M. Althammer, F. D. Czeschka, H. HüBl, M. S. Wagner, M. opel, I.-M. Imort, G. Reiss, A. Thomas, R. Gross u. S. T. B. Gönnenwein, Local charge and spin currents in magnetothermal landscapes. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), Weiler M., H. HüBl, F. S. Goerg, F.D. Czeschka, R. Gross u. S. T. B. Gönnenwein, Spin Pumping with Coherent Elastic Waves. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), Kommission für Erdmessung und Glaziologie Die Kommission für Erdmessung und Glaziologie (KEG) bearbeitet die Projekte Satellitengeodäsie und Gletscherforschung, die jeweils über das Akademienprogramm gefördert werden. Die Förderung der Projekte ist nach dem Ende des Jahres 2015 nicht weiter gesichert. Daher wird momentan an einem Konzept gearbeitet, diese wichtigen Langzeitprojekte auch nach 2015 zu gewährleisten. Ziel ist unter anderem die Gründung eines Akademieinstituts, in dem die erdwissenschaftlichen und geodätischen Aspekte der Forschungsarbeiten integral bearbeitet werden sollen. Dieses Konzept wurde im Rahmen der Strukturevaluierung der Akademie den Gutachtern vorgelegt. Satellitengeodäsie Die Arbeiten im Projekt Satellitengeodäsie begründen sich im Schwerpunkt auf der Forschung der früheren Bayerischen Kommission für die Internationale Erdmessung. Durch den Zusammenschluss der Projekte Gletscherforschung und Satellitengeodäsie hat sich mit geodätisch-glaziologischen Arbeiten eine zusätzliche Aufgabe ergeben. Die KEG, Abteilung Erdmessung, ist zugleich ein Teil des Centrums für Geodätische Erdsystemforschung (CGE), eines Verbundes mehrerer geodätischer Forschungseinrichtungen im Raum München.

332 332 Jahresberichte Partner im CGE sind das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI), die Abteilung Erdmessung der KEG, das Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie (IAPG) der Tu München und die Forschungseinrichtung Satellitengeodäsie (FESG; ebenso TuM). Analysezentrum des EUREF Permanent Network Die Subkommission EuREF ist Teil der International Association of Geodesy (IAG) mit der Aufgabe, ein europäisches terrestrisches Referenzsystem zu deinieren und zu unterhalten. Mit Hilfe der Satellitengeodäsie wird ein Netz von GNSS-Empfängern kontinuierlich beobachtet, die Daten werden durch Analysezentren ausgewertet. Diese Arbeiten als Analysezentrum des EuREF Permanent Network (EPN), die bereits 1996 aufgenommen wurden, konnten auch 2012 erfolgreich fortgesetzt werden. Neben einer hochgenauen Lösung basierend auf sehr präzisen Bahndaten der Satelliten (Final Products) wird auch eine schnelle Rapid-Lösung aubereitet. Diese Daten werden bereits 12 Stunden nach der letzten Beobachtung analysiert und basieren auf Bahndaten, die nicht das gleiche Genauigkeitspotential der so genannten Final Products erreichen. Für das Jahr 2013 wird erwartet, dass eine neue Version der Berner Software bereit steht, die für die Auswertung der GNSS-Daten genutzt wird. Die Koordinierung der Arbeitsgruppe Reprocessing von EuREF liegt weiterhin in den Händen der KEG. Die Ergebnisse der bereits 2011 abgeschlossenen Kampagne EPN-Repro1 wurden genutzt, um für das gesamte EPN einen neuen Koordinaten- und Geschwindigkeitssatz in seiner aktuellsten Realisierung zu bestimmen. Hierbei wurden auch Instrumentenwechsel ausführlich berücksichtigt, die zu Versätzen in den Zeitreihen führten. Die wiederholte Analyse aller Daten in einem einheitlichen Referenzsystem ist nach wie vor ein Ziel dieser Arbeitsgruppe. Allerdings ist man bei der Analyse regionaler Netze auf genaue Bahnen und Erdrotationsparameter angewiesen, die ebenfalls in einem globalen Reprocessing des Internationalen GNSS Service (IGS) bestimmt werden, aber noch nicht vorliegen. Geodätische Positionsbestimmung in den Alpen Im Sommer 2010 wurde eine Permanentstation am Schwarzkögele in einer Höhe von etwa 3100 Metern eingerichtet. Seither zeichnet die Station Beobachtungsdaten zuverlässig auf, und hochwertige Zeitreihen der Koordinatenänderungen konnten bestimmt werden. Im Sommer 2012 wurden an der Station Wartungsarbeiten durchgeführt und Einmessungen der Permanentstation vorgenommen. Mit der neuen

333 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 333 Firmware ist es nun auch möglich, die Satelliten des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo zu beobachten. Diese option wurde allerdings noch nicht aktiviert. Die Arbeitsgruppe untersucht die Nutzung kostengünstiger GNSS- Einfrequenzempfänger, die auch die Beobachtung der Trägerphase zulassen. Die Entwicklung eines Sensors mit GNSS-Empfänger, Stromversorgung und automatischer Datenaufzeichnung für ca. 500 bis 600 erlaubt den kostengünstigen Aubau von dichteren Sensornetzen in der umgebung einer GNSS-Referenzstation. Ziel ist die Installation von zwei oder drei Sensoren im Sommer 2013 auf dem Vernagtferner, die kontinuierlich lokale Deformationen von einigen Zentimetern pro Tag auf der Eisläche bestimmen könnten. Sollte das System erfolgreich sein, kann es auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, wie z.b. bei Deformationszonen, Vulkanen oder bei Hangrutschungen. Studien in Island Die Kommission unterhält in Island eine GNSS-Permanentstation, die neben GPS und GLoNASS auch die Signale des Europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beobachten kann. Daher beteiligt sich die Kommission mit dieser Station am Multi GNSS EXperiment (MGEX) des International GNSS Service (IGS). Die Daten werden im neuen RI- NEX3 Standard an die Datenzentren geliefert und Beobachtungen des Empfängers werden in Echtzeit über den Ntrip Caster des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) verfügbar gemacht. Im Dezember 2012 konnten nun auch erstmalig Signale der ersten vier Galileo IoV (In-orbit-Validation) Satelliten beobachtet werden. Die GNSS-Daten des ISGPS-Netzes in Island werden weiterhin gesammelt und durch die KEG ausgewertet, um Deformationen der Erdkruste abzuleiten. Die KEG ist an einem Forschungsantrag an das Comittee on Earth observing Satellites (CEoS) als einer von mehreren Partnern beteiligt. Grundlage für die Beteiligung sind die Erfahrungen der Kommission in der Analyse von GNSS-Daten. Zugleich wird mit diesem Antrag (bei Erfolg) auch die Nutzung von Interferometric Synthetic Aperture Radar (InSAR) weiter in den Vordergrund rücken können. Mit Hilfe dieses Fernerkundungsverfahrens ist es möglich, durch satellitengestützte Radaraufnahmen (SAR-Szenen) lächenhafte Deformationen über Land- und Eislächen in hoher räumlicher Aulösung zu bestimmen. Während eines Forschungsaufenthaltes im Juni 2012 an der Tu Delft beim Department für Geoscience and Remote Sensing wurden mit dem dort entwickelten Programmsystem DoRIS mehrere Datensätze bearbeitet, um Erfahrungen bei der Auswertung von SAR-Szenen zu gewinnen.

334 334 Jahresberichte Satellitengravimetrie Die 2011 begonnenen Arbeiten zur Nutzung der Satellitenmission GoCE zur globalen Vereinheitlichung bestehender (meist nationaler) vertikaler Referenzrahmen (Höhensystemvereinigung) wurden fortgesetzt. Die Arbeiten werden im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprogramms der Europäischen Raumfahrtagentur ESA (GoCE+) gefördert und planmäßig 2013 abgeschlossen. Die KEG führt verschiedene Simulationsstudien durch, die im Wesentlichen zeigen sollen, welche Vereinfachungen der Methodik bei der praktischen Nutzung der Satellitendaten im Rahmen der realistisch erzielbaren Genauigkeitsmaße von wenigen Zentimetern zulässig sind. Projektpartner innerhalb des ESA-Vertrages sind neben der Technischen universität München (Projektkoordinator) das deutsche Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), die universität Calgary, sowie das National oceanography Centre in Liverpool. In Zusammenarbeit mit der Norwegischen universität für Bio- und umweltwissenschaften (umb) wurden die 2010 begonnenen Arbeiten zur Validierung von GoCE durch Vergleich mit terrestrischen Daten weitergeführt. Das durch den norwegischen Forschungsrat (NFR) geförderte Projekt NovaGoCE läuft Ende 2012 aus. Eine Fortsetzung der gemeinsamen Arbeiten im Bereich Schwerefeld wurde beim NFR 2012 beantragt. Im Bereich der regionalen Modellierung wurde innerhalb der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) eine Studiengruppe eingerichtet, die sich mit dem Vergleich verschiedener mathematischer Ansätze beschäftigt. Diese Gruppe wird vom Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut (DGFI) unter Mithilfe der KEG koordiniert. In diesem Rahmen wurde vom 23. bis 24. Februar 2012 an der BAdW ein Workshop mit 31 Teilnehmern aus sechs Ländern veranstaltet. Terrestrische Gravimetrie Die 2010 begonnene Zeitreihe von Schweremessungen am Vernagtferner wurde auch 2012 fortgeführt. Erste Auswertungen zeigen, dass die durch die Massenänderungen verursachten Schwereänderungen nachweisbar sind und innerhalb der zu erwartenden Genauigkeit von einigen 10er mikrogal mit den beobachteten Geometrieänderungen übereinstimmen. Die Zeitreihe beruht auf Relativmessungen (Schwerediferenz bzgl. eines frei gewählten Referenzpunktes), welche 2013 durch Schafung eines absoluten Schwerebezuges besser verankert werden sollen. Hierfür ist geplant, ein Absolutgravimeter des BKG einzusetzen. Eine Erkundung geeigneter Punkte wurde im Sommer 2012 gemeinsam durch KEG und BKG durchgeführt. Es ist geplant, die Ab-

335 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 335 solutmessungen in geeigneten Zeitabständen (ca. 5 bis 10 Jahre) zu wiederholen. Im Herbst 2012 konnte ein neues Relativgravimeter vom Typ Burris der Firma ZLS beschaft werden. Dieses neue leistungsfähige Instrument vereinfacht die terrestrischen Schweremessungen. Es ist weitgehend automatisiert und liefert Beobachtungen mit einer sehr hohen Präzision. Fluggravimetrie Seit dem 1. oktober 2011 läuft ein Projekt zum Innovationstransfer der hiesigen Fluggravimeterentwicklung in die Anwendung durch die Firma optimare. Dieses wird durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für beide Partner BAdW und Firma optimare auf zwei Jahre gefördert. Aus diesen Mitteln werden insbesondere Personalkosten erstattet. optimare wird auf der Grundlage der Erfahrungen der Akademie einen Fluggravimeterprototyp für die Bedürfnisse des Marktes für Serviceleistung und Verkauf entwickeln. Die KEG arbeitet an der operationalisierung des vorhandenen Prototyps SAGS4; dabei wird die Expertise von optimare z.b. bei den Montierungen von Systemkomponenten und deren Zertiizierung genutzt. Glaziologie Arbeiten in den Alpen Auch dieses Jahr zeigt der Vernagtferner einen stark negativen Massenhaushalt von mm, was unter anderem auf den sonnigen August zurückzuführen ist. Aufgrund der intensiven Schmelze in Kombination mit Gewittern wurden in der Nacht vom 21. auf den 22. August und am 25. August Ablussspitzen von über 20 m³/s erreicht, was zu einem zeitweisen Ausfall der Pegelaufzeichnungen führte. Die Abführung der Spitzenablüsse über den im Jahre 2000 errichteten Entlastungskanal ist damit zum ersten Mal zum Tragen gekommen und hat Schäden an der Pegelstation verhindert. Die Zungenbereiche des Vernagtferners sind weiterhin einem starken Zerfall ausgesetzt, da die Eisbewegung praktisch zum Erliegen gekommen ist und damit so gut wie kein Eis mehr vom Nähr- ins Zehrgebiet ließt. Auch dieses Jahr zeigen sich in den obersten Bereichen des Gletschers breite und tiefe Spalten, welche früher von mehrjährigem Schnee zugedeckt waren. Sie haben sich auch in diesem Jahr wegen großer Mengen an Schmelzwasser in den hohen Lagen gebildet.

336 336 Jahresberichte In Zusammenarbeit mit Prof. M. Manhart und dem Doktoranden F. Mintgen vom Fachbereich Hydromechanik, Fakultät für Bauingenieurund Vermessungswesen der Tu München, wurden Arbeiten zum Fließverhalten im Messkanal der Pegelstation Vernagtbach weitergeführt. Dazu wurde der Messkanal mit Einlaubereich detailliert vermessen. Am 2. Juli 2012 wurde im Beisein von umweltminister Marcel Huber der Statusbericht Bayerische Gletscher im Klimawandel im Alpinen Museum (Praterinsel) vorgestellt, der von Mitarbeitern der Kommission erarbeitet wurde. Ein Bericht darüber wurde in Akademie Aktuell 4/2012 veröfentlicht. Im Juli besuchten das Vorstandsmitglied der Gesellschaft der Freunde der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Herr R. Friedhofen, und seine Gattin die Pegelstation Vernagtbach, und im August machten sich der Präsident der Akademie, Prof. Dr. K.-H. Hofmann, mit seiner Gattin ein Bild von den Messanlagen der Pegelstation. Ein Antrag an die DFG wurde Anfang oktober 2012 von Dr. L. Braun zum Thema untersuchung der Veränderung des Vernagtferners in den Ötztaler Alpen seit dem Höchststand um 1845 mit einem physikalischen Massenbilanz- und Eisdynamikmodell eingereicht. Dieses Thema soll von unserem langjährigen Projektmitarbeiter Dr. M. Weber bearbeitet werden. Außeralpine Arbeiten Vom 7. Januar bis 3. Februar 2012 waren Dr. C. Mayer und Dr. A. Lambrecht in der Antarktis an Erkundungen der Eisstruktur an der Kohnenstation in Dronning Maud Land zusammen mit Prof. H. Miller, AWI Bremerhaven, beteiligt. A. Lambrecht arbeitete weiterhin im Projekt SHARE-Paprika an der Massenbilanz des Baltoro Gletschers, Karakorum, in Zusammenarbeit mit der universität Mailand. Im September 2012 wurde das Verbundprojekt IsViews (Anwendung neuer Methoden mit hochaulösenden Fernerkundungsdaten zur Früherkennung subglazialer Vulkanausbrüche in Island) mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie unterzeichnet. In den kommenden drei Jahren werden Mitarbeiter der Kommission in Zusammenarbeit mit dem Department für Geo- und umweltwissenschaften (Geologie) der LMu und dem DLR oberpfafenhofen die Geländearbeiten in Island und die Betreuung eines Doktoranden unterstützen. Im Rahmen des DFG-Projektes Aksu Tarim und einer Kooperation mit dem Geoforschungszentrum in Potsdam besuchten unsere Doktoranden M. Juen und L. Mayr im Sommer 2012 das Global Change observatory am Inylchek Gletscher in Kirgisien, wo das Pegelnetz für die räumliche Bestimmung der Eisschmelze auf dem schuttbedeckten

337 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 337 Gletscher abgelesen und gewartet wurde. Zudem wurde mit künstlichen Tracern die Laufzeit des Schmelzwassers zwischen Merzbacher See und Gletscherende gemessen. Zusammen mit IAPG, DGFI, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Alfred-Wegener-Institut hat die KEG (unter der Federführung von C. Mayer) im oktober 2012 einen Bündelantrag an die DFG gestellt, mit dem Ziel, die Kopplung zwischen Atmosphäre, ozeanströmung und Eisschild in Nordost-Grönland zu untersuchen. Präsentation von wissenschaftlichen Resultaten Wissenschaftliche Resultate der Gruppe Glaziologie wurden an folgenden Tagungen vorgestellt: Alpine Glaciology Meeting in Zürich; Annual Meeting der European Geosciences union in Wien; Workshop Mathematical Models in Glaciology, Karthaus, Italien; Workshop Measurements and uncertainty Assessment of Glacier Mass Balance in Tarfala, Schweden; Eröfnungsveranstaltung der 3 rd International Pamir Glaciological Expedition in Dushanbe, Tadschikistan; International Conference on Eurasian Mountains Cryosphere in Almaty, Kasachstan. Wissenschaftliche Gäste und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Von Februar bis Mai hatten wir den mit DAAD-Mitteln geförderten Wissenschaftler Dr. Liu Qiao vom Institute of Mountain Hazards and Environment, Chengdu, Chinesische Akademie der Wissenschaften, zu Besuch. Er vertiefte hier seine Kompetenzen in der Kartierung von supraglazialen Seen mithilfe von Fernerkundungsmethoden. Seit Juni 2012 ist Dr. Achim Heilig wieder an unserer Kommission tätig, inanziert über ein DFG-Projekt zum Thema Einsatz von Radar zur Bestimmung der Schneestratigraphie. Auch dieses Jahr führten Studenten von der Moscow State university, Russland, einen Gletscherfeldkurs im Vernagtgebiet unter der Leitung von Prof. V. Popovnin durch. Im Herbst 2012 und Frühjahr 2013 verbringt Prof. Bjørn R. Pettersen von der Sektion Geomatik der Norwegian university of Life Sciences (umb) ein Forschungssemester an der KEG. Arbeitsschwerpunkt ist die Nutzung der Satellitenmission GoCE in Norwegen. Für kurzzeitige Projektbesuche waren 2012 auch Katrin Bentel (Doktorandin, umb) und Dr. Michal Šprlák (Postdoc, umb) an der KEG. Es wurden mehrere Bachelor-, Master-, Doktorats- und Postdoc-Arbeiten betreut.

338 338 Jahresberichte Organisation von Tagungen, Vorlesungen und Öfentlichkeitsarbeit Im Rahmen der Vertiefungsrichtung Erdmessung und Satellitengeodäsie des Masterstudiengangs Geodäsie und Geoinformation an der Tu München wurden in den Wintersemestern 2011/12 und 2012/13 sowie im Sommersemester 2012 Vorlesungen in den Fächern Gravimetrie (Projekt Schwerefeld) (Dr. Gerlach) und Navigation mit GPS und INS (Dr. Gerlach und Dr. Völksen) gehalten. An der Katholischen universität Eichstätt-Ingolstadt wurde im Wintersemester 2011/12 wiederum die Vorlesung Schnee- und Gletscherkunde angeboten (Dr. Braun). Beiträge der Mitarbeiter zu glaziologischen Themen wurden im Fernsehen in BR alpha und Servus TV gesendet, und im Bayerischen Radio wurden vier Sendungen mitgestaltet (Weltwassertag, Exkursionsberichte zur Gletscherforschungsstelle am Vernagtferner, Radio Mikro, BR2, Notizen aus aller Welt, BR5). Die Vorbereitungen zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Kommission für Glaziologie sind in vollem Gange. Am 14. und 15. März 2013 wird im Plenarsaal der Akademie eine Tagung stattinden. Etwa 20 wissenschaftliche Beiträge zur Gletscherforschung am Vernagtferner werden im Band 45/46 der Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie zu diesem Anlass publiziert. Im Sommer 2013 wird dann für die Tagungsteilnehmer eine 3-tägige Exkursion zum Vernagtferner angeboten. Personelles Herr Dipl.-Ing. Werner Wende ist zum 30. November 2012 ausgeschieden und in den Ruhestand getreten. Die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters wird zum 1. April 2013 neu besetzt. Reiner Rummel, Ludwig Braun, Christof Völksen Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bayerische Gletscher im Klimawandel ein Statusbericht, basierend auf dem Bayerischen Gletscherbericht von C. Mayer u. W. Hagg. Bayerisches Staatsministerium für umwelt und Gesundheit (Hg.). München Download unter Bruyninx C., H. HaBrich, W. Söhne, A. Kenyeres, G. Stangl u. C. Völksen, Enhancement of the EuREF Permanent Network Services and Products. Proceedings of the 2009 IAG Symposium, Buenos Aires, Argentina. Geodesy for Planet Earth 136 (2012),

339 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 339 Escher-Vetter H., H. oerter, o. Reinwarth, L. Braun u. M. WeBer, Hydrological and meteorological records from the Vernagtferner basin Vernagtbach Station, for the years 1970 to 1995 (2012). DoI: /PANGAEA Gerlach Ch. u. R. Rummel, Global height system uniication with GoCE: a simulation study on the indirect bias term in the GBVP approach. Journal of Geodesy V. 87 (2012), DoI: /s y. Hagg W., C. Mayer, E. Mayr u. A. Heilig, Climate and glacier luctuations in the Bavarian Alps in the past 120 years. Erdkunde 66/2 (2012), Hagg W., C. Mayer, A. LamBrecht, D. Kriegel u. E. Azizov, Changes of glacier resources in the Big Naryn basin, Central Tian Shan. Global and Planetary Change (2012). DoI: /j.gloplacha Mayr E., W. Hagg, C. Mayer u. L. Braun, Calibrating a spatially distributed conceptual hydrological model using runof, annual mass balance and winter mass balance. Journal of Hydrology 53/60 (2012), Prasch M., M. WeBer u. W. Mauser, Distributed modelling of snow- and icemelt in the Lhasa River basin from 1971 to IAHS Publ. 346 (2011), Prasch M., W. Mauser u. M. WeBer, Quantifying present and future glacier melt-water contribution to runof in a Central Himalayan river basin. The Cryosphere Discuss. 6 (2012), DoI: /tcd Šprlák M., Ch. Gerlach u. B. R. Pettersen, Validation of GoCE global gravity ield models using terrestrial gravity data in Norway. Journal of Geodetic Science 2/2 (2012), DoI: /v y. Thoma M., K. Grosfeld, C. Mayer u. F. Pattyn, Ice low sensitivity to boundary processes: a coupled model study in the Vostok Subglacial Lake area, Antarctica. Annals of Glaciology 53/60 (2012), Völksen C., Aus den Anfängen der Mitteleuropäischen Gradmessung zu heutigen geodätischen Forschungsarbeiten an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Festschrift 150 Jahre Gradmessung in Sachsen (2012), Wang X., Ch. Gerlach u. R. Rummel, Time-variable gravity ield from satellite constellations using the energy integral. Geophysical Journal International (2012). DoI: /j X x. Deutsche Geodätische Kommission (DGK) Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI) Die Jahressitzung der Kommission fand statt vom 7. bis 9. November 2012 in Diessenhofen bei Schahausen/Schweiz, gemeinsam mit den Schwesterkommissionen Österreichs und der Schweiz. Anwesend waren neben den Kollegen der drei Länder auch korrespondierende Mitglieder etlicher weiterer Länder. Bei einer ersten Veranstaltung dieser Art vor fünf Jahren in St. Gilgen a. Wolfgangsee wurde angeregt, zum Zweck des gegen seitigen Erfahrungsaustausches, der Diskussion und Lösung allgemein anstehender Probleme und vor allem zur Initiierung

340 340 Jahresberichte und Durchführung gemeinschaftlicher Forschungsprojekte gemeinsame Jahressitzungen der geodätischen Kommissionen der deutschsprachigen Länder in fünjährigem Turnus zu veranstalten. Die diesjährige Sitzung stellt somit die zweite Sitzung dieser Art dar. Aufgrund der positiven Resonanz aller Teilnehmer wurde beschlossen, diese Reihe gemeinsamer Sitzungen in wiederum fünf Jahren fortzusetzen. Einen wesentlichen Teil der Beratungen bildete die in zahlreichen naturwissenschaftlichen, insbesondere aber Ingenieurstudiengängen seit Jahren anhaltend stagnierende, teils abnehmende Zahl erfolgreicher Studien absolventen, obwohl die bestehenden Berufsaussichten durchweg als gut zu bezeichnen sind und sich bis auf weiteres eine noch steigende Nachfrage ergeben wird. Die DGK hatte ihr korrespondierendes Mitglied M. Molenaar (universität Twente/Niederlande) eingeladen, um in zwei Hauptvorträgen die derzeitige Situation zu beleuchten. Eindrucksvoll stellte Molenaar dar, wie das reibungslose Funktionieren moderner Industrie gesellschaften in zahlreichen Aspekten von der zumeist wenig beachteten Arbeit der Geodäsie abhängt und dass fachliches Know-How unverzichtbar ist. Die Arbeiten der Geodäsie waren in vielen Bereichen von Anfang an auf die Erde als Ganzes bezogen, während in anderen Bereichen die speziischen Interessen der jeweiligen Länder im Vordergrund standen. In letzterem Bereich entwickeln sich, bedingt durch die anstehenden Fragen ebenso wie die modernen Techniken, die Arbeiten zunehmend länderübergreifend. Diesem Aspekt wird nunmehr auch in der akademischen Lehre entsprechend Rechnung getragen. In diesem Sinne beriet das Plenum Initiativen, um dem Studienfach Geodäsie wieder zu mehr Attraktivität für junge Menschen zu verhelfen. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der verschiedenen Länder, wurde eingerichtet, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu koordinieren. Anknüpfend an den Workshop Geodäsie und Globaler Wandel der vorjährigen Jahressitzung der DGK stellten im wissenschaftlichen Teil der Sitzung die Kommissionen ihre Arbeiten zu dieser bedeutenden Thematik vor. Für die DGK berichteten hierzu ausführlich deren wissenschaftliche Sektionen Erdmessung, Ingenieur geodäsie, Geoinformatik sowie Land- und Immobilienmanagement. In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellten die jeweiligen Forschungsinstitutionen der drei Länder ihre Forschungsarbeiten in zusammenfassenden Highlightberichten vor; für Deutschland waren dies das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut, das Bundes amt für Kartographie und Geodäsie sowie das GeoForschungsZentrum Potsdam. Eine eigene Sitzung war den internen Angelegenheiten der DGK gewidmet. Haupttagesordnungspunkt dieser Sitzung bildete die überleitung der DGK vom Status einer Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und gleichzeitig eingetragenem Verein in eine Kommission der BAdW mit einhergehender Aulösung des e.v.

341 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 341 Für diese überleitung gab es wohl schon frühere Ansätze. Letztlich initiiert wurde sie im Zuge einer turnusmäßigen überprüfung der BAdW durch den Bayerischen obersten Rechnungshof und den daraus resultierenden Prübericht vom 20. März 2012, um diesen nicht mehr zeitgemäßen Zustand zu bereinigen und die DGK der BAdW unmittelbar anzugliedern. Nach zahlreichen vorbereitenden Gesprächen zwischen Leitung der BAdW und Vorstand der Kommission wurde eine die bisherige Satzung der Kommission ersetzende, zukünftige Geschäftsordnung sowie eine diese umsetzung betrefende Beschlussvorlage der Kommission erarbeitet. Nach eingehender Diskussion dieses Tagesordnungspunktes beschloss das Plenum mit der nach Satzung erforderlichen Mehrheit die Aufgabe des Status der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK) als eingetragener Verein (e.v.) und Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) / überleitung der DGK in eine Kommission der BAdW Annahme des Entwurfs der Geschäftsordnung der Deutschen Geodätischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit Auftrag an den Vorstand der DGK zur Ausarbeitung einer endgültigen Geschäftsordnung im Benehmen mit der BAdW. Dem entsprechend wurde von der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der BAdW auf deren Sitzung vom 14. Dezember 2012 der folgende Beschluss gefasst: Gemäß 19 der Satzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird die Deutsche Geodätische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in die Deutsche Geodätische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften übergeleitet. Sämtliche Mitgliedschaftsrechte sollen gewahrt bleiben. Damit ist eine wesentliche Forderung des Bayerischen obersten Rechnungshofes erfüllt. Zudem begleitet die Vereinsaulösung und die damit einhergehende vollständige Integration der DGK in die BAdW die geplante Neustrukturierung des geowissenschaftlichen Forschungsbereiches an der Akademie. Die DGK wird dabei einen wesentlichen Bestandteil dieser geplanten Weiterentwicklung bilden. Im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung wurde des 60jährigen Bestehens der Deutschen Geodätischen Kommission gedacht. In seiner Ansprache skizzierte der Ständige Sekretär der DGK die Entstehungsgeschichte und hob dabei besonders hervor, dass bereits bei der Gründungsversammlung Vertreter der Schwester kommissionen Österreichs und der Schweiz teilgenommen hatten. Ebenso wurde die seit Anbeginn enge Verbindung der DGK mit der Internationalen Geodäsie, insbesondere der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG), hervorgehoben. Nicht zuletzt über diese engen Verbindungen ist Deutschland im internationalen Bereich der Geodäsie überdurchschnittlich vertreten, dies im eigentlichen Bereich der Forschungsar-

342 342 Jahresberichte beiten selbst wie auch in der Ausübung leitender Führungspositionen. Eine Darstellung der DGK in ihrer gegenwärtigen Bedeutung für die Geodäsie sowie der zukünftigen Entwicklungstendenzen beschloss den Vortrag. Im Jahrbuch der Kommission sind die ausführlichen Berichte über die Tätigkeiten der Kommission, der Forschungsinstitute und -einrichtungen sowie der einschlägigen universitätsinstitute publiziert. Den Schweizer Kollegen sei verbindlichster Dank für die hervorragende Vorbereitung und Betreuung der gemeinsamen Veranstaltung ausgesprochen. Die Jahressitzung 2013 wird vom 27. bis in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München stattinden. Die Kommission betrauert den Tod ihres Mitglieds Prof. Dr.-Ing. Dr.- Ing.h.c. Heinz Draheim, universität Karlsruhe (jetzt Karlsruher Institut für Technologie KIT). Der Kreis der Kommissionsmitglieder wurde um drei ordentliche Mitglieder und ein korrespondierendes Mitglied erweitert. Des Weiteren wurden zwei neue ständige Gäste in die Kommission aufgenommen. Die Kommission veröfentlichte wiederum zahlreiche Arbeiten in ihren Reihen. Die vollständigen Texte sämtlicher neuer Veröfentlichungen sind über die Homepage der Kommission frei abrubar. Die Publikationen, soweit diese noch im herkömmlichen Druck erscheinen sind, werden im Rahmen eines Schriftenaustausches an Bibliotheken und Fachinstitute in aller Welt versandt. über die Homepage der DGK werden regelmäßig in breitem Rahmen für die fachorientierte Öfentlichkeit Hinweise über Veranstaltungen, Stellenangebote und andere relevante Informationen angeboten. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Assistant Secretary General der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) ( und führte der Geschäftsführer der DGK die anstehenden Arbeiten durch und nahm an verschiedenen Veranstaltungen des IAG-oice teil. Gemeinsam mit dem Secretary General und Communication and outreach Branch wurde im Nachgang zur XXV. Generalversammlung der Internationalen union für Geodäsie und Geophysik (IuGG) 2011 das Geodesist s Handbook 2012 aufgelegt. Das im vierjährigen Turnus erscheinende Nachschlagewerk ist wiederum in der Reihe Journal of Geodesy des Springer-Verlags publiziert und über ( im Internet frei abrubar. Ausführliche Dokumentationen über die Arbeiten und Veröfentlichungen der Kommission sind über die Homepage ( de/) abrubar.

343 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 343 Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut (DGFI) Im Jahr 2012 feierte das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI) den 60. Jahrestag seiner Gründung. Das DGFI wurde im Jahr 1952 von der Deutschen Geodätischen Kommission eingerichtet. In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat das Institut bemerkenswerte Ergebnisse in der geodätischen Grundlagenforschung erzielt, und der Name DGFI ist heute weltbekannt. Zu zahlreichen nationalen und internationalen Aktivitäten und Diensten leistet das Institut kontinuierlich unverzichtbare Beiträge. Intensive Beteiligungen bestehen vor allem an den Arbeiten und Diensten der internationalen Wissenschaftsorganisationen IuGG (International union of Geodesy and Geophysics) und IAG (International Association of Geodesy). Herausragende Ergebnisse wurden in den zurückliegenden Jahrzehnten zunächst auf den Gebieten der geodätisch-astronomischen Beobachtungen und elektro-optischen Distanzmessungen zur Bestimmung der Deutschen bzw. Europäischen Triangulation sowie der gravimetrischen Vermessungen für Schwerereferenznetze erzielt. Das DGFI war am ersten Weltnetz der Satellitentriangulation beteiligt und hatte großen Anteil an der Entwicklung dynamischer Methoden der Satellitengeodäsie zur präzisen Bahnbestimmung, Punktpositionierung und Schwerefeldmodellierung. Ein Schwerpunkt der Arbeiten des DGFI war seit jeher die Realisierung von globalen und regionalen terrestrischen Referenzsystemen für Lage und Höhe sowie zälestischer Referenzsysteme. Heute besitzt das DGFI auf mehreren Forschungsgebieten (z.b. Realisierung globaler Referenzsysteme, Satellitenaltimetrie) Alleinstellungsmerkmale und gehört auf vielen weiteren Feldern (z.b. in der Schwerefeldbestimmung und der geodätischen Erdsystemmodellierung) zu den führenden internationalen Forschungseinrichtungen. Aus Anlass seines 60jährigen Bestehens veranstaltete das DGFI am 25. Juni 2012 ein Festkolloquium in der BAdW, das unter dem Thema Von der Triangulation zur geodätischen Erdsystemforschung stand. Den ersten Teil der Festveranstaltung bildete eine Gesprächsrunde mit ehemaligen DGFI-Direktoren, die die Geschichte des Instituts und bedeutende Meilensteine Revue passieren ließen. Im Anschluss daran wurden von den DGFI-Mitarbeitern die aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt. Die Veranstaltung endete mit einem festlichen Empfang in den Räumlichkeiten des Instituts. Das Festkolloquium stellte eine gute Gelegenheit für das DGFI dar, sich vor der deutschen Geodäsie und der Öfentlichkeit zu präsentieren. Die gelungene Veranstaltung wurde im Anschluss mit guter Resonanz und viel Lob bedacht. Ein für das Institut sehr wichtiges Ereignis stellte die Begehung durch eine Gutachterkommission im Zuge der Strukturevaluierung

344 344 Jahresberichte im Mai 2012 dar, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Auftrag gegeben worden war. Alle Mitarbeiter des DGFI waren an den Vorbereitungen der Begutachtung und während der Begehung beteiligt. In zahlreichen Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen (Institutsleitung, Mitarbeiter, Nachwuchswissenschaftler, Kooperationspartner) wurden die Aufstellung und die Arbeiten des Instituts präsentiert und diskutiert. Auch die nationale und internationale Vernetzung wurde ausführlich thematisiert. Seit dem Jahr 2010 ist das DGFI mit der Tu München (Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie (IAPG), Forschungseinrichtung Satellitengeodäsie (FESG)) sowie mit dem Bereich Erdmessung der Kommission für Erdmessung und Glaziologie (KEG) im Centrum für Geodätische Erdsystemforschung (CGE) verknüpft. Diese vertraglich geregelte Kooperation der genannten Einrichtungen setzt eine Empfehlung des Wissenschaftsrates aus dem Jahr 2005 um, die aus einer Begutachtung des DGFI resultierte. Seit 2011 arbeiten die Institutionen des CGE nach einem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Dieses gliedert sich in die Bereiche (1) Geometrische Verfahren, (2) Schwerefeld, (3) Geodätische Erdsystemmodellierung, (4) Methodische Grundlagen und (5) Neue Technologien. Die Forschungsarbeiten werden von leitenden Wissenschaftlern der beteiligten Institutionen koordiniert. Im Jahr 2012 wurde das Forschungsprogramm in institutsübergreifenden Arbeiten der Partner umgesetzt. Neue Projekte wurden gemeinsam beantragt, und bei einer mehrtägigen Klausurtagung wurde über die Ausgestaltung der zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Das CGE hat bereits im ersten Jahr seines Bestehens deutliche Sichtbarkeit auf nationaler und internationaler Ebene erreicht. Neben dem gemeinsamen Forschungsprogramm wurde die Kooperation zwischen DGFI und TuM im Rahmen des CGE im Jahr 2012 auch durch die gemeinsame Berufung eines neuen Institutsdirektors intensiviert. Die Stelle des Direktors des DGFI war seit dem 1. Januar 2011 vakant, nachdem Hon.-Prof. Dr.-Ing. Hermann Drewes in den Ruhestand eingetreten war. Interimistisch wurde das Institut bis Juli 2012 von Herrn Dr.-Ing. Wolfgang Bosch geführt. Zum 1. August trat Prof. Dr.- Ing. Florian Seitz im Zuge der gemeinsamen Berufung die Stelle des Direktors des DGFI an. Zugleich wurde er auf den neugeschafenen Lehrstuhl für Geodätische Geodynamik an der TuM berufen. Herr Prof. Seitz war von 2000 bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am DGFI, bevor er im Jahr 2007 zum Juniorprofessor für Earth oriented Space Science and Technology (ESPACE) an der TuM berufen wurde. Sein Forschungsthema ist die untersuchung von dynamischen Prozessen und Wechselwirkungen im System Erde unter Verwendung von geodätischen Erdbeobachtungsdaten und numerischen Modellen.

345 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 345 Außer über die Stelle des Institutsdirektors ist das DGFI auch durch mehrere Lehraufträge eng mit der TuM verknüpft. Insgesamt leisten DGFI-Mitarbeiter einen Beitrag von 15 SWS zu unterschiedlichen Studiengängen an der TuM und tragen maßgeblich vor allem zum internationalen Studiengang M.Sc. ESPACE bei. Für sein langjähriges Engagement in der Ausbildung von Studierenden der Masterstudiengänge M.Sc. ESPACE und M.Sc. Geodäsie und Geoinformation wurde Herr Dr.-Ing. habil. Michael Schmidt im März 2012 zum außerplanmäßigen Professor an der TuM bestellt. Weitere Lehrveranstaltungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurden im Jahr 2012 von mehreren Mitarbeitern des DGFI auch im Rahmen von Vorlesungen bei internationalen Seminaren und Sommerschulen abgehalten. Die grundlagenorientierten geodätischen Forschungsarbeiten des DGFI sind in das oberthema Geodätische Erdsystemforschung des CGE eingebunden. Dynamische Prozesse und Wechselwirkungen innerhalb und zwischen einzelnen Komponenten des Erdsystems (z.b. der Hydrosphäre, der Atmosphäre, der festen Erde) bilden sich in zeitlichen Änderungen geodätischer Parameter ab, die die Rotation, das Schwerefeld und die geometrische Figur der Erde beschreiben. Daher liefert die Analyse der Zeitreihen, die aus der Auswertung und Kombination geodätischer Beobachtungsverfahren gewonnen werden, wichtige Informationen und Beiträge zur Erforschung des Systems Erde. Die Arbeiten des DGFI verfolgen zum einen die Zielsetzung, die Genauigkeit geodätischer Parameter immer weiter zu verbessern. Daneben werden die Daten auch in interdisziplinärer Kooperation interpretiert und genutzt, um Prozesse mit genaueren empirischen und physikalischen Modellen zu beschreiben. Insbesondere liefern die am DGFI ausgewerteten Beobachtungsdaten, die zu einem Großteil auf globalen Satellitenmissionen beruhen, Informationen zu denjenigen Komponenten des Erdsystems, in denen Prozesse auf großen räumlichen Skalen ablaufen. Dabei erlauben die geodätischen Parameter Rückschlüsse auf großräumige Massenverlagerungen und Drehimpulsaustauschprozesse, die mit zeitlichen Änderungen des Erdschwerefelds, der oberlächengeometrie und der Erdrotation in Zusammenhang stehen. Durch eine geeignete Kombination von Beobachtungsverfahren mit unterschiedlicher Sensitivität für unterschiedliche Prozesse wird am DGFI zudem das Ziel verfolgt, integrale Parameter (z.b. beobachtete Variationen der Erdrotation) in die ursächlichen Beiträge einzelner Systemkomponenten oder Prozesse aufzuspalten. Die Arbeiten im Forschungsbereich 1, Geometrische Verfahren, stützen sich auf geo dätische Weltraumbeobach tungs verfahren wie Very Long Baseline Interferometry (VLBI), Satellite and Lunar Laser Ranging (SLR/LLR), Global Navigation Satellite Systems (GNSS), Doppler orbitography and Radio positioning Integrated by Satellite (DoRIS)

346 346 Jahresberichte sowie die Satelliten altimetrie. Die Nutzung dieser Beobachtungsverfahren von der Akquise, Aubereitung und Analyse bis hin zur Auswertung und Kombination stellt eine Kernkompetenz des DGFI dar. Im Jahr 2012 wurden intensive Forschungsarbeiten zur gemeinsamen Bestimmung terrestrischer und zälestischer Referenzsysteme durchgeführt. Eine gemeinsame Bestimmung von erdfesten Koordinaten (Beobachtungsstationen) und himmelsfesten Koordinaten (Himmelskörper) einschließlich der die beiden Systeme verknüpfenden Parameter (Erdrotationsparameter) führt zu einer verbesserten Konsistenz zwischen den Bezugssystemen und damit zu höheren Genauigkeiten der Koordinaten. Ein weiteres Projekt aus dem Bereich der geometrischen Verfahren beschäftigte sich mit der wöchentlichen Realisierung des erdfesten globalen Koordinatensystems. Aufgrund von physikalischen Prozessen im Erdsystem sind die Beobachtungsstationen ständig in Bewegung (z.b. vertikale Deformationen in einer Größenordnung von mehreren cm durch atmosphärische Aulasten). üblicherweise werden mittlere Koordinaten und lineare Bewegungen (z.b. aufgrund von Plattentektonik) von Beobachtungsstationen über einen langen Zeitraum bestimmt (sog. Mehrjahres-Referenzrahmen). Jedoch weichen die tatsächlichen Stationspositionen von diesen Langzeitmitteln aufgrund geodynamischer Efekte teilweise um mehrere Zentimeter ab. Mit Modellen kann diese Abweichung nur unzureichend beschrieben werden. Wöchentlich neu geschätzte Stationspositionen aus geodätischen Raumbeobachtungsverfahren erlauben jedoch eine Erfassung der Bewegungen mit hoher Genauigkeit (sog. Epochen-Referenzrahmen). Auf diese Weise können aktuelle Koordinaten zur Verfügung gestellt werden, die beispielsweise für Anwendungen in der Navigation oder bei der hochgenauen Vermessung von großer Bedeutung sind. Im Rahmen dieses Projekts wird auch untersucht, welche Beobachtungen für eine stabile Realisierung globaler Referenzsysteme über vergleichsweise kurze Zeiträume notwendig sind. Das DGFI betreibt ein globales Daten- und operationszentrum für Laserentfernungsmessung zu Satelliten und zum Mond, wobei die Beobachtungsdaten wöchentlichen Analysen unterzogen werden. Im Jahr 2012 wurde eine Lösung von niedrigen harmonischen Koeizienten der Kugelfunktionsentwicklung des Erdschwerefelds aus einer Kombination von Beobachtungen zu zehn kugelförmigen Lasersatelliten berechnet. In wöchentlicher Aulösung wurden Stationskoordinaten, Schwerefeldparameter und tägliche Erdrotationsparameter simultan geschätzt. Es konnte gezeigt werden, dass aufgrund der unterschiedlichen Höhen und Inklinationen der Satellitenbahnen eine Dekorrelation von Parametern der orbits, des Erdschwerefelds und der Erdrotationsparameter möglich ist.

347 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 347 Das DGFI beteiligt sich weiterhin maßgeblich an der Berechnung regionaler und globaler Bezugssysteme und ist in internationalen Arbeitsgruppen intensiv vernetzt. Dadurch erreicht das DGFI internationale Sichtbarkeit und erlangt frühzeitig Zugang zu originaldaten. umgekehrt werden auch die vom DGFI erzeugten Datenprodukte von anderen Gruppen genutzt. Beispielsweise fungiert das DGFI im Rahmen des International VLBI Service for Geodesy and Astrometry (IVS) als Analysezentrum und wertet die Beobachtungskampagnen weltweit verteilter VLBI Stationen regelmäßig aus. In diesem Bereich wurden im Jahr 2012 umfangreiche Arbeiten zur Weiterentwicklung der institutseigenen Auswertesoftware (DoGS) durchgeführt. Eigene Beobachtungsstationen betreibt das DGFI in den Bayerischen Alpen zur Analyse der Alpendynamik (fünf permanent messende GPS-Stationen). Darüber hinaus betreibt das Institut zehn weitere weltweit verteilte GPS-Stationen mit unterstützung ausländischer Kooperationspartner. Im Jahr 2012 wurde in Santa Cruz (Bolivien) ein neuer GPS/Glonass/Galileo-tauglicher Empfänger aufgestellt und in Betrieb genommen. Im Rahmen des Internationalen GNSS-Service (IGS) berechnet das DGFI wöchentliche Koordinaten von mittlerweile 250 kontinuierlich beobachtenden GPS-Stationen des Sistema de Referencia Geocéntrico para las Américas (SIRGAS). Im Bereich der Satellitenaltimetrie, einem seit vielen Jahren zentralen Forschungsbereich des DGFI, wurde ein Verfahren zur automatischen Klassiizierung von Rückstreusignalen verschiedener oberlächentypen entwickelt. Die von der Meeresoberläche zum Satelliten zurückgestreuten Radarechos weisen charakteristische Eigenschaften auf, aus denen sich die Entfernung des Satelliten über der Meeresoberläche und weitere Parameter (z.b. die Wellenhöhe) bestimmen lassen. Wenn der Satellit sich allerdings der Küste nähert, verändert sich das Echo aufgrund einer teilweisen Rückstreuung der Radarsignale von der Landoberläche. Ein neues automatisches Verfahren erlaubt die Detektion solcher Echos. Damit wird eine verbesserte Bestimmung der gewünschten Parameter in küstennahen Gebieten und für Inlandsgewässer ermöglicht. Im Forschungsbereich 2, Schwerefeld, steht die regionale und globale Bestimmung des Erdschwerefeldes und dessen zeitliche Änderung im Vordergrund. Dazu wurden im Jahr 2012 umfangreiche Arbeiten zur Auswertung der Daten der ESA-Schwerefeldmission GoCE (Gravity ield and steady-state ocean Circulation Explorer) durchgeführt. Die Zielsetzung dieser Mission ist eine erhebliche Verbesserung der Genauigkeit des statischen Schwerefeldes der Erde bei einer räumlichen Aulösung bis 100 km. Das DGFI ist für die wissenschaftliche Aufbereitung der Messdaten des Hauptinstruments, eines dreiachsigen Gradiometers, zuständig. Im Rahmen zweier ESA-Projekte werden die Daten genutzt, um die Struktur der Lithosphäre zu erforschen sowie

348 348 Jahresberichte die Signale geophysikalischer Prozesse in zeitlichen Variationen der Messdaten von GoCE zu analysieren. Zeitliche Variationen des Schwerefelds weisen auf großräumige Massenverlagerungen im Erdsystem hin. Erste untersuchungen für Regionen in der West-Antarktis und vor Japan weisen darauf hin, dass es möglich sein könnte, das Abschmelzen von Gletschern sowie die Bewegung der Kontinentalplatten im Zusammenhang mit Erdbeben in den GoCE-Daten zu erkennen. Vergleiche mit unabhängigen physikalischen Modellen zeigen ähnliche Strukturen. Weitere Einsichten werden von noch anzustellenden Vergleichen mit anderen Messverfahren und Satellitenmissionen erwartet. Neben den reinen GoCE-Auswertungen wurden auch Kombinationsstrategien zur Verknüpfung der GoCE-Daten mit Beobachtungen der Satellitenaltimetrie entwickelt. Während Schwerefeldmissionen sensitiv auf den langwelligen Anteil des Erdschwerefeldes sind (d.h. grobe Strukturen von mehreren hundert Kilometern Ausdehnung), erlaubt die Satellitenaltimetrie eine relativ kleinräumige Beobachtung des Geoids im Bereich der ozeane. Eine Kombination beider Verfahren ermöglicht somit eine erhebliche Steigerung der Aulösung. Am DGFI werden regionale Schätzverfahren unter Verwendung bestimmter mathematischer Funktionensysteme (z.b. sphärische Wavelets) eingesetzt, um die Beobachtungen für ausgewählte Gebiete zu kombinieren. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr (AGeoBW) wurde in den letzten Jahren ein Programmsystem entwickelt, mit dem weitere Messdaten von Schwerefeldsatelliten, Flugzeugen oder an der Erdoberläche für eine regionale Verbesserung des Schwerefeldes kombiniert werden können. Zeitliche Variationen des Schwerefeldes, die insbesondere zur Analyse von großräumigen Massentransportprozessen in der kontinentalen Hydrosphäre genutzt werden können, basieren auf der Auswertung von Beobachtungsdaten der Satellitenmission GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment). Am DGFI wird derzeit eine eigene Auswertesoftware auf Basis des so genannten Integralgleichungsansatzes entwickelt, mit der Zeitvariationen des Schwerefeldes aus GRACE-Daten mit vollständiger Genauigkeitsinformation modelliert werden können Den Fokus des Forschungsbereich 3, Geodätische Erdsystemmodellierung, bildet die Nutzung geodätischer Datenprodukte für die Analyse und modellhafte Beschreibung von dynamischen Prozessen und Wechselwirkungen im Erdsystem. Dabei erstreckten sich die am DGFI durchgeführten untersuchungen auf unterschiedliche Systemkomponenten, vor allem die Atmosphäre, die ozeane und die kontinentale Hydrologie. Zur Atmosphärenforschung trägt das DGFI durch die Bestimmung des Wasserdampfgehalts der Troposphäre und die Bestimmung des

349 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 349 Elektronengehalts der Ionosphäre bei. Insbesondere in der Ionosphärenmodellierung wurden im Jahr 2012 große Fortschritte erzielt. Im Rahmen eines gemeinsam mit der Tu München durchgeführten Projekts wird eine Kombination unterschiedlicher Beobachtungsverfahren, die alle durch den Elektronengehalt der Atmosphäre beeinlusst sind, über eine regionale Multiskalen-Modellierung angestrebt. Dabei berücksichtigt der Modellansatz die physikalische Struktur der Elektronendichteproile. In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, inwieweit die Daten des französischen Positionierungssystems DoRIS für die Bestimmung des vertikal integrierten Elektronengehalts (VTEC) der Ionosphäre genutzt werden können. Wie GPS nutzt das DoRIS-Verfahren zwei Frequenzen, die durch die in der Ionosphäre enthaltenen Elektronen unterschiedlich beeinlusst werden. Durch beobachtete Laufzeitunterschiede zwischen den Signalen lassen sich Aussagen über den Elektronengehalt trefen. Die zusätzliche Berücksichtigung von DoRIS-Messungen in der Auswertung (neben den bisher verwendeten GPS-Beobachtungen und Radarsignalen der Satellitenaltimetrie) führte bereits zu deutlich verbesserten Ergebnissen. Beiträge zur ozeanographie lieferten Auswertungen der Satellitenaltimetrie in Kombination mit GoCE-Schwerefeldbeobachtungen. Aus der Diferenz zwischen der tatsächlichen Meeresoberläche (bestimmt durch Satellitenaltimetrie) und dem mit GoCE bestimmten Geoid (einer idealisierten Meeresoberläche, wie sie sich ohne Strömungen ausbilden würde) lassen sich Informationen über die so genannte ozeantopographie ermitteln. Die ozeantopographie erlaubt Rückschlüsse auf geostrophische Strömungen. Aus den am DGFI ausgewerteten Daten können mit einer zeitlichen Aulösung von 10 Tagen Karten der ozeantopographie ermittelt werden. Aus der zeitlichen Änderung können Strömungsmuster und ihre Veränderungen ermittelt werden. (Eine Animation der Ergebnisse indet sich unter Im Jahr 2012 wurde ein Projekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms Massentransporte und Massenverteilungen im System Erde abgeschlossen, in dem eine Reihe von international hoch angesehenen globalen Modellen der Meeresgezeiten entstanden sind. Das letzte Modell, EoT11a, kann den Tidenhub im ofenen ozean mit einem Fehler von nur 2 cm vorhersagen. Mit den ständig verfeinerten Analysemethoden können mittlerweile mit den umfangreichen am DGFI verwalteten Altimeterdaten kleine Nebentiden im Flachwasser oder die oberlächenauslenkungen von internen Wellen, beides mit nur wenigen cm Amplitude, bestimmt werden. Zur kontinentalen Hydrologie liefert das DGFI Beiträge durch die Auswertung verschiedener geodätischer Satellitenbeobachtungsverfahren, die sensitiv auf Veränderungen der kontinentalen Wasserspeicherung sowie auf Veränderungen der oberlächengeometrie

350 350 Jahresberichte von Wasserkörpern (oberlächenausdehnung und Wasserstand) sind. Insbesondere in Zusammenhang mit hydrologischen Extremereignissen treten starke Veränderungen auf, die die Beobachtungen vieler unterschiedlicher Sensoren beeinlussen. Intensive untersuchungen wurden vor allem im Bereich der Satellitenaltimetrie über Inlandsgewässern durchgeführt. Durch eine Kombination verschiedener Satelliten- und in-situ-beobachtungsverfahren lassen sich Aussagen über Konsistenz und Sensitivität der Beobachtungssysteme trefen. Ein weiteres Projekt aus dem Bereich der kontinentalen Hydrologie hat die Verbesserung eines physikalischen hydrologischen Modells zum Ziel. In Zusammenarbeit mit Hydrologen wurde das globale Hydrologiemodell WGHM einer Sensitivitätsanalyse unterzogen, um kritische Modellparameter zu identiizieren. Diese Parameter haben eine große Auswirkung auf das numerische Modellergebnis, sind jedoch oft nur sehr ungenau bekannt. Im Rahmen des Projekts werden Satellitenbeobachtungen (z.b. der Sensoren MoDIS und GRACE) genutzt, um die kritischen Modellparameter (und damit das Modell insgesamt) über Schätzverfahren zu verbessern. Eigenschwingungen des Erdkörpers, die beispielsweise infolge starker Erdbeben auftreten, werden mit Hilfe eines vom DGFI betriebenen 30m-Pendels im Salzbergwerk Berchtesgaden beobachtet. umfangreiche Justage- und Modernisierungsarbeiten im Jahr 2012 gewährleisten auch weiterhin eine permanente Aufzeichnung von Daten hoher Genauigkeit. Zeitliche Änderungen der Erdrotation wurden im Rahmen eines Projekts der DFG-Forschergruppe Erdrotation und globale dynamische Prozesse in Hinblick auf die zugrundeliegenden Anregungsmechanismen (Drehimpulsvariationen in der Atmosphäre, den ozeanen, der kontinentalen Hydrosphäre und der festen Erde) untersucht. Dabei wurden die integralen Drehimpulsvariationen, die mit der Erdrotation in direktem Zusammenhang stehen, mit den Beiträgen der einzelnen Subsysteme bilanziert, die aus Modellen, Schwerefeldbeobachtungen und Daten der Satellitenaltimetrie berechnet wurden. Mit diesen Arbeiten wurde Frau Franziska Göttl im August 2012 zum Dr.-Ing. promoviert. Der Forschungsbereich 4, Methodische Grundlagen, stellt einen Querschnittsbereich dar, in dem institutsübergreifend im Rahmen des CGE eine Infrastruktur für Software, Methoden und Daten geschafen werden soll. Dazu zählen beispielsweise Arbeiten zur Versionierung und Dokumentation von Software nach einheitlichen Standards sowie die Sicherung und langfristige Speicherung von Daten und Metadaten, um eine langfristige Verfügbarkeit und Nachnutzung zu gewährleisten. Seit 2011 führt das DGFI den Vorsitz im Bureau for Standards and Conventions (BSC) des Globalen Geodätischen Beobachtungssystems (GGoS). Im BSC engagiert sich das Institut international an der

351 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 351 Aufstellung, Aktualisierung und überwachung einheitlicher Konventionen für alle Bereiche der Geodäsie und trägt dazu bei, dass Datenauswertungen international im Rahmen von GGoS unter Verwendung einheitlicher Modelle und Standards erfolgen sollen. über dieses Büro erreicht das DGFI auch international eine hervorragende Sichtbarkeit. Auch innerhalb des Instituts sind die umfangreichen Auswerteprogramme immer wieder an neue Modelle und Konventionen anzupassen. An diesen wichtigen Arbeiten sind viele Mitarbeiter des DGFI beteiligt. Wie in den Vorjahren war das DGFI in zahlreiche nationale und internationale Dienste und Projekte eingebunden, die zum Teil vom DGFI geleitet bzw. koordiniert werden. Es bestehen auch zahlreiche Mitgliedschaften in Studien- und Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen. Nahezu alle Mitarbeiter des Instituts sind in verschiedenen Formen international vernetzt. Eine Konzentration liegt in der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG), in deren wissenschaftlichen Diensten das DGFI folgende Funktionen übernommen hat: ITRS Kombinationszentrum und IERS Arbeitsgruppe Kombination auf Beobachtungsebene IGS regionales, assoziiertes Netz-Analysenzentrum für Lateinamerika (SIRGAS) Leitung der IGS Antenna Working Group Betrieb und Nutzung permanent beobachtender GPS-Stationen in mehreren Projekten ILRS Daten-, Analysen- und Kombinationszentrum IVS Analysenzentrum Koordination des Internationalen Altimeter-Dienstes IAS GGoS Bureau für Standards und Konventionen Auch in deutschen Forschungsprogrammen, vor allem der DFG und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), ist das DGFI stark beteiligt. Das DGFI betreibt mehrere Informationsdienste im Internet, über die der wissenschaftliche Transfer und eine weltweite Verbreitung von Forschungsergebnissen gewährleistet sind: Homepage des DGFI ( auf der sich die aktuellen Forschungsergebnisse und auch die ausführlichen Jahresberichte beinden oizielle Homepage des Büros der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG oice, das seit Mitte 2007 seinen Sitz im DGFI hat Homepage der Deutschen Geodätischen Kommission, DGK ( dgk.badw.de), die auch Verbindungen zu allen universitären geodätischen Instituten herstellt Geodäsie-Informationssystem (GeodIS, das einen allgemeinen überblick über die höhere Geodäsie und internationale Aktivitäten gibt

352 352 Jahresberichte Homepage des DFG-Schwerpunktprogramms Massentransporte und Massenverteilung im System Erde (SPP1257, Homepage des Referenzsystems für Amerika (SIRGAS, org) Portal für die am DGFI verwalteten Altimeterdaten (open ADB, Im Jahr 2012 wurden zahlreiche internationale Gäste im DGFI betreut. Im Februar 2012 fand im Rahmen einer IAG Studiengruppe in den Räumen des DGFI ein international besetzter Workshop on Regional Gravity Field Modeling mit etwa 50 Teilnehmern statt. An der organisation waren Kollegen vom DGFI, der KEG und der universität Bonn beteiligt. Im Juni war eine Delegation hochrangiger chinesischer Professoren am DGFI zu Gast, um sich über die Forschungsarbeiten des Instituts zu informieren. Auch eine chinesische Gastwissenschaftlerin aus Shanghai hielt sich für 6 Monate am DGFI auf, um gemeinsam mit Kollegen des Instituts im Bereich der geometrischen Referenzsysteme zu forschen. Im Bereich Öfentlichkeitsarbeit wurde im Frühjahr 2012 ein erstmals gemeinsam mit einem Münchner Gymnasium durchgeführtes Projektseminar (P-Seminar) im Fach Physik abgeschlossen. 13 Schülerinnen nahmen daran teil. Thema des Projektes war der globale Meeresspiegelanstieg, der aus Pegel- und GPS-Messungen sowie über Beobachtungen der Satellitenaltimetrie berechnet wurde. Die Arbeiten wurden schließlich in einem Vortrag in der Schule und auf einem Poster auf einer internationalen Tagung präsentiert. Das Projekt verlief sehr erfolgreich und bekam große Anerkennung. Für die Geodäsie bot sich hier eine gute Gelegenheit für Nachwuchswerbung. Eine umfangreiche Darstellung der Arbeiten des Instituts indet sich im DGFI-Jahresbericht Dieser ist über zugänglich und kann auf Anfrage auch in gedruckter Form übersandt werden. Thomas Wunderlich, Florian Seitz, Helmut Hornik Veröfentlichungen der Kommission Reihe C Dissertationen C 670: Antoni M., Nichtlineare optimierung regionaler Gravitationsfeldmodelle aus SST-Daten; München 2012; 224 S.; nur online verfügbar badw.de/ileadmin/docs/c-670.pdf. C 671: Göpfert J., Snakes for Adapting GIS Road and River objects to Airborne Laser Scanning Data; München 2012; 127 S.; nur online verfügbar badw.de/ileadmin/docs/c-671.pdf. C 672: Gernhardt S. M., High Precision 3D Localization and Motion Analysis of Persistent Scatterers using Meter-Resolution Radar Satellite Data;

353 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 353 München 2012; 130 S.; nur online verfügbar docs/c-672.pdf. C 673: SiriBa D. N., Conlation of Provisional Cadastral and Topographical Datasets; München 2012; 118 S.; nur online verfügbar ileadmin/docs/c-673.pdf. C 674: Kargoll B., on the Theory and Application of Model Misspeciication Tests in Geodesy; München 2012; VI + 97 S.; nur online verfügbar badw.de/ileadmin/docs/c-674.pdf. C 675: Mayer-Gürr T., Gravitationsfeldbestimmung aus der Analyse kurzer Bahnbögen am Beispiel der Satellitenmissionen CHAMP und GRACE; München 2012; 113 S.; nur online verfügbar docs/c-675.pdf. C 676: Eicker A., Gravity Field Reinement by Radial Basis Functions from Insitu Satellite Data; München 2012; 137 S.; nur online verfügbar badw.de/ileadmin/docs/c-676.pdf. C 677: ShaBanloui A., A New Approach for a Kinematic-Dynamic Determination of Low Satellite orbits Based on GNSS observations; München 2012; X S.; nur online verfügbar C 678: Elsaka B. A. E. A., Simulated Satellite Formation Flights for Detecting the Temporal Variations of the Earth s Gravity Field; München 2012; VIII S.; nur online verfügbar C 679: Löcher A., Möglichkeiten der Nutzung kinematischer Satellitenbahnen zur Bestimmung des Gravitationsfeldes der Erde; München 2012; 121 S.; nur online verfügbar C 680: Weigt D., Auswirkungen von Flughäfen insbesondere von Fluglärm auf den Immobilienmarkt am Beispiel des Marktsegments individuelles Wohnen ; München 2012; XVI S.; nur online verfügbar de/ileadmin/docs/c-680.pdf. C 681: Roy A., Efects on the Geodetic-VLBI observables Due to Polarization Leakage in the Receivers; München 2012; I S.; nur online verfügbar C 682: Zeimetz P., Zur Entwicklung und Bewertung der absoluten GNSS- Antennenkalibrierung im HF-Labor; München 2012; VI S.; nur online verfügbar C 683: KurtenBach E., Entwicklung eines Kalman-Filters zur Bestimmung kurzzeitiger Variationen des Erdschwerefeldes aus Daten der Satellitenmission GRACE; München 2012; VI S.; nur online verfügbar de/ileadmin/docs/c-683.pdf. C 684: Böckmann S., Robust determination of station positions and Earth orientation parameters by VLBI intra-technique combination eines Kalman- Filters; München 2012; 67 S.; nur online ver fügbar C 685: Fietz A., Ableitung von Bewegungsstrategien zur automatisierten, vollständigen Vermessung von Innenraumszenen auf autonom navigieren-

354 354 Jahresberichte der Plattform; München 2012; 162 S.; nur online verfügbar de/ileadmin/docs/c-685.pdf. C 686: Schmittwilken J., Attributierte Grammatiken zur Rekonstruktion und Interpretation von Fassaden; München 2012; XII S.; nur online verfügbar C 687: Westfeld P., Geometrische und stochastische Modelle zur Verarbeitung von 3D-Kameradaten am Beispiel menschlicher Bewegungsanalysen; München 2012; 281 S.; nur online verfügbar docs/c-687.pdf. C 688: Beetz A., Ein modulares Simulationskonzept zur Evaluierung von Positionssensoren sowie Filter- und Regelalgorithmen am Beispiel des automatisierten Straßenbaus; München 2012; 173 S.; nur online verfügbar dgk.badw.de/ileadmin/docs/c-688.pdf. C 690: HeBel M., Änderungsdetektion in urbanen Gebieten durch objektbasierte Analyse und schritthaltenden Vergleich von Multi-Aspekt ALS-Daten; München 2012; 147 S.; nur online verfügbar docs/c-690.pdf. Jahresberichte Deutsche Geodätische Kommission Jahresbericht 2011; München 2012; 422 S.; Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Angermann D., H. Drewes u. M. Seitz, Global terrestrial reference frame realization within the GGoS-D project. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, Vol. 136, S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _11, Global Terrestrial Reference Systems and Their Realizations. G. Xu (Hg.), Sciences of Geodesy II, DoI: / _3, Angermann D., Standards and Conventions for Geodesy. The Geodesist s Handbook Journal of Geodesy, Vol. 86, H. Drewes, H. Hornik, J. Adam et al. (Hg.). DoI: /s , Blossfeld M. u. M. Seitz, The role of VLBI in the weekly inter-technique combination. IVS 2012 General Meeting Proceedings. D. Behrend u. K. D. Baver (Hg.). NASA/CP-2012, Bouman J., Relation between geoidal undulation, delection of the vertical and vertical gravity gradient revisited. Journal of Geodesy 86/4, , DoI: /s , Bouman J. u. M. Fuchs, GoCE gravity gradients versus global gravity ield models. Geophysical Journal International 189/2, DoI: /j X x, Bouman J., J. EBBing u. M. J. Fuchs, Reference frame transformation of satellite gravity gradients and topographic mass reduction. J. Geophys. Res. In press, DoI: /2012JB

355 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 355 Brunini C., L. Sánchez, H. Drewes, S. M. A. Costa, V. Mackern, W. Martinez, W. Seemüller u. A. da Silva, Improved Analysis Strategy and Accessibility of the SIRGAS Reference Frame. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136: S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _9, Brunini C. u. L. Sánchez, Geodetic activities in Latin America and The Caribbean: always IN. Coordinates VIII/6, 14 21, June, Bruyninx C., Z. Altamimi, M. Becker, M. Craymer, L. ComBrinck, A. ComBrink, J. Dawson, R. Dietrich, R. Fernandes, R. Govind, T. Herring, A. Kenyeres, R. King, C. Kreemer, D. Lavallée, J. Legrand, L. Sánchez, G. Sella, Z. Shen, A. Santamaría- Gómez u. G. Wöppelmann, A Dense Global Velocity Field Based on GNSS observations: Preliminary Results. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136, S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _3, Drewes H., How to Fix the Geodetic Datum for Reference Frames in Geosciences Applications? In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136: S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _9, Current activities of the International Association of Geodesy (IAG) as the successor organisation of the Mitteleuropäische Gradmessung. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (zfv) 137/3: , Aktuelle Arbeiten der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) als Nachfolgeorganisation der Mitteleuropäischen Gradmessung. In: Festschrift 150 Jahre Gradmessung in Sachsen. Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (Hg.), 2012, Drewes H. u. o. HeidBach, The 2009 Horizontal Velocity Field for South America and the Caribbean. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136: S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI / _81, Drewes H. u. H. Hornik, Summary of the IAG Executive Committee Sessions at the General Assembly Journal of Geodesy (JoG) 86/10 (2012), Minutes of the IAG Council Sessions at the General Assembly Journal of Geodesy 86/10 (2012), Drewes H., H. Hornik, J. Adam u. S. Rozsa (Hg.), The Geodesist s Handbook Journal of Geodesy (JoG), 86/10 (2012), EBBing J., J. Bouman, H. J. Götze, R. Haagmans, M. Fuchs, S. Meekes u. R. A. Fattah, use of GoCE satellite gradient gravity data for forward and inverse modeling of the NE Atlantic Margin. 74th EAGE Conference & Exhibition incorporating SPE EuRoPEC 2012, Copenhagen, Denmark, 4 7 June, Göttl F., M. Schmidt, R. Heinkelmann, R. Savcenko u. J. Bouman, Combination of gravimetric and altimetric space observations for estimating oceanic polar motion excitations. J. Geophys. Res. 117, C DoI: /2012JC007915, Heipke Ch., T. Wunderlich u. H. Hornik, Jahressitzung der Deutschen Geodätischen Kommission im Zeichen des Globalen Wandels. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (zfv) 137 (2012),

356 356 Jahresberichte Hirt C., M. Kuhn, W. E. Featherstone u. F. Göttl, Topographic/isostatic evaluation of new-generation GoCE gravity ield models. Journal of Geophysical Research 117/B5 (2012). DoI: /2011JB008878,. Hornik H., Resolutionen der IuGG und IAG. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (zfv) 137/1 (2012), Struktur der IuGG und IAG für den Zeitraum Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (zfv) 137/1 (2012), HugentoBler u., T. GruBer, P. SteigenBerger, D. Angermann, J. Bouman, M. Gerstl u. B. Richter, GGoS Bureau for Standards and Conventions: Integrated Standards and Conventions for Geodesy. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, Vol. 136, S. C. Kenyon, M. C. Pacino u. u. J. Marti (Hg.). DoI: / _124, Janjic T., J. Schröter, R. Savcenko, W. Bosch, A. AlBertella, R. Rummel, o. Klatt, Impact of combining GRACE and GoCE gravity data on ocean circulation estimates. Ocean Science 8/1, DoI: /os , Richter A., L. Mendoza, R. Perdomo, J. L. Hormaechea, R. Savcenko, W. Bosch u. R. Dietrich, Pressure tide gauge records from the Atlantic shelf of Tierra del Fuego, southernmost South America. Continental Shelf Res. 42, DoI: /j.csr , Sánchez L., W. Seemüller u. M. Seitz, Combination of the Weekly Solutions Delivered by the SIRGAS Processing Centres for the SIRGAS-CoN Reference Frame. In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136: S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _106, Sánchez L., IGS Regional Network Associate Analysis Centre for SIRGAS (IGS RNAAC SIR). Report of activities In: International GNSS Service, Technical Report 2011; Astronomical Institute, university of Bern, p M. Meindl, R. Dach u. Y. Jean (Hg.), Available at ftp://igs.org/pub/resource/pubs/2011_ techreport.pdf. Savcenko R. u. W. Bosch, EoT11a empirical ocean tide model from multi-mission satellite altimetry. DGFI Report 89 (2012). Schmeer M., M. Schmidt, W. Bosch u. F. Seitz, Separation of mass signals within GRACE monthly gravity ield models by means of empirical orthogonal functions. Journal of Geodynamics 59-60, , Elsevier, DoI /j. jog , Schmidt M., Towards a Multi-Scale Representation of Multi-Dimensional Signals. In: VII Hotine-Marussi Symposium on Mathematical Geodesy, IAG Symposia, 137: N. Sneeuw et al. (Hg.). DoI: / _18, SeBera J., J. Bouman u. W. Bosch, on computing ellipsoidal harmonics using Jekeli s renormalization. Journal of Geodesy 86/9, DoI / s , Seemüller W., M. Seitz, L. Sánchez u. H. Drewes, The new Multi-year Position and Velocity Solution SIR09P01 of the IGS Regional Network Associate Analysis Centre (IGS RNAAC SIR). In: Geodesy for Planet Earth, IAG Symposia, 136: 877

357 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse S. Kenyon, M. C. Pacino u. u. Marti (Hg.). DoI: / _110, Seitz M., D. Angermann, M. Blossfeld, H. Drewes u. M. Gerstl, The 2008 DGFI Realization of the ITRS: DTRF2008. J Geod 86/12, DoI: / s , Seitz M., P. SteigenBerger u. T. Artz, Consistent Realization of ITRS and ICRS. IVS 2012 General Meeting Proceedings. D. Behrend u. K. D. Baver (Hg.). NASA/ CP-2012, 2012, Seitz M., D. Angermann, M. Blossfeld, M. Gerstl, R. Heinkelmann u. H. Müller, ITRS Combination Centre at DGFI. IERS Annual Report 2011, BKG, Frankfurt a. M., Seitz M., Report on the IAG Symposia G01 Reference Frames from Regional to Global Scales at the IuGG Symposia 2012 in Melbourne. Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (zfv) 1 (2012). Seitz F., Geodesy, metrology for Earth system sciences. Public Service Review: European Science and Technology 16 (2012), Singh A., F. Seitz u. C. Schwatke, Inter-annual water storage changes in the Aral Sea from multi-mission satellite altimetry, optical remote sensing, and GRACE satellite gravimetry. Remote Sensing of Environment 123, DoI: /j.rse , SteigenBerger P., M. Seitz, S. Böckmann, V. Tesmer u. u. HugentoBler, Precision and accuracy of GPS-derived station displacements. J. Phys. Chem. Earth (2012), DoI: /j.pce , Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung Die Kommission für Geowissenschaftliche Hochdruckforschung begleitet in Form eines Beirats die wissenschaftliche Arbeit des Bayerischen Forschungsinstituts für Experimentelle Geochemie und Geophysik (Bayerisches Geoinstitut) der universität Bayreuth. Ziel des 1986 vom Freistaat Bayern gegründeten Instituts ist die Erforschung des Erdinnern mit experimentellen Methoden. Zur Beratung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Leitung der universität Bayreuth und des Instituts hielt die Kommission am 19. und 20. April 2012 Sitzungen in Bayreuth ab. Sie ließ sich dabei vom Institut über die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Planungen berichten. Eine weitere Kommissionssitzung fand am 16. November 2012 in München statt. Die Akademiekommission berät das Institut insbesondere bei Personalentscheidungen wie der Neubesetzung vakanter Lehrstühle. Zwei Mitglieder der Akademiekommission sind derzeit in der Berufungskommission für die Besetzung der W2-Professur Geodynamische Modellierung des Geoinstituts tätig.

358 358 Jahresberichte Die wissenschaftlichen Arbeiten am Geoinstitut haben 2012 einige wichtige neue Erkenntnisse erbracht: Die Sauerstoffugazität im Erdmantel beeinlusst Schmelzbildung und Entgasung. Die Stabilität von Fe 3+ in verschiedenen Mineralen wurde im Labor als Funktion von Druck, Temperatur und Sauerstoffugazität neu kalibriert. Diese Daten wurden dann auf natürliche Xenolithe aus dem tiefen Erdmantel des Archaikums angewandt. Dies ergab um etwa eine Größenordnung höhere Sauerstoffugazitäten als bisher angenommen. unter anderem bedeutet dies, dass Diamanten, die oft aus diesem Teil des Erdmantels stammen, nicht aus carbonat- oder methanreichen Fluiden, sondern aus wasserreichen Fluiden oder Silikatschmelzen gebildet wurden. In der Asthenosphäre dem tieferen, plastischen Teil des Mantels liegt Kohlenstof überwiegend als Diamant vor. Beim Aufstieg in den oberen Teil des Mantels reagiert dieser Kohlenstof mit dem Fe 3+ von Mantelmineralen und bildet Carbonat- Schmelzen. Dies ist wahrscheinlich ein wichtiger Mechanismus, der letztlich zur Entgasung des Mantels führt. Fortschritte in der Hochdruckforschung sind oft verknüpft mit der Entwicklung neuer Apparaturen. Das Bayerische Geoinstitut hat eine Synchrotron-Mößbauer-Quelle an der ESRF (European Synchrotron Radiation Facility) in Grenoble entwickelt, um elektronische Strukturen eisenhaltiger Proben bei extremen Drücken und Temperaturen untersuchen zu können. Wegen der geringen Größe der Proben in Hochdruckexperimenten (im Bereich von Mikrometern) sind für diese Messungen extrem intensive Gammastrahl-Quellen notwendig. Die hohe Brillanz und Fokussierung der Synchrotron-Quelle ermöglicht es, Mößbauer-Spektren der Proben bei Drücken von 180 GPa in Diamantstempel-Zellen zu erhalten. Mit dieser Apparatur konnte gezeigt werden, dass Fe 3+ in Mg-Perowskit im gesamten unteren Mantel entgegen bisheriger Annahmen im Hochspinzustand bleibt. Dies bedeutet, dass seismische Diskontinuitäten im unteren Mantel nicht auf Änderungen im Spinzustand des Perowskits zurückgeführt werden können. Spuren von Wasser in Mantelmineralen haben möglicherweise einen großen Einluss auf die Konvektion im Mantel. In der Tat zeigten frühere Deformations-Experimente, dass die Viskosität um einen Faktor 4000 abfällt, wenn der Wassergehalt um drei Größenordnungen zunimmt. Diese Experimente sind allerdings technisch sehr schwierig, weshalb das oben genannte Ergebnis möglicherweise unzuverlässig sein könnte. um diesen Efekt zu überprüfen, wurde die Si-Selbstdiffusivität als Funktion des Wassergehaltes gemessen, da die Difusion von Silizium wahrscheinlich die Viskosität von Mantelmineralen bestimmt. Hierbei wurde beobachtet, dass die Si-Selbstdifusivität nur wenig vom Wassergehalt abhängt. Bei einem Anstieg des Wassergehaltes um drei Größenordnungen steigt die Difusivität nur um den Faktor 10. Dieses Ergebnis könnte darauf hindeuten, dass der Einluss

359 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 359 von Wasser auf die Konvektion des Erdmantels viel geringer ist als bisher angenommen. Eine wichtige Entwicklung in der Hochdrucktechnologie ist, dass der mit Diamantstempelzellen zugängliche Druckbereich auf über 600 GPa (über 6 Megabar) ausgedehnt werden konnte. Dies war möglich durch die Verwendung von inneren Stempeln aus nanokristallinem Diamant in einer zweistuigen Diamantstempelzelle. Das Bayerische Geoinstitut hält damit gegenwärtig den Weltrekord in der Erzeugung höchster statischer Drücke. Tomoo Katsura, Markus Riederer Kommission für Geomorphologie In der wissenschaftlichen Diskussion im Fach Geomorphologie steht zurzeit der Begrif der Critical Zone Forschung im Fokus. Dabei geht es um untersuchungen auf der Erdoberläche und im oberlächennahen untergrund. Deren Entwicklung, Komplexität und Heterogenität sowie die dort ablaufenden dynamischen Interaktionen bestimmen die terrestrischen Ökosysteme, gewährleisten die Verfügbarkeit lebenserhaltender Ressourcen in denselben und steuern deren natürlichen sowie anthropogen bedingten Wandel (z.b. durch Klimaänderung und Landnutzungsänderung). Gerade bei der Landnutzung spielen diese Prozesse eine sehr große Rolle und haben durch den steigenden Nahrungsmittelbedarf der Weltbevölkerung gerade in den Schwellenbzw. Entwicklungsländern an Brisanz gewonnen. Anfang Februar 2012 hatte die Kommission bei ihrer Jahressitzung in der Akademie in München aufgrund der Aktualität des oben genannten Themas die Durchführung eines Symposiums mit Abendvortrag beschlossen. Die Veranstaltung sollte Mitte November in der Akademie stattinden, die Räume waren bereits reserviert. Jedoch musste die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden, da der Kommission seit Ende Februar keine Sekretärin mehr für ihre Arbeiten zur Verfügung steht. Die Kommission bedauert sehr, ihre seit vielen Jahren geplegte Tradition, wissenschaftliche Symposien zu brisanten geomorphologischen Themen abzuhalten, aus diesem Grund momentan nicht aufrecht erhalten zu können. Die Kommission hoft jedoch, dieses Problem in naher Zukunft zu lösen, da sie ja über keine wissenschaftlichen Mitarbeiter verfügt und deshalb bei der organisation solcher Veranstaltungen auf eine koordinierende Persönlichkeit angewiesen ist. Sollte sich das Problem nicht lösen lassen, könnte dadurch sogar die Zukunft der Kommission gefährdet sein! Der Bericht des Vorsitzenden über die geplante strukturelle Evaluierung der Akademie veranlasste die Mitglieder erneut zu einer ausführlichen und intensiven Diskussion über die Zukunft der Kommission. Es wurde bekräftigt, dass die langjährige und traditionsreiche Arbeit der

360 360 Jahresberichte Kommission fortzuführen sei und für die bestehenden personellen Probleme nach Lösungen gesucht werden muss. Für die Präsentation bei der Evaluierung wurde ein thematisch aussagekräftiges Poster erstellt. Weiterhin wurde beschlossen, an den jährlich stattindenden Symposien zu aktuellen Themen mit ca. 80 bis 100 Teilnehmern festzuhalten, diese jedoch durch mehrere, zeitlich auf das ganze Jahr verteilte, kleinere Workshops zu ergänzen. Hier sollen sich vor allem Spezialisten in einem kleinen Kreis wissenschaftlich austauschen. Diese Workshops sollen auch dazu dienen, der deutschsprachigen geomorphologischen Forschung innerhalb Europas wieder mehr Gewicht zu verleihen. Erfreulich zu berichten ist auch, dass für die von der Kommission publizierte Reihe Relief Boden Paläoklima bereits ein neues Manuskript zu einem wissenschaftlich äußerst interessanten Habilitationsthema vorliegt und dieses nach der üblichen Begutachtung durch Fachkollegen und den Verlag hofentlich bis Herbst 2013 veröfentlicht werden kann. Im Jahr 2012 konnte die Kommission auch drei neu hinzugewählte Kommissionsmitglieder begrüßen: Dr. oliver Bens (GeoForschungs- Zentrum Potsdam), Prof. Dr. Brigitta Schütt (Fu Berlin) und Prof. Dr. Ludwig Zöller (universität Bayreuth). Prof. Dr. Alfred Wirthmann, Karlsruhe, wurde auf eigenen Wunsch hin aus der Kommission verabschiedet. Prof. Wirthmann war ein Mitglied der ersten Stunde und hat die Anfänge der Kommission stark mitgeprägt. Leider musste der Vorsitzende die Kommission darüber informieren, dass eines ihrer Gründungsmitglieder, Prof. Dr. Hanna Bremer (Köln), völlig unerwartet am 20. Januar 2012 verstarb. Frau Bremer hatte seit 1972 über 21 Jahre den Lehrstuhl für Geographie an der universität Köln inne und war damit in den frühen 70er Jahren eine der ersten weiblichen Lehrstuhlinhaberinnen an deutschen universitäten. Ihr persönlicher Forschungsschwerpunkt war die Geomorphologie der Tropen. Sie war eine über die nationalen Grenzen hinaus bekannte und anerkannte Wissenschaftlerin, die sich zeitlebens für die Belange der deutschen Geomorphologie auf nationaler und internationaler Ebene eingesetzt hat: als Autorin zahlreicher Monographien und Veröfentlichungen, als Gründungsmitglied der International Association of Geomorphologists (IAG) und als langjähriger Chief Editor der Geomorphologischen Zeitschrift. Ihre wissenschaftlichen Denkanstöße werden der Kommission sehr fehlen. Die Kommission wird ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren und versuchen, die wissenschaftliche Diskussion in ihrem Sinne fortzuführen. Horst Hagedorn, Eva Samuel-Eckerle

361 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 361 Kommission für Ökologie Am 22. Juli 2012 verstarb Prof. Josef Fittkau, der 25 Jahre lang der Kommission angehört und in ihr mit großem Engagement mitgearbeitet hatte. Seine weit über seine eigenen Fachgebiete Limnologie und Zoologie hinausgehenden ökologischen Kenntnisse und seine humorvolle und ausgleichende Art werden der Kommission fehlen. Zu neuen Mitgliedern der Kommission wurden 2012 Prof. Jürgen Geist (Aquatische Ökologie, Freising), Prof. Erwin Grill (Molekulare Planzenbiologie, Freising), Prof. Susanne Renner (Systematische Botanik, München) und Prof. Wolfgang Weisser (Terrestrische Ökologie, Freising) gewählt. Mit dem Rundgespräch Die Zukunft der Energieversorgung: Atomausstieg, Versorgungssicherheit und Klimawandel setzte die Kommission am 24. und 25. Januar 2012 ihre Veranstaltungsreihe zu aktuellen ökologischen Fragestellungen fort. Die Tagung wurde gemeinsam mit dem ifo Institut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der universität München e.v. von Prof. Franz Mayinger und Prof. Hans-Werner Sinn konzipiert und organisiert. Aufgrund des großen zu erwartenden Interesses wurde das Rundgespräch für die breite Öfentlichkeit geöfnet und fand entsprechend im Plenarsaal der BAdW statt. unmittelbar vor der Tagung fand ein Mediengespräch im PresseClub München mit vier der Vortragenden (Prof. ottmar Edenhofer, Prof. Hans-Werner Sinn, Prof. Fritz Vahrenholt, Prof. Carl Christian von Weizsäcker) statt. Die Versorgung mit Energie ist die Basis unseres Wohlstands. Eine uneingeschränkte Nutzung fossiler Energieträger, ob zur Strom- und Wärmeerzeugung oder für die Mobilität, ist jedoch mit einem hohen Co 2 -Ausstoß verbunden. Es gilt daher, in Zukunft die Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz zu wahren bei hoher Zuverlässigkeit der Energieversorgung und ohne unverhältnismäßigen Anstieg der Energiepreise. In dem Rundgespräch wurden ökonomische und ökologische Aspekte verschiedener Energieträger und Energieversorgungsstrategien behandelt, von Anlagen zur Nutzung von Wasser-, Wind-, Sonnenkraft und Geothermie bis zur energetischen Nutzung nachwachsender Rohstofe und zur Reichweite fossiler Energieträger wie Stein- und Braunkohle. Im Mittelpunkt stand dabei stets auch die Frage nach der Versorgungssicherheit im Stromsektor, d.h. der zeitlich und örtlich bedarfsgerechten Verfügbarkeit von Strom, die es auch nach dem Ausstieg aus der Kernenergienutzung zu gewährleisten gilt. Weitere Vorträge befassten sich mit neuen Entwicklungen im Gebäude- und im Mobilitätsbereich zur Steigerung der Energieeizienz und mit den gesellschaftspolitischen Dimensionen der Energiewende. Das Energiekonzept der Bundesregierung wurde im Rahmen des energie-

362 362 Jahresberichte politischen Zieldreiecks (Wirtschaftlichkeit, umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit) und im Hinblick auf die Wirkung von Fernund Nahzielen diskutiert. Weitere wichtige Themen waren die Vorleistungen Deutschlands und der Eu innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft in Bezug auf den globalen Klimaschutz sowie verschiedene Möglichkeiten, diesen im Rahmen internationaler Verhandlungen voranzubringen. Kontrovers wurde auch über die angestrebte Begrenzung der globalen Erwärmung ( Zwei-Grad-Ziel ) vor dem Hintergrund der bestehenden unsicherheiten in Klimamodellen diskutiert. Die überarbeiteten Vorträge und die Inhalte der Podiumsdiskussion wurden, ergänzt mit einer Zusammenfassung, einer Zusammenstellung der zentralen Ergebnisse des Rundgesprächs aus Sicht der Kommission und einem Schlagwortverzeichnis, publiziert. Am 10. Mai 2012 wurde die Kommission im Rahmen der Evaluierung der BAdW von ihrem Vorsitzenden Prof. Karl o. Stetter und der wiss. Mitarbeiterin Dr. Claudia Deigele der Evaluierungskommission vorgestellt. Karl Stetter, Claudia Deigele Veröfentlichungen der Kommission Rundgespräche der Kommission für Ökologie. Hg. Bayerische Akademie der Wissenschaften. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München. Band 40: Planzenzucht und Gentechnik in einer Welt mit Hungersnot und knappen Ressourcen S. Band 41: Die Zukunft der Energieversorgung: Atomausstieg, Versorgungssicherheit und Klimawandel S. Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Deigele C., unsere künftige Energieversorgung. Akademie Aktuell 4 (2012), Kommission Neurowissenschaften: Sensomotorik bei Mensch und Maschine Die Neurowissenschaften sind mehr denn je ein Gebiet, das sich besonders dynamisch entwickelt und eine hohe Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erfährt. In Bayern und speziell im Raum München haben sie sich als einer der bestimmenden Schwerpunkte etabliert. Hierzu hat die Arbeit der Kommission für Neurowissenschaften unter dem bisherigen Vorsitz von Prof. Thomas Brandt erheblich beigetragen. Hierfür möchte ich mich als neuer Vorsitzender der Kommission aus-

363 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 363 drücklich bedanken. In einem zunehmend interdisziplinären Gebiet wie den Neurowissenschaften liegt eine der großen Herausforderungen in der Vernetzung der verschiedenen Sub-Disziplinen. Hier hat die Kommission Entscheidendes geleistet, und hier liegt auch in den kommenden Jahren die Hauptaufgabe der Kommissionsarbeit. Die Kommission hat geholfen, Strategien zum weiteren Ausbau vielversprechender Bereiche sowie zur Verbesserung der Infrastruktur zu entwickeln. Was sie hier entscheidend zu bewegen vermag, zeigt sich am eindrücklichsten in den unterschiedlichen und ausgesprochen erfolgreich verlaufenden Initiativen zur Etablierung interdisziplinärer Forschungs- und Lehrprogramme, innerhalb derer die Kommissionsmitglieder meist federführend aktiv sind. Dies soll anhand einiger Beispiele illustriert werden: 2005 wurden mit Einrichtung des Bernstein Center for Computational Neurosciences (BCCN), gefördert durch das BMBF, die theoretischen Neurowissenschaften in München nachhaltig etabliert. ohne solide Theoriebildung ist moderne Neurowissenschaft nicht mehr denkbar, und München nimmt hier nun eine Vorreiterrolle ein (A. Borst, T. Brandt und B. Grothe sind Gründungsmitglieder des BCCN) wurde begonnen, das Deutsche Schwindel- und Gleichgewichtszentrum als integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (Gründungssprecher: T. Brandt) zu etablieren. Hier arbeiten Neurologen, Epidemiologen, Biologen und Ingenieure gemeinsam an Fragen der Grundlagenwissenschaften wie auch an neuen Diagnose- und Therapieverfahren wurde der Sonderforschungsbereich SFB870 Assembly and Function of Neuronal Circuits (Sprecher: B. Grothe) eingerichtet, an dem Arbeitsgruppen der LMu, der TuM, des MPI und des HelmholtzZentrums gemeinsam die Entwicklung und Funktion von neuronalen Schaltkreisen im Säugergehirn mit neuesten Methoden gemeinsam untersuchen. In diesen Wochen hat das neue Exzellenzcluster SyNergy ( Systems Neurology ) unter maßgeblicher Mitarbeit von Mitgliedern der Kommission seine Arbeit aufgenommen. Auch hier soll ein interdisziplinärer und translationaler Ansatz helfen, Grundlagenforschung zu neurodegenerativen Erkrankungen stärker mit der Klinik zu verbinden. Auch die seit 2006 etablierte und ebenfalls im Rahmen der Exzellenzinitiative durch Bundesmittel geförderte Graduate School of Systemic Neurosciences (Initiatoren T. Brandt und B. Grothe, Sprecher: B. Grothe) bietet nicht nur ein modernes, strukturiertes Promotionsprogramm, das der interdisziplinären Natur der Neurowissenschaften Rechnung trägt, sondern koordiniert und vernetzt weitere, durch das Elitenetzwerk Bayern des Bayerischen Wissenschaftsministeriums inanzierte psychologische und neurowissenschaftliche Studiengänge. Die School bietet auch die Plattform für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses innerhalb anderer Wissenschaftsinitiativen wie SFB, IFB, SyNergy oder BCCN und arbeitet eng mit den Graduiertenkollegs 1091 orientierung

364 364 Jahresberichte und Bewegung im Raum (DFG-gefördert; Mitantragsteller T. Brandt und B. Grothe) und 1373 Brain signaling: From neurons to ciruits (Sprecher: A. Konnerth) zusammen. Diese Beispiele zeigen die hochgradige Vernetzung der Neurowissenschaften im Raum München und die tragende Rolle der Kommissionmitglieder und deren Interaktionen in diesem Zusammenhang. Diese Vernetzung weiter zu stärken und auszubauen auch über den Raum München hinaus unter Einbeziehung der übrigen bayerischen Wissenschaftsstandorte wird eine der Aufgaben der Kommission für die Zukunft sein. Benedikt Grothe

365 365 Klassenübergreifende Kommissionen Kommission BAdW Forum Technologie Zu neuen Mitgliedern der Kommission wurden 2012 Prof. Arnold Picot und Prof. Josef Drexl gewählt. Am 11. Mai 2012 setzte die Kommission ihre Vortragsreihe mit dem Symposium Sicherheit und Vertrauen im Internet fort. organisiert wurde die Tagung von Prof. Claudia Eckert (Tu München und AISEC, Fraunhofer-Einrichtung für Angewandte und Integrierte Sicherheit, Garching) und Prof. Arndt Bode (LRZ, Garching). Nach einer Begrüßung durch Prof. Gottfried Sachs (in Vertretung des Präsidenten) und einem Einführungsvortrag von Prof. Bode stellte Prof. Eckert aktuelle Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Sicherheit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) vor. Die IKT gilt als Schlüsseltechnologie für globale Herausforderungen und ist daher in Bezug auf Sicherheitsfragen von besonderer Bedeutung. Es folgten Vorträge von Dr. Wieland Holfelder (Google Germany GmbH) über Vertrauen im Internet durch Transparenz und Wahlmöglichkeiten und von Prof. Johannes Buchmann (Tu Darmstadt), der der Frage nachging, ob bzw. wie Internetdienste nicht mehr erwünschte oder benötigte Daten auch wieder vergessen können. Weiter sprach Prof. oliver Lepsius (univ. Bayreuth) über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz im Internet: Welche Gefahren verursacht das Internet für die Persönlichkeitsrechte, wie geht die Rechtsordnung damit um und welchen Rechtsschutz bietet sie? Abgerundet wurde die Tagung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema IT-Sicherheit: Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Aufgezeichnet wurde die Veranstaltung, an der etwa 300 Gäste teilgenommen hatten, vom Sender BR-alpha, die Ausstrahlung einiger Vorträge erfolgte über den Sender DRadio Wissen. Wie schon in den letzten Jahren wurde das Symposium von einem Schülerprogramm unter der organisation von Prof. Dr. Johannes Huber (univ. Erlangen-Nürnberg) begleitet. Nach einem zweistuigen Auswahlverfahren wurden 126 oberstufenschülerinnen und -schüler aus bayerischen Gymnasien nach München eingeladen. Am 10. Mai fand ein gemeinsames Abendessen im Hobräuhaus München zum Kennenlernen und zur Information über die BAdW und die Arbeit der Kommission statt. Am 11. Mai besuchten die Schülerinnen und Schüler das LRZ (u.a. Führungen durch den Hochleistungsrechnertrakt), wobei

366 366 Jahresberichte ein Schwerpunkt auf der Vorstellung verschiedener Berufsbilder im LRZ lag. Nach einem Imbiss erfolgte die Rückfahrt nach München und die Teilnahme am Symposium, am Abend die Rückreise der Schülerinnen und Schüler. Joachim Hagenauer Kommission für Wissenschaftsgeschichte Die vierte Sitzung der Kommission fand am 29. Juni 2012 statt. Im Berichtsjahr hat die Kommission eine internationale Tagung Geschichte der Wissenschaftsgeschichte durchgeführt. Sie fand am 11. und 12. oktober in den Räumen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung statt. Es gab zwei einführende Vorträge und elf Vorträge zu den Schwerpunkten Wissenschaftsgeschichte in der universität, Historische Modelle, Klassiker der Wissenschaftsgeschichte sowie eine Schlussdiskussion. Das Interesse an der Tagung war erfreulich groß. Eine Veröfentlichung der Beiträge ist geplant. Die Kommission betreut das Projekt Frühneuzeitliche Ärztebriefe. Dieses ist im Herbst 2011 erstmals evaluiert worden, mit einem ausgesprochen erfreulichen Ergebnis. Die Projektarbeit ist erfolgreich fortgeschritten. Rund weitere Briefe wurden im Laufe des Jahres verzeichnet, darunter ein beachtlicher Teil aus Beständen, die hiermit erstmals identiiziert und der Forschung zugänglich gemacht werden. Die ProjektmitarbeiterInnen und der Projektleiter haben das Projekt und erste Ergebnisse in Vorträgen auf diversen Tagungen in Deutschland, Österreich, Großbritannien und den usa vorgestellt. In der neuen Reihe Beiträge zur Geschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die von der Akademie in Zusammenarbeit mit der Kommission herausgegeben wird, ist 2011 der erste Band erschienen (Reinhard Heydenreuter, Die Bayerische Akademie der Wissenschaften. Dokumente und Erläuterungen zur Verfassungsgeschichte). Der zweite Band enthält die Beiträge der Tagung Wendepunkte der Akademiegeschichte, die Friedrich Wilhelm Graf geleitet hat, und zusätzlich zwei thematisch verwandte Vortragsmanuskripte von Gerhard A. Ritter und Monika Stoermer. Dieser Band wird in Kürze erscheinen. Menso Folkerts, Michael Stolberg Veröfentlichungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Schlegelmilch S., Hier sind Chymica, hier sind Chymica! Die frühe Rezeption von Johann Baptist Helmonts ortus medicinae (1648) in Berliner Ärztekreisen. Morgen-Glanz 22 (2012) (im Druck).

367 Klassenübergreifend 367 StolBerg M., Medizinische Loci communes. Formen und Funktionen einer ärztlichen Aufzeichnungspraxis im 16. und 17. Jahrhundert. NTM 21/1 (2013) (im Druck). Möglichkeiten und Grenzen einer retrospektiven Diagnose. In: Zwischen Himmel und Erde. Körperliche Zeichen der Heiligkeit. W. Pulz in Zusammenarbeit mit J. M. Sawilla und D. R. Bauer (Hg.). Stuttgart 2012, Walter T., Sozialisation und Lebenszyklus in der Biographie des Basler Arztes Felix Platter ( ). In: Ägypten Kindheit Tod. Gedenkschrift für Edmund Hermsen. F. Jeserich (Hg.). Wien / Köln / Weimar 2013 (ersch. 2012), New Light on Antiparacelsianism (c ). The medical Republic of letters and the idea of progress in science. Sixteenth Century Journal 43 (2012), Kommission für Gebirgsforschung Momentan stagnieren die Arbeiten in der Kommission, da ihre Zukunft seitens der Akademie weiterhin ungeklärt ist. Die Mitgliedschaft der Akademie im ISCAR (International Scientiic Committee on Alpine Research) besteht momentan noch, soll aber aufgrund von Einsparungsmaßnahmen bei der Akademie in naher Zukunft gekündigt werden. Horst Hagedorn

368 368 Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften I. Am 7. März 2012 hat die Jahresversammlung der Historischen Kommission Gerrit Walther, geb in Kiel, seit 2008 ordentliches Mitglied der Kommission und seit Februar 2012 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, für fünf Jahre zum Präsidenten der Historischen Kommission gewählt. Er ist der 15. Präsident der Kommission seit ihrer Gründung im Jahre Gerrit Walther tritt an die Stelle von Lothar Gall, der die Geschicke der Historischen Kommission seit 1997 geleitet hat und am Abend des 6. März 2012 im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung in der Kaulbach-Villa als Präsident der Kommission, als Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs, ebenfalls seit 1997, und als Vorsitzender der Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs verabschiedet wurde. Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch, Professor Dr. Lothar Gall und dessen Gattin (v.l.n.r) beim Festakt in der Kaulbach-Villa am 6. März 2012.

369 Historische Kommission 369 Grußworte sprachen der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, als Vertreter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften deren erster Vizepräsident Professor Dr. Thomas o. Höllmann, Dr. Heinz-Rudi Spiegel für den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Hilmar Kopper als Vorsitzender des Freundeskreises des Historischen Kollegs. Den Festvortrag hielt Andreas Wirsching zum Thema Das Historische Kolleg und die moderne Geschichtswissenschaft. Der Sekretär der Kommission, Helmut Neuhaus, würdigte das Wirken Lothar Galls in einem Beitrag mit dem Titel Im Dienst der deutschen Geschichte in Akademie Aktuell 1/2012 (unter Noch vor der Jahresversammlung hatte am 2. März 2012 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Begehung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Strukturevaluation (StrukBY2013) unter Leitung von ulrich Herbert (Freiburg i. Br.) stattgefunden. Anfang Juli 2012 trat der Pleger der Stiftung, Helmut Neuhaus, an die für die Evaluation Verantwortlichen mit der Bitte heran, Einsicht in die Bewertungsberichte von Historischer Kommission und Historischem Kolleg nehmen zu können, die die Ergebnisse der Begehungen dieser Einrichtungen zusammenfassen. Dies hat jedoch der Vorsitzende der Strukturkommission, Ernst Theodor Rietschel, im August 2012 mit dem Hinweis abgelehnt, der Auftrag an die übergeordnete Strukturkommission bestehe nicht allein darin, 13 Einzelbewertungen zu organisieren, sondern darüber hinaus einen Gesamtvorschlag vorzulegen. Die Bewertungsberichte sollen unverändert zu einem späteren Zeitpunkt veröfentlicht werden. Die Präsentation des Gesamtergebnisses der Strukturevaluation beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ist für den 18. März 2013 angekündigt. Ein besonderer wissenschaftlicher Erfolg des vergangenen Jahres war die Tatsache, dass der von Stefan Rebenich und Gisa Franke bearbeitete Briefwechsel zwischen Theodor Mommsen und Friedrich Althof ( ) (Band 67 der Deutschen Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts ) auf Platz 3 der Liste der Sachbücher des Monats Mai gelangt ist, die von Süddeutscher Zeitung (SZ), NDR und BuchJournal herausgegeben wird. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg für eine Quellenedition. Alle übrigen Werke auf der Liste für Mai 2012 waren Monographien. Am 5. Juni 2012 wurde der Band unter der überschrift Die Geburt der Exzellenzkluster. Zwei starke Männer in der heroischen Zeit der deutschen Wissenschaft: Friedrich Althof und Theodor Mommsen ausführlich in der SZ besprochen (Jens Bisky). Dieser beachtliche Erfolg beweist, dass Quelleneditionen dann Aufmerksamkeit gewinnen können, wenn sie in einem aktuellen Kontext stehen. Für die Wissenschaftspolitik gilt das in besonderer Weise. Die

370 370 Jahresberichte Kommission wird deshalb auch in Zukunft in diesem Bereich weitere Akzente setzen. Am 2. oktober 2012 fand im Casino der Bayer AG in Leverkusen in Anwesenheit des Vorstandsvorsitzenden, Marijn Dekkers, die Buchpräsentation der von Kordula Kühlem bearbeiteten Edition Carl Duisberg ( ). Briefe eines Industriellen (Band 68 der Deutschen Geschichtsquellen) statt. Die Kommission wurde durch den Sekretär und Werner Plumpe vertreten, der einen biographischen Vortrag über Carl Duisberg hielt. Die Veranstaltung knüpfte an eine ganze Reihe von Buchpräsentationen an, die die Historische Kommission, ihrem nationalen Anspruch gemäß, in den vergangenen Jahren unter anderem in Berlin, Göttingen, Heidelberg oder Augsburg veranstaltet hatte. Im kommenden Jahr wird am 2. Mai der Band Der Regensburger Reichstag 1556/57 aus der Reihe Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen im Runtingersaal in Regensburg öfentlich vorgestellt. Im Kontext der verstärkten digitalen Anstrengungen der Historischen Kommission stand der am 9. Juli 2012 im Historischen Kolleg durchgeführte Workshop Digitale Editionen, der in Kooperation mit der am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der universität Münster angesiedelten Kritischen online-edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis stattfand. Der Sekretär der Kommission, Helmut Neuhaus, unterstrich in seiner Einführung, dass der mediale Wechsel kein Abrücken von etablierten Kriterien wie der Auswahl bestimmter Quellen als editionswürdig, keinen Verzicht auf Quellenund Textkritik, auf die Kontextualisierung der edierten Quellen durch Einleitung, biographische Kommentierung, Sachkommentar und Bibliographie bedeute. Andererseits gelte es, die Möglichkeiten des digitalen Mediums auszuschöpfen, was bei Retrodigitalisierungen noch nicht der Fall sei. Der methodisch entscheidende Sprung zu born digital sei erst gemacht, wenn die digitale Fassung von Anfang an als Norm für die Veröfentlichung feststehe. Einigkeit bestand auf dem Workshop, dass parallel immer auch noch ein Buch möglich sein sollte. Allerdings müsse man sich klar sein, dass dieses dann nicht mehr alle Elemente der digitalen Edition abbilden könne (vgl. Karl-ulrich Gelberg, Alle Möglichkeiten der digitalen Welt. Akademie Aktuell 4/2012; unter Der Workshop Digitale Editionen, an dem 2012 insgesamt 27 Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland teilgenommen haben, wird im kommenden Jahr, voraussichtlich am 8. Juli 2013, erneut in München stattinden. Die Historische Kommission verfolgt damit unter anderem das Ziel, zu technischen und methodischen Standards für digitale historische online-editionen zu gelangen, so wie sie im 19. und 20. Jh. die Standards für die herkömmlichen Quelleneditionen entwickelte. Sie wird ihre Expertise künftig auch in der auf dem Historikertag in Mainz im September 2012 neu geschaf-

371 Historische Kommission 371 fenen Arbeitsgemeinschaft Digitale Geschichtswissenschaften des Historikerverbandes einbringen. Im Zusammenhang mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Anfang 2012 bewilligten Projekt, die Deutsche Biographie zu einem historisch-biographischen Informationssystem für den deutschsprachigen Raum weiterzuentwickeln, fand in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek am 23./24. Juli 2012 ein Auftaktworkshop mit den Partnerinstitutionen Bundesarchiv, Deutsches Literaturarchiv, Deutsches Museum, Deutsches Rundfunkarchiv, Germanisches Nationalmuseum, dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (Foto Marburg) sowie der Deutschen Nationalbibliothek ebenfalls im Historischen Kolleg statt. Im Anschluss an die Einführungen des Präsidenten der Historischen Kommission, Gerrit Walther, und des Generaldirektors der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB), Rolf Griebel, wurde über die Ziele und die technische umsetzung der Verknüpfung der wissenschaftlichen historisch-biographischen Angebote dieser national sichtbaren Institutionen beraten (vgl. Hans Günter Hockerts, Zertiiziertes biographisches Wissen im Netz. Die Deutsche Biographie auf dem Weg zum zentralen historisch-biographischen Informationssystem für den deutschsprachigen Raum. Akademie Aktuell 4/2012; unter Für den 25. Februar 2013 ist als Fortsetzung ein technischer Workshop im Rahmen dieses Projekts (Laufzeit Juli 2012 bis Juni 2014) vorgesehen. Die Historische Kommission wird in den nächsten Jahren auch regelmäßiger als zuletzt wissenschaftliche Tagungen veranstalten. Den Anfang wird am 8. oktober 2013 eine eintägige Veranstaltung zu den Deutschen Reichstagsakten, Mittlere Reihe unter der Leitung von Eike Wolgast machen, die auch eine Bilanz dieser kurz vor dem Abschluss stehenden Abteilung der Historischen Kommission ziehen wird, die die Reichstage aus der Zeit Kaiser Maximilians I. dokumentiert. II. Wie in den Vorjahren hat sich die Historische Kommission auch 2012 wieder intensiv um die Einwerbung von Drittmitteln bemüht. Am 15. Februar 2012 hat die DFG den gemeinsam von Historischer Kommission und BSB gestellten Antrag zur Entwicklung eines zentralen historisch-biographischen Informationssystems für den deutschsprachigen Raum gebilligt. Auf Seiten der Historischen Kommission hat der Antrag ein inanzielles Volumen von Ebenfalls erfolgreich war der bei der Fritz Thyssen Stiftung gestellte Antrag für eine Machbarkeitsstudie für eine editorische Erschließung der Akten des Immerwährenden Reichstags ( ). Auf der Grundlage der von der Thyssen Stiftung zur Verfügung gestellten Mittel, die durch

372 372 Jahresberichte eigene ergänzt werden, kann Dorothée Goetze ab April 2012 ein Jahr lang an dieser Aufgabe arbeiten. Der von Hans-Werner Hahn bei der DFG gestellte revidierte Antrag zur Edition der Quellen zur Geschichte des Deutschen Zollvereins ( ) wurde Anfang August 2012 erneut abgelehnt. Die Ablehnung ließ erkennen, dass die Notwendigkeit von Quelleneditionen im Rahmen geschichtswissenschaftlicher Forschung keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Möglicherweise muss die Historische Kommission sehr viel intensiver und sichtbarer als zuletzt begründen, warum wissenschaftliche Quelleneditionen für die Geschichtswissenschaft als Grundlage unerlässlich sind. Weder intensive Archivarbeit Einzelner noch monographische Behandlung allein reichen aus, um komplexe Sachverhalte angemessen zu beschreiben. Eventuell muss die Historische Kommission sich dieses Themas erneut in vergleichbarer Weise annehmen, wie dies 1998 zusammen mit den MGH mit dem Kolloquium Quelleneditionen und kein Ende? der Fall gewesen ist, um für die Editionsarbeit in der Wahrnehmung der Fachöfentlichkeit wieder Boden gut zu machen. Geschichtsschreibung ohne Quelleneditionen? könnte ein Titel für eine solche Veranstaltung sein. Für die Zollvereins-Edition beschäftigt die Kommission bereits seit 2011 Marko Kreutzmann auf einer halben Stelle. Sie wird dies aus eigenen Mitteln für ein weiteres Jahr bis Ende September 2013 fortsetzen. Dadurch wird es möglich, eine digitale Teiledition für die Frühphase des Deutschen Zollvereins in der Zeit von 1834 bis 1841 zu realisieren, die als born digital erstmals alle Möglichkeiten digitaler Editionen ausschöpfen wird. Dazu zählt unter anderem auch die Präsentation der Faksimiles der Vorlagen des transkribierten Editionstextes. Der am 18. April von Hans-Christoph Kraus bei der DFG eingereichte Sachbeihilfeantrag, um die Edition Johannes Haller ( ): Historie und Politik vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus Edition seiner Korrespondenz fertigzustellen, die bereits in den Jahren 2001 bis 2004 von der DFG gefördert worden war, wurde ebenfalls abgelehnt. Auch in diesem Fall setzt die Historische Kommission die Finanzierung einer halben wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle für Benjamin Hasselhorn um ein Jahr bis Ende 2013 fort, damit die Edition zur Publikationsreife gelangen kann. Im Juni 2012 hat der Präsident der Historischen Kommission, Gerrit Walther, gemeinsam mit Stefan Rebenich (Bern) und Wolfram Kinzig (Bonn) bei der Gerda Henkel Stiftung Mittel für eine Edition des Briefwechsels zwischen Adolf Harnack und Friedrich Althof beantragt. Die Gremien der Henkel Stiftung haben diesen Antrag am 23. November 2012 unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Mittel ebenfalls leider abgelehnt. Die Historische Kommission wird prüfen, ob sie den Antrag bei einem anderen Drittmittelgeber erneut einreicht.

373 Historische Kommission 373 Ebenfalls im Juni 2012 hat die Kommission einen Publikationsbeihilfeantrag für die Edition der Quellen zum Reichstag von Konstanz 1507 bei der DFG eingereicht, der insofern innovativ ist, als sie damit erstmals neben den reinen Druckkosten auch die Personalkosten für den Satz des Druck-PDFs sowie die Vorbereitung der online-edition (XML) im open Access beantragt hat. Außerdem haben Ende November 2012 Gerrit Walther und Helmut Neuhaus den letzten im Rahmen der DFG- Langfristförderung (bis 2015) möglichen Verlängerungsantrag für die Briefedition Leopold von Rankes gestellt. Für die Rückschläge bei den Bemühungen um Drittmittel in diesem Jahr ist neben den erwähnten Vorbehalten gegenüber Editionen vor allem die verschärfte Wettbewerbssituation verantwortlich. Dadurch sind die Bewilligungsquoten aller großen Drittmittelgeber drastisch gesunken. Andererseits ist zu konstatieren, dass sich der Anteil der Drittmittel an den Gesamteinnahmen der Historischen Kommission im Jahr 2012 auf 33,3 % deutlich erhöht hat (2011: 22,9 %). Gegenüber der dynamischen Einwerbung von Drittmitteln stellt die Stagnation des Zuschusses, den der Freistaat Bayern seit 2009 auch im Rahmen des Doppelhaushalts 2013/2014 in unveränderter Höhe von zur Verfügung stellt, eine zunehmende Einschränkung der Möglichkeiten der Kommission dar. Durch die im letzten Jahresbericht erwähnte Erbschaft von Brigitta oestreich wird sich das Vermögen der Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs Anfang 2013 um ca erhöhen. III. 1. Die Bände 19,2 und 19,3 (Reichstag zu Frankfurt 1454 und Tag zu Wiener Neustadt im Februar/Mai 1455) aus der Älteren Reihe der Deutschen Reichstagsakten beinden sich im Druck. Bei der Korrektur von Vorumbruch und umbruch hat sich der Abteilungsleiter, Heribert Müller, in besonderer Weise engagiert. Frau Annas erstellte außerdem für die Bände 19,1 bis 19,3 ein Gesamtregister. Die beiden Bände und das Register werden bis Ende August 2013 vorliegen. Der Druck wird dankenswerterweise durch die DFG sowie durch regelmäßige Zuwendungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gefördert. Aus der Abteilung Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe kann berichtet werden, dass für die Edition des Konstanzer Reichstags 1507, bearbeitet von Dietmar Heil, ein Publikationsbeihilfeantrag bei der DFG gestellt worden ist. Herr Heil hat in diesem Jahr die umfangreichen Archivrecherchen zur Edition des Wormser Reichstags von 1509 aufgenommen. Dazu hat er unter anderem Archive in Dresden, Innsbruck, Marburg, Nürnberg, Speyer, Stuttgart, Weimar, Wien, Worms

374 374 Jahresberichte und Würzburg besucht sowie weitere Akten aus Archiven in Goslar, Lübeck, Memmingen, Mühlhausen und Nordhausen angefordert. Die Archivrecherchen werden im kommenden Jahr fortgesetzt. Bereits jetzt wird deutlich, dass die Edition des Wormser Reichstags zu einer Neubewertung führen wird. Die bisherige Forschung, so die erste Einschätzung von Herrn Heil, habe sich in ihrem urteil eines gescheiterten Reichstages allzu einseitig an der zeitgenössischen kaiserlichen Propaganda orientiert. Reinhard Seyboth hat die Edition der Reichstage Augsburg 1510 und Trier 1512 so weit kontinuierlich fortgeführt, dass ein Rohmanuskript von Seiten mittlerweile vorliegt. In der Jüngeren Reihe haben Rosemarie Aulinger die Arbeit an dem von Anneliese Grundmann hinterlassenen Manuskript Die Beschwerden der deutschen Nation auf den Reichstagen der Reformation und Silvia Schweinzer die Editionsarbeit am Nürnberger Reichstag 1542 planmäßig fortgesetzt. Hervorzuheben ist, dass die lange Zeit stockenden Arbeiten am Augsburger Reichstag 1530, der in Wien von Martina Fuchs und Alfred Kohler bearbeitet wird, wieder energisch vorangetrieben werden. In der Abteilung Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen wurde 2012 die Edition der Akten des Reichstags zu Regensburg 1556/57 in Kooperation zwischen Matthias Reinert und dem Bearbeiter Josef Leeb für die Print- und onlinepublikation vorbereitet. Der Band kann im Frühjahr 2013 erscheinen. Er soll, wie oben erwähnt, Anfang Mai in Regensburg öfentlich präsentiert werden. Christiane Neerfeld hat in Bonn auf der Grundlage einer DFG-Sachbeihilfe mit der Edition der Akten des Kurfürstentags zu Regensburg 1575 begonnen. Josef Leeb hat zudem wie im Vorjahr seine umfangreichen Archivrecherchen für die Edition des Regensburger Reichstags von 1594 fortgesetzt. Außerdem konnte die Erstbearbeitung und Korrektur des Mainzer Kurfürstenratsprotokolls als Textvorlage für die Verhandlungen der leitenden Kurie auf dem Reichstag 1594 auf der Grundlage der Transkriptionen von Hilfskräften an der universität Bonn, die Herrn Leeb bei seiner Editionsarbeit unterstützen und auf diese Weise bereits frühzeitig in den für die Edition frühneuzeitlicher Texte notwendigen Fertigkeiten geschult werden, abgeschlossen werden. 2. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Repertorium Academicum Germanicum (RAG) haben neben der Fortsetzung der Dateneingabe in Bern und Gießen, bei der weiterhin der niederrheinische Raum im Mittelpunkt steht, im oktober 2012 auf dem Historikertag in Mainz zusammen mit den Repertoria Romana online (RRo) und der Germania Sacra eine Sektion mit dem Titel Datenbanken für die Mediävistik und die Renaissance in Forschung und Lehre gestaltet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei Projekte präsentierten in der gut besuchten Sektion sowohl Beiträge zur Struktur und Technik der Datenbanken als auch zu ihrer Verwendung als Instrumente der

375 Historische Kommission 375 Forschung. Hierbei lag das Augenmerk besonders darauf, zu zeigen, wie die drei Datenbestände gemeinsam bei verschiedenen Themen und Fragen fruchtbar genutzt werden können. Projektintern wurden die wichtigsten Arbeitsschritte, Begrifsdeinitionen und Handlungsanleitungen für die Dateneingabe im Rahmen des RAG im Jahr 2012 in Form eines Wiki auf eine technisch neue, eiziente und nutzerfreundliche Basis gestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen damit nun langfristig über ein Handbuch zur Dateneingabe, das online von allen RAG-Arbeitsplätzen aus eingesehen und ergänzt werden kann. Gleichzeitig mit der Einrichtung dieser neuen Arbeitshilfe wurde der bisherige Datenbestand auf seine Einheitlichkeit und Konsistenz überprüft und aktualisiert. 3. Auf der Grundlage einer DFG-Bewilligung konnte Wolfgang Burgdorf am 1. März 2011 die Arbeiten an einer Edition der Wahlkapitulationen der römisch-deutschen Könige von 1519 bis 1792 aufnehmen, einer der zentralen Quellengruppen des Alten Reichs, die in ihrem Aussagewert für ganz unterschiedliche historische Fragestellungen kaum überschätzt werden kann. Mittlerweile sind die Wahlkapitulationen im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv erhoben und digitalisiert. Die Texte sind bis ins frühe 18. Jh. auch bereits transkribiert und weitestgehend kollationiert. Im Frühjahr 2013 soll bei der DFG ein Antrag gestellt werden, die Förderung um acht Monate zu verlängern. Innerhalb von drei Jahren und zwei Monaten wird die Edition, die parallel im Druck und digital vorgelegt werden soll, erfolgreich abgeschlossen werden können. 4. Auf Initiative Maximilian Lanzinners bemüht sich die Historische Kommission, frühere Anstrengungen aufgreifend, erneut um eine Erschließung des Immerwährenden Reichstages zu Regensburg ( ). Die neue Initiative geht von der Prämisse aus, dass die heutigen digitalen Möglichkeiten es im Gegensatz zu früher erlauben, den Immerwährenden Reichstag editorisch in den Grif zu bekommen. Mit Hilfe der Fritz Thyssen Stiftung und eigenen Mitteln erarbeitet Dorotheé Goetze bis Ende März 2013 eine Machbarkeitsstudie, die die Grundlage für einen Antrag im Akademienprogramm bilden soll. 5. Im Bereich der Deutschen Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts ist die noch unter der Ägide von Klaus Hildebrand als Abteilungsleiter auf den Weg gebrachte und von Kordula Kühlem bearbeitete Edition Carl Duisberg ( ). Briefe eines Industriellen erschienen. Die historiographische Akzentsetzung der Reihe erfährt im kommenden Jahr durch die Publikation der Tagebücher des Jenaer Mediävisten Alexander Cartellieri Tagebücher eines deutschen Historikers. Vom Kaiserreich bis in die Zweistaatlichkeit ( ) eine Fortsetzung, die uwe Dathe und Matthias Steinbach bearbeitet haben.

376 376 Jahresberichte Kurz vor dem Abschluss, der für das kommende Jahr erwartet wird, steht auch die jetzt von Benjamin Hasselhorn in Passau bearbeitete Briefedition des Tübinger Mediävisten Johannes Haller Johannes Haller ( ). Historie und Politik vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus Edition seiner Korrespondenz. Bei der Gesamtausgabe des Briefwechsels von Leopold von Ranke, die ebenfalls in den Deutschen Geschichtsquellen erscheint, ist die von Dietmar Grypa besorgte Revision des ersten Bandes ( ) soweit gediehen, dass im kommenden Jahr die Drucklegung erfolgen wird. Gemeinsam mit Rolf Straubel (Berlin) und Sabrina Stahl hat er parallel die Arbeiten am zweiten Band der Edition ( ) fortgesetzt. 6. Nachdem Eberhard Weis, der die Abteilung Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats im Jahr 2000 auf den Weg gebracht hatte, den Sekretär darum gebeten hat, ihn von der Leitung der Abteilung zu entbinden, hat Reinhard Stauber Ende August 2012 die kommissarische Leitung der Abteilung übernommen. Im Laufe des Jahres 2012 hat Herr Reinert in Zusammenarbeit mit dem Bearbeiter Esteban Mauerer eine digitale Fassung der beiden ersten Bände der Staatsratsprotokolle realisiert, die jetzt online verfügbar ist (Band 1: , München 2006, Band 2: , München 2008). Die digitale Fassung der Staatsratsprotokolle enthält auch ein neues Dokument vom 1. Juli 1801, das bei der Durchsicht ergänzender Archivbestände ermittelt werden konnte, bei der Drucklegung von Band 1 jedoch noch nicht bekannt war. Die Bände können auch im pdf-format in der Druckansicht ausgedruckt werden. In der online-edition kann jetzt gezielt nach Namen und Begrifen im Textkorpus gesucht werden. Die Registerangaben des Personenregisters wurden gegen die Personennamendatei (PND) der Deutschen Bibliothek abgeglichen, wodurch sich vielfältige Verlinkungsmöglichkeiten ergeben. Die Personen sind außerdem, so weit möglich, mit dem Angebot www. deutsche-biographie.de verlinkt. Die orte wurden mit openstreet- Map abgeglichen. Damit sind historische Karten bei der Bayerischen Landesbibliothek online (BLo) und demnächst auch webbasierte Geodienste und weitere Karten verknüpbar. Für die Edition hat sich die Kommission die Domain gesichert. Auf das online-angebot der Historischen Kommission gelangt man aber nicht nur über deren Homepage, sondern auch direkt über den opac-katalog der BSB. Der dritte Band der Protokolle des Bayerischen Staatsrats , der die Jahre 1808 bis 1810 behandeln wird, beindet sich in der Begutachtung. 7. Das von Gerhard Müller vorgelegte Manuskript im Kontext der Abteilung Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten mit dem Titel Thüringische Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach

377 Historische Kommission 377 kann im kommenden Jahr in Druck gehen, nachdem der Bearbeiter die von den Gutachtern erbetenen Kürzungen berücksichtigt hat. 8. Jürgen Müller hat in den Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes den Band Der Deutsche Bund in der nationalen Herausforderung vorgelegt. Er arbeitet jetzt an der Edition für die Jahre 1863 bis 1866 und strebt die Publikation des Bandes, der mit dem Frankfurter Fürstentag vom August 1863 den zweiten großen Bundeskongress deutscher Fürsten und Regierungen nach der Dresdner Konferenz von 1850/51 umfassend dokumentiert, im Laufe des Jahres 2014 an, damit dieser rechtzeitig zum 200jährigen Jubiläum des Wiener Kongresses und der Gründung des Deutschen Bundes im Jahr 2015 vorliegt. 9. Nach der erneuten Ablehnung des DFG-Antrags zur editorischen Erschließung der Quellen zur Geschichte des Deutschen Zollvereins ( ) haben der Abteilungsleiter Hans-Werner Hahn und der Bearbeiter Marko Kreutzmann gemeinsam ein Konzept erstellt, das es ermöglicht, innerhalb eines Jahres eine digitale Teiledition für die erste Phase vom Inkrafttreten des Zollvereins 1834 bis zur ersten Erneuerung der Zollvereinsverträge am 8. Mai 1841 vorzulegen. Die Auswahl und Präsentation der Quellen folgt dabei einer an der politischinstitutionellen Entwicklung des Zollvereins orientierten Systematik. Die online-edition bietet neben den transkribierten und kommentierten Dokumenten auch Faksimiles der Vorlagen. Dass in relativ kurzer Zeit ein vorzeigbares Ergebnis erreichbar sein wird, beruht auf den umfangreichen Vorarbeiten von Herrn Hahn und Herrn Kreutzmann in einem von der Fritz Thyssen Stiftung inanzierten Vorprojekt. Als ein Ergebnis daraus ist 2012 die prosopographische Studie von Marko Kreutzmann Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins. Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration ( ) als Band 86 der Schriftenreihe der Historischen Kommission erschienen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Kommission nach Vorlage der Teiledition entschließt, bei einem anderen Drittmittelgeber noch einmal Mittel für die Fortsetzung zu beantragen. 10. Der sechste Band der Akten der Reichskanzlei, Regierung Hitler , der das Jahr 1939 behandelt, ist Anfang September 2012 von Friedrich Hartmannsgruber vorgelegt worden; er hat mittlerweile die Arbeiten am Folgeband (Bd. 7) 1940 in Angrif genommen. Anschließend stehen voraussichtlich noch weitere drei Bände aus (1941, 1942 und ). Der Abteilungsleiter prüft derzeit, auf welche Weise die Edition am besten erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann, da Herr Hartmannsgruber 2016 altersbedingt ausscheiden wird. 11. Im Mittelpunkt der Arbeiten in der Abteilung Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats standen die Formulierung der

378 378 Jahresberichte wissenschaftlichen Einleitung durch den Bearbeiter oliver Braun und die Drucklegung des Bandes mit den Kabinettsprotokollen für das Jahr 1951, der Mitte 2013 ausgeliefert werden kann. Der größere Beratungsbedarf der neuen Koalitionsregierung aus CSu und SPD indet seinen Niederschlag in 77 ausführlich protokollierten Sitzungen (1950 waren es noch 45 gewesen), die in einem Doppelband dargeboten werden. Erneut ist die thematische Vielfalt beeindruckend. Sie reicht von zentralen bundespolitischen Themen wie dem Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl oder das Lastenausgleichsgesetz, über landespolitische Skandale, wie sie beim Bayerischen Landesentschädigungsamt sowie infolge von Haushaltsüberschreitungen beim Wiederaubau des Residenztheaters auftraten, bis zu energiepolitischen Weichenstellungen, die 1951 vom Kabinett vorangetrieben wurden, wie zum Beispiel der Bau des Sylvensteinspeichers südlich von Lenggries. Außerdem gehören zum Themenstrauß der Protokolle so verschiedene Dinge wie die Werbung für die ersten Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth nach 1945, der Tag der Kriegsgefangenen am 4. Mai 1951, die Frage der Zurückführung von Evakuierten, die Pfalzfahrt des Pfalzausschusses des Bayerischen Landtags oder die Frage einer Nutzung des Truppenübungsplatzes in Hammelburg durch die Amerikaner. Außerdem hat der Bearbeiter ein ausführliches Konzept für die Retrodigitalisierung bzw. Digitalisierung der Editionsreihe vorgelegt. Mittlerweile hat Herr Braun parallel begonnen, die Kabinettsprotokolle für das Jahr 1952 zu erfassen und zu kommentieren. 12. Der von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Januar 2012 bei der union der deutschen Akademien der Wissenschaften eingereichte Antrag der beiden Mitglieder der Historischen Kommission, Hans Günter Hockerts und Werner Plumpe, zur Aufnahme des Editions- und Forschungsprojektes Rheinischer Kapitalismus in das Akademienprogramm ab 2013 wurde von der Wissenschaftlichen Kommission der Akademienunion im Grundsatz begrüßt, wegen einiger Bedenken und zusätzlicher Anregungen jedoch nicht zur Förderung ab 2013 empfohlen. Die beiden Abteilungsleiter haben darauhin in Kooperation mit der Bearbeiterin Friederike Sattler und unter Hinzuziehung eines dritten Mit-Antragsstellers, Jan-otmar Hesse (universität Bielefeld), den Antrag überarbeitet und ihn im oktober 2012 erneut dem Ausschuss Akademienprogramm der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit dem Ziel zur Prüfung vorgelegt, für das Vorhaben ab 2014 eine Förderung im Akademienprogramm zu erreichen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist das Procedere noch nicht abgeschlossen. Friederike Sattler hat unterdessen die Arbeiten an ihrer Pilotstudie zu Alfred Herrhausen mit intensiven Archivrecherchen fortgesetzt (vgl. den Beitrag im gedruckten Jahresbericht der Historischen Kommission). Nach Auslaufen der Förderung durch die Fritz Thyssen Stiftung

379 Historische Kommission 379 Ende Juni nächsten Jahres wird die Historische Kommission ihre Stelle bis Ende 2013 aus eigenen Mitteln inanzieren, um den Abschluss des Manuskripts sicherzustellen. 13. Hans Günter Hockerts hatte die Leitung der Abteilung Neue Deutsche Biographie sie ist personell die größte der Historischen Kommission im Jahr 1998 übernommen. Nach 14 Jahren übergab er die Leitungsfunktion Ende 2012 an Maximilian Lanzinner. unter Hockerts Ägide sind von 2001 bis 2013 die Bände 20 bis 25 der NDB erschienen, von 2001 bis 2007 im Zweijahresrhythmus, anschließend nach dem Verlust der sechsten wissenschaftlichen Mitarbeiterstelle in der Abteilung alle zweieineinhalb Jahre. Ist allein dies eine beeindruckende wissenschaftsorganisatorische Leistung, so kommen noch zwei weitere Punkte hinzu: Mit seinem Namen ist die erfolgreiche Migration des historisch-biographischen Lexikons NDB in das digitale historisch-biographische Informationssystem Deutsche Biographie verbunden. Dies hat Hans Günter Hockerts parallel zur Buchausgabe über insgesamt vier DFG-Anträge ins Werk gesetzt. Daraus hat sich außerdem eine für die Historische Kommission insgesamt zentrale strategische Partnerschaft mit der BSB entwickelt. Zuletzt hat sich am 24. Juli 2012 auf Hockerts Initiative ein Beirat Deutsche Biographie konstituiert, dem neben dem Sekretär der Kommission, Helmut Neuhaus, Klaus Kempf für die BSB, als Mitglieder der Historischen Kommission Maximilian Lanzinner und Margit Szöllösi-Janze sowie der Direktor des Instituts für Europäische Geschichte, Johannes Paulmann, angehören. Der Beirat soll den Abteilungsleiter bei der Entwicklung der Deutschen Biographie zum zentralen historisch-biographischen Informationssystem für den deutschsprachigen Raum beraten. Insbesondere wird angestrebt, die NDB in Zukunft über die Dienstleistung hinaus verstärkt originär in Forschungskontexte einzubeziehen. Erste überlegungen dazu haben Johannes Paulmann und Margit Szöllösi- Janze in der konstituierenden Sitzung des Beirats präsentiert. Zum ersten Vorsitzenden wurde Maximilian Lanzinner gewählt. Mit Herrn Lanzinners übernahme der Leitung der NDB zum 1. Januar 2013 wird, so lautet der Vorratsbeschluss des Gremiums, Hans Günter Hockerts an die Spitze des Beirates treten. Auf diese Weise bleibt der NDB/ Deutschen Biographie seine Expertise über die Zeit seines Wirkens als Abteilungsleiter hinaus erhalten. Der korrigierte Gesamtumbruch von Band 25 der NDB (XXVI Seiten) liegt seit Anfang November 2012 beim Verlag Duncker & Humblot. Mit der Auslieferung ist Anfang März 2013 zu rechnen. Für den Band, der von Stadion bis Tecklenborg reicht, haben rund 500 Autorinnen und Autoren aus sechs Ländern 722 Artikel verfasst, davon 32 Familienartikel (die zahlreiche Personen erfassen, im Fall der Familie Sternberg mehr als 70). In die Genealogien sind etliche Biogramme von Personen eingearbeitet, die keinen eigenen Artikel erhalten ha-

380 380 Jahresberichte ben. In das ADB-NDB-Gesamtregister wurden auf der Basis des neuen Bandes Personen (meist mit Namensvarianten) neu aufgenommen. Bis zum Abschluss der gedruckten NDB stehen nunmehr nur noch drei Bände aus. Das Internet-Lexikon Deutsche Biographie ( macht derzeit rund Artikel der ADB und NDB (einschließlich Band 23 auf der Grundlage von xml-strukturierten Volltexten mit vielfältigen Recherchefunktionen) frei zugänglich. Nach der Publikation von Band 25 werden im Laufe des Jahres 2013 die rund 800 Beiträge von Band 24 zusätzlich in das digitale Angebot integriert werden können. Hinzu kommt ein auf ADB-NDB-Register und NDB-Redaktionsdatenbank beruhender Index. Im Ganzen umfasst der Datenbestand der Deutschen Biographie seit September 2012 rund Namen. Für etwa eindeutig identiizierte Personen wurden Querverweise eingefügt. Außerdem konnte die Liste der auf der GND (Gemeinsame Normdatei) basierenden Vernetzungen zu externen biographischen online-ressourcen (Normdaten, Lexika, Fachportale, Bibliothekskataloge, Bibliographien, Editionen, Quellennachweise, Porträts und Porträtnachweise mit weiterführenden Informationen) wiederum substantiell erweitert werden. Den entscheidenden Schritt, die Deutsche Biographie zum zentralen historisch-biographischen Informationssystem für den deutschsprachigen Raum auszubauen, stellt die bereits eingangs erwähnte Bewilligung des gemeinsam mit der BSB gestellten DFG-Antrages dar (Laufzeit 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2014). Das zentrale Ziel ist die Vernetzung mit personenbezogenen Angeboten führender Wissenschaftsinstitutionen, verbunden mit technischen (Semantic Web) und multimedialen Erweiterungen. Dazu fand am 23./24. Juli 2012 der oben genannte Auftakt-Workshop mit Vertretern von sechs Partnerinstitutionen im Historischen Kolleg statt. Einen Tagungsbericht veröfentlichte Stefan Jordan am 8. August 2012 in H-Soz-u-Kult. Inzwischen haben die Projektpartner den Großteil der zu prüfenden Daten geliefert und verweisen auf ihren Internetseiten auf die Deutsche Biographie. Für den 25. Februar 2013 ist ein gemeinsamer Techniker-Workshop im Historischen Kolleg vorgesehen (vgl. den Beitrag von Hans Günter Hockerts, Zertiiziertes biographisches Wissen im Netz. Akademie Aktuell 4/2012; unter Die Deutsche Biographie ist Schrittmacher der digitalen Entwicklung innerhalb der Historischen Kommission. Gleichzeitig hat sich ihr historisch-biographisches Angebot zum Nukleus für eine umfassende inhaltliche und technische nationale Wissenschaftskooperation entwickelt, die wegweisend ist. um mit der eingeleiteten Entwicklung auch inhaltlich Schritt halten zu können, wäre eine personelle Aufstockung der NDB-Redaktion zumindest für einen befristeten Zeitraum dringend erforderlich. Nur so könnte die Deutsche Biographie zu

381 Historische Kommission 381 dem führenden europäischen historisch-biographischen digitalen Lexikon, dem oxford Dictionary of National Biography, aufschließen. 14. In der vom Sekretär herausgegebenen Schriftenreihe der Historischen Kommission konnten 2012 die Erlanger Dissertation von Marion Kreis über Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort (Band 84) und die Münchner Dissertation von Michael Puchta über Mediatisierung mit Haut und Haar, Leib und Leben. Die unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth ( ) (Band 85) sowie die bereits genannte prosopographische Studie von Marko Kreutzmann Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins (Band 86) erscheinen. Der Arbeit von Herrn Kreutzmann wurde der von der Friedrich-Naumann- Stiftung betreute Preis der Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung zuerkannt. Zur Publikation angenommen wurden die Frankfurter Habilitationsschrift von Barbara Wolbring Trümmerfeld der bürgerlichen Welt. Öfentliche Diskurse über universitätsreform in der Besatzungszeit und die Berliner Dissertation von Matthias Berg Der Historiker Karl Alexander von Müller und die deutsche Geschichtswissenschaft zwischen spätem Kaiserreich und Bundesrepublik. Sie sollen 2013 erscheinen. IV. Am 19. März 2012 ist Peter Stadler verstorben; er war seit 1980 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission. Von 1970 bis 1993 hatte er den Lehrstuhl für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der universität Zürich inne. Die Kommission wird diesen vielseitigen Gelehrten in dankbarer Erinnerung behalten. Die Jahresversammlung der Historischen Kommission fand am 6. und 7. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München statt. Neben der bereits eingangs erwähnten Neuwahl des Präsidenten hat die Kommission Christoph Kampmann (Marburg) und Reinhard Stauber (Klagenfurt) zu neuen ordentlichen Mitgliedern gewählt. Die Kommission hat damit derzeit 42 Mitglieder. Die Jahresversammlung hat außerdem Werner Plumpe anstelle von Rudolf Schiefer zum Mitglied des Stiftungsrates gewählt. Sie wählte weiterhin für drei Jahre Eberhard Kolb (Bad Kreuznach) zum Vorsitzenden, Jan-Dirk Müller (München) zum stellvertretenden Vorsitzenden und aus ihren Reihen Werner Paravicini zum Mitglied ihrer Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Nachdem Eberhard Weis im August die Leitung der Abteilung Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats niedergelegt hat, haben Präsident und Sekretär zunächst Reinhard Stauber kommissarisch die Leitung der Abteilung übertragen. Zum Jahresende 2012 löst

382 382 Jahresberichte Maximilian Lanzinner Hans Günter Hockerts an der Spitze der Neuen Deutschen Biographie ab, der die Abteilung seit 1998 geleitet und deren dynamische digitale Weiterentwicklung auf den Weg gebracht hat. Die Abteilungsleiter-Sitzung, die am 8. oktober 2012 in München stattfand, hat sich unter anderem ausführlich mit der Frage einer professionelleren Öfentlichkeitsarbeit befasst, die gegebenenfalls in Zukunft auch einen personellen Niederschlag inden müsste. Das Thema wird wie die Frage der Stellung der DFG zu Sachbeihilfeanträgen zur Erarbeitung von Quelleneditionen auch die Jahresversammlung der Kommission im März 2013 beschäftigen. Den öfentlichen Vortrag, zu dem die Monumenta Germaniae Historica und die Historische Kommission traditionell seit 1973 gemeinsam in den Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften einladen, hielt am Abend des 7. März 2012 die damals designierte Präsidentin der Monumenta Germaniae Historica, Claudia Märtl (München), zu dem Thema Berühmte Männer. Biographie und Autobiographie bei Eneas Silvius Piccolomini. Schließlich sei erwähnt, dass Lutz Raphael am 6. Dezember 2012 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz Preis 2013 der DFG ausgezeichnet wurde, dem bedeutendsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Das Preisgeld beträgt 2,5 Millionen. Andreas Wirsching wurde 2012 zum ordentlichen, Gerrit Walther zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Historisches Kolleg Am 9. März 2012 fand die Begehung des Historischen Kollegs durch die im Rahmen der Strukturevaluation (StrukBY 2013) gebildete unterkommission unter Vorsitz von Michael Stolleis (Frankfurt a. M.) statt. Die im vergangenen Jahr abgeschlossenen Kooperationen haben ihre volle Wirksamkeit entfaltet: Anfang Juli 2012 wurde erstmals der Internationale Forschungsförderpreis der Max Weber Stiftung (Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland) beim Historischen Kolleg ausgeschrieben. Die Preisträgerin bzw. der Preisträger wird im kommenden Jahr von einem paritätisch zusammengesetzten Auswahlausschuss unter Vorsitz des Vorsitzenden des Stiftungsrates der Max Weber Stiftung, Heinz Duchhardt, gekürt, dem von Kollegseite der Kuratoriumsvorsitzende Andreas Wirsching sowie Martin Jehne und Martin Schulze Wessel angehören. Zentrales Element der Auszeichnung ist die Einladung des Preisträgers zu einem bis zu dreimonatigen Aufenthalt am Historischen Kolleg in München, insbesondere, um dort voraussichtlich im September 2013 ein Forschungskolloquium durchzuführen. Durch diese gemeinsame Preisvergabe wird die internationale Sichtbarkeit des Historischen Kollegs erhöht.

383 Historische Kommission 383 Im Rahmen der Kooperation mit dem Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-universität (LMu) haben 2012 zahlreiche wissenschaftliche Veranstaltungen des Seminars in der Kaulbach-Villa stattgefunden und seinen Rang als lebendiges Zentrum der Geschichtswissenschaft unterstrichen. Erstmals beteiligte sich das Historische Seminar auch mit an der Finanzierung eines Förderstipendiums im Kollegjahr 2013/2014. Diese Kooperation im Bereich der Stipendieninanzierung zwischen Historischem Seminar und Historischem Kolleg wird bereits 2014/2015 durch die erneute gemeinsame Finanzierung eines Förderstipendiums fortgesetzt, zu der das Historische Seminar in gleicher Höhe beitragen wird. Das 32. Kollegjahr (2011/2012) Zum ersten Mal fanden die Kolloquien beider Forschungsstipendiaten sehr früh im Kollegjahr statt: Friedrich Lengers Kolloquium Kollektive Gewalt in europäischen Großstädten während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts bereits vom 20. bis 22. oktober 2011, das Kolloquium von Hubert Wolf (Stipendiat der Fritz Thyssen Stiftung) Wahre und falsche Heiligkeit. Mystik, Macht und Geschlechterrollen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts in der Zeit vom 19. bis 21. Januar Beide Stipendiaten haben diese Terminierung als außerordentlich fruchtbar für den Fortgang der Arbeit an ihrem opus Magnum bezeichnet, das sie beide mit dem Ende des Kollegjahres abschließen konnten. Beide Werke erscheinen 2013: Friedrich Lengers Buch Europas Städte in der Moderne und Hubert Wolfs Werk Der Fall Sant Ambrogio. Mordende Nonnen, falsche Mystik und angemaßte Heiligkeit, das bereits am 18. Februar 2013 vom Verlag C.H.Beck gemeinsam mit dem Historischen Kolleg in München präsentiert wird. Auch ihre Kolloquiumsbände werden 2013 in den Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien erscheinen. Das überaus erfolgreiche 32. Kollegjahr komplettieren die beiden Förderstipendiaten Rüdiger Graf (Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung) ( Petroknowledge und Energiepolitik in den usa und in Westeuropa in den 1970er Jahren ) und Carsten Kretschmann ( Kriegserfahrungen und Gemeinschaftsdiskurse in Deutschland und Frankreich /40 ), die ihre Habilitationsschriften zu Beginn bzw. zum Ende des Wintersemesters 2012/2013 in Bochum bzw. Stuttgart eingereicht haben. Damit haben wohl erstmals alle Fellows im Verlaufe des Kollegjahres das Ziel erreicht, ihre Arbeiten abschließen zu können. Dafür zollt ihnen das Kuratorium des Kollegs seinen Respekt. Diese Bilanz ist allerdings auch eine Bestätigung der vom Leitungsgremium des Kollegs bei der Auswahl der Fellows zuletzt angewandten Auswahlkriterien.

384 384 Jahresberichte Mit den Vorträgen der vier ganzjährig in der Kaulbach-Villa residierenden Fellows, von Friedrich Lenger am 16. Januar 2012 zum Thema Die Weltausstellungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Medien der Metropolenkonkurrenz, von Hubert Wolf am 2. Juli 2012 über Mord im Kloster auf Befehl der Gottesmutter?, von Rüdiger Graf am 23. April 2012 zum Thema Nixon, Kissinger und die arabische Ölwafe 1973/74. Die us-amerikanische Außen- und Energiepolitik zwischen globaler Interdependenz und Project Independence sowie von Carsten Kretschmann am 14. Mai 2012 über Adolf Hitler in München. Wagnerianer, Revolutionäre und unbekannte Soldaten und mit den Vorträgen und Veranstaltungen der Honorary Fellows ist 2012 erstmals ein breiteres eigenes Veranstaltungsprogramm des Kollegs entstanden. Dieses Programm umfasste im ersten Halbjahr den Vortrag von otfried Höfe aus Tübingen (Honorary Fellow/6. Februar 2012) über Eignet sich der Rechtsfortschritt zum Leitfaden einer Weltgeschichte? und den Workshop von Ann Blair aus Harvard (Honorary Fellow/19. April 2012) in Kooperation mit Arndt Brendecke und Kärin Nickelsen vom Historischen Seminar der LMu zum Thema Too Much to Know: Managing Scholarly Information before the Modern Age. Es folgten vor der Sommerpause im August die Vorträge von Claudius Sieber- Lehmann aus Basel (Honorary Fellow/18. Juni 2012) über Gemina potestas, oder: Warum Papst und Kaiser nicht Zwillinge sein konnten, von Todd Weir aus Belfast (Honorary Fellow/16. Juli 2012) zu Der untergang des Abendlandes wird ekklesiologisiert Freidenker, Kirchen, Nationale opposition und das Scheitern der Weimarer Demokratie sowie von Alaric Searle aus Salford (Honorary Fellow/24. September 2012) zum Thema Spätheimkehrerin Marlene. Marlene Dietrich im Mai 1960 in Deutschland. Dieses Veranstaltungsprogramm hat erstmals auch in zwei Plakaten seinen Niederschlag gefunden, die unter Einbeziehung der jeweiligen Podiumsdiskussionen der Reihe Blick zurück nach vorn das Programm des Kollegs für das Sommersemester 2012 und das Wintersemester 2012/2013 präsentieren. Das 33. Kollegjahr (2012/2013) Zum 1. oktober 2012 haben im 33. Kollegjahr eine Stipendiatin und drei Stipendiaten ihren Forschungsaufenthalt in der Kaulbach-Villa begonnen: Als Forschungsstipendiaten arbeiten Paul Nolte (Freie universität Berlin) an dem Vorhaben Demokratie im 20. Jahrhundert. Eine transatlantische Geschichte und Holger Alerbach (university of Leeds) an seinem Werk Auf Messers Schneide. Warum das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verlor. Als Förderstipendiaten arbeiten Martina Steber (Deutsches Historisches Institut London) zum Thema Conser-

385 Historische Kommission 385 vatism lost Conservatism regained. Political Languages of Conservatism in the united Kingdom and the Federal Republic of Germany in the 1960s and 1970s sowie Simon Wendt (Goethe universität Frankfurt am Main) über Gender, Memory, and Nation: A History of the Daughters of the American Revolution jeweils an ihren Habilitationsschriften. Paul Nolte ist Stipendiat der Fritz Thyssen Stiftung; Martina Steber hat das Gerda Henkel Junior Fellowship erhalten. Der Flyer, der die Stipendiaten, ihre Forschungsthemen sowie die Termine und Themen ihrer Vorträge präsentiert, wurde 2012 neu gestaltet. Das Forschungskolloquium von Holger Alerbach zum Thema Der Sinn des Krieges. Politische Ziele und militärische Instrumente der kriegführenden Parteien indet vom 21. bis 23. März 2013 im Historischen Kolleg statt, das von Paul Nolte trägt den Titel Transatlantische Demokratie im 20. Jahrhundert. Transfer und Transformation Transatlantic Democracy in the 20th Century: Transfer and Transformation ; es wird vom 13. bis 15. Juni 2013 in der Kaulbach-Villa veranstaltet. Im Herbst 2012 war außerdem Susan Maxwell von der university of Wisconsin oshkosh für zwei Monate am Historischen Kolleg. Die Kunsthistorikerin beschäftigt sich mit Kunst und Politik im Mäzenatentum der Wittelsbacher in der Frühen Neuzeit. Am 12. November 2012 hielt sie einen Vortrag zu dem Thema Raubtiere und Wildschweine. Staatspolitik und Kunsttheorie in Rubens Jagdbildern, der wie alle anderen sieben Vorträge des Historischen Kollegs in der Kaulbach-Villa im vergangenen Jahr sehr gut besucht war. Das 34. Kollegjahr (2013/2014) Am 29. oktober 2012 hat das Kuratorium des Historischen Kollegs die Stipendien für das 34. Kollegjahr 2013/2014 vergeben, das am 1. oktober 2013 beginnt. Die Forschungsstipendien erhalten der Althistoriker Stefan Rebenich (universität Bern) für das Vorhaben Monarchische Herrschaft im Altertum und der Medizinhistoriker Heinz-Peter Schmiedebach (universität Hamburg) für das Thema Psychiatrie und Wahnsinn im Spannungsfeld von Öfentlichkeit und professioneller Macht (ca ). Als Förderstipendiaten werden Simone Derix (LMu) über Die Thyssens. Familie und Vermögen (1880er bis 1960er Jahre) und Jörg Neuheiser (Eberhard-Karls-universität Tübingen) zu Arbeitsethos zwischen Diskurs und sozialer Praxis. Einstellungen zur Arbeit in Deutschland vom Zeitalter des bürgerlichen Wertehimmels bis zum Wertewandel im Historischen Kolleg arbeiten. Stefan Rebenich ist Stipendiat der Fritz Thyssen Stiftung; Simone Derix hat das Gerda Henkel Junior Fellowship erhalten.

386 386 Jahresberichte Preis des Historischen Kollegs 2013 Die Dotierung der elften Verleihung des Preises des Historischen Kollegs seit 1983 im Jahr 2013 übernimmt zum zweiten Mal nach 2010 die Alfred und Cläre Pott-Stiftung aus Essen, deren Vorsitzender Klaus Liesen ist, Mitglied des Kuratoriums des Freundeskreises des Historischen Kollegs. Mitte September 2012 ist der Preis öfentlich ausgeschrieben worden. Die Auswahlkommission, der neben den Kuratoriumsmitgliedern Franziska Augstein (SZ, München), Harold James (Princeton) und erstmals Frank-Rutger Hausmann (Freiburg), Forschungsstipendiat des Kollegs im Kollegjahr 1999/2000, angehören, wird am 5. März und am 1. Juli 2013 beraten und ihre Entscheidung trefen. Die Verleihung ist für Freitag, den 8. November 2013, in München geplant. Im Zusammenhang mit der Preisverleihung wird Heinz Schilling, Forschungsstipendiat des Kollegs im Kollegjahr 2004/2005, dessen Luther-Biographie gerade erschienen ist, vom 6. bis 8. November 2013 in der Kaulbach-Villa ein Kolloquium zum Thema Der Reformator Martin Luther 2017 eine wissenschaftliche und gedenkpolitische Bestandsaufnahme leiten. Dieses Kolloquium wird von der Fritz Thyssen Stiftung inanziert. Podiumsdiskussionsreihe Blick zurück nach vorn Die 2009 mit Mitteln der Philip Morris Stiftung neu konzipierte Gesprächsreihe, die ein jüngeres Publikum erreicht und mit der das Historische Kolleg sichtbarer als zuvor in die Öfentlichkeit wirkt, erweitert aktuelle Fragen um eine historische Dimension. Im Herbst 2012 startete bereits die vierte Stafel, diesmal inanziert von der Robert Bosch Stiftung, unter der überschrift Mama oder Einstein? Vorbilder im Wandel der Zeit. An vier Abenden wurden die Themen Mama und Papa sind die Besten Eltern als Vorbilder, Planen, entscheiden, Zukunft gestalten Politiker als Vorbilder, Höher, schneller, weiter Sportler als Vorbilder und Forscher und Entdecker Wissenschaftler als Vorbilder diskutiert. Die Reihe erfreut sich enorm großer Nachfrage, vor allem bei Lehrern und Schülern aus ganz Bayern. Medienpartner sind wiederum BR-alpha und DRadio Wissen. Finanzierung Der Freistaat Bayern hat beschlossen, den Zuschuss des Historischen Kollegs im Doppelhaushalt 2013/2014 um jeweils zweckgebunden zu erhöhen. Damit stellt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst dem Historischen Kolleg be-

387 Historische Kommission 387 reits ab 2013 zusätzliche Mittel zur Verfügung, die ausreichen, in den Kollegjahren 2013/2014 und 2014/2015 über die Grundinanzierung hinaus jeweils ein Forschungsstipendium zu inanzieren. Ein weiteres Forschungsstipendium für das Kollegjahr 2013/2014 hat die Fritz Thyssen Stiftung dem Historischen Kolleg 2012 bewilligt. Zudem hat der Kuratoriumsvorsitzende, Andreas Wirsching, im September 2012 ein weiteres Forschungsstipendium für 2014/2015 bei der Fritz Thyssen Stiftung beantragt. Mittel für je ein Förderstipendium (Gerda Henkel Junior Fellowship) in den Kollegjahren 2013/2014 und 2014/2015 stellt die Gerda Henkel Stiftung zur Verfügung. Das zweite Förderstipendium in den Kollegjahren 2013/2014 und 2014/2015 wird je zur Hälfte vom Kolleg aus Restmitteln und Mitteln der Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung (Deutsches Stiftungszentrum) und vom Historischen Seminar der LMu inanziert. Die Münchner Kanzlei Peters, Schönberger & Partner (PSP) hat 2012 zum zweiten Mal das Sommerkonzert des Historischen Kollegs mit gefördert und diese unterstützung auch für das kommende Jahr zugesagt. Personelle Veränderungen Freundeskreis Im Jahr 2012 ist Gerrit Walther als neu gewählter Präsident der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften qua Amt in das Kuratorium des Historischen Kollegs eingetreten. Claudia Märtl ist nach zwei Wahlperioden (zehn Jahre) als persönliches Mitglied aus dem Kuratorium ausgeschieden, Hans-Werner Hahn auf eigenen Wunsch nach einer Wahlperiode. Das Kuratorium hat an ihrer Stelle am 29. oktober 2012 Frank Rexroth (Göttingen) und Willibald Steinmetz (Bielefeld) für fünf Jahre als persönliche Mitglieder in das Kuratorium gewählt. Martin Jehne vertritt das Historische Kolleg neben dem Kuratoriumsvorsitzenden in den kommenden fünf Jahren im Stiftungsrat der Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs. Elvira Jakovina, seit 1998 Hauswirtschafterin in der Kaulbach-Villa, hat durch ihre unermüdliche Arbeit und ihre Persönlichkeit viel dazu beigetragen, dass die zahlreichen Veranstaltungen stets glanzvoll und der Forschungsaufenthalt für die Fellows so angenehm wie möglich war. Sie ist Ende 2012 nach 14 Jahren in den Ruhestand getreten. An der Spitze des Freundeskreises des Historischen Kollegs hat Clemens Börsig, ehemals Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutsche Bank AG, Hilmar Kopper abgelöst. Herr Kopper hat den Freundeskreis seit seiner Gründung im Jahr 1999 geleitet. Seiner Initiative verdankt das Kolleg einen ganz substantiellen Teil der privaten Mittel, über die

388 388 Jahresberichte seit der Etablierung der Public-Private-Partnership zu Beginn des neuen Jahrtausends die Preise des Historischen Kollegs dotiert und Stipendien inanziert worden sind. Dafür ist ihm das Historische Kolleg in ganz besonderer Weise zu Dank verplichtet. Die Wahl Clemens Börsigs zum Vorsitzenden des Freundeskreises innerhalb der laufenden dreijährigen Wahlperiode gemäß 10 Absatz 5 der Satzung wurde durch die Mitgliederversammlung am 28. November 2012 bestätigt. Ebenso hat sie anstelle von Lothar Gall, der nicht wieder kandidierte, Andreas Wirsching zum zweiten Vorsitzenden des Freundeskreises gewählt. Der Schatzmeister, Dr. Robin Bartels, und der Geschäftsführer des Freundeskreises, Dr. Karl-ulrich Gelberg, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl des Freundeskreises des Historischen Kollegs weiter langsam aber kontinuierlich steigt (2012: 178 Mitglieder). Gerrit Walther, Andreas Wirsching, Helmut Neuhaus, Karl-ulrich Gelberg Veröfentlichungen der Historischen Kommission Erschienen sind: Der Deutsche Bund in der nationalen Herausforderung Bearb. v. Jürgen Müller. München: oldenbourg Wissenschaftsverlag 2012, 920 S. (Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes. Abt. III: Quellen zur Geschichte des Deutschen Bundes ). Carl Duisberg ( ). Briefe eines Industriellen. Bearb. v. Kordula Kühlem. München: oldenbourg Wissenschaftsverlag 2012, VIII, 766 S. (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts 68). Die Regierung Hitler. Band VI: Bearb. v. Friedrich Hartmannsgruber. München: oldenbourg Wissenschaftsverlag 2012, LXX, 966 S. (Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler ). Kreis M., Karl Hegel. Geschichtswissenschaftliche Bedeutung und wissenschaftsgeschichtlicher Standort. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, 406 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 84). Puchta M., Mediatisierung mit Haut und Haar, Leib und Leben. Die unterwerfung der Reichsritter durch Ansbach-Bayreuth ( ). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, 813 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 85). Kreutzmann M., Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins. Eine bürokratische Funktionselite zwischen einzelstaatlichen Interessen und zwischenstaatlicher Integration ( ). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, 404 S. (Schriftenreihe der Historischen Kommission 86).

389 Historische Kommission 389 Im Druck sind: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Dritter Teil: Reichstag zu Frankfurt Bearb. v. Johannes Helmrath (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,2). Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Friedrich III. Fünfte Abteilung, Zweite Hälfte, Zweiter Teil: Der Tag zu Wiener Neustadt, Februar bis Mai Bearb. v. Gabriele Annas (Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe 19,3). Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Maximilian I. Der Reichstag zu Konstanz Bearb. v. Dietmar Heil (Deutsche Reichstagsakten, Mittlere Reihe 9). Der Reichstag zu Regensburg 1556/57. Bearb. v. Josef Leeb (Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen ). Alexander Cartellieri. Tagebücher eines deutschen Historikers. Vom Kaiserreich bis in die Zweistaatlichkeit ( ). Bearb. v. uwe Dathe u. Matthias Steinbach (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts). Das Kabinett Ehard III. 20. Dezember 1950 bis 14. Dezember Band 1: Bearb. v. oliver Braun (Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats ). Neue Deutsche Biographie. 25. Band: Stadion Tecklenborg. Hg. v. Hans Günter Hockerts, redigiert v. Bernhard Ebneth, Stefan Jordan, Claus Priesner, Maria Schimke und Regine Sonntag. Im Manuskript abgeschlossen sind: Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats Band 3: Bearb. v. Esteban Mauerer (Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats ). Thüringische Staaten Sachsen-Weimar-Eisenach. Bearb. v. Gerhard Müller (Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten 9). Berg M., Der Historiker Karl Alexander von Müller und die deutsche Geschichtswissenschaft zwischen spätem Kaiserreich und Bundesrepublik (Schriftenreihe der Historischen Kommission). Wolbring B., Trümmerfeld der bürgerlichen Welt. Öfentliche Diskurse über universitätsreform in der Besatzungszeit (Schriftenreihe der Historischen Kommission). Veröfentlichungen des Historischen Kollegs Europäische Volkswirtschaften unter deutscher Hegemonie Hg. v. Christoph Buchheim und Marcel Boldorf. München: R. oldenbourg 2012, VIII S. (Kolloquien 77). Das Ende des konziliaren Zeitalters ( ). Versuch einer Bilanz. Hg. v. Heribert Müller. München: R. oldenbourg 2012, X S. (Kolloquien 86). Fractured Modernity. America Confronts Modern Times, 1890s to 1940s. Hg. v. Thomas Welskopp und Alan Lesof. München: R. oldenbourg 2013, X S. (Kolloquien 83).

390 390 Jahresberichte Eine Grenze in Bewegung: Öfentliche und private Justiz im Handels- und Seerecht. Hg. v. Albrecht Cordes und Serge Dauchy. München: R. oldenbourg 2013, XII, 366 S. (Kolloquien 81). Veröfentlichungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Annas G., P. Gorzolla, C. Kleinert und J. Nowak (Hg.), Heribert Müller. Frankreich, Burgund und das Reich im späten Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 56), Tübingen zu raten und zu helfen und bij so loblichen und notdurftigen gescheften und besliessungen zu sin. Esslingen und die Reichsversammlungen des späten Mittelalters ( ). Esslinger Studien 46 (2007/08) (2011 erschienen), Fürstliche Diplomatie und gelehrte Räte: Zur Rolle und Bedeutung einer politischen Funktionselite auf Reichsversammlungen und Fürstentagen in der Mitte des 15. Jahrhunderts. In: A. Thieme und u. Tresp (Hg.). Eger Fürstentrefen zwischen Sachsen, Böhmen und ihren Nachbarn: Dynastische Politik, fürstliche Repräsentation und kulturelle Verlechtung (Saxonia. Schriften des Vereins für sächsische Landesgeschichte e.v. 13), Gehorsamkeyt ist tod, gerechtigkeyt leyt not, nichts stet in rechter ordenung. Zum Begrif der Gerechtigkeit in Schriften zur Reichsreform des 15. Jahrhunderts. In: Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters. P. Schulte, G. Annas u. M. Rothmann (Hg.). Berlin 2012 (Zeitschrift für Historische Forschung. Beiheft 47), Burgdorf W., Schlözers Vorstellungen von der Verfassung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In: August Ludwig (von) Schlözer in Europa. H. Duchhardt u. M. Espenhorst (Hg.). Göttingen 2012, once we were Trojans! Contemporary reactions to the dissolution of the Holy Roman Empire of the German Nation. In: The Holy Roman Empire R. J. W. Evans u. P. H. Wilson (Hg.). Boston 2012, Hasselhorn B., Politische Theologie Wilhelms II. (Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte 44), Berlin Religion bei Wilhelm Bölsche. Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 64 (2012), Jordan S., J. Müller (Hg.), Lexikon Kunstwissenschaft. Hundert Grundbegrife, Stuttgart Die Sattelzeit Transformation des Denkens oder revolutionärer Paradigmenwechsel? In: Frühe Neue Zeiten. Zeitkonzepte zwischen Reformaton und Revolution. A. Landwehr (Hg.). Bielefeld 2012, Kändler W., Konservativ, protestantisch, gedient? Zur Berufungspraxis an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. In: Professorinnen und Professoren gewinnen. Zur Geschichte des Berufungswesens an den universitäten Mitteleuropas. C. Hesse u. R. C. Schwinges (Hg.). Basel 2012, Kreutzmann M., Die höheren Verwaltungsbeamten des Deutschen Zollvereins eine nationale Funktionselite? In: Ders. u. H.-W. Hahn (Hg.), Der Deutsche Zollverein. Ökonomie und Nation im 19. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien 2012,

391 Historische Kommission 391 Kreutzmann M., H.-W. Hahn (Hg.), Der Deutsche Zollverein. Ökonomie und Nation im 19. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien Dies., Der Deutsche Zollverein in der Geschichte des 19. Jahrhunderts. Neue Perspektiven der Forschung. In: Ebd Mauerer E., Bevölkerungspolitik in den deutschen (juristischen) Staatswissenschaften (ca bis 1914). In: Bevölkerung in Wissenschaft und Politik des 19. und 20. Jahrhunderts. Ders., S. Kesper-Biermann u. D. Klippel (Hg.). München 2012, Müller J., Der Deutsche Bund und die ökonomische Nationsbildung. Die Ausschüsse und Kommissionen des Deutschen Bundes als Faktoren politischer Integration. In: Der Deutsche Zollverein. Ökonomie und Nation im 19. Jahrhundert. H.-W. Hahn u. M. Kreutzmann (Hg.). Köln / Weimar / Wien 2012, Sattler F., C. Boyer, Transnationale Wirtschaftseliten? Die Krise der europäischen Industriegesellschaften und die Wirtschaftseliten in West und ost seit den 1970er Jahren. Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte / Economic History Yearbook 1 (2012), Splinter S., Das Verhältnis von Wissensgenerierung und ärztlichem Praxisalltag am Beispiel des Nürnberger Arztes Johann Christoph Götz ( ). Sudhofs Archiv 96/2 (2012), Treichel E., Sicherung der Eigenstaatlichkeit im Rahmen einer deutschen Föderation. Die nassauische Politik auf dem Wiener Kongress und die Entstehung des Deutschen Bundes. Nassauische Annalen 123 (2012),

392 392 Monumenta Germaniae Historica Die wichtigsten Ereignisse dieses Jahres waren das altersbedingte Ausscheiden von Prof. Dr. Rudolf Schiefer als Präsident der MGH und der Antritt seiner Nachfolgerin Prof. Dr. Claudia Märtl (München) zum 1. April Der Wechsel erfolgte unter den Vorzeichen der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst angeordneten Evaluation der außeruniversitären Forschungsinstitutionen, an der Spitze die Bayerische Akademie der Wissenschaften, durch eine externe Strukturkommission. Das Ministerium nahm diese Evaluation zum Anlass, um deinitive Festlegungen hinsichtlich der Rechtsstellung der Präsidentin und der Finanzierung des Münchner Instituts bis zum Vorliegen der Ergebnisse aufzuschieben. Prof. Dr. Märtl übernahm das Präsidentenamt befristet auf zwei Jahre, in denen sie auf ihrem Lehrstuhl an der LMu verbleibt, allerdings bei reduziertem Lehrdeputat ihre Dienstaufgaben vornehmlich in den MGH wahrnimmt, unterstützt durch eine vom Ministerium inanzierte und mit Prof. Dr. Martin Wagendorfer (Wien/München) besetzte Vertretungsprofessur. Die Begehung der Münchner Zentrale der MGH durch eine Evaluationskommission unter Leitung von Prof. Dr. L. Schorn-Schütte (Frankfurt/M.) hat am 20. April stattgefunden und verlief nach dem Eindruck der von MGH-Seite daran Beteiligten in einer recht konstruktiven Atmosphäre. Die weitere Entwicklung bleibt bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse durch Staatsminister Heubisch am 19. März 2013 abzuwarten. Die Zentraldirektion der MGH trat am 8. und 9. März 2012 zur 124. Plenarversammlung zusammen, an der die ordentlichen Mitglieder M.-A. Aris, M. Borgolte (für die Berlin-Brandenburgische Akademie), E. Bünz, J. Fried (zugleich für die Mainzer Akademie), W. Hartmann, W. Koch, Th. Kölzer (zugleich für die Düsseldorfer Akademie), P. Ladner, P. Landau (für die Bayerische Akademie), H. Lück (für die Sächsische Akademie), C. Märtl, E. Müller-Mertens, W. Pohl (für die Österreichische Akademie), F. Rexroth (für die Göttinger Akademie), P. Stotz, E. Tremp und E. Wolgast (für die Heidelberger Akademie) unter dem Vorsitz Rudolf Schiefers teilnahmen. H. Hofmann war durch Krankheit verhindert. Die Zentraldirektion wählte den Leiter der Berliner Arbeitsstelle der MGH, Prof. Dr. M. Menzel, zum ordentlichen Mitglied und Prof. Dr. M. A. Bojcov (Moskau) zum korrespondierenden Mitglied.

393 Monumenta Germaniae Historica 393 Am 12. Januar 2012 verstarb Prof. Dr. Josef Metzler omi, korrespondierendes Mitglied, in Hünfeld, und am 17. März 2012 Prof. Dr. ovidio Capitani, ebenfalls korrespondierendes Mitglied, in Bologna. Die inanzielle Zuwendung des Freistaats Bayern iel 2012 in derselben Höhe wie im Vorjahr aus; das Ministerium stellte außerdem zum Antritt der neuen Präsidentin zusätzliche Mittel für die partielle Erneuerung von EDV-Ausstattung und ähnliche Zwecke zur Verfügung. Die Stelle des Vizepräsidenten blieb nach dem altersbedingt eintretenden Ausscheiden von Prof. Dr. Gerd Schmitz am 1. April im Rahmen der üblichen Frist gesperrt, während die seit Anfang 2010 bestehende Stellenbesetzungssperre für zwei ganze Stellen und eine halbe Stelle aufgehoben wurde. Diese Positionen durften aber gemäß Aulage des Ministeriums nicht unbefristet besetzt werden. Auf zwei Jahre befristet erfolgte deshalb die Einstellung von Prof. Dr. Martina Hartmann (München), welche die Funktionen einer Vizepräsidentin auf einer Mitarbeiterstelle wahrnimmt, von Clemens Radl (Tübingen/ München), dessen Kompetenzen als Fachmann für EDV-Fragen im Institut rege in Anspruch genommen werden, und von Dr. des. Karoline Döring (München), die sich auf einer halben Stelle um den Ausbau der Öfentlichkeitsarbeit der MGH bemüht. Von der Verwendung der Erträge der den MGH zugewandten Stiftungen Wintererstiftung, Arno-Borst-Stiftung sowie die von Prof. Dr. H. Hofmann begründete Stiftung für Handschriftenforschung bleibt zu berichten, dass angesparte Erträge der Borst-Stiftung ab oktober 2012 die Finanzierung eines halbjährigen Stipendiums für Immo Warntjes, Ph. D. (Greifswald) ermöglichen, der ein hinterlassenes Editionsmanuskript A. Borsts (Hermann der Lahme, Texte zur Zeitrechnung) zum Druck vorbereitet, während Teile der Stiftungserträge für Handschriftenforschung für ein einmonatiges Stipendium zur Verfügung gestellt wurden, das Dr. des. Michele Spadaccini (Bamberg) für Forschungen zu einem von ihm entdeckten Fragment der Konstitutionen von Meli erhielt. Die Zusammenarbeit der Monumenta mit den Akademien des deutschen Sprachraums, die mit Sitz und Stimme in der Zentraldirektion vertreten sind, hat sich in unterschiedlicher Weise gestaltet und fortentwickelt. Während die langfristigen Vorhaben an der Berlin- Brandenburgischen, der Sächsischen und der Bayerischen Akademie voranschreiten, steht das Kooperationsprojekt mit der Nordrhein- Westfälischen Akademie, nämlich die Ausgabe der urkunden Kaiser Ludwigs des Frommen, vor dem Abschluss. unter Federführung von Prof. Dr. K. ubl (Köln) wurde ein neues, an der Nordrhein-Westfälischen Akademie anzusiedelndes Gemeinschaftsprojekt entworfen, die Edition der karolingischen Kapitularien ab 814, und dafür die Förderung im Akademienprogramm beantragt; über den Antrag wird 2013 entschieden. Von der Heidelberger Akademie wird weiterhin im Rahmen eines größeren Verbundprojekts die Edition der Vita des Mainzer Erzbischofs

394 394 Jahresberichte Arnold von Selenhofen (12. Jh.) gefördert, die gute Fortschritte macht, während die Göttinger Akademie die Finanzierung der Arbeit an einer Ausgabe der Annales Palidenses vermittelt hat, die ebenfalls weit vorangeschritten ist. Die Mainzer Akademie beschränkt sich darauf, dem in den Ruhestand getretenen MGH-Mitarbeiter die Sachausstattung zu belassen. überlegungen, ein Akademienprojekt zu dem bedeutenden kanonistischen Œuvre des Burchard von Worms ( 1025) anzustoßen, verliefen leider vorerst im Sande, bleiben aber weiterhin auf der Agenda der MGH. In Wien war die Bearbeitung der Diplomata Heinrichs VI. und die mittlerweile zum Abschluss gekommene Edition der urkunden Philipps von Schwaben aufgeteilt zwischen dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung und dem Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie. Nach den Diplomen Philipps von Schwaben werden die urkunden ottos IV. in Angrif genommen werden. Auch die Zusammenarbeit mit der Israel Academy of Sciences and Humanities bei der gemeinsamen Reihe Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland läuft weiter haben die MGH sieben neue Druckwerke, darunter zwei Editionen, herausgebracht, die im Anhang zu diesem Bericht zusammengestellt sind. Im Vorgrif auf die in Arbeit beindliche Ausgabe wurden die Texte der urkunden Heinrichs VI. für deutsche Empfänger ( de/datenbanken/urkunden-heinrichs-vi-fuer-deutsche-empfaenger) von Dr. B. Pferschy-Maleczek (Wien) vorab im Internet publiziert; zudem wurden Verbesserungen von Mathias Lawo nach MGH Schriften 61 zur Chronik des Hugo von Flavigny, hg. v. G. H. Pertz in MGH SS 8, in einer zitierfähigen online-version ( zugänglich gemacht. Ferner erschienen wie üblich zwei Halbbände des Deutschen Archivs mit einem Besprechungsteil von jeweils 300 Seiten. Neu für das Arbeitsprogramm der MGH hat die Zentraldirektion beschlossen, dass Dr. V. Lukas (MGH, München) nach Abschluss ihrer Edition der jüngeren Translatio s. Dionysii aus Regensburg die Libri duo de miraculis beati Emmerami et de memoria cultorum eius des Arnold von St. Emmeram editorisch bearbeitet. über die laufenden Vorhaben der MGH informiert vollständig der Jahresbericht des Präsidenten im Deutschen Archiv (zuletzt DA 68, 2012, S. I XV). Im Folgenden werden der Kürze halber nur die in nächster Zeit zu erwartenden Werke hervorgehoben. Scriptores: Mit der Fertigstellung der Edition von Texten zur Sankt Galler Annalistik, die der derzeitige Schweizer Stipendiat Dr. Roland Zingg noch vor dem Ablauf seines Stipendiums im Manuskript abschließen wird, ist im Jahr 2013 zu rechnen. Von der jüngeren Translatio s. Dionysii aus Regensburg hat Dr. V. Lukas ein druckfertiges Manuskript zum Ende des Jahres 2012 vorgelegt. Des weiteren erwartet werden die Editionen der Vita des Johannes von Gorze (durch Prof. Dr.

395 Monumenta Germaniae Historica 395 P. Ch. Jacobsen, Köln) sowie der Weltchronik Frutolfs von Michelsberg durch Dr. Christian Lohmer, der noch mit letzten Arbeiten an der Einleitung beschäftigt ist. In der Reihe Staatsschriften hat Dr. H. Schneider die Edition von Engelbert von Admont, De ortu et ine Romani imperii, samt der Einleitung in einem ersten Durchgang 2012 abgeschlossen und arbeitet jetzt an einzelnen Ergänzungen. Leges: Vor dem Erscheinen steht der 12. Band der Constitutiones (Karl IV., ), zu dem die Register in der Berliner Arbeitsstelle der MGH durch Dr. u. Hohensee, Dr. M. Lawo, Dr. M. Lindner und Prof. Dr. o. B. Rader abgeschlossen wurden. Ebenso ist vom 7. Band der Constitutiones (Ludwig der Bayer, [1347]) der erste Teilband ( ), bearbeitet von Prof. Dr. M. Menzel, in Kürze im Manuskript abgeschlossen. Diplomata: Vor dem Erscheinen steht die Ausgabe der urkunden Manfreds von Dr. Ch. Friedl, München. Im Manuskript liegen die Editionen der Diplomata Philipps von Schwaben (durch Dr. A. Rzihacek und R. Spreitzer, beide Wien) und Alfons von Kastilien als römischer König (durch Dr. I. Schwab, München) vor. Dem Abschluss nahe ist die Ausgabe der urkunden Kaiser Ludwigs des Frommen von Prof. Dr. Th. Kölzer (Bonn). Antiquitates: Auf gutem Wege ist die Ausgabe der St. Galler Verbrüderungsbücher, besorgt von Prof. Dr. D. Geuenich (Denzlingen) und weiteren Autoren. Hebräische Texte: Als Band 2 zu erwarten ist die Edition der jüdischen Gemeindeordnungen aus Mainz, Worms und Speyer von Dr. R. Barzen (Trier). Aus Israel kündigt sich ein weiterer Band mit 25 liturgischen Dichtungen im Anschluss an die Ausschreitungen von 1096 an, der von Prof. Dr. A. Gross und Dr. A. Fraenkel (Beer Sheva) erarbeitet und von Dr. D. A. Mach (Jerusalem) sowie Dr. P. Lenhardt (Beer Sheva) übersetzt wurde. Schriften: In der Drucklegung beindet sich weiterhin M. Mersiowsky, Die urkunde in der Karolingerzeit (Band 60); als weitere Manuskripte sind angenommen H. Fuhrmann, Gesammelte Aufsätze zur Kanonistik und Papst Gregor VII. (Band 66) und K. A. Gross, Visualisierte Gegenseitigkeit: Prekarien und Teilurkunden in Lotharingien im 10. und 11. Jahrhundert (Trier, Metz, Toul, Verdun, Lüttich) (Band 67). Hilfsmittel: Druckreif liegt vor R. Hiestand, Indices Italiae, Germaniae et Galliae Pontiiciae volumina hucusque edita spectantes. Claudia Märtl

396 396 Jahresberichte Neuerscheinungen Die Admonitio generalis Karls des Großen. Hg. v. Hubert Mordek ( ), Klaus Zechiel-Eckes ( ) und Michael Glatthaar (Fontes iuris Germanici antiqui in usum scholarum separatim editi 16). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Das Briebuch Abt Wibalds von Stablo und Corvey. Hg. v. Martina Hartmann nach Vorarbeiten von Heinz Zatschek und Timothy Reuter (Die Briefe der deutschen Kaiserzeit 9). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Verzeichnis der Handschriften mit den Werken des Hrabanus Maurus. Bearbeitet von Raymund Kottje unter Mitarbeit von Thomas A. Ziegler (Hilfsmittel 27). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Becker A., Papst urban II. Teil 3: Ideen, Institutionen und Praxis eines päpstlichen regimen universale (Schriften 19,3). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Stieldorf A., Marken und Markgrafen. Studien zur Grenzsicherung durch die fränkisch-deutschen Herrscher (Schriften 64). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Hofmann H., Schreibschulen und Buchmalerei: Handschriften und Texte des Jahrhunderts (Schriften 65). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover. Wejwoda M., Sächsische Rechtspraxis und gelehrte Jurisprudenz: Studien zu den rechtspraktischen Texten und zum Werk des Leipziger Juristen Dietrich von Bocksdorf (ca ) (Studien und Texte 54). Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover.

397 397 Verzeichnis der im Berichtsjahr erschienenen Druckschriften der Akademie im Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission beim Verlag C.H.Beck, Wilhelmstr. 9, München, Tel Jahrbuch S., zahlr. Abb., kt. 34,00 ISBN Philosophisch-historische Klasse Sitzungsberichte Heft 1: Rainer Warning, ästhetisches Grenzgängertum. Marcel Proust und Thomas Mann S., geh. 11,00 ISBN Heft 2: Annegret Heitmann, Henrik Ibsens dramatische Methode S., geh. 6,00 ISBN Heft 3: Wolfgang Ballwieser, unternehmensbewertung zwischen Fakten und Fiktionen S., geh. 7,00 ISBN

398 398 Verzeichnis der im Berichtsjahr veröfentlichten wissenschaftlichen Arbeiten der ordentlichen Mitglieder der Akademie Philosophisch-historische Klasse Abkürzungen: B = Bücher A I = Aufsätze in Zeitschriften und Sammelwerken A II = Veröfentlichungen für ein breiteres Publikum H I = Herausgeberschaften von Büchern und Sammelwerken H II = Herausgeberschaften von Zeitschriften und Reihen S = Sonstige wissenschaftliche Tätigkeit und Mitarbeit Ballwieser Wolfgang B: unternehmensbewertung zwischen Fakten und Fiktionen. Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hg.). München A I: Vorschläge der Eu-Kommission zur Weiterentwicklung der Abschlussprüfung Proposals of the European Commission to enhance the audit of inancial statements. Die Wirtschaftsprüfung S1 (2012), S33 S57. A I: IAS 16. In: Rechnungslegung nach International Accounting Standards (IAS). J. Baetge, D. Dörner, H. Kleekämper et al. (Hg.). Stuttgart , IAS 40. Ebd Verbindungen von Ertragswert- und Discounted-Cashlow-Verfahren. In: Praxishandbuch der unternehmensbewertung. V. H. Peemöller (Hg.). Herne / Berlin , H II: Mitherausgeber: Betriebswirtschaftliche Studien Rechnungs- und Finanzwesen, organisation und Institution; zbf Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung; sbr Schmalenbachs Business Review. S: Mitglied: DFG-Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften. Vorstand: Schmalenbach-Gesellschaft; Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.v. Rezensionstätigkeit. Beierwaltes Werner A I: Der Logos der Griechen im Christentum. Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaften. Neue Folge 35 (2011), Sophia und Logos in der philosophischen Theologie des Dionysius Areopagita. Rivista di Filosoia Neo- Scolastica 103 (2011),

399 Philosophisch-historische Klasse 399 H I: Mit R. Schönberger, H. Deku. Gesammelte Schriften, Band 1 ( Wahrheit und Tradition. Kritische Relexionen ). Band 2 ( Wirklichkeit des Geistes. Kritische Relexionen ). Regensburg BierBrauer Volker A I: Zum pannonischen ostgotenreich (456/ ) aus archäologischer Sicht. In: Keszthely-Fenékpuszta im Kontext spätantiker Kontinuitätsforschung zwischen Noricum und Moesia. o. Heinrich-Tamaska (Hg.). Rahden/Westf. 2011, Zur archäologischen Nachweisbarkeit der Alatheus-Safrax-Gruppe in Pannonien. In: Römische Legionslager in den Rhein- und Donauprovinzen. Nuclei spätantik-frühmittelalterlichen Lebens. M. Konrad u. Ch. Witschel (Hg). München 2011 (Abhandlungen der Phil.-hist. Kl. 138), Christliche Jenseitsvorstellungen und romanische Beigabensitten vom 5. bis zum 6./7. Jahrhundert. In: Grosso Modo. Quellen und Funde aus Spätantike und Mittelalter. Festschrift für Gerhard Fingerlin zum 75. Geburtstag. N. Krohn u. u. Koch (Hg.). Weinstadt 2012, A II: Italische ostgoten im bayerischen Voralpenland? Akademie Aktuell. Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 3 (2012), S: Vorsitzender: Ständige Bewertungskommission des Römisch-Germanischen-Zentralmuseums Mainz. Birus Hendrik A I: Die Entziehung der Hirse. oder: Wie ich lernte, Brecht gerechter zu werden. In: Poetische Gerechtigkeit. S. Donat, R. Lüdeke, S. Packard et al. (Hg.). Düsseldorf 2011, Blossfeld Hans-Peter AI: Mit D. Grunow und F. Schulz, What determines change in the division of housework over the course of marriage? International Sociology 27 (2012), Mit I. Relikowski und E. Ylmaz, Wie lassen sich die hohen Bildungsaspirationen von Migranten erklären? Eine Mixed-Methods-Studie zur Rolle von strukturellen Aufstiegsprozessen und individueller Bildungserfahrung. Sonderheft 52 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (2012), Mit Th. Schneider, K. Leuze u. J. von Maurice, Das Nationale Bildungspanel. Grundstruktur und Analysepotential unter besonderer Berücksichtigung von Erwachsenenbildung und lebenslangem Lernen. Hessische Blätter für Volksbildung 61 (2012), Mit N. Skopek, K. Kolb und S. Buchholz, Einkommensreich vermögensarm? Die Zusammensetzung von Vermögen und die Bedeutung einzelner Vermögenskomponenten im europäischen Vergleich. Berliner Journal für Soziologie 22 (2012), Mit H.-G. Roßbach, Neue Herausforderungen für die Kindertagesstätten. Professionalisierung des Personals in der Frühpädagogik. Zeitschrift für Familienforschung 24 (2012), Mit Th. Bäumer, F. Janik u. J. von Maurice, Lebensläufe im Längsschnitt. Der Beitrag des Nationalen Bildungspanels für ein Monitoring des Lernens im Erwachsenenalter. Zeitschrift für Erwachsenenbildung 19 (2012), Mit E. Kilpi-Jakonen, D. Vono de Vilhelna, Y. Kosyakova et al., The impact of formal adult education on the likelihood of being employed. A comparative overview. Studies of Transition States and Societies 4 (2012), Globalisie-

400 400 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder rung, wachsende unsicherheit und die Lage der Berufseinsteiger in modernen Gesellschaften. Wirtschaftspolitische Blätter 59 (2012), Mit F. Schulz, The division of housework in the family. Results from a longitudinal analysis. In: Fatherhood and late modernity. M. oechsle, u. Müller u. S. Hess (Hg.). opladen / Berlin / Toronto 2012, Mit S. Buchholz, Mehr Beschäftigungsrisiken beim übergang in den Arbeitsmarkt. Selektive Deregulierung zu Lasten junger Erwachsener in Deutschland als Störfaktor für die Familiengründung. In: Die notwendige Vielfalt von Familie und Partnerschaft. P. Buhr u. M. Feldhaus (Hg.). Würzburg 2012 (Reihe Familie und Gesellschaft 29), Mit M. Mills, The second demographic transition meets globalization. A comprehensive theory to understand changes in family formation in an era of uncertainty. In: Negotiating the life course. Stability and change in life pathways. A. Evans u. J. Baxter (Hg.). Berlin 2012, A II: Mit S. Buchholz, Schwerer Einstieg ins Berufsleben. Akademie Aktuell 3 (2012), Mit W. Bos, D. Lenzen, B. Hannover et al., Professionalisierung in der Frühpädagogik. Qualiikationsniveau und -bedingungen des Personals in Kindertagesstätten. Gutachten. Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. Münster Mit W. Bos, D. Lenzen, B. Hannover et al., Internationalisierung der Hochschulen. Eine institutionelle Gesamtstrategie. Gutachten. Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Münster BoBzin Hartmut B: Der Koran. Aus dem Arabischen neu übertragen von Hartmut Bobzin unter Mitarbeit von Katharina Bobzin. München 2012 (Beck sche Reihe). H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für arabische Linguistik; Rückert-Studien: Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft e.v.; Diskurse der Arabistik; Arabische Studien. Borchardt Knut A I: os cursos de Max Weber. Economia politica geral ou teórica ( ). Tempo Social. revista de sociologia da usp 24/1 (2012), S: Redaktionelle Mitarbeit: Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Max Webers. Mitglied: Wiss. Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Brenner Michael A I: Ansonsten macht der klerikale Antisemitismus und Faschismus vor der Prominenz halt doch sorgt er insgeheim dafür, dass kein jüdischer Baum in den Himmel wächst. Ein Brief von Fritz Kortner an Eleonore Sterling vom 10. Dezember Münchner Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur 6/1 (2012), Yerushalmi en Allemagne l Allemagne en Yerushalmi. In: L histoire et la mémoire de l histoire. A. Michel (Hg.). Paris 2012, Mit N. Frei, Zweiter Teil: Konsolidierung. In: Geschichte der Juden in Deutschland. Von 1945 bis zur Gegenwart. Ders. (Hg.). München 2012, Neubeginn mit Fragezeichen: Der Wiederaubau der jüdischen Gemeinden Frankens. In: Ders. u. D. Eisenstein (Hg.). Die Juden in Franken. München 2012,

401 Philosophisch-historische Klasse 401 A II: über Baden nach Jerusalem: Großherzog Friedrich I. als Förderer des Zionismus. In: Nur ein Blick auf Baden. Bernhard Prinz von Baden. C. Graf Douglas (Hg.). München 2012, H I: Geschichte der Juden in Deutschland. Von 1945 bis zur Gegenwart. München Mit M. Strnad, Der Holocaust in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. Bilanz und Perspektiven. Göttingen Mit D. F. Eisenstein, Die Juden in Franken. München (Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern 5). H II: Münchener Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur 6/1 (2012): Jüdische Stimmen im Diskurs der Sechziger Jahre. Münchener Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur 6/2 (2012): Kunststadt München? unterbrochene Lebenswege. S: Mitglied: Senat der Ludwig-Maximilians-universität; Stiftung Bayerische Gedenkstätten; Institut für Zeitgeschichte (bis Februar 2012); DAAD Center for German and European Studies, universität Haifa; Grab- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg; Jüdisches Museum Wien; Jüdisches Museum Augsburg; Jüdisches Museum Fürth. Internationaler Vize-Präsident: Leo-Baeck Institute. Vorsitz Wissenschaftlicher Beirat: The Franz-Rosenzweig Minerva Research Center for German-Jewish Literature and Cultural History, Jerusalem. Büttner Frank B: Mit A. Gottdang, Einführung in die Malerei. Gattungen, Techniken, Geschichte. München S. A I: Historische Wahrheit und der Wahrheitsanspruch der Kunst. Düsseldorf und München in den Auseinandersetzungen um die Geschichtsmalerei im 19. Jahrhundert. In: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung , Bd. 1. B. Baumgärtel (Hg.). Petersberg 2011, Eine Vorschule der Kunstgeschichte. Die Entwürfe von Peter Cornelius für die Fresken in den Loggien der Münchner Pinakothek. In: Kunst als Kulturgut (Neuzeit und Gegenwart. Philosophie in Wissenschaft und Gesellschaft), Bd. 2: Kunst und Staat. E. Weisser-Lohmann (Hg.). München Münchenska umjetnička Akademija i pejzažno slikarstvo 19 stoljeća povijest zategnutih odnosa. In: Zagreb München. Hrvatsko slikarstvo i Akademija likovnih umjenosti u Münchenu. Zagreb 2011, Cosmas Damian und Egid Quirin Asam ( / ). In: Große Gestalten der bayerischen Geschichte. K. Weigand (Hg.). München 2012, Perspektive. In: Lexikon Kunstwissenschaft. Hundert Grundbegrife. S. Jordan (Hg.). Stuttgart 2012, S: Mitglied: Wissenschaftliche Kommission für das Akademienprogramm der union der deutschen Akademien; Bewilligungsausschuss des Förderungs- und Beihilfefonds Wissenschaft der VG Wort. Bürge Alfons A I: Der speziische Stil der österreichischen Privatrechtswissenschaft. Archiv für die civilistische Praxis 212 (2012), H II: Mitherausgeber: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und Antiken Rechtsgeschichte.

402 402 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder S: Membro: Consiglio Scientiico del CEDANT (Centro di studi e ricerche sui Diritti Antichi), Pavia. Dreier Horst A I: Rechtskolumne. Kleine Verfassungsgeschichte der Religionsfreiheit in Deutschland. Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 66 (2012), Nachwort: Was ist doppelt am Doppelstaat? Zu Rezeption und Bedeutung der klassischen Studie von Ernst Fraenkel. In: Der Doppelstaat. E. Fraenkel. Hamburg , Recht und Willkür. In: Recht und Willkür. C. Starck (Hg.). Tübingen 2012, A II: Das Volk als Gesetzgeber. Süddeutsche Zeitung 47 (2012), 16. Recht und Willkür. Frankfurter Allgemeine Zeitung 176 (2012), 6. H I: Mit F. Wittreck, Grundgesetz. Textausgabe mit sämtlichen Änderungen und andere Texte zum deutschen und europäischen Verfassungsrecht. Tübingen H II: Mitherausgeber: Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie; Grundlagen der Rechtswissenschaft; Die Öfentliche Verwaltung; Zeitschrift für Gesetzgebung; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften; Zeitschrift für öfentliches Recht. S: Fellow: Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Mitarbeit: Evangelischer Hochschulbeirat der EKD; Leopoldina-Arbeitsgruppe Tierversuche in der Forschung ; Leopoldina-Arbeitsgruppe Eckpunktepapier für ein Fortplanzungsmedizingesetz ; Wissenschaftlicher Beirat der Forschergruppe Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik ; Arbeitsgruppe des Wissenschaftsrates Perspektiven der Rechtswissenschaft in Deutschland. Vorsitz: Edgar Michael Wenz-Stiftung. Fikentscher Wolfgang A I: on the Synepeic Method. 40 Journal of Inner Mongolia Normal University 6 (2011), (chinesisch mit englischem abstract, ersch. 2/2012). Recent International Scholarship on Economic Law. A Foreword. In: Recent International Scholarship on Economic Law. Zhang Shiming (Hg.). Beijing 2012, Mit K. Rall, Kontakt der Kulturen. Theorie der Akkulturation im weiteren Sinne. In: Akkulturation, Integration, Migration. Ders., M. Plug u. L. Schwermer (Hg.). München 2012, Mit M. Plug u. L. Schwermer, Vorwort zu: Akkulturation, Integration, Migration. In: Ders., M. Plug u. L. Schwermer (Hg.). München 2012, 1 7. Einleitende Gedanken zu Zhang Shiming Das Recht und seine Quellen in Raum und Zeit. In: Law, Resources and Time-space Constructing China Zhang Shiming (Hg.). Beijing, 1 8. H I: Mit M. Plug u. L. Schwermer, Akkulturation, Integration, Migration. München Folkerts Menso B: Mit H. Wußing, EAGLE-GuIDE. Von Pythagoras bis Ptolemaios. Mathematik in der Antike. Leipzig S.

403 Philosophisch-historische Klasse 403 A I: Mit W. Purkert, Hans Wussing ( ). Archives Internationales d Histoire des Sciences 62 (2012), Fridericus Amann und seine Bedeutung für die mathematischen Wissenschaften im 15. Jahrhundert. In: Gelehrtes Leben im Kloster. St. Emmeram als Bildungszentrum im Spätmittelalter. P. Schmid u. R. Scharf (Hg.). München 2012, Eine frühe Form von Nikolaus von Kues Schrift De arithmeticis complementis. In: Der Gottes-Gedanke des Nikolaus von Kues. Akten des Symposions in Trier vom 21. bis 23. oktober 2010 (Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft 33). W. A. Euler (Hg.). Trier 2012, H II: Herausgeber: Boethius. Texte und Abhandlungen zur Geschichte der exakten Wissenschaften; Algorismus. Studien zur Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften. Mitherausgeber: Nicolaus-Copernicus-Gesamtausgabe; Arabic Science and Philosophy; Archive for History of Exact Sciences; Science Networks. Gneuss Helmut A I: Second addenda and corrigenda to the Handlist of Anglo-Saxon Manuscripts. Anglo-Saxon England 40 (2012), H II: Mitherausgeber: Anglo-Saxon England; Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte; Texte und untersuchungen zur Englischen Philologie (Münchener universitätsschriften). S: Mitglied: International Advisory Committee für das Dictionary of old English beim Centre for Medieval Studies, university of Toronto; International Advisory Committee, Prosopography of Anglo-Saxon England. Vice-President: Henry Bradshaw Society for the editing of rare liturgical texts. Rezensionstätigkeit. Graf Friedrich Wilhelm A I: Eine unbekannte Traupredigt Paul Tillichs, eingeleitet und herausgegeben von Friedrich Wilhelm Graf. Journal for the History of Modern Theology /Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte 19 (2012), Politische Romantik und Sozialistische Entscheidung. Ebd., Die Ausbürgerung Tillichs und seiner Familie im Jahre International Yearbook for Tillich Research / Internationales Jahrbuch für die Tillich-Forschung / Annales Internationales de recherches sur Tillich 5 (2012), Kreationismus. Religionsgeschichten der Moderne. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch München 2012, Die gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen in der pluralistischen Moderne. Ihre Chancen, ihre Probleme und neuen Herausforderungen. In: Verantworten. Salzburger Hochschulwochen Gregor Maria Hof (Hg.). Innsbruck / Wien 2012, A II: Jenes Ethos, das wir Nächstenliebe nennen. In: Fünf Jahre Internationale Martin Luther Stiftung. Gesellschaftliche Verantwortung und unternehmercourage. Erfurt 2012, 37. Mit D. Matjekovskis, N. Bolz, G. Fischer et al., Podiumsdiskussion Symposium Zukunft In: Jahre Industrie-Club e.v. Düsseldorf. Düsseldorf 2012, An Gottes Stelle. Mit dem Dogma der päpstlichen unfehlbarkeit grenzte sich der Katholizismus 1870 scharf gegen Kritiker ab. Der Spiegel. Geschichte 4 (2012), Dient Religion dem guten Leben? Ein Plädoyer gegen jede Selbstverabsolutierung. Kursbuch 172 (2012), Wie lebe ich mit meinen Schulden? Literaturen. Die

404 404 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Zeitschrift für Leser 106 (2012), 16 f. Die sieben untugenden der Evangelischen Kirche. Info-Brief. Evangelischer Pfarrverein im Rheinland 21 (2012), Das uns gesagte Gute. Ein Grundkurs Ethik in 30 Lektionen Teil 4. Sonntagsblatt Nr. 4, 22. Januar 2012, 20 f. Bürgertugenden lassen sich nicht erzwingen. NZZ. ch, , Religion braucht keine Wellness- Tempel. LandesZeitung. Zeitung der Deutschen in der Tschechischen Republik, Nr , 18. Dezember 2012, 6. Rezensionstätigkeit. H II: Herausgeber: Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. Mitherausgeber: Ernst Troeltsch. Kritische Gesamtausgabe; Troeltsch-Studien, Neue Folge; Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit; Journal for the History of Modern Theology / Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften / Journal für Comparative Government and European Policy. S: Präsident: Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. Mitglied: Arbeitskreis für moderne Sozialgeschichte; 19th-Century-Theology-Group der American Academy of Religion; Fachgruppe Systematische Theologie in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie. Stellvertretender Vorsitzender: Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Kommission für Wissenschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Vorsitzender: Kommission für Theologiegeschichtsforschung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Mitglied: Bewilligungsausschuss der VG Wort; Wissenschaftlicher Beirat der DFG-Forschergruppe zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft von den 1920er bis in die 1970er Jahre. HäBerle Peter B: Nove ensaios constitucionaise e uma aula de jubileu. Sao Paulo S. El Himno Nacional como elemento de identidad cultural del estado constitucional. Madrid S. A I: Grundprobleme der Verfassungsgerichtsbarkeit. Revue de Droit Comparé Law Review 160, Vol. XLV, No. 4 (2012), Funciones y signiicado de los Tribunales Constitucionales en perspectiva comparada y Comentario a los 60 Años del Tribunal Constitucional Federal. Jurisdição Constitucional, Democracia e Direitos Fundamentais (2012), Auch in: Revista de Derecho Constitucional Europeo Año 9, No. 17 (2012). Würdigung von H. Schäfer. JRP 20 (2012), 155. La dimensión europea y alemana de Antonio D Atena. Ebd. (2012). Verfassung, Kultur, Gottesbezüge. In: FS A. Pace. M. Manetti, E. Lehner u. A. Frosini (Hg.). Napoli 2012, Musik und Recht auf dem Forum der Verfassungslehre als Kulturwissenschaft. JöR 60 (2012), In italienischer übersetzung in: Arte e limite la Misura del Diritto. A. C. Amato Mangiamelli (a cura di). Rom 2012, Die chinesische Charta 08 auf dem Forum der Verfassungslehre als Kulturwissenschaft. JöR 60 (2012), Argentinien als Verfassungsstaat. Ebd. (2012), Der Arabische Frühling (2011) in den Horizonten der Verfassungslehre als Kulturwissenschaft. Ebd. (2012), Föderalismus, Regionalismus und Präföderalismus als alternative Strukturformen der Gemeineuropäischen Verfassungskultur. In: Handbuch Föderalismus. I. Härtel (Hg.). Berlin / Heidelberg 2012, Verfassung aus Kultur und als Kultur illustriert am Vorbild Italiens und am Beispiel

405 Philosophisch-historische Klasse 405 Portugals sowie am 60jährigen deutschen Grundgesetz eine Projektskizze. In: I 60 anni della Legge fondamentale tra memoria e futuro. A cura di G. C. Feroni et al. (Hg.) Turin 2012, Nachruf auf die klassische Zeit. In: Begegnungen. Liber Amicorum für Martin Cramer. Heidelberg 2012, H I: Jahrbuch des öfentlichen Rechts, Bd. 60. Tübingen Mit, Archiv des öfentlichen Rechts, Bd Tübingen S: Geschäftsführender Direktor: Bayreuther Institut für Europäisches Recht und Rechtskultur; Forschungsstelle für Europäisches Verfassungsrecht. Ehrenpräsident des Centre for European Constitutional Law (Athen); Peter-Häberle- Stiftung in St. Gallen. Internationale Kolloquien in Natal (Brasilien), Rom und Brasilia. Gastprofessor in Granada und Brasilia. Rezensionstätigkeit. Hartmann Jens-uwe A I: Var2ārhavar2abuddhastotra of MātÉceÍa. DhīÄ 52 (2012), Buddhist Sanskrit Texts from Northern Turkestan and their relation to the Chinese TripiÍaka. In: Buddhism Across Boundaries. The Interplay of Indian, Chinese, and Central Asian Source Materials. J. R. McRae u. J. Nattier (Hg.). Philadelphia 2012 (Sino-Platonic Papers 222), H I: Herausgeber: Sanskrit-Wörterbuch der buddhistischen Texte aus den Turfan-Funden und der kanonischen Literatur der Sarvastivada-Schule. 24. Lieferung. Göttingen Mitherausgeber: Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache, Lieferung. München H II: Mitherausgeber: Indica et Tibetica. Monographien zu den Sprachen und Literaturen des Indo-Tibetischen Kulturraumes. Rezensionstätigkeit Heitmann Annegret B: Mit K. Yngborn u. A. E. Doll, Am Rand. Zur Poetik des skandinavischen Aphorismus. Freiburg 2012 (Nordica Bd. 18). 270 S. Henrik Ibsens dramatische Methode. München 2012 (Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 2012, H. 2). 40 S. A I: (un-)gerechtigkeit in Isak Dinesens / Karen Blixens out of Africa / Den afrikanske Farm. In: Poetische Gerechtigkeit. S. Donat et al. (Hg.). Düsseldorf 2012, Mit S. M. Schröder, PopAvant zum Verhältnis von Populärkultur und Avantgarde. In: PopAvant Verhandlungen zwischen Populärkultur und Avantgarde in Dänemark. A. Heitmann u. S. Schröder (Hg.). München 2012, Avantgarde im Alltag. Anmerkungen zur dänischen TV-Serie Matador. In: Ebd., Die feinen unterschiede. Henrik Ibsens Hedda Gabler als Beitrag zur Elitenforschung. In: Hoch, Ebenhoch, der Dritte. Elite als Thema skandinavistischer Literatur- und Kulturwissenschaft. W. Heizmann u. J. Schiedermair (Hg.). München 2012, Alkmene. In: Den store karakterbog. 151 portrætter af iktive personer. A.-M. Mai u. E. Skyum-Nielsen (Hg.). Aarhus 2012, Herlige ulykker. Turisme i Knut Hamsuns Den siste glæde. In: Hamsun i Vesterålen E. Arntzen et al. (Hg.). Tromsø 2012, H I: Mit S. M. Schröder, PopAvant Verhandlungen zwischen Populärkultur und Avantgarde in Dänemark. München 2012 (Münchner Nordistische Studien 7).

406 406 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder H II: Herausgeberin: Nordica. Mitherausgeberin: Münchner Nordistische Studien; Kritisches Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur. S: Mitglied: DFG-Forschergruppe Anfänge (in) der Moderne. Editorial Board: Edda; European Journal of Scandinavian Studies; Journal of Northern Studies; Scandinavica. Henrich Dieter A I: Gesprächserfahrungen mit Gadamer. In: Gadamers philosophische Hermeneutik und die Literaturwissenschaft. C. Dutt (Hg.). Heidelberg 2012, A II: Celibidache als Lehrer. Süddeutsche Zeitung 4. Juli 2012, Nr. 152, 12. Höfele Andreas A I: Hamlet in Plettenberg. Carl Schmitt s Shakespeare. Shakespeare Survey 65 (2012), John Foxe, Christus Triumphans. In: The oxford Handbook of Tudor Drama. T. Betteridge (Hg.). oxford 2012, Gefräßigkeit: Titus Andronicus, Timon of Athens. In: Shakespeare. Satire. Academia. Essays in Honour of Wolfgang Weiss. S. Fielitz (Hg.). Heidelberg 2012, H II: Mitherausgeber: Poetica S: Mitglied: Vorstand Deutsche Shakespeare-Gesellschaft; Vorstand Center for Advanced Studies LMu; Executive Committee International Shakespeare Association; Advisory Board Shakespeare Survey; Advisory Board International Shakespeare Conferences, Stratford-upon-Avon; Board der European Shakespeare Research Association (ESRA) Höllmann Thomas o. A I: Sechs Gedichte von Wang Wei. In: Hou Han(s ) Shu. D. Leese (Hg.). München 2012, A II: Der lange Schatten des gelben Drachen. Zeit Geschichte 1 (2012), Nachruf auf Herbert Franke. Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München 2012, Ein eigenständiger kulinarischer Kosmos. Kulinaristik 4 (2012). Editorial. Akademie Aktuell 1 (2012), 3. H II: Herausgeber: Asiatische Forschungen. Mitherausgeber: Saeculum; South China and Maritime Asia; Lun Wen; Menschen und Kulturen; Münchener ostasiatische Studien; Wörterbuch der tibetischen Schriftsprache. Wissenschaftlicher Beirat: Antike Welt; Nanfang Minzu Kaogu; Stepnye Narody Evrazii Steppenvölker Eurasiens; oriens Extremus; Zeitschrift für Archäologie Außereuropäischer Kulturen; Han Hua Conglu. S: Mitglied: Karakorumkommission und Buddhismuskommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für Han-Kunst der Peking universität; Internationales Liangzhu-Forschungszentrum in Hangzhou; Kommission für die Archäologie Außereuropäischer Kulturen des Deutschen Archäologischen Instituts; Strategieausschuss der LMu; Strukturbeirat der Philosophischen Fakultät der universität zu Köln; Wissenschaftlicher Beirat der Ausstellung Qin: Der unsterbliche Kaiser und seine Terrakottakrieger in Bern; Graduiertenkolleg Formen von Prestige in Kulturen des Altertums. Vorstand: Carl Friedrich von Siemens Stiftung. Stellv. Vorsit-

407 Philosophisch-historische Klasse 407 zender: Wissenschaftliche Kommission der union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Stellv. Sprecher: Graduiertenschule Distant Worlds. Hose Martin A I: Die Erindung des Experten. über Sophisten und ihr Auftreten. In: Performanz von Wissen. Strategien der Wissensvermittlung in der Vormoderne. Th. Fuhrer u. A.-B. Renger (Hg.). Heidelberg 2012, Antike. In: Handbuch Drama. Theorie, Analyse, Geschichte. P. W. Marx (Hg.). Stuttgart / Weimar 2012, H I: Synesios. Ägyptische Erzählungen oder über die Vorsehung. Tübingen (SAPERE XXI). H II: Mitherausgeber und Schriftleiter: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte Altertumswissenschaft. Mitherausgeber: Classica Monacensia; Edition Antike; PLEKoS. S: Vorsitzender: Senat der LMu. Stellvertr. Vorsitzender: Hochschulrat der LMu. Leiter: Deutsche Arbeitsstelle der L Annee Philologique. Koch Walter H II: Mit Th. Kölzer: Archiv für Diplomatik 58. S: Edition der urkunden Kaiser Friedrich II. (im Auftrag der MGH). Mitglied: Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica; Interakademische Kommission des deutschen Inschriftenwerkes; Commission Internationale de Diplomatique (Ehrenmitglied); Comité International de Paléographie Latine; Vorstand des Verbandes für orts- und Flurnamenforschung in Bayern; Comité cientiico der Estudios Humanisticos. Historia, Revista de la Facultad de Filosoia y Letras der universität León; Comitato Scientiico der Scripta. International Journal of Paleography and Codicology. Konrad ulrich A I: Rezeption klassischer Vokalgattungen im frühen 20. Jahrhundert. Die Tonkunst 6/1 (2012), Leben Werk Analyse. Vorläuige Gedanken zu Form und Funktion der Analyse in der Mozart-Biographik von 1800 bis In: Mozart neu entdecken. Theoretische Interpretationen seines Werks. G. Gruber u. S. Mauser (Hg.). Laaber 2012 (Das Mozart-Handbuch 7), Leben Werk Analyse. Werkanalyse in Mozart-Biographien des 20. Jahrhunderts. In: Mozart neu entdecken. Theoretische Interpretationen seines Werks. G. Gruber u. S. Mauser (Hg.). Laaber 2012 (Das Mozart-Handbuch 7), La clemenza di Tito von Wolfgang Amadé Mozart. Krönungsoper, Allegorie, Dramma per musica. Mozart Jahrbuch 2009/10, Kassel 2012, [Richard Wagner] Siegfried. In: Wagner Handbuch. L. Lütteken (Hg.). Kassel 2012, Cosmogonie nègre. Afrikanische Weltschöpfungsmythen in Fernand Légers und Darius Milhauds Ballett La création du monde (1923). In: Die Erschafung der Welt alte und neue Schöpfungsmythen. Dorothea Klein (Hg.). Würzburg 2012, Apocalypsis cum iguris musices. Musikalische Annäherungen an die ofenbarung des Johannes. In: Bildmontagen. Die Apokalypse in der Bibel und in den Künsten. E. Garhammer (Hg.). Regensburg 2012,

408 408 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder H I: Richard Wagner, Tristan und Isolde. Faksimile der autographen Partitur im Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth und Kommentar. Kassel 2012 (Documenta musicologica II, 45). S: Mitglied: Wissenschaftliche Gesellschaft an der Johann Wolfgang Goetheuniversität Frankfurt. Vorsitzender: Sektion für Musikwissenschaft, Görres- Gesellschaft; Robert-Schumann-Forschungsstelle e. V. Düsseldorf; Katholische Akademie Domschule, Würzburg. Stellvertretender Vorsitzender: Musikgeschichtliche Kommission Kassel; Gesellschaft zur Förderung der Arnold Schönberg-Gesamtausgabe. Vorstandsmitglied: Gesellschaft für Musikforschung; Commission mixte des Répertoire International des Sources Musicales. Rezensionstätigkeit. Kunitzsch Paul A I: Mit R. Lorch, Theodosius. De diebus et noctibus. Suhayl. International Journal for the History of the Exact and Natural Sciences in Islamic Civilisation 1o (2011), La nomenclature arabe du globe céleste. Sources et comparaison avec les inscriptions arabes d autres globes réalisés par Coronelli. In: Les Globes de Louis XIV. Étude artistique, historique et matérielle. C. Hofmann u. H. Richard (Hg.). Paris 2012, Landau Peter A I: In memoriam. Horst Fuhrmann ( ). ZRG Kan. Abt. 98 (2012), Ne crimina maneant impunita. Zur Entstehung des öfentlichen Strafanspruchs in der Rechtswissenschaft des 12. Jahrhunderts. In: Der Einluss der Kanonistik auf die europäische Rechtskultur, Bd. 3: Straf- und Strafprozessrecht. M. Schmoeckel, o. Condorelli u. F. Roumy (Hg.). Köln / Weimar / Wien 2012, The origin of Civil Procedure: Treaties in Durham during the twelfth century. In: Canon Law, Religion and Politics. Liber Amicorum Robert Somerville. u.-r. Blumenthal, A. Winroth u. P. Landau (Hg.). Washington D. C. 2012, Art. Kirchenrecht, katholisches. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. 2 II. Berlin 2012, H I: Mit u.-r. Blumenthal, A. Winroth, Canon Law, Religion and Politics. Liber Amicorum Robert Somerville. Washington D. C H II: Bulletin of Medieval Canon Law; Norm und Struktur. Studien zum sozialen Wandel in Mittelalter und früher Neuzeit. S: President: Stephan-Kuttner-Institute of Medieval Canon Law. Lepsius oliver A I: ESM-Vertrag, Fiskalpakt und das BVerfG. Europäische Zeitschrift für Wirtschaftsrecht 2012, 761. Kritik der Dogmatik. In: Was weiß Dogmatik? Was leistet und wie steuert die Dogmatik des Öfentlichen Rechts. G. Kirchhof, S. Magen u. K. Schneider (Hg.). Tübingen 2012 (Recht Wissenschaft Theorie 7), Legitimationsstrukturen, Maßstäbeteile, Promotionsbetrug und Politikinszenierung mein Jahr am Wissenschaftskolleg. In: Wissenschaftskolleg zu Berlin. Jahrbuch 2010/2011. L. Giuliani (Hg.). Berlin 2012, A II: Dieter Grimm zum 75. Geburtstag Mai 2012.

409 Philosophisch-historische Klasse 409 H II: Mitherausgeber: Recht Wissenschaft Theorie. Der Staat. Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungsgeschichte, deutsches und europäisches öffentliches Recht. S: Wiss. Beirat: Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern; Vereinigung für Verfassungsgeschichte; Graduiertenkolleg Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit. Gastprofessor: Staatliche universität osaka. Rezensionstätigkeit. Märtl Claudia A I: Eine neue Quelle zu Jean Bertonneau, Antoniterpräzeptor von Isenheim ( 1459). Antoniter-Forum 19 (2011), Dialogische Annäherung an eine Bewertung des Basler Konzils. Zu einem unbekannten Werk des Martin Le Franc. In: Das Ende des konziliaren Zeitalters ( ). Versuch einer Bilanz. H. Müller (Hg.). München 2012 (Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien 86), Les Commentarii d Enea Silvio Piccolomini (Pie II, 1405/ ). In: Autobiographies souveraines. P. Monnet u. J.-C. Schmitt (Hg.). 2012, Maier Hans B: Welt ohne Christentum was wäre anders? Fünfte durchg. u. aktual. Aul., Freiburg S. A I: Verlust des Sakralen? Stimmen der Zeit 2 (2012), ; auch schwedisch: Gick det sakrala förlorat? Signum 3 (2012), Konzil und Kurienreform, in: Konzil im Konlikt. 50 Jahre Zweites Vatikanum (Herder-Korrespondenz Spezial, 2012), Pius XII. in the Judgment of Posterity. In: Eugenio Pacelli Pius XII. P. Pister (Hg.). Regensburg 2012, über Literatur und Konfession in Deutschland. In: Bayerische Akademie der Schönen Künste. Jahrbuch 25. Göttingen 2012, Historische Voraussetzungen des Sozialstaats in Deutschland. In: Was ist Gerechtigkeit? Befunde im vereinten Deutschland. M. Borchard, Th. Schrapel u. B. Vogel (Hg.). Wien / Köln / Weimar 2012, Laudatio für Jan Assmann, in: Thomas Mann Jahrbuch 25 (2012), Schöpferische Interaktionen. Das Christentum und die Dialektik von Kirche und Welt. Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte 106 (2012), A II: Reisen durch die Zeit. Glossen. Kevelaer S. Manthe ulrich H I: Mitherausgeber: Schriften zum chinesischen Recht; Forschungen zum römischen Recht. S: Mitglied im Beirat: Repräsentative Deutsche Rechtsliteratur der Gegenwart (Beijing / China). Rezensionstätigkeit.

410 410 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Moulines Carlos ulises B: Mit W. Balzer u. J. D. Sneed, una arquitectónica para la ciencia. El programa estructuralista. Bernal S. A I: ontoepistemosemántica en perspectiva estructuralista. In: Filosofía de la ciencia en Iberoamérica. L. M. Peris-Viñé (Hg.). Madrid 2012, H II: Mitherausgeber: Philosophia Naturalis. Müller Jan-Dirk A I: Sammeln, Zusammenschreiben, Verknüpfen. Zur Heldenbuchprosa. In: Finden Gestalten Vermitteln. Schreibprozesse und ihre Brechungen in der mittelalterlichen überlieferung. Freiburger Colloquium E. C. Lutz (Hg.). Berlin 2012 (Wolfram-Studien 22), Medieval German Literature: Literacy, orality, and Semi-orality. In: Medieval oral Literature. K. Reichl (Hg.), Berlin / Boston 2012, Scham und Ehre. Zu einem asymmetrischen Verhältnis in der höischen Epik. In: Scham und Schamlosigkeit. Grenzverletzungen in Literatur und Kultur der Vormoderne. K. Gvozdeva u. H. R. Velten (Hg.). Berlin / Boston 2012 (Trends in Medieval Philology 21), Präsenz des Heils und Repräsentation. Zur Alterität des Geistlichen Spiels. In: Alterität als Leitkonzept für historisches Interpretieren. A. Becker u. J. Mohr (Hg.). Berlin 2012 (Deutsche Literatur. Studien und Quellen 8), Andreas Gryphius et la théorie politique calviniste. In: Calvin et l Humanisme. Actes du symposium d Amiens et Lille iii (25 26 novembre 2009), Genf 2012, The Light of Courtly Society: Blanschelur and Riwalin. In: Visuality and Materiality in the Story of Tristan and Isolde. J. Eming, A. M. Rasmussen u. K. Starkey (Hg.). Notre Dame, Indiana 2012, Einzelstrophen Florilegien Autorprinzip. Zur überlieferung einiger Strophen Walthers von der Vogelweide. In: Neuere Aspekte germanistischer Spätmittelalterforschung. F. Löser, R. Steinke, K. Vogelgsang et al. (Hg.). Wiesbaden 2012 (Imagines Medii aevi 29), Volksbuch. In: Enzyklopädie des Märchens Bd. 14, Lieferung 1, Berlin / Boston 2012, Sp Tagelied. In: The Princeton Encyclopedia of Poetry and Poetics, Princeton / oxford , Rezensionstätigkeit. A II: Walther von der Vogelweide. In: Große Gestalten der bayerischen Geschichte. K. Weigand (Hg.). München 2012, H I: Mit M. Braun u. A. Dunkel, Armin Schulz. Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive. Berlin / Boston Mit W. Kühlmann, M. Schilling, A. Steiger et al., Frühe Neuzeit in Deutschland Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon, Bd. 2: Clajus, Johannes Gigas, Johannes. Berlin H II: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (PBB). Nörr Dieter B: Dieter Nörr. Schriften anläßlich seines 80. Geburtstags. T. J. Chiusi, H.-D. Spengler u. J. Paricio (Hg.). Madrid / Barcelona / Buenos Aires 2012 (Colleción Premios ursicino Álvarez 3). 950 S. A I: Der Kaiser und sein Interpret. MAMA IX p. XXXVI sq.: Dossier über den ager Aezanensis Iovi dicatus. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (Röm. Abt.) 129 (2012), Verwerfungen im Recht der testamentarischen Freilassungen in fraudem creditorum. In: Carmina Iuris. Mélanges en

411 Philosophisch-historische Klasse 411 l honneur de Michel Humbert. E. Chevreu et al. (Hg.). Paris 2012, Alan Rodger, Lord Rodger of Earlsferry In: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München 2012, H I: Münchener Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte. oesterreicher Wulf A I: 'Negerhandel, schnöde Gewinnsucht und lächerlicher Farbenstolz'. Nationalismus, Ethnozentrismus und Rassismus in der Sprachforschung des 19. Jahrhunderts. In: Wort Macht Stamm. Rassismus und Determinismus in der Philologie (18./19. Jh.). o. Messling u. E. otte (Hg.). München 2012, Warum Wissenschaft mehrsprachig sein muss. In: Deutsch in der Wissenschaft. Ein politischer und wissenschaftlicher Diskurs. H. oberreuter, W. Krull, H. Meyer et al. (Hg.). München 2012, El plurilinguismo europeo y las identidades nacionales en Europa. una propuesta. In: Alteridad y aliedad. La construcción de la identidad con el otro y frente al otro. S. Pleger, J. Stefen u. M. Stefen (Hg.). Méxiko D.F. 2012, Innovación y cambio gramatical: Formulaciones ad hoc, difusión de innovaciones y formas del cambio lingüístico. In: Actas VIII Congreso Internacional de Historia de la Lengua Espanola 2009, Bd. 1. E. Montero Cartelle (Hg.). Santiago de Compostela 2012, oettinger NorBert A I: Das Verhältnis von nominaler und verbaler Reduplikation im Indogermanischen und Anatolischen. In: The Indo-European Verb. Proceedings of the Conference of the Society for Indo-European Studies, Los Angeles September H. Craig Melchert (Hg.), Wiesbaden 2012, Zur Frage der Rekonstruktion des urgriechischen und anderer Protosprachen. In: The Sound of Indo-European 2. Papers on Indo-European Phonetics, Phonemics and Morphophonemics. R. Sukac u. A. Sefcik (Hg.). München 2012, H II: Mitherausgeber: Münchener Studien zur Sprachwissenschaft. ottmann Henning B: Geschichte des politischen Denkens von den Anfängen bei den Griechen bis auf unsere Zeit. Bd. IV/2: Das 20. Jahrhundert. Von der Kritischen Theorie bis zur Globalisierung. Stuttgart / Weimar S. A I: Civilna religija kao imitacija i parodija religije. Politicka misao 49 (2012), Bürgerfreundschaft. In: Ideen Macht utopie. Festschrift für ulrich Weiß zum 65. Geburtstag. B. Schreyer u. R. Walkenhaus (Hg.). Würzburg 2012, Carl Schmitt. Der Begrif des Politischen. In: Kleines Werklexikon der Philosophie. M. Quante (Hg.). Stuttgart 2012, L escatologia nel mondo secolarizzato. In: Gesù Nostro Contemporaneo. Con un Messaggio di Benedetto XVI. Comitato per il Progetto Culturale della Conferenza Episcopale Italiana (Hg.). Siena 2012, Die Dialektik von Tradition und Innovation. In: Europa neu denken, Bd. 1. M. Fischer (Hg.). Salzburg 2012, Pfotenhauer Helmut A I: Jean-Paul-Biographie. Jahrbuch der Jean-Paul-Gesellschaft 47 (2012), Erzählte Löwen. Novellen als Schauplatz unseres inneren Afrika. Jus de ta-

412 412 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder blette. In: Poetik des Wilden. Festschrift für Wolfgang Riedel. J. Robert u. F. F. Günther (Hg.). Würzburg 2012, H I: Jean Paul, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, 2. Abt., Bd. 9.2: Bausteine. Das grüne Buch. Thorheiten, Text mit Apparat, Reihenhg. H. P., Bandhg. P. Zaus. Weimar H II: Mit E. Dangel, M. Schmitz-Emans u. R. Simon, Jahrbuch der Jean-Paul- Gesellschaft 47 (2012). S: Hauptherausgeber: Historisch-kritische Jean-Paul-Ausgabe (Abteilung I: Werke, Abteilung II: Nachlaß). Picot Arnold B: Mit H. Dietl, E. Franck, M. Fiedler et al., organisation Theorie und Praxis aus ökonomischer Sicht, Stuttgart S. A I: Zukunftsbilder der digitalen Welt. IT Szene München 1, Note on Regulation Why and How is the Economy Regulated? Gakushuin Economic Papers. The Journal of Faculty of Economics 4 (2012), Mit T. Michl u. B. Gold, The spin-along approach: Ambidextrous corporate venturing management. International Journal of Entrepreneurship and Small Business 1 (2012), Mit F. Leithold, Games seriously? Nutzen und Potential digitaler Spiele für unternehmen. IM Die Fachzeitschrift für Information Management und Consulting 3 (2012), Mit T. Michl, Die Wohlfühl-Falle. Harvard Business Manager 4 (2012), Mit N. Grove u. J. Sedlmeir, Aktuelles Stichwort: Netzneutralität. Medienwirtschaft 2 (2012), Mit B. Römer, P. Reichhart, J. Kranz et al., The role of smart metering and decentralized electricity storage for smart grids: The importance of positive externalities. Energy Policy 11 (2012), Mit T. Michl, M. Spörrle, M. I. M. Welpe et al., Der Einluss von Kognition und Afekt auf unternehmensgründungsentscheidungen: Eine vergleichende Analyse von Angestellten und unternehmern. Zeitschrift für Betriebswirtschaft 3 (2012), Mit A. Duisberg u. M. Raatz, Aus Big Data wird Big Business. digitalbusiness CLOUD 8 (2012), Warum regulieren und warum ist das so schwierig? In: Funktionsauftrag, Finanzierung, Strukturen Zur Situation des öfentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. J. Becker u. P. Weber (Hg.). Baden-Baden 2012, Mit R. Neuburger, Bevor die Entscheidung für M & A fällt: Netzwerke und Kooperationen als Alternativen? In: Handbuch Mergers & Acquisitions. G. Picot (Hg.). Stuttgart 2012, Mit C. Janello, Mobile Kommunikation der nächsten Dekade Erkenntnisse aus den Zukunftsstudien des Münchner Kreises. In: Smart Mobile Apps Mit Business-Apps ins Zeitalter mobiler Geschäftsprozesse. St. Verclas u. C. Linnhof-Popien (Hg). Heidelberg 2012, H II: Mitherausgeber: Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung; Schmalenbach business review; Information Management & Consulting; Electronic Markets; Journal of Media Management; Journal für Betriebswirtschaft. S: Vorstandsvorsitzender: Münchner Kreis übernationale Vereinigung für Kommunikationsforschung. Vorsitzender: Hochschulrat der Leibniz universität Hannover; Wissenschaftlicher Beirat des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK), Bad Honnef; Wissen-

413 Philosophisch-historische Klasse 413 schaftlicher Arbeitskreis für Regulierungsfragen bei der Bundesagentur, Bonn; Kuratorium der Institutsgruppe Informations- und Kommunikationstechnik der Fraunhofer Gesellschaft. Stellv. Vorsitzender: Wissenschaftlicher Beirat des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW); Kuratorium des Fokus-Instituts der FHG. Mitglied: Kuratorium der Alcatel SEL Stiftung für Kommunikationsforschung; Beirat der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik; Vorstand der Schmalenbach Stiftung; Vorstand der Schmalenbach-Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft. Regn Gerhard B: Mit B. Huss u. F. Mehltretter, Lyriktheorie(n) der italienischen Renaissance. Berlin / Boston 2012 (Pluralisierung und Autorität 38). 290 S. A I: Feigenbaum und Buche. Zum petrarkischen Konversionsphantasma in Canzoniere 54. In: Legenden der Berufung. P. oster u. K. Stierle (Hg.). Heidelberg 2012, Demokratie als Krankheit: Zolas ursprungsgeschichte der Moderne. Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 121/3 (2011), Renovatio studiorum: L umanesimo del Petrarca fra ermeneutica, individualizzazione e autorappresentazione. In: Petrarca, l umanesimo e la civiltà europea. D. Coppini u. M. Feo (Hg.). Florenz 2012, Genealogie der Dekadenz. Moralpathologie und Mythos in Capuanas Giacinta. Romanistisches Jahrbuch 62 (2011), Giambattista Marino. In: Ästhetik und Kunstphilosophie. M. Betzler, J. Nida-Rümelin u. M.-D. Cojocaru (Hg.). Stuttgart 2012, H II: Mitherausgeber: Romanica Monacensia; Scientia poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften. Roxin Claus B: Strafverfahrensrecht. Ein Studienbuch (fortgeführt von Bernd Schünemann), München , XXV. 568 S. Strafrecht Allgemeiner Teil, Band II, 2. Teilband [japan. übers.]. Tokio S. A I: En casos excepcionales, Puede ser la tortura estatal lícita o, por lo menos, impune? Revista de Derecho Penal, Número extraordinario: Derecho Penal Internacional (2012), Anmerkung zum Beschluss des BGH vom StR 400/10. Strafverteidiger (2012), Anmerkung zum urteil des BGH vom StR 71/11. Juristische Rundschau (2012), Zur neuesten Diskussion über die organisationsherrschaft. Goltdammer s Archiv (2012), Der Streit um die einverständliche Fremdgefährdung. Goltdammer s Archiv (2012), Der Rechtsgutsgedanke in der strafrechtlichen unrechtslehre. Ad Legendum, Die Ausbildungszeitschrift aus Münsters Juridicum (2012), o conceito de bem Jurídico Crítico ao legislador em xeque. Revista dos Tribunais 922 (2012), Tortura de Rescate? Revista de Derecho Penal 2012/1. Delitos contra el patrimonio II (2012), Zur neueren Entwicklung der Rechtsgutsdebatte [chines. übers.]. Taiwan Law Review (2012), Der Karlsruher Strafrechtsdialog und die deutsche Strafrechtskultur (Schlusswort). In: Gegenwartsfragen des europäischen und deutschen Strafrechts. Referate und Diskussionen auf dem 3. Karlsruher Strafrechtsdialog M. Jahn u. A. Nack (Hg.). Köln 2012, El principio de la protección del bien juridíco y su signiicado para la teoría del injusto. In: Desarrolos ac-

414 414 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder tuales de las ciencias criminales en Alemania, Primera Escuela de Verano en Ciencias Criminales y Dogmática Penal alemana. K. Ambos u. M. L. Böhm (Hg.). Bogotá 2012, Sobre la más reciente discusión acerca del domino de la organización. Ebd., Sobre a discussão acerca da heterocolocação em perigo consentida. In: Direito penal como crítica da pena. Estudos em homenagem a Juarez Tavares. L. Greco u. A. Martins (Hg.). São Paulo 2012, H I: Mit H. Schmiedt, H. Vollmer u. J. Zeilinger, Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. Husum H II: Mitherausgeber: online-zeitschrift ZJS Zeitschrift für das Juristische Studium. S: Präsident: Kuratorium der Karl-May-Stiftung (bis ), weiterhin Kurator der Stiftung. Ehrenvorsitzender: Karl-May-Gesellschaft Rezensionstätigkeit. SallaBerger Walther A I: History and Philology. In: ARCANE. Associated Regional Chronologies for the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean In: Jezirah. M. Lebeau (Hg.). Turnhout 2012, Home-made Bread, Municipal Mutton, Royal Wine. Establishing Social Relations during the Preparation and Consumption of Food in Religious Festivals at Late Bronze Age Emar. In: Between Feasts and Daily Meals. Toward an Archaeology of Commensal Spaces. S. Pollock (Hg.). 2012, (etopoi. Journal for Ancient Studies, Special Volume 2), Das Ansehen eines altorientalischen Herrschers bei seinen untertanen. In: organization, Representation, and Symbols of Power in the Ancient Near East. G. Wilhelm (Hg.). Winona Lake 2012 (Proceedings of the 54th Rencontre Assyriologique Internationale at Würzburg July 2008), Der Tod des göttlichen Königs. Die Krise des Menschenbilds in altbabylonischer Zeit. In: Krankheit und Sterben. Ein interprofessioneller Dialog. M. Fieger (Hg.). Berlin 2012 (Das Alte Testament im Dialog 6), Der Tod des göttlichen Königs. Die Krise des Menschenbilds in altbabylonischer Zeit. In: Bios Cultus (Im)mortalitas. Zu Religion und Kultur. Von den biologischen Grundlagen bis zu Jenseitsvorstellungen. A. Lang (Hg.). Rahden 2012 (Internationale Archäologie: Arbeitsgemeinschaft, Tagung, Symposium, Kongress 16), Das opfer in der altmesopotamischen Religion. In: Ebd., Šulgi. In: Reallexikon der Assyriologie 13, Lfg. 13/14. M. P. Streck (Hg.). Berlin / New York 2012, Mit K. Schmidt, Insignien des Königs oder Insignien des Gottes? Ein neuer Blick auf die kultische Königskrönung beim babylonischen Neujahrsfest. In: Stories of long ago. Festschrift für Michael D. Roaf. H. Baker (Hg.). Münster 2012 (Alter orient und Altes Testament 397), H II: Herausgeber: Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie; untersuchungen zur Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Mitherausgeber: Hethitisches Wörterbuch. S: Mitglied der Zentraldirektion und des Engeren Ausschusses: Deutsches Archäologisches Institut. Leitung: History and Epigraphy im ESF-Projekt Associated Regional Chronologies for the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean. Sprecher: Münchner Zentrum für antike Welten. Mitglied: Graduiertenschule Distant Worlds an der LMu. Gastprofessur: università La Sapienza, Roma.

415 Philosophisch-historische Klasse 415 Sauerländer WilliBald B: Manet malt Monet. Ein Sommer in Argenteuil. München A /I: Neil Stratford. Corpus de la sculpture de Cluny. La partie orientale de la grande église. Kunstchronik 65 (2012), Von den Ägineten zum Fußball. In: unter Spielern Die Nationalmannschaft. R. Schmecken (Hg.). 2012, Begegnungen mit jüdischen Kunsthistorikern. Münchner Beiträge zur jüdischen Geschichte und Kultur 2 (2012), The Queen oft the Cathedrals. New York Review of Books 22 (2012). Renoir. Ausstellung Kunstmuseum Basel. Süddeutsche Zeitung Auch in: New York Review of Books 12 ( ). Albrecht Dürer-Ausstellung Nürnberg. Süddeutsche Zeitung Auch in: New York Review of Books 22 ( ). Der Kunsthistoriker Bruno Bushart ist gestorben. Süddeutsche Zeitung Rettet die Gemäldegalerie. Warum die Berliner Sammlung Alter Meister unamputiert sichtbar bleiben muss. Süddeutsche Zeitung Das wird ein Schlag ins Kontor. Münchner Kunstsommer Süddeutsche Zeitung Traumatischer Hass auf die Entarteten. 75 Jahre Haus der Kunst in München. Süddeutsche Zeitung In der Kunsthalle Karlsruhe ist eine Ausstellung des großen Malers Corot zu sehen. Süddeutsche Zeitung Auch in: New York Review of Books 22, Der Zeichner auf der Barrikade. Honore Daumier. Ausstellung der Sammlung Kames in München. Süddeutsche Zeitung Schnitzer Monika A I: Mit Y. Gorodnichenko, Financial Constraints and Innovation. Why poor Countries don t catch up. Journal of the European Economic Association (2012). Mit M. Reisinger, Successive oligopolies with Diferentiated Firms and Endogeneous Entry. The Journal of Industrial Economics (2012). Stempel Wolf-Dieter A I: Altfranzösisch tprot! In: Ki bien voldreit raisun entendre. Mél. en l`honneur du 70e anniversaire de Frankwalt Möhren. Th. Städtler (Hg.). Strasbourg 2012 (Bibliothèque de Linguistique Romane 9), A II: Aus großer Vergangenheit: die Sprache der Troubadours. Akademie Aktuell 1 (2012), H II: Mitherausgeber: Romanistisches Jahrbuch; Romanica Monacensia S: Wiss. Leitung: Dictionnaire de l occitan médiéval. Mitglied: Kommissionen Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch und Altgaskognisches Wörterbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; International Advisory Board von Poetics today (Tel Aviv); Comitato scientiico von Cultura Neolatina (Modena). SchönBerger Rolf B: Thomas zur Einführung. Hamburg S. A I: Gott denken. In: R. Spaemann, Der letzte Gottesbeweis; korean. übersetzung: Rev. Kim, Hyoung Soo (transl.), Seoul (The Catholic university of Korea Press) Si Deus non est, nihil est. Die neuralgische Proportion von Inhalt und Form eines Gottesbeweises im Ausgang von Meister Eckhart. In: Gottesbeweise als Herausforderung für die moderne Vernunft. Th. Buchheim et al.

416 416 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder (Hg.). Tübingen 2012 (Collegium Metaphysicum 4), Mit S. Grotz, Vorwort. In: Wie denkt der Meister? Philosophische Zugänge zu Meister Eckhart. Meister-Eckhart-Jahrbuch 5 (2012), VII XVII. Nachwort. In: Henry Deku. Gesammelte Schriften. Bd. II: Die Wirklichkeit des Geistes. Kritische Relexionen. R. Schönberger u. W. Beierwaltes (Hg.). Regensburg 2012, H I: Mit S. Grotz, Wie denkt der Meister? Philosophische Zugänge zu Meister Eckhart. Meister-Eckhart-Jahrbuch 5 (2012). Mit W. Beierwaltes, Henry Deku. Gesammelte Schriften, 2 Bde., Regensburg H II: Thomas von Aquin, Quaestiones disputatae. Regensburger Ausgabe, Vollständige Ausgabe der Quaestionen in deutscher übersetzung, Bd. X. S: Mitglied Wiss. Beirat: Collegium metaphysicum. Mitglied: Forum Mittelalter der universität Regensburg. Mitglied des Hochschulrates der Katholischen universität Eichstätt. Schünemann Bernd B: unverzichtbare Gesetzgebungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Haushaltsuntreue und der Verschwendung öfentlicher Mittel. Gutachten erstattet für den Bund der Steuerzahler e.v., Bonn S. Strafverfahrensrecht. München S. A I: Kommentierung von 266 StGB ( untreue ). In: Leipziger Kommentar zum StGB, Bd. 9/1. Lauhütte, Rissing-van Saan, Tiedemann (Hg.). Berlin , Die Vorsitzendenkrise im 2. und 4. Strafsenat des BGH im Lichte der Verfassungsgarantie des gesetzlichen Richters. ZIS 2012, Die Target 2-Salden der Deutschen Bundesbank in der Perspektive des untreuetatbestandes. ZIS 2012, Wider verbreitete Irrlehren zum untreuetatbestand. In: Festschrift für Imme Roxin. Schulz, Reinhart, Sahan (Hg.). 2012, Auch in: ZIS 2012, Standpunkte der deutschen Strafrechtslehrer zu den Zukunftsperspektiven der Rechtswissenschaft und der akademischen juristischen Ausbildung in Deutschland. ZIS 2012, Scherbenhaufen im BGH? StV 2012, Editorial Heft 3. Nachruf auf Hans Joachim Hirsch. ZStW 124 (2012), Protection of Intellectual Property Through Criminal Law. In: Criminal Law Protection of Intellectual Property in the Context of Internationalization, Peking 2012, El castigo de la córrupcion privada según el drecho penal vigente y futuro. In: Estudios de derecho penal libo homenaje a Juan Fernandez Carrasquilla. Arraque (Hg.). Medellin 2012, Protección de bienes jurídicos, ultima ratio y víctimodogmática. Sobre los límites inviolables del derecho penal en un estado de derecho liberal. In: Límites al Derecho penal Principios operativos en la fundamentación del castigo. Hirsch, Seelmann, Wohlers, Robles Planas (Hg.). Barcelona 2012, Sinn Hans-Werner B: Die Target-Falle. Gefahren für unser Geld und unsere Kinder. München S. The Green Paradox, Cambridge, Mass S. Casino Capitalism. How the Financial Crisis Came about and What Needs to Be Done Now. oxford S. Das grüne Paradoxon. Plädoyer für eine illusionsfreie umweltpolitik. Berlin S. Jumpstart. The Economic uniication of Germany. Chinesische Ausgabe Die Target-Kredite der Deutschen Bundesbank. Sonderheft ifo Schnelldienst. Mai 2012.

417 Philosophisch-historische Klasse 417 A I: Mit T. Wollmershäuser, Target Loans, Current Account Balances and Capital Flows: The ECB s Rescue Facility. International Tax and Public Finance 19 (2012), Die Europäische Fiskalunion. Perspektiven der Wirtschaftspolitik 3 (2012), Mit T. Wollmershäuser, Target Balances and the German Capital Balance. Kredit und Kapital 4 (2012). Education and Training. The European Economy s Best Hope. Introduction. CESifo Forum 3 (2012), 5 9. The European Balance of Payments Crisis. An Introduction. Ebd. Special Issue January (2012), Editor s Comments. Ebd. Special Issue January (2012), ifo Standpunkte München 2012, 48 S. Mit G. Saint-Paul, G. Corsetti et al., Report on the European Economy. European Economic Advisory Group at CE- Sifo, Bd. 11. München De Europese iscale unie. Beschouwingen over de ontwikkeling van de eurozone. In: Vlaanderen en Europa, Noodzaak en grenzen van solidariteit. Hans Verboven (Red.). 2012, A II: Der ifo Index und die Konjunktur. ifo Schnelldienst 21 (2012), Kurzvortrag zur Eurokrise vor dem Verfassungsgericht 10. Juli Ebd. 15 (2012), Mit N. Potrake, Zur Debatte Sparen oder Wachstum. Ebd. 10 (2012), 7 8. Mit F. Sell, our opt-in opt-out Solution for the Euro. Financial Times (2012), 9. Why Berlin Is Balking on a Bailout. The New York Times Vol. CLXI Nr (2012), A23. The Green Paradox. The World Financial Review Mai Juni (2012), 51. Pourquoi Paris et Berlin s opposent. Le Monde 31. Juli (2012). Mit W. Krämer, Eine Antwort auf die Kritiker. Frankfurter Allgemeine Zeitung 158 (2012), 11. Fed versus EZB: Wie man Target-Schulden tilgt. Ebd. 49 (2012), 14. Europe s Path to Disunity. Project Syndicate Oktober (2012). Judgment Day for the Eurozone. Ebd. August (2012). The European Banking union. Ebd. Juni (2012). A Crisis in Full Flight. Ebd. April (2012). A Euro Sabbatical. Ebd. Februar (2012). Rettung für den Gläubiger. Wirtschaftswoche 50 (2012), 42. Weitere Garantien für Südeuropa. Ebd. 46 (2012), 42. Fieberthermometer der Krise. Ebd. 43 (2012), 46. Schranken für die EZB. Ebd. 38 (2012), 44. Bittere Wahrheit. Ebd. 34 (2012), 36. Die ofene Währungsunion. Ebd. 29 (2012), 39. Gefährliche Illusion. Ebd. 26 (2012), 37. Genießt den Aufschwung! Ebd. 18 (2012), 44. Geld im Schaufenster. Ebd. 14 (2012), 38. Neue Geld-Zentralverwaltung. Ebd. 10 (2012), 42. Abgesang auf das EEG. Ebd. 6 (2012), 40. Der europäische Drache. Ebd. 1/2 (2012), 42. Besser als Wetterfrösche. Handelsblatt 215 (2012), 15. Ein Bündnis der ungleichen. Ebd. 194 (2012), 48. Den Steuerzahler schonen. Ebd. 114 (2012), 67. Alle Augen auf Spanien. Ebd. 93 (2012), 64. Die Preise senken! Ebd. 45 (2012), 80. Kein Schuldensozialismus! Ebd. 5 (2012), 72. The ECB s actions will not have a good ending. The International Economy Spring (2012), 21. European End Game. Ebd. Winter (2012), 10. Die Banken kommen davon, der Bürger zahlt. Welt am Sonntag 46 (2012), 11. Mit F. Sell, Das Euro-System steckt in einer Sackgasse. Süddeutsche Zeitung 182 (2012), 20. Mit F. Sell, Der neue Euro-Club. Ebd. 169 (2012), 19. Die Dummen sind wir. Ebd. 147 (2012), 24. Das sollte Gläubiger durchaus beunruhigen. Ebd. 69 (2012), 28. Keine weitere Sozialisierung europäischer Schulden. Leibniz Journal 2 (2012), 17. Deutschland sitzt in der Falle. Die News 5 (2012), 4. TARGET losses in case of a euro breakup. VOX Oktober (2012). Fed versus ECB. How Target debts can be repaid. Ebd. März (2012). Debatte um Bundesbank-Risiken. Deutsches Sparkapital ließt in Mittelmeerländer. Spiegel online 13. März (2012). Germany, Greece and the Marshall Plan, a Final Riposte. economist.com 29. Juni (2012). Germany, Greece and the Marshall Plan, a Riposte. Ebd. 21. Juni (2012). Ein Kommentar

418 418 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder zu jmg. Zeit online Blog Herdentrieb 11. Februar (2012). Klarheit über Target- Salden. Ein ofener Brief von Hans-Werner Sinn. Ebd. 10. Februar (2012). H I: Mit G. Milbradt, G. Nerb u. W. ochel, Der ifo Wirtschaftskompass, Zahlen, Fakten, Hintergründe. München Mit E. S. Phelps, Perspectives on the Performance of the Continental Economies. Cambridge, Mass H II: Senior editor: Economic Policy. Advisory editor: Finanzarchiv. Associate editor: CESifo Economic Studies; Finnish Economic Papers. Ifo Economic Policy Series. Munich Lectures. S: Präsident: ifo Institut. Mitglied: Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; National Bureau of Economic Research (NBER), Cambridge, Mass.; European Economic Advisory Group at CESifo; Bayerische Akademie der Wissenschaften, Historisch-Philosophische Klasse; European Economic Association (EEA); Stiftungsrat Karlspreis Aachen; Fellow: European Economic Association. Ehrenpräsident: Weltverband der Finanzwissenschaftler, IIPF. Wöchentliche Vorlesungen an der LMu zur VWL. Strohschneider Peter A I: Theologien und religionsbezogene Wissenschaften an der universität. Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates. ET-Studies. Zeitschrift der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie 2/1 (2011), Fremde in der Vormoderne. über Negierbarkeitsverluste und unbekanntheitsgewinne. In: Alterität als Leitkonzept für historisches Interpretieren. A. Becker u. J. Mohr. (Hg.). Berlin 2012 (Deutsche Literatur. Studien und Quellen 8), Faszinationskraft der Dinge. über Sammlung, Forschung und universität. Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 8 (2012), Verwissenschaftlichte Politik und politisierte Wissenschaft. Anmerkungen zu einer komplexen Konstellation. In: Wissen für das Parlament. 20 Jahre Technikfolgenabschätzung am Deutschen Bundestag. A. Grundwald, Ch. Revermann u. A. Sauter (Hg.). Berlin 2012, A II: Pluralisierung zwingt zum Vergleich von Weltorientierungen. Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 40 vom , 8. Bildung? Bildung! In: St. Benno- Gymnasium, Jahrbuch 2011/2012. Dresden 2012, H II: Herausgeber: Arbitrium. Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Literaturwissenschaft; Mikrokosmos. Beiträge zur Literaturwissenschaft und Bedeutungsforschung. Mitherausgeber: Germanisch-Romanische Monatsschrift. S: Wissenschaftlicher Beirat: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur; Journal of Literary Theory; Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften. Mitglied: Internationales Doktorandenkolleg Textualität in der Vormoderne (Elitenetzwerk Bayern); Beirat des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen; Kuratorium des Deutschen Museums München; Stiftungsrat der Georg-August-universität Göttingen; Auswahlausschuss der Alexander von Humboldt-Stiftung zur Vergabe der Alexander von Humboldt-Pro fes sur Internationaler Preis für Forschung in Deutschland ; Jury zum Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF); Jury des universitas-preises für Wissenschaftsjournalismus der Hanns Martin Schleyer-Stiftung; International Con-

419 Philosophisch-historische Klasse 419 sulting Committee für die National Research Foundation of Korea.. Vorsitz: Jury für den Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz). Gastprofessuren: Senior Research Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Albert-Ludwigs-universität Freiburg; Dagmar Westberg-Gastprofessur für Geisteswissenschaf ten an der Goethe-universität Frankfurt am Main. Thiergen Peter A I: Ivan Turgenev: Mesjac v derevne. In: Das russische Drama. B. Zelinsky (Hg.). Köln 2012 (Bausteine zur slavischen Philologie und Kulturgeschichte 40/3), u Allianzdispositiv und Sexualitätsdispositiv. Kann man Turgenevs und Čechovs Dramen von Foucault her lesen? In: Anton P. Čechov der Dramatiker. R. Nohejl u. H. Setzer (Hg.). München 2012 (Die Welt der Slaven 44), Rötscher Katkov Belinskij. Streilicht zu einer Translatio. In: Schnittpunkt Slavistik. FS für Helmut Keipert zum 70. Geburtstag, Bd. 2. I. Podtergera (Hg.). Göttingen 2012, Poéty mnogo lgut : Čechov, ili Ljubov k maske. In: Čechov i vremja. E. G. Novikova (red.). Tomsk 2011/2012, H II: Herausgeber: Vorträge und Abhandlungen zur Slavistik. Mitherausgeber: Ivan A. Gončarov, Polnoe sobranie sočinenij i pisem v dvadcati tomach (Vollständige Ausgabe der Werke und Briefe in 20 Bänden); Bausteine zur Slavischen Philologie und Kulturgeschichte. Neue Folge. Reihe A: Slavistische Forschungen; Reihe B: Editionen; Reihe C: Bibliographien. S: Mitglied: Wiss. Beirat verschiedener Zeitschriften. Timpe Dieter AI: Die Varusschlacht in ihren Kontexten. Eine kritische Nachlese zum Bimillennium Historische Zeitschrift 294 (2012), Vogt Ernst HII: Mitherausgeber: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft. S: Präsident: Internationale Thesaurus-Kommission. Mitglied: Kommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für die Herausgabe der Année Philologique; Société Internationale de Bibliographie Classique (SIBC); Comitato Scientiico Internazionale der Zeitschrift Eikasmos. Quaderni Bolognesi di Filologia Classica. Consejor Asesor der Zeitschrift Emerita. Revista de Linguistica y Filologia Clasica. Warning Rainer B: Ästhetisches Grenzgängertum. Marcel Proust und Thomas Mann. München 2012 (Sitzungsberichte der Phil.-hist. Klasse 1). 103 S. AI: Möglichkeiten gegenwärtigen umgangs mit dem Klassischen. In: Gadamers philosophische Hermeneutik und die Literaturwissenschaft. Marbacher Kolloquium zum 50. Jahrestag der Publikation von Wahrheit und Methode. C. Dutt (Hg.). Heidelberg 2012, Mit D. Henrich, Gl. W. Most u. K. Stierle, Gesprächserfahrungen mit Gadamer. Eine Podiumsdiskussion. Moderation: C. Dutt. In: Gadamers philosophische Hermeneutik und die Literaturwissen-

420 420 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder schaft. Marbacher Kolloquium zum 50. Jahrestag der Publikation von Wahrheit und Methode. C. Dutt (Hg.). Heidelberg 2012, Weitlauff Manfred A I: Augsburg, Bistum/Hochstift: Politische Geschichte (Spätmittelalter). In: Historisches Lexikon Bayerns, artikel_ Augsburg, Bistum: Sprengel und Verwaltung (bis 1803), in: Historisches Lexikon Bayerns, artikel_ Dogma und Theologie. Dominikanertheologen in den Kontroversen um die Immaculata Conceptio. Zu einer profunden untersuchung von ulrich Horst. Theologische Revue 107 (2011), H II: Mitherausgeber: Zeitschrift für Kirchengeschichte; Münchener Kirchenhistorische Studien. S: ordentl. Mitglied: Schwäbische Forschungsgemeinschaft. Rezensionsund Vortragstätigkeit. Wenz Gunther B: über Gott und die Welt. Dreizehn Kanzelreden und eine Zugabe. München A I: An die Gebildeten unter ihren Verächtern. Zu Schleiermachers Reden über die Religion von KuD 58 (2012), Interview mit ulrich Kühn. US 67 (2012), Thomas Manns Protestantismus. In: Zwischen Himmel und Hölle. Thomas Mann und die Religion. Th. Sprecher (Hg.), Frankfurt/Main 2012 (Die Davoser Literaturtage 2010). Alter Ego. Vom Ich des christlichen Glaubens. In: Authentizität und Wahrheit. Zur Rolle des Biograischen im religiösen Sprechen. K. Hilpert u. Ch. Levin (Hg.). Berlin 2012, Theologie der Vernunft. Zum unveröfentlichten Manuskript einer Münchener Vorlesung Wolfhart Pannenbergs vom Sommersemester JHMTh/ZNThG 19 (2012), Concerning episcopal ministry in the ecumenical horizon of eucharistic ecclesiology. A Lutheran perspective. In: Czlowiek dialogu/man of Dialogue. FS A. Nossol. Z. Glaeser (Hg.). opole 2012, Willoweit Dietmar A I: Herrschaftsdenken vor dem Zeitalter der Souveränität. Zur Staatstheorie des Wilhelm von ockham. Der Staat 51 (2012), Recht und Willkür. Rechtsgeschichtliche Annäherungen an den Begrif des Rechts. Rechtstheorie 43 (2012), Methodische Probleme des deutschen Fürstenrechts. In: Subsidiarität Sicherheit Solidarität. Festgabe für Franz-Ludwig Knemeyer zum 75. Geburtstag. E. Hilgendorf u. F. Eckert (Hg.). Würzburg 2012 (Würzburger Rechtswissenschaftliche Schriften 84), Kammergut. In: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, Bd. II, , Kloster. Ebd Kondominat. Ebd H II: Mitherausgeber: Konlikt, Verbrechen und Sanktion in der Gesellschaft Alteuropas. Symposien und Synthesen/Fallstudien; Forschungen zur Deutschen Rechtsgeschichte; Würzburger Vorträge zur Rechtsphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie; Rechtshistorische Reihe; Imagines Medii Aevi. Interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung.

421 Philosophisch-historische Klasse 421 S: Mitarbeit: Vorsitzender der Würzburger Wissenschaftlichen Gesellschaft; Stiftungsrat der Carl Friedrich von Siemens-Stiftung; Kuratorium des Deutschen Museums; Wissenschaftlicher Beirat des Historischen Jahrbuchs. Mitglied: Johann Herder-Forschungsrat; Preußische Historische Kommission; Alemannisches Institut. Ehrenmitglied: Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Wirsching Andreas B: Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit. München S. Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit. München ² S. A I. Eine Ära Kohl? Die widersprüchliche Signatur deutscher Regierungspolitik Archiv für Sozialgeschichte 52 (2012), Historiker der Demokratie. Zum Abschied von udo Wengst. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 60 (2012), Vom Lehrstück Weimar zum Lehrstück Holocaust? Aus Politik und Zeitgeschichte 62 (2012), Demokratie als Lebensform Theodor Heuss ( ). In: Gesichter der Demokratie. Porträts zur deutschen Zeitgeschichte. B. Hein (Hg.). München 2012, Die Idee der deutschen Einheit. In: Kanzler der Einheit. Bismarck Adenauer Kohl. Herausforderungen und Perspektiven. H.-J. Küsters u. u. Lappenküper (Hg.). St. Augustin / Bonn 2012, Geschichte des Nationalsozialismus oder des Holocaust? Schwerpunktsetzungen in der akademischen Lehre. In: Der Holocaust in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. Bilanz und Perspektiven. M. Brenner (Hg.). Göttingen 2012, Neoliberalismus als wirtschaftspolitisches ordnungsmodell? Die Bundesrepublik Deutschland in den 1980er Jahren. In: Der Staat und die ordnung der Wirtschaft. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik. W. Plumpe u. J. Scholtyseck (Hg.). Stuttgart 2012, A II: Wie haben sich der Aufgabenbereich und die Zielsetzungen des Instituts für Zeitgeschichte im Laufe der Zeit gewandelt? Interview mit Prof. Dr. Andreas Wirsching. In: Gesellschaft der Münchner Landeshistoriker. Info-Heft 1 (2012), H I: Mit A. Schulz, Parlamentarische Kulturen in Europa. Das Parlament als Kommunikationsraum. Düsseldorf H II: Mitherausgeber: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland; Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland ; Historische Grundlagen der Moderne; Journal of Modern European History; Moderne Geschichte und Politik; online-zeitschrift histoire@politique; Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. S: Vorsitz: Kuratorium des Historisches Kollegs; Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien; universitätsrat der universität Augsburg. Beirat: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Bayerisches Wirtschaftsarchiv; Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland; Historisch-Politische Mitteilungen der Konrad-Adenauer-Stiftung; Institut für Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wissenschaften; Stiftungsrat der Max Weber Stiftung (DGIA); Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus; Stiftung Deutsches Historisches Museum; Stiftung Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte; Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaf-

422 422 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder ten; Zeitschrift Parlement(s). Revue d histoire politique. Mitglied: Arbeitskreis für Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz; Deutsch-Französisches Komitee für die Erforschung der deutschen und französischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; Deutscher Hochschulverband; Editionsbeirat der Stuttgarter Ausgabe der Werke von Theodor Heuss; Gemeinsame Kommission zur Erforschung der jüngeren deutsch-russischen Geschichte; Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Zacher Hans F. A II: How can a universal right to freedom of religion be understood in the light of manifest diferences among religions, cultures, nations, schools of interpretation, formulations of rights, and modes of implementing them? In: univer sal Rights in a World of Diversity. The Case of Religious Freedom. M. A. Glendon u. H. F. Zacher (Hg.). The Proceedings of the Plenary Session of the Pontiical Academy of Social Sciences 29 (2011) (Acta 17), Vatican City 2012, Hans Nawiasky ( ). Ein Leben für Bundesstaat, Rechtsstaat und Demokratie. In: Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. München 1993, (übersetzung ins Japanische: Isamu Mori, Institut of Compary Law (Hg.). 2012, ). Erinnerungen an Professor Hans Nawiasky. In: Hans Nawiasky Leben, Werk und Erinnerungen. B. Ehrenzeller u. B. Schindler (Hg.). Zürich / St. Gallen 2012, H I: Mit M. A. Glendon, universal Rights in a World of Diversity. The Case of Religious Freedom. The Proceedings of the Plenary Session of the Pontiical Academy of Social Sciences 29 (2011) (Acta 17). Vatican City S: Ehrenvorsitzender: Deutscher Sozialrechtsverband. Mitglied: International Board des Weizmann Institute of Sciences. Mitarbeit: Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften. Zanker Paul B: Mit Björn Ewald, Living with myths. The Imagery of Roman Sarcophagi. oxford A I: La Struttura delle Città romane e i loro Ediici publici in Italia. In: Storia dell`architettura Italiana. Architettura Romana. Le Città in Italia. Ders. u. H. v. Hesberg (Hg.). Milano 2012, Der Konstantinsbogen als Monument des Senates. Acta ad Archaeologiam et Artium Historiam pertinentia XXV (N.S. 11) (2012), L`Ara Pacis. In: Giulia Bordignon, Ara Pacis Augustae. Venezia 2010, A II: I Rilievi Costantiniani dell`arco di Costantino a Roma, in Costantino 313 d.c. Editto di Milano e il tempo della tolleranza. Catalogo della Mostra a Milano, a cura di Paolo Biscottini, Gemma Sena Chiesa. Milano 2012, H I: Mit H. v. Hesberg, Storia dell`architettura Italiana. Architettura Romana. Le Città in Italia. Milano 2012.

423 Philosophisch-historische Klasse 423 Ziegler Rolf A I: The Kula Ring of Bronislaw Malinowski. Co-evolution of an Economic and Ceremonial Exchange System. Review of European Studies 4 (2012) H II: Associate Editor: Social Networks. S: Mitglied: International Scientiic Curatorium of the Interuniversity Center for Social Science and Methodology (ICS) der universitäten Groningen, utrecht u. Nijmegen; International Scientiic Advisory Board des Generaldirektors von unesco. Ziegler Walter A I: orden im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform. Bilanz eines Projekts. Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 123 (2012), Die Geschichtsschreibung zur Landshuter Hochzeit Bericht und überlegungen. In: Studien zur bayerischen Landesgeschichtsschreibung in Mittelalter und Neuzeit. Festgabe für Andreas Kraus zum 90. Geburtstag. A. Schmid (Hg.). München 2012 (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte Beiheft 41), Zimmermann Michael F. A I: Session 10. Introduction. Nouveaux sujets nouvelles approches: le système des arts et des médias à l époque de l image reproduite. In: Histoire de l art du XIXe siècle ( ). Bilans et perspectives. Actes du colloque École du Louvre Musée d orsay, septembre C. Barbillon, C. Chevillot u. F.-R. Martin (Hg.). Paris 2012, Que veut dire expression autour de 1900? De Darwin à la peinture gestuelle. In: L expressionnisme: une construction de l autre. D. Jarrassé u. M. G. Messina (Hg.). Le Kremlin Bicêtre 2012, , VIII X. Von der Bohème zur Idylle: Renoir, das nervöse Naturkind, und sein Weg in die Kunstgeschichte. In: Renoir. Zwischen Bohème und Bourgeoisie: Die frühen Jahre. N. Zimmer (Hg.). ostildern 2012; englisch: From Bohemia to Arcadia: Renoir between Nervous Modernity and Primitive Eternity. In: Renoir. Between Bohemia and Bourgeoisie: The Early Years. ostildern 2012 (Ausstellungskatalog Kunstmuseum Basel, 1. April 12. August 2012),

424 424 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Abkürzungen: B = Bücher A I = Aufsätze in Zeitschriften und Sammelwerken A II = Veröfentlichungen für ein breiteres Publikum H I = Herausgeberschaften von Büchern und Sammelwerken H II = Herausgeberschaften von Zeitschriften und Reihen S = Sonstige wissenschaftliche Tätigkeit und Mitarbeit Adam Waldemar A I: Mit D. V. Kazakov, A. R. Timerbaev, F. E. Safarov et al., Chemilumi- nescence from the biomimetic reaction of 1,2,4-trioxolanes and 1,2,4,5-tetroxanes with ferrous ions. RSC Advances 2 (2012), H II: Mitherausgeber: Versita open Access Books (ab März 2012). Bach Thorsten A I: Mit P. Lu, Total Synthesis of (+)-Lactilorin by an Intramolecular [2+2] Photocyclo-addition. Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit P. Lu, Totalsynthese von (+)-Lactilorin durch intramolekulare [2+2]-Photocycloaddition. Angew. Chem. 124 (2012), Mit D. Wilcke u. E. Herdtweck, SN1-Type Substitution Reactions of N-Protected β-hydroxytyrosine Esters: Stereoselective Synthesis of β-aryl and β-alkyltyrosines. Chem. Asian J. 7 (2012), Mit R. Brimioulle, H. Guo, Enantioselective Intramolecular [2+2] Photocycloaddition Reactions of 4-Substituted Coumarins Catalyzed by a Chiral Lewis Acid. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit P. Lu u. E. Herdtweck, Intramolecular [2+2] Photocycloaddition Reactions as an Entry to the 2-oxatricyclo-[ ,9]nonan-3-one Skeleton of Lactilorin. Chem. Asian J. 7 (2012), Mit T. Hampel, T. Neubauer u. T. van Leeuwen, Stereoselective Preparation of (E)-Conigured 1,2-Disubstituted Propenes from two Aldehydes by a Two-Carbon Stitching Strategy: Convergent Synthesis of 18,21-Diisopropyl-Geldanamycin Hydroquinone and its C7-Epimer. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit D. Wilcke, Sc(oTf)3-catalyzed Diastereoselective Friedel- Crafts Reactions of Arenes and Hetarenes with 3-Phenylglycidates. Org. Biomol. Chem. 10 (2012), Mit P. Fackler u. S. M. Huber, Enantio- and Regioselective Epoxidation of oleinic Double Bonds in Quinolones and Amides Catalyzed by a Ruthenium Porphyrin Catalyst with a Hydrogen Bonding Site. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit A. Nörder, S. E. Warren, E. Herdtweck et al., Diastereotopos-Diferentiation in the Rh-Catalyzed Amination of Benzylic Methylene Groups in α-position to a Stereogenic Center. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit D. A. Fort, T. J. Woltering, M. Nettekoven et al.,

425 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 425 Fluorinated Tricyclic Scafolds by Intramolecular [2+2] Photocycloaddition Reactions. Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), ; Angew. Chem. 124 (2012), Mit L. Jiao u. E. Herdtweck, Pd(II)-Catalyzed Regioselective 2-Alkylation of Indoles via a Norbornene-Mediated C-H Activation: Mechanism and Applications. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit C. Wiegand u. E. Herdtweck, Enantioselectivity in visible light induced, singlet oxygen [2+4] addition reactions (type II photooygenations) of pyridines. Chem. Commun. 48 (2012), Mit T. Neubauer u. C. Kammerer-Pentier, Total synthesis of (+)-Bretonin B: Access to the (E,Z,E)-triene core by a late-stage Peterson elimination of a convergently assembled silyl ether. Chem. Commun. 48 (2012), H II: Mitherausgeber: Synthesis. S: Mitglied: Fachkollegium 301 Molekülchemie der DFG; Zentraler Auswahlausschuss der Alexander von Humboldt-Stiftung; Wissenschaftlicher Rat der Katholischen Akademie in Bayern; Graduiertenkolleg Chemische Photokatalyse (GRK 1626); Zentralinstitut für Katalyseforschung Tu München; Advisory Board Bicoll Ltd. (München, Shanghai); Gesellschaft Deutscher Chemiker; American Chemical Society; Hans-Fischer-Gesellschaft. Borst Alexander A I: Mit F. Weber u. C. K. Machens, Disentangling the functional consequences of the connectivity between optic-low processing neurons. Nature Neuroscience 15 (2012), Mit J. Plett, A. Bahl, M. Buss et al., Bio-inspired visual ego-rotation sensor for MAVs. Biological Cybernetics 106 (2012), Mit B. Schnell, S. V. Raghu, A. Nern et al., Columnar cells necessary for motion responses of wide-ield visual interneurons in Drosophila. J Comparative Physiology A 198 (2012), Mit L. Zhang, T. Zhang, H. Wu et al., Visual light control of a quadrotor using bio-inspired motion detector. International Journal Navigation and Oberservation, DoI: /2012/ Mit A. Wertz, J. Haag u. A. Borst, Integration of binocular optic low in cervical neck motor neurons of the ly. Journal Comparative Physiology A 198 (2012), Fly motion vision: from optic low to visual course control. e-neuroforum 3 (2012), Mit H. Wu, K. Zou, T. Zhang et al., Insect-inspired high-speed motion vision system for robot control. Biological Cybernetics 106 (2012), Brandt Thomas A I: Mit M. Dieterich, Vestibular syndromes and vertigo. In: Stroke Syndromes. L. R. Caplan u. J. van Gijn (Hg.) Cambridge , Mit M. Bauer u. D. Huppert, Fear of heights in ancient China. J Neurol 259 (2012), Mit J. Benson u. D. Huppert, What to call non phobic fear of heights. Br J Psychiatry 190 (2012) 81 dol: /bjp a. Mit M. Strupp, S. Novozhilov u. S. Krafczyk, Artiicial neural network posturography detects the transition of vestibular neuritis to phobic postural vertigo. J Neurol 259 (2012), Mit M. Strupp u. D. Huppert, Height intolerance: an underrated threat. J Neurol 259 (2012), Mit M. Dieterich, M. Strupp u. S. Glasauer, Model approach to neurological variants of visuo-spatial neglect. Biol Cybern 106 (2012), Mit H. C. Diener u. T. Kurth, Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Publikation? Akt. Neurologie 39 (2012), Mit E. Fraedrich, V. Flanagin, J. R. Duann et al., Hippocampal involvement in processing of indistinct visual mo-

426 426 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder tion stimuli. J Cogn Neurosci 24 (2012), Mit F. Heinen u. T. Ruzicka, A triumph in treatment: botulinum toxin in medicine. MMW Fortschr Med 153 (2012), 32. Mit K. Held, I. Eiglmeier, S. Himmelein et al., Clonal expansions of CD8+ T cells in latently HSV-1-infected human trigeminal ganglia. J Neurovirol 18 (2012), Mit K. Held, A. Junker, K. Dornmair et al., Expression of herpes simplex virus 1-encoded micrornas in human trigeminal ganglia and their relation to local T-cell iniltrates. J Virol. 85 (2012), Mit K. Hüfner, C. Binetti, D. A. Hamilton et al., Structural and functional plasticity of the hippocampal formation in professional dancers and slackliners. Hippocampus 21 (2012), Mit D. Huppert u. E. Grill, Down on heights? one in three has visual height intolerance. J Neurol [Epub ahead of print]. Mit R. Kalla, R. Spiegel, J. Claassen et al., Comparison of 10-mg doses of 4-aminopyridine and 3,4-diaminopyridine for the treatment of downbeat nystagmus. J Neuroophthalmol. 31 (2012), Mit o. Kremmyda, H. Kirchner, S. Glasauer et al., False-positive head-impulse test in cerebellar ataxia. Front Neurol 3 (2012), 1 7. Mit o. Kremmyda, A. Zwergal, C. la Fougère et al., 4-Aminopyridine suppresses positional nystagmus caused by cerebellar vermis lesion. J Neurol (2012) [Epub ahead of print]. Mit D. Menzel, H. Fastl u. S. Stephan, An active free-ield equalizer for headphones used in functional magnetic resonance imaging. Acoust. Sci. & Tech. 32 (2012), Mit R. Schniepp, M. Wuehr, M. Neuhäuser et al., Locomotion speed determines gait variability in cerebellar ataxia and vestibular failure. Mov Disord 27 (2012), Mit R. Schniepp, M. Wuehr, M. Neuhaeuser et al., 4-Aminopyridine and cerebellar gait: a retrospective case series. J Neurol 259 (2012), Mit R. Spiegel, R. Kalla, J. Classen et al., Aminopyridine treatment in a patient with bilateral vestibular failure and cryptogenic downbeat nystagmus. J Neuroophthalmol (2012) 32:190. Mit M. Strupp, Peripheral vestibular disorders. Curr Opin Neurol (2012) [Epub ahead of print]. Mit M. Strupp, S. von Stuckrad-Barre u. J. C. Tonn, Compression of the eighth nerve causes vestibular paroxysmia. Neurology (2012) in press. Mit M. Wuehr, R. Schniepp, J. Ilmberger et al., Speed-dependent temporospatial gait variability and long-range correlations in cerebellar ataxia. Gait & Posture (2012) (Epub ahead of print). Mit M. Wuehr, R. Schniepp, C. Pradhan et al., Diferential efects of absent visual feedback control on gait variability during diferent locomotion speeds. Exp Brain Res. (2012) [Epub ahead of print]. Mit Y. Zheng, S. Balabhadrapatruni, J. H. Baek et al., The efects of bilateral vestibular loss on hippocampal volume, neuronal number, and cell proliferation in rats. Front Neurol 3 (2012), 20. Mit A. Zwergal, J. Linn, G. Xiong et al., Aging of human supraspinal locomotor and postural control in fmri. Neurobiol Aging 33 (2012), A II: Mit K. Jahn, Wie Alter und Krankheit unseren Gang verändern. Akademie Aktuell 3 (2012), Mit A. Jahn, Alles dreht sich. Gehirn und Geist. Spektrum der Wissenschaften (2012), H I: Mit H. C. Diener u. C. Gerlof, Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen Stuttgart Mit M. Dieterich u. M. Strupp, Vertigo-Leitsymptom Schwindel. Berlin HII: Herausgeber: Nervenarzt; Klinische Neurologie Editorial Board: Münchner Medizinische Wochenschrift; European Archives of Psychiatry and Neurological Sciences; Audiology and Neurootology; Journal of Neurological Scien-

427 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 427 ces; Clinical Neurology and Neurosurgery; Aktuelle Neurologie; Frontiers in Neuro-otology S: Sprecher: Deutsches Zentrum für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen (IFBLMu). Mitglied: Graduiertenkolleg GRK 109/1 orientierung und Bewegung im Raum ; Graduate School of Systemic Neurosciences; Bernstein Center, National Network for Computational Neurosciences; Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Biochemie und Neurobiologie (stellv. Sprecher), Martinsried; Kuratorium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung; Kuratorium des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD); Hertie- Senior-Forschungsprofessur für Klinische Neurowissenschaften. Bräuchle Christoph B: Mit T. Lebold, J. Michaelis u. T. Bein, Single Molecule Spectroscopy. In: Characterization of Solid Materials and Heterogeneous Catalysts: From Structure to Surface Reactivity 1 (2012). M. Che u. J. C. Védrine (Hg.), Weinheim 2012, A I: Mit T. Lebold, A. Schloßbauer, K. Schneider et al., Controlling the mobility of oligonucleotides in the nanochannels of mesoporous silica. Advanced Functional Materials 22/1 (2012), Mit F. Feil, S. Naumov., J. Michaelis et al., Single-particle and ensemble difusivities Test of ergodicity. Angewandte Chemie 124/5 (2012), ; Angewandte Chemie Internat. Edition 51/5 (2012), Mit F. Feil, V. Cauda, T. Bein et al., Direct Visualization of Dye and oligonucleotide Difusion in Silica Filaments with Collinear Mesopores. Nanoletters 12/3 (2012), Mit B. Rühle, M. Davies, T. Lebold et al., Highly oriented Mesoporous Silica Channels Synthesized in Microgrooves and Visualized with Single Molecule Difusion. ACS Nano 6/3 (2012), Mit A. Schloßbauer, A. M. Sauer, V. Cauda et al., Cascaded Photoinduced Drug Delivery to Cells from Multifunctional Core-Shell Mesoporous Silica. Advanced Healthcare Materials 1/3 (2012), Mit F. M. Mickler, L. Möckl, N. Ruthardt et al., Tuning nanoparticle uptake: Live-cell imaging reveals two distinct endocytosis mechanisms mediated by natural and artiicial EGFR targeting ligand. Nano Lett. 12/7 (2012), Mit M. Davies, A. Wochnik, F. Feil et al., Synchronous Emission from Nanometric Silver Particles through Plasmonic Coupling on Silver Nanowires. ACS Nano 6/7 (2012), Mit G. Sax, F. Feil, S. Schulze et al., Release pathways of interferon α2a molecules from lipid twin screw extrudates revealed by single molecule luorescence microscopy. Journal of Controlled Release 162 (2012), Mit A. de Andrade Torrano, J. Blechinger, C. osseforth et al., A fast analysis method to quantify nanoparticle uptake on a single cell level. Nanomedicine (2012), accepted. Mit L. Albertazzi, F. Mickler, G. M. Pavan et al., Enhanced bioactivity of internally functionalized cationic dendrimers with PEG cores. Biomacromolecules 13 (2012), H II: Editorial Advisory Board of ChemPhysChem A European Journal of Chemical Physics and Physical Chemistry, Wiley-VCH; Editorial Board of The open Material Science Journal, Bentham Science Publishers Ltd. S: Mitglied: Center of NanoScience (CeNS) der Ludwig-Maximilians-universität; DFG Fachkollegium Naturwissenschaften (Physikalische Chemie) ; Academia Europaea; Kuratorium des Deutschen Museums München; Vorstand im Excellenzcluster Nanosystems Initiative Munich (NIM) der Ludwig-Maximi-

428 428 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder lians-universität; Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG); Deutsche Bunsen-Gesellschaft (DBG); American Chemical Society (ACS); American Physical Society (APS); Materials Research Society (MRS); Biophysical Society. Stellvertretender Sprecher: Internationales Elitedoktorandenkolleg Nano-Bio-Technology (Nano-Bio-Tech). Koordinator: Research Area A Protein Biophysics and Imaging des Exzellenzclusters Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM) der Ludwig-Maximilians-universität. Braunschweig Holger A I: Mit A. Damme, J. o. C. Jimenez-Halla, C. Hörl et al., 1-Heteroaromatic-Substituted Tetraphenylboroles: π-π Interactions Between Aromatic and Antiaromatic Rings Through a B-C Bond. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit A. Damme, J. Mies u. M. Schäfer, Insertion of Chalcogens and Bis(tert-butylisonitril)palladium(0) into a Strained Ruthenium Half Sandwich Complex. Z. Naturforsch. 67b (2012), Mit A. Damme u. T. Kupfer, Evidence for a strong trans-inluence of the Diboran(4)yl ligand. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit C. Hörl, F. Hupp, K. Radacki et al., Synthesis of a Spirocyclic Tetraorganoborate: a Novel Weakly Coordinating Anion. Organometallics 31 (2012), Mit B. Bagh, N. C. Breit, K. Harms et al., [1.1]Ferrocenophanes and Bis(ferrocenyl) Species with Aluminum and Gallium as Bridging Elements: Synthesis, Characterization, and Electrochemical Studies. Inorg. Chem. 51 (2012), Mit J. Bauer u. K. Radacki, Transmetallation Between Metal-only Lewis Pairs: A New Rhodium Alane Complex. Chem. Commun. 48 (2012), Mit A. Damme, J. o. C. Jimenez-Halla, B. Pfainger et al., Metal-mediated Synthesis of 1,4-Di-tert-butyl-1,4-azaborine. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit J. Bauer, A. Damme u. K. Radacki, Reversible insertion of platinum into coinage metal-halogen bonds. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit C.-W. Chiu, A. Damme, B. Engels et al., oligo(phenylene) boroles Synthesis and Properties. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit A. Damme, K. Hammond u. J. Mager, Synthesis and structure of new [3]silametallo-cenophanes of group 8 metals. Organometallics 31 (2012), Mit P. Bissinger, A. Damme, T. Kupfer et al., Base-stabilized Diborenes: Selective Generation and η 2 Side-on Coordination to Ag(I). Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit A. Damme, R. D. Dewhurst, F. Hupp et al., σ-donor/σ-acceptor Plumbylene Ligands: Synergic s-donation Between Ambiphilic Pt0 and PbII Fragments. Chem. Commun. 48 (2012), Mit N. Arnold u. A. Damme, Bis[m-di(isopropyl) phosphino]di(hydrido)bis[tri(isopropyl)phosphine]di(platinum). Acta Cryst. E68 (2012), m808. Mit Q. Ye, K. Radacki u. A. Damme, Borylene Transfer from an Iron Bis(borylene) Complex: Synthesis of 1,4-Diboracyclo-hexadiene and 1,4-Dibora-1,3-Butadiene Complexes. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit R. D. Dewhurst, K. Hammond, J. Mies et al., Ambient-Temperature Isolation of a Compound with a Boron-Boron Triple Bond. Science 336 (2012), Mit A. Damme, J. o. C. Jimenez-Halla, T. Kupfer et al., Phosphine Adducts of 1,2-Dibromo-1,2-dimesityldiborane(4): Between Bridging Halides and Rearrangement Processes. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit P. Brenner, R. D. Dewhurst, F. Guethlein et al., observation of Elementary Steps in the Ca-

429 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 429 talytic Borane Dehydrocoupling Reaction. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit A. Damme, D. Gamon, H. Kelch et al., Synthesis, Coordination Behavior and Reduction Chemistry of Cymantrenyl-1,3-bis(2,3,4,5-tetraphenyl)borole. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit Q. Ye, A. Vargas, R. D. Dewhurst et al., Controlled Homocatenation of Boron on a Transition Metal. Nature Chem 4 (2012), Mit C.-W. Chiu, D. Gamon, M. Kaupp et al., Synthesis, Structure and Reactivity of Borole-functionalized Ferrocenes. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit J. Bauer, u. R. D. Dewhurst, Metal-only Lewis Pairs with Transition Metal Lewis Bases. Chem. Rev. 112 (2012), Mit G. Hiltensperger, N. G. Jones, S. Niedermeier et al. Synthesis and Structure-Activity Relationships of New Quinolone-type Molecules against Trypanosoma brucei. J. Med. Chem. 55 (2012), Mit K. H. Fischer, M. Schneider, I. Fischer et al., Bonding in a borylene complex investigated by photoionization and dissociative photoionization. Chem. Eur. J. 18 (2012), (VIP). Mit N. Arnold, P. Brenner, J. oscar et al., Reactivity of Boryl Complexes: Synthesis and Structure of New Neutral and Cationic Platinum Boryls and Borylenes. Organometallics 31 (2012), Mit V. Dyakonov, J. o. C. Jiminez-Halla, K. Kraft et al., An Isolable Radical Anion Based on the Borole Framework. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit K. Radacki u. Quing Ye, High Yield Synthesis of a Neutral and Carbonyl-rich Terminal Arylborylene Complex. Chem. Commun. 48 (2012), Mit J. Bauer, K. Gruss, F. Hupp et al., New Metal-only-Lewis-Pairs: Elucidating the Electronic Inluence of NHCs and Phosphines on the Dative Pt-Al Bond. Inorg. Chem. 51 (2012), Mit C. Claes u. F. Guethlein, Dehydrocoupling of Catecholborane Catalyzed by Group 4 Compounds. J. Organomet. Chem (2012), Mit M. Friedrich, K. Radacki u. J. Wolf, Palladium- and Platinum-Bridged Heterobimetallic [3]Trochrocenophanes: Synthesis, Reactivity and Catalytic Behavior. Organometallics 31 (2012), Mit P. Brenner, R. D. Dewhurst, I. Krummenacher et al., unsupported Boron-Carbon σ-coordination to Platinum An Isolable Snapshot of σ-bond Activation. Nature Communications 3 (2012), 872. Mit R. Dörler, K. Hammond, T. Kramer et al., Synthesis and Structure of Distanna and Tristanna ansa Half-Sandwich Complexes of Ruthenium and Nickel. Inorg. Chem. 51 (2012), Mit Y. Kirchwehm, A. Damme, T. Kupfer et al., ortho-methylated tribenzotriquinacenes paving the way to curved carbon networks. Chem. Commun. 48 (2012), Mit R. Dörler, J. Mies, K. Radacki et al., Iron ansa Half Sandwich Complexes Bearing a Bridging Distannadiyl Moiety. J. Organomet. Chem. 697 (2012), Mit J. Bauer, R. D. Dewhurst, K. Kraft et al., Monohaloboryls (BHX ) as bridging ligands: observable dinuclear σ-(halo)boranyl intermediates in the synthesis of metalloborylenes. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit T. Kupfer, [n]borametalloarenophanes (n = 1, 2): Strained Systems with uncommon Reactivity Patterns. Eur. J. Inorg. Chem. 14 (2012), Mit R. Dewhurst, K. Kraft, S. Östreicher et al., The Planarisation of Tetracoordinate Boron: Stabilisation of Nearly-Flat Tetranuclear Borides using Transition Metal Lewis Bases. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), S: Mitglied: DFG-gefördertes Schwerpunktprogramm Experimentelle Elektronendichte als Schlüssel zum Verständnis chemischer Wechselwirkungen ; GRK 1221/1 Steuerung elektronischer Eigenschaften von Aggregaten π-konjugierter Moleküle ; Leopoldina. Fachkollegiatschaft: DFG.

430 430 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Bröcker Eva-Bettina A I: Contact Dermatitis Feb;68(2): DoI: /j x. Epub 2012 Aug 20. Do-it-yourself cement work: the main cause of severe irritant contact dermatitis requiring hospitalization. Mit Poppe H, Poppe LM u. Trautmann A. J Dtsch Dermatol Ges oct;10(10): DoI: /j x. Epub 2012 Aug 17. Extramammary Paget disease involving one axilla. Mit Kneitz H u. Hünermund A. An Bras Dermatol May-Jun;87(3): Flagellate dermatitis caused by shiitake mushrooms. Mit Poppe LM, Anders D, Kneitz H u. Benoit S. Dermatology. 2012;224(3): DoI: / Epub 2012 Jun 5. Adjuvant treatment of recalcitrant bullous pemphigoid with immunoadsorption. Mit Müller PA, Klinker E, Stoevesandt J u. Benoit S. Cancer Immunol Immunother Nov;61(11): DoI: /s Epub 2012 May 8. Survivin-speciic T-cell reactivity correlates with tumor response and patient survival: a phase-ii peptide vaccination trial in metastatic melanoma. Mit Becker JC, Andersen MH, Hofmeister-Müller V, Wobser M, Frey L, Sandig C, Walter S, Singh-Jasuja H, Kämpgen E, opitz A, Zapatka M, Thor Straten P, Schrama D u. ugurel S. Eur J Dermatol Mar-Apr;22(2): DoI: /ejd In situ melanoma and palmar spiny hyperkeratoses: coincidence or paraneoplasia? Mit Poppe H, Kneitz H u. Hamm H. Dermatology. 2011;223(4): DoI: / Epub 2012 Jan 24. High-risk human papillomavirus infection in Bowen s disease of the nail unit: report of three cases and review of the literature. Mit Grundmeier N, Hamm H, Weissbrich B, Lang SC u. Kerstan A. Hautarzt Mar;63(3): DoI: /s Maculopapular exanthem with acute renal failure. Drug-induced hypersensitivity syndrome. Article in German. Mit Müller PA, Amann K u. Trautmann A. Hautarzt Mar;63(3): DoI: /s y. Muir-Torre syndrome. An interdisciplinary challenge. Article in German. Mit Anders D, Kneitz H, Kunstmann E u. Benoit S. J Am Acad Dermatol Jan;66(1): DoI: /j.jaad Epub 2011 Jun 23. Hazard rates for recurrent and secondary cutaneous melanoma: an analysis of 33,384 patients in the German Central Malignant Melanoma Registry. Mit Leiter u, Buettner PG, Eigentler TK, Voit C, Gollnick H, Marsch W, Wollina u, Meier F u. Garbe C. Graefes Arch Clin Exp ophthalmol Mar;250(3): DoI: /s Epub 2011 Mar 23. Regression of paclitaxel-induced maculopathy with oral acetazolamide. Mi Meyer KM, Klink T u. ugurel S. Int J Cancer Feb 15;130(4): DoI: /ijc Epub 2011 Apr 27. An intact retinoblastoma protein-binding site in Merkel cell polyomavirus large T antigen is required for promoting growth of Merkel cell carcinoma cells. Mit Houben R, Adam C, Baeurle A, Hesbacher S, Grimm J, Angermeyer S, Henzel K, Hauser S, Elling R, Gaubatz S, Becker JC u. Schrama D. Buchner Johannes A I: Mit A. B. Schmid, S. Lagleder, M. A. Gräwert et al., The architecture of functional modules in the Hsp90 co-chaperone Sti1/Hop. EMBO 31 (2012), Mit J. Li u. J. Soroka, The Hsp90 chaperone machinery: Conformational dynamics and regulation by co-chaperones. Biochem. Biophys. Acta 1823 (2012), Mit J. Soroka, S. K. Wandinger, N. Mäusbacher et al., Conformational switching of the molecular chaperone Hsp90 via regulated phosphorylation. Mol. Cell 45 (2012), Mit T. Schreiber, N. Mäusbacher, J. Soroka et al.,

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433 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 433 Instrumentation for Astronomy IV. Proceedings of the SPIE, Volume 8446, id L-84465L-11. Grill Erwin A I: Mit S. Fuchs, I. Meskiene et al., Type 2C protein phosphatases in plants. FEBS Journal (2012). Epub ahead of print. Mit D. Moes, S. Gatti, C. Hofmann et al., A LIM Domain Protein from Tabacco Involved in Actin-Bundling and Histone Gene Transcription. Mol Plant (2012). Epub ahead of print. Mit M. P. Krajewski, B. Kanawati, A. Fekete et. al., Analysis of Arabidopsis glutathione-transferases in yeast. Phytochemistry (2012). Epub ahead of print. S: Beirat: Landesförderschwerpunkt Biowissenschaften des Landes Sachsen- Anhalt. Mitglied: DFG Fachkollegium. Mitglied: SFB 924 Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Planzen ; FoR 964 Calcium signaling via protein phosphorylation in plant model cell types during environmental stress adaptation ; Mitglied: Bayerischer Forschungsverbund FoRPLANTA Planzen it für die Zukunft ; FP7-KBBE singlestage WATBIo Development of improved perennial non-food biomass and bioproduct crops for water stressed environments. Gross Rudolf A I: Mit A. Brandlmaier, M. Brasse, S. Geprägs et al., Magneto-optical imaging of elastic strain-controlled magnetization reorientation. Eur. Phys. J. B 85 (2012), 124. DoI: /epjb/e Mit M. Weiler, M. Althammer, F. D. Czeschka et al., Local charge and spin currents in magnetothermal landscapes. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), DoI: /PhysRevLett Mit M. Leib, F. Deppe, A. Marx et al., Networks of nonlinear superconducting transmission line resonators. New J. Phys. 14 (2012), DoI: / /14/7/ Mit M. Weiler, H. Huebl, F. S. Goerg et al., Spin Pumping with Coherent Elastic Waves. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), DoI: / PhysRevLett Mit M. Althammer, E. Karrer-Müller, S. T. B. Gönnenwein et al., Spin transport and Spin Dephasing in Zinc oxide. Appl. Phys. Lett. 101 (2012), DoI: / Mit F. Hocke, X. Zhou, A. Schliesser et al., Electromechanically induced absorption in a circuit nanoelectromechanical system. New J. Phys. 14 (2012), DoI: / /14/12/ Mit S. Geprägs, S. Meyer, S. Altmannshofer et al., Investigation of induced Pt magnetic polarization in Pt/Y 3 Fe 5 o 12 bilayers. Appl. Phys. Lett. 101 (2012), DoI: / Mit L. Dreher, M. Weiler, M. Pernpeintner et al., Surface Acoustic Wave-Driven Ferromagnetic Resonance in Nickel Thin Films: Theory and Experiment. Phys. Rev. B 86 (2012) DoI: /PhysRevB Mit St. Gepraegs, M. opel, S. T. B. Goennenwein et al., Giant Magnetoelastic Efects in BaTio 3 -based Extrinsic Multiferroic Hybrids. Phys. Rev. B 86 (2012), DoI: /PhysRevB Mit E. P. Menzel, R. Di Candia, F. Deppe et al., Path Entanglement of Continuous-Variable Quantum Microwaves. Phys. Rev. Lett. 109 (2012), DoI: /PhysRev- Lett H I: Mit R. Gross u. A. Marx, Festkörperphysik. München S: Sprecher: Sonderforschungsbereich 631 Festkörperbasierte Quanteninformationsverarbeitung: Physikalische Konzepte und Materialaspekte der Deut-

434 434 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder schen Forschungsgemeinschaft. Mitglied: Vorstand des Excellenzclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM) ; Vorstandsrat der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Schwerpunktprogramm 1285 Halbleiter-Spinelektronik der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Schwerpunktprogramm 1538 Spin Caloric Transport der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für Festkörper- und Werkstofforschung Dresden e. V.; Auswahlkomitee für die Stern-Gerlach-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Kuratorium des Physik Journals der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Editorial Board der Zeitschrift European Physical Journal B. Koordinator: Research Area 1 Quantum Nanophysics. Sprecher: Fachverband Tiefe Temperaturen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (bis März 2012, ab März stellvertretender Sprecher). Grothe Benedikt A I: Mit A. H. Danek, T. Fraps, A. von Müller et al., Aha! Experiences Leave a Mark: Facilitated Recall of Insight Solutions. Psychological Research Sep 25. Epub ahead of print (2012) DoI /s Mit M. J. Fischl, T. C. Combs, A. Klug et al., Modulation of Synaptic Input by GABAB Receptors Improves Coincidence Detection for Computation of Sound Location. Journal of Physiology 590, Pt13 (2012) Mit A. Lingner u. L. Wiegrebe, Sound Localization in Noise by Gerbils and Humans. Journal of the Association for Research in Otolaryngology (JARO) 13,2 (2012) Mit K. Couchman u. F. Felmy, Functional localization of neurotransmitter receptors and synaptic inputs to mature neurons of the medial superior olive. J Neurophysiol 107 (4), Mit J. J. Ammer u. F. Felmy, Late Postnatal Development of Intrinsic and Synaptic Properties Promotes Fast and Precise Signaling in the Dorsal Nucleus of the Lateral Lemniscus. J Neurophysiol. 107 (4), I. Siveke, C. Leibold, E. Schiller et al., Adaptation of Binaural Processing in the Adult Brainstem Induced by Ambient Noise. Journal of Neuroscience 32,2 (2012), S: ordinarius für Neurobiologie am Department Biologie II der LMu. Sprecher: Graduate School of Systematic Neurosciences (GSN); Munich Center for Neurosciences Brain & Mind (MCN). Gruss Peter A I: Driven by basic research. Science 336 (2012), 392. S: Präsident: Max-Planck-Gesellschaft. Vorsitz: Kuratorium des Max-Planck- Instituts für Eisenforschung; Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik; Stiftungsrat Ernst Strüngmann Institut; Stiftungsrat caesar; Kuratorium der Koerber-Stiftung. Hänsch Theodor W. A I: Mit B. Bernhardt, A. ozawa, A. Vernaleken et al., Vacuum ultraviolet Frequency Combs Generated by a Femtosecond Enhancement Cavity in the Visible. Opt. Lett. 37 (2012), Mit I. Fescenko, J. Alnis, A. Schliesser et al., Dual-Mode Temperature Compensation Technique for Laser Stabilization to a Crystalline Whispering Gallery. Opt. Lett. 20 (2012), Mit T. Ideguchi, B. Bernhardt u. G. Guelachvili et al., Raman-Induced Kerr-Efect Dual-Comb Spectroscopy. opt. Lett. 37 (2012), Mit T. Ideguchi, A. Poisson u. G.

435 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 435 Guelachvili et al., Adaptive Dual-Comb Spectroscopy in the Green Region. opt. Lett. 37 (2012) Mit S. Knuenz, M. Herrmann, V. Batteiger et al., Submillikelvin Spatial Thermometry of a Single Doppler-Cooled Ion in a Paul Trap. Physical Review A 85 (2012), Mit M. Lezius, K. Predehl, W. Stoewer et al., Radiation Induced Absorption in Rare Earth Doped optical Fibers. IEEE Transactions on Nuclear Science 59 (2012), Mit P. Predehl, G. Grosche, S. M. F. Raupach et al., A 920 km optical Fiber Link for Frequency Metrology at the 19th Decimal Place. Science 336 (2012), Mit A. Schliesser u. N. Picqué, Mid-Infrared Frequency Combs. Nature Photonics 6 (2012), Mit A. Vernaleken, B. Schmidt, M. Wolferstetter et al., Carrier-Envelope Frequency Stabilization of a Ti:Sapphire oscillator using Diferent Pump Lasers. Optics Express 20 (2012), Mit T. Wilken, G. Lo Curto, R. A. Probst et al., A Spectrograph for Exoplanet observation Calibrated at the Centimeter- Per-Second-Level. Nature 485 (2012), Hagedorn Horst H II: Schriftleiter: Relief Boden Paläoklima. Editorial Board: Zeitschrift für Geomorphologie. Hartl F. ulrich A I: Mit K. Sharma, M. Vabulas, B. Macek et al., Quantitative proteomics reveals that Hsp90 inhibition preferentially targets kinases and the DNA damage response. Molecular Cell Proteomics, Mar;11(3):M (2012), Epub. Mit A. I. Lamond, M. uhlen, S. Horning et al., Advancing cell biology through proteomics in space and time. Molecular Cell Proteomics, Mar;11(3):o (2012). Epub. Mit G. Calloni, T. Chen, S. M. Schermann et al., DnaK functions as a central hub in the E. coli chaperone network. Cell Reports 1-14 (2012), Mit A. Leitner, L. A. Joachimiak, A. Bracher et al., The molecular architecture of the eukaryotic chaperonin TRiC/CCT. Structure 20 (2012), Mit Y. C. Tsai, o. Mueller-Cajar, S. Saschenbrecker et al., Chaperonin co-factors, Cpn10 and Cpn20, of green algae and plants function as hetero-oligomeric ring complexes. J Biol Chem 287 (2012), Mit F. Herzog, A. Kahraman, D. Böhringer et al., Structural probing of a protein phosphatase 2A network by chemical cross-linking and mass spectrometry. Science 337 (2012), S: Member of Editorial Board: The Journal of Cell Biology; The EMBo Journal; Molecular Cell; Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Member of the Editorial Committee, The Annual Review of Biochemistry. Speaker: International Max Planck Research School for Molecular and Cellular Life Sciences. Member: Gairdner Medical Advisory Board, Board of Trustees, Caesar Research Institute, Bonn, Feldberg Foundation. Heinze Jürgen A I: Mit S. Will, J. H. C. Delabie et al., Cuticular lipid proiles of fertile and nonfertile Cardiocondyla ant queens. Journal of Insect Physiology 58 (2012), Mit S. Cremer, M. Suefuji, A. Schrempf et al., The dynamics of male-male competition in Cardiocondyla obscurior ants. BMC Ecology 12 (2012), 7. Mit J. Heinze u. A. Schrempf, Terminal investment: individual reproduction of ant queens increases with age. PloS One 7 (2012), e Mit M. El-Shehaby u. A. Abd-el-Reheem, Determinants of worker reproduction in queenless colonies

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437 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 437 HuBer Johannes B. A I: Mit M. Huemer u. Ch. Hobauer, Non-Systematic Complex Number RS Coded ofdm by unique Word Preix. IEEE Transactions on Signal Processing 60 / 1 (2012), Mit J. Rettelbach, M. Seidl u. M. Huemer, Signal Shaping for unique-word ofdm by Selected Mapping. In: Proceedings of European Wireless, Poznan / Poland Mit M. Huemer, Ch. Hobauer u. A. onic, on the Exploitation of the Redundant Energy in uw-ofdm: LMMSE versus Sphere Detection. IEEE Signal Processing Letters 19/6 (2012), Mit A. G. Stefani, Ch. Jardin u. H. Sticht, Towards Conidence Intervals for the Mutual Information Between Two Binary Random Variables. In: Proceedings of Ninth International Workshop on Computational Systems Biology (WCSB), ulm Mit o. G. othersen, A. G. Stefani u. H Sticht, Application of Information Theory to Feature Selection in Protein Docking. Journal of Molecular Modeling 18/4 (2012), Mit A. Schenk u. R. F. H. Fischer, Performance Estimation of Bit- Interleaved Coded Modulation Based on Information Processing Characteristics. In: Proceedings of International Symposium on Information Theory (ISIT), Cambridge / usa 2012, Mit Ch. Jardin, A. G. Stefani, o. othersen et al., Protein-Protein Docking: using Concepts of Information Theory to Address the Scoring Problem. In: Proceedings of European Conference on Computational Biology (ECCB 12), Basel Mit Ch. Jardin, A. G. Stefani, olaf G. othersen et al., Structural Features of Protein-Protein Interfaces analyzed with Concepts of Information Theory. In: Proceedings of German Conference on Bioinformatics (GCB 2012), Jena Mit J. Rettelbach, PMR-Reduction for Continuous Time ofdm Transmit Signals by Selected Mapping. In: Proceedings of International Symposium on Signals, Systems, and Electronics (ISSSE), Potsdam A II: Mit J. Hagenauer, Mobilfunk Innovationsmotor für die digitale Informationsübertragung. Akademie Aktuell 42/3 (2012). H I: Mit M. Hoch, ofdm-verfahren für die schmalbandige Datenübertragung im elektrischen Energieversorgungsnetz, Bd. 32, 2012 (Erlanger Berichte aus Informations- und Kommunikationstechnik). S: Gastvorlesung an der Alpen-Adria-universität Klagenfurt: Information Theory and its Application to Communication Engineering. HuBer RoBert A I: Mit S. Baek, P. S. Kutchukian, G. L. Verdine et al., Structure of the stapled p53 peptide bound to Mdm2. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit A. Tennstaedt, S. Pöpsel, L. Truebestein et al., Human high temperature requirement serine protease A1 (HTRA1) degrades tau protein aggregates. J. Biol. Chem. 287 (2012), Mit J. Weski, M. Meltzer, L. Spaan et al., Chemical biology approaches reveal conserved features of a C-Terminal processing PDZ protease. CHEMBIOCHEM 13 (2012), H II: Mitherausgeber: Journal of Molecular Biology. S: Gastprofessur: universität Duisburg-Essen; university of Cardif.

438 438 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Jannsen uwe A II: Mit S. Saito, Bertini theorems and Lefschetz pencils over discrete valuation rings, with applications to higher class ield theory. J. Algebraic Geom. 21/4 (2012), Kalden Joachim R. A I: Mit F. C. Breedveld u. J. S. Smolen, Advances in targeted therapies XIII. Ann Rheum Dis Apr;71 Suppl 2:i1. Mit D. E. Furst, E. C. Keystone, J. Braun et al., updated consensus statement on biological agents for the treatment of rheumatic diseases, Ann Rheum Dis Apr;71 Suppl 2:i2-45. Mit T. T. Wissniowski, S. Meister, E. G. Hahn et al., Mucin production determines sensitivity to bortezomib and gemcitabine in pancreatic cancer cells. Int J Oncol May;40(5): DoI: /ijo Epub 2012 Jan 18. Keppler Hans A I: Mit S. S. Shcheka, The origin of the terrestrial noble-gas signature. Nature 490 (2012), Mit E. Bali u. A. Audetat, The mobility of W and Mo in subduction zone luids and the Mo-W-Th-u systematics of island arc magmas. Earth and Planetary Science Letters 351 (2012), Mit H. Ni, In-situ Raman spectroscopic study of sulfur speciation in oxidized magmatic-hydrothermal luids. American Mineralogist 97 (2012) Mit X. Yang, C. Mc- Cammon et al., Electrical conductivity of orthopyroxene and plagioclase in the lower crust. Contributions to Mineralogy and Petrology 163 (2012), H II: Mitherausgeber: Elements; Contributions to Mineralogy and Petrology. S: Mitglied Leopoldina; American Geophysical union Fellow Committee (VGP section); Deep Carbon observatory Scientiic Steering Committee; Alexander von Humboldt Stiftung Preisträgerausschuss; Forschungskollegium Mineralogie der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft; Ausschuss für Forschungsinfrastrukturen des Wissenschaftsrats. Kessler Horst A I: Mit A. B. Schmid, S. Lagleder, M. A. Gräwert et al., The architecture of functional modules in the Hsp90 co-chaperone Sti1/Hop. EMBO Journal 31 (2012), Mit S. Weigelt, T. Huber, F. Hofmann et al., Synthesis and Conformational Analysis of Efrapeptins. Chemistry a European Journal 18 (2012), Mit M. Bollinger, F. Manzenrieder, R. Kolb et al., Tailoring of Integrin Ligands: Probing the Charge Capability of the Metal-Ion-Dependent Adhesion Site. J. Med. Chem. 55 (2012), Mit J. Chatterjee u. B. Laufer, Synthesis of N-methylated cyclic peptides. Nature protocols 7/3 (2012), Mit M. Joner, Qi Cheng, S. Schönhofer-Merl et al., Polymer-Free Immobilization of a Cyclic RGD Peptide on a Nitinol Stent Promotes Integrin-dependent Endothelial Coverage of Strut Surfaces. J. Biomedical Materials Research: Part B Applied Biomaterials 100B/3 (2012), Mit I. Martin, C. Dohmen, C. Mas-Moruno et al., Solid-phase-assisted synthesis of targeting peptide-pegoligo(ethane amino)amides for receptor-mediated gene delivery. Org. Biomol. Chem. 10/16 (2012), Mit F. C. Gaertner, H.-J. Wester, M. Schwaiger et al., Radiolabelled RGD peptides for imaging and therapy. Eur. J. Nucl. Med. Mol. Imaging 39 (Suppl 1) (2012), S126 S138. Mit M. L. Hovlid, N. F. Steinmetz,

439 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 439 B. Laufer et al., Guiding Plant Virus Particles to Integrin-Displaying Cells. RSC Nanoscale 4 (2012), Mit J. Spiegel, C. Mas-Moruno u. W. D. Lubell, Cyclic azapeptide integrin ligand synthesis and biological activity. J. Org. Chem. 77 (2012), Mit o. Demmer, A. o. Frank, F. Hagn et al., A Conformationally Frozen Peptoid Boosts CXCR4 Ainity and Anti-HIV Activity. Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit K. Pohle, J. Notni, J. Bussemer et al., 68 Ga-NoDAGA-RGD is a suitable substitute for 18 F-Galacto-RGD and can be produced with high speciic activity in a cgmp compliant automated process. Nuclear Medicine Biology 39/6 (2012), Mit J. G. Beck, J. Chatterjee, B. Laufer et al., Intestinal Permeability of Cyclic Peptides: Common Key Backbone Motifs Identiied. J. Amer. Chem. Soc. 134 (2012), H II: Mitherausgeber: Magnetic Resonance in Chemistry; Biopolymers; J. Biomolecular NMR; Journal of Peptide Science; Chembiochem; Chemistry and Biodiversity; Chemical Biology and Drug Design; Current Chemical Biology. S: Mitglied: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh); American Chemical Society (ACS); American Peptide Society (APS); Max-Bergmann-Kreis zur Förderung der Peptidchemie; Liebig Vereinigung für organische Chemie. Konnerth Arthur A I: Mit C. Grienberger, H. Adelsberger, A. Stroh et al., Sound-evoked network calcium transients in mouse auditory cortex in vivo. J Physiology 590 (2012), Mit V. D. J. Bonfardin, D. T. Theodosis et al., Kainate receptor-induced retrograde inhibition of glutamatergic transmission in vasopressin neurons. J Neuroscience 32 (2012), Mit C. Grienberger, Imaging Calcium in Neurons. Neuron 73 (2012), Mit C. Grienberger, N. L. Rochefort, H. Adelsberger et al., Staged decline of neuronal function in vivo in an animal model of Alzheimer s Disease. Nature Communications 3:774 (2012), DoI: /ncomms1783. Mit M. A. Busche, X. Chen, H. A. Henning et al., Critical role of soluble amyloid-ß for early hippocampal hyperactivity in a mouse model of Alzheimer s disease. Proc Nat Acad Sci USA 109 (2012), Mit N. L. Rochefort, Dendritic spines: from structure to in vivo function. EMBO Reports 13 (2012), Mit X. Chen, u. Leischner, Z. Varga et al., LoToS-based twophoton calcium imaging of dendritic spines in vivo. Nature Protocols 7 (2012), Lohse Martin A I: Mit R. C. Werthmann, S. Volpe u. D. Calebiro (2012), Persistent camp signaling by internalized TSH receptors occurs in thyroid but not in HEK293 cells. FASEB J 26, Mit N. Ambrosio (2012), Non-equilibrium activation of a G-protein-coupled receptor. Mol Pharmacol. 81, Mit A. Emami- Nemini, A. Gohla, H. urlaub et al. (2012), The guanine nucleotide exchange factor vav2 is a negative regulator of PTH-receptor / Gq-signaling. Mol Pharmacol. 82, Mit C. Hofmann, S. Nuber, u. Zabel et al. (2012), Comparison of the activation kinetics of the M3-ACh-receptor and a constitutively active mutant receptor in living cells. Mol Pharmacol. 82, Mit K. Deiss, C. Kisker u. K. Lorenz (2012), Raf kinase inhibitor protein (RKIP) dimer formation controls its target switch from Raf1 to G protein coupled receptor kinase (GRK) 2. J Biol Chem. 287, Mit V. Hlavackova, u. Zabel, D. Frankova et al. (2012), Sequential inter- and intra-subunit rearrangements during asym-

440 440 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder metric activation of dimeric metabotropic glutamate receptor 1. Science Sign. 5, ra59. Mit G. Münch, V. Boivin-Jahns, H.-P. Holthof et al. (2012), Administration of the cyclic peptide CoR-1 in humans (phase I study). Ex vivo measurements of anti-β 1 AR antibody neutralisation and of immune parameters. Eur J Heart Failure 14, Mit H.-P. Holthof, S. Zeibig, V. Jahns-Boivin et al. (2012), Detection of anti ß1-AR auto-antibodies in heart failure by a cell-based competition ELISA. Circ Res. 111, Mit M. Vidal, T. Wieland u. K. Lorenz (2012), β-adrenergic receptor stimulation causes cardiac hypertrophy via a Gβγ/Erk-dependent pathway. Cardiovasc Res. 96, Mit D. Calebiro, F. Rieken, J. Wagner et al. (2012), Single-molecule analysis of luorescently labeled GPCRs reveals receptor-speciic complexes with distinct dynamics and organization. Proc. Natl. Acad. Sci. USA (in press). Mit S. Nuber u. C. Hofmann (2012), Fluorescence/bioluminescence resonance energy transfer techniques to study G-protein-coupled receptor activation and signaling. Pharm Rev. 64, Mit V. Boivin-Jahns, A. Schlipp, S. Hartmann et al. (2012), Antibodies to cardiac receptors. Herz 37, Mit B. Müller-oerlinghausen, Hypnotika und Sedativa. In: Arzneiverordnungsreport u. Schwabe u. D. Pafrath (Hg.), Heidelberg 2012, ophthalmika. In: Ebd., Mit B. Mülleroerlinghausen, Psychopharmaka. In: Ebd., H II: Mitherausgeber: Journal of Molecular Medicine. S: Vizepräsident: Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften; universität Würzburg. Vize-Dekan: Graduiertenschule Lebenswissenschaften (Graduate School of Life Sciences) der universität Würzburg. Mitglied: Preiskomitee des Eppendorf-Preises, Hamburg; Stiftungsrat der YAEL-Stiftung, Hamburg; Wollheim-Stiftung, Würzburg. Korrespondierendes Mitglied: Nordrhein-westf. Akad. d. Wiss (seit 2004). Gründungssprecher: Rudolf-Virchow-Zentrum DFG Forschungszentrum für experimentelle Biomedizin der universität Würzburg (seit 2001). Gründungsdirektor: Graduiertenschulen der universität Würzburg. Mitgründer: Biotechnologieirmen Corimmun (Martinsried) und AdvanceCor (Martinsried). Vorsitzender: Wissenschaftlicher Beitrat der Kooperationsstelle Eu der Wissenschaftsorganisationen Brüssel (KoWi); Wissenschaftlicher Beitrat des Robert-Bosch-Krankenhauses; Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für Klinische Pharmakologie, Robert- Bosch-Stiftung, Stuttgart; Wissenschaftlicher Beitrat des Institut de Medicine Moleculaire, Toulouse. Mayr Ernst W. A I: Mit R. Hemmecke, S. Kosub, H. Täubig et al., Inequalities for the Number of Walks in Graphs. In: Proceedings of the 9th Meeting on Analytic Algorithmics and Combinatorics, ANALCo 12 (January 16, 2012, Kyoto, Japan). Society for Industrial and Applied Mathematics: Philadelphia, PA 2012, Mit S. Ritscher, Dimension-dependent Bounds for Grobner Bases of Polynomial Ideals. J. Symbolic Computation (2012). H I: Mit V. P. Gerdt, W. Koepf u. E. V. Vorozhtsov, Proceedings of the Fourteenth International Workshop on Computer Algebra in Scientiic Computing, CASC 2012 (Maribor, Slovenia, September ). Springer LNCS 7442 (2012).

441 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 441 H II: Editor: Information and Computation. Journal of Graph Algorithms and Applications. Lecture Notes in Informatics. Mayr HerBert A I: Mit T. A. Nigst u. A. Antipova, Nucleophilic Reactivities of Hydrazines and Amines: The Futile Search for the alpha-efect in Hydrazine Reactivities. J. Org. Chem. 77 (2012), Mit J. Ammer u. C. Nolte, Free Energy Relationships for Reactions of Substituted Benzhydrylium Ions: From Enthalpy- over Entropy- to Difusion-Control. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit T. A. Nigst u. J. Ammer, Photogeneration of Benzhydryl Cations by Near-uV Laser Flash Photolysis of Pyridinium Salts. J. Phys. Chem. A 116 (2012), Mit H. A. Laub, D. Gladow et al., The Inluence of Perluorinated Substituents on the Nucleophilic Reactivities of Silyl Enol Ethers. Org. Lett. 14 (2012), Mit S. Lakhdar, B. Maji u. A. R. oial, A Quantitative Approach to Nucleophilic organocatalysis. Beilstein J. Org. Chem. 8 (2012), Mit B. Maji, Structures and Reactivities of o-methylated Breslow Intermediates. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit M. Horn, A Comprehensive View on Stabilities and Reactivities of Triarylmethyl Cations (Tritylium Ions). J. Phys. Org. Chem. 25 (2012), Mit J. Ammer, C. F. Sailer u. E. Riedle, Photolytic Generation of Benzhydryl Cations and Radicals from Quaternary Phosphonium Salts: How Highly Reactive Carbocations Survive Their First Nanoseconds. J. Am. Chem. Soc. 134 (2012), Mit L. Shi, Y. Chu u. P. Knochel, Leaving Group Dependence of the Rates of Halogen- Magnesium Exchange Reactions. Org. Lett. 14 (2012), Mit B. Maji u. M. Horn, Nucleophile Reaktivitäten von Desoxy-Breslow-Intermediaten: Wie beeinlusst Aromatizität die katalytische Aktivität N-heterocyclischer Carbene? Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit B. Maji u. D. S. Stephenson, Guanidines: Highly Nucleophilic organocatalysts. ChemCatChem 4 (2012), Mit R. C. Samanta, B. Maji, S. De Sarkar et al., Nukleophile Addition von Enolen und Enaminen an α,β-ungesättigte Acylazoliumionen: Mechanistische Studien. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit S. Lakhdar u. M. Baidya, Kinetics and Mechanism of organocatalytic Aza-Michael Additions: Direct observation of Enamine Intermediates. Chem. Commun. 48 (2012), Mit S. Lakhdar u. B. Maji, Enamine aus Imidazolidinonen: Nucleophile mit geringer Reaktivität. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit H. Asahara, Electrophilicities of Bissulfonyl Ethylenes. Chem. Asian J. 7 (2012), Mit C. Nolte u. J. Ammer, Nucleofugality and Nucleophilicity of Fluoride in Protic Solvents. J. Org. Chem. 77 (2012), Mit K. Troshin u. P. Mayer, How does Palladium Coordination Afect the Electrophilicities of Allyl Cations? Development of a Robust Kinetic Method for Following Reactions of [(η 3 -Diarylallyl)Pd(Ph 3 P) 2 ] + with Nucleophiles. Organometallics 31 (2012), Mit B. Maji u. S. Lakhdar, Nucleophilicity Parameters of Enamides and their Implications for organo catalytic Transformations. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit C. Joannesse, C. P. Johnston, L. C. Morrill et al., Isothiourea-Mediated Asymmetric o- to C-Carboxyl Transfer of oxazolyl Carbonates: Structure-Selectivity Proiles and Mechanistic Studies. Chem. Eur. J. 18 (2012), Mit M. Horn, E. Lacote, E. Merling et al., N-Heterocyclic Carbene Boranes are Good Hydride Donors. Org. Lett. 14 (2012), Mit G. Berionni, B. Maji u. P. Knochel, Nuc-

442 442 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder leophilicity Parameters for Designing Transition Metal-free C-C Bond Forming Reactions of organoboron Compounds. Chem. Sci. 3 (2012), Mit T. A. Nigst u. J. Ammer, Ambident Reactivities of Methylhydrazines. Angew. Chem. 124 (2012), ; Angew. Chem. Int. Ed. 51 (2012), Mit M. Breugst u. F. Corral Bautista, Nucleophilic Reactivities of the Anions of Nucleobases and Their Subunits. Chem. Eur. J. 18 (2012), S: Vorsitzender: Fachkollegium Molekülchemie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (bis März 2012). Dekan: Fakultät Chemie und Pharmazie der LMu München. Mitarbeit: DECHEMA-Arbeitsausschuss Kinetik und Reaktionsmechanismen ; SFB 749 Forschungen zur Dynamik molekularer Transformationen. Mitglied: Editorial Board von J. Phys. org. Chem. Neupert Walter A I: Mit A. Klein, L. Israel, S. W. Lackey et al., Characterization of the insertase for β-barrel proteins of the outer mitochondrial membrane. J Cell Biol 199/4 (2012), Mit M. Blamowska, W. Neupert u. K. Hell, Biogenesis of the mitochondrial Hsp70 chaperone. J Cell Biol 199/1 (2012), Mit B. Schreiner, H. Westerburg, I. Forné et al., Role of the AAA protease Yme1 in folding of proteins in the intermembrane space of mitochondria. Mol Biol Cell 22 (2012), A mitochondrial odyssey. Annu Rev Biochem 81 (2012), Mit N. Wagener u. W. Neupert, Bcs1, a AAA protein of the mitochondria with a role in the biogenesis of the respiratory chain. J Struct Biol 179/2 (2012), SnapShot: Mitochondrial architecture. Cell 149/3 (2012), 722. Mit C. Körner, M. Barrera, J. Dukanovic et.al., The C-terminal domain of Fcj1 is required for formation of crista junctions and interacts with the ToB/SAM complex in mitochondria. Mol Biol Cell 11 (2012), Nöth Heinrich A I: Mit Gonzalo u. D. u. Huisgen R., 1,2-Bis(triluoromethyl)ethene-1,2-dicarbonitrile and Vinyl Ethers: Cyclic Ketene Imines on the Pathway to 1:2 Cycloadducts. Helvetica Chimica Acta 95 (2012), Mit Talukderm P., Shit S. et al., A bimetallic cyano-bridged complex based on nickel(ii) and pentacyanidonitrosylferrate(ii) precursors: characterization, crystal structure, and magnetic properties. Transition Metal Chemistry 37 (2012), Mit Gonzalo u. D. u. Huisgen R., 1,2-Bis(triluoromethyl)ethene-1,2-dicarbonitrile: (2+2) Cycloadditions with Vinyl Ethers. Helvetica Chimica Acta 95 (2012), Pukelsheim Friedrich A I: Mit B. R. Grimmett u. K.-F. oelbermann, A power-weighted variant of the Eu27 Cambridge Compromise. Mathematical Social Sciences 63 (2012), Mit F. Ricca, A. Scozarri et al., Network low methods for electoral systems. Networks 59 (2012), Mit R. Peifer, D. Lübbert et al., Direktmandatsorientierte Proporzanpassung: Eine mit der Personenwahl verbundene Verhältniswahl ohne negative Stimmgewichte. Deutsches Verwaltungsblatt 12 (2012), Die Zeit der Gesetzlosigkeit ist bald vorbei. Berliner Republik Das Debattenmagazin 6 (2012), H II: Mit W. Reif, D. Vollhardt, Augsburger Schriften zur Mathematik, Physik und Informatik, Berlin 2012.

443 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 443 Riederer Markus A I: Mit A. Hansjakob u. u. Hildebrandt, Appressorium morphogenesis and cell cycle progression are linked in the grass powdery mildew fungus Blumeria graminis. Fungal Biology 116 (2012), Mit J. Leide, u. Hildebrandt, W. Hartung et al., Abscisic acid mediates the formation of a suberized stem scar tissue in tomato fruits. New Phytologist 194 (2012), Mit E. E. Reisberg, u. Hildebrandt et al., Phyllosphere bacterial communities of trichomebearing and trichomeless Arabidopsis thaliana leaves. Antonie Van Leeuwenhoek International Journal of General and Molecular Microbiology 101 (2012), Mit A. Smirnova u. J. Leide, Deiciency in a very-long-chain fatty acid β-ketoacyl-coa synthase (SlCER6) of tomato impairs microgametogenesis and causes loral organ fusion. Plant Physiol. pp First Published on November Rummel Reinhard A I: Mit T. Janjić, J. Schröter, R. Savcenko et al., Impact of combining GRACE and GoCE gravity data on ocean circulation estimates. Ocean Science 8 (2012), Mit A. Albertella, R. Savcenko, T. Janjić et al., High resolution dynamic topography in the Southern ocean from GoCE. Geophys. J. Int. 190 (2012), Mit X. Wang u. C. Gerlach, Time-variable gravity ield from satellite constellations using the energy integral. Geophys. J. Int. 190 (2012), Mit C. Gerlach, Global height system uniication with GoCE: a simulation study on the indirect bias term in the GBVP approach, J Geod. (2012) on-line. Mit T. Gruber u. A. Albertella, GoCE: its principles and science. In: Proceedings of the Journées 2011 Systèmes de référence spatio-temporels. H. Schuh, S. Böhm, T. Nilsson et al. (Hg.). Wien 2012, Mit X. Wang, using Swarm for gravity ield recovery: irst simulation Results. In: VII Hotine-Marussi Symposium on Mathematical Geodesy. N. Sneeuw et al. (Hg.). Heidelberg 2012, Mit G. Beutler, Scientiic rationale and development of the Global Geodetic observing System. In: Geodesy for Planet Earth. S. Kenyon et al. (Hg.). Heidelberg 2012, Mit C. K. Shum, H.-P. Plag, J. Schröter et al., Geodetic observations of the ocean surface topography, geoid, currents, and changes in ocean mass and volume. In: Proceedings of oceanobs 09: Sustained ocean observations and Information for Society (Vol. 2). J. Hall, D. E. Harrison u. D. Stammer (Hg.). Venedig 2009, 1 14, ESA Publication WPP-306. Sachs Gottfried A I: Mit F. Fisch, J. Lenz u. F. Holzapfel, Solution of Bilevel optimal Control Problems to Increase Fairness in Air Races. Journal of Guidance, Control, and Dynamics 35/4 (2012), Mit J. Traugott, A. P. Nesterova, G. Dell omo et al., Flying at no mechanical energy cost: disclosing the secret of Wandering Albatrosses. PLoS ONE 7/9 (2012), 1 7. Mit J. Traugott u. F. Holzapfel, Miniaturized GPS Loggers for In-Flight Measurement of Dynamic Soaring in Albatrosses. Proceedings of the 12 th Mini Conference on Vehicle System Dynamics, Identiication and Anomalies, Department of Railway Vehicles, Faculty of Transport Engineering, Budapest university of Technology and Economics. I. Zobory (Hg.), 2012, Mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Wind Efects on Periodic optimal Flight of Motor Gliders with Retractable Engine. Proceedings of the 12 th Mini Conference on Vehicle System Dynamics, Identiication and Anomalies, Department of Railway Vehicles, Faculty of Transport Engineering, Budapest

444 444 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder university of Technology and Economics. I. Zobory (Hg.). 2012, Mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Performance Enhancements by Bounding Flight. Proceedings of the AIAA Atmospheric Flight Mechanics Conference, Minneapolis, Minnesota, August 2012, AIAA , 2012, Flight Performance Issues of Electric Aircraft. Proceedings of the AIAA Atmospheric Flight Mechanics Conference, Minneapolis, Minnesota, August 2012, AIAA , 2012, Mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Maximum Range Performance of Motor Gliders with Retractable Jet Engine. Proceedings of the AIAA Guidance, Navigation, and Control Conference, Minneapolis, Minnesota, August 2012, AIAA , 2012, Mit J. Lenz u. F. Holzapfel, Periodic optimal Control For Range Maximization of Powered Sailplanes With Retractable Electric Motor. AIP Conference Proceedings 1493, American Institute of Physics, 2012, What Can Be Learned From Birds For Achieving Directional Stability Without A Fin. AIP Conference Proceedings 1493, American Institute of Physics, 2012, A II: unbegrenzte Mobilität ohne Energieaufwand: der dynamische Segellug der Albatrosse. Akademie Aktuell 3 (2012), S: Sprecher: Wissenschaftlicher Beirat von Munich Aerospace Fakultät für Luft- und Raumfahrt (Bereich Luftfahrt). International Advisor: Journal of Guidance, Control, and Dynamics. Mitglied: International Scientiic Committee of the VSDIA 2012 Conference; International Advisory Committee for ICNPAA SchmidBaur HuBert A I: Mit A. Schier, Aurophilic Interactions in and between Molecules as a Subject of Current Interest. Chemical Society Reviews 41 (2012), Mit W. H. E. Schwarz, observations and Descriptions vs. Explanations The Role of Steric Hindrance. Chemistry A European Journal 18 (2012), Mit H. G. Raubenheimer, Gold Chemistry Guided by the Isolobality Concept. Organometallics 31 (2012), Mit A. Schier, Gold(III) Compounds for Homogeneous Catalysis: Preparation, Reaction Conditions and Scope of Application. Arabian Journal of Science and Engineering 37 (2012), Mit H.-C. Böttcher u. P. Mayer, Synthesis and Crystal Structure of the Complex Salt [Au( t Bu 2 PH) 2 ] [HCl 2 ]. Z. Naturforsch. Chem. Sciences 66 (2012), Mit M. Buchner u. F. Kraus, Pyrophosphate Complexation of Tin(II) in Aqueous Solutions as Applied in Electrolytes for the Deposition of Tin and Tin Alloys such as White Bronze. Inorganic Chemistry 51 (2012), Mit L. Dobrzanska, C. E. Strasser u. H. G. Raubenheimer, 18-Membered Heterometallacylic Gold(I) Compounds: Structural Inluences of Co-crystallized Solvents. Z. Naturforsch. Chemical Sciences 67b (2012) S: Herausgeberschaft und Mitherausgeberschaft wissenschaftlicher Zeitschriften: Zeitschrift für Naturforschung; Journal of Coordination Chemistry; The Arabian Journal for Science and Engineering. Adjunct Professor: King Abdulaziz university, Jeddah, Saudi-Arabien. Schwaiger Markus A I: Mit M. A. Janich, M. I. Menzel, F. Wiesinger et al., Efects of pyruvate dose on in vivo metabolism and quantiication of hyperpolarized 13 C spectra. NMR

445 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 445 Biomed 25 (2012), Mit M. Eiber, M. Souvatzoglou, A. Pickhard et al., Simulation of a MR-PET protocol for staging of head-and-neck cancer including Dixon MR for attenuation correction. Eur J Radiol 81 (2012), Mit F. Wiesinger, E. Weidl, M. I. Menzel et al., IDEAL spiral CSI for dynamic metabolic MR imaging of hyperpolarized [1-13C]pyruvate. Magn Reson Med 68 (2012), Mit T. Maurer, M. Souvatzoglou, H. Kübler et al., Diagnostic eficacy of [11C]choline positron emission tomography/computed tomography compared with conventional computed tomography in lymph node staging of patients with bladder cancer prior to radical cystectomy. Eur Urol 61 (2012), Mit H. Stern, H. Baurecht, R. Luechinger et al., Does the amplatzer septal occluder device alter ventricular contraction patter? An ventricular motion analysis by MR tagging. J Magn Reson Imaging 35 (2012), Mit K. Herrmann, M. Erkan, M. Dobritz et al., Comparison of 3 -deoxy-3 -[ 18 F] luorothymidine positron emission tomography (FLT PET) and FDG PET/CT for the detection and characterization of pancreatic tumours. Eur J Nucl Med Mol Imaging 39 (2012), Mit H. M. Sherif, A. Saraste, S. G. Nekolla et al., Molecular imaging of early αvβ3 integrin expression predicts long-term leftventricle remodeling after myocardial infarction in rats. J Nucl Med 53 (2012), Mit F. C. Gaertner, H. Kessler, H. J. Wester et al., Radiolabelled RGD peptides for imaging and therapy. Eur J Nucl Med Mol Imaging 39 Suppl 1 (2012), S126 S138. Mit A. Manook, B. H. Yousei, A. Willuweit et al., Small-animal PET imaging of amyloid-beta plaques with [11C]PiB and its multi-modal validation in an APP/PS1 mouse model of Alzheimer s disease. PLoS one 7 (2012), e Mit R. A. Bundschuh, N. Andratschke, J. Dinges et al., Respiratory gated [18F] FDG PET/CT for target volume delineation in stereotactic radiation treatment of liver metastases. Strahlenther Onkol 188 (2012), Mit K. Pohle, J. Notni, J. Bussemer et al., 68Ga-NoDAGA-RGD is a suitable substitute for (18) F-Galacto-RGD and can be produced with high speciic activity in a cgmp/grp compliant automated process. Nucl Med Biol 39 (2012), Mit M. L. von Brühl, K. Stark, A. Steinhart et al., Monocytes, neutrophils, and platelets cooperate to initiate and propagate venous thrombosis in mice in vivo. J Exp Med 209 (2012), Mit A. Saraste, I. Laitinen, E. Weidl et al., Diet intervention reduces uptake of αvβ3 integrin-targeted PET tracer 18F-galacto-RGD in mouse atherosclerotic plaques. J Nucl Cardiol 19 (2012), Mit A. Drzezga, M. Souvatzoglou, M. Eiber et al., First clinical experience with integrated whole-body PET/MR: comparison to PET/CT in patients with oncologic diagnoses. First clinical experience with integrated whole-body PET/MR: comparison to PET/CT in patients with oncologic diagnoses. J Nucl Med 53 (2012), Mit W. Scheuer, G. M. van Dam, M. Dobosz et al., Drug-based optical agents: iniltrating clinics at lower risk. Sci Transl Med 4 (2012), 134ps11. Mit M. R. Makowski, A. Preissel, C. von Bary et al., Three-dimensional imaging of the aortic vessel wall using an elastin-speciic magnetic resonance contrast agent. Invest Radiol 47 (2012), Mit Z. Li, N. Graf, K. Herrmann et al., FLT-PET is superior to FDG-PET for very early response prediction in NPM-ALK-positive lymphoma treated with targeted therapy. Cancer Res 72 (2012), Mit A. Martinez-Möller, M. Eiber, S. G. Nekolla et al., Worklow and scan protocol considerations for integrated whole-body PET/MRI in oncology. J Nucl Med 53 (2012), Mit T. Takei, M. Souvatzoglou, A. J. Beer et al., A case of multimodality multiparametic 11C-choline PET/MR for biobsy targeting in prior biobsy-negative primary prostate cancer. Clin Nucl Med 37 (2012), Mit T. Ibrahim, S. G. Nekolla, N. Langwieser et al., Simultaneous positron emis-

446 446 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder sion tomography/magnetic resonance imaging identiies sustained regional abnormalities in cardiac metabolism and function in stress-induced transient midventricular ballooning syndrome: a variant of takotsubo cardiomyopathy. Circulation 126 (2012), e SchwichtenBerg Helmut B: Mit Stanley S. Wainer, Proofs and Computations, Cambridge 2012 (Perspectives in Logic). A I: Mit Christoph Senjak, Minimal from classical proofs. Annals of Pure and Applied Logic, available online 16 May 2012, apal H II: Series Mathematical Logic, ontos-verlag (Editor) Archive for Mathematical Logic (Editor) Higher-order and Symbolic Computation (Advisory Board). S: Gastforscher: Newton Institute, Cambridge, England. Schwoerer Markus H II: Board of Directors (Chair): epl (Europhysics Letters). Editorial Advisory Board: Europhysics News. SeBald Walter A I: Mit C. E. Albers, W. Hofstetter, H. J. Sebald et al., L51P A BMP2 variant with osteoinductive activity via inhibition of Noggin. Bone 51 (2012), Mit V. Duppatla, M. Gjorgjevic, W. Schmitz et al., Enzymatic deglutathionylation to generate interleukin-4 cysteine muteins with free thiol. Bioconjug Chem 23 (2012), Mit J. P. Issa, H. L. Deino, Y. C. Pereira et al., Bone repair investigation using rhbmp-2 and angiogenic protein extracted from latex. Microscopy research and technique 75 (2012), Mit J. P. Issa, H. L. Deino, J. Coutinho-Netto et al., Biological evaluation of the bone healing process after application of two potentially osteogenic proteins: an animal experimental model. Gerodontology 29 (2012), Mit M. M. Iyomassa, J. P. Issa, M. L. de Queiroz Tavares et al., Inluence of low-level laser associated with osteogenic proteins recombinant human BMP-2 and Hevea brasiliensis on bone repair in Wistar rats. Microscopy research and technique 75 (2012), Mit E. Patino, A. Kotzsch, S. Saremba et al., Structure analysis of the IL-5 ligand-receptor complex reveals a wrench-like architecture for IL-5Ralpha. Structure 19 (2011), Mit G. K. Schwaerzer, C. Hiepen, H. Schrewe et al., New insights into the molecular mechanism of multiple synostoses syndrome (SYNS): mutation within the GDF5 knuckle epitope causes noggin-resistance. Journal of bone and mineral research 27 (2012), Mit H. J. Sebald. F. M. Klenke, M. Siegrist et al., Inhibition of endogenous antagonists with an engineered BMP-2 variant increases BMP-2 eicacy in rat femoral defect healing. Acta biomaterialia 8 (2012), S: Eu Project FoLDAPPI Foldamers against protein-protein interactions. Singer RoBert F. A I: Mit A. Klassen, M. Rübner, J. Ilg et al., Influence of the fabrication process on the functionality of piezoceramic patch transducers embedded in aluminum

447 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 447 die castings. Smart Materials and Structures 21 (2012), Mit L. Wang, F. Pyczak, J. Zhang et al., Efect of eutectics on plastic deformation and subsequent recrystallization in the single crystal nickel base superalloy CMSX- 4. Materials Science and Engineering A 532 (2012), T. Knorr, P. Heinl, J. Schwerdtfeger et al., Process speciic catalyst supports selective electron beam melted cellular metal structures coated with microporous carbon. Chemical Engineering Journal (2012), Mit J. Schwerdtfeger, F. Schury, M. Stingl et al., Mechanical characterization of a periodic auxetic structure produced by SEBM. Physica Status Solidi B 249 (2012), Mit Q. Li, M. C. Turhan, C. A. Rottmair et al., Inluence of MWCNT dispersion on corrosion behavior of their Mg composites. Materials and Corrosion 63 (2012), Mit A. Bauer, S. Neumeier, F. Pyczak et al., Creep properties of diferent γ strengthened Co-base superalloys. Materials Science and Engineering A 550 (2012), Mit J. Schwerdtfeger u. C. Körner, In situ law detection by IR-imaging during electron beam melting. Rapid Prototyping Journal 18 (2012), Mit Q. Li, M. C. Turhan, C. A. Rottmair, et al., Inluence of MWCNT dispersion on corrosion behaviour of their Mg composites. Materials and Corrosion 63 (2012), Mit A. Heckl, S. Cenanovic, M. Göken et al., Discontinuous Precipitation and Phase Stability in Re- and Ru-Containing Nickel-Base Superalloys. Metallurgical and Materials Transactions A: Physical Metallurgy and Materials Science 43 (2012), Mit K. Schreiber u. K. Loehnert, opportunities and challenges for the new nickel base alloy 718 Plus. Second Symposium on Recent Advantages of Nb-Containing Materials in Europe A II: R. F. Singer, Leichtbau ist schwer. Akademie Aktuell 3 (2012) Steglich Wolfgang A I: Mit F. v. Nussbaum, M. Rüth, P. Spiteller et al., Coloured artefacts formed by oxidation of benzene-1,2,4-triol and β-dopa during the extraction of Cortinarius violaceus (Agaricales) with alcohols. Europ. J. Org. Chem. (2012), H II: Mitherausgeber: Plant Diversity and Resources (formerly: Acta Botanica Yunnanica); Zeitschrift für Naturforschung B. Stetter Karl o. A I: Hyperthermophile Archaeen als Zeugen der urzeit. In: Viren und andere Mikroben: Heil oder Plage? Zum 100. Todestag von Robert Koch. Karlheinz Sonntag (Hg.). Heidelberg 2011 (Studium Generale, Ruprecht-Karls-universität Heidelberg), Leben an der obersten Temperaturgrenze. Nova Acta Leopoldina NF 116, Nr. 394 (2012), S: Mitherausgeber ( Editorial Board ): Systematic and Applied Microbiology (Gustav-Fischer-Verlag, Stuttgart, New York); Extremophiles (Springer-Verlag, Tokyo); Geobiology (Blackwell Science Ltd., oxford, uk). Tanner Widmar A I: Mit C. Strádalová, M. Blaziková, G. Grossmann et al., Distribution of cortical endoplasmic reticulum determines positioning of endocytic events in yeast plasma membrane. PLoS ONE 7/4: e35132 (2012), Mit L. Lehle, More than 40 years of glycobiology in Regensburg. Biochem. Biophys. Res. Commun. 425/3 (2012),

448 448 Verzeichnis der Arbeiten der ordentlichen Mitglieder Trümper Joachim E. A I: Mit S. Caliskan, u. Ertan, M. A. Alpar et al., on the Evolution of The Radio Pulsar PSR J arXiv1211,4689C (2012). Mit J. Greiner, K. Mannheim, F. Aharonian et al., GRIPS Gamma-Ray Imaging, Polarimetry and Spectroscopy. Experimental Astronomy 34 (2012), G. Chon, H. Böhringer, M. Krause et al., Discovery of an X-ray cavity near the radio lobes of Cygnus A indicating previous AGN activity. Astronomy & Astrophysics 545, L3 (2012). J. Trümper, Welcome Remarks Proceedings of the Gamma-Ray Bursts 2012 Conference (2012). H II: Herausgeber: Landolt-Börnstein Astronomy, Astrophysics & Cosmology. Mitherausgeber: Springer Tracts in Modern Physics. Astronomy and Astrophysics Volumes. S: Mitglied: Exzellenzcluster origin and Structure of the universe Vollhardt Dieter A I: Dynamical mean-ield theory for correlated electrons. Ann. Phys. 524 (2012), Mit I. Leonov, A. I. Poteryaev, V. I. Anisimov et al., Calculated Phonon Spectra of Paramagnetic Iron at the α-γ Phase Transition. Phys. Rev. B 85 (2012), Mit K. Byczuk, J. Kuneš, W. Hofstetter et al., Quantiication of correlations in quantum many-particle systems. Phys. Rev. Lett. 108 (2012), ; Ebd., Mit A. Kauch u. K. Byczuk, Strong-coupling solution of the bosonic dynamical mean-ield theory. Phys. Rev. B 85 (2012), Mit S. L. Skornyakov u. V. I. Anisimov, Microscopic origin of the linear temperature increase of the magnetic susceptibility of BaFe2As2. Phys. Rev. B 86 (2012), Mit K. Byczuk u. M. Kollar, Dynamical Mean-Field Theory. In: Strongly Correlated Systems. A. Avella, F. Mancini (Hg.). Berlin / Heidelberg 2012 (Springer Series in Solid-State Sciences 171), von Schweinitz Dietrich A I: Mit B. A. Abhari, S. Cristofanon, R. Kappler et al., RIP1 is required for IAP inhibitor-mediated sensitization for TRAIL-induced apoptosis via a RIP1/FADD/ caspase-8 cell death complex. Oncogene (2012). Epub ahead of print. Mit M. Berger, C. Y. Hsieh, M. Bakele et al., Neutrophils express distinct RNA receptors in a non-canonical way. J Biol Chem. (2012), Mit J. Hubertus, N. Boxberger, A. Redlich et al., Surgical aspects in the treatment of adrenocortical carcinomas in children: data of the GPoH-MET 97 trial. Klin Pädiatr. (2012), Mit I. Regel, M. Eichenmüller, S. Joppien et al., IGFBP3 impedes aggressive growth of pediatric liver cancer and is epigenetically silenced in vascular invasive and metastatic tumors. Mol Cancer (2012), DoI: / Mit F. Wagner, B. Henningsen, C. Lederer et al., Rapamycin blocks hepatoblastoma growth in vitro and in vivo implicating new treatment options in high-risk patients. Eur J Cancer (2012), Hepatoblastoma: recent developments in research and treatment. Semin Pediatr Surg. (2012), Mit R. Kappler, A better way forward: targeting hedgehog signaling in liver cancer. Front Biosci (Schol Ed) (2012), Mit M. Berger, J. Goedeke, J. Hubertus et al., Physiological impact of pneumoperitoneum on gastric mucosal Co2 pressure during laparoscopic versus open appendectomy in children. J Laparoendosc Adv Surg Tech A. (2012), Mit B. Köhler, E. Kleinemeier, A. Lux et al., DSD

449 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 449 Network Working Group, Satisfaction with genital surgery and sexual life of adults with XY disorders of sex development: results from the German clinical evaluation study. J Clin Endocrinol Metab. (2012), Mit B. Frühe, A. K. Allgaier, K. Pietsch et al., Children s Depression Screener (ChilD-S): development and validation of a depression screening instrument for children in pediatric care. Child Psychiatry Hum Dev. (2012), Mit I. Schmid, B. Häberle, M. H. Albert et al., Sorafenib and cisplatin/doxorubicin (PLADo) in pediatric hepatocellular carcinoma. Pediatr Blood Cancer (2012), Tumors of the esophagus and the stomach. In: Rare tumors in children and adolescents. D. T. Schneider, I. B. Brecht, T. A. olson et al. (Hg.). Heidelberg 2012, H I: Kinderchirurgie. Basiswissen und Praxis. München Zinth Wolfgang A I: Mit A. Nenov, W. J. Schreier, F. o. Koller et al., Molecular model of the ringopening and ring-closure reaction of a luorinated indolylfulgide. Journal of Physical Chemistry A 116 (2012), Mit B. P. Fingerhut, S. oesterling, K. Haiser et al., oniom approach for non-adiabatic on-the-ly molecular dynamics demonstrated for the backbone controlled Dewar valence isomerization. Journal of Chemical Physics 136 (2012), Mit B. P. Fingerhut, T. T. Herzog, G. Ryseck et al., Dynamics of ultraviolet-induced DNA lesions: Dewar formation guided by pre-tension induced by the backbone. New Journal of Physics 14 (2012), Mit A. A. Deeg, T. E. Schrader, H. Strzalka et al., Amyloid-like structures formed by azobenzene peptides: light-triggered disassembly. Spectroscopy: An International Journal 27 Issue 5 6 (2012), Mit N. Regner, T. T. Herzog, K. Haiser et al., Light-switchable hemithioindigo-hemistilbene-containing peptides: ultrafast spectroscopy of the z e isomerization of the chromophore and the structural dynamics of the peptide moiety. The Journal of Physical Chemistry B 115 (2012), Mit K. Haiser, B. P. Fingerhut, K. Heil et al., Mechanism of uv-induced formation of Dewar lesions in DNA. Angewandte Chemie International Ed. 51, 2 (2012),

450

451 451 Die Akademie im Überblick Stand: 1. März 2013 Organisationsstruktur

452 452 Die Akademie im Überblick Mitglieder Philosophisch-historische Klasse 81 weiblich 5 nicht entpflichtet 42 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 94 weiblich 5 nicht entpflichtet 40 Korrespondierende Mitglieder Philosophisch-historische Klasse 68 weiblich 6 Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 82 weiblich 2

453 Die Akademie im Überblick 453 Haushalt Eckdaten 2012 Personal Eckdaten 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesamt männlich weiblich männlich weiblich Kommissionen LRZ WMI Verwaltung gesamt

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