Dienstvereinbarung. zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geschlossen.

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1 Zwischen der Fachhochschule Dortmund vertreten durch den Rektor sowie dem Kanzler und dem Personalrat sowie dem Personalrat der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten vertreten durch die jeweiligen Personalratsvorsitzenden wird gemäß 70 des Personalvertretungsgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landespersonalvertretungsgesetz LPVG NW) folgende Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geschlossen. Präambel Mit dieser Dienstvereinbarung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement zielen die Vertragsschließenden darauf ab, die vielschichtigen Bedingungen und Ursachen von Gesundheit positiv zu beeinflussen, um die Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Gesundheitsförderung nimmt in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens einen immer höheren Stellenwert ein. Die Fachhochschule Dortmund fördert bereits seit vielen Jahren aktiv die Gesundheit ihrer Beschäftigten und Studierenden, da sie sich nicht nur als eine Stätte von Lehre und Forschung, sondern als Arbeits- und Lebensraum für alle Hochschulmitglieder sieht. Motivierte, flexible und gesundheitsbewusste Beschäftigte und Studierende sind die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Positionierung der Fachhochschule Dortmund in einer sich stetig verändernden Hochschullandschaft. Es gilt, gesundheitsgerechte Arbeits- und Studienbedingungen zu schaffen und persönliche Kompetenzen und Potentiale zu stärken, um einen nachhaltigen Organisationserfolg zu sichern. Die Fachhochschule Dortmund hat zur Umsetzung dieses Ziels den Fokus darauf gesetzt, basierend auf der Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union, ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im Rahmen von Personal- und Organisationsentwicklung zu institutionalisieren und dauerhaft zu gestalten.

2 Die Schwerpunkte liegen hierbei -unter Berücksichtigung der im Gesundheitskonzept der Fachhochschule Dortmund formulierten Ziele- auf: - Prävention, - Selbstverantwortung, - Führungsverantwortung und - Umgang mit stetigem Wandel. 1. Geltungsbereich Persönlicher Geltungsbereich Diese Dienstvereinbarung gilt für alle Beschäftigten gem. 5 LPVG NRW der Fachhochschule Dortmund bezogen auf die Planung, Durchführung und Auswertung aller Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Sachlicher Geltungsbereich Diese Dienstvereinbarung umfasst das Konzept "Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an der Fachhochschule Dortmund" als Anlage 1, das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) als Anlage 2 und die Dienstvereinbarung über Regelung und Maßnahmen bei Suchtproblemen (Suchtgefahren) am Arbeitsplatz beider Personalvertretungen als Anlage Grundsätze Das Betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen, die der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz bei der Arbeit, der Gesundheitsförderung und der betrieblichen Eingliederung gem. 84 Abs. 2 SGV IX dienen. Die Durchführung dieser betrieblichen Maßnahmen stellt eine rechtliche Verpflichtung insbesondere zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit im Sinne von 2 Abs. 1 des Gesetzes über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz ArbSchG) vom (BGBl I S. 1246) dar. Die Rechte der Beschäftigtenvertretungen aus dem Personalvertretungsgesetz, Datenschutzgesetz, Landesgleichstellungsgesetz, Schwerbehindertengesetz, SGB IX und aus weiteren gesetzlichen Grundlagen bleiben unberührt. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine Investition in die Gesundheit der Beschäftigten, deren direkter und indirekter Nutzen sich in der Zukunft positiv auswirken wird. Dies macht eine angemessene Finanzierung der Kosten für das Betriebliche Gesundheitsmanagement erforderlich. Die Teilnahme an dienstlich veranlassten und organisierten Veranstaltungen und Besprechungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, insbesondere am Steuerkreis und der Lenkungsgruppe, basieren auf Freiwilligkeit und zählen zur Arbeitszeit. 3. Steuerkreis und Lenkungsgruppe BGM wird als Führungsaufgabe verstanden. Fachhochschulleitung, Fachbereiche, Zentrale Betriebseinheiten, Verwaltung und der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) beteiligen sich gemäß ihres Aufgaben- und Verantwortungsbereichs. Steuerkreis

3 Verantwortlich für die Steuerung und Grundsatzangelegenheiten des BGMs ist der Steuerkreis. Er tagt zweimonatlich und setzt sich wie folgt zusammen: - Kanzlervertretung - Personal- und Organisationsentwicklung - Gesundheitsmanagerin/Gesundheitsmanager Der Steuerkreis hat insbesondere folgende -strategische und initiierende- Aufgaben: - Planung und Steuerung auf Grundlage der strategischen Zielsetzung - Planung des Finanzbudgets im Rahmen bereiter Haushaltsmittel - Initiierung, Koordination und/oder Begleitung von Projekten und Maßnahmen - Festlegung von Inhalten, Auswahlkriterien und Art der Durchführung von Maßnahmen - Entscheidung über die Beauftragung externer Beratung und Unterstützung (z. B. gesetzliche Krankenversicherungen, Berufsgenossenschaften, Unfallversicherungsträger, Rehabilitationsträger, Integrationsamt, Berater) - Herausgabe eines regelmäßigen Gesundheitsberichtes - Steuerung und Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit Lenkungsgruppe Die Ausgestaltung des BGMs erfolgt als Lenkungsgruppe durch die AG Gesundheit. Die Geschäftsführung obliegt der/dem Gesundheitsmanager. Sie tagt mindestens einmal im Quartal und setzt sich wie folgt zusammen: - Mitglieder des Steuerkreises - Personalvertretungen - Schwerbehindertenvertretung - Gleichstellungsbeauftragte - Fachkraft für Arbeitssicherheit - Betriebsarzt - Vertretung Betriebliche Ansprechpartner Sucht (BABS) - Lehrenden-Vertretung - Vertretung aus den Fachbereichen - Studierendenvertretung - Psychologische Studienberatung - Vertretung aus Sonderprojekten Zur Durchführung einzelner Projekte können Unterarbeitsgruppen gebildet werden und/oder eine externe Begleitung erfolgen. Die Lenkungsgruppe hat insbesondere folgende Aufgaben: - Abstimmung und inhaltliche Ausgestaltung zukünftiger Projekte und Maßnahmen anhand eines Maßnahmenplans - Austausch über unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen - Begleitung der Projekt- und Maßnahmenumsetzung - Prozessbetrachtung und -bewertung - Unterstützung bei der Erstellung des Gesundheitsberichtes - Verbesserung der internen Kommunikation - Entwicklung von Vorschlägen zur Sicherung der Nachhaltigkeit - Schaffung von Transparenz - interdisziplinäre Einbindung der unterschiedlichen Zielgruppen - regelmäßige Evaluation der Wirksamkeit von durchgeführten Maßnahmen anhand der vereinbarten Ziele

4 4. Instrumente Voraussetzung für ein wirksames und nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine regelmäßige systematische Bedarfsanalyse und ein darauf abgestimmtes zielgerichtetes Aktionsprogramm. Grundlage hierfür sind insbesondere folgende Instrumente: 4.1 Gesetzlich vorgeschriebene Instrumente Arbeitsplatzbegehungen Sie sichern eine individuelle Betrachtung eines konkreten Arbeitsplatzes. Die Begehungen erfolgen regelmäßig durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Betriebsarzt im Rahmen der Arbeitsschutzgesetzgebung. Gefährdungsanalysen Mit Hilfe von Gefährdungsanalysen werden physische, organisatorische und psychosoziale Belastungen im Rahmen der Arbeitschutzgesetzgebung erhoben. Die Ergebnisse fließen in die Maßnahmenplanung des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein. 4.2 Weitere Instrumente MitarbeiterInnenbefragungen Inhalte, Auswertungskriterien und Durchführung werden vom Steuerkreis im Einvernehmen mit der Dienststellenleitung und den Personalvertretungen festgelegt. Bei einer gegebenen Zuordnungsmöglichkeit von Einzelpersonen aufgrund von Zuordnungskriterien sind Befragungen auszuschließen. Die Teilnahme der Beschäftigten an der anonymen Befragung ist freiwillig. Befragungen sind so angelegt, dass die Daten geschlechterdifferent ausgewertet werden können. Die Ziele, Ergebnisse und die daraus folgenden Maßnahmen werden den Beschäftigten bekannt gemacht. Befragungen sollen in regelmäßigen Abständen (ca. 1-2 Jahre) elektronisch durchgeführt werden. Krankenstandserhebungen Mittels einer anonymisierten Krankenstandsanalyse (AU-Tage: bis drei Tage, bis sechs Wochen, länger), differenziert nach Geschlecht, Beschäftigungsverhältnis und organisatorischer Zugehörigkeit, werden Erkenntnisse über Erkrankungsarten in Relation zum Arbeitsplatz gewonnen. Dabei können auch Krankenkassendaten hinzugezogen werden. Bei einer gegebenen Zuordnungsmöglichkeit von Einzelpersonen aufgrund von Zuordnungskriterien ist eine Erhebung auszuschließen. Fort- und Weiterbildungen Um neue Entwicklungen und Erkenntnisse zu Prävention und Arbeitsmedizin sowie den steten technischen und gesellschaftlichen Wandel angemessen zu berücksichtigen, sind regelmäßige Fort- und Weiterbildungen erforderlich. Steuerkreis und Lenkungsgruppe siehe Punkt 3 Evaluation und Berichterstattung Die Evaluation ist ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements und zielt auf eine systematische Reflektion des fachlichen Handelns der Beteiligten. Durch den Evaluationsprozess soll die Planung, Durchführung und Weiterentwicklung optimiert werden. Sie wird im Rahmen einer Selbstevaluation, für die der

5 Steuerkreis verantwortlich ist, durchgeführt. Die Lenkungsgruppe legt Umfang und Instrumente der Selbstevaluation fest. Gesundheitsbericht Der Gesundheitsbericht ist Bestandteil eines kontinuierlichen, transparenten und damit nachhaltigen Berichtswesens und soll jährlich erscheinen. Er bietet einen Überblick über Belastungsschwerpunkte und die daraus resultierenden zielgerichteten Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Zudem kommen dem Gesundheitsbericht eine sensibilisierende und mobilisierende Funktion zu. 5. Rechte der Personalvertretungen Unabhängig von den unter Punkt 2 (Grundsätze) genannten Rechten, werden beide Personalvertretungen seitens der Dienststelle von allen Maßnahmen der Gesundheitsförderung umfassend informiert. Sie haben das Recht, sich an allen Planungen zur betrieblichen Gesundheitsförderung aktiv zu beteiligen und sich mit den zuständigen Personen zu beraten. Das Beteiligungs- und Mitwirkungsrecht wird insbesondere durch ihre Vertretungen als Mitglieder der Lenkungsgruppe gewährleistet. 6. Datenschutz Bei allen Erhebungen, Maßnahmen, Veröffentlichungen, etc. sind die Bestimmungen des Datenschutzes einzuhalten. Personenbezogene Informationen und Daten müssen unter datenschutzrechtlichen Vorschriften erhoben, zusammengeführt und ausgewertet werden. In diesen Fällen ist eine Beteiligung der/des Datenschutzbeauftragten sicher zu stellen. 7. Schlussbestimmungen Diese Dienstvereinbarung tritt am Tage nach der Unterzeichnung durch die Parteien oder Letztunterzeichnung in Kraft. Die Dienstvereinbarung läuft auf unbestimmte Zeit. Sie kann von beiden Parteien mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Eine Kündigung bedarf der Schriftform. Die Parteien verpflichten sich, diese Dienstvereinbarung zum Zweck der regelmäßigen Aktualisierung alle 3 Jahre zu evaluieren. Sollte eine Bestimmung dieser Dienstvereinbarung unwirksam sein, wird die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon nicht berührt. Die Parteien verpflichten sich, anstelle einer unwirksamen Bestimmung eine dieser Bestimmung möglichst nahe kommende, wirksame Regelung zu treffen. Nach Kündigung wirkt diese Dienstvereinbarung bis zum Abschluss einer neuen Dienstvereinbarung gleichen Inhalts fort. Einvernehmliche Änderungen sind jederzeit möglich.

6 Dortmund, gez. Rektor Prof. Dr. Wilhelm Schwick gez. Vorsitzender des Personalrats der wissenschaftlich und künstlerisch Beschäftigten Karl Kneißl gez. Kanzler Rolf Pohlhausen gez. Vorsitzender des Personalrats Claus Zimmermann Anlage 1: Konzept "Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) an der Fachhochschule Dortmund" Anlage 2: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Anlage 3: Dienstvereinbarung über Regelung und Maßnahmen bei Suchtproblemen (Suchtgefahren) am Arbeitsplatz beider Personalvertretungen